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Hånden an dem horizonta! bevestigten Stabe eines Ge rustes an, unter welchem das Leder auf dem Fußboden liegt. Walzen der Reitstangen, (Sporer) massive Ringe, die durch die Feile einige Einschnitte oder Kerben erhalten haben, und derer drey bis viere auf jede Hälfte des MundStücks gesteckt werden. Man hat auch eine Art dieser Waljen, die man Birnwalzen nennt. (f. diese)

Walzen der Hähne eines Ilhrrades, (Großuhrma cher) wenn die Stirn der Zähne eines Rades mit der Feile rund gefeilet wird, und ihr dadurch die scharfen Kanten benommen werden.

Walzen eines Hintenrohrs, (Rohrschmið) wenn das aus Platinen geschmidere Rohr in den halbrunden Einschnitten oder Gesenken des Umboßes, nachdem es auf dem Dorn zusammengeschweißt, und alsdenn wieder rothglü hend gemacht worden, bey dem Hämmern öfters darinn herum gedreher, und ihm seine rechte runde Gestalt gege. ben wird. (f. Rohr schmiden)

Walzenförmige Kammer, (Artillerie) diejenige Höh, lung bey, Kanonen und Möisern, welche eine walzenför mige Figur haben.

Walzengerüste, (Landwirthschaft) ein längliches viers edigtes hölzernes Gerüst, worinn die Walze (s. diese, Ackerbau) mit ihren Zapfen steckt, und woran das Zug vich, folche zu schleppen, gespannt wird. Die beyden kur Ben Hölzer, in deren Mitt: die Zapfen stecken, werden Horner, hingegen die beyden langen, welche sie von eins ander halten, die Stangen genannt.

Walzenkunft, (Bergwerk) wenn die Kunst auswen, big mit einem Feldgestenge auf Walzen geht, und sich dars auf hin und her beweget.

Walzenrad, (Mühlenbau) niedrige Råder, so sehr weit, nämlich wenn ihre Kränze über 4 Fuß weit von einander stehen.

Walzenrad, (Uhrmacher) in einer Spieluhr dasjeni. ge Rad, welches die Walze, renn fie spielet, beweget. Es hat, wie das Wechselrad, 80 Zähne, und drehet sich mit dem Wechselrade zweymal um, wenn das Bodenrad sich einmal umwälzet. Das Walzenrad hångt mit der Walze unmittelbar zusammen. Es hat in seiner Mitte ein Rohr, womit es auf den Zapfen der Walze geschoben ist. Wenn burch die Auslösung das Wechselrad in Bewegung gesetzt wird, so dreher solches das Walzenrad, und dieses die Walze. Walshammer, (Grobschmid) ein Hammer mit einer Finne auf der einen Seite, und auf der andern mit einer glatten Bahn, womit die Sperrkegel zu den Sperrrådern ausgetrieben werden, indem der Regel in eine Unterlage gelegt, und mit der Finne des Hainmers in die Vertiefung der Unterlage getrieben wird.

Walzholz, (Glasmacher) eine halbrunde Walze von Büchenholz mit runden Höhlungen von verschiedener Größe versehen. In diese Höhlungen wird Wasser gethan, und bas Glas, aus welchem große Glaser, als Laternen, Non men, oder andere Sorten mit Hålsen versehen gemacht werden sollen, darinn rund und glatt gemaljet, Walzwerk, f. Stredwerk,

Walzzapfen, (Grobschmid) ber eiserne Zapfen, um welchen das dünne Blech am Ende eines Grabscheides oder einer Mistgabel zu einer Tille gebildet wird, wotein der hölzerne Stiel gesteckt wird. Das Stück wird um diesen Zapfen mit der Schweißhiße zusammen geschweißt.

Wammen. (Kürschner) So nennt man die Bäuche an den Fellen oder Bålgen der Thiere, z. B. die Fehs Fuchs, Hasen. Künwammen.

Dams, Fr. Pourpoint, (Schneider) ein Kleidungss stück der Mannsleute, welches den obern Leib bis an die Hüften bedecket, und mit Aermeln und kurzen Schößen versehen ist.

Wand, eine jede aufgeführte Unterscheidung, fe ein Behältniß von dem andern absondert, es sey nun von Holz, Erde, Lehm, Mauer oder Stein. Nach dem Ort, wo eine solche Wand angebracht, und wozu sie bestimmt ift, bekomt sie auch ihren Beynamen: als eine Scheide wand, die ein Zimmer von dem andern absondert ; - Seis tenwand, an der Seite eines Gebäudes; Vorderwand, vorne an einem Gebäude. So bekomt sie auch von der Materie, woraus fie verfertiget wird, einen Beynamen, als hölzerne Wand, steinerne Wand u. f. w. Die beweg liche Wand, die man vor ein Bette, einen Tisch u. dgl, seßet, nennt man eine spanische Wand. (f. diese im Sup plement)

Wand, Fr. piece de Pierre ou de mine, (Berg werk) ein Stück Berg oder Erz, es mag von einer Größe und Gestalt seyn, wie es wolle. Ist es taub und ohne Gehalt, so nennt man es eine Bergwand oder Wands berg, hat es einen Gehalt, Wanderz oder eine Erz. wand.

Wand, (Schiffsbau) die großen Taue ober Strickwers ke, welche die Masten des Schiffs rechts, links, auch et was hinterwärts ziehen und vest halten. Sie müssen stärk seyn. Man spannet 8 bis 10 Taue neben einander aus, indem sie oben an die Mastkörbe, und unten an die Jung fern oder Juffers und Vestung bevestiget und ausges spannet werden. Vermittelst der angeschlungenen Walls leinen dienen sie den Matrosen zu einer Strickleiter, auf die Mastkörbe und Raaen hinauf zu steigen. Alle Abfäße der Masten haben auf dem Kriegesschiffe Wände, sie sind von dem obern Ende des Ueberfakes bis zu dem Mastkor be des untern Mastes gezogen. Ein Schiff unter die Wand bringen heißt, es mit seinem nöthigen Seilwerk, Seegel, Anker, Kabeln versehen, oder mit allem Tafel. werk beschicken. Man hat die große Wand, Besaans. wand, Fockwand, Vorfteugwand, Vorbremsteug wand, blinde Wand u. f. w. alle nehmen ihre Na men von den Masten, an welchen sie hinauf laufen.

Wandbalken, (Wasserbau) ein Balken in der Wand eines Balkensiels.

Silber, oder anderm Metall verfertigtes Blatt nach ver Wandblacker, ein von getriebenem Blech, Messing, schiedenen Gestalten, woran die Wandleuchter angebrache werden. (f. Wandleuchter)

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Wand, die, hat den Bergmann gefangen, Fr. la pierre à attrapé le mineur, wenn ein groß Stück Stein auf den Bergmann gefallen, bey welcher Gelegenheit er insgemein seinen Geist aufgeben muß.

Wand, die, werfen, Fr. jetter une pierre en bas, (Bergwerk) ein Stück Stein durch die in die Kluft gerrie bene eiserne Feile loß machen.

månde, Fr. Pieces de pierre. (Bergwerk) So wer den alle abgestufte und gewonnene, oder locker gewordene Stücken Erz oder Stein genannt.

månde, Fr. Jumelles, (Kupferdrucker) bey der Preffe Dieses Künstlers zwey Stücken von Holz, in welchen die Büchsen sind, um die Banden der Rollen zu fassen. (f. Preffe

Wande, (Wasserbau) die Seiten im Siele, die dicht an einander schließenden Pfähle eines Höftes.

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Wände des Hauses abbinden, (Zimmermann) die Seiten Border Hinter und Queerwände eines von Holz abgebundenen Hauses sind aus Stielen, Riegeln und Bandern zusammengefeßt. Das oberste Stockwerk eines Hauses wird zuerst abgebunden. Die Stiele und Bänder der Queerwände werden in die Balken zweyer über einander stehender Stockwerke, bey einer langen Wand aber unten in einer Saumschwelle und oben in ein Rahmstück, eingezapft. In die Stiele zapft der Zimmer mann die Riegel horizontal ein. Die Queerwände wer den jederzeit zuerst verbunden, weil ihre Stiele und Bän der länger seyn müssen, als bey den langen Wänden, da Jene Stiele in die Balken zweyer Stockwerke eingezapft werden. Der Zimmermann muß daher zuerst die wahre Lange der Ecftiele und Bandftiele, die den langen und Queerwanden gemein sind, nach der erforderlichen Länge der Stiele in der Queerwand bestimmen. Er macht mit Der dußersten Queerwand, z. B. zur Rechten des Gebäus. des, wie gewöhnlich, den Anfang. Diese erhält zwey Eck ftücke, und jeder ist, wie gesagt, der Queerwand und der langen Umfassungswand gemein. Man wählt hierzu Bau holz, so 10 Zoll ins Gevierte dick ift. Da aber die Riegel beyder Wände, die an dem Ecstiel zusammenstoßen, in diesen eingezapft werden, jeder Riegel aber nurs Zoll dick ift, so würde die innere Kante des Eckstiels um 5 Zoll in Das Zimmer herein ragen. Dieserhalb wird diese Kante folgendergestalt ausgewinkelt: Er macht auf jeder Seis Er macht auf jeder Seis se der Kante in einem Abstande von 5 Zoll einen Schnur schlag nach der ganzen Länge des Stiels, und hauer nach Maaßgabe dieses Schnurschlages die Kante rechtwinklich mit der Art und dem Beil aus. Hierdurch wird der Eck. stiel so zu sagen in zwey Hälften abgesondert, und in die eis ne Hälfte werden die Riegel der Queerwand, in die ande. re aber die Riegel der andern Wand eingezapft, folglich muß der Eckstiel felbst doppelt eingezapfet werden, nämlich auf der Seite der Queerwand oben und unten in die Balten, auf der Seite der langen Wand unten in die Schwel. le und oben in das Rahmstück. Nun liegen die Balken Nun liegen die Balken über der Saumschwelle, oben aber unter dem Rahmstücke. Daher komt es, daß die eine Hälfte des Eckstiels kürzer

feyn muß, als die andre, da diese in die Balken, jene aber
in die Saumschwelle und das Rahmstück eingezapft wird.
Der Ecstiel erhält also oben und unten zwey Zapfen.
Wenn die Länge der Eckstiele bestimmt ist, und ihre obere
Zapfen angeschnitten find, so wird nunmehr in dem Bals
ken, in welchen sämtliche Stiele und Bånder oben einge
zapft werden, bestimmt, wie viel Stiele nach Beschaffens
heit der Wand angebracht werden können. Denn der Ab,
stand der Stiele läßt sich durch kein allgemeines Gefeß veft
setzen. Hat eine Wand keine Oeffnung, z. B. Thüren
und Fenster, so stehen zwey und zwey Stiele s Fuß von
einander ab, wenn zwischen beyden Stielen ein Band ans
gebracht wird, ohnedem aber nur 24 Fuß. Eind aber in
der Wand Fenster und Thüren, so würden diese merkliche
Oeffnungen der Veftigkeit etwas entziehen, wenn man
nicht unweit der beyden Stiele, zwischen welchen eine Thu-
re oder ein Fenster angebracht ist, einen Stiel noch zur Be-
vestigung stellete. Ungefähr nach diesen Geseßen und nach
den Scheidewänden, die auf die Queerwand stoßen, ord,
net der Zimmermann den Ort, und die Anzahl der Stie-
le jeder Wand. Man nimt zu den andern Stielen nur
Halbholz, welches zwar nur so dick, als die Riegel und
Bänder ins Gevierte stark sind, nämlich s Zoll, aber 7 bis
9 Zoll zur Breite hat. Denn breit muß ein Stiel des.
halb seyn, weil wenigstens auf zwey Seiten Riegel in den
selben eingezapft werden, und in solche Stiele, worauf einė
Scheidewand stößt, auch wohl mehrere. Diese Stiele
heißen Bindestiele, und sie müssen gleichfalls zwey- auch
wohl dreymal ausgewinkelt werden, nachdem mehrere Wan
de auf solchen Stiel stoßen. Wenn die Anzahl der Stiele
und eines jeden Orts in der Wand bestimmt ist, so werden
sie sämmtlich vorgeftoßen, das ist, in den obern Balfent
eingezapft. Alsdenn erst mißt der Zimmermann die wahre
Långe aller Stiele der Wand nach der Höhe des Stocks
werks ab. Er mißt nåmlich mit einer Latte, die fo lang
als das Stockwerk hoch ist, den Eckstiel und die Bindesticle
nach ihrer Höhe aus, und macht auf jeden dieser Stiele
an dem untern Ende ein Zeichen. Nach Maaßgabe dieser
Zeichen legt er den Fußfrock oder eine Latte auf die sämmt
lichen Stiele der Wand, und deutet eines jeden Stiels
Länge, durch einen Strich nach seiner Breite, an.
Etiele können munmehr auch auf dem untern Balken, wors
auf sie zu stehen kommen, eingezapft werden. Zwischen
zwey und zwen Stielen zapfet der Zimmermann, nach Bes
schaffenheit der Höhe der Wand, einen oder zwey Riegel
ein: denn ist die Wand nur 64 Fuß hoch, so wird gerade
in ihrer Mitte der Höhe ein einziger Riegel horizontal eins
gezapft; übersteigt sie aber diese Höhe, so erhält sie zwey
Riegel, den einen in dem ersten, den andern in dem zwey.
ten Drittel der ganzen Höbe der Stiele. Alle Riegel wers
den aus fünfzölligem Kreutbolz geschnitten, auch wohl
aus Halbholz. Alles dieses gilt auch von den Bändern.
Diese werden zwischen zwey Stielen auf den Riegeln übers
schnitten, und gewöhnlich in dem obern und untern Bal
ken neben den beyden Stielen eingezapft. Ihre Anzahl
hängt von der Ueberlegung des Zimmermanns ab. Denn

Die

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er muß an allen den Orten einen Band anbringen, wo eine Wand gegen den Stoß des Windes in Sicherheit ges seht werden muß, und also sowohl neben den Umfassungs, als Scheidewånden. Zwey und zwey Bänder gehören je Derzeit zusaminen, so daß der eine seine Richtung von der Rechten, der andere von der Linken hinab erhält. Man überschneider zwar gewöhnlich die Bänder auf den Riegeln, allein zuweilen zapset man sie auch) stückweise in die Riegel ein, aber nur alsdenn, wenn es verlangt wird. In dies fem Fall wird der obere Theil des Bandes in den obern Balken und den obersten Riegel, der mittlere Theil zwi schen beyden Riegeln, und der untere Theil zwischen dem untersten Riegel und dem untern Balken eingezapft. Das Gebäude soll durch diese Verzapfung in etwas an Vestigs feit gewinnen, weil die Stärke des Bandes nicht wie bey dem Ueberschneiden geschwächer wird. So wird also die äußerste Queerwand zur Rechten des Gebäudes verbun. den, und eben so alle übrige Queerwände, außer daß sie ans statt der Eckstiele nur Bindstiele haben, die zugleich zu eis ner Queerwand und zu einer langen Wand gehören. Der Zimmermann verbindet die Queerwände nach ihrer Folge von der Rechten zur Linken des Gebäudes, wenn man nämlich vor dem Gebäude steht. In eben der Ordnung werden nun auch die langen Wände verbunden, daß man nämlich mit der Façade den Anfang macht, und mit der langen hintersten Umfassungswand beschließet. Jede lange Wand wird eben so verbunden, als eine Queerwand, au Ber daß die Stiele urd Bänder nicht wie bey einer Queers wand in Balken, sondern unten in die Schwelle und oben in das Rahmstück eingezapft werden. An den langen Um fassungsbanden werden insgemein nur die Thüren und Fenster angebracht. Jedes Fenster sowohl, als jede Thûre, wird zwischen zwey Stielen angebracht. Außer den beyden gedachten Stielen wird jedes Fenster nach der Breite durch Frey Riegel umgränzt. Die Brusthöhe oder der Abstand Des untersten Riegels vom Fußboden beträgt bey allert Stockwerken 2 Fuß 9 Zoll. Der Ueberreft der Höhe des Stockwerks, den obersten Riegel abgerechnet, bestimmt die ganze Höhe des Fensters. Bey gewöhnlichen Haufern find fie 3 bis 34 Fuß, bey Prachtgebäuden 4 Fuß breit. Eine Thüre ist nach Beschaffenheit der Höhe des Stockwerks 7 bis 10 Fuß hoch und halb so breit. Nach diesen Gesetzen verbindet nun der Zimmermann nicht nur das oberste Stockwerk, sondern auch alle übrigen, außer daß die obern Stockwerke etwas niedriger als die untern sind, das mit relite aber gewöhnlich die größte Höhe erhält. Bey einem gewöhnlichen Wohnhause pflegt die Wand des untersten Stockwerks 10, des mitteliten 12, und des sten 9 Fuß Hoch zu seyn. Jedes der übrigen Stockwerke ist 1 Fuß niedriger, als das nächst unterste.

Wand, eine abkenern, Fr. rompre la pierre, eine Band in Stufen schlagen.

Wand, eine, abstuffen, Fr. abbattre, (Bergwerk) ein Stücklein von einer Wand (f. diese, Bergwerk) abs Khlagen,

Wand, eine abwerfen, hereinwerfen, abtreiben, loßgewinnen, Fr. tailler, ou couper la pierre, eine Wand von dem andern Gestein, daran sie angestanden, absondern.

Wandhaken, Wandschrauben, sind eiserne und zum Theil überzinnte Haken, die man an die hölzernen Wände vermittelst dreyer Nägel anschlagen kann. Oder sie werden auch von Messing auf mancherley Art gegossen, woran an dem einen Ende eine gute Holzschraube geschweißt wird, die hernach, durch die Mitte eines messingenen Schildes gesteckt, sich in die Wand vest schrauben läßt, wo aber Tas peten vorhanden, daselbst bedienet man sich statt dieser der sogenannten Spalierhaken. (s. diese)

Wandhaken, (Nadler) ein nach einem lateinischen S gebogener Haken von starkem Draht mit einer Spite, die man in die Tapeten steckt und daran etwas aufhängen kann. Man hat auch welche, die zwo Spißen haben, weil der Hafen aus zwey Enden Draht besteht.

Wand hat sich gezogen, Fr. la pierre s'eft tiré, la pierre va tomber, wenn eine Wand ihre Stellung veråns dert, und drohet herein zu gehen.

Wandholz, Wandbalken, Geschlachtholz, (Mühs lenbau) ein vierkantiges Holz, welches man bey Archen, Kästen, und Geschlachten brauchet. Sie werden, wenn der Länge nach mehrere an einander gesetzt werden müssen, an einem Ende mit einem Zapfen, und an dem andern mit einem Horn versehen.

Wandleuchter, ein Leuchter, der an der Wand beves stiget werden kann. Er wird von allerley Materien vers fertiget, als von Metall, Holz und Glas. Man hat Wandleuchter mit einer und mehreren Tillen, die, so sich in verschiedene Arme theilen, haben auf jeglichem eine Tila le. Die von Metall find gemeiniglich von getriebenem Blech, manchmal versilbert, als ein Blacker gebildet, an denen ein oder mehrere Aerme zu den Lichtern hervorra gen. Die glåsernen bilden einen ordentlichen Spiegel, oft mit einer Einfassung, woran ein Arm mit der Tille beve ftiget ist. Man macht sie nach allerley Gestalten und Formen, auch öfters sehr künstlich. Der Blacker mit dien fen Leuchtern wird an der Wand bevestiget, und in einem Zimmer werden dergleichen mehrere bevestiget.

Wandpfahl, (Wasserbau) ein Pfahl in der Wand efs nes Höftes.

Wandpfeiler, Fr. Pilafter ou gulaire, (Baukunft) eine eckigte Stüße, welche zum Theil in der Mauer einges mauert ist, und nur etwa z vorspringt.

Wandrahmen, (Tuchmanufaktur) Rahmen, so auf dem Boden einer Fabrik angebracht werden, woran das Tuch nach dem Walken und Rauhen zum Scheeren trocknen muß, und mit verschiedenen Defen eingeheizt wer den kann.

Wandrahmen, f. Blattstücke.

Wandruthe, Fr. 1' apui de Charpente, (Bergwerk) ein Gezimmer in den Echächten, welches aus zweyen bes schlagenen Hölzern besteht, die man, wenn ein Schret oder Anderes Gezimmer wandelbar werden will, daß es sich auf Ceef a

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eine Seite unter sich zieht, oder einen großen Druck auf einer Seite hat, daran leget, so, daß das eine an das Ort, das wandelbar werden will, und das andere gegen über, nach der Höhe des Schachtes, geleget wird. Zwischen solchen werden Riegel eingetrieben, daß sich die Hölzer nicht schieben können.

Wandsaule, (Baukunf) eine runde Stüße, die mit dem vierten, höchstens mit dem dritten, Theil in der Wand stecket, mit den übrigen Theilen hingegen über dieselbe vor. springet; denn wenn sie weiter, und wohl gar bis in die Mitte und darüber hineingerücket würde, so hat sie bas Ansehen, als wäre sie zu schwach zum Tragen, und müsle die Wand ihrer Schwäche zu Hülfe kommen. In die sem Falle wird sie von Mauersteinen mit der Mauer oder Wand selbst aufgeführet, der Schaft und das Kapital aber wird von vesten Steinen gemacht, wiewohl man diese Stü den auch öfters von Gips macht, die aber, sonderlich im Wetter, von keiner Vestigkeit sind. Sie werden den frey. frehenden Säulen entgegen gesetzt, deren ganzer Schaft außerhalb der Mauer ist, oder die an keiner Mauer an stehen. Dergleichen Säulen werden gebrauchet, wo die Last, die sie tragen sollen, nicht gar weit hervorraget. Man erwählet aber an deren statt lieber die eingeblindeten, weil Stüßen etwas tragen sollen, oder wenigstens das Ansehen haben müssen. So aber rechnet man gleich bey dem ersten Ansehen das Tragen der Mauce selbst zu.

Wanduhren, f, Stubenubren.

Wange, (Drechsler) an einer Drehbank (s. diese) die Rinne in dem Riegel des Vordertheils, worinn der Reitstock der Drehbank verschoben werden kann; wenn er denn dem Stock der Bank gehört, genähert worden, so Fann er vermittelst eines Keils in dieser Wange bevestiget werden.

Wangeisen, Wangeneisen, Fr. la bande des ailes, (Bergwerk) ein kleines durines, in der Mitte breites Eis fen, mit einem Loch versehen, welches auf die Wangen gena gelt wird, damit sich das Holz, wo der Stecknagel durch Die Zugstange geht, nicht abnuse.

Wangen, Fr. les ailes à cotés d'une fonte, (Berg werk) die beyden Flügel oben an der Kunststange, welche das Geschlitz ausmachen; jeder hat ein Loch, und ist mit eis nem durchlochten Eisen beschlagen, wodurch der Stecknas gel geht...

Wangen, (Schiffsbau) ausgehöhlte hölzerne Maschie hen, welche auf den Schiffen, wo etwa ein Mastbaum burchgeschoffen ist, an demselben auf beyden Seiten ange Leget, und mit Stricken wohl verwahret werden, wodurch Der Mast zu weiterm Gebrauch wieder ergänzet wird.

Wangenbobel, (Tischler) ein Gefimshobel mit einem fchmalen dicken Hobeleisen, dessen Schaft gleichfalls_nur schmal ist. Es wird mit demselben die Nuthe oder Falze nachgeholfen und verbessert, die mit dem Nuthhobel aus. gestoßen worden.

Wanke, (Tuchbereiter) ein Stück Holz, so auf dem Lieger der Tuchscheere aufgeschraubet ist, und woran Der Zügel, ein Riem, bevestiget ist, der die Wanke mit

dem Stenzel (f. diesen) vereiniget, und folglich, wenn dieser beweget wird, den Lieger mit beweget. (l. Tuch scheeren)

Wanne, (Böttcher) ein von hölzernen Dauben, långs lichtrund zusammengesettes, und mit Reisen beschlagenes Gefäß, worinn die Wäsche gebrühet und ausgewaschen wird. Man hat sie groß und klein. Die kleinen werden auch in der Haushaltung zum Einsalzen des Fleisches gea braucht. Auch hat man sie von getriebenem Kupfer, Meffing, oder anderm Metall, die zu allerley wirthschaftlichen Sachen gebraucht werden.›

Wannichen, (Böttcher) ein kleines Gefäß, darinn der Boden platt, auf der einen Seite zirkelförmig, und auf der andern sich in einer Spiße endet. Es wird hiemit der Wein ab- oder aufgefüllet. Die Spitze des Gefäßes dies net dem Gefäß zur Gießrinne, womit man den Wein ausgießet.

Dappen, ein Kennzeichen, so aus Schild und Helm besteht, in und auf welchem allerley Figuren von junterschiedener Art und Farben zu sehen sind, so von dem Lans desfürsten demjenigen erblich) und mit allen von dem Ges brauch des Wappens abhangenden Gerechtsamen beygeles get wird, welcher durch tapfere Thaten, oder sonst durch rechtschaffne Dienste, um das gemeine Beste sich verdient gemacht hat. Es ist also, wie bekannt, das Zeichen eines Edelmanns. Ihren Ursprung haben sie unfehlbar von den Turniren, schon von den Zeiten Heinrichs des Voglers her. Anfänglich wurden die Wappen nur auf den Schil den, nachgehends aber auch auf den Münzen und Siegeln gebrauchet.

Wappenkunst, eine Wissenschaft, wie man die Wap. pen des hohen und niedern Adels recht verstehen und erklås ren, auch nach Art derselben andre Wappen geschickt und kunstmäßig einrichten soll.

Wappenfäule, Fr. Colonne heraldique, eine Sáu le, die einer Person zu Ehren errichtet, und mit ihrem Waps pen gezieret ist.

Wappen schneiden, die Kunkt, in allerley Steine Wappen zu schneiden. Dieses geschieht auf der Drehbant oder Drehmaschiene (s, diese) mit den Handgriffen eines Steinschneiders mit kleinen Instrumenten, die man Steine zeiger (f. diese) nennt. Man gråbt theils auf der Fläche eines Tafelreins, theils auch auf Steinen, die drey ebene Seiten haben. Der Stein, den man schneiden will, wird auf einen Kittstock mit weißem Pech und Ziegelmehl auf. gekittet. Die Seiten der weißen Steine muß der Künst der vorher, ehe er sie aufkittet, über einer Lampe schwarz anlaufen lassen, damit die Zeichnung desto besser darauf gesehen werden kann. Da aber der Stein polirt ist, so schreibt die Reißfeder nicht auf der polirten Fläche, daher muß die Fläche, worauf gezeichnet werden soll, matt ge schliffen werden, und deswegen wird der Stein auf der Scheibe der Glasschleifer, oder auf einer Glastafel, mit Schmirgel und Wasser abgerieben. Auf der matten Flå che kann nunmehr gezeichnet werden. Nach dem gezeich neten Umriß der Figur, z. B. einer nackten Person, macht

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der Künstler mit dem Steinzeiger einen schwachen Eins schnitt, nachdem er das Rad, vermittelt der Diamant» schale mit Diamantboord und Steinôl, oder jedem andern Del, beneht hat. Er führet den Stein mit dem Kittstock dergestalt, daß die geschärfte Scheibe stets den Umriß be rühret. Zuerst schneidet oder höhlet er das Schild aus, und dies geschieht mit der Flachperl. (1. diese) Er hält den Stein unter die größte Rundung des Zeigers, und füh, ret ihn, indem der Steinzeiger von der Maschiene bewegt wird, so herum, wie es die Figur mit sich bringt. Nach dem das Schild fertig, fo bezeichnet der Künstler den Um rig der Figur mit dem Schneidezeiger. Ueberhaupt ist bey dem Schneiden der Figuren zu bemerken, daß der Flach, zeiger ebene, der Bolzenzeiger (f. beyde) aber frumme Flächen aushöhlt, und daß der Künstler große oder kleine Seiger, nach der Größe der Fläche, an die Maschiene stes cken muß. Das Gesicht wird erst matt mit einer Runds perl ausgegraben, und alsdenn vertieft der Bolzenzeiger die Stirn und die Backen. Zu der Nase und den Augen. bramen macht ein Schneidezeiger Einschnitte, und kleine Bolzenzeiger bilden alsdenn diese Theile des Gesichts aus; das Auge wird mit einem Spitzeiger ausgegraben; den Hals, eine ebene Fläche, die etwas höher steht, als das Gesicht und der Leib, gråbt der Flachzeiger aus. Die Fläche des Leibes wird zuerst mit einer Rundperl ganz flach vertieft, und die Bolzenzeiger von verschiedener Grö Be schneiden die erforderlichen Höhlen. Die Arme und die Füße werden bloß mit dem Bolzenschneider geschnitten. Hat die Figur des Menschen eine solche Stellung, daß der eine Fuß zurück gezogen ist, und daß er daher etwas schwå -cher, (basrelief) als der vorstehende seyn muß, so vertieft man den zurück gesetzten Fuß mit dem Flachzeiger. Es giebt so mancherley Arten von Kartuschen und Laubwerk, daß sich hiervon nichts weiter sagen läßt, als daß der Schneidezeiger einen Einschnitt um den Umriß der Kar tusche macht, und daß die Bolzenzeiger die runden, die Flachzeiger die ebenen Flächen, und die Spitzzeiger die Punkte aushöhlen, und auf solche Art alle Figuren in den Steinen gebildet werden, wobey Zeichnung, Genie und Erfahrung zu Hülfe genommen werden müssen.

Wappenschneider, ein Künstler, der die Kunst vers steht, in Stein und Metall allerley Wappen zu graben und zu schneiden. Oft ist dieser Künstler auch Petschiers Recher; (f. diesen) oft aber unterscheidet er sich von dies sem dadurch, daß er bloß in Stein schneidet, jener aber nur in Metall sticht. (s. Wappen schneiden)

Waque, ein Maaß, womit man in Hennegau die Steinkolen mißt.

Wardein, Guardein, Waradein, ein verpflichteter Offiziant, der die Erze auf Detalle und Mineralien, als Alaun, Vitriol, Salz, Schwefel, Quecksilber u. s. re. und metallische Mischungen probiret. Bey dem Berwerk heißt er Bergwardein, bey der Münze Münzwardein.

Warm, Fr. Chaud, (Maler) wird von einer feurigen, kecken, freyen, und ihren Gegenstand wohl karakterisirens den Zeichnung gesagt. Man sagt es auch von dem Far

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benton eines Gemäldes, wenn es kräftig, veßt, natürlich, und wohl gewählt ist.

Warme Sållung, (Scheidekunst) das Silber, so durch die nasse Scheidung von dem Scheidewasser verzehret wors den, in einem starken kupfernen Kessel über dem Feuer fällen, so daß das Scheidewasser das Silber fallen läßt, und an das Kupfer anseßet. Diese Fällung geht viel ges schwinder, als die kalte in gläsernen oder irdenen Geschir ren. Mit einem Kessel, worein man Silberwasser von zwanzig Mark Silber thun kann, kann man in einem Tage dreymal fallen, und also 60 Mark fertig machen. Die Kessel zum Fällen find dicke und flach von Kupfer, und müssen fein egal geschmider seyn. (f. Fallkessel) Man sett denselben auf einen Dreyfuß, oder dazu eingerichtetes Mauerwerk, und gießt zu einem Theil Silberwasser sechs Theile Süßwasser in denselben, und sobald das Silberwas ser eingegossen ist, so wird Feuer darunter gemacht, und solches zum Kochen gebracht. Dieses muß eine Weile fo chen, so seßet sich das Silber an das Kupfer, und giebt Flocken wie Kafe, auch schwimmt anfänglich alles oben. Wenn nun das Silber auf den Grund fällt, und das Was fer, welches ganz grün ist, anfängt klar zu werden, so ist es ein Zeichen, daß es bald genug gekocht habe. Damit man auch versichert sey, ob es recht gefället, und kein Silber mehr zurück geblieben sey, so wirft man einige Körner Salz in die Fällung, wird sie weißlich, oder die Salzkörner machen weißliche Stralen, so ist noch nicht alles gefället, und es muß noch länger kochen, bis es nicht die geringste gedach te Anzeige mehr giebt, sondern die Salzkórner müssen niederfallen, und an der Fällung in der Farbe nichts veráns dern. Alsdenn nimt man noch zum Leberfluß wohl eine oder zwey Hände voll Salz, wirft sie in die Fällung, und nimt alsdenn den Kessel mit der Fällung vom Feuer, und wenn solcher ein wenig gestanden, so wird solche ganz klar, daß man auf den Grund sehen kann, und muß das Fall. wasser abgegossen werden, wobey man sich vorzusehen hat, daß von dem Silber nichts weggehe, wiewohl es nicht so leicht geschieht, weil der Silberkalk schwer ist. (f. Scheiden des Silbers)

Wärmeisen, (Hüttenwerk) Bleche von geschmidetem Eisen, so bey den weißen Blechhämmern gebraucht were den, und dazu dienen, daß die gegleichsen Sturze und Dünneifen in dem Feuer darauf gewärmt werden.

Wärmen. (Eisenarbeiter) So nennen diese das Auss glühen des Eisens überhaupt, wenn es gebildet oder ges schweift werden soll. Dieses Wärmen geschieht mit vieler Sorgfalt, und nach den verschiedenen Endzwecken, wie das Eisen geschmidet werden soll, erhält es verschiedene Grade der Hiße. Entweder die Schweißhitze, (s. diese) wenn zwen Stücke zusammengeschweißt werden sollen, oder auch weißglühend und rotbglühend, wenn das Eisen gebildet werden soll.

Warme Presse, (Tuchbereiter) wenn man wollene Zeuge und Tücher durch geheizte Eisenplatten warm pres set, und ihnen dadurch ein Ansehen oder einen Glanz giebt, Man legt auf den Boden der Presse, der ein starker eich,

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