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ift. Durch dieses Ziehen wird der gepichte Docht rund und glatt. Wenn das Pech völlig kalt ist, so bestreicht man es mit geschabter Kreide in Leimwasser eingerührt, damit es das Wachs aunimt, denn über dieser angetrockne ten Kreidenrinde wird die Fackel eben so mit Wachs begos fen als wie die Wachslichter. (s. diese Ziehen) Die Uebers Kleidung von weißem Wachs soll der Fackel nur ein gutes Ansehen geben.

Windfall, ein hefftiger unvermutheter Windstoß.
Windfall, L. Windbruch.

Windfang, Fr. le foupirail, Ame, Entrée de l' air, (Bergwerk) die mit einer Klappe versehene Oeffnung des Balges, welche den Wind einläßt.

Windfang, Fr. Ventilateur, (Bergwerk) ein hölzer Hes Gerüst, das einen Winkel macht, auf die Wetters Lutte ( diese) und dergestalt gesetzt wird, daß der Wind in den Winkel antrifft, und in die Wetterlutte prellet.

Windfang, (Bergwerk) eine Wettermaschiene gut Wetter oder frische Luft in die Grube zu bringen. Man richtet eine Wetterlutte, (s. diese) hölzerne Röhre, senk recht auf, die am Tage über der Erde herausgehet. In diese Röhre stoße man einen Cylinder der am Ende eine solche Röhre hat die in die Lutte hineinpaßt. Der Cyline der selbst ist fast noch einmal so weit als die Lutte. In Den Cylinder mache man zwey eiserne Stege oder horizon. tale Riegel, die 14 Fuß von einander entfernet sind, wo: von der oberste in der Mitte ein Loch, der unterste aber parallel mit dem Loch eine Spur oder Pfanne hat. Als beun mache man von Blech eine Röhre oder Hut der 2 Fuß hoch und Zoll enger als der Cylinder ist und der bis auf 1 Fuß an der einen Seite ausgeschnitten ist, das mit er eine Deffnung für den Wind bekomme. In diesen Hut bevestige man unten im Boden eines Fuß hohe Stange, fo daß die Spike derfelben durchgeht und in der Spur des Steges des Cylinders herum laufen kann. Die Stange rager aus dem Hut ein gut Theil heraus, und an das obere Ende mache man eine Fahne vest, daß sie dem Loch oder der Oeffnung des Huts gerade entgegen sey. Den Hut mit der Stange stelle man nun in den Steg des Cylinders, so dreher der Wind mit der Fahne und ver, mitteist derselben die Oeffnung des Hurs sters nach dem Ort woher der Wind gehet. Hingegen ist die Oeffnung des Huts von dem Winde abgewendet, wenn die Fahne nach dem Ort der Oeffnung bevestiget ist, welches in dem Fall geschehen muß, wenn die Wetter zu den Lutten aus ziezen. Man giebt diesen Windfangen aber nicht allemal eine cylindrische Gestalt, sondern man bildet sie nach al. lerley bequemlichen Formen. Einen folchen Hut kann man auch über die ganze Oeffnung eines Schachts setzen, Wenn solcher zur Förderung nicht gebraucht wird. Zu weilen seht man auch auf eine Lutte einen Kreutzwind fang, ter aus vier Fuß hohen, im rechten Winkel zusammengesetzten stebend k Brettern oder Windflügeln Bestchet, und welche der Wind von allen Seiten beständig herum treiber und sich in die Lutte zichet, C. Cankrinus

Bergkv. K. Thell III. Abtheil. II. Tab. LXI. und LXII. Fig. 119 bis 124.)

Windfang, (Uhrmacher) ein Theil 'in der Uhr, der, anstatt des englischen Hakens im Gehwerk, im Schlag werk angebracht ist, und den schnellen Lauf der Räder in demselben hemmt, damit die Schläge des Hammers auf die Glocke nicht zu schnell hinter einander folgen. Eine kleine messingene Platte ist vermittelst zweyer Ringe mit der Welle des Windfangsgetriebes zusammengehängt. Er fißt aber nicht vest auf der Welle, sondern läßt sich um drehen, und eine kleine messingene Spreißfeder, deren Spitze in einige Kerben auf dem Wellbaum greift, hält ihn auf der Welle vest. Der Windfang bewegt sich beym Schlagen zwar schnell um, aber der Widerstand der Luftist ihm demohuerachtet hinderlich, und hierdurch wird der obengedachte Zweck erreicht. Wenn er unmittelbar auf. seiner Welle bevestiget wäre, so würde er bey seinem schnel len Lauf die Bewegung auch noch alsdenn fortseßen, wenn gleich das Schlagwerk bereits ruhete. Daher wird er nur durch eine Spreißfeder auf seiner Welle bevestiget.

Windfangsgetriebe, (Uhrmacher) das Getriebe, welches vermittelst des Windfangsrades den Windfang (f. diesen) im Schlagwerk herum treibt. Es hat Stöcke und geht 9mal herum, wenn das Rad einmal herum gehet.

Windfangsrad, (Uhrmacher) ein Rad, wodurch der. Windfang in dem Schlagwerk in Bewegung gebracht wird, indem seine Zähne in das Windfangsgetriebe eins greifen, und dieses, da es mit dem Windfang auf einer Welle vereiniget ist, den Windfang bewegt. Es hat ge=' wöhnlich 54 Zähne und geher einmal herum, wenn das Getriebe gmal herumgeht.

Windfaß, Fr. tonneau à vent, (Bergwerk) ein hóls zernes Faß, an dessen einer Seite eine geraume Deffnung, und von dessen Boden Röhren in die Gruben gehen, das durch frische Wetter hinein zu bringen.

Windflügel, Windmühlen Flügel, (Windmühle). die aus Ruthen (f. diese, Windmühle) zusammengesetzte Flügel, vermittelst welcher das Råderwerk einer Winds. mühle (f. diese) in Bewegung gesetzt wird. Ben den als ten deutschen oder Bockmühlen wurden auf jeder Seite einer halben Ruthe Scheiden eingezapft, und zwischen dies sen Thüren von Schindeln eingeseht und bevestiget. Jeht hält man die holländische Art für vortheilhafter, da jede: Hälfte der Ruthe nur an einer Seite Scheiden erhält, so daß die Scheiden an einer Hälfte rechts, an der andern; links eingezapft werden. Statt der Thüren spannet `man auch jeßt nach holländischer Art Seegeltuch aus. Wenn man vor den Flügeln stehet, so drehet sich jede Hälfte von der Rechten zur Linken um. Daher wird an derjenigen Seite jeder halben Ruthe, welche bep der Bewegung die Luft durchschneidet, ein 1 Fuß 10 Zoll breites Brett, das Windbrett genannt, beynahe nach ber ganzen Länge jeder halben Ruthe bevestiget. Dem Windbrett gegenüber wer den in die Ruthe 5 Fuß lange Scheiden eingezapft, die sich. zwar im Ganzen etwas gegen das Mühlenhaus neigen,

aber

aber nach ihrer dußern Spiße zu wieder in etwas nach dem Felde zu gekrümmt sind, damit sie nicht an das Haus stoßen. Beydes wird durch das Einbohren der Löcher, worinn die Scheiden stecken, erreicht. Jede Hälfte der Ruthe ist mit ihrer Scheide an ihrer Spike 6 Fuß, in der untersten Scheide neben der Kammrabswelle aber nur 4 Fuß breit, und die sämmtlichen Scheiden werden an ihren dußersten Enden nur durch einen Saum oder durch eine einzige Scheide nach der Länge der Ruthen vereiniget, ' Auf diesen Scheiden wird nun das Seegeltuch ausgespannt. Man bevestiget es nämlich an der Sproffe neben der Kammradswelle mit einen Strick, womit das Seegeltuch eben so ausgespannt wird, wie etwa eine Gardine mit einer Schnur vor dem Fenster. An beyden Seiten des Seegel tuchs gehet eine Leine oder ein Seil hinab, womit man dasselbe, wie eine Gardine, ganz oder zum Theil zusam menziehen kann. Bey einem schwachen Winde spannet der Müller das Seegeltuch ganz und vest aus, und es wird unten bevestiget. Bey einem mittelmäßigen Winde lockert man es in etwas auf, und bey einem starken Wins de ziehet man es ganz zusammen. (s. Windmühle deutsche und Spr. H. und K. Samml. XII. Tab. II. Fig. x. 1. m. n. p. q.)

len der Flügel werden mit Tüchern bezogen, und bey denr Gebrauch ist fast allezeit ganz offen, und das zugedeckte wird durch den Windstoß auf Rollen und Walzen unten herumgedrehet. (s. daselbst Fig. IV.)

Wind, Gegen der Wind, so dem Kours entgegen gehet.

Windgöpel, (Bergwerk) ein Göpel, (f. diesen) der durch den Wind in Bewegung gebracht wird,

Windhunde, Windspiele, (Jäger) sind hochbeinigte schmächtige Hunde, welche schnell im Laufen, und ledige lich, die Hasen und Füchse damit zu fangen, gebrauchet

werden.

Windig, Windfchief. (Böttcher) So wird ein Bodenstück oder eine Faßdaube genannt, so krumm oder schief ist.

Windkammer mit Wasser, eine Maschiene, vers mittelst welcher man, durch ein immerwährendes zufließen. des und fallendes Wasser, und eines auf eine gewisse Art verschlossenen Fasses oder Kastens, einen immerwährender oder starken Wind machen kann. Hierzu ist also noth wendig ein fließendes und von einer Höhe fallendes Wasser. Das Gefäß muß zwar verschlossen seyn, aber auch dennoch Oeffnungen haben, daß das Wasser herein. und wieder herausfließen, aber keine Luft anderswo, als zu einer gen wissen Oeffnung heraus kommen kann. Dieses Gefäß kanıt ein ordentliches Bier oder Weinfaß seyn, doch daß es van gutem starken und harten Holz sey, auch inwendig gut mit Pech, der mit Wagentheer wohi vermischt ist, auss gepicht werde, weil Pech allein keine Luft halt. Da das Wasser wie bekannt ist, mit einer großen Menge Luft vermischt ist, solche Luft aber in sehr kleinen subtilen Kủa gelchen zwischen den Wasserkügelchen vermischt ist, so werden selbige so lange das Wasser still, von selben und der Schwere der Luft gehalten, daß sie nicht hervor dringen können, so bald aber das Wasser durch Zerschlagen, starken Fall und Stoß zertheiler wird alsdenn sondern sich die Lufttheile und verfliegen, und solches geschieht auch, wenn das Wasser am Feuer stehet. Alsdenu werden die Lufts theile größer gemacht, also, daß sie wegen ihrer Größe über sich steigen, wovon denn das Schäumen und Bla fenwerfen, welches man Sieden nennet, entstehet. Aus diesen Ursachen muß man nach den Gesetzen der Hydrostas tik dem Wasser, so viel als möglich ist, einen starken Fall geben, und daß eine Röhre, die im Faß oder Kaften ans gebracht ist, bis zum horizontalen Zufluß allezeit voll sen, und lieber etwas davon laufe, als daß es zu wenig wäre. Aus dieser Ursache muß die Röhre unten enger seyn, daß nicht mehr hindurch kann, als die Preffung und der Zus lauf vermögen. Die Einrichtung des Fasses ist also folgen de: eine runde oder viereckigte Röhre muß bis über die Mitte des Fasses gehen, In einem Kasten, unter der Röhre, liegt ein Stein, auf welchen das Wasser aus der; Röhre fällt, und durch ein Loch unten im Boden wieder abfließt. Dieses Loch hat einen Schieber, daß man sol. weiter oder enger öffnen kann, oder es wird in dem Kasten ein Hahn angebracht, durch welchen man das Loch Nnnn 3

WindĤugel, horizontale, (Mühlenbau) eine Maschiene mit Windflügeln, die horizontal herumlaufen, an einer stehenden Welle sind sie im Kleinen von Blech ges macht, im Großen aber von eisernen Stangen, so daß die Arme unten und oben, nach einer vorne etwas gebogenen Gestalt verfertiget find, welche mit Seegeltuch überzogen werden. Diese Welle stehet unter einem Dach, statt den Säulen, worauf das Dach ruhen sollte, sind lauter schres ge Bleche oder Bretter also gesetzt, daß eins das andere erreichet, oder wo eins aufhöret, das andre ansångt. Der Wind mag nun herkommen wo er will, so kann er nirgend als durch ein Viertel des Zirkels vom Gehäuse zur Belle und ihren Flügeln hineinblasen, der Wind mag Hun von einer Seite kommen von welcher er wolle, so ftößt er auf die halbe Seite der Flügel und drehet sie herum. An einer kleinen Maschiene werden sie, wie gedacht, ganz von Blech nach der oben gedachten gebogenen Richtung an gebracht. (f. Leupolds Mechanische Wissenschaften Tab. XLV. Fig. 1.) Auch kann man eine dergleichen Welle mit folchen horizontalen Windflügeln in ein 8 oder 12 eckis ges Gehäuse stellen, das nur bloß von Ståben und Sau len zusammengesetzt ist. Jedes Fach dieses Gehäuses ist oben mit einem Tuch von Wachstuch oder Seegeltuch ver, macht, und mit Leinen und Rollen also zugerichtet, daß man es aufziehen kann, wie weit man will, damit der Wind in das offne Fach hineinblasen kann. Auf solche Art kann man der halben Maschiene, wenn man da, wo der Wind herkomt, die Tücher aufeine unten am Ende der Tücher angemachte Walze wickelt, den Wind geben. Die andern Fächer dagegen verschließet man so viel als es nöthig ist, wenn der Wind zu stark gehet. (f. dafelbft Fig. III.) Noch eine dritte Art ist, wo man auch gerade Flüches gel an der Welle in einerk Gehäuse anbringt. Die Sáu

auf

auf und zumachen kann. Der Ablauf des Bassers mus genau im Verhältniß mit der Kraft und Höhe des eine fließenden Waffers seyn. Denn ist die Oeffnung zu weit, so laufet das Wasser zu schnell, und mit ihm auch zugleich die gemachte Luft, ist der Ausfluß aber zu enge, fo häuft fich das Wasser, und gehet durch die an der Seite des Faffes oben angebrachte Röhre durch, wodurch nur die Luft kommen foll. An der einen Seite des Fasses müssen unterwärts gegen den Kasten zoey oder drey Zapfenlicher über einander mit Zapfen angebracht werden, damit man erfahren kann, wie hoch das Waffer stebe. Denn wenn der untere heraus gezogen wird, muß Wasser daraus kom men, weil das Wasser darüber stehen muß. Wird aber der obere Zapfen herausgezogen, muß Luft heraus kom then, weil das Wasser niemals so hoch steigen muß. Durch bie oben an der Seite an dem Faß angebrachte Röhre wird bie aus dem Wasser gemachte Luft abgeführet, oben an der. senkrechten Röhre des Faffes, die oben weiter als unten ist, wird eine horizontale Röhre angebracht, wodurch das Was ser seinen Zufluß hat, fie ist an einer Seite offen, damit man sehen kann, ob die Röhre durchaus voll Wasser sey. Die senkrechte Röhre ist in dem Faß oben in dem Boden Besselben dergestalt bevestiget, daß sie mit ihrem untern engen Ende noch in einiger Entfernung von dem Stein im Raften bleibe, damit das Waffer mit Gewalt aus der Roh re auf den Stein stürzen kann, und die Luft desto besser verfliegen, in die Höhe steigen, und durch die an der Sel te obengedachtermaßen angebrachte Röhre ausziehen kann. Cf. Leupolds mechanische Wissenschaften Tab. XLVII. Fig. IIL) Auch kann man zu diesem Behuf ein metall Hes Gefäß von ovaler Gestalt machen, das inwendig zwen Böden über einander in einiger Entfernung hat, worinn viele kleine Löcher angebracht sind; oben ist ein Rohr ange bracht, wodurch der Wind wegzieht; nach unten zu ist ei rie Röhre angebracht, wodurch das Wasser in das Gefäß fauft, und ganz unten am Boden hat es seinen Abfluß. Wenn nun durch den Fall des Wassers die Luft sich abfon. Bert, so steigt sie durch die kleinen Löcher der beyden Boden In die Höhe, und zu der oben angebrachten Röhre heraus. Die Löcher in den Boden sind deswegen gemacht, daß nicht. soviel Wasser hinauf nach der Windroöhre steigen kann: denn diese Maschiene ist dazu anwendbar, um Wind zu ei. ner Orgel zu bringen. (f. ebendafelbft Fig. V.) Man kann. auch mit dergleichen Luft oder Windmaschienen anstatt der Blafebalge den Wind in die Feueressen der Hammerschmis de leiten. Um solches zu bewerkstelligen, wird die Wind. röhre aus dem Wasserbehälter nach der Effe geleitet, und außerhalb der Esse erhält die Röhre oberwärts ein Loch mit einem Zapfen oder Hahn, und vorn in der Effe gleich falls einen Zapfen; wenn nun das Loch außerhalb der Effe dicht zugemacht ist, so geht der Wind horizontal in die Effe in das Feuer, und wenn kein Wind gebraucht wird, so wird das Munbloch der Röhre vest jugemacht, das Loch. außerhalb der Effe aber geöffnet, damit die Luft alsdenn Daselbst ihren Ausgang findet.

Windkasten, s. Wetterkaffen.

Windkessel, das Gefäß in einer Spriße oder in einem Druckwerk, (f. Appressionspumpe) welches so hoch als det Stiefel, aber noch einmal so weit, gemacht ist, und wo die Steigröhre am Boden heraus geführet wird, das in der Höhe der Stiefeln mit einem Hahn versehen wird, und in dessen obern Theil die Luft bey dem ersten Auf- und Ab.. pumpen zusammengedrückt werden kann. Deffnet man den Hahn wieder und pumpet fort, so hält die eingeschloss sene Luft, indem die Falten umkehren, das Wasser im Springen. C. Cankrinus Bergw. Kunde Th. VII. A6theil. I. Tab. XVIII. Fig. 131.)

Windkugel, (Bergwerk) eine Maschiene, womit man die bösen Wetter aus den Stolln und Gången führet und hinwegtreibet, Man verfertiget nämlich eine fupferne Kus gel dergestalt, daß der Deckel, wodurch dieselbe mit Was ser angefüllet wird, vest zugeschraubet werden kann, damit keine Luft heraus kann, als nur oben aus einem kleinen Lochlein durch eine angebrachte geneigte Röhre. Dieses Gefäß wird voll Wasser gegossen, und eine Pfanne mit ana gezündeten Kolen auf einen Dreyfuß gefeßt, worauf das Geschirre steht, vor das Stollort geführet, woselbst vorher ein Loch gebohret, und ein Schuß zurecht gemacht wor den. Denn fährt der Bergmann zurück, läßt das Gefäß. stehen, worinn das Wasser alsdenn kochet, und davon star ken Wind verursachet, auch das Feuer selbst aufbläser Wenn nun das Kochen vorbey ist, so fährt ein Bergmann hin ein, der aber wegen der bösen Wetter, und des durch dieses Gefäß gemachten Dampfes gebückt fahren muß, und obe gedachtes geladenes Loch anzündet und wegschießet, wodurch die bösen Wetter völlig hinaus getrieben werden, daß die Bergleute in 8 Stunden nach dem Schuß wieder anfah ren können,

mühle umgetrieben wird, dergleichen in Schweden gebräuch. Windkunst, eine Wasserkunst, die durch eine Wind lich ist, insonderheit zu Dammerode.

Orgel, welches den Wind den Orgelpfeifen mittheilet. Ihre Windlade, (Orgelbauer) dasjenige Behältniß in einer Länge hangt von der Weite der sämmtlichen Pfeifen ab, und deren find natürlicherweise soviel, als Klaves, nämlich 43. Denn jeder Klavis hat in jedem Register seine eigene Pfei fe, und die Register laufen mit dem Prinzipal nach det Länge der Windlade parallel. Ihre Breite wird durch die Vielheit der Register oder der Stimmen bestimmt, und die Windlade muß z. B. breiter seyn, wenn zu jedem Klas vis 40, als wenn 20 Pfeifen dazu gehören. Denn die sämmtlichen Pfeifen eines einzelnen Klavis stehen nach der Breite der Windlade, und nach der Breite der Orgel.: Ihre Höhe beträgt bey einer máßigen Orgel etwa 1 Fus. Sie wird aus den trockensten, vestesten und dicksten eicher nen Brettern gemacht. Sie muß der von den Blasebálgen. hinein gepreßten Luft schlechterdings keinen Ausgang ver statten, und daher wird sie auch durchgängig inwendig mit Leim überzogen, insbesondere aber die Kanzellen. (f. diefe) Die Windlade ist also ein länglicht viereckigter Kasten, der fo dicht wie möglich seyn muß. Unter ihrer Decke, die ben Namen Fundamentbrett oder auch Pfeifenbrett

füh

führet, werden die Kanzellen (f. diese) nach der Breite der Windlade angebracht, und ein jeder Klavis erhält seine eigene Kanzelle. In die beyden langen Seiten der Wind. lade werden unter dem Fundamentbrett soviel starke Leis ften eingefeßt, daß 48 Kandle entstehen, diese sind etwa ein paar Zoll tief und lang, aber in Absicht der Breite weichen fie von einander ab, denn die Kanzellen der Baßtóne muss fen weer seyn, als die zum Diskant gehören, weil die Baßpfeifen größer find, als die Diskantpfeifen, und zu je nen also mehr Wind erfordert wird, als zu diesen. Gerade in der halben Länge der Kanzellen wird ein Riegel versenkt, der weiter feinen Zweck hat, als damit auf demselben die Ventile mit Leder wie mit einer Sespe bevestiget werden Fönnen. (s. Ventil der Orgel) In dem Boden jeder Kan aelle werden soviel vierkantige Löcher ausgestämmt, als die Orgel Register hat. Erhált nun also jedes Register, wel ches nach der Länge der Windlade auf dem Fundamentbrett liegt, eben soviel Löcher, als Kanzellen find, paffet ferner jedes Loch des Registers auf sein zubehöriges Loch über den Kanzellen, so kann der Wind, der von den Bålgen in die Windlade komt, aus dieser durch die beyden Löcher in die Pfeifen bringen, wenn das Register gezogen ist.

Windlade, f. Wetterkasten. Wind, Lands ist der Wind, so vom Lande oder Wall in die See treibt.

Windlatte. (Maurer) An einem Gebäude, so ganz frey steht, wird neben_jedem\ Giebel auf beyden Seiten des Dachs eine starke Latte bevestiget, die die Witterung von den äußersten Seiten des Dachs abhalten muß. Die Latten über dem Giebel werden nämlich sämmtlich nach der Schnur gerade abgefåget, und an der Stirn oder dem Hirnende aller Latten gedachte starke Windlatte auf einer Seite des Dachs angenagelt, so daß diese oberhalb um die Dicke der Dachsteine vorspringt, und diese deckt. Neben dieser Latte werden die Steine mit Kalk wohl verschmieret. windleine, (Jåger) eine ungefähr 4 Klafter lange Leine, die an der Hauptleine oben bey einer Furchel ange macht, und an der Erde angepflocket wird, um die Tücher veste zu halten, damit sie der Wind nicht universe.

Windlotte, (Bergwerk) das Mittel, wodurch auf den Bergwerken, sowohl in die Stolln, als auch Schächte, fris fhe Wetter und Luft gebracht wird. In den Stolln wird ein folches unter das Trepperich geleget, und in Schächten gerade in die Höhe als eine hölzerne Anzucht angebracht, die sben etwas weiter ist.

Windmaschiene, so sich selbst nach dem Winde Hellet. Dieses ist eine Wasserkunft mit einem trummen Zapfen und Windmühlenflügel, und besteht aus einem Pump, oder Saugewerk, so drey Kolben in drey Stiefel röhren durch drey Kolbenstangen ziehen, die vermittelst ei mer in der Mitte der drey Kolbenstangen angebrachten Stange beweget werden. Die Bewegung der Stange ges fchieht aber folgendergestalt: in einem viereckigten Ge haufe ist in der Mitte ein Rahm zwischen zwey Nuthen bes weglich angebracht, und hat unten einen eisernen Ming, der so groß ist, daß eine senkrechte Spindel oder Baum

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willig durchgeht, und um selbigen nebst dem ganzen Ge hause auf dem obersten Zapfen der Spindel gemächlich hers um gehen kann. Die Spindel oder der Baum steht mit feinem untern Ende auf dem Gerüste über den Kolbenröh ren veste, und ist von da bis beynahe an das obere Ende am Rahmen mit einem weiten Loche durchbohret, daß die eiserne Stange der Kolbenstangen willig darinn auf und ab gehen kann; oben aber durch die Welle und Stange geht ein flaches Loch der Queere durch, daß ein eisernes Kreuz oder Queereisen willig darinn hin und wieder gehen kann, und so lang ist, daß es vor dem eisernen Ring des Rahms, worinn die Welle oder Spindel steckt, hervorraget, damit, wenn der Rahmen mit dem Ringe aufgehoben wird, es die Stange zugleich mit aufhebet, und wenn das Gehäuse fich nach dem Winde drehet, das Queereisen auf felbigem allemal ruhet. Der Rahmen wird aber also beweget: er hat oben einen breiten Riegel, in diesen wird eine lange Deffnung gemacht, so lang als der Diameter der Kurbel der indflügelwelle beschreitet. Eine horizontale Welle, woran an dem außerhalb sich befindlichen Ende die Windflügel ans gebracht werden, geht durch das Gehäuse, und hat an dem inwendigen Ende einen krummen Zapfen, der durch die ge dachte Oeffnung des Rahmriegels geht. Wenn nun der frumme Sapfen durch die Windflügelwelle umgetrieben wird, so führer er den Rahmen mit sich auf und ab, und beweger vermittelt der Stange, die in der Spindel mit dem Rahmen mitgeht, die Kolben in den Pumpen. Die Windflügel müssen nach der Weite der Röhren und der Menge des Wassers, so wie überhaupt das Ganze, einges richtet werden. (f. Leupolds Wasserkünfte Th. II. Tab. XXVII. Fig. I bis VI.) Man hat noch eine leichtere Art, Man bauet ein viereckigtes, noch besser aber flaches Ge häuse, woran die schmale Seite etwa zwen bis drey Fuß, die lange aber 4 bis 5 Fuß breit ist. In solches wird oben eine Welle zu den Windflügeln mit einem Frummen Zapfen eingerichtet, der in der Mitte eine Kurbstange hat, die att der Stange, so die Kolbenstangen in Bewegung seht, bea weglich bevestiget ist, deswegen ein Gelenk und metallne Scheibe hat, damit sie in der Röhre der senkrechten Welle, wie oben bey dem ersten Beyspiel gedacht worden, nicht stocke. Die eiserne Stange, so die Kolbenstangen beweger, hat unten eine kleine runde Scheibe oder Absatz, welcher in einer eisernen Büchse, daß er sich drehen und wenden kann, eingefchloffen ist; und an dieser Büchse sind zwey Aerme, daran die ziver Kolbenstangen mit ihren Kolben bevestiget sind, wenn zwey Kolbenröhren vorhanden sind. Ik aber nur eine Kolbenröhre vorhanden, denn ist Ansag und Büchse nicht nothwendig, weil alsdenn die Kolbena stange unmittelbar an die Zugstange kann bevestiget werden. Das Gehäuse ist, so wie die erste Art, auf einem starken runden Baum oben bevestiget, unten aber drehet sich ders felbe. Damit es aber in dem Loch der Spindel keine zu starke Friktion gebe, so können drey metallne Scheiben einta gelassen, und mit starken Achsen und Bolzen bevestiget werden. Die Spindel muß unten mit einem starken eis fernen Ring umleget seyn, und mit ihrem Zapfen auf els

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ner stählernen Platte, oder beffer auf einem glatten und recht harten Kiesel laufen. Das Loch der Spindel muß geraumig seyn, daß die Stange und Scheibe Raum hat, auch gegen das Ende muß die Spindel und der Balken, worinn sie bevestiget ist, durchbrochen seyn, daß die Kur belstange Raum hat, sich hin und her zu bewegen. Die Flügel werden wieder so, wie das ganze Werk, nach Erforderniß der Menge des Wassers und der Weite der Kol. benröhren eingerichtet. (f. daselbst Fig. VII. und VIII) Man macht dergleichen Maschienen noch auf viele andre Arten, und sie werden hauptsächlich zum Austrocknen und fruchtbar machen nasser Oerter gebraucht, auch dürren und harten Boden bey großer Dürre damit zu wässern. Die Flügel müssen ja nicht zu kurz, sondern lieber etwas lang und schmåler gemacht werden, weil die kurzen allzu uns richtig gehen, und im Sturme Schaden thun und selbst

leiden.

Windmesser, Anemometer, ein Werkzeug, bas die Stärke und Geschwindigkeit des Windes durch einen Zeiger angiebt, und wie eine Windmühle aussieht. Der Baron von Wolf hat folgenden angegeben: an einer horizonta len Welle sind vier Windflügel, welche diese Belle umdre, hen; an dieser Welle, die in einem viereckigten Gestelle liegt, ist eine Schraube ohne Ende, welche in ein Stern rad greift, an dessen äußerstem Ende ein Zeiger befindlich ift. An der Welle des Sternrades ist ein Arm angebracht, der etwa 2 Fuß lang ist, und auf diesem liegt in einer Rinne ein Gewicht, das sich verschieben läßt. Der Fuß des Instruments steht in einer Hülse beweglich, und auf der andern Seite, den Windflügeln gegen über, ist eine Windfahne, wodurch dasselbe nach einem jeden Winde, und die Flügel gegen den Wind gestellet werden können. Neben dem Sternrad ist ein Quadrant angebracht, der in 90° getheilet ist, und woran der Zeiger des Sternrades, je nachdem der Wind es mit der Welle herum treibt, die Stärke des Windes anzeiget. (f. Cankrinus Bergwerks kunde Theil VII, Abtheil. I. Tab. XV. Fig. 115. und Tab. XVI. Fig. 116)

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Windmühlen, deutsche, (Müller) Mühlen, die vom Winde umgetrieben werden, und da sie auf einem Block stehen, worauf das Mühlenhaus herum gedrehet wird, so nennt man fie audy Blockmühlen. (f. diese) Die Winds mühlen außern eine weit stärkere Kraft, als die Wasser mühlen, nur daß solche oft wegen Mangel des Windes still ftehen müssen. Auf einem mit Kreuzschwellen versehenen Bock steht ein senkrechter Hausbaum auf den Schwellen, Der auf denselben nicht völlig vest vernagelt ist. Dieser starke Baum raget 5 bis 6 Fuß in das Mühlenhaus hin, ein, und greift mit einem 8 Zoll dicken und 9 Zoll langen Zapfen in den Meblbalten (f. diefen) ein, der beynahe In der Mitte des Mühlhauses horizontal liegt, und mit berjenigen Seite des mit Brettern verschlagenen Mühlen hauses paraffel läuft, neben welcher sich die Windflügel oder Ruthen befinden. Der gedachte Zapfen des Haus baums halt also das Mühlenhaus auf dem Bock vest, und Das Haus kaun daher auf dem Bock umgedrehet werden,

Dieses geschieht vermittelst einer Erdwinde (f. diese) an dem Sterz. (f. diesen). Der Hausbaum nebst dem Mehl balken befinden sich aber nicht gerade in der Mitte des Mühlenhauses, sondern etwa 9 Zoll nåher nach den Wind flügeln zu, von der Mitte des Hauses an gerechnet. Denn auf diese Seite fällt die mehreste Last der Windflügel und der Mühlensteine. Das Mühlenhaus pflegt 21 Fuß hoch, 15 bis 16 Fuß breit, und 19 Fuß lang zu feyn. Die Höhe des Bocks beträgt überdem noch 10 Fuß. Das Mühlena haus selbst ist in zwey Stockwerke abgetheilet. In dem obern befindet sich das Mühlengeschirre nebst dem Rumpf sten. Der Wind bewegt die Mühle durch zwey Windflü und den Mühlensteinen, in dem untern aber der Mehlkas gel oder Ruthen. (f. diese und Windflügel) Die nächste am Haufe der Mühle heißt die Hausruche, und die ane dere die Feldruthe, weil sie die äußere auf der Welle ist, denn diese wird vor der ersten eingelacht. (f. Windflügel) Die Ruchen werden durch die Kammradswellen senkrecht gelocht, und die Kammradswelle liegt dergestalt geneigt, daß die Ruthen mit dem Stoß des Windes einen Winkel von 130° machen. Der Stoß des Windes wird hierdurch gemäßiget, und das Mühlenhaus vor dem Umwerfen ges sichert. Der Windmüller weiß zwar, daß die Kammrade welle geneigt liegen muß, aber das obige Maaß von 130° ist den meisten unbekannt. Er neigt dieselbe dergestalt, daß sie hinten 4 bis 5 Zoll niedriger liegt, als vorne neben den Ruthen, Die Kammradswelle, weran die Muthen außerhalb dem Hause bevestiget sind, hat wegen der Schnels ligkeit der Bewegung einen harten Stein zum Zapfenla liegt, muß zum öftern mit Talg beschmieret werden, damit ger, und der Hals der Welle, der in diesem Zapfenlager keine Entzündung entstehe. In dieser Welle siht nun in dem Innern des Mühlenhauses das Kaminrad, welches ein Mühlenfreingetriebe bewegt. Das Kammrad hat z. B. 80 Zähne, und das Getriebe 10 Stöcke, und Kamm und Stocks Zoll Theilung. In einigen deutschen Winde mühlen ist an der Kammradswelle überdem noch eine Wins de angebracht, womit man die Getraidesäcke in und aus der Mühle windet. Das Kammrad bewegt vermittelst des Mühlensteingetriebes den Läufer, aber auf eine Art, die von den Wassermühlen abweicht. Denn bey diesen Mühlen liegt das Ráderwerk unten, hier aber oben. Das senkrechte Mühleifen (f. dieses) steckt nämlich in einer Pfanne, die sich in dem Eiserbalken befindet, doch mus diese Pfanne eine geräumige Tiefe haben, damit man beyn Schärfen der Mühlsteine das Mühleifen abnehmen kann. An feinem untern Ende hat das Mühleifen eine Klaue, womit es die Haue gerade in dem Mittelpunkt des Läufers ergreift. Die Haue ruhet mit dem einen Ende auf einer eisernen Spille, welche auf einer Pfanue senkrecht steht. Denn das Mühleisen bewegt zwar den Läufer, hält ihn aber nicht vest, vielmehr wird der Läufer auten von der nur ges dachten eisernen Spille getragen, die mit ihrer Zunge ober Zapfen in die Haue abermals in ben Mittelpunkt des Lau fers eingreift. Die Spille steht wie bey den Wassermüh len auf einem Steg, und in ihrer Pfanne liegt gleichfalls

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