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selbst muß weit stärker, als weiter hin, erweitert wer den, damit die Zugstange einen ungehinderten Zug er. halte.

Schroten, (Kammmacher) das Horn in kurze Stů cken mit der Schrotsäge zerschneiden. Diese Stücken, die man Schrote nennt, werden so lang, als die Kämme breit werden follen, geschnitten, und alsdenn auch mit der nämlichen Säge einmal der Länge nach, aber nicht ganz durch, zerschrotet, welches alsdenn gepresset wird, und das ganze ausgebreitete Stück giebt die Länge des Kamms. Beym Schroten seßt sich der Kammmacher vor eine niedrige Werkbank, stellt zwischen sich und die Werkbank die Sage, so daß ihr Blatt oben ist, und hält die Såge mit seiner Brust an der Werkbank vest. In dieser Stellung wird ein Schrot nach dem andern abgeschnitten, so daß er also nicht die Sage, sondern das Horn, mit beyden Håns den auf dem Sägeblatt beweget.

Schroten, das Eisen, (Eisenarbeiter) mit dem Schrothammer oder Schrotmeißel (f. beyde) das Eis sen nach der Länge von einander theilen oder hauen. Dies ses geschieht nun entweder kalt oder erwärmet, indem man die scharfe Finne dieses Instruments ausseßt und mit dem Hammer darauf schläget. Auch hauet man damit ein Stück Eisen ab.

Schröter, Fr. le Ciefeau à couper les batons de fer, (Hüttenwerk) ein Hammer von gutem Stahl, an einem Ende mit einer Schneide, wie ein Meißel, am andern mit einer Bahn, damit die Stahl- und Eisenstangen zerschroter, oder zu Stücken, wie man sie nöthig hat, zer. hauen werden.

Schrotform, (Bleyfabrik) Formen, womit das Schrot (f. dieses) gegossen wird. Sie gleichen dem Durchschlag (f. diesen) in den Küchen, und find von geschmidetem Eis fen. Es giebt 8 Arten oder Numern, eine immer feiner oder kleiner als die andere, weil 8 Arten Schrot verferti. get werden. Die Formen zu dem starken Schrot oder Num. find geräumiger, und die Löcher im Boden einer Form, die zu einer kleinen Schrotnumer gehöret, find etwas fleiner, als bey der får die größern Numern, zu jeder Numer gehört auch ein Sieb. (s. Schrotfieb)

Schrothammer, Schrotmeißel, (Goldschmid) ein Hammer mit einer scharfen Pinne, dergleichen in dieser Werkstätte von verschiedener Größe sind, womit dieser Künste ler von einem Silberzahn ein Stück abschrotet, um es aus einem massiven Stück in ein dünnes Blech durchs Schla gen zu verwandeln.

Schrothammer, (Grobschmid) die zweyte Art Hams mer in dieser Werkstätte, womit große Stücken Eisen zer. theilt oder von einander geschrotet werden. Sie haben eis ne geschärfte breite Finne, die mit dem Helm parallel läuft, • und auf dieser einen Kopf. Hierunter gehöret vorzüglich der Halshammer. (s. diesen)

Schrot bat tein veftes Geftein, (Bergwerk) das Gestein ist nicht wohl verwahret.

Schrottleye, (Müller) die gröblichen Kleyen, welche on dem Griese im Siebe zurück bleiben.

Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Schrötlein. So nannte befonders Parazelfus den Bergmönch.

Schrotleiter, ein Werkzeug, welches gebraucht wird, Bier und Weinfässer allmählig in den Keller zu lassen, oder auch aus solchem herauf zu ziehen. Es besteht aus zwey starken glatt bearbeiteten Leiterbäumen, die in der Mitte etwas rund gebogen find, welche mit zwey Sprofsen, einer oben der andere unten, zusammengehängt und verbunden sind.

Schrötling, ein zum Vermünzen von Zain abgehaue nes Stück Silber oder Gold.

Schrötling, ein vom Teul abgeschrotenes Stück Eisen.

Schrötlinge, Schrötlein, (Hammerwerk) die Stückchen Eisen, welche von den Tauben abgeschrotet werden.

Schrotmeißel, (Eisenarbeiter) ein in Gestalt eines Kreuzschlages oder Kreuzschlågers (f. diesen) gemach. ter Hammer mit einem hölzernen Stiel, der anstatt der Pinne eine Schärfe wie ein Kaltmeißel hat, womit Eiz sen und Stahl auf dem Amboße zertrennt, oder von eine ander geschrotet wird. Er muß oft im Löschtroge abgefüh let werden, damit er seine Härte nicht verliere.

Schrotmeißel, (Kupferschmid) ein an dem Ambos angebrachter eiserner senkrecht stehender Stab, der oben verståhlt und geschärft ist, womit der Kupferschmid Draht theilt, oder geschmidete Nägel abschlägt.

Schvotmeißel, (Nagelschmid) ein starker Meißel oh ne Stiel, der entweder nur so gebraucht wird, oder man spaltet einen starken Stock an einem Ende von einander, und steckt den Kopf des Schrotmeißels rechtwinklich in die Spalte, doch so, daß der Kopf etwas hervorraget. Bey dem Gebrauche, indem man damit das Eisen abschrotet, (abhauet) hält man den Meißel an dem Stock auf das Eisen, und schlägt mit einem starken Hammer auf den hervorragenden Kopf des Meißels, und zertheilt solchers gestalt das Eisen.

Schrotmessing, Fr. Courtailles, geschrotetes Mesfing, Messing in kleinen Stücken. So nennt der Nabs ler allen Abgang vom Draht.

Schrotsack, (Artillerie) auf den Schiffen befenders, kleine Säcke, welche mit Kartätschenzeug, d. i. gehacktem Bley und Eisen, kleinen Kugeln u. f. w. gefüllet und aus Kanonen geschoffen werden.

Schrotfage, eine große lange, mit zween hölzernen Handgriffen versehene Såge, welche unten, wo ihre große Zähne stehen, etwas gerundet ist. Sie wird von den Holzschneidern, Zimmerleuten u. a. m. gebraucht. Cie heißt auch zuweilen Baumfäge.

Schrotsage, (Kammmacher) eine Säge von der Gróße einer mittelmäßigen Handsäge, wovon aber das Gestelle auch von Eisen ist, das Blatt durchbohret das Gestelle, und auf dem Zapfen, der in dem Blatte steckt, sißt ein kleines Getriebe, so man eine Walze nennt. In die Zähne dieser Walze greifen die Zähne einer Stellfeder, die an dem Griffe des Gestelles angebracht ist. Bermittelst $

Dieser

dieser Walze und der Feder kann der Kammmacher das Blatt erforderlich richten. Mit dieser Säge werden die Hörner in Schrote zerschnitten.

Schrotscheere, (Metallarbeiter) eine große Scheere, Karke Metallbleche oder Draht damit zu zerschneiden. Wenn sie recht groß ist, denn ist der eine Schenkel davon gemeiniglich an einem Klok bevestiget, und der andere wird beym Snitt beweget; öfters wird eine solche Schcere durch einen Mechanismus vom Wasser beweget, wie z. B. bey dem Messingwerk. (1. diefes)

Schrotseil, ein starkes Seil der Bier und Wein fchröter, oder auch anderer Ablåder, womit Fåffer und andere Lasten in die Höhe oder Tiefe geschrotet oder gebracht werden.

Schrotsieb, (Bleyfabrik) das Sieb, wodurch das in das Wasser gegossene Schrot gesiebet, und gleichsam sorti zet wird. Es ist von Eisendraht, und nach Beschaffen heit der Numer des Schrots, welches durchgefieber wird, ist auch der geflochtene Boden enger oder weiter. Soviel Numern als im Schrot vorhanden sind, eben soviel Arten von Sieben sind auch vorhanden. Nur zu Numer 1 sind zwey Siebe vorhanden, folglich müssen zu den 8 Numeru des Schrots y Siebe vorhanden seyn. (f. Schrot)

Schrotsfähler, (Horndrechsler) Dreheisen, womit Horn und Elfenbein vorgeschrotet, oder aus dem Groben ab. gedrchet wird. Es gehören zu diesen Schrotstählern der Spigs oder Stebstahl, der Rundstahl und auch der Hohlmeißel. (s. alle diese)

Schrotstück, (Artillerie) ein Stück Geschüß, welches 48 Pfund Eisen schießt, eine zugespitzte Kammer hat, oder auch wohl gar keine. Daher es auch in dem ersten Fall ein Kammerstück genannt wird, und beträgt dessen Länge 9, in dem andern Falle aber nur & Kaliber.

Schrotwaage, Satzwaage, ein Werkzeug, besonders für die Müller, womit sie jederzeit die Abwägung der Ge fälle verrichten. Das Lineal derselben ist längstens 8 bis 9 Ellen lang, wiewohl die meisten nur 6 Ellen sind, und es kann daher nicht mit einemmal eine lange Distanz genommen werden, daher werden zu einer langen Linie, z. B. zu einer viertel oder halben Meile, sehr viele Stände ers fordert, und weil die Linie und Fåden des Loths ziemlich kurz, und doch dick und stark sind, so ist es unmöglich, daß das Auge so genau das Mittel treffe, daß also bey so vielen Ständen nothwendig auch viele Fehler einschleichen mit fen. Das Abwägen oder Meffen geschieht folgendergeftalt: Man schlägt zwey Pfähle so weit von einander ein, als die Waage lang ist, mit welcher. von einem Orte bis zum andern gewogen werden soll. Die ersten beyden Pfähle werden so tief geschlagen, bis sich die aufgesetzte Waage horizontal zeiget Hierauf wird der dritte Pfahl geschla, gen, wieder so tief, bis die Waage auf solchem und dem vorhergehenden zweyten horizontal steht. Weil es aber oft bergab geht, so müßte der folgende Pfahl hier, da die Tiefe merklich ist, allzu lang sevn; daher wird ein ganz furzer, nach erforderter Gelegenheit, eineschlagen, der nur über der Erde etwas hervor langt, und damit wird

fo lange fortgefahren, als die Tiefe fällt. Sobald solche wieder steigt, muß auch gleich wieder ein höherer Pfahl geseht werden. Um nun zu wissen, wie viel der niedrige Theil gegen den höhern niedriger liegt, so nimt man erste lich die Summe der Zahlen, soviel sie gestiegen mit der Waage, und hernach die Summe des Maaßes, soviel sie gefallen. 3. B. Bey einem Orte hat die Waage 2 Fuß höher gestanden, bey einem andern 1 Fuß, und bey einem dritten Fuß zu hoch gegen die andern Stellen, dieses thut 34 Fuß Höhe: Gefallen ist es dagegen in einer Entfer nung auf 6 Fuß, wieder von einer andern Stelle bis zu einer gewissen folgenden 4 Fuß. Dieses macht zusammen 10 Fuß. Hiervon 34 abgezogen, bleibt 64 Fuß; um so viel niedriger liegt der tiefste Ort gegen den hohen, wovon angefangen worden zu messen. Bey Verfertigung einer solchen Waage muß man Acht haben, daß man ein recht dürres, gleiches von Jahren, ohne alle Aeste, Wimmern und Knoten gewachsenes Holz oder Brett erwähle, das durchaus gleich stark schwinden und quellen kann. Man mas chet daraus ein starkes Lineal, in dessen Mitte ein Aufsatz zu stehen komt, der nicht zu kurz seyn muß; denn je länger, je sicherer und besser die Waage. Weil aber die Waage durch das Wetter sich ändern kann, das Holz auch rauh ist, daß der Faden des Loths leicht hängen bleibet, so ist es gut, daß man über dem Bleyloth ein sauberes messingenes Blech mit zwey Schrauben bevestige, doch daß die Löcher länglicht seyn, daß man es hin und her verschieben kann, In dessen Mitte wird eine saubere Linie gezogen, worauf die Schnur oder der Faden des Loths abschneidet. Diese Waage zu probiren, thut man weiter nichts, als daß man bey dem Aufsehen die Enden des Lineals abwechselt, und die Waage mit dem einen Ende auf die Seite des andern Endes stellet, und so umgekehrt. Spielt der Perpendikel wieder ein, so ist sie richtig, wo nicht, so muß sie verbess fert werden. Bey allen diesen Waagen ist nur ein Loch ins Brett gebohret, worinn das Loth spielet, und der Faden zum Bley durchgezogen. Weil aber das Loch und auch der Faden allda anliegt, so kann er nicht richtig zeigen. Daher ists besser, man mache einen runden mes fingenen Stift zum Mittelpunkt, und an dem Faden oder Haar eine etwas große Schleife. Noch besser aber ists, wenn der Stift etwa eines starken Kartenblatts dick eine kleine Vertiefung hat, darinn der Faden liegt. C. Leupolds Gewichtkunst Tab. I. Fig. IX. Th. IV.)

Schrotwaage, Hangwaage, Französische Waage, ein mesingener horizontaler Stab, 1 bis 2 Fuß lang, eis nen Zoll breit, und Zoll dick, in dessen Mitte ein anderer fenkrechter Stab, 2 bis 34 Fuß lang, unten noch mit eis nem Gewichte im rechten Winkel bevestiget ist. In der Mirte des ersten Stabes ist eine Achse als an einer Waas ge, unten wie ein Meffer scharf, angebracht. Diese Achse sicht in einem Biegel beweglich als eine Waage, und kann oben an dem Hafen eines Arms, der unterwärts eine Hülfe mit einer Stellschraube hat, an einen Stab, eine Stange, oder ein besonder Stativ angehangen werden. An den Enden des horizontalen Stabes find Dioptern an

gebracht,

gebracht, um damit zu visiren: denn wenn keine Dioptern vorhanden sind, so kanu man keine weite Distanzen damit ́abnehmen, und wenn solche nur einfach, wie hier an die fer, so kann man nicht wohl eine Probe machen. Am besten ist es, wenn solche so eingerichtet sind, daß man sowohl die Waage umkehren, als auch die Dioptern verwechseln kann, um damit eine doppelte Probe nehmen zu können. Der größte Fehler bey dieser Waage ist der, daß wenn sie verbogen ist, man sie nicht so leicht justiren kann. (f. Leup. Schauplah von Wasserwaagen Tab. II. Fig. VI.)

Schrotwaage mit einem Stativ, eine Schrotwaa ge, welche auf ein Stativ gestellet werden kann. Das Stativ besteht vorne aus zwey Füßen, hinten aber aus einem Fuß, der an einem Gewinde geht. An der obern Ecke der vordern Füße ist abermal ein eisernes Gewinde angebracht, dessen Spindel man bequem ausziehen kann. Ueber dem hintern Fuße ist ein Zapsen, worauf man eine Boussole setzen kann. Das dazu gehörige Richtscheid ist 5 Fuß lang, 4 bis 5 Zoll ins Gevierte dick, von recht gu tem und trocknem Holze gemacht, oben mit Messing, unten mit Eisen überzogen, daß es sich nicht werfen kann. Die Richtigkeit des ganzen Instruments komt darauf an, daß die obern und untern Seiten auf das genaueste gerade seyen, und mit einander parallel gemacht worden. An dem einen Ende wird ein eisernes Gewerbe angebracht, welches mit dem Gewinde an der Vorderecke des Stative ge nau in einander passet, und mit der Spindel oder dem Bolzen des Gewindes am Stativ kann vereiniget werden, so daß beyde ein Ganzes ausmachen. Auf dem andern Ende des Nichtscheids wird ein Stock senkrecht angebracht, an dem eine wohl ausgedrchete Hülse befindlich, woran an dem obersten Rande ein runder 14 Zoll dicker, 6 Zoll lans ger Zapfen befindlich ist. Die Hülse ist auf dem Stock beweglich, und kann herauf und herunter geschoben, und durch eine Flügelschraube daran, bevestiget werden. Auf dem Zapfen der Hülse liegt das andere Ende des Richt scheids von der Waage. Das Obertheil des Richtscheids ist, wie alle Sezwaagen, mit einem senkrechten Stabe von zwey Streben unterstüßet versehen, woran das Loth hänget. Man kann auch einen meffingepen in seine hals be Grade getheilten halben Zirkel mit daran machen. Dieser dienet nicht nur zu dem Wasserwågen selbst, sondern vornehmlich dazu, daß man die Schiefe der Berge damit abnehmen, und also in großen Ausmessungen desto hurti ger fortkommen kann. Man seßet auch Absichten (s. diese) von Meffing, Eisen oder Holz darauf, und diese kann man durch Hülfe einer Schraube und einer eisernen Feder richten und hernach zeichnen, daß man sie hernach zu jederzeit wiederum recht stellen, und sich ihrer sicher bes dienen kann. Wenn man will, kann man an das Richt scheid der Waage auch ein Glas mit dem Bläschen anbringen, um desto besser durch den Konsens dieses mit der auf das Richtscheit geschten Schrotwaage zu bestätigen, daß das Richtscheid horizontal liege. Es muß aber alles gleich anfangs durch eine fleißige Richtung zu dergleichen

Konsens wohl eingerichtet werden. Cf. Leupolds Schaupl. von Wasserwaagen Tab. I. Fig. IX.)

Schrotwerk, (Bergwerk) die Auszimmerung eines Schachtes mit Schroten, d. i. Baumstücken, welche in das Gevierte über einander gelegt werden.

Schrubben, (Tischler) mit dem Schrobb- oder Schrubbhobel ein Brett aus dem Groben behobeln.

Schrubber, (Bürstenmacher) eine Bürste von stars ken aber kurz abgeschnittenen Borsten, von länglicht vier. eckigter Gestalt, welche in der Mitte der linken Seite ei nen etwas erhabenen Absatz in dem Bürstenholz hat, worein ein Loch gebohret ist, in welches eine lange dünne Stange gesteckt und bevestiget wird, an welcher man diesen Schrubber bey dem Scheuren der Zimmer, als wo zu er gebraucht wird, führet. Von dieser Bürste erhålt auch das Scheuren der Fußboden den Namen.

Schrubbern, da man mit dieser Bürste mit Wasser und Sand, oder auch klein gestoßenen Steinstaub, den Fußboden scheuret.

Schrufbobel, Schrofhobel, (Böttcher) ein Hobel, womit die Dauben der Tonnen und Fässer vorläufig ab gehobelt oder glatt gemacht werden. Da eine Daube auf der inwendigen Seite etwas ausgehöhlt, und auf der auswendigen Seite etwas gerundet ist, so müssen diese Ho bel zweyerley Eisen haben, gerundete und ausgehöhlte.

Schrull, (Tuchscheerer) die Unterlage des Bauer. fußtes, (s. diesen) mit welchem die Scheiden des Tuchs rahms, wenn das Tuch in demselben ausgespannt ist, heruntergedrückt und das Tuch dadurch gereckt wird. Es ist dieses Werkzeug ein rundes Stück Holz mit einem Stiel. Man leget es, wenn der Bauernfuß auf der Scheide be vestiget ist, unter den Bauerfuß, und drückt vermittelst des Stiels denselben so lange, bis die Schelde verianater. maßen herunter gedrückt ist, und das Tuch seine Breis te hat.

Schrupfen, (Metallarbeiter) Cylinderwalzen, Kugeln c. aus dem Groben mit einem halbrunden Drehstahl abs drehen, ihnen vorläufig die Gestalt mit diesem Eisen geben.

Schub, (Echiffsbau) an den Schiffen die Krümmung der ersten Reihe Bretter der dußern Verkleidung, vom Kiel herauf bis über die Bauchstücken.

Schubblech, (Bäcker) dasjenige Blech, welches vor den Ofen geschoben und derselbe damit verschlossen wird, wenn das Brod darinn ist.

Schub Brod, Semmel, (Båcker) so viel Brod oder Semmeln, als man mit einemmal in den Ofen schiebt.

Schubfenster, Schübling, ein Fenster, das ent weder in der Zarge der Fensteröffnung auf und nieder ges schoben werden kann, oder ein kleines Fenster, das sich in einem größern verschieben läßt. Dieses kann denn den zweyten Namen erhalten. Der Rahmen des kleinen Schüblings spielet oder schiebet sich in der Nuth des in dem großen Fenster angebrachten Rahmens. Die gröBern Fenster schieben sich zwar auch in der Nuth der Fen sterrahmen, sie erhalten aber noch überdem eine Schnur

mit einem Gewicht, die sich über eine Rolle, die verdeckt angebracht ist, auf und nieder zieht, sobald das Fenster in die Höhe geschoben wird. Das Gewicht der Schnur zieht alsdenn das Fenster.

Schübifch, (Bergwerk) soviel als abhängig, doch nur, wo der Abhang flach und fanft ift.

Schubkarren, ein Karren mit einem Rade, welchen man vor sich hinschiebet, und besonders zur Fortschaffung der Materialien bey den Bauten gebrauchet. (F. Rades berge.)

Schubkarrn mit einem Zug oder Wegmesser, (Mechanik) ein Schubkarn mit einem Instrument zum Zuge, der, ohne eine Veränderung vorzunehmen, seinen Zug jederzeit verrichtet, das Rad mag rechts oder links herum gehen. An der Nabe des Rades des Schubkarrn ist ein Angriff befindlich, eine Zugfange, die auf ein bes fonderes Brett bevestiget, und an einem Gewinde beweg fich ist. Das Brett der Zugstange wird vermittelst der vom Instrument des Wegmessers weit hervor gehenden Spitze, die durch einen am Karrn vesten Ring gesteckt weird, nach Beschaffenheit des Karrns vor oder hinterwärts gerückt, und alsdenn völlig vest gemacht. Diese Zugstange besteht aus zwey vom Mittelpunkt oder ihrem Nagel, darum sie sich beweget, oben und unten ungleich weit abstehenden Aermen, von deren einem jeden eine Kette bis zum Zugeisen der Maschiene geht und an felbiger bevestiget ist. Wenn denn der Mann den Karen von sich schiebet, so ergreift der Angriff die Zugstange von unten, und nimt ste mit sich in die Höhe, folglich verrichtet die Kette an dem Arm den Zug; wenn dagegen der Mann den Karrn nach sich zieht, so wird der Angriff von oben die Zugstange unterwärts brücken, und in diesem Falle thut der obere Arm den Zug. (1. Wageninstrument, auch Leupolds Zusak' des Schaupl. der Maschienen ze. Tab. VI. Fig. I u. II.)

Schubkaften, Schublade, (Tischler) ein jedes Be hältniß, das in ein größeres passet, und herein und her aus geschoben werden kann. Der Schubkasten schiebet fich gemeiniglich auf zwey in dem größern Behältnisse angebrachten Leisten.

Schublade, f. Schubkaffen.
Schübling, f. Schubfenster.

Schubloch, Fr. Trou dn Fea, (Hüttenwerk) eine Scharte in dem gemauerten Rande des Treibeheerds, dadurch das Treibeholz in den Treibeheerd geschoben wird. Schubriegel, Fr. Laquel, (Schleusenbau) der Ries gel, welcher an dem Thürflügel, der nicht beständig geöff net wird, entweder von unten, oder unten und oben zu gleich, bevestiget ist; der obere greift in den Sturz, und wird durch eine Zugkange gezogen, der untere aber grei fet in das Soblstück ein.

Schubriegel, (Schlosser) ein Riegel, der vor ein Be hältniß hin und her geschoben werden kann. Z. B. der Nachtriegel an einem Schlosse, den man in demselben auf und zu schieben, und damit die Thüre verschließen kann,

so daß, wenn auch das Schloß aufgeschlossen wird, die
Thüre doch nicht aufgemacht werden kann.
Schubsack, f. Tasche.

Schubwand, f. Geschiebe.

Schuer geben, (Hüttenwerk) wenn nach einen durchgeschmolzenem Rost das Gebläse abgehänget, das un ter der Vorwand bey Verfertigung des Schmelzofens offen gelassene viereckigte aber zur Schmelzarbeit zugemachte Loch eröffnet, oder aufgeschuert, und dadurch der Ofen völlig ledig und rein gemacht wird. Schuer aber heißt dasjenige, was aus dem aufgemachten Loch, davon der Obertheil das Auge, der Untertheil die Bruft oder uns tere Auge genennet wird, an Kolen und was darunter angeschmolzen gefeßet, ausgezogen wird.

Schuffbahmen, eine Art Fischerhahmen in Mecklen› burg gebräuchlich.

Schuftiede, bey dem Deichbau eine Ruhestunde oder Ruhezeit.

Schuh, (Baukunft) ein eiferner Beschlag an der Spi he eines Pfahls, den man in einen harten kiefigten Grund treiben will; auch wenn man einen Pfahl in den andern bey dem Rostlegen treibet, wenn der erste noch keinen gu. ten Grund gefunden hat.

Schuh, (Bergwerk) an einem Pferdegõpel die Pfans ne, worinn der oberste Zapfen des ¡Spindelbaums läuft. Dieser kann durch die in zwey Kreuzbäumen bevestigteHängsäulen erhöhet und erniedriget werden.

Schuh, (Bergwerk) 1) die kurze Schwelle, worauf der Spicßbaum des Göpels steht. 2) Ein kleines Holz an der Kunststange, dadurch der Stecknagel geht. 3) Schuh, das doppelte gebogene Ende der Brechstange.

Schuh, (Müller) der kleine Trichter in einer Mahlmühle, der unter der Oeffnung des untern Ens des des Rumpfs steht, welcher sich horizontal hin und, her bewegen oder schütteln läßt, damit das in dem Rumpfe befindliche Getreide ununterbrochen aus dem Rumpf zwischen die Mühlsteine laufe. Daher ist unter dem Schuh ein senkrechter hölzerner Rührnagel, der in das runde Loch des Laufers hinein greift, von dem Zas cken des Warzenringes (f. diesen) beständig bewegt wird, und also den Schuh schüttelt. Der Schuh in den Windmühlen wird nicht von dem Rührnagel bewegt, sondern ein Knaggen vorne an dem Schuh lehnet sich an das

übleifen, läuft dieses um, so stoßen seine vier Kan. ten an den Knaggen und schütteln den Schuh. Die kleis ne Glocke im Schuh lautet, wenn der Rumpf leer ist.

zernen Pfahls, damit man an den Ecken des Schachts im Schuh, der eiserne Beschlag an der Spiße eines höl Bergwerk durch ein rolligtes Lager einer Sandbank bis auf das veste Gestein treibt.

Schub, Fr. le tuyan du fouflet, (Hüttenwerk) ein rund geschmidetes Éisen, welches vorne an die Balgentiese im Schmelzofen gesteckt wird, und in die Form (f. diese) geht.

Schub, (Schuhmacher) die gewöhnliche Fußbekleidung fast aller gesitteten Völker, besonders in Europa. Sie bes

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deckt nur die Fußsohlen und das Fußblatt bis an den Knd chel, und wird entweder mit Schnallen, wie fast überall gebräuchlich ist, zugeschnallet, oder mit Bändern oder Ries men zugebunden, und an dem Fuße bevestiget. Das Obe re des Schuhes besteht aus dem sogenannten Oberleder, fo entweder Kalbs Korduan- oder auch weiches Rindles der ist. Dieses Oberleder besteht aus dem Vorder- oder Oberblatt und den beyden Hinterquartieren. Diese find bald lang bald kurs, so wie sie die Mode erfordert. Nachdem das Maaß genommen worden, so sucht sich der Schuhmacher nach dem Maaß einen Leisten aus, alsdenn schneidet er nach dem Maaße und mit Beyhülfe eines zu dem Maaße schicklichen Musters das Vorderblatt zu. Die fes reicht von der Spike des Fußes bis an die Biegung besselben, alsdenn die beyden Hinterquartiere. Die ausgezackte Zusammenfügung der beyden Hinterquartiere mit dem Vorderblatt, oder wie der Schuhmacher sagt, die Seitennath wird auf dem Vorderblatt nach Maaßge bung der bereits ausgeschnittenen Seitennath der Hinter quartiere zugeschnitten. Der Schufter legt nämlich das Vorderblatt nach der Breite zur Hälfte zusammen, legt ein Hinterquartier erforderlichy auf, und mißt mit dem Leisten auf dem Blatt und Hinterquartier, ob beydes, so wie er es zusammen geleger, die erforderliche Länge hat. Ist beydes nach Maaßgabe des Leiftens zu lang, so rückt er das Hinterquartier weiter hinein in das Blatt, ist es zu kurz, so rückt er es heraus, und schneidet endlich die Seitennath des Blatts nach dem Hinterquartiere mit einem Knief aus. Nach dem zuerst zugeschnittenen Oberleder el nes Schuhes schneidet er den andern zu. Nun wird zuerst das Oberleder bestochen, da er die beyden Hinterquar tiere hinten, und diese mit dem Vorderblatt zusammennå het. Es geschieht dieses mit einem weißen Draht von in, wendig. Die Brandsohle wird hierauf nebst dem Obers leder auf dem Leisten aufgezwicket, und beydes geschieht mit der Falzzange; erstlich wird das Leder zur Brandsohle mit den Zwicken auf den Leisten gezwickt, und alsdenn wird das Leder mit dem Knief nach dem Leisten beschnitten.` Mit der Falzzange muß das Leder auf dem Leisten ausge reckt werden. Alsdenn wird das zufammengenähere Oberleder über den Leisten mit der Falzzange gezogen, damit keine Falten und Runzeln entstehen, alsdenn verlohren mit Zwecken angenähet, gezogen, recht straff ausgespannt, und hernach unter dem Leisten mit Zwecken bevestiget. Nunmehr wird der Schuh eingestochen, (f. Einstechen) da die Brandsohle und das Oberleder zusammengenäher wird. Sollen es Randschuhe (s. diese) werden, so wird erst der Rand, d. i. ein Riem von Kuh- oder Roßleder, mit angenäher. Um den Hacken des Schuhes wird gleichfalls ein besonderer Rand angenäher, und dieser Rand am Ha cken wird nach der Brandsøhle zu umgelegt, und die gegen über stehenden Stucken des Randes mit einem Faden zu fammengeheftet. Eben so heftet man den ganzen Rand bey Frauenzimmerschuhen zusammen, wenn die Sohlen dieser Schuhe mit weißem Draht angenähet werden. Nach dem Rande wird nun die Sohle aufgezwickt, und alsdenn

aufgedoppelt, (f. Abdoppeln) oder mit zwey starken Pectys drahten an den Rand angenäher, doch nur bis an die Steb le, wo der Absatz zu liegen komt. Hierauf wird die Sohs le und der Rand beschnitten, man hebet sie an dem Orte auf, wo der Absatz angenäher werden soll, und steckt ein Gelenkstück (f. dieses) unter. Dieses liegt unter der Sohle theils unter, theils kurz hinter dem Absatz. Endlich wird der Absatz zugleich an seinen Rand und an die Sohle mit zwey starken Pechdrähten angenähet, und mit einem oder zwey starken Flecken mit hölzernen Plöcken beleget. Alles übrige wird wie ben durch oder dreymał genåbeten Schuhen (f. durchnähen der Sohlen) verfertiget. Man hat aber auch Schuhe mit einem Englischen Rande, (f. Englische Randschuhe) auch umgewandte Schuhe, d. i. solche, deren Sohlen nach dem Annåben mic dem Schuh umgekehret werden. (f. umgewendete Schuhe) Bey den Schuhen lehterer Art, so wie auch bey den durchs gendheten, wird der Absah kurz unter den Hinterquarties ren, ein weißer Rand, durchgendhet. Der Schuhmacher nåhet diesen Rand mit zwey weißen Drahtern, so daß bey jedem Stich der eine Draht in dem Jnnern des Schuhes, der andere aber unter dem obern Rande des Absatzes zu liegen komt, Ferner wird die sogenannte Lasche (s. die fe) igt iederzeit mit dem Vorderblatt zualeich zugeschnits ten, und nicht wie ehedem angenähet. Unter dieser Lasche wird mit Pechberme zur Zierde weißgares Schaffeder ans geklebet, so wie auch inwendig neben dem obern Rande der Hinterquartiere. Brydes wird nachher mit Band eingefasset.

Schub, Werkschub, f. Fuß.

Schuhable, (Schuhmacher) eine Ahle, (s. diefe) w0OY mit die Schuhe und Stiefeln gendhet werden.

Schuhbalken, heißt bey Ausmessung der Körper das andere Zwischenmaaß von dem Gchuhe bis auf den Zoll, welches an der Größe einen Fuß in die Långe, und einen Zoll in die Höhe und in die Breite beträgt. In dem Des cimalmaaße gehen ihrer zehen auf einen Schuhschacht, hun. dert auf einen Kubikschuh, taufend auf eine Balkenruthe, und hunderttausend auf eine Kubikruthe. Nach dem Rheins ländischen Maaße aber machen 248832 Schuhbalken eine Kubikruthe gleiches Namens.

Schuhblatt, das Oberleder eines Schühes oder Stiefels.

Schuhbürffe, (Bürstenmacher) eine Bürste von starten, kurz abgestußten Borsten, gemeiniglich mit einem Stiel versehen, womit die Schuh und Stiefeln gereiniget werden. Sie sind unter allen Bürsten am leichtesten verfertigen, indem sie nur ganz schlecht ohne alle Ziers rath gemacht werden.

Schubdraht, f. Pechdraht.

Schube, (Bergwerk) an den Feldkänsten die kleinen Stückchen Holz, welche in die Einschnitte oder Schlißen, die an beyden Enden der kleinen Schwingen eingeschnittets find, angebracht, und über welche die Kunststangen gelegt werden. Diese Schuhe werden an der obersten Seite 12 bis 14, unten 6 auch & Zoll lang, und in den Schwingen

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