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bracht ist. Dieser Kasten, der an dem einen Ende etwas entfernt von der Mitte in seiner Achse beweglich ist, und den ein Gewicht, wenn er voll Wasser ist, im horizon. talen Stande erhält, gießt sich aus, wenn dieses Ge wicht auf den Boden des Fluters, worein das Wasser gegossen wird, aufzufiegen komt. Sobald man das Wasser ver. mittelst des Hubs der Maschiene und des Waagebalkens mit der Waage in den in der Höhe stehenden Wasserkasten gelassen hat, so sinkt der Waagebalken auf der einen Seite trieder, and das Grubenwasser wird gehoben. Sobald hingegen die Waage nieder gekommen, und der Wasserka ften ausgeleerer ist, so zieht hey abgeschlagenem Aufschlages Toaffer die Last an den Schachtstangen und dem Rade den Waagebalken wieder in die Höhe, und so geht, wenn die Aufschlagereaffer wieder aufgeschlagen werden, die Bewe gung des Wasserkastens fort, indem sich der Waagebalken mit der Waage und dem Kasten beståndig auf und ab be: Deget. (f. Hebelmaschiene und Waagebakken)

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Waffertegel, Fr. Plongeons, (Feuerwerker) acht bis Jehn Mündungen oder Kalieber lange, mit einem Wasser fat geschlagene, und mit einem Schlage von Kornpulver, roie andere Schwärmer oder Raketen, versehene Hülsen, auf welchen oben eine hölzerne Schwemmung, und unter dern Halse eine Mändung angeleimet wird, welche drey bis vier Kalieber breit und eine stark ist. Damit sie dem Wasser beffer widerstehen, so werden sie in zerlassener Pech getaucht, wenn sie fertig fiud.

Wasserkerzen, Fr. Cierge d'Eau, (Wasserkunst) bey einem ablangen Baßin, oder an der Spike eines Ka, nals oder eines Wasserfalles viele Springwaffer in einer Zinie.

Wasserkessel, Wasserhalter, Fr. Refervoir, ein Ge fåß von Kapfer oder Holz, welches zu oberst eines Waffer thurms steht, und in welches sich das Wasser, das durch Die Steigröhre herauf steiget, ergießet.

Wasserties, Leberschlag, Fr. Pyrile brune martiale, leberfarbner Kies, der wenig Schwefel, und noch weniger Arsenik, aber viel Eisen hält, daher ihn meistens Der Magnet zicht.

Wafferkifte, (Wasserbau) eine Kiste oder Abtheilung mit Pfählen, zu Einfüllung des Busches ben Schlengen Arbeit, so nicht mehr auf dem Schlatuser, sondern bey hohler Ebbe noch im Wasser ist.

afferkitt, T. Cement.

Wasserknecht, Fr. Mineur, qui epuife les eaux, en Arbeiter in den Bergwerken, welcher die Wasser aus der Grube zieht, oder mit dem Pfüßeimer ausschöpfet oder uspfüßet.

Wassertagel. (Feuerwerker) Man läßt sich eine Ku gel von Holz drehen, so von guten trocknen Ellern- oder Ahornholz seyn muß, die unten mit einem Spund, oben aber mit einem Brandloch versehen ist. Die Stärke des Holzes beträgt an jeder Seite, die Höhe, und die Größe des Brandlochs. In die unten an dem Spund ausgedrehere Höhle gießt man Bley, damit die Kugel sich euken komme, bereiter nachmals den Sab, stopft und

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schlägt die Kugel nach und nach mit dem Sah voll, und versieht das Brandloch mit Anfeurung. Vorher aber ste▪ cket man ein Hölzlein in das Brandloch, und bringt an die Kugel etliche Schläge, taucht sie in heiß gemachtes Pech, zieht das Hölzlein aus dem Loch, und feuret fie gehörig an. Wenn man die Kugel verbrennen will, so zündet man die Anfeurung im Brandloche an, und wirft fie, wenn der Kugelsah brennt und rauscht, von dem Ufer ab in das Wasser. Man kann hierzu folgende dreyerley Säße ge brauchen: als Pulverstaub 32 Loth, Schwefel & Loth, Salpeter 16 Loth, Kolen 8 Loth, mit Leinöl angefeuch tet, und zu einem Pfunde Saß wird ein Loth geschabtes Wachs genommen, und seßzt diesen Sah etwas hart. Der zwote Saß ist 32 Loth Pulverstaub, 16 Loth Salpeter, 8 Loth Schwefel, 2 Loth Kolen, 3 Loth in Salpeterlauge gefottene Sågespåne, und 3 Loth Feilspåne, mit Leindl ans gefeuchtet, wie vorher. Der dritte Saß besteht aus 40 Loth Salpeter, 32 Loth Pulverstaub, 12 Loth Schwefel, 12 Loth Kolen, 4 Loth Spießglas, 4 Loch Bernstein, 2 Loth Kams pfer, und 2 Loth gestoßen Glas.

Wafferkugel mit einem umlaufenden Stab. Man läßt eine ovale Kugel etwas stårker, als zu einer gewöhn fichen Wasserkugel (f. diese) drehen, schlägt folde mit Sah von Schaufel zu Schaufel ganz locker bis oben, und wenn der Schlag unten angebracht, und in Pech eingetaus chet worden, so versieht man den obern Theil, nach der obern Rundung der Kugel mit einem getriebenen eisernen Blatt, das der Kugelhöhe über dieselbe geht, und das in der Mitte ein Brandloch mit einer aufgeniedteten Röh re hat. Der Stab wird mit einer platten Nuß verfertis get, und das Loch darinn muß so groß seyn, daß der Stab willig auf die Röhre gehen und umlaufen kann. Damit aber die Kugel mit dem stark treibenden Stabe über dem Wasser gerade getragen werde, so wird eine hölzerne Scheis be von Brettern gemacht, die nach Verhältniß der Kugel in der Mitte ausgeschnitten ist, die über die Kugel geleget, und unter der eisernen Platte mit einigen Nägeln daran bevestiget wird. Ehe nun solche Kugel angezündet wird, fenkt man fie mit der Scheibe ins Wasser, setzet den Stab auf die Röhre, frecket, um das Ablaufen zu verhindern, in die zwey oben in die Röhre eingeschlagenen Löcher Stifts then, läßt zuerst die Kugel rauschen, und alsdenn giebt man dem Stabe Feuer.

Wafferkugeln, leachtende. (Feuerwerker) Man nimt Pulverstaub 32 Loth, Kolophonium 32 Loth, Steindl 8 Loth, Schwefel 8 Loth. Alles dieses siebet man sein, and thut ganz Pulver darunter. Alsdeum nimt man ein leinen Tuch, thur von der Komposition nach Belieben hins ein, wickett es nach der Form einer Kugel zusammen, bin det rings herum Schnüre oder Werg, und taucht es in Pech, machet ein klein Loch hinein, und feurer es an.

Wasserkanst, Fr. Machine à puifer des eaux, (Berge werk) ein Gerüst, so aus Pumpen besteht, und durch ein Rad getrieben wird, womit die Waffer aus der Grube ge hoben werden. (f. auch Kunstgezeug)

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Wasserkunft, eine mechanische Einrichtung, wodurch man das Wasser hintreiben kann, wohin man will. Die se Kunst läßt sich eintheilen in stehendes und springendes Wasser. Zu dem ersten sind zu rechnen alle Behältnisse, die in einer ansehnlichen Höhe sich befinden, worein das Wasser entweder durch ordentliche in die Höhe laufende Flüsse geleitet, oder durch Saug- und Druckwerke, und also durch die Kunst gehoben wird. Daher es auch komt, daß man unter dem Worte Wasserkunft die Maschiene versteht, die das Waffer zu einer gewissen Höhe aus der Tiefe bringt. Die andre Art besteht darinn, daß aus diesem in der Höhe angelegten Wasserschaß, nach hydrostatischen Gefeten, das Wasser in allerley Springbrunnen, Fontai nen, Jets d'Eaux, Kaskaden u. s. w. vertheilet wird. (s. Jedes an seinem Ort) Auch rechnet man diejenigen Künste hierzu, wo das Wasser allerley Orgeln, Bilder von Mens schen und Thieren gleichsam belebt macht.

Wafferkuppe, Wasserzange, (Bergwerk) eine Bergmaschiene, so in einem Gefäß mit einer senkrechten Röhre besteht, das unten einen Boden mit einer Klappe hat, den man mit einem Hebel in Bewegung bringt, und dadurch das Wasser, als worinn das Gefäß steht, über die Klappe bis zum Ausguß, der oben an der Röhre angebracht ist, bringt und ausgießt.

Wasserlanze, Fr. Lance d'Eau, ein sehr schwacher Wasserstrahl in einer Wafferkunst, welcher auf eine große Höhe springt.

afferlatte, Fr. Canal quadrangulaire fait des ais, (Bergwerk) ein langer von Brettern zusammengebaueter viereckigter Kanal, der in einen Schacht gerichtet ist, und dazu dienet, daß das Wasser dadurch in die Grube, zum Umtrieb des Kunstrades, gestürzet wird.

Wasserlauf, Fr. Foffe, (Bergwerk) ein in der Erde oder dem Gestein angelegter Graben, oder ein von starken Pfosten oder Spundstücken zusammengeschlagenes, auf stei nernen Säulen oder hölzernen Gerüsten liegendes Gerin ne, darinn die Wasser geführet werden.

Wasserläufe. (Bergwerk) So werden die Abzüger oder die Wasserleitungen genennet, die von einem Orte zum andern, unter der Erde weg und aus einem Thale in das andere geleitet werden, um den Gruben Wasser zu verschaffen.

Wafferläufer, ein Gang, welcher nur im Gehänge des Gebirges bleibt, und wenige kurze Nieren Erz führet. Wasserleim, f. Vogelleim. Wasserleiste, f. Riemen. Wasserleitung, ein Theil der Wasserbaukunst, da man das Wasser über Thäler und niedrige Ländereyen, entweder in einem Gerinne, welches auf untergelegten Bogen gefeßt ist, fortleitet, oder in Röhren von einem Ort zum andern führet. Diese lehte Art, ob sie schon gemeiner, als die ers ste, brauchet gute Vorsicht. Zu beyden ist nöthig, daß von dem Orte, wo das Wasser hergeleitet werden soll, bis zu dem andern, wohin selbiges zu führen, der allernächste und kürzeste Weg bestimmt, roie auch nicht weniger dessen Steigen und Fallen vermittelst der Wasserwaage genau an

gemerkt werbe, damit man sich in Anschung des Failens darnach richten könne. Man pflegt aber gemeiniglich, das das Wasser willig fließe, auf 100 Fuß in die Länge Fus Abfall zu rechnen. Man bedienet sich hierzu bisweilen der thönernen, allermeist aber der hölzernen Röhren, und diefs haben vor allen andern darinn den Vorzug, daß das Waf. fer am reinlichsten und wohlschmeckendsten bleibe, daß fle sich am besten zusammenfügen lassen, und, welches das zu träglichste ist, nicht zu viel Kosten verursachen. Sie find aber auch wieder nicht von allzu langer Dauer. Die Waf ferleitungen in Röhren haben vor denen mit Kanalen und Gerinnen diesen Vortheil, daß sie nicht immerfort in einer. ley Abhang beständig fortgeführet werden dürfen, sondern wenn ste in ihrem Abhange endlich gar zu tief in die Erde fallen wollen, man sie wieder eine Strecke aufwärts füh. ren kann; jo wenn man mit ihnen an ein darzwischen ge legenes Thal komt, das weit tiefer ist, als der Ort, so hot man nicht nöthig, selbige kostbar zu unterbauen, fondera. man kann sie gerade in das Thal fallen lassen, unten in ihrem natürlichen erforderten Fall fortführen, und an der gegen über liegenden aufsteigenden Fläche wiederum bald eben so hoch, als sie zuvor herunter gefallen, in die Höhe führen. Hierbey muß man wohl in Acht nehmen, daß die Röhren da, wo sie in einem Winkel zusammengestoßen werden müssen, besonders wohl verwahret werden. Denn daselbst leiden sie von dem Wasser sowohl, als von der allda eingeschlossenen und sich stämmenden Lufe die allermeiste Gewalt, daß auch wohl die stärksten eisernen und bleyers nen Röhren an diesem Ort zersprenger werden.

Wasserleitungsbrücke, Fr. aqueduc, (Wafferkunft) ein aus Bögen und Pfeilern erhöheres Gebäude, um das Waffer von einer Höhe zur andern über ein Thal, oder über ein anderes unten durchfließendes Wasser, zu führen.

Wasserlinie, (Schiffsbau) der Streif an der Verklek dung eines Schiffes, welcher anzeigt, wie weit es gelas den werden soll, wenn es seine volle Ladung haben muß. im Gestein genannt, welches Wasser hat. Wasserloch, (Bergbau) So wird ein gebohrtes Loch

Wasserlosung, (Bergwerk) soviel, als die Gruben von dem Wasser entledigen und befreyen,

Wasserluftpumpe. (Feuerwerker) Man nehme fies ben hölzerne, oder von Pappe ausgehöhlte Röhren, welche mit Schnüren, Leinwand und Leim umwunden und bever ftiget sind, deren Långe, Dicke und Mund nach Belieben. fanu genommen werden. Man versetze sie gehörig, und mache sie auf eine runde Scheibe, worinn 7 Cylinder eins gedrehet sind, mit Någeln unten veft, alle Röhren aber bewickle mon mit Werg, und tauche benn das Ganze in Pech, und versehe es mit einer Schwimmung. In die mittlere Röhre fülle man einen schwächern Saß, und went man will, daß die Seitenröhren zugleich angehen sollen, fo kann man aus der Mittelröhre, um zu den andern kommen zu können, kleine Löcher bohren, wodurch das Feuer zu. den Mündungen der übrigen Nöhren, vermittelst verdeck ter Stopinen kommen kann. Will man aber, daß eins G999 2

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nach dem andern brenne, so kann man die Mündungen verdecken, und die Kommunikation verdeckt führen.

Waffermalerey, eine Art zu malen, in welcher die Farben mit Leimwasser, Fr. Détrempe, oder mit Gummiwasser, Fr. Gouache, angemacht sind. Ehe Die Delmalerey erfunden worden, arbeiteten alle Maler nur in Fresko und mit Wasserfarben, entweder auf Mauerwerk oder auf Holz. Wenn sie auf Holz malter, so Eleb ten fie öfters eine feine Leinwand darüber, damit die Bretter nicht auseinander gehen sollten; hernach wurde die Leintoand mit einer weißen Farbe gegründet. Die Far. ben wurden alsdenn mit Wasser angemacht, worinn zer gangener Leim oder gequerlter Eyerdotter mit Feigendftlein war, deren Milchsaft sich mit den Eyern vermischt. Mit Diesen auf besagte Art zubereiteten Farben malten sie ihre Gemälde. In der Wassermalereh kann man alle Farben gebrauchen, nur muß man den Ultramarin und die an dern blauen Farben mit Lederleim, und niemals mit Eyer gelb, anmachen, weil sie davon grün werden. Wenn man Auf Mauerwerk malt, so muß die Mauer gut trocken seyn, und man tnuß ihr vorher zwo recht warme Lagen von Leim geben. Die Mischung mit Eyergelb ist zum Retuschiren gut. Die beste ist mit Lederleim. Will man mit Was serfarben auf Leinwand malen, so wählet man dazu alte abgenutzte und dichte. Man gründet sie mit Kreideweiß in Lederleim abgeriebett, und wenn dieser Grund trocken ist, so geht man mit einer zwoten Lage darüber. Man reibet alle Farben, jede absonderlich, mit Wasser ab, und wenn man sie braucht, macht man sie mit Leimwasser an. Wenn man sich des Eygelben bedienet, so nimt man zu einem Glase voll Wasser ein Glas Effig, den Dotter, das Weiße, und die Schaale von einem Ey, und querlt dieses alles zusammen mit kleinen frisch abgebrochenen Feigendfts lein. Ist nun das Gemälde fertig, so überfirnißt man es, wenn man will, mit gequerltem Ehweiß, und oben darüber einer Lage von Firniß. Doch thut man dieses nur als Denn, wenn das Gemälde dem Wasser, oder einem feuch ten Orte ausgesetzt seyn soll. Der Vorzug, den die Was fermaleren über die Oelmaleren hat, besteht darinn, daß sie Feinen Glanz hat, und daß man das Gemälde in allen Arten des Lichts sehen kann, welches aber bey Gemälden von Oelfarben, oder wenn sie mit Firniß übergestrichen Kind, nicht angeht. Die Farben zur Miniaturmalerey werden zwar auch mit Gummiwasser angemacht, doch ist fie von der Wassermalerey darinn unterschieden, daß man in jener mit kleinen Punkten arbeitet, in dieser aber die Farben, wie im Tuschen, flach und mit aller Freyheit des Pinsels aufträgt.

Wassermauern, (Wasserbau) wenn fteile Ufer mit ei Her Mauer eingefaßt werden. Man rammet alsdenn Pfähle ein, auf diese Grundpfähle legt man einen Roft, auf den Noft Quadern, und hinter den Quadern mauert man Strebepfeiler an; obenher haubet oder bedecket man die Mauer wieder mit Quadersteinen, die Quadersteine verklammert man mit Eisen, und endlich wird hinterwärts alles, wo möglich, mit Kleperde ausgefüllet. Das beste

Holz zu den Grundpfählen ist das Eichenholz, und in Ermangelung dessen Kiefern, deren Harz der Verwitterung lange widersteht.

Wasser messen. Dieses geschieht b. Mühlen und andern Wassergebäuden vermittelst der Wasserwaage, um die Höhe des Wassers zu finden.

Wassermesser, f. Pegel.

Wassermorser. Man lasse sich ein mit Reifen wohl beschlagenes cylindrisches Fäßchen machen, den Boden s bis 6 Zoll stark, die Kammer aber Kaliber tief und weit. In die Kammer thue man Pulver, und lege einen Spie gel darauf. Alsdenn sege man Leuchtkügelchen hinein, die mit Wasserversehungen versett sind, und deren Mündun gen über sich stehen. Um die Peripherie aber sehe man etwas anders. Hierauf thue man ein Brandrohr in den Körper, unten aber bohre man links und rechts zwey Löcher, eins, das die Leuchtkugeln anzündet, das andere aber, das in die Kammer läuft. Damit aber die Kammer Feuer fange, so bohre man von außen hinein, oben und unten zwey Löcher, stecke Kommunikationsblechlein hinein, an diefe aber bevestige man eine Rinne, in deren Mitte Sto pinen, oder Kanalsatz, angebracht ist, und verpiche alles gehörig, damit es kein Wasser an sich ziehe, oben aber mache man eine Schwemmung, und feure das Brandrohr wohl an. Will man einen Waffermorser mit verschiede nen Feuerwerkssachen versehen, so lasse man sich eine cys lindrische ausgehöhlte, unterhalb runde Kugel mit einer Kammer, die im Diameter einen Fuß groß, in der Höhe aber Fuß hoch ist, machen, nehme ein Brandrohr, ma che es auf den, in den Körper, auch über die Kammer kommenden Hebespiegel mit Sturzblech vest, damit es nicht wanke. Hierauf sehe man in die Rundung auf den Spiegel und um das Brandrohr entweder Luftkugeln, oder sonst dergleichen verseßte Körper, so, daß deren Brands löcher über sich gerichtet, und mit einem langfamen Zünder versehen sind, seure sie wohl an, setze alsdenn eine wohl passende Scheibe von Holz oder Pappe darauf, streue Sprengzeug darauf, und versehe den Körper vollende mit Wasserraketen, Schwärmern und dergleichen. Auf die Scheibe aber, so durch das Brandrohr geht, mache man zwey kleine Oeffnungen in das Brandrohr, und etliche in die Scheibe, führe durch folche Stopinen zu der untern Bersehung, so wird der obere Theil springen, und zugleich den untern mit den Brandröhren anzünden, da alsdenn, wenn die Brandröhre vollends unten in die Kammer komt, der untere Theil auch spielen wird.

Waffermühlen. Im weitläuftigen Verstande alle dies jenigen Mühlen, die vom Wasser getrieben werden; im ens gern Verstande aber sind es diejenigen Mahlmühlen, worinn alle Arten von Getraide gemahlen werden. In Abficht der Richtung, die das Wasser bey diesen Mühlen bey der Bewegung des Wasserrades nimt, sondern sich alle Wafs fermühlen in zwey Arten ab, als in ober- und unters schlachtige, und nach dem verschiedenen Bau des Waf ferrades sondern sich die unterschlächtigen Wassermühlen wieder von neuem in drey Arten ab, nämlich in Orabers

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Strauber und Panfiermühlen. Cf. alle diefe) Die Panstermühlen werden auf mittieren und großen Strö men, die bald steigen, bald fallen, angelegt. Bey allen unterschlächtigen Mühlen, die in nicht sonderlich schnell fließenden Strömen angelegt werden, muß das Wasser durch das Steigen zum Fall genöthiget, und hierdurch der Stoß deffelben vermehret werden. Es muß daher vor dem Wafferrade ein Grundwerk (f. dieses) angeleget werden. Hinter diesem Grundwerk werden die Pansterråder ange bracht, welche aus zwey Reifen bestehen, zwischen welchen 24 Schaufeln in gleicher Entfernung von einander wasser recht angebracht sind. Jedes Panferrad ist zwar 8 Fuß 'breit, aber das vorderste, wenn mehrere bey einer Mühle aus gebracht sind, so unmittelbar hinter dem Fachbaum steht, ift 14 Fuß 8 Zoll, das mittelste 17 Fuß, und das dritte 18 Fuß hoch. Denn das vorderste Rad ist dem Stoß des Wassers unmittelbar ausgesetzt, und wird daher kleiner ge macht, die übrigen aber zunehmend höher, um hierdurch die Kraft zu verstärken. An der Panfterwelle, welche in dem Panftergatter (s. dieses) hängt, die 18 Zoll bis 2 Fuß stark ist, wird ein Stirnrad angebracht, welches an jeder Seite einen Trilling bereget. Die Welle dieses Trillings liegt auf einer Rückscheere, auf der andern Set te aber unter dem Mühlengerüft (f. dieses) auf einer Schwelle, die der Müller Vorgeweide nennet. An eben dieser Welle ist noch ein Kammrad, dessen Zähne das Mühlensteingetriebe bewegen. Das Stirnrad des vorder. ften Pansterrades, wenn drey vorhanden sind, hat 60, das mittelste 64, und das hinterste 68 Zähne. Die bey den Trillinge zum vordersten und mittelsten Rade bekoms men 36, zum hintersten aber 32 Stöcke. Die beyden Kammråder zum vordersten Pansterrade haben 60, zu bey: den übrigen 64 Zähne, und endlich das Mühlsteingetriebe der benden ersten Gänge zum vordersten Pansterrade 8, der vier übrigen Gänge aber 7 Stöcke. Die Scheiben oder Reifen aller dieser Råder werden am besten aus eichenen Bohlen verfertiget, so daß jeder Reif aus zwen unmittels bar neben einander vereinigten Reifen zusammengefeßt ist, feber dieser beyden Reifen aber wieder aus vier Theilen be steht, die nach einem Quadranten abgemessen werden Die Zähne der Råder und die Trillingsstöcke sind von Büchen Holz. Die Pansterråder können erhöhet und erniedriget werden. Dieses geschieht durch das Pansterziehwerk, (f. Pansterziehboden und Ziehwerk) so wie fich die Pansters welle verrückt, so verrückt sich auch natürlicherweise die Kammradswelle, da diese mit dem Pansterrade vereiniget ist, und sie hebt und erniedriget sich so, wie diese. Denn wird das Pansterrad erhöhet, so erhöhet sich auch zugleich das Stirnrad, und entfernt sich also von beyden Trillingen. Diese müssen daher näher an das Stirnrad gerückt werden, und umgekehrt. In dieser Absicht wird die Pfanne der Kammradswelle nicht unmittelbar auf einer Grundschwelle angebracht, sondern auf diese Schwelle ruht die Rack fcheere. (f. diese) In das Loch der Rückscheere wird die Rückstange, (s. diese) eine Hebel, gesteckt, und die unterfte Spitze dieser Rückstange wird gegen den Bolzen der

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Grundschwelle gestellet. Vermittelst dieser Rückstange wird nun die Rückscheere verschoben, nähert hierdurch dem Stirnrøve den Trilling, wenn jenes mit dem Pansterrade erhöhet worden, und man schieber sie solchergestalt auch wieder zurück, wenn das Stirnrad erniedriget werden soll. In beyden Fällen komt zwar die Kammradswelle ein wenig fchief zu liegen, aber ohne Schaden. Soll der Mühlktei eines einzigen Ganges geschärft werden, so rückt der Mül ler gleichfalls den Trilling diefes Ganges auf die vorgedach te Art von dem Stirnrade ab, aber dergestalt, daß die Zähne des Stirnrades die Trillingsstöcke nicht gänzlich ers greifen können. Demi ohngeachtet kann der zweyte zuges hörige Gang gehen. Das Getriebe, so den Mühlstein bes weget, sißt an einer eisernen senkrechten Welle, dem Mühleisen, und dieses Eisen trägt das Mühlsteingetriebe, so von dem obengedachten Kammrade beweget wird. Das Mühleisen durchbohret die Mühlsteine in der Mitte, un ten läuft es spißig zu, und steht hier in einer eisernen Pfans ne, die auf dem Steg angebracht ist. Es läuft aber dies fes Eisen nicht unmittelbar in der Pfanne, sondern auf einer ståhlernen Platte, so in der Pfanne liegt, und in der Mitte eine senkrechte Vertiefung hat, in welche ble Spitze des Mühlsteineisens eingreift. Die Schnelligkeit, womit dieses Mühleisen umläuft, nöthiger den Müller, bes ständig dahin zu sehen, daß ein Stück Talg in der gedach ten Pfanne liegt, welches einer Entzündung vorbeuget. Das Mühleifen durchbohret den Bodenstein, und trägt vermittelst der eisernen Haue (f. diese) den Laufer. Auf der Decke des Mablgerüstes (s. dieses) liegt der Boden Frein (f. diesen) in dem Geschlinge, ein starker hölzerner Rahm, unbeweglich verkeilt, auch wohl in etwas in das Ges rüste versenkt. Das Mühleifen steht völlig senkrecht in der Buchse dieses Steins, und wird daher verkeilt, wenn sich das Loch der Buchse etwas ausläuft. Oben auf der Spis ße des Mühleisens steckt die Haue, vermittelst derselbent trägt das Mühleifen den Läufer. (f. diesen) Die Haue greift in ein Lager ein, welches nach ihrer Größe und Ge stalt in der untersten Fläche des Läufers ausgehauen ist, und sie kann daher den Laufer vermittelt des Mühleifens bes wegen. Der Laufer muß auf dem Bodenstein genau pas rallel schweben. Es trifft sich aber häufig, daß der Läufer nach dem Schärfen auf einer oder der andern Seite hängt, entweder weil er nicht eine schickliche Lage auf der Haue.ers halten, oder weil sich das Mühleisen in etwas verrückt hat. Dieses muß der Müller durch die Ober- und Unterlehre (f. beyde) verbessern. Defters muß der Läufer von dem Bodenstein etwas entfernt, zuweilen aber diesem genåbert werden; daher muß das Mühleifen nebst dem Läufer sent recht hinauf und hinab geschoben werden können. In dies fer Absicht liegt der Steg auf der Tragebank, (s. diese) welche senkrecht hinaß und hinauf beweget werden kann. Sie ist nämlich in einem Zapfenloch eines Stiels, welches höher ist, als der Zapfen der Tragebank, der in dem Za pfenloche steckt, und sie springt überdem vor dem Stiel in etwas vor. In diesem vorspringenden Theile der Trage, bank ist eine eiserne Schiene senkrecht bevestiget, welche un 899 F

mittelbar

mittelbar unter einem Hebel einen zweyten vorspringenden Balkenkopf_durchbohrer. Die Schiene hat verschiedene Locher, damit man fie und zugleich den Balkenkopf senk recht in die Höhe schieben, und mit einem eisernen Nagel in einem oder dem andern Loche der Schiene über dem Bals tenkopf bevestigen könne. Diese Bewegung geschieht durch die Hebelarte, einem Hebel auf der Schiene. Man legt Man legt nämlich unter die Hebelatte und auf den Balkenkopf einen Riot zur Unterlage, wenn man die Schiene erhöhen will. Gesetzt also, man will die Schiene und zugleich die Trage bank senkrecht hinauf bewegen, so wird auch zugleich der Steg erhöhet, der auf der Tragebank aufliegt. Also wird auch hieburch der Läufer erhöhet, und von dem Bodenstein entfernet, diesem aber wieder im Gegentheil genähert, wenn ber Müller die Schiene mit der Fragebank hinab läßt. Zugleich um den Laufer und Bodenstein steht ohne weitere Bevestigung ein starker Lauf, (s. diesen) welcher bey dem Mahlen das herum treibende Mehl zurück hält, daß es nicht verfliege. Ueber den Mühlsteinen liegt in schråger Richtung die Rumpfleiter, (f. diese) und auf dieser der Rumpf mit seinem Schuh. (s. beydes) Man kann als les dieses von den Steinen abnehmen, wenn diese geschärft averden follen. Die untere Oeffnung des Rumpfs, wodurch das zu mahlende Getraide durch den Schuh in die Steine fällt, hat einen senkrechten Schieber, den man vermittelst einer Schnur und eines hölzernen Wirbels richten, und die Deffnung des Rumpfs erweitern und verengen kann. In dem ersten Fall fällt mit einem Mal viel Getraide aus dem Rumpf, in dem letztern aber wenig, denn wenn die Müh le stark geht, so kann der Müller mehr Getraide mit einem Mal zrischen die Mühlsteine fallen lassen, als wenn sie schwach geht. Damit nun aber das Getraide ununterbro chen aus dem Rumpf zwischen die Mühlsteine lause, so muß der Schuh beständig geschüttelt werden. Daher ist unter dem Schuh der senkrechte Rührnagel, der von den Zacken des Warzenringes (f beyde) beständig bewegt wird, und den Schuh unaufhörlich schüttelt, daß dieser das Getraide fallen läßt. Das von dem Mühlstein zerriebene Getraide fällt durch das Mehlloch (s. dieses) in den Beutel, der In dem Mehltaften (f diesen) loß ausgespannet ist. Die ser steht vor dem Mühlengerüste, und vor dem runden Loch dieses Kastens steht der Vorkasten, worein alles das Mehl fällt, so nicht durch den Beutel durchfällt. Vermittelt des Schaubbretts (f. dieses) kann der Beutel schlaffer oder straffer ausgespannt werden. Der Beutel wird in diesen Wassermühlen beständig durch das Sichtzeug (s. dieses) geschüttelt, und das feine Mehl von den Kleyen dadurch abgesondert und ausgestaubet. Das Mehl fällt nämlich durch den Beutel in den Mehlkasten, und was nicht durch kann, in den Vorkasten. So ist der innerliche Mechanismus einer Wassermahlmühle beschaffen, sie sey eine Pansters Strauber oder Stabermühle, oberschlächtig oder unterschlächtig. (l. Spr. Handw, und Künste, Samme tung XII. Fig. I. bis IX.)

Wassernadel, ein Werkzeug, durch welches man ein Quellwasser entdecken kann, ohne daß man durch das Boh.

ren Versuche macht. Man nennt sie beswegen auch die sogenannte magnetische Wassernadel. Man macht aus Ellern oder Weidenholz, welches eine Sympathie mit dem Wasser haben soll, einen Pfeil, fast wie eine Magnetnas del, doch also, daß das eine Theil von einem andern recht trocknen Holze gemacht sey, das andere Stück aber von dem gedachten grünen Ellern- oder Weidenholz, welche beyde Stückchen in der Mitte ein metallnes Häkchen has ben, und darauf auf einem scharfen Stift genau horizontal stehen. Es kann darunter eine kleine Stellage, auf wel.. cher die Nadel ruhet, gemacht werden. Will man nun mit diesem Werkzeuge erforschen, ob an einem Orte Quellen oder Wasseradern vorhanden sind, so trägt man dies Werkzeug früh Morgens vor der Sonnen Aufgang an denjeufgen Ort, und sehet es auf die Erde, und nach etlichen Stunden sieht man wieder zu, hat sich das ellerne oder weidne Stück nach der Erde geneigt, so ist daselbst gewiß Wasser vorhanden, weil dieses Holz eine Sympathie mit dem Wasser hat, und solches begierig nach sich zieht. Noch größer ist die Wirkung, wenn man die Nadel mit Wolle umwickelt. Auch kann man diese Nadel auf eine andre Att einrichten: man nimt eine kleine Kugel, oder sonst ein klein Stückchen Holz, bohret auf jede Seite ein klein Loch hin durch, und steckt auf jede Seite eines von den oben gedach ten Hölzern, nämlich ein nasses und ein trocknes hinein. Ferner steckt man übers Kreuz eine Nähnadel als eine Achse durch, wie an einer Waage, und legt die beyden Enden dieser sogenannten Achse auf eine aufgerichtete Gas bel. Oben darüber macht man wider den Thau eine Des cke. Bey diesem Versuche wird es jedem wundersam vor kommen, daß, wenn Wasserquellen oder Adern vorhanden sind, das ohnedem nasse und voller Wasser stehende Holz noch mehr Wasser an sich zieht, und schwerer wird, hingegen das trockne, so das Wasser eher annehmen könnte, dens noch leichte bleibt.

Wassern, das Leder. (Lohgerber, Weißgerber) Dies ses geschieht gleich Anfangs mit den Ledern, wenn sie gegerbet werden sollen. Man weichet dieselben in Flußwass ser ein. Die frischen oder grünen Leder, d. i. die sogleidy nach dem Schlachten eingeweicht werden, dürfen nur kur ze Zeit in dem Wasser verbleiben, denn diese werden nur bloß deswegen eingeweichet, damit das Wasser das Blut aussauge. Sie werden also wieder aus dem Wasser ge nommen, sobald das Blut ausgewässert worden; die trocks nen Häute aber müssen im Gegentheil zugleich in Wasser erweichet werden, und so lange im Wasser liegen, bis sie geschmeidig sind. Hierüber verfließen einige Tage, boch werden sie im Sommer in kürzerer Zeit geschmeidig, als im Winter. Nach einiger Meynung soll das Garmachen bes Leders weit besser von statten gehen, wenn die Häute bis zum Sättigungspunkt im Wasser verbleiben. Die Haute müssen aber nicht im Wasser in Fäulniß übergehen, und es zeigt sich ein übler Geruch, woraus der Gerber urtheis let, daß die Haute bis zu dem gedachten Sättigungspunkt! im Wasser geweichet haben. Die Haute werden bey dem Wassern mit einem Strick an der Waschbank im Fluß bes

veftiget,

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