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Jange, Scheere eines Waageballens. 3ange, (Weißgerber) eine Zange vorne mit gegeneins ander gebogenen Kneipen, womit die gehaarten Felle aus dem Aescher genommen werden.

Jange des Diamantschneiders, das Werkzeug, wel. thes die Doppe hält, wenn der Diamantschleifer seinen Diamant schneidet. Diese Zange hat wie eine gewöhnliche Zange vorne zwey Kneipen, und diese hulten die Doppe. (f. diese) Daher ist an jeder Kneipe inwendig ein Ein schnitt gemacht, worinn der Draht der Doppe liegt. Mit einer Schraube zieht man, vermittelst eines Schlüssels, die Kneipen zusammen. Hinten an der Zange ist ein lan ger Draht oder Ungel, der durch ein Holz gehet, doch so, daß der Draht noch um einige Zoll aus dem Holze hervor. taget. Das Holz ruhet auf zwey kleinen Füßen, damit dieser hintere Theil der Zange mit dem vordern, worinn bie Doppe mit dem Stein vest geschraubt ist, gleich hoch stehe. Beym Schleifen stellet man insgemein zwey solche Zangen mit ihren Docken neben die Scheibe der großen Maschiene, und drey Stifte verhindern die Zange, daß sie bey dem Umdrehen der Scheibe sich weder hinten noch borne verschiebe. (f. Sprengels H. u. K. Samml. IV. Tab. I. Fig. VII.)

Jange des Drahtzuges, (Messingdrahtzug) die starke Sange, die den Messingzain bey dem Ziehen zu Draht hält und durch das Zieheisen ziehet. Die Kneipen und Griffe Dieser Zange sind starke Eisen, wenigstens Zoll dick und Jusammengenommen Fuß lang. Die Griffe find gerade, Sie Kneipen aber krumm. Die lehtern haben auf ihrer Krümmung eine Erhöhung, damit die Zange den Draht desto besser ergreifen könne. Die beyden Schenkel dieser Bange find mit einer Schraube auf einem Holze ange schraubet, bas sich zwischen zwey Latten vermittelst eines Schwalbenschwanges wie eine Schiebelade hin und her schieben läßt. Vor diesem länglichten Schieber stehet das Sieheifen, (f. dieses) und an dem äußersten Ende der frums men Arme der Ziehbank (s. diese) ist die Zange durch Pleine Bolzen bevestiget. (s. Drahtzug) Die Zange hat Inwendig in den Kneipen Feilenhiebe, um den Draht bey Dem Ziehen besser halten zu können, (f. Sprengels H. u. R. Samml. IV. Tab. V. Fig. XVI.)

Jangelmaak, (Gold- und Silberdrahtzieher) ein lång Hdt viereckigtes Kupferblech, das an dem einen Ende erst lich nach einem schrägen Winkel abgeschnitten ist. Diese fchräge Seite wird hernach durch verschiedene eingeschnitte he Abjäße abgetheilet, deren einer immer länger als der andere ist, je nachdem der Einschnitt die längste Seite des Blechs erreichet. Der Drahtzieher erfährt durch dieß Blech, ob sich der feine Draht auf der seinen Siehbank burch ein Loch des Zieheisens gehörig verlängern wird. Er mißt nämlich einen Theil des Drahts nach der kurzesten Seite des Bleches an dem untersten Einschnitt der schrä. gen Seite, bemerkt sich das Maaß, und zieht den be merkten Theil durch ein beliebtes Loch des Zieheisens durch. Wenn nun der durchgezogene Theil desselben sich so viel ver längert þat, daß er die langste Seite, oder bis zum ober.

ften Abfaß des Blechs reichet, so hat das Loch seine erfors derliche Größe, und der Drahtzieher sagt, der Draht habe sich vier Zängel verlängert, weil an dem Blech vier Zän. gel, Einschnitte oder Absäge sind. Reicht der ausgezogene Draht aber nur bis an den zweyten oter dritten Absatz, und er soll bis zum vierten reichen, so ist das Loch zu groß und muß ein anderes gewählt werden, und so auch ums gekehrt.

Jangen, 3wingen, Fr. Cles, (Baukunft) find zum Theil runde, zum Theil vierkantige, hinten und vorne ges gen die Kepfe durchlochte Hölzer, durch welche man ein Stück von einer Schwinge (Scheide) oder Schwippe oder auch einen eisernen Bolzen steckt, und die bey Zwin gen und dergleichen Bauen gebraucht werden. Sången, (Hüttenwerk) wenn der im Frischseier gar gemachte Theil von Eisen unter den Hammer gebracht wird, wobey die noch darinn befindliche Schlacken, theils in Tropfen, theils aber Schaalenweise abgehen, da denn der Theil in 2 bis 3 Stücke oder Schrote zerhauen wird.

dangenbrett, (Tischler) tas schmale Brett an einer Hobelbank mit einem Zapfen an dem einen Ende versehen, so in die Schliße des Blatts der Hobelbank gesteckt wird, und von der Vorderzange (s. diese) verschoben werden kann, und zwischen welchem und dem Blatt der Hobels bank ein Brett mit seinen beyden flachen Seiten gestellt wird, wenn es auf der hohen Kante behobelt werden soll, man bevestiget es mit der Schraube der Vorderzange.

Jangen des Grobschmids, diese bestehen aus allerley Arten und Gestalten, wornach sie auch ihre Benennung erhalten. Die Seuer- oder Wärmzange, der Storcha schnabel, die Stofzange, Radezange, Gebr. oder Siebzange, Blechsange, Maulzange und Hammer. zange. (f. jede an ihrem Ort)

Jangenwintel, Fr. Angle de Tenaille, (Krieges baukunst) derjenige Winkel, welcher von der Polygone und den Vertheidigungslinien vor der Mitte der Kourtine gemacht wird.

Junge zu schmiden, (Beugschmid) jeder Schenkel cia ner Zange wird besonders gerade aus geschmidet, und durch einen dreyfachen Ansatz an der Anbosecke entsteher der Ab saß unter dem Gewinde, womit beyde Schenkel vereiniger werden, und der doppelte Absah unter den Kneipen. Der Hammer giebt bey dem Schmiden jedem Theil seine be stimmte Gestalt. Die Kneipen werden alsdenn, wenn es nothwendig ist, verstählt, init der Feile geschärft, und völlig ausgebildet. Ein Dorn bohrt durch beyde Schenkel erhist unter den Kneipen ein Loch, wodurch man ein Niedt rothwarm steckt, und jede Spitze wird mit dem Hammer zu einem starken Kopf gebilder, die Feile arbeitet alles völlig aus.

Zapfbortig, (Brauer) ein Bottig, der noch größer ist, als der Meckchbertig in dieser Anstalt, und werein der Meefd), wenn er in dem Meesc;bortig hinlänglich ums gerühret worden, geschöpft (oder übergeschlagen, zu Lette gebracht) wird. Er hat einen Zapfen nebst Zas pfenloch in dem Boden, und ehe der Meesch darein ges

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schöpft wird, wird auf den Zapfen über den Boden eitt leiner Strehkranz gesteckt, oder wenn der Bottig einen Hahn hat, so wird der Strohkranz vor die Oeffnung des Hohns gestellt, und in beyden Fällen Stroh um den Kranz gelegt. Auf den Boden des Bottigs werden vier Meesch hölzer in gleicher Entfernung von einander gelegt, und auf diese kommen durchlöcherte Bretter zu liegen, die zusam, mengesetzt so groß sind, als der Beden des Bottigs, und diesen detten. Endlich wird auf Diefen durchlöcherten Boden eine Lage Roggenstroh gelegt, und damit dieses nicht beym Einfüllen des Meesches in teu Zapfbottig verwirrt auseinander getrieben werde, so wird auf das Stroh ein geneigtes Brett gestellt, worauf der Meesch bey deni Ue, berschlagen gegossen wird. Wenn das neue in die Pfanne gegossene Wasser zu sieben anfängt, so wird der fertige Meesch aus dem Meeschbottig in den Zapfbottig überge. schlagen, und von dem Wasser auf der Pfanne noch so viel als erforderlich ist darzu gelaffen, und hier erhält der Meesch den Namen der Würze. (s. diese und Brauen) Japfe, Japfen, Fr. la pointe, courillon, Picot, 1) das untere zugehauene Ende eines Stempels. 2) Ein rundes Eisen, oder eine Walze so am Ende einer Welle eingelassen ist, und in der Pfanne sich herumwendet, wenn die Welle gedrehet wird. 3) Ein rundes Holz, womit ein Loch zugestopft wird. Fr. Cheville.

Japfe, Schlegel, (Deichbau) das umgekehrte Stück eines abgekürzten runden oder viereckigten Kegels, welches man vor das Loch der Ablaßrinne in einen Deich steckt, damit das Wasser nicht durchgehen kann. Er ist oben mit einem Kreuß versehen, dabey man ihn, wenn man den Deich fischen und das Waffer durch die Ablaßrinne ablass fen will, anfassen und herausziehen kann. Die Zapfenlocher auf der Rinne follen sowohl als die Zapfen selbst, lieber rund als vierkantig feyn, weil sich die Ecken eher abnußen und von keiner Haltbarkeit sind. Die Ablaßrin, nen müssen wenigstens zehn Fuß in den Teich reichen, damit der Zapfen nicht aus Bosheit oder Vorwiß so leicht Herausgezogen werden kann.

Japfe, ein Stück Holz, das fegelartig zugeschnitten und in das Loch des Bodens eines Fasses- oder einer Tonne gesteckt, und durch dessen Ausziehen das Getränke, so darinn befindlich ist, herausgelaffen wird.

Japfen, Fr. Gouttes, Clochettes, (Baukunft) eine Sierrath unter den Tryglyphen des dorischen Hauptgesim fee in Gestalt runder oder eckigter Regel. Sie bedeuten Keile, welche unten vorgeschlagen worden, daß der Bal. fenkopf, den allhier der Troglyph vorstellet, nicht leichte hineinrutschen soll, Ihre Abtheilung wird am bequemsten gefunden, wenn man der beyden äußern Zapfen untere Ausladung des Tryglyphes seiner gleich gemachet, ihre ganze Länge in 6 Theile theilet, und aus jedem Theis fungspunkt bis an das Riemlein nach jeder Seite eines Schlißes eine kurze gerade Linie ziehet. Zu Zeiten wird biese Zierrath auch unten an dem Kargstein gebraucht.

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Zapfen, Fr. Tampon, ein Pflock oder Pfropf, w0: mit man z. B. ein Astloch in einer Diele zuspundet.

Sapfen, (Zimmermann) an einem 3'mmerstück der Thei oder Kopf, womit man dasselbe in ein anderes ges nach denen Umständen, wie folche sich ereignen, und vors nau bevestigen kann. Man bildet diese Zapfen allezeit nehmlich die zwey Holzer, die dadurch zusammengefügt werden sollen, in ihrer Lage sich befinden, daher wird der Zapfen auch mit einem Unterschied gebraucht, befomme verschiedene Benennungen, und heißt bald ein Schlüssel. oder Schlußzapfen, bald ein Zapfen der Vergshrung, bald ein verborgener Zapjen u. f. w. je nachdem die uns terschiedene Vorfalle in Vereinigung der Bauholzer es ers fordern. (s. deren jedes an seinem Ort)

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Zapfen, Tragzapfen, Tragwelle, Fr. mametong eine eiserne Welle, an welcher sich die Hebebäume einer Zugbrücke oder andern Maschiene drehen.

zapfen in dem Zapfenfaß sammlet.
Zapfenbier, (Brauer) das Bier, so sich bey dem Vers

Zapfenbohrer, (Böttcher) ein Löffelbohrer, mit wel chem das Zapfenloch in den Boden der Fässer gebohrer wird.

welches unter den Wein und Bierhahn gesezt wird, und Zapfenfaß, ein kleines flaches Gefäß von Börtcherarbeit, die herabträufelnde Tropfen auffängt.

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Sapfen eines Anters, Fr. Tourillons d'une anere, (Ankerschmid) zwey Stücken Eisen, welche an das Biered der Ruthe angeschweißet, und in die Seitenwände des Ankerstocks eingefüget werden,

worinn der Zapfen einer Welle läuft. Es wird darein die Zapfengerüst, (Mühlenbau) das Lager oder Gerüste Anwelle und der Zapfenklotz gelegt, worinn der Zapfer der Welle unmittelbar liegt.

Deich, welches gleich über dem Zapsen steht, und den. Zapfenbauschen, ein verschlossenes Gebäude in einem selben verwahret, daß er von muchwilligen Leuten nicht gezogen werden kann.

pfen in der Welle verkeilet oder bevestiget wird.
Japfenteile, buchene Keile, womit der krumme Zas

ein Stück Eichenholz in Puchwerken, und ein Stück Eisen
Zapfentlors, Fr. Billot, dont le tourillon eft porté,
Zapfens am Rade umgeht.
an Künften rund ausgeschnitten, darium die Walze des

Japfenlager, f. Japfentlog.

Loch, worein der Zapfen eines Zimmerstücks passet, wo Japfenloch, Serfenlod, Fr. Mortaife, tas, bag durch die zwey Stücke vereiniget werden.

Zapfenmatter, Fr. Grenouille au Coifte. Zapfen einer Welle herumläuft. nennt man an einigen Orten die Pfanne, worinn der

Ring, der um die Welle eines Rades geleget wird, wo Zapfenring, Fr. anneau de tourillon, ein eiferner der Zapfen darein gerichtet ist.

Japfen, schwalbenschwanzförmiger, Fr. Tenom à quem d'hironde, (Tischler) ein Zapfen, der wie ein Schwalbenschwans, (f. diesen) zugehauen; das ist, welcher an seinem Kopf breiter als hinten am Halse ist, und in einen schwanzförmigen Einschnitt eingelassen wird,

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Japfens

Sapfenschacht, Fr. le puits par le quelles perches de la pompe pouffent, (Bergwerk) der Schacht, durch welchen die Kunststangen in die Grube schieben, Japfenstånder, Harrel, Rubestånder, Wendel. faule, Fr. Repos, (Wasserbau) der hintere abgerundete Ständer oder Pfosten an den Schleusenthüren, woran unten und oben Zapfen gemacht sind, davon der untere in einer Pfanne gehet, der obere aber in einem Halseisen hångt, durch deren Hülfe die Schleusenthüren auf und jugehen.

Japfen, und Leuchtermacher, ein Handwerk in Nürnberg, das aus Messing alle Arten von Leuchtern, Augleichen Röhren und Zapfen gießt.

Japfen und Loch, (Tischler) eine Vereinigung zweyer Stücken Holz, da in dem einen nicht weit ein vierseitiges Loch eingestammt wird, so daß vom Loch bis zum Hirn, ende noch etwas Holz übrig stehen bleibt. In dieses Loch muß der Zapfen des andern Stücks passen, der an dem Ende des Stücks gemacht ist. Er wird nach dem Vers hältniß des Lochs mit dem Streichmaaß abgemessen, und an beyden Seiten mit der Säge eingeschnitten, das überflüßige Holz abgespalten und mit dem Schnißer ge glattet. Der Zapfen ist so dick, als das ganze Stück, aber schmåler als dasselbige.

Zapfen, verbobrter, wenn durch das Loch und den Sapfen ein Loch gebohrt ist, dutch welches man einen höl. Jernen Nagel schlägt, um beydes desto besser zu bevestigen. Japfen, verlobener, Fr. Emboiture, (Tischler) ein Zapfen, der zwischen geleimte und zusammengefügte Bretter eingelassen wird, womit dieselben desto weniger wieder aus einander gehen können.

Zapfenwein, der in dem Sapfenfaß (f. dieses) sich fammlende Wein.

Japfen zur einfachen Versatzung, Fr. Tenon en About, (Baukunft, Tischler) ein Zapfen, der nicht ge viert, sondern schräge angeschnitten ist, weil das Holz, woran er ist, eine schråge Lage hat. So sind z. B. die Zapfen der Strebebänder (f. diese) der St. Andreas kreußer u. f. w.

Japfer, Arbeiter in dem Salzwerk zu Halle, wel the die aus dem Sakbrunnen heraufgewundene, und in den Kahn herausgegossene Sohle, aus dem Kahne durch Ausziehung der darinn steckenden Zapfen in die darunter febende Zuber laufen lassen.

Japferfarbe, Fr. Saftre, (Maler) eine mineralische, glasartige Zusammensetzung, womit das Glas und die Emaillen blau gefärbt werden. Diese Materie wird aus Kobald gemacht, welcher wenig oder nichts von åchten Metall enthält. (f. Smalt)

Jappeln, (Uhrmacher) wenn der Perpendikul nicht auswirft, matt gebet, und keinen weiten Raum im Hin und Wiedergange einnimt.

Barge, ein jeder Rand oder Einfassung, die etwas ein schließt, z. B. an einer Thûre, om-Fenster, worein sich die Thüre oder das Fenster vaßt, oder einschlägt. Oft wird dieß auch der Anschlag genannt. Der Rand eis

ner Dose worein der Deckel aufschläget und sich schließt. Ueberhaupt heißt eine Zarge dasjenige, womit man eine eingeschobene oder eingesetzte Sache vesthält und verschließt. Auch neunt der Maurer eine Zarge, die Bretter die er um den Umfang einer Thüröffnung einmauert.

Jarge, Bügel, (Lautenmacher) der Umfang oder der Kranz einer Bioline, der am allerersten an derselben gemacht wird. Sie wird insgemein aus vier Stücken zu fammengesetzt, nämlich aus den beyden Seitenstücken, dem Ober- und dem Unterthell. Doch wird der Obere theil zuweilen aus zwey Stücken zusammengesetzt, so wie auch manchmal der Untertheil. Der halbrunde Ausschnitt, oder die zurückgezogene oder eingebogene Seitenzargen einer Bogen Raum hat, auf den beyden äußern Saiten hinab Bieline, find nothwendig, damit bey dem Spielen der zu gehen. Die Zarge wird gemeiniglich aus Ahornholz gemacht, und ihre Holzsåden müssen nach der Länge der lasse. Denn jeder Theil wird, nachdem er erst gerade Bioline laufen, damit sich jedes Stück erforderlich biegen ganz dünn ausgehobelt ist, folgendergestalt gekrümmt: der Künstler weicht jedes Stück ins Wasser ein, und lágt Wasser an sich zieht und hierdurch geschmeidig wird. Er es in demselben einige Zeit liegen, nachdem das Holz leicht; lehnet hierauf jedes Stück an einem Ende auf ein Brett, fährt mit einem heißen Eisen von oben bis unten auf dem Hola hinab, und giebt diesem hiedurch nach seinem ge treuen Augenmaaße diejenige Rundung, die das Stück au der Violine erhalten muß. Dieses ist aber noch nicht genug, sondern er seht auch noch alle vier Stücken der Sarge aus einer der Gestalt der Bioline angemessenen Form stalt. Die Form der Violine hat zwar mit der Violine zusammen, und bildet sie dadurch nach ihrer rechten Ge dem inneren Raume nach einerley Größe und Gestalt, als beyden Höhlungen machen, fehlen. Denn die vier Stú lein die vier Kanten, die die Bügel der Zarge an den den Holz, woraus die Zarge zusammengefügt wird, sind. sehr dünne und lassen sich daher nicht haitbar zusammenleimen. Daher seht man zu jeder Kante an die Form bildet und ausfület, und auf diesen Kanten Klößchen einen Klok von Ahornholz an, der die fehlende Kanten werden nun die vier Zargenstücke zusammengeleimt. Da diese Stücke bloß zusammengeleimt und weiter nicht vers zapft werden, so muß der Leim auch gut halten, und man kocht ihn deswegen von Hausenblase. Wenn die Zar Form abgenommen, und unten und oben nach dem In ge auf der Form gut getrocknet ist, denn wird sie von der nern der Zarge zu, wird um besserer Haltbarkeit willer noch ein Kloß angeleimt, weil oben der Hals, und unten ein Knopf zu dem Seitenhalter in die Zarge angebracht uno uetere Múnoung der Zarge inwendig eine dünne Leiste werden muß. Ueberdem wird noch um die ganze obere angeleimt, ́welme dem Boden und der Decke der Vios line eine sichere Unterlage verschafft. Diese Leiste wird aus Nußbaum, oder Apornholz verfertiget und ges aus mehr oder wenigern Stücken eben so wie die Zarge: krümmer. Saste

Sartlich, Fr. delicateffe, (Maler) efn`zärtlicher Pinsel, wird von einem Gemälde gesagt, dessen Tousche fein, annehmlich und markigt ist, deffen Umriffe fließend find. Järtlichkeit, Fr. Delicateffe, (Maler) eine Zärtlich. keit des Pinsels, des Ausdrucks, um Zuge damit zu be deuten, welche, ohne sonderlich peinlich zu seyn, das Wahre, das Natürliche der Stellung und Kopfwendung, welche die Person in der vorgestellten Handlung haben soll, ausdruckt.

Jatou, ein Getraidemaaß auf Madagoskar, dessen man fich daselbst bedient, die Früchte mit den Hülsen zu messen. 3. B. den Reis, der, nachdem er gereiniget und von sei nen Hülsen befreyet ist, mit dem Monka und Roule gemessen wird. Der Zaton hålt 100 Roules.. Denn das Wort selbst bedeutet in der dortigen Landessprache 100. Ein Roule hat pariser Pfund, folglich wiegt ein Zatou 50 Pfund pariser Gewicht.

Jattwe, ein italienischer Binnenlinder, (s. diesen) auf dem Po und Adige.

Sauberey, Fr. Magie, (Maler) ein Ausdruck, der in der Malerey metaphorisch gebraucht wird, um dadurch die große Kunst, die Gegenstände mit so viel Wahrheit vorzustellen, daß sie tâuschen, anzudeuten, so daß man z. B. von der Befleischung einer Figur sagen könnte, die fer Arm, dieser Körper ist sicher von Fleische, diese Mauer. ift wirklich von Steinen u. f. w. Diese Zauberey hanger: nicht von den bløßen Farben að, sondern von ihrer Aus theilung, nach dem Verständniß des Künstlers auf die Haltung. Wenn sie wohl traktirt ist, so entstehet aus derselben eine verführerische Reißung, welche den Ans schauenden an sich zieht, ihn mit Vergnügen zurück hält, und zur Bewunderung und Erstaunen nöthiget.

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Jaubergefäß, ein besonderes Gefäß mit Wasser, worinn man alles schwimmen sicht, was entweder gegen, über stehet, oder sich vorbey beweget, von P. Jahn er funden. Es ist eine Art von Kamera Obskura, wel ehe zur Belustigung dienet.

Jauberlatterne, f. Kamera Obffura."

Jauf, Fr. Sus, (Bergwerk) ein Wort, welches der Anschlager dem Haspelknecht zurust, wenn der Kübel ge füllt ist, daß er ziehen soll. Es wird auch bey auderer Gelegenheit gebraucht, wenn einer an etwas stark ziehen foll. Es ist aus den beyden Worten ziche auf durch eine Verstümmelung zusammengeseßt.

3aufen, Ft. Tirer, frisch anziehen.

Jaum, (Sattler, Riemer) eine Zusammenfügung von ledernen Riemen, die das Hauptgestelle des Kopfes eines Pferdes genannt wird, woran das eiserne Gebiß, Des dem Pferde in den Mund gelear wird, vest gemacht Ist. Er dienet, das Pferd im Gehorsam zu erhalten. (Brumen) Es giebt vernämlich dreverley Bäume, als: Kappsäume, Stangensäume und Trensen oder Kan daren. (f alle diese) Der Zaum darf dem Pferde nicht zu-lang, auch nicht zu kurz, angezogen werden ze

Jaum deutscher, (Riemer) diefer Jaum (f diesen hat folgende Theile: an das Kopfstück wird auf jeder Seite ein Backenstück, und an jedes Backenstück wieder eine Backenstückstruppe angeschnallt. An der Backenstücks ftruppe ist die Stange und über dieses das Nasenband ben vestiget. Gleichfalls an das Kopfstück wird hinten ein Reblriemen angeschnallt, und vorne ein. Stirnband and genähet. Endlich gehöret hierzu noch ein Zügel, (f. Dien fen) der in die Stange eingeschnallt werden muß. Alles wird von holländischem Leder verfertiget.

Jaumen, (Koch) den zum Braten rein gemachteft Hühnern, Kapaunen 2c. ehe sie an den Spieß gesteckt werden, die eine zusammengebogene Keule durch den Durchschnitt, durch welchen das Eingeweide herausgenom men wird, stecken, die andre aber dem über dem Rücken hinuntergebogenen Kopf und Schnabel einverleiben.

Jaumen, Fr. le Brider des chevaux, (Reitfunt) heißt dem Pferde den Zaum anlegen, vermittelst dessen es der Reiter im Gehorsam erhalten kann. Wenn ein junges Pferd hierzu gewöhnt werden soll, so muß man vorher dessen Mund inwendig, und auswendig besichtigen, ob er tief oder seicht, weit oder enge, wie der Kanal, die Haaken; Laden oder Bühler und die Zunge beschaffen seyn, damit man sehe, ob es ein großes, weites oder enges Mundstück, viel oder wenig Eisen, ganze oder halbe oder. gar keine Freyheit nöthig habe. Man hat ferner das Kinn, die Ganachen, den Hals, Nacken und die Brust zu betrachten, um zu erfahren, ob die Stangen lang oder kurz, gerade oder geschweist, viel oder wenig vorgeschoffen, hart, mittelmäßig oder gelinde seyn müssen. Es ist bald zu sehen, wenn man dem Pferde ein paar Probierstangen aufleget, (lang und kurz, gerad und krumi, wo man auch nach Belieben ein. Mundstück aus, und ein anderes hineinschrauben kann) was ein Pferd für eine Zäumung erfordere, welches sonderlich denen hilft, welche die Funs damentalzäumung nicht verstehen; die können denn solche. auf ein Papier legen, dieselbe darnach abzeichnen und vom Sporer verfertigen lassen. Insgemein gewöhne man die jungen Pferde an die gemeine hohlbisse oder geschloss sene Mundstücke, welche nach des Mundes Beschaffenheit eingerichtet, und vorher an andern Pferden gebraucht seyn müssen, damit sie fein gewerbig und bequem seyn, und sich der Geschmack und Geruch vom Verzämen verlehren habe. Den jungen Pferden muß Anfangs die Freyheit der Zunge nicht gelaffen werden, bis der Kopf wohl steher: und das Pferd in eine gute Positur gerichtet ist. Die. Stangenzügel müssen im Anfange nur ein wenig angezo gen und fachte geführet werden, damit man dem jungen Roß das Maul nicht verderbe. Das Mundstück muß bey derseits gleich hangen, und damit es die Haken nicht bes rühre, einen Queerfinger breit über die Haken gegürtet werden. Die Arbeit an solchen Mundstücken muß sauber, glatt und gleich, und nicht ein Theil dicker als der andere feyn. Die Rinnkette oder der Rinnreif muß weder zu enge noch zu weit eingelegt seyn, denn in diesem Fall fchlottert das Gebiß, und die Stangen ziehen sich den... Rrrr 3

Pferde

Pferde nach der Bruß, dá es sich denn, wenn es durchgeben will, übel halten läßt; in jenem Fall aber wird das Mundstück im Maul Starr, und das Maul über die Ges Führ eingezogen, daß das Pferd solches nicht gut regen Fann. Der Kehlriemen muß ziemlich weit eingethan seyn, und das Nasenband, oder der Riem über der Nase, muß weft zugegürtet werden. Also muß man die jungen und neu aufgestellten Pferde alle Tage Nachmittage aufzäumen, Am Stand umkehren, rein abstreichen, kämmen und, da, mit der Zaum am Kopfe frey sey, den appzaum, oder die dazu mit Fleiß gemachte Halfter, über den Zaum anlegen. Den Kappjaum muß man, wenn man sich dessen bedienet, über den Nasenknorpel gårten. Er muß nicht zu weit, auch nicht zu enge seyn, wenn man das Pferd sowohl bequem regieren, als auch verhüten will, daß es nicht wund werde. Man muß auch den Kappzaum nicht zu hoch gürten, weil er sonst keine Dienste thut, noch zu niedrig, weil es sodann dem Pferde am Athemholen hinderlich ist. Die Stangen zügel muß man gedachtermaßen ein wenig anziehen, oben auf dem Rücken, an dem Gurt, über die Decke anmachen, und das Pferd auf diese Art aufgezäumt und halb gerüstet über eine Stunde stehen lassen. Damit es auch das MundRück gerne annehme, und darauf kauen und arbeiten lerne, muß man ihm oft Salz mit Hafer vermengt in das Maul geben. Noch ist bey dem Zäumen folgendes zu bemerken: Einem Pferde mit einem langen und dünnen Halse gehört eine kurze, leise, und vor sich geschweifte Stange. Ein kurz Jer, schwerer Hals und Kopf muß durchaus nicht mit har ten langen Stangen gefangen seyn, sondern man muß ihm Furze gerade Stangen geben, und die über sich richten; so muß auch des Reiters Faust über sich geführet werden. Ein langer Hirschhals erfordert kurze, leise Stangen, wo Bey des Reiters Hand ganz kurz geführet werden muß. Einem Pferde, das unstatt von Hals und Kopf, muß man Teise geschweifte Stangen, nebst einem ganzen Mundstück geben. Ein Pferd, das die Zunge ausstreckt, erfordert ein. gewerbiges Mundstück, welches spielend liegt, und eine gus te Reitersfaust. Ein Pferd, das die Zunge über sich aus ftreckt, erfordert einen hohen Galgen, der aber in der Munde ziemlich weit ist, Wenn ein Pferd das Maul Frummet, so muß man ihm gerade Stangen geben, die, ein ganzes Mundstück haben. Denen, die das Maut auf Sperren, muß man keinen hohen Galgen, sondern einen nie drigen geben, und den Nasenriemen vest zuschnallen. Eis stem båumenden Pferde muß die allergelindeste Zäumung gegeben werben. Kurz, man muß sich allemal nach der Beschaffenheit des Kopfes und Halfes des Pferdes richten, wenn man ein Pferd gut zäumen will,

Jaumfahrung zu Pferde. (Reitkunst) Dieses ges schieht mit der linken Hand dergestalt, daß der Goldfinger allewege zwischen beyden Zügeln fey, und daß der kleine Finger unter sich, der Daumen aber über sich stehe, damit man beyde Zügel wohl und vest halten, und in völliger Hand führen kann. Denn eine solche Führung des Zügels zwinger ein Pferd zum völligen Gehorsam, und besteht in sechserley Arten; als: 1) vorwärts mit dem ganzen Arm dem Pferde Luft zu machen und fortzuhelfen; 2) aufz wärts, wenn sich der halbe Arm etwas vor begeben muß, welches eine Hülfe zum Avanziren oder Pariren ist: wo sie aber mit Stärke geschieht, so ist es eine Strafe, damit man dem Pferde das Niederdrücken verwehren kann; 3) rückwärts, ist es eine Hülfe für solche Pferde zum Aufhale ten und Zurückgehen; 4) abwärts, ist es eine Hülfe für solche Pferde, welche die Köpfe hoch und weit hinaus stres cken, diefelben dadurch herunter in gute Positur zu bring gen; 5) auswendig dienet es zur Wendung, woohin sich die Faust beweget; 6) einwärts. Diese Bewegung hangt von der vorigen ab, weil eine ohne die andere nicht gesches, hen kann: daher die Haltung des Zaums auf gedachte Art nothwendig ist, alle diese Wirkungen hervor zu bringen.

Baumseng, ein chirurgisches Instrument, die Lefzen der Wunden damit zusammen zu ziehen.

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Jaum zum Fabren. (Riemer) Ein solcher Zaum weis chet von einem Zaum zum Reiten in nichts weiter ab, als daß er an jedem Backenstück (f. diese, Niemer) ein Scheuleder (f. dieses) erhält. In jedem Zaum gines englischen Geschirres gehöret eine Fahr oder Untertrense, (s. diese) die aber keinen Zügel erhält. Bey dieser Art von Geschira ren fehlet auch der Quast auf dem Kopfstück des Zaums, die Zäume der andern Geschirre aber erhalten solchen Quast.

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Jaun, eine von Holz verfertigte Einfassung eines Gars tens, Feldes, einer Wiese, oder eines Weinberges, um sole che besonders gegen das Einlaufen des Viehes zu beschus. hen. Dieser Zäune giebt es mancherley, wo das Holz im Ueberflusse ist, werden 1) die Pfahlzäune (s. diesen) gea, macht; 2) ein geflochtener Jaun, da eine Reihe Zauns pfähle in mäßiger Weite von einander in die Erde einges stoßen, und mit Weiden, Hafeln und dergleichen Reisern. zu der erforderlichen Höhe eingeflochten werden. Oder es werden zwo oder drey Stangen in gewisser Höhe über eins ander nach der Länge an Pfähle bevestiget, und dazwischen mit Jaungerten (f. diese) ausgeflochten. Die beste und schönste Art von Zäunen sind die sogenannten lebendigen, oder selbst gewachsenen Zäune oder Hecken. (s. diese 2.) Die stärksten Zäune find wohl die Plantenzäune. (f Plante)

Jaungerten, Jaunrutben, Jaunstecken, das weides ne Reisholz, so nicht zu Sahweiden, sondern nur zu Ause flechtung der Zäune gebraucht werden kann.

Jaum, englischer. (Riemer) Bey diesem Zaum wirs Kopf und Backenstück auf jeder Seite aus einem eins zigen Stück von holländischem Leder zugeschnitten, und beye, de Theile werden auf dem Kopf zusammengeschnallt. Bus gleich mit dem Backenstück wird auch die Trense (f. diese). Jaupt, f. Jauf. Jugeschnitten. Doch giebt es auch abgesonderte Trensen, Das Nasenband wird angeschnallet, das Stirnband angenås Het, und der Bügel (s, diesen) an die Stangen angeschnallet.

Jausen, daupfen der Wolle. (Wollenmanufaktur) Wenn die Wolle gewaschen werden soll, so muß sie vorher von einander gezogen und gezupfet werden, damit alle Un

reiniga

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