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Wäschhaus, ein besonderes oder mit andern Gebäus den verbundenes Gebäude, wo die Waschkesset eingemauert find, und alles übrige zum Waschen gehörige so angeordnet ist, daß man mit Bequemlichkeit darinn waschen kann. Gemeiniglich find sie, wenn es seyn kann, an einem Fluß angebracht, um das Wasser gleich bey der Hand zu haben. Waschbeerd, f. Heerd.

Waschjunge, Fr. Garçon lavant les mines, (Hüt tenwerk) ein Knabe, der mit der Kiste das Erz auf dem Heerd rein machet.

Waschkessel, ein großer kupferner Kessel, eingemauert der frey, worinn das Wasser und die Lauge zum Waschen gekocht wird.

Waschkorb, (Korbmacher) ein viereckigter Korb, der bazu dienet, die getrocknete auch nasse Wäsche darein zu legen und fortzubringen. Er wird mit den Handgriffen des Flechtens (f. Korb flechten) von starken Weiden gefloch ten. Er hat gemeiniglich unter dem Boden einen Rand øder Fuß, und an den schmalen Seiten Henkel, woran er angefaßt werden kann. Oft sind unter dem Boden anstatt des Randes Hölzer untergelegt und bevestiget, daß er nicht unmittelbar auf der Erde zu stehen komt.

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Waschkorb, (Tudjinanufaktur) ein von Draht gefloch tener Korb, der an der Waschbank angebracht ist, worein man die mit Urin und Wasser gewaschene spanische Wolle wirft, um sie in dem flüßenden Wasser von dem loßgelös feten fettigen Schmnße gleich zu befreyen. Er hat eine beynahe viereckigte Gestalt, ist auf zwey Stangen bevestis get, woran vorne eine bewegliche Rolle tft, womit derselbe an der Waschbank bevestiget wird, so daß die beyden Stans gen senkrecht heraus ragen. Bey dem Gebrauche hängt der Korb zur Hälfte im flüßenden Wasser, und da dersel be vorne offen ist, so wird die noch warme gewaschene Wolle hinein geschüttet, beständig so im Wasser stehend mit einer Harte umgewendet, und auf solche Art der Schmuß, der durch das Waschen loßgemacht, gänzlich weggespület. (s. spanische Wollwäsche)

Waschtüste, Waschkuffe, Fr. Ruart, eine Art einer Hölzernen Krücke von einem ungefähr eine Viertelelle lans gen, und fast so breiten Brettchen von hartem Holze, das in der Mitte ein Loch hat, darein ein Stiel drey Viertel einer Ellen lang gestecket ist, damit das auf dem Waschheerd aufgestochene Erz hin und her gezogen wird, daß das Wasser das Leichte und Taube vom guten Erz abspülen und fortführen kann.

Waschlange, (Alaunsiederen) diejenige Alaunlauge, so von dem Waschen des Alaunmebls komt.

Waschleinen, find lange, reine, zusammengedrehete Stricke, die man auf dem Trengeplak oder Boden aufs ziehet, um darauf die nasse Wäsche zu hången und zu trocknen.

Waschmaschiene, eine Maschiene, wo man nicht no thig hat, die Wäsche auf die gewöhnliche Weise zu reiben und zu klopfen. Die Wäsche wird in ein Faß gethan, durch den Deckel desselben geht eine Stange, die unten einen Teller hat, in welchem 6 Klöppel bevestiget sind. Vermits

telft diefer wird durch Umdrehung der Stange die Wäsche in dem Seifenwasser so lange herum getrieben, bis sie rein ist. Nach einiger Meynung soll die Wäsche dadurch mehr geschont werden, als wenn sie auf die gewöhnliche Weise gewaschen wird; Andre aber behaupten das Gegentheil, und diese scheinen Recht zu haben. Man hat dergleichen Waschs maschienen verschiedener Art.

Waschmůble, f. Trog. (Hüttenwerk)

Waschseife, eine gemeine Art Seife, sie sey van der weißen oder grünen Ärt. (s. Seife) Waschsteiger, f. Wäscher. Waschwanne, s. Wanne.

Waschwerk, Waschwrig, Fr. Mine lavée, das ger puchte Erz, welches gewaschen werden soll, oder schon ges waschen ist.

Waschwerk, f. Trog. (Hüttenwerk)

Waschwelle, (Zeugmacher) diejenige Wolle, die zu den mehreßten Zeugarten der leichten Zeuge zum Kettenfas den gebraucht wird. Sie ist gröber, als die Fettwolle, die zum Einschlag gebraucht wird, und wird wie diese in Kämmen mit langen Zähnen gekämmt. (s. Wollkämmen) Sie wird mit Seife rein gewaschen, (s. Waschen der Wolle) anstatt daß die Einschlagswolle oder Fettwolle wit Baumil eingeschmalzt wird.

Waschwrig, f. Waschwerk.

Wasecken, Waschen, Würfte, Fr. Sauciffon, (Deichbau) ein in der Dicke einer Faschiene 20, 30, 40 bis 50 Fuß langes mit Weiden oder andern Bändern ges bundenes Busch oder Reißwerk, wodurch Pfähle, welche am Kopf durchlocher sind, damit man starke Nagel durch stecken kann, geschlagen werden, um das darunter in die Queere gelegte Busch oder Reißwerk nieder zu halten. Wasen, f. Rasen.

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Wafenwall, (Kriegesbaukunst) ein Wall, der von Was sen aufgeführet wird. Er wird mit mindern Kosten als, ein gemauerter Wall und viel geschwinder aufgeführet, und von den Stückkuplen, die er verschlingt, nicht leicht besch&ur diget. Aber seine Ausbesserungen sind beschwerlicher. Ee wird wegen der langen Böschung, welche der Hälfte oder zwey Drittel der Höhe gleich ist, und bis an die Brusts wehr hinan reichet, von den Feinden leicht bestiegen, wenn er nicht mit Sturmpfählen besteckt ist, welche 8 bis 9 Fuß lang sind, die Hälfte oder zwey Drittel tief, 4 oder s Zoll von einander gestellt werden, so daß 6 oder 7 eine Klafs terbreite einnehmen, und mit dem Kopfe abwärts, damle die Feuerkugeln in den Graben rollen, und die Ueberlåus fer auch verhindert werden. Sie müssen mit Queerbalken zusammen bevestiget werden. Auf der Berme wird eing andere Reihe Sturmpfähle senkrecht eingeschlagen. Ein folcher Wall wird ein bepfählter Wall genannt. Auch dem Ball gegen über wird die innere Böschung des verdeckten, Weges drey Schuhe weit vom Rande mit einer gleichen Reihe solcher Sturmpfähle, und zwar auf die schiefe Fla che senkrecht gespicket, um dem Feind die Abfahrt in den Graben zu verhindern. Gute Wafen müssen aus einem Siff 3

fetten

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fetten und trächtigen Grunde ausgestochen werden, womit man den Wall bedeckt.

Wasser, (Juwelirer) der natürliche Glanz, womit die Diamanten und Perlen spielen.

Waffer, Fr. Eau, (Seidenmanufaktur) die glänzen den Streifen, so dem Doppelttaffent, Moir, und einigen andern seidnen Zeugen durch das Anfeuchten, Pressen und Mangeln gegeben werden, die daher gewässerte Zeuge ge nannt werden. (f. auch Moiriren)

Wasserablak, f. Sreygerinne.

Wasser abzapfen, den Wassern in den Bergwerksgrus ben einen Abfluß verschaffen.

Wasserausschöpfung, Fr. Vnindage d'Eau, (Was fer- und Grundbau) die Ausschöpfung des Wassers aus ei ner Umdämmung, welches durch allerley Schöpfwerke geschiehet.

Wasserback, Pißback, Fr. Jalte, Galte, (Schiffs bau) eine Einfassung von Brettern gegen das Vordertheil des Schiffs, das Wasser, welches durch die Klüsen (s. die se) eingespület wird, zu fassen, und vermöge der Abhän gigkeit wieder ablaufen zu lassen. Diejenigen, welche sich nicht trauen, ihr Wasser über Bord zu lassen, können hier folches auch verrichten.

Wasserbanke, (Mühlenbau) Bretter, so an der Seite des Wasserrades au den Schlagwänden angebracht werden.

Wafferbarke, (Schiffsbau) ein kleines Fahrzeug mit einem Berdeck, dessen man sich in Holland bedienet, das füße Wasser denen Oertern zuzuführen, roo es mangelt, wie auch das Seewasser zum Salzsieden herbey zu schaffen. Wasserbaukunst, Fr. Hydraulique, eine Wissen schaft des Bauwesens, so entweder in dem Wasser selbst vorzunehmen ist, oder welches nur einen bessern und vor theilhaftern Gebrauch des Wassers zuwege zu bringen vor genommen wird. Es gehöret also hieher der Bau der Bru den, Schleusen, Siele, Bewahrung der Dämme und Deis che, auch die fünftliche Einrichtung von Wasserkünsten, zur Lust in den Gårten, der Bau der Mühlen und andere dergleichen Werke und Gebäude mehr. Ferner wird hier zu auch das gerechnet, wodurch dem Wasser theils gesteu ret wird, daß es nicht Schaden thue, theils aber auch zu Hülfe gekommen wird, daß es schiffreich gemacht, und in diesem Stande erhalten werde. Auch die Uferbaukunst wird hiezu gerechnet.

Wasserbaum, Fr. Arbre d'Eau, (Wafferkunft) ein künstliches in Gestalt eines Baums vorgestelltes Wasser- werk, da aus den Acsten viele Wasser ausspringen.

Wasserbaumeister, ein geschickter Baumeister, der allerley Arten von Wassergebäuden anzugeben weis.

Wasserbecken, s. Bakin.

Wafer benehmen, Fr. ôter les eaux, (Bergwerk) eine Arbeit des Stöllners, da er die Wasser der vorliegen den Zechen aufnimt, und auf den Stolln abführet.

Wasserbett, Fr. Lit, (Mühlenbau) wird das vor und hinter einer Mühle oder einer andern Wassermaschiene auf einem Roste aufgenagelte Bretterwerk genannt,

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Wafferbienen. So werden von einigen die Threnen Cf. diese) genannt.

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Wasserbienenschwarm. Man laffe sich vom Botts cher einen Kübel machen, dessen Boden etwas kleiner ist, als die obere Oeffnung, und wohl mit Reifen belegt ist. Den Boden in, und auswendig, wie auch die Peripherie, verpiche man wohl, damit kein Wasser eindringe. Hierauf thue man Sprengzeug auf den Boden, worunter Pulver gethan worden; sehe hierauf eine durchlöcherte Scheibe, in deren Mitte eine Oeffnung wegen des Brandrohrs sich bes findet, als welche etliche Zoll über den Deckel hervor gehen muß. Auf diese Scheibe streuet man nun etwas Puivers staub, sehet in der Rundung Wasserschwärmer, Wasserras keten, Taucher und Enten auf die Spiegel, die Zwischens råume aber verstopfet man mit Papier, oder mit Sågespås nen, die in Salpeterlauge gekocht sind, bis oben hinaus. Alsdenn decke man den Kübel mit einem Deckel wohl zu, in dessen Mitte ein Loch wegen des Brandrohis seyn muß, und verpappe ihn, damit er von dem Feuer verwahret bleibe. Dieser Deckel sowohl, als auch die Brandröhre, können von Holz oder Pappe seyn. Ist das Brandrohe von Holz, so gebe man Achtung, ob es nach dem Schlag gen feine Spalte bekomme, hat es feine, so umwinde man es mit Schnüren und Werg, verleime es durchaus, und lasse es wohl trocknen. Zum Schwimmen aber laffe mant eine runde oder viereckige Scheibe gleich unter den ersten Reifen verfertigen, und also anmachen; die Schwemmung Lasse man entzwey schneiden, und nach der Zirkelrundung des Kübels aushöhlen. An eine Hälfte mache man zwey Lats tenstücke in der Länge der Schwemmung mit Någeln veste, stoße sie, daß sie unter sich gerichtet an die eine Hälfte des Kübels kommen, die andre Hälfte der Schwemmung. aber thue man auf die andre Seite, schlage sie mit Någeln an die zwey Bretter vest, unten aber schlage man in die Rundung ebenfalls starke Någel ein, die das Schwimmbrett zusam men halten, setze den Kübel auf das Waffer, und gebe dem Brandrohr Feuer.

Wasserbienenschwarm, darauf eine fixe Pyramide zu setzen. Man mache vier hölzerne Stöcklein in einer vertikalen Linie an einem Kübel vest, oben binde man die Stöcklein-zusammen, um diese winde man, in einer Schnes ckenlinie,dünnen Draht, oder dünne Reisen, binde Hellfeuer. hülsen darum, oben aber sehe man einige große Hellfeuer dar auf, und versehe alles mit Stopinen. Die Brandröhre aber lade man etliche Zoll hoch mit einem weißen Sah ohne Kolen und Feilspånen, den Rest aber mit Brillantfeuer (f. dieses), und setze alsdenn den Kübel in eine Schwemmung. Man kann auch etliche mit Hellfeuer garnirte Reisen auf den Deckel des Schwarms seßen, die ihm ein besonderes Ansehen geben.

Wasserbienenschwarm mit einem borizontalen Rad. Man läßt sich nach Gefallen vom Böttcher einen Kübel, der mit einem starken Boden versehen ist, machen, richtet ein Brandrohr von Holz oder Pappe zu, daß es 6 Zoll über den Deckel hervorrage, bevestiget folches Brandrohr am Boden, vermittelst eines von Sturz gea

machten

machten Cylinders, welches unten mit vier Zacken verses hen ist; schlägt, damit es halte, Nägel in den Boden und in das Brandrohr, bohret unten an dem Rohr ein Loch, und steckt eine Stopine ein. Alsdenn thut man Spreng zeug auf den Boden, darauf aber eine durchlöcherte hölzer ne Scheibe, auf die Scheibe abermals Sprengzeug, und endlich seht man in der Rundung Wafferraketen an, feuret fie gehörig an, and versieht die Lucken mit Sågespänen oder Papierschnitzel, macht einen Deckel darauf, und ver pappt alles wohl, insbesondere aber die Brandröhre, und macht sie vest, wie in dem Boden des Kübels, damit sie nicht wanke. Hierauf seht man, zu besserm Umlaufen des Rades, in die Röhre eine ovale Nuß, und füget das Rad hinauf. Damit es aber nicht heraus falle, so bindet man in der Entfernung eines Zolls von der Nabe Bindfaden, und verpappt alles wohl, vereinigt das Rad mit der Brands röhre, und versieht den Schwarm mit einer Schwimmung. In die Brandröhre schlägt man erstlich einen Hellfeuersatz, und denn einen Brillantsaß darauf.

Wasserbley, Fr. Crayon ou mine de plomb, eine blenhafte Miner, schwarzgrau, bleyfarbig, von schuppigem Gewebe, ruffet die Hande, Papier und Leinwand, giebt im Feuer dunkelblaue Blumen, welche Feuer fangen, man fasset es in England, Nürnberg, Meißen, Berlin, und an andern Orten mehr in dünne hölzerne Stäbe, und zeichnet damit. Je hårter es ist, je besser es schreibt, und je besser es sich schneiden läßt, desto besser ist es.

Wafferbogen, Fr. Berceaux d'Eau, (Wasserbaukunft) eine Art von Springwaffern, welche man in den Alleen eines Buschwerks anleget. Sie haben den Namen bekoms men, weil wegen Neigung der Wasserröhren ihr Wassers Sprung parabolisch ist, und sie einander von einer Seite aur andern durchschneiden, und gleichsam Bogenlauben machen, unter denen man durchgehen kann.

Wafferboords, (Schiffsbau) lange Balkenstücke långst dem Verdeck, inwendig rund ums Schiff. In diese Höl aer find die Speiggatten gehauen, dadurch das Wasser von dem Verdeck, durch gepichte Säcke, die oben und unten offen find, abläuft.

Wasserbrudel, Fr. Bouillon d'Eau, (Wasserbau) wird bey Wasserkünften, welche aus über einander stehen den und nach der Höhe abnehmenden Schaalen aus Mars mor oder Metall bestehen, das dicke heraus laufende Was fer auf der obersten Schaale genannt, welches hernach von einer Schaale über die andre abfällt, und also viele Was Serfälle machet.

Wafferbübne, (Bergwerk) ein unterirdischer Bau von Gezimmer, darinn die Grubenwasser ausgegossen, und aus felbigen im Gerinne abgeführet werden.

Wasserdamm, s. Damm. Deich.

Wafferdeich, ein Deich, der keinen Vorgrund hat, sondern wovor bey Fluth und Ebbe Wasser bleibt. Man rechnet auch die Schlickdeiche dazu.

Wasserdichte Hölzung, (Wasserbau) ein Holzwerk, fo manchmal zu Abdämmungen gebraucht wird, da, wie in einem Schaalwerk, oder in einer Riegwand, glatt zu.

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fammenpassende Pfähle so dicht geschlagen werden, daß kein Wasser durchdringen kann.

Wasser, die, geben auf, Fr. les eaux croifent, (Bergwerk) die Wasser vermehren sich in der Grube, und steigen in die Höhe.

Wasserdiele, (Schiffszimmermann) eine gewöhnliche kienene Bohle, 15 Zoll breit, 24 Zoll dick, und) 21 Fuß lang, welche bey einem Flußkahn von dem untern Ende des Schwertes am Steuerruder bis zu dem untern Ende der Standale (f. diese im Supplement) mit hölzernen und eisernen Någeln an den gedachten beyden Theilen des Steuerruders angenagelt ist. Sie hat davon den Namen, weil sie zu unterst im Wasser liegt.

Wassereicht, (Wasserbau) ist ein Gefäß, worinn das Wasser gemessen wird, wie viel in einer gewissen Zeit eine Wasserröhre an Wasser Zolle ausgiebt.

Wasser erschroten, Fr. rencontrer des eaux, (Berg werk) mit dem Bau auf offene Klüfte oder Drusen koms men, darinn Wasser enthalten ist.

Wasserfall, Fr. Cascade, der Ort, wo das Wasser von einer Höhe in die Tiefe fällt, es mag solches von Na. rur geschehen, oder durch die Kunst zuwege gebracht wers den. Diese zweyte Art ist eine Ausgießung des Waffers, da es von einer ziemlichen Höhe über einen ausgebrochenen Berg und darein gehauene Stuffen herab schießt, und nicht nur durch sein sanftes Rauschen das Gehör ergohet, sondern auch bey heißen Tagen die Gegend erfrischet. Diese Was serfälle sind am besten anzubringen in den Gårten, welche Abfäße haben, und kann dazu das Wasser genommen wer den, das obenher schon gesprungen ist. Wo zu hoch steis genden Fontainen wenig Wasser vorhanden, hingegen eine ziemliche Menge eines Wasserfalles ist, und der Garten keine, oder wenig niedrige Absätze hat, kann man Ter« rassen und aufgeworfene Wälle an den Seiten des Gare tens anbringen, und daran Wasserfälle anordnen, die mit niedrigspringenden Wassern auch zu untermengen find. An dergleichen Kaskaden ist das Schönste, wenn das Wasser als ein ausgebreitetes Glas aussieht, und von einem Bes cken auf das andere herunter fließt. Es muß aber in dies sem Falle nicht nur der Kessel an seinem Rande, (Lippen) worüber der Ausfluß geschieht, glatt poliret seyn, sondern auch genugsamen Zufluß haben, daß das Wasser, ohne die geringste Abnahme, über die ganze Lippe abfließen könne. Wenn etliche Fälle über einander sind, daß aus einem kleis nen Becken das Wasser in größere fällt, und sich also gleich fam ausbreitet, fo muß in die untern größern nicht allein das von oben herab fallende Wasser kommen, sondern auch noch anderes heimlich und unmittelbar in das größere eins fliesen. Man hat dergleichen zu Loo, Marly und Raf fel, wovon das lettere das schönste, wenn es völlig zu Stande gebracht worden wäre, weil darinn Kunst und Natur einander zu Hülfe kommen können.

Wasserfall, Fr. Chute d'Eau, dieser entsteht, wenn in einem harten Grunde eines Flusses eine große Höhe (Unti‹fe) ist, davor sich der Strom aufstauet, unterhalb aber der Fluß ungehindert einen langen Weg fortlaufen

fann.

kann. Man muß solchen Wasserfall aber mit einer Caska. de nicht verwechseln.

Wafferfaß, (Feuerwerker) ein Faß, welches mit als lerley Wasserkugeln und Schwärmern angefüllet ist, die es nach und nach, indem es auf dem Wasser schwimmt, auswirft.

Wasserfeuer auf ein Brett zu garniren. Man läßt ein Meerweib nach der Art wie den Wallfisch (f. diesen) verfertigen, und versehet es gehörig mit Wasserversehun gen, machet es vorn in der Mitte eines Bretts veft, und bringt rings um das Brett mit Hellfeuer garnirte Zirkels bogen und Säulen an. Hinter die Säulen setzet man steigende Raketenkästchen, in die Mitte aber eine große umlaufende Pyramide, deren Speichen des Rades mit Wasserfeuer garnirt sind. An die fire Säulen kann man auch füglich kleine Wasserschwärmertopfe anmachen; aber alles miuß man wohl kommuniziren (vereinigen), so daß die Kästen zuleßt ihre Wirkung thun. Wenn alles der gestalt bereitet ist, denn seßt man das ganze Brett auf eis nen Floß und feurets an.

Wasserfeuerwerk im Zimmer zu machen. Zu dem felben braucht man gemeiniglich Raketen, Figuren von En ren, Tauchern, Wallfischen ic. auch fleine Sonnen, wie sie in großen Feuerwerken gemacht zu werden pflegen. Der Unterschied davon besteht darinn, daß die Kompofitionen etwas stärker seyn müssen, als bey großen Feuerwerken. Alles muß mit Talg überzogen werden, damit kein Wasser zur Komposition kommen kann. Man zündet es an, ehe Man zündet es an, ehe man es auf das Wasser stellet. Die Hülsen zu den Son.. nen werden von Kartenblättern gemacht, und mit Papier überzogen, an einem Ende zugereitet, und mit folgender Kompofition geladen: Pulverstaub 6 Theile, fein gestoße ne Kolen ein Theil, zur ersten Hülse. Will man aus je der Hülfe eine andere Farbe sehen, so thue man in die zroente Hülse, Pulverstaub s Theile, Goldsand Theil. In die dritte Hülfe, so ein chinesisches Blumenfeuer giebt, Pulverstaub 5 Theile, und fein gestoßenes Eisen ein Theil. Nachdem diese Hülfen wohl geschlagen und zugerichtet sind, bindet man sie in einem Dreyeck auf eine Pappe nach vers hältnismäßiger Größe, woben nicht zu vergessen, daß die Kommunikation aus einer Hülfe in die andre u. s. w. gebracht werde, und die erste Hülfe hat an dem Ende, wo das Feuer angeleget wird, ihre Stopine. Man überziehet alles mit Talg, läßt es kalt werden, zündet es an, und wirft es in einen Zober voll Wasser.

Wafferfurche, (Landwirthschaft) ein tiefer insgeimein queer über den Acker, oder wo derselbe seinen Hang hin hat, mit dem Pfluge gezogener Graben oder Furche, wodurch das überflüßige Regens oder Schneewasser von dem Acker geleitet wird, damit es den Saamen nicht versauren oder ersäufen möge. Eine solche Furche zu machen, fährt man mit dem Pfluge über den ganzen Acker, eine Furche ab- oder hinunterwärts, und die andre Furche darneben wiederum aufwärts, so tief, als der Pflug hinein kann; die zu beyden Seiten aufgefahrne Erde wird mit einer Schau fel rein ausgeworfen, so daß man keine aufgepflügete Erde

in der Wasserfurche liegen läßt. Solchergestalt ist dieselbe zurechte gemacht; denn es falle auch ein Regen ein wie er will, so kann das Wasser davon aus den andern Furchenin diese Wasserfurche treten, und auch die Winternässe je derzeit dadurch ablaufen. Bey dem Hafer werden keine Wasserfurchen gemachet, weil die Nässe demselben nicht so leicht, wie dem andern Getraide, welches den Winter über unter dem Schnee liegen muß, Schaden bringet.

Wassergallerie, Fr. Galerie d' Eau, (Wasserkunft) in einem Garten derjenige Spaziergang, der auf beyden Seiten mit Springwassern versehen ist.

Wassergallig, Fr. Marecageux, (Bergwerk) wenn die Gruben voll Sumpf und Wasser sind.

Wassergarbe, Fr. Gerbe d'Eau, ein Springwasser, welches aus verschiedenen Wasserstralen besteht, die aber nicht hoch springen, und gleichsam einen Büschel machen, welcher einer Garbe gleichet. Sie werden meistentheils in einem Bassin angebracht.

Wassergeld, Wassereinfallgeld, Wassersteuer, Fr. pajement pour les eaux otées, eine Abgabe, welche eine Grube von der andern erhält, wenn ihr die Wasser von selbiger zufallen, und von ihr abgeführet werden.

Wassergerinne, Fr. Canal, Conduit, (Bergwerk) ein vorgerichtetes Gezimmer, darinn die Wasser auf Kunst gezeuge, Wäschen, Puchwerken u. f. w. geleitet werden.

Waffergewicht, dasjenige Wasser mit dem Gefäße, so zu dem Solengewicht der Salzproben hinzu gethan wird. (f. Solengewicht im Supplement)

Wassergopel, (Bergwerk) ein Göpel, der vermittelst eines Wasserrades in Bewegung gefeßt wird. Dieses ges schieht mit einem 30 bis 36 Fuß hohen oberschlächtigen Kehrrade, wodurch der Göpel getrieben wird, und man kann damit Erz und Berge 130 Lachter tief fördern, wenn man in einem 2 Fuß und 2 Zoll weiten Gerinne, wodurch das Wasser auf das Rad fließet, 24 bis 3 Zoll hoch Was ser hat. Der Gopel ist so wie alle andere Gopel gebauet. (s. Göpel)

Wassergott, Neptun. (Feuerwerker) Will man diese Figur auf dem Wasser im Feuerwerk vorstellen, so läßt man von Brettern einen vorn und hinten ovalen Kas sten machen, hinten an solchen macht man einen Siş, in den Boden des Sizes sehet man etliche Wasserschwärmer. Hierauf läßt man ein Bild machen, das die Gestalt des Neptuns hat, eben so wie den Wallfisch, (f. diesen) mit einer Krone auf dem Haupte und einer dreyzackigen Gas bel in der Hand, die Krone und Gabel verseht man mit Hellfeuer, den Stab aber mit Klebezeug. In den Kopf bis unter den Leib sebet man ein mit Wasserversetzuns gen versehenes Pompenrohr, führet zu Ende dessen aus dem Leibe in den Siß, wo die Schwärmer sich befinden, eis ne wohl verdeckte Stopine, den Kasten aber garniret man rings um mit Hellfeuer, hinten und vorne aber bevestiget man in der Queere zwey dicke Hölzer anstatt der Achsen, und schraubet Feuerråder daran, welche wohl laufen; stela let den Kaften auf ein viereckiges starkes Brett, in welchem 6 auch wohl mehrere dicke Eisen mit Zacken sich befinden, in

eine Erhöhung auf, damit die Feuerråder spielen können, und nagelt den Kasten vest an. Vorne sehet man zwey auf die gedachte Art, wie der Wallfisch, verfertigte Meer. pferde, die mit Wasserversehungen, außerhalb aber mit Hellfeuer versehen sind, auf das Brett, bevestiget einen Pferdezügel von Draht, und überzieht sie mit Klebefeuer. Damit aber die Figur vest size, so macht man sie mit eis fernen Bändern an dem Kasten mit Nägeln vest, den Arm aber, worinn die Gabel vest gehalten wird, beschlägt man mit Blech, damit er sich nicht entzünde. Endlich setzet man die ganze Maschiene mit einem Floß auf das Wasser, bevestiget sie an einem Seil, und läßt den Floß, nachdem ihm Feuer gegeben worden, fließen, so weit als es gefällig ist.

Wassergraben, (Kriegesbaukunst) der Graben um den Hauptwall einer Vestung, der mit Wasser angefüllet ist. Dieser muß wenigstens 6 Fuß tief Wasser haben. Denn wenn das Wasser nur 2 oder 3 Fuß tief wäre, so könnte der Feind mit weniger Schwierigkeit überseßen, den Belagerten wäre er aber eben so schwer zu vertheidigen, als wenn er tiefer wåre. Ein Wassergraben hat die Vorthei le, daß er wider eine Ueberrumpelung Sicherheit verschaf fet, daß er den Feind långer aufhält, welcher nur mit Hülse der Brücken aus Reiserbündeln darüber kömt, welche aber gleichwie andere Werke, die der Feind etwa darinn anleget, durch Eröffnung der Schleusen zerstöret und überschwem met werden können, daß endlich der Feind, wenn er auch über den Graben gesetzt hat, nur mit einem sehr schmalen Flügel an den gemachten Mauerbrud) kommen kann. Zu Ausfällen aber ist er sehr unbequem.

Wasserhalten, die Grundwasser in den Graben bestång dig ausschöpfen, daß sie in der Grube nicht aufgehen. (f. auch Wasser zu Sumpf halten)

Wasserhalter, (Bergwerk) Arbeiter, die daselbst das Wasser mit Tonnen aus den Schächten und Gefens fen ziehen.

Wasserhalter, f. Wasserkessel.

Wasserhart, (Töpfer) wenn die abgedrehete Töpfer waare im Schatten einen halben Tag ausgetrocknet, daß man solche anfassen und handthieren kann.

Wasserhund, eine Pumpe, die das Wasser auf das Kunstrad hebet.

Wasserjagd, eine Jagd, die in solchen Gegenden anges stellet wird, wo das Wild durch ein Wasser getrieben wer den muß. Dergleichen Jagd. geschieht mit Treiben und Abjagen, wie ein Hauptjagen, nur daß der Lauf hier ein Deich oder mittelmäßiger Strom ist, wodurch das Wild. pret gejaget werden muß. Auf die Mitte, wo es seyn soll, wird ein Schirm auf Schiffen für die Herrschaft gefeßt, und ins Wasser geankert, die Tücher aber durch Kähne über den Strom gefahren, und auf großen Stangen, wor auf oben Haken gemacht, die Oberleine dergestalt aufgehoben, daß das Tuch knapp über dem Wasser mit der Uns terleine liegt. Die Windleinen werden auch an große Pfähle so ins Wasser geschlagen sind, über dem Wasser inwen dig oder auswendig, wie gebräuchlich, angebunden. Wenn Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

nun im Jagen die Hunde das Wild heraus bringen, f zwingen fie folches, durchs Wasser zu schwimmen, welches alsdenn von der Herrschaft geschossen, in Kahnen and Land gebracht, und daselbst gestrecket wird. Damit nus die Tücher über dem Wasser nicht naß werden, so müssen hierzu gewisse Holzflöße von Zimmerbäumen an einander verbunden werden. Fünf bis sechs Bäume müssen außerhalb den Tüchern angebracht werden, damit die Stellleu te den Zeug auswendig stellen, heben, und abwerfen kone nen, das Wildpret aber inwendig nichts zum Aufsußen finde. Vor allen Dingen müssen diese Flöße veft wider den Strom verankert und wohl verwahret werden, sonst ist alles vergebens. Wenn eine solche Jagd auf cinem großen Strom geschehen soll, so müssen an die Neße große Gewichte gemacht werden, die untersinken, und die Nebe anhalten, oben aber werden diese an Fähren angemacht, damit nichts vom Wildpret unten durchkomme.

Waffer ist lebendig. (Lohgerber) Wenn das Wasser der Lohbrühe roth, klar und sauer wie Weinessig ist, so ift es zum Einlegen der Haute gut.

Wasserkanne, ein hohes hölzernes von Böttcherdau ben zusammengesetztes, und mit Reifen abgebundenes Ge fåß, mit einem Henkel oder Handhabe versehen, worinn das Wasser getragen wird. Oft hat sie auch einen beweg lichen Deckel.

Wasserkästchen, Sümpfe, Fr. la cifterne, die am Ausguß der Sätze angebauete hölzerne Kästen in einem Kunstgezeuge auf den Bergwerken, darein die Säße das aus der Grube gehobene Wasser ausgießen,

Wasserkasten, (Hüttenwerk) ein Kasten mit Wasser, so unterhalb dem Frisch, Blech, Stahl, und anderm Feuer angebracht wird, um vermittelst des darinn befindlichen Wassers die auf dem Boden liegende eiserne Platte, der Frischboden genannt, kühle zu erhalten.

Wasserkasten, Fr. Bachaffons, (Papiermühlen) bes ren giebt es in einer Papiermühle drey, so kleine Troge find, die Fuß 8 Soll lang, gegen 10 Zoll breit, und 6 Zoll tief, und mir den Stampflöchern wasferrecht ges stellt sind. Die Bretter dieser Kasten, die einen Zoll dick find, haben zwey Leisten oder Hervorragungen, womit sie auf die Stauden (s. diese) gestüßt werden. Ein jeder von diesen Wasserkästen ist zwischen zwey Stampflöcher ge stellt, denen er das Wasser mittheilet, und zwar mittelst aweyer kleiner hölzerner Röhren, die sich an den zwey obersten Enden eines jeden Wasserkastens befinden, und über die Stampflöcher um zwey Zoll hervor gehen, und ihr Wasser aus dem langen Trog erhalten, der an der Mauer des Gebäudes durch Haken über dem großen Wellbaum aufgehangen ist. Ueber jedem von diesen Wasserkästen be findet sich noch ein kleiner Trog oder Seibkasten, (f. dies sen) der die Unreinigkeit durch seinen wollnen Boden ab. führet, und das Wasser, ehe es in die Wasserkasten komt, lautert.

Wasserkasten, (Bergwerk) derjenige Kaften, der an der Waage (f. diese, Bergwerk) der Hebelmaschiene, wo durch die Wasser aus den Gruben gefördert werden, anges Gggg bracht

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