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Jeugfrecke, (Bergwerk) eine Strecke (s. dlese) worse) die auch öfters Mönch und Tonne genennt werden, auf eine Kunst ausgießet.

Jeugwagen, (Jåger) ein Wagen, worauf das Jagd: zeug geführet wird, er ist acht bis neun Ellen lang, und muß von dünnen Brettern wohl zusammengefüget feyn. Er ist anderthalb Ellen hoch und eben so breit, und mit Unterzugen versehen, daß er sich nicht biege. Hinten und vorne sind zwey eiserne Biegel mit wilden Sauleder ums zogen, darüber wird oben eine leichte Stange angesteckt, damit die Plane oder Decke von Drillig über das Zeug gezogen und gedeckt werden könne. Hinten und vorne werden ganze Sauhaute, wie Vorleder oder Vorhänge angemacht, die man aufheben auch wieder fallen lassen, auch unten zuschnallen kann, damit nichts Naffes eins schlage. Zu beyden Seiten des Wagens werden zwey Ka ften angemacht, damit man alles zur Jagd dienliche Gesten, oder besser, abgerunder. Diese werden dergestalt über rathe, Aerte, Hammer zc. hineinlegen kann.

Zeugweber, f. Zeugmacher.

Jian, eine goldne Münze, die in dem Königreich Al gier zu Tremezen geprägt wird. Sie hat auf der einen Geite den Namen des Dey, und auf der andern einige arabische Buchstaben oder einen Spruch aus dem Alkoran. Dieses ist die schwerste unter allen, so in dem ganzen Stück von Algier geschlagen werden, und gilt 100 Afper.

Jiangi, eine ostindische Silbermünze, die zu Amadas bath geschlagen wird, und in einigen Orten in Indostan gangbar ist. Sie gehört unter diejenigen Münzsorten, die man Rupien nennt, und gilt 20 p. cent mehr, als diejenigen, die man daselbst Gasana heißt. Nach französ fischem Gelde gilt fie 36 Sous alter Währung.

Zibbelâmmer. So werden die Lämmer weiblichen Geschlechts genannt.

Ziegel, Backsteine, Brandsteine, Barnsteine, ein aus wohl durchgearbeiteter Erde gebildeter (f. Ziegel streichen) und durch das Feuer zu gehöriger Hårte gebrann. ter Stein. Es giebt davon vornåmlich zwey Arten, als: Mauersteine oder Mauerziegel, womir die Mauern gemauert werden, und Dachziegel oder Dachsteine, womir die Dächer gedeckt werden. Die Mauerziegel sind Länglichte Vierecke, fie sollen 10 bis 11 Zoll lang, s Zell breit und drey Zoll dick seyn, wiewohl sie nicht überall diese Größe haben. Zu den Mauersteinen werden noch hinzu gezählt die Wolbeffeine, welche an einer Seite dicker als an der andern, und gleichsam keilförmig sind; damit sie sich bey Gewölbern desto besser nach einem Bogen schließen. Die Pflastersteine find platte Steine, die zur Belegung der Heerde und unter den Stubenofen gebraucht werden. Die Simssteine, welche in einer dazu beson. ders gebildeten Form geformt werden, daß sie gleich zur Verfertigung der Simfe gebraucht werden können, müssen sowcht bey dem Trocknen in der Luft, als auch in dem Brennen selbst wohl in Acht genommen werden, daß sie durch viele und schnelle Hiße nicht krumm werden, sons dern ihre verlangte Form überall behalten. Der Dach siegel giebt es verschiedene Arten, als obliegel, (f. die Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

weil der eine mit seiner Höhlung verkehrt über die Höh lung des andern liegt. Forfizicgel (f. diese) alm fteine, die von den vorigen darinn unterschieden sind, daß sie gleich hinter dem Loche, wo der Nagel durchge schlagen wird, gegen dem breiten Theile zu, noch eine Nafe haben, welche verhindert, daß, obgleich der Nagel loß wird, der Stein doch nicht vom Dache fallen kann, sondern auf dieser Nase fihen bleiben muß. Endlich sind die gewöhnlichsten die platten oder flachen Dachziegel, be ren es ihrer Breite nach halbe und ganze giebt, fie haben an dem einen Ende in der Mitte eine sogenannte Nase, welches der Zapfen oder Hafen ist, womit sie auf den Late ten angehangen werden. Auf dem andern Ende aber find sie, entweder wie oben, nach einer geraden Linie abgeschnits einander gelegt, daß allezeit zwischen zweyen Ziegeln, ober. und unterhalb der Fuge, ein dritter zu liegen komt, so daß die Fläche des Dachs ganz schuppich aussieht, daher man sie auch Bieberschwänze (f. Bieberschwanz) nennet, Hierzu sind noch zu zählen die Blendsteine, (s. diese) wo mit man das Holzwerk an den Gebäuden zu verblenden pfleget. Zuleßt müssen auch noch hieher die Dachpfans nen (f. diese) gerechnet werden, die aber schon fast gänzlich aus dem Gebrauch gekommen, da sie beym Streichen viele Mühe erfordern, und auch sehr zerbrechlich sind.

Ziegel brennen. Die ausgetrockneten Ziegel werben. durch die Thüre der hintern Wand in den Ziegelosen getra gen, und der ganze innere Raum eines solchen Ofens wird mit neuen Ziegeln angefüllet, doch so, daß über den Bän. fen des Ofens ein gewölbter Gang oder eine Feuerstätte bleibt, die, wie die Banken, von einer Wand bis zur ans dern geht. Die unterste Lage der Ziegel geht also nicht durch die ganze innere Weite des Ofens durch, sondern über den Banken bleibt eine Oeffnung, die man aber, nach Maaßgabe der Höhe der Mundlöcher, beym Sehen mit den neuen Ziegeln zuwölber, folglich gehen über den Munde löchern die Lagen der Ziegel durch die ganze Weite des Ofens durch. Die Ziegel müssen aber dergestalt in dem Ofen aufgesetzt werden, daß die Flamme ungehindert durch den ganzen Brand durchstreichen kann. Man muß also bey dem Aufsehen zweyerley beobachten. Erstlich müssen zwey und zwen Steine jederzeit etwas von einander entfernet feyn. Man pfleget einen Ziegel so weit von einem andern abzustellen, daß man bey dem Sehen nur bequem die Fin ger zwischen zwey Ziegeln heraus ziehen kann; zweytens streicht die Flamme am besten durch alle Ziegel durch, wenn in jeder Lage die Ziegel aller Reihen dergestalt schief stehen, daß sie mit den Mauern des Ofens einen schiefen Winkel machen. In der nächsten Lage kommen die Ziegel zwar eben so zu stehen, aber mit der Abänderung, daß die Zie gel der obern Lage auf denen der untern Lage übers Kreuz zu liegen kommen. Die Ziegel auf den Banken kommen aber parallel mit der Mauer zu stehen. Auf diese Art wird nun der Ofen voll gefeßt, aber nicht bis gam an seine obere Mündung, denn die oberste Lage steht noch um ein paar Tttt Fu

Ziegelbrenner, Ziegler, der Vorgeseßte in einer Hát: te, gleichsam der Meister in der Ziegelbrennercy, der alles, was zum Streichen und Brennen der Ziegel gehöret, aus dem Grunde verstehen muß. Die Ziegler haben eine frene Handthierung, wiewohl sie darauf Jungen lehren, auch selbige nach überstandenen Lehrjahren als Gesellen zu förs dern suchen. dern suchen. Sie machen kein Meisterstück, sondern wenn ein tüchtiger Gefelle eine Ziegelhütte bekommen kann, und den ersten Brand verrichtet hat, so ist er Meister. Sie müssen die Hütte mit tüchtigen Streichern und andern Arbeitern befeßen, die Erde zu den Ziegeln zur rechten Zeit. werfen, einfumpfen und durcharbeiten lassen, auch Acht geben, daß die Steine fleißig und sauber gestrichen werd den, die Steine in den Ofen selbst sehen, und vom Ans fange des Brandes bis zum Ende persönlich dabey seyn, das mit das Feuer nicht ausgehe, oder zu stark sey. Ziegeldächer, (Baukunst) Dächer, die mit Ziegelfleis nen gedeckt werden. (s. Dach decken)

Fuß von dieser Mandung ab. Werden in einem Ziegel nicht zu viel, auch nicht zu wenig Hiße erhalten. Dies esen auch Dachziegel zugleich mit gebrannt, so seht man läßt sich nun wohl nicht beschreiben, sondern der Ziegelbren biese in den obersten Lagen mitten in den Ofen, denn sie ner muß es aus der Erfahrung lernen. Klingen die Zier End am dünnsten, und erfordern also die wenigste Hike. gel, so ist es ein Zeichen, daß sie gut ausgebrannt und taugs Auf solche Art werden die Dachziegel wie die Mauerziegel lich sind. Das Brennen im freyen Felde, oder in eincin in den Ofen gesetzt. So gut man auch die Ziegel in der sogenannten Feldofen, (f. diesen) geschieht auf die nämli Luft austrocknen läßt, so behalten sie doch noch stets eini che Art. Noch ist zu merken, daß man in einigen Gegenge Nässe bey sich. Von dieser muß man sie aber schlech den die Dachziegel mit einer Glasur überzieht, gerade wie terdings befreyen, ehe sie der ganzen Gluth des Feuers der Töpfer die schlechtesten Töpfe. Die Dachziegel müssen ausgescht werden. Die Erfahrung lebret, daß sie in der in diesem Fall, wie das Töpfergeschirr, zweymal gebrannt Hihe zerspringen, wenn sie noch einige Feuchtigkeit bey sich werden, nachdem sie nach dem ersten Brande mit der Glas führen. Der Ziegelbrenner fängt daher den Brand der sur bestrichen worden. Die Nässe läuft freylich von fol Steine damit an, daß er zwischen den Banken mit wenis chen glasurten Dachziegeln besser ab, sie sind aber auch uns gen Kloben Holz ein ganz gelindes Schmauchfeuer anzûns - gleich theurer, als die gewöhnlichen. det. Indem dieses Feuer brennt, steigt aus dem Ofen ein dicker und feuchter Rauch. Wenn die Witterung nicht vortheilhaft ist, so muß der Ziegelbrenner dieses Schmauch feuer wohl 3 bis 4 Tage unterhalten. Sobald sich aber dieser dicke Dampf in einen gewöhnlichen Rauch verwan delt, und wenn sich an die Hand davon keine Dünste ses hen, wenn man sie einige Zeit in den Rauch hält, so ist es Zeit, das Feuer zu verstärken, und den eigentlichen Brand anzufangen, das Feuer aber muß nach und nach bis zu dem erforderlichen Grad verstärker werden. Der Bug der Luft, der durch das Mundloch und die obere Oeff nung des Ofens entsteht, verbreitet die Flamme durch den ganzen Ofen. Bey der stärksten Gluth verbraucht man Tag und Nacht auf 100000 Steine 6 Klastern Holz. Das Kienenholz ist dazu das vortheilhafteste, weil zu dem Biegelbrennen eine starke und lebhafte Flamme erfordert wird. Ueberhaupt dauert das eigentliche Brennen der Zie, gel höchstens s Tage, und die Ziegel sind gut ausgebrannt, wenn aus der Mündung des Ofens eine weiße Flamme fichtbar heraus schlägt. Wenn sich dieses Merkmal zeiget, Jo werden die Zuglicher unter den Mundlöchern verstopft, und in die obere Oeffnung des Ofens wird so viel Erde und Rasen geworfen, daß die Flamme nicht mehr durchdringen fann. Zuletzt werden auch die Mundiöcher zugemauert, and aller Zugang der Luft von den ausgebrannten Steinen abgehalten, das Feuer erstickt, und die Ziegel müssen in Dem Ofen selbst erkalten hat aber der Ofen eine gewölb te Decke, so werden die Zuglöcher anfänglich nur zur Hälf, te erstickt, und zugleich mauert man die Mundlöcher zu. Nach 6 Stunden werden die Zuglöcher um 2 verstopft, und nach Verlauf von elner gleichen Zeit werden sie völlig ver, schlossen. Man kann einen ganzen Brand Ziegel verder. ben, wenn man den Ofen mit einem mal oder zu zeitig auf bricht, denn die heißen Ziegel zerspringen, wenn die Fältere Luft durchstreicht. Es ist nichts Geringes, die Kenntnisse eines geschickten Ziegelbrenners zu erlangen: denn so ein, fach auch diese Arbeit zu seyn scheint, so komt es doch dar auf an, daß er wife, wenn die Ziegel in einem Ofen durch gangig durch und ausgebrannt sind, und daß dem ohner achtet die Hihe fo gemäßiget werden muß, daß die Steine nicht zusammen schmelzen. Er muß daher das Holz jedes mal in solchem Maaße in den Ofen werfen, daß die Ziegel

Ziegelerde, f. Jiegel ftreichen, auch Ziegelthon. Biegelfarbig, Fr. Briquité, (Maler) wird von einem Kolorit gesagt, welches allzuroth, und in welchem allzuviel Zinnober, oder sonst eine üble Farbe, gemischt ist, wels che ihm einen Schein von Ziegelfarbe giebt, der zu vers meiden ist.

Jiegelform, (Biegelbrenner) die Form, worinn die Ziegelsteine gebildet werden. Es ist ein hölzerner Rahm oder Schragen, dessen innerer Raum etwa um Zoll größer ist, als der Ziegelstein werden soll, weil dieser beym Austrocknen etwas kleiner wird. Die Form der gewöhn lichen Mauersteine ist also ein länglicht Viereck, die zu den Keil und Kesselsteinen aber müssen auch natürlicherweis fe die Gestalt haben. Da die eine Seite des geformten Ziegels mit einem Streichholz glatt gestrichen wird, so wird der obere Rand der Form mit Eisen beschlagen, damit sich solcher nicht abnuße und niedriger werde. Die Form zu den Dachziegeln weicht in etwas von der Form der Mauer steine ab. Jene ist kein Rahm, sondern nur ein Brett, so groß als ein Dachziegel, das an einem Ende abgerundet ist. Ein Dachziegel pflegt 15 Zoll lang und 6 Zoll breit zu seyn. Die Form ist Zoll länger und breiter, aus schon oben angeführten Ursachen. An den beyden langen Seiten hat das Brett eine aufgerichtete Leiste, die aber

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`mals 1 Zoll höher seyn muß, als der Dachziegel dick ift. Zwischen diese Leisten wird der auf dem Streichtisch zu ei nem Kuchen ausgedehnte Lcimkloß gelegt, und auf dem Brett der Form gebildet. (f. Ziegel streichen)

Ziegellatten, (Dachdecker) die Latten, worauf die Zie. gel eines Daches zu liegen kommen. (s. Latten)

Ziegelmehl, Fr. Pouffiere de briques, gebrannter und zu klarem Staub gestoßener, und durch ein Sieb ge Lassener Ziegelstein, welcher zum Cementiren der Metalle, und auch zu Kitt gebrauchet wird.

Jiegelofen. (Ziegler) Man brennet die Ziegel auf ein ne doppelte Art, entweder in einem Ziegelofen, oder in der freyen Luft, so daß die neuen Ziegel einigermaßen selbst ei nen Ofen bilden. Ein wirklicher Ziegelofen ist unter andern auf folgende sehr einfache Art eingerichtet: Er hat nämlich nur vier zusammenhängende Wände, die oben of fen find. Ein Dach oder Schuppen über dem Ofen hält den Regen und Schnee ab. Vortheilhafter ist es aber, wenn diese obere Oeffnung eine gewölbte Decke hat, wie in Holland gebräuchlich ist, denn ein bedeckter Ofen hält die Hibe besser zusammen. Der Ofen mag nun offen, oder gewölbt seyn, so legt man ihn gerne in einer Grube auf dem Gipfel eines Hügels an. Liegt der Ofen im Freyen, so müssen die Mauern desselben außerordentlich dick seyn, wenn man sie nicht der Gefahr aussehen will, daß sie von dem starken Feuer gesprengt werden, die Nässe fließt leicht von dem Ofen ab, wenn er auf einer Anhöhe liegt. Der ganze Ofen wird insgemein mit den Ziegeln aufgeführet, die man auf dem Ziegelofen selbst brennet, und wenn diese Steine gut sind, so kann man auch den Fußboden des Ofens damit ausmauern. Denn zu dieser Bedeckung des Fußbo. dens und zu den Banken des Ofens nimt man gern die besten Mauerziegel, weil beydes der Gluth des Feuers am meisten ausgesetzt ist. Bey einem doppelten Feuer pflegt ein solcher Ofen 18 Fuß ins Gevierte weit zu feyn, und die Höhe der Mauern beträgt 15 Fuß. Man kann leicht erachten, daß der Ofen weniger weit ist, wenn er nue ei ne Feuerstätte erhält, und daß er im Gegentheil größer feyn muß, wenn er mehr als zwey Feuerstätten hat. Am fichersten läßt sich die Größe des Ofens vest setzen, went man eine gewisse Anzahl Ziegel, z. B. 100000 Stück, annime, die der Ofen faffen soll. Aus der Größe eines · Mauerziegels läßt sich ein kubisch aufgesetzter Haufen, der 100000 Ziegel beträgt, leicht berechnen. Der Ofen wird · um den vierten Theil größer gebauet, und erhält für jede *Feuerståtte ein Mundloch, so daß alle Mundlöcher in eis ner einzigen Wand des Ofens über dem Fußboden anges bracht sind. Ein solches Mundloch ist eine kleine gewölbte Thûre, s Fuß hoch, und halb so weit. Auf jeder Seite eines Mundlochs geht von einer Wand beynahe bis zur ents gegengesetzten ein erhöhetes Mauerwerk, das 2 bis 3 Fuß hoch und breit ist. Diese Mauer wird die Bauk genannt. Zwischen diesen beyden Banken jedes Mundlochs wird das Feuer angezündet. Die glühenden Kolen liegen zwischen den beyden Banken, und diese schüßen die neuen Ziegel vor der übermäßigen Hige, wodurch die Ziegel zusammenschmel.

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zen könnten. Dem ohnerachtet trifft es sich häufig, daß diejenigen Ziegel, die den Feuerstätten am nächsten liegen äuf ihrer Oberfläche verglofen. Diese verglaseten Ziegel neno net man Klinker. (f. diese) Unter jedem Mundloch ist ein Zugloch, und in der hintersten Mauer eine Thüre, wo burch die ausgetrockneten Ziegel zum Aufsehen in den Ofen gebracht werden. Diese Thüre wird hernach zugemauert, wenn die Ziegel hinein gebracht sind. Steht der Ofen nicht in der Erde, sondern frey, so erhält er noch Stree bepfeiler.

Siegelscheune, Jiegelhůtte, ein Gebäude, wo die Siegel verfertiget, und auch zum Austrocknen aufgesteller werden. Es wird nur mit Holzwerk abgebunden, ohne daß der Raum zwischen den Stielen, Riegeln und Båns dern ausgemauert wird. Unten an der Erde werden gn einem bequemen Ort die Sumpflöcher, und an denselben die Traten angebracht, auch in solchem Raum nichts als Mauersteine gestrichen und aufgefeßt. Oberhalb hat es zwey Böden über einander, auf welchen man mit der Ras deberge bequemn fahren kann. Der untere Boden wird gemeiniglich noch zu Mauersteinen gebraucht, dahingegen auf dem obern die Dachsteine gestrichen werden, weswegen der Länge nach zwo gedoppelte Reihen Stellgerüste und auf denselben die Dachsteinbretter angebracht wers ben. Das Dach muß seine gehörige Deffnungen sowohl, als ein jeder Giebel haben, und vor den Löchern oder Fens stern müssen hölzerne Laden vorgemacht seyn, damit man bey bequemer Luft solche auf und bey widriger Witterung zu machen kann. Ein Strohdach thut bessere Dienste bey einer Ziegelhütte, als ein Schindel- oder Ziegeldach, well unter den beyden lehtern die Ziegel zu geschwinde trocknen, und wovon sie aufreißen. Weil auch oft trockne Winde gehen, welche den im untern Raum stehenden von frischem Lehm gestrichenen Ziegeln nachtheilig sind, so muß das un tere Saulenwerk an der Seite, wo der Wind hergeht, mit. Reisbündeln verseht werden. Insonderheit muß die Hütte im Dache und an den Seiten dergestalt wohl verwahret feyn, daß weder Regen noch Schnee eindringe, und an ben im Vorrath liegenden rohen Steinen kein Schaden verursachet werde.

Jiegelschicht, (Bergwerk) eine mit Steinfölen vers mengte Erdlage oder Schicht, welche in den Steinfo lengruben zwischen der gläsernen Schicht und Schmis dekolenschicht liegt, und nur wenig brauchbare Kolen führet.

Siegelschläger, Fr. Batteurs, die Arbeiter in einer Ziegelhütte, welche die Erde zu den Ziegeln schlagen, eins fumpfen und zubereiten.

Siegel schwarz zu überziehen. Eine Nachahmung der schwarz glasurten Ziegelsteine, die für die strenge Wite terung dadurch verwahret werden. Man schmelzet Theee über einem måßigen Feuer, daß er flüßig wird, aber ohne zu köchen, und menget darunter soviel Kolenstaub von Steinkolen als nöthig ist, um dasselbe dick zu machen, oder man mengt auch Kienruß darunter. Man bestreicht mit einem steifen kurz abgeschornen Malerpinsel damit die Ziegel, und wenn dieser Ueberzug den folgenden Tag tros Sttt 2

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den ist, so überstreicht man ihn mit bloßem Theer, und nach zween Tagen wiederholet man dieses. Wenn dieser Ueberzug nach acht oder zehn Tagen hinlänglich getrocknet ist, so überstreuet man die Siegel mit etwas Bleyerz, wel ches man zuerst mit groben und hernach mit einem zarten leinenen Lappen einreiber, wodurch die Ziegel ein schim. merndes Ansehen erhalten.

dern der Stein zerspringt nach Maaßgabe des Erdkloßes, der darinn geblieben ist. Die schmierige Ziegelerde muß so lange durchgeknetet werden, bis sie sich in eine steife Masse verwandelt. Das Ziegelstreichen geschieht ge wöhnlich unter einer Siegelscheune, bey einem glatten Tisch, neben welchem ein Haufen durchgearbeitete Erde hins gelegt wird. Die Formen und ein Gefäß mit Wasser müss seu bey der Haud feyn. Jedesmal, wenn ein Ziegel gestris gesteckt, und dadurch schlüpfrich gemacht, damit der gestris dhene Ziegel desto leichter wieder aus der Form falle. Die benette Form wird vor sich auf den Tisch gesetzt, und der Streicher nimt mit den nassen Händen, nach seinem Guts dunken und nach seinem geübten Augenmaaß, etwas mehr, als zu einem Ziegel erforderlich ist, und knetet diese Masse dergestalt in die Form, daß alle Ecken derselben ausgefüllet werden. Die Ziegelstreicher verbräuchen die Erde so, wie fie ihnen zugeführet ist, ohne sie noch feuchter zu machen, und wenn das einige thun, um sich die Arbeit zu erleich. tern, so zieht dieses den Fehler nach sich, daß der Ziegel bey dem Trocknen und Brennen kleiner wird. Die unters fte breite Seite des Ziegelsteins bildet und glätter sich auf dem Tisch, und die vier Seitenflächen in der Form. Die oberste breite Seite muß glatt gestrichen werden. Der Zie. gelstreicher glättet sie anfänglich so gut wie möglich mit den Hånden, fährt hierauf dreymal mit dem naffen Streichholz darüber weg, und nimt hiedurch zugleich die überflüßige Ziegelerde ab. Einige Ziegelreicher nehmen das Ueberflü" sige mit einem Draht ab, und glätten alsdenn erst die ges dachte Seite mit dem Streichholz. Es verzögert aber nur die Arbeit ohne Nußen. Neben dem Ziegelstreicher liegt ein Brett mit seinem Sande bestreuet, auf welches die eine Kante der Form gesetzt wird, und der Mauerziegel wird mit einem kleinen Handgriff, der durch die Uebung gelernt wird, aus der Form auf das Brett geleget. Der Sand verhindert, daß der nasse Ziegel nicht an das Brett ankle. be, und sogleich wird die Form wieder eingetaucht, ein neuer Stein gestrichen, und so diese Arbeit ununterbrochen fortgefeßt, daß ein Ziegelstreicher 800 bis 1000, und ein fleißiger wohl 12 bis 1400 Mauersiegel täglich streichet. Mit dem gedachten Brett werden die Mauerziegel in die Scheune getragen, und sie bleiben darauf so lange stehen, bis sie zum Anfassen getrocknet sind, alsdenn legt man fie auf Gerüste von Latten, die in der Scheune gemacht sind, zum Trocknen auf. Werden nur lauter Mauersteine geftrichen, so bleibt das Fachwerk der Scheune offen, so daß die Luft überall freyen Durchgang hat, sollen aber auch zus gleich Dachziegel getrocknet werden, so muß das Gebäude verschlossen werden, doch so, daß hin und wieder Zuglöcher bleiben, die man nach Befinden öffnen und zumachen kann. Wenn die Ziegel nach 3 oder 4 Tagen so weit getrocknet find, daß sie ohne Schaden getragen werden können, so werden sie auf die Latten des Gerüstes gestellet. Bey die. ser Beschäfftigung hat der Arbeiter, der den Ziegel aufs stellt, ein Messer bey der Hand, womit er alles Ueberflus Bige an den Kanten abnimt. Ein solcher Auswuchs ents

Ziegel streichen. (Ziegler) Die Dach und Mauersteine werden aus einem und eben demselben Lehm gestrichen werden soll, wird die Form in das Gefäß mit Wasser chen. Doch trifft es sich auch, daß man aus einer Ziegel erde allenfalls noch brauchbare Mauerziegel brennen kann, aber schlechte Dachziegel. Dieses findet statt, wenn die Erde viel Sand in sich hat. Dachziegel aus einer solchen Erde gebrannt, sind viel zu weich, und blättern daher auf dem Dach nicht allein ab, sondern zerbrechen auch durch ihre eigene Schwere. Daher giebt es Ziegelofen, wo man bloß Mauerziegel brennet. Alle Ziegel, sie mögen Namen haben, wie sie wollen, werden in einer Forme geformt (f. Biegelforme) und gestrichen. Die Ziegelerde unterscheis Det fich von den andern Thonarten und von dem Lehm. Es ist ein Lehm, der fetter und thenartiger ist, als der ge wöhnliche, und deswegen im Feuer hart brennt. It man genöthiget, aus dem fetten Topferthon Ziegel zu streichen, fo muß man ihn mit Sand vermischen, und ihn mager mas chen. Denn Ziegel, die aus einer allzufetten Erde gestris chen werden, reißen schon bey dem Austrocknen auf, oder fchwinden. Im Gegentheil haben diejenigen Ziegel, so aus einer magern Erdart gestrichen sind, diesen Fehler zwar nicht, aber sie werden auch minder hart, als jene. Den grauen Thon finden die deutschen Ziegelbrenner zum Zies gelstreichen am dienlichsten, am schlechtesten aber den, der perlfarben aussieht, und hin und wieder gefärbte Flecken hat. Unter den Lehmarten verbrauchen sie am liebsten den gelben und braunlichen, am schädlichsten sind beym Zie gelstreichen folgende Beymischungen: 1) wenn der Lehm gar zu viel Sand bey sich führet, wodurch die Ziegel zer brechlich werden; 2) wenn sich unter der Ziegelerde auch Eisenerde befindet, so blehet sich diese in der Hiße des Ofens auf, und die Steine zerspringen oder blåttern wenigstens ab; 3) eben diese Wirkung hat die Kalk- oder Mergeler de, die sich überdem noch in der Nässe löschet. Untersu. chet man daher einen Ziegelstein, der geborsten ist, oder der fich abgeblättert hat, so findet sich in den Steinen ein Kloß Kalk- oder Mergelerde. Wenn man Ziegel streichen will, so muß zuforderst die Erde eingesumpft (s. Eins fumpfen) und gut durchgearbeitet werden. Bey einigen wird die Erde durch Menschen, oder auch durch Ochsen und Pferde getreten. Auf andern Ziegelhütten bedienet man ich bloß der Hacken und Schippen, oder eines starken eiserken Sebels mit einem hölzernen Griff, auch wohl eines starken Schlagbolzes, das mit Eisenblech beschlagen ist. In allen diesen Fällen müssen nicht nur die Steine, fondern auch alle Klöße, völlig aufgelöset, und die unauf löslichen ausgeworfen werden. Denn wenn dieses nicht geschieht, so zerbrechen die Ziegel nachher, und der Maus rer fann fein Stück in erforderlicher Größe abhauen, son

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steht alsdenn, wenn der Ziegel aus der Form genommen worden. Auf den Gerüsten werden einige Ziegel dergestalt übers Kreuz aufgethürmt, daß sie unter einander im Kreuz hohl liegen. Hier bleiben sie so lange liegen, bis alle Zie gel zu einem Brande trocken genug sind, so daß keine Nässe an ihnen mehr gespüret wird. Geschieht das Trocknen in der freyen Luft, wie bey den Feldofen, so wird ein Plaß dazu geebnet und mit Sand bestreuet, worauf man sie wie in den Scheunen kreuzweise zum Trocknen aufstellet. Die Frühlingszeit ist zum Trocknen die beste, weil die Steine alsdenn nicht so reißen, als in den Sommermonathen. Das Trocknen im Freyen ist vielem Schaden unterworfen, theils wegen des stärkern Ausreissens, theils auch wegen Des Regens. Denn sind die Ziegel noch gar zu naß, so werden sie unförmlich, und alle Mühe des Ziegelstreichers ist vergebens. Weniger schader es den Ziegeln, wenn sie schon matttrocken sind, denn sie erhalten alsdenn nur Fle cke, und verlieren ihr gutes Ansehen, Der Maurer sagt von solchen Steinen, sie haben die Pocken. Es ist also gut, wenn über den Trockenplaß ein leichtes Dach auf Pfählen aufgerichtet wird. Bey dem Streichen der Dach. ・ siegel dehnt der Streicher auf dem nassen Tisch einen Kloß Biegelerde nach der Größe eines Dachziegels, gleich einem Kuchen, mit den Händen aus, diesen legt er zwischen die Leisten der Form der Dachziegel, (f. Ziegelform zu Dachs freinen) die er vorher mit seinem Sande bestreuet hat, bib det die Ziegelerde völlig nach Maaßgabe der Form aus, und streicht sie endlich mit dem Streichholz glatt. Nach der Rundung der Form schneidet er die überflüßige Erde mir einem Messer ab, und bildet hiedurch den runden Schwanz des Dachziegels. Diesen legt er nunmehr mit der Form auf ein Brett, und seht den Haken an. Er schneidet nåm» lich ein Stück mit einem Messer von einem Klos Ziegelers de, den er schon vorher nach der Dicke des Hakens mit den Händen gebildet hat, in erforderlicher Größe ab, bil det es mit den nassen Hånden zu einem Haken, und seht es an dem gehörigen Ort mit Wasser auf. Die Hohlziegel der Dächer werden in Formen, die einer halben hölzernen Walze gleichen, die an einem Ende etwas schmåler ist, ges Bildet. Denn der Schwanz eines Hohlsiegels ist deshalb nicht so breit, als der vordere Theil, weil bey dem Decken auf den Schwanz der Vordertheil des nächsten Hohlziegels zu liegen komt. Der Ziegelstreicher bilder abermals einen Kuchen von Ziegelerde, legt diesen auf die mit Sand be freuete runde Form, und ebnet den Ziegel mit den Hän den so glatt wie möglich. Er setzt hierauf auf die vorbe. fchriebene Art den Haken an seinem Ort auf, und zieht die Form unter dem Hohlsiegel weg. Diesen schiebr er endlich auf ein Brett, und läßt ihn zum Austrocknen stehen. Er darf aber nicht umgekehrt werden, weil die Luft ohnedem Durchstreichet, da er hohl ist. Noch muß man merken, daß die Erde zu diesen Ziegeln vester geknetet werden muß. Nachdem sie 24 Stunden gestanden haben, werden sie umgekehrt, und wenn sie zu regieren find, so werden fie fot werden sie zum Austrocknen, wie die Mauerziegel, auf den Latten aufgestellet. Nachdem sie trocken genug, werden sie ge

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Ziehb brannt. (f. Ziegel brennen) Ein Kenner der Mechanik hat vor einiger Zeit mit einem erfundenen Modell zu einer Ma schiene den Versuchy gemacht, mehrere Ziegel zugleich zur streichen. Nach dieser Erfindung presser die Maschiene nicht nur die Ziegelerde in mehrere Formen sugleich, und streicht die Ziegel, sondern sie legt auch die gestrichenen Zie gel aus den Formen wieder ab.

Ziegelstreider, ein Arbeiter, der in einer Ziegelfcheur ne, unter Aussicht des Zieglers, Mauer, Dachs, und andes re Ziegel streichet und verfertiget. Er arbeitet entweder nach Taglehn, und alsdenn bekomt er einen Groschen mehr, als der mit der Radeberge fährt, øder man bezahlt ihm vone Tausend roher Steine etwas Gewisses,

Ziegelstade, Fr. Tuileaux. So nemt man die Trümş mern vor gebrannten Ziegeln, welche zum Cement diens lich find. Ziegelthon, Leim.

Siegelwerk, unreiner gepuchter Zwitter,

Biegenfelle, weißgare Leder. Sie sind geschmeidiger und dünner als die Bockfelle, und werden vornehmlich zu Korduan und Saffian gebraucht. Besonders aber macht man von diesen nach) famischer Art zubereiteten Ziegens fellen Beinkleider, Handschuhe u. dgl. m.

Siegenfuß, Fr. la Queue fendue, (Bergwerk) der Schwanz einer Art von Brechstangen, welcher wie gespal tene Klauer einer Ziege aussieht.

Jiegenbaare, (Parukenmacher) die Haare aus dene Bart und an den Keulen sehr großer Ziegenböcke mische derselbe unter, das Haar zu den Paruken. Vor diesen machte marr ganz aus Ziegenhaaren Parukerr, weil sie weißer, als das Menschenhaar sind; ist aber werden nur zum Verfälschen der Menschenhaare noch die Ziegenhaare gebraucht.

Sieger, f. Figer.

dieharme, (Kupferhammer starke vierkantige Elferr oben nach einem Bogen gerundet, die in der Hammerwelle stecken, und die Hammer in Bewegung feßen. Sie stehen an der Welle an 4 Zoll ins Sevierte vor, stecken aber nochy weit tiefer in der Welle, und, damit sig sich nicht bewegenr können, so find sie auf allen Seiter mit starken vierkantl gen Eisen verkeilet. gen Eisen verkeilet. An jeder Seite der Zieharme und auch am Ende der Welle liegen starke Ringe oder Bänder, das mit die Zieharme bey der Bewegung die Welle nicht aufs spalten. Sie sind um den ganzen Umfang der Welle in einer Reihe in derselben bevestiger, so daß, wenn die Welle herum geht, and ein Zicharm das hintere Ende des Hams mers verläßt, der andere Zieharm denselben wieder hebet. Sie müssen daher in der Reihe darnach genau abgemesser werden, daß fie diesen Endzweck erreichen können. Go viel Hämmer eine Welle in Bewegung seht, so viel Rek hen Zieharme müsser auch angebracht seyrt. Cf. aug Hebarme)

Ziehband, Fr. Anneau de fer de l'arbre, en eifer ner Ring an der Puchwelle im Puchwerk, welcher die Welle zusammen hålt, und durch Schrauben enger zusammen gfjogen werden kann, Fich

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