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hen. Ihre Bemaumung pflegt stark zu seyn. Ihr Maft werk ist ein großer und ein Vordermast, beyde ohne Mars. Statt der Wände dienen zwey oder drey Taue, welche den Stags (f. diese) gleich sind. Ihre Seegel sind von Rohr. rinden mit Blättern von Bambus so wohl verbunden, daß Fein Wind durch kann. Sie haben keine Seegelstangen, sondern sind mit Stricken an den Mast gebunden, welche oben über eine Rolle gehend sich allda endigen, dadurch das Seegel aufgehisset wird. Auf dem großen Maste steht ein Werterhahn, wie eine Pyramide, und unter derselben hängt ein Schweif, der andeutet, wo der Wind her komt. Die großen führen 280 Tonnen, Mast, Seegel und Tauwerk ist alles sehr plump. Die Maßte sind bloß Stücken Bau me, davon nur die Rinde abgeschabet ist; der große raget drey Ruthen über das Verdeck, an jedem sind zwey Stags von Buisen; die Seegel von Matten von 6 zu 6 Fuß mit einem Stücke Bambus verstärket, laufen längst ihrem Mast herunter, und fallen auf dem Verdeck wie ein Få. cher zusammen. Die Kabel find insgemein von Schilf ge

brehet, und die Anker hölzern mit zwey Spiken am Kreuz Ratt der Schaufeln. Sie faffen und halten gut. Die Chineser nennen diese ihre Kriegesyonken Soun, denn Vonk ist eine verdorbene Aussprache.

Ru, eine Pflanze in China, und vornehmlich in der Landschaft Quangsi, woraus die Einwohner einen vors trefflichen Zeug zu weben wissen, der noch köstlicher als Cel denzeug ist. Es scheint, daß solche mit dem kriechenden Gewächse Ko in der Landschaft Fockyen einerley set woraus das nesseltuchartige Gewebe Ropu verfertiget wird, welches die Chineser, seiner Leichtigkeit und: Kühle wegen, so gern im Sommer tragen.

Nu, Rusche, ein Edelgestein, welcher in China, in der Landschaft Schansi, aus den Bergen komt, und das selbst in hohem Werthe gehalten wird. Er sieht einem Achate oder Jaspis gleich), nur daß er etwas durchsichtiger ift, und mit lichter himmelblauer Farbe weißlicht spielt Man machet Petschafte daraus. Kusche, f. Ru.

3,

3.

der fünf und zwanzigste, und wenn man das lange j dazu rechnet, der sechs und zwanzigste und lehte bestimmte Buchstabe im Alphabeth. Wenn auf dem frans zösischen Gelde ein 3 steht, so ist der Münzort davon Grenoble. Die beyden Buchstaben Z. B. bedeuten eine Abkürzung der Redensart Zum Beyspiel, sonst 3. E. Jum Exempel.

Zacher, das Wasser, so bey Salzbergwerken in Un garn auf die Sohle geschlagen wird.

Jadchen, Fr. Engrelure, eine Art sehr schmaler weis Ber Spiken, welche auf dem Kleppelfüssen, wie die ande. ren Kanten und Spißen, durchs Kleppeln gemacht, und gemeiniglich vorne an die Kanten angenåhet werden, um denselben ein besseres Ansehen und mehrere Breite zu ge ben, weil sie gemeiniglich vorne Zacken haben, wovon sie auch den Namen erhalten. Man bessert auch damit Spi. Ben aus, die an den Kanten vorne abgestoßen sind. Das mit sie sich zu den Spizen schicken, so werden sie von ver schiedenen Arten und Mustern gemacht. Die allerbreite ften find nicht über einen Queerfinger breit. Man bese. het auch damit Halskrausen, Halstücher, Aermel, Man, schetten u. dgl.

Jacken der Gabel, f. Gabeln schmiden.

Jackenlinie, (Kriegesbaukunst) eine neue Art, einen Paß oder ein Lager zu verschanzen. Sie ist vom Herrn de Clairac angegeben worden, und besteht aus rechtwink lichten Redans oder Sågenwerken, von welchen immer eins hinter dem andern, so wie sie sich von dem Ende der zu flankirenden Linien entfernen, dergestalt angebracht ist, daß das Flankirende dadurch vervielfältiget und nachdrück lich gemacht wird.

Jackenwalze, Stachelwalze, (Ackerbau) eine gemelo ne schwere Walze, (s. diese) die rund herum mit schweren Zinken oder eisernen Zacken, die pyramidenweise und eckigt geschmidet, und noch länger als die Eggenzinken sind, ver. sehen ist, wodurch man das gråbste und knolligte Land Elar machen kann.

chen, Rainen und Steine zwischen den Aeckern einpflügen, Backern, (Ackerbau) heißt an einigen Orten die Fur abzackern heißt, von demselben etwas abpflügen. überhäufeln und verdecken. Dem Nachbar seinen Acker

Zaejies, eine persische kleine Silbermünze. Es ist ein halber Mamoudi. (s. diesen)

Jagel, (Eisenhütten) das Stück oder der vierte Theil des gar gemachten und wieder durchs Feuer angefrischten Teuls, welcher vermittelst des Seßeisens und großen Schmidehammers vom gewärmten Stücke geschroter worden.

Jabe, Fr. menue, (Hüttenwerk) bedeutet klar und fein. Als zåbes Hauptel, såher Schlamm, ist subti les Hauptel, oder nach der gemeinen Aussprache Hedel, und feiner klarer Schlamm, und wird dem Röschen ents gegen gesetzt. gegen gesetzt. Jahe, Jähigkeit ist ein gutes Merkmal an dem Eisen,

Jaber Schlamm, Fr. limon de mine menu, (Hit im Puchwerke abs und mit dem Wasser am weitesten forts tenwerk) das kleinste und zarteste Erz wie Staub, welches geht, und im leßten Schlämmgraben und Sumpfen sich sehet.

Jähes Hauptel, zåbes Hedel, Fr. Mine bocardée menue, das im Puchwerk fast wie Mehl klein gepuchs te Erz. Bibger

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Såbgerinne der Puchwerke, das äußere Gerinne el nes Buchwerks, so neben dem Sumpel liegt, und wo durch sich das Schlieg mit dem Wasser bey dem Puchen fortwäschet,

Jabl. 1) in der Fischhandlung werden 110. Platteiss oder Halbfische so genennet, 2) bey der Spinnerin wird eine Zahl genennet, wenn auf der Zahlweife sehen Ge binde, deren jedes 40 Fåden hält, oder auf der Hands weife zwanzig Gebinde, deren jedes 20 Fäden hält, ge, weiser werden, daß also 400 Faden auf eine Zahl gehen, Bivo solcher Zahlen machen einen Strehn, und 12 Zahlen ein Stück. Gemeiniglich wird nur das grobe Garn zahls weise geweift, weil es sich nicht so gut wie das feine in klei, ne Stücken zusammen legen läßt,

Jahlbar, (Handlung) wenn die Zeit eines Wechsels verflossen ist, daß er bezahlt werden soll,

Jabler. So nennt man den Arbeiter in den SchieferFeinbrüchen, der den Schiefer sortiret, und in Haufen Tebet,

Zahlerin, (Papiermacher) eine Arbeiterin, die dazu bestimmt ist, das Papier zusammen zu legen, und es in Rieß zu bringen, Es sind allemal die geschicktesten Saal arbeiterinnen, die man zu dieser Arbeit bestimmt, und die das beste Gesicht haben, damit sie die Arbeit der Auss Schießerin noch einmal prüfen können, Diese Arbeite rinnen tragen die Tagwerke der Ausschießerinnen auf eine Tafel, indem sie alle Sorten besonders sehen, die die Aus schießerinnen abgesondert haben; und wenn sich das Pas pier wohl ausgeschossen findet, so wird es in Bücher zu 24 Bogen gelegt. Zu dem Ende werden die aufgebrochenen Bogen genommen, nochmals untersuchet, und auf den lin Fen Arm niedergelegt. Wenn es 24 Bogen sind, so wer den sie nochmals untersuchet, nåmlich alle diese Bogen verden zusammen geschüttelt, daß nichts Fremdes zwischen ben Bogen bleibt, und georduet, daß sie gleich werden, Man giebt einen Strich mit dem Daumen in der Mitte des untern Theils von dem Buch Papier, daß es in der Mitte nach seiner Breite zusammengelegt wird.

Jablpfennige, f. Rechenpfennige. Jablwoche, in der Handlung auf den Messen zu Leipz zig und Frankfurth an der Oder die letzte Woche der Messe, Da alle Wechsel verfallen und bezahlt werden müssen.

Jahme Erze, (Bergwerk) diejenigen metallischen Er ge, die sich nach der bekannten Methode insgemein zu Me tallen schmelzen lassen, als Silber, Kupfer, Bleyerz, u. f. w. Jahn oder, Jain, Fr. Metal vierge ou natif enbranche, die Zacken gediegenen Metalls, die auf dem Erze heraus stehen.

Jahn, (Mühlenbau) an einem Stirnrad derjenige Theil, mit welchem es in ein Getriebe, eingreift. Es hat Zahn und Getriebe einen fast unschätzbaren Nußen bey Müh len, Wasserkünften, Uhrwerken, Hebezeugen und dergleis chen, worunter eines der bekanntesten die Winde ist. Ob sich nun wohl durch Zahn und Getriebe, wenn man es viels fältig mit einander verseßet, nach der Theorie mit der aller, wenigsten Kraft eine unglaubliche Last bewältigen und ge,

winnen ließe, so ist solches in der Ausübung doch nicht thunlich, weil dadurch so gar viel von der Zeit verloren ge het. Zu geschweigen, daß dieses auch eines der kostbarsten Stucke in der Mechanik ist, und überdieses noch zuleht alle Loft einem einzigen Zahn oder Triebstock anvertrauet wers den muß. Es werden aber die Zähne der Räder an dem Umkreis entweder eingeseht, oder darein geschnitten. Wie ihre Starke und Höhe nach dem Vermögen, so die Mas schiene haben soll, einzurichten, und wie ein Zahn gehörig abzutheilen sey, findet man durch die Berechnung der Last mit der Kraft. Wenn die Zähne nicht eine besondere Fis gur haben, so vermehren sie durch das Reiben an einan der, oder an den Stöcken der Trillinge den Widerstand, den die Last der bewegenden Kraft machet, nicht wenig, daher muß die Figur der Zähne so beschaffen seyn, daß sie nicht den geringsten Widerstand in der Bewegung machen, und es ist gefunden und bewiesen worden, daß eine Run dung nach einer Epicycloide die beste sey.

Jahn, (Nagelschmid) kleine zerschrätete Eisenståbe, aus welchen nunmehr die Nägel geschmidet werden können.

Zahnbürste, (Bürstenmacher) eine kleine Bürste von schwarzen oder weißen Ziegen- oder Pferdshaaren, oder auch von beyden Farben vermischt, in Knochen oder Elfenbein mit Draht eingezogen, an einem dergleichen Stiel. Das Einziehen der Borstenbündel mit dem Messingdraht muß sauber geschehen, weil der Stiel keine Bedeckung erhält, fondern der Draht frey zu sehen bleibt.

Jähnchens, s. Spitzen.

Jåbne der Rämme schneiden. (Kammmacher) Nachdem die Zähne eines Kammes mit dem Riß (1. Kamm machen) vorläufig vorgezeichnet worden, so wird die Horns platte in eine hölzerne Bluppe (f. diese) eingespannt, fo daß solche geneigt darinn liegt, und der ganze Theil der Hornplatte, worinn die Zähne nach ihrer ganzen Länge ausgeschnitten werden sollen, vor der Kluppe vorsteht. Grobe und weite Zähne werden bloß mit dem Schneide. eisen (f. dieses, Kammmacher) aus freyer Hand und nach dem Augenmaaße eingeschnitten, feine Zähne aber mit els nem Rumpel gerumpelt. (f. beydes) Im Einschnei den der Zähne bewegt man das Instrument nicht senkrecht, so daß es von der Spitze des Zahns bis zum Felde des Kame mes hinauf einschneidet, sondern es wird das Werkzeug horizontal bewegt, und da die Kammplatte beynahe auch horizontal bevestiget ist, so richtet er die Såge gleich von dem Felde des Kamms nach den Zahnspißen zu. Da aber die Hornplatte, wie gedacht, in der Kluppe schräge gerich tet ist, und das Schneideeisen bey dem Schneiden beym Sa gen horizontal geführet wird, so wird zwar jeder Zwischen. raum zwischen zwey Zähnen auf einer Seite des Horns ausgeschnitten, aber auf der andern Seite bleibt neben dem Felde der Kammplatte ein keilartiges Stück stehen. Der Kammmacher muß daher die Hornplatte in der Kluppe umdrehen, und auf der andern Seite mit dem Schneide eifen wiederschneiden, (f. dieses) wodurch das keilartige Stück zwischen den Zähnen zwar ausgeschnitten wird, allein es bleibt doch noch ein kleiner Höcker auf dem Grunde stes

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hen, der auf beyden Seiten schräge ist. Dieferhalb muß der Kammmacher zwischen zwey und zwey Zähnen mit dem Schneideeisen gründen. (f. dieses, Kammmacher) Zu einem weitzåhuigen Kamm muß ein starkes und dickes, zu einem engzahnigen aber ein dünnes Schneideeisen gewäh let werden. Nachdem die Zähne eingeschnitten sind, so müssen sie, da sie noch gleich dick sind, nun auch zugespist werden. Grobe und weite Kånime werden mit der Spiß. feile zugespitzt, die statt der Hiebe nach der Breite scharfe Råmmel oder Kerbe hat. Jeder Zahn wird auf jeder Seis te des Kammes zweymal gespißt, nämlich erst auf der lin. ken Seite des Zahns, oder auf dem Finger, und hernach auf der rechten Seite, oder auf dem Unterhalter, (s. dies fen) und beydes geschieht, wie gedacht, mit der Feile. Diese Benennung, auf dem Finger und Unterhalter feilen, hat ihren Ursprung daher genommen, weil der Kammma cher, wenn er einen Zahn auf der linken Seite mit der Feile spiset, den benachbarten Zahn mit einem Finger der linken Hand zurück bieget, damit er ihm nicht beym Feilen hinderlich ist. Spiket er ihn aber auf der rechten Seite, fo kann er den Finger der linken Hand nicht so bequem an bringen, er nimt daher den Unterhalter in die linke Hand, und biegt hiemit den benachbarten Zahn zur rechten zurück. So werden nun beyde Seiten eines Kammes gespißt. (f. Kamm machen)

Jahneinguß, (Goldschläger) ein starkes viereckigtes Eisen mit einem eisernen Handgriff. In dem starken Theil dieses Instruments ist auf einer Seite eine viereckigte Aus höhlung, worein das geschmolzene Metall gegossen wird. Man findet bey dem Goldschläger dergleichen von verschie dener Größe. Bey den gewöhnlichen ist die Vertiefung etwa einen Fuß lang und 1 Zoll breit und dicke. The man das Metall eingießt, macht man den Einguß heiß, und beschmierer die Aushöhlung mit Talg, damit das flú. Bige Metall nicht in die Zwischenräume des Eisens ein. bringe.

Jahneisen, (Bildhauer) ein gewöhnlicher Meißel, der ftatt der Schneide 5 bis 7 kleine Zähne hat, womit derselbe die einzelnen Theile einer Figur anleget.

Jahnen die Figur, (Bildhauer) wenn er jede Kante des aus dem Groben gearbeiteten Theils einer Figur mit dem Jahneisen (f. biefes) abnimt, nach dem Tasterzirkel genau nach dem Modell bestimmt, und seiner Figur Ges nauigkeit und Annehmlichkeit giebt.

Jahnhammer, (Eisenhammer) ein halber Zentner schwerer Hammer, der vom Wasser in Bewegung gesezt wird, auf dessen Bahn ein kleines schmales Stück nac) der ganzen Länge der Bahn vorsteht, womit das Krauseisen (f. dieses) geschmidet wird. Der Hammerschmid lenfet die starken Eisenståbe so lange unter diesem Hammer, bis sie die bestimmte Dicke haben, und der Hammer schlägt ohne einiges anderes Zuthun mit seinem vorspringenden schmalen Stück auf der Bahn das Eisen krause.

Jahnhobel. (Stuhlmacher) Dieser Hobel gleicht ei nem Schlichthobel, (s. diesen) außer daß seine Schneide Kleine Zähne hat, womit er zwey glatte Flächen, die er zus

fammen leimen will, rauh machet, damit der Leim besser hafte, weil durch diesen Hobel lauter feine Furchen entste hen, wodurch eine Fläche an die andere durch den Leim besser angezogen werden kann.

Jabnbobel, (Tischler) ein Hobel mit einer geradliniga ten Schneide der Klinge, sie hat Zähne, womit das wider. spenstige Holz, nachdem es schon mit dem Schrubhobel bes hobelt worden, noch abgehobelt wird, damit es hernach de sto besser mit dem Schlichthobel abgehobelt werden kann. Jahnig, wird von den Schafen gesagt, um ihr Alter anzuzeigen, als Sweyzahnig oder Zweyschaufler, fo zwey Jahre alt, Vierzahnig oder Vierschaufler, Sechs sahnig oder Sechsschaufler u. f. w.

Jahnlein, Jainlein, (Bergwerk) werden die Stång. lein oder Zacken gewachsenen Metalles genannt.

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Jahnschnitt, Fr. Dentelets, (Baukunft) die Einschnits te in einer Platte des Hauptgesimses. Sie werden heut zu Tage auch Kälberzähne genannt, und kommen fonders lich in den vier leßten Ördnungen vor, müssen im übrigeni also gesetzt werden, daß der Achsstrich der Säule mitten durch einen Zahn hinweg gehe. Die Breite eines Zahnes ist 3, die Höhe 4, die Breite der Zwischentiefe 2 Minuten eines Moduls, (f. diesen) an der Ecke, wo sie sich um eis nen Sims herum brechen, komt ein Tannenzapfen oder eine Weintraube,

Jahnsichel, (Dachdecker) eine Sichel mit Zähnen, wo mit derselbe die Strohschauben bey dem Dachdecken bei schneidet.

Jahnsilber, (Silberarbeit) cylindrische oder halbrunde gegossene Gold oder Silberstäbe, die in einem Zahnein guß gebildet werden.

Jahnspitzfeile, (Kammmacher) eine dreykantige engli sche feine Feile, die nur auf zwey Seiten Feilenhiebe hat, die dritte Seite ist glatt. Diese Feile spißet auf jeder Seite des Kamms zwey benachbarte Zähne zugleich.

Jahn, versteinerter, Fr. dent petrifié. Die verstei nerten Zähne, die man in der Erde finder, sind Zähne von verschiedenen Land. und Seethieren. Die sogenann ten Schlangenzungensteine sind nichts anders, als Zähne vom Cacharias, und Momotovatoft ist gleichfalls ein versteinerter Zahn.

Jabrtiegel, Fr. un grand creufet, ein großer Schmelz tiegel auf Schmelzhütten, worinn eine ziemliche Quantitåe von Metall geschmelzen werden kann.

Jain, Jayn, Fr. Lingot, Stangen, welche aus schmelztem Metall in einen Linguß gegossen werden.

Jaineisen, Fr. fer crepe, (Eisenhammer) das zu lans gen Ståben und kraus geschmidete Eisen, auch sonst Knippe- und Nageleisen genannt, wird entweder aus Bruch oder Prügeleisen unter einem kleinen Hammer ausgerecket, und dienet hauptsächlich zu Anfertigung der Nägel.

Jainen, Jabne, von Messing, (Messingwerk) die schmale Streifen Messingblech, die mit der großen Schees re dieses Werks zerschnitten werden, und woraus hernach mals auf dem Drahtzug der Messingdraht gezogen wird.

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Das Wasser beweget die Scheere dieses Werks bey dem Zerschneiden dieser Zaine auf folgende Art: der lange Arm ihres beweglichen Schenkels trägt eine eiserne Stange an einem Gelenk, und die Stange hångt auf eben die Art mit einem starken hölzernen Hebel zusammen. Der Hebel bewegt sich auf einem Bolzen in einem Balken des Verbun des der Werkstätte, und fein langer Arm reicht bis zu einer Welle mit einem einzigen Zieharm. Bey der Bewegung der Welle, die am Wasserrade ist, stößt dieser Zieharm den Hebel zurück, und nöthiger die Scheere, sich zu öffnen. Allein ein zweyter Mechanismus muß die Scheere zura Schneiden bringen. Dieses verursachet eine Prellstenge. Sie ist über der Belle an den Säulen des Holzwerks in der Werkstatt des Drahtzuges bevestiget, und ein viert vereiniget den obengedachten Hebel und die Prellstang, Die Prellstange zicht also den Hebel wieder zurück, wenn ihn der Zieharm nach der entgegengesetten Ritung ge. bruckt hat, und die Scheere schneider alsdenn. Die Pre stange muß von elastischem zähen Holze seyn. Die Scher re selbst ist mit dem einen Schenkel auf einem Kiose b vestiget, und auf diesem bevestigten Schenkel der Scheere ist ein Splint oder Haken beveriget, der dem Arbeiter auf ser Messingtafel vorzeichnet, wie er das Blech zwischen den Schneiden der Scheere zum Schneiden regieren soll. ( Sprengels H. und K. Samml. IV. Tab. V. Fig. XIV.) Jainen, Fr. creper, (Hammerschmide) das Zaineisen fchmiden.

Jainer. So wird der Meister auf sen Eisenhammern genannt.

Jainhammer, Jaynhammer, Fr. Martinet à faire du fer crepè, (Eisenhammer) ein kleines Hammerwerk, auf welchem Eisen gezainet, und zu langen dünnen Sta hen, so wie es die Nagelschmide brauchen, geschmider wird. Jainschmid, Fr. forgeron, qui fait du fer crepé, der Arbeiter auf den Eisenhammeru, welcher auf dem Zains Hammer das Eisen kraus schmider, oder zainet,

Jambuds, fleine Schiffe in dem Archipelago, womit Waaren von einer Insel zur andern übergefahren werden. Jammel, Jämer, (Schlächter) das Schwanzstück an einem ausgeschlachteten Rind, wenn das Eisbein oder das Bugstück daran ist. Man muß es nicht verwechseln mit bem sogenannten braunen Jamel, weil es nicht so krus migt ist, als wie dasselbe, denn selbiges ist aus der dicken Keule das rechte krumigte oder kurze mürbe Fleisch.

Sampel, Sempel, Cymbel, (Zeug- und Seidenwe ber) es sind an dem Zampelzugstuhl an der einen Seite eis ne Menge senkrechter feiner Bindsåden, deren Anzahl sich nach der Anzahl der Rahmens oder Schwanzchorden (f. beybe) richtet: denn jede Rahmchorde wird durch ein langes Auge an eine Zampelchorde angebunden, und damit verknüpft. Unteu find die Zampelchorden alle gut ausges spannt an dem Zampelknippel angebunden. Dieser Knip. vel wird mit Schnüren und Schrauben an dem Fußboden Der Werkstätte beveftiget. Zu dem Zampel gehören noch die Latzen, (f. diese) womit die Zampelchorden zum Mu Ker, welches der Zampel hervorbringen soll, eingelesen wer

ben, (f. Einlesen zum Zampelstuhl, auch diesen Stuhl selbst) Diese Lazen werden mit einer Schlange an die Schlangenschnur (f. beyde) bevestiget. . auch Ras maßirs und Cavasïnschnur)

Jampelchorden. So nennt der Leinendamaskmacher die einzelnen Schnüre des Zampels.

Muster in den Zampel eingelesen wird, ohne daß es gleich. Zampel, falscher, (Seidenwürker) die Art, wie das in den rechten am Stuhl angebrachten Zampel geschieht. Es geschieht auf einem auf einem Tisch ausgebreiteten hos rizontalen Zampel, das ist, es werden soviel Zampelschnüre, als in dem wirklichen Zampel am Stuhl nothwendig find auf einem Tisch Douzainenweise (f. dieses) ausgebreitet, daß die Enden der Schnüre an einer Latte neben einander ans gebunden sind. Dieser Stab, der auf dem Tisch liegt, ist inic Schnüren an beyden Enden und Gewichtern an dem Tisch bevestiget, daß solcher unbeweglich liegt. Wenn jede Douzaine jusammen in einem Knoten an dem Stab anges bunden ist, und sie neben einander liegen, so wird an jede Douzaine ein Gewicht angebunden, das vor dem Tisch an einer Schnur herunter hängt. Unter diesen sämmtlichen Zwirnsfäden liegt in der Mitte des Tifches ein sogenannter Kamm oder Leite, worauf ein Stück von eben dem Patro nenpapier, worauf die einzulesende Patrone gezeichnet ist, aufgeklebet wird. Auf jeder Linie, die auf diesem aufge klebten Patronenpapier nach der Länge geht, steckt eine Nas del, und zwischen zwey und zwey benachbarte Nadeln legt man jederzeit einen Faden des gedachten Zwirns aus den Douzainen, und war nach derjenigen Ordnung, in wela cher diese Zwirnsfäden auf einander folgen. Kamm werden noch ein paar Leisten geleget, und dadurch Unter den jener erhöhet, und zwischen den Kamm und die Leisten wird die Patrone geleget. Die Patrone wird dergestalt gelegt, daß die Linien des auf dem Kamm aufgeklebten Patronens papiers genau mit den Linien der Patrone zusammen fald len, daher haben auch die auf den Kamm gelegten Zwirns fäden eben den Gang, den die Linien der Patrone nach ih rer Långe nehmen, und neben jeder Linie der leßtern liegt ein Zwirnfaden aus einer der Ordnung nach treffenden Douzaine. (f. Einlesen zum Zampelstuhl nach englischer Art) Es ist eine englische Erfindung, die in Deutschland auch noch nicht gänzlich im Gebrauch ist. Man kann oh ne Unbequemlichkeit das Muster einlesen, ohne den wirklis chen Zampel vom Stuhl abzunehmen, und sehr leicht köns nen die eingelesenen Laßen an den rechten Zampel gebracht. werden, wie man an dem angeführten Ort mit mehrern nachsehen kann. Diese Art Zampel har den Nußen, daß der Stuhl mit dem rechten Zampel bis auf den leßten Aus genblick kann gebraucht werden, wenn der falsche Zampel angebracht wird.

Een oder eine Klammer, womit die verschiedenen Theile Jampelhaken, (Seidenmanufaktur) ein eiserner Ha. der Lagen an dem Zampel eines Broschirstuhls oben be veftiger werden, damit sie, wenn sie nicht gebraucht wers den, nicht herunter rutschen. Denn da bey dem Broschis ren der so vielerley Farben und Schattirungen eine große

Menge

Wenge Laßen eingelesen werden müssen, (s. Broschiren) so ist der Broschirer genöthiget, solche zu theilen, damit sich der Ziebjunge nicht verirre, und damit sie von ihrer Schwe re nicht herunter gedrückt werden, so wird ein jeder Theil der Laßen, die nicht eben gezogen werden, durch diesen Ha fen an dem obern Ende des Zampels bevestiget. Der Has fen ist als ein S von starkem Eisendraht gebogen, und in die eine Krümmung wird der Theil der Lahen gelegt, die andre Krümmung aber wird oben in den Zampel einge haft, dadurch vest gehalten und in Ordnung erhalten.

Jampelknüppel, f. Jampelstock.

Jampelstock, Jampelknåppel, (Zeug- und Seiden. manufaktur) der Stock oder Knuppel; der unten am Bo den der Werkstätte neben dem Jampelstuhl (s. diesen) mit Schnüren und Schrauben bevestiget ist, und an wels chen die untersten Enden der Zampelschnüre bevestiget wers den. (f. Zampel)

Jampelstuhl des Seidenwirkers. Dieser gleicht in allem dem Regelstuhl, (s. diesen) denn er hat Rahm. chorden, die auf dem Tafelbrett liegen. An jeder Rahmchorde werden soviel, als nöthig ist, Arkaden anges bunden, welche nach einem spißen Winkel durch die Löcher des Harnischbrettes gehen. Unter dem Harnischbrett hån, gen die Harnischlerzen an den Arkaden, an welche sie ges Enüpft sind, in deren Mitte die Mailons (f. diese) hans gen, wodurch der Kettenfaden geht. Die Unterlegen der Harnischschnüre tragen eine Bleyschnur mit einem Bleyges wicht, und halten die Schnure in senkrechtem Stande. Dieses alles hat dieser Stuhl mit dem Kegelstuhl gemein, nur anstatt der Regel ist hier der Zampel zum Zuge ange bracht. Er ist an der einen Seite des Stuhls angespannt bevestiger. Oben véreinigen sich seine Enden durch ein Au, ge oder eine Schleife mit einer Rahmchorde, und unten find die Enden an dem Zampelknippel (f. diesen) beves ftiget. Das Muster wird in den Jampel (f. Einlesen zum Zampelstuhl) mit Laßen eingelesen, und an der Seite des Zampels ist die Ravasine (f. diese) mit ihren Schlangenschnüren und Schlange, (f. alles dieses und Zampel) woran die Lagen bevestiget werden. (f. Spreng. Hu. K. Samml. XIV. Tab. VII. Fig. IX.)

Jampelstuhl des Zeugmachers, ein Weberstuhl, worauf geblümte wollene Zeuge, deren Umrisse rund und groß find, gewebet werden. Das Gestelle dieses Stuhls gleicht in allem dem Weberstuhl eines andern Zeuges, und hat nur folgende Abweichungen: Der Rettenbaum nåm. lich liegt nicht, wie bey den übrigen Zeugmacherstühlen, oberhalb dem Gestelle, sondern unterwärts, weil für die Poile über demselben noch ein anderer Baum angebracht werden muß. - Er ist nämlich der vielen Schnüre wegen, die in demselben vorhanden sind, und welches der har nisch (f. Diesen) genannt wird, långer, und hat übrigens alle Theile eines Regelftubls. (f. diesen) Denn es befin det sich in demselben der Harnisch mit seinen Rabms oder Schwanzchorden, nur daß außerdem noch an der Seite anstatt der Kegel der Zampelzug durch den Zampel (f. lesen) angebracht wird. Dieser Zampel zieht durch seine Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Zampelschnüre hter an diesem Stuhl die Schwanzchorden, diese die Harnischschnüre, und mit diesen die in denselben befindlichen Kettenfäden, welche bilden sollen. Gesetzt also, eine Laze wird mit den darein gelesenen Zampelsdynus ren gezogen, so ziehen alle die Zampelschnüre auch sovief Rahmchorden, und alle diese Rahmchorden ziehen alle mit ihnen verbundene Arkaden (f. diese) und Harnischschmire mit ihren Kettensäden, und bilden die Stellen, die sie bilden sollen, Da auf dieser Art Stühlen besonders wol lener Damaft gemacht wird, wo der Grund einen Kieper hat, und die Kettenfåden sowohl in den Harnischschnüren, als auch Schaftenligen eingelesen seyn müssen, so haben die Schäfte dieses Stuhl lange Augen, damit die Kettenfåden in denselben, wenn sie gezogen werden, sich in die Höhe begeben können. Die Anzahl der Rahmchorden an diesem Wollendamaststuhl ist gewöhnlich 167, wenn 1000 Ket tenfäden vorhanden sind, und durch jeden Ring einer Hars nischleße werden drey Fåden passiret. An jede Schwanz chorde wird eine Arkade, die hier auch alslerze heißt, angeknüpft, und au jede Halsletze zwey Harnischlehen; doch kann man befundenen Umständen nach die Harnisch legen, so wie auch die Rahmchorden, vermehren. Die Halsleßen werden, ehe sie mit den Harnischlehen vereinis get werden, durch das Halsbrett nach der Ordnung der Rahmchorden durchgezogen, und alsdenn mit den Harnische leßen vereiniget. (f. z. B. Damast weben) (s.

Jampten. (Leinendamastmacher) So nennt dieser Ar beiter das Latzen, (f. dieses) wenn er nämlich die eingele fene Zampelchorden in die Lage einschließet und in dieselbe verbindet.

Jamtbrett, (Leinendamastmacher) ein dünnes Brett, worauf der Zampel (s. dieser) gemacht wird.

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Jamtnadel, ein dünner Stab, womit der Leinenda, mastweber bey dem Einlesen des Zampels diejenigen Fáz den aufhebet, die er einlesen will. (s. Einlesen des Leis nendamasts)

Jange, Fr. Tenailles, (Eisen und Metallarbeiter) ein bekanntes Werkzeug, fö aus zwey mit einem Niedt zusam men bevestigten Stücken oder Blättern mit Stangen be steht, und gebraucht wird, etwas damit zu fassen und vest zu halten. Sie hat nach den verschiedenen Arbeiten, wo zu fie gebraucht wird, verschiedene Benennungen; einige haben einen gerade gestreckten, andere einen gegen einander gebogenen Schnabel, der bald stumpf, bald spißig zugeht. Eine Zange mit geradem Schnabel heißt Fr. Etnette droite. Mit eingebogenem Schnabel, attrape au pince coudée. Ein kleines Zanglein, pincette. Es giebt viele Benennungen der Zangen. (f. davon jede an seinem Orth

Zange, Sangenwerk, (Kriegsbaukunst) ein Außenwerk von zweyerley Gattung. Die einfache Jange ist ein großes Werk, welches aus zwey Facen, die einen einwärte gebogenen Winkel machen, besteht. (f. auch einfache Schees re. Die doppelte Jange ist das, was man auch eine doppelte Scheere (s. diese) nennet. Jange, f. Pinzette. Jange, gekrümmte Schaufel... Rrrr

Fange,

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