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Waage, (Bergwerk) bey einer Hebelmaschiene, womit man das Wasser aus den Bergwerken fördert, dasjenige Gestelle, welches durch eine sogenannte Uhrkette den Was ferkasten trägt, und worein das Wasser geschöpft und aus den Kasten gegossen wird. Diese Waage, die vermittelt der gedachten Uhrkette an den einen Krümmling der Ma Schiene gehängt ist, steiget 19% Fuß hoch, zwischen vier Standsäulen auf und ab, und damit diese Waage mit dem Wafferkasten nicht zu schnell hinunter sinken kaun, so läßt man die Kette, die durch eine Schraube an den Krimmling bevestiger ist, über ein Rad gehen, und häns get an das andere Ende der Kette einen Gewichtkasten, (f. Wasserkasten)

Waage, an einem Wagen ein zugerichtetes Stück Holz, das hinten an der Deichsel angeleget, und durch ein Loch in seinem Mittelpunkt auf den Haken, der auf der Deichsel angebracht ist, gehangen wird. An jedem Ende dieser Waage hångt eine besondere Ortscheide, (s. diese) daran die Stränge des Pferdegeschirres angeschlagen wer den. Die Waage, die man, wenn man mit vier Pferden fähret, vorne an die Deichsel legt, wird die Riemenwas. ge oder Vorlegewaage genannt.

Waage, ein bestimmtes Gewicht, soviel als ein großer Stein; es befomt bey dem Wågen des Stabeifens an eis nigen Orten diesen Namen, und hålt eine Waage Eisen 22 Pfund.

Waage, Fr. la Balance, ein Werkzeug, womit man bie Schwere zweyer Körper gegen einander vergleichen kann. Es besteht dieselbe aus der Scheere, welche, um oben fren aufgehangen werden zu können, mit einem Haken versehen ist, und aus zwo parallelen Stangen, zwischen welchen der Waagebalten, der mit seinen beyden Warzen in den darein unten am Ende gemachten Löchern hängt, fich frey and ohne anzustoßen bewegen kann. Auf beyden Seiten des Balkens werden mit Schnüren oder Ketten zwo gleich schwere Schaalen angehängt. Sie muß nach einem richti gen Maaß verfertiget, und alles richtig abgewogen seyn. Die Zunge ist halb so lang als der Balken, und die Schnů. te oder Ketten mit dem Balken von gleicher Länge. An einer richtigen Waage muß die Zunge senkrecht gerade in der Mitte in die Höhe stehen, wenn sie leer ist, und sich Bewegen, wenn die geringste Schwere auf eine Schaale ge leger wird, und keine Veränderung zu spüren seyn, wenn bie beyden Schaalen verwechselt werden.

Waagebalken, Fr. Verge du pefon, Fleau, de la balance, die bewegliche Stange an einer Waage, in deren Mittel die Zunge senkrecht aufgerichtet steht. Sie hängt mit ihren Warzen in der Scheere, in welcher sie sich leicht Bey der geringsten leberwucht drehen kann. An beyden Enden aber find die Waagschaalen mit Schnüren oder Ket ten angemacht. Der Waagbalken muß so lang seyn, als die Schnüre oder Ketten, und zweymal so lang, als die Bunge, auf einer Seits so schwer als auf der andern, und zwar so genau abgewogen, daß, wenn er mit seinem Mit telpunkt auf etwas scharfes gelegt wird, er im Gleichge richt stehen bleibe.

Waagebalken, (Wachslichtzieher) ein gewöhnlicher Waagebalken, der an dem Boden der Werkstätte über der Schmelzpfanne des Werktisches hångt, und vermittelst eis ner Kette in die Höhe gezogen, auch herunter gelassen werden kann, je nachdem es die Länge der Lichter etfor dert. Der Waagebalken ist mit einem Wirbel an der Keto te bevestiget, damit man ihn bequem herum drehen kann. An jeder Spitze des Waagebalkens hångt eine eiserne Stan. ge senkrecht hinab, die gleichfalls mit einem Wirbel beveftiget ist, damit man diese gleichfalls an dem Waagebalken umdrehen kann. Jede Stange trågt vermittelt 4 eifer, ner Biegel eine starke hölzerne Scheibe, die also zugleich mit ihren eisernen Stangen umgedrehet werden kann. Eine solche Scheibe ist 3 bis 4 Zoll dick, und hat etwa 3 Fuß im Durchmesser. Um die ganze Stirne dieser Scheibe herum sind eiserne Nägel eingeschlagen, doch fo, daß sie noch etwas hervorragen, und etwa 1 Zoll von einander entfernet sind. Wenn man den Waagebalken dergestalt herum drehet, daß eine Scheibe über dem Kessel schwebt, so deckt die halbe Scheibe die Hälfte des Kessels. Neben dem Kesel steht eine senkrechte eiserne Stange, die an dem obersten Ende eine starke Gabel trägt, zwischen die Zacken dieser Gabel schiebt man eine oder die andere Spike des Waagebalken, bevestiget den Waagebalken mit der Scheibe, die man bey dem Gießen der Wachslichter über den Kessel gedrehet hat, und bevestiget den Waages balken mit einer Schraube, oder mit einem Zapfen in der Gabel. Mit diesem Werkzeuge werden nun die Wachs lichter gegoffen. (f. Wachslicht ziehen und Spr. H. u. K. Samml. XIII. Tab. XII. Fig. X.)

Waagebaum, (Bergwerk) an dem Feldgestånge eines Bergwerks der 14 Fuß lange senkrechte Baum, woran die Schwingen des Gestänges beweglich in ihren Scheeren gehen. (f. Hauptschwinge)

Waagerecht, wird von einer Größe gefagt, die horis zontal oder wasferrecht steht.

Waagesäule, Fr. Colonne ftatique, eine errichtete Säule auf einem Markt, mit einem vorragenden Arm, woran eine Waage hångt, damit jeder, der was kauft, die Waare gleich wiegen kann. Es ist solches in Frankreich an einigen Dertern, besonders in Languedok, gebräuchlich.

Waagefcheid, (Mäurer) ein gerades Brett, so eis gentlich bestimmt ist, auf der Mauer aufzuliegen, wenn man die Seßwaage aufstellet.

Waagförmiger Hebel, ein Hebel, wo die beyden Kräfte an den beyden Enden desselben angebracht sind, der Ruhepunkt aber zwischen diesen Punkten befindlich ist. Er wird auch ein Hebel der ersten Art genennet.

Waagfdsaale, Fr. l'ecuelle, eine eingeteufte Schüss fel oder platte Tafel von runder drepeckigter oder viereckigs ter Gestalt, welche mit drey oder vier Schnüren oder Kete ten an einem Ende des Waagebalkens angehånget wird. Zu einer Waage gehören zwey solche Schaalen.

Waalen von Re, die an den Userrändern und Lades brücken längst der Stadt Amsterdam befindlichen tiefen Ka nále, wo der Fluß Ye läuft, Hier liegen die großen Kauf

fahrer

fahrer hinter einer Verpfählung, welche sie und die War len vom Flusse scheidet, und vor Feuer, Dieben, Eis und Sturm, unter der Wacht und Aufsicht der Waalenkoms missarien sichert. Es sind in der Verpfählung große Schußbäume in Deffnungen, welche den Eingang der Schiffe machen, angebracht. Diese werden alle Nächte verschloss sen, und des morgens wieder eröffnet.

Waal Rheder, Wall-Rheder, in Amsterdam ge, wisse vom Rath angesetzte Personen, so die Aufsicht in den Waalen (f. diese) haben. Von der Mitte des Septem. bers bis zu Ende des Marzes müssen diese Rheder Tag und Nacht wachsam seyn. Sie haben ihre Schaluppen, um fu den Waalen zu fahren. Kein Schiffer bleiber über Nacht am Beord seines Schiffes, so wenig als am Lande zwischen den Krahnen. Kein Schiff wird in der Zeit in den Waalen gesenkt, kalfatert, oder mit Ballast versehen, sondern sie werden in den Theerdock gewiesen. Die An ker müssen in tem Schiffe liegen, so wie auch die Scha luppe. Kein Schiff kann ohne ihr Vorbewust aus, oder einfahren, und sie müssen für der Schiffe Sicherheit sorgen. Waaren, Fr. Marchandises. Unter diesem Worte versteht man im weitläuftigen Verstande allerley Sachen, womit Handel getrieben, gekauft und verkauft wird. Sie besichen entweder aus Produkten der Kunst, oder Produk. ten der Natur.

Waasenläufer, (Bergwerk) ein schmaler Gang, der unter der Dammerde fireicher, und nicht in die Teufe feßet.

Wachs, (Bienenzucht, Wachsbleiche) die Behältnisse des Honigs, oder das klebrige Wesen, woraus die Waben bestehen, den die Bienen bilden, und worinn sie den Ho nig sammlen. Um nun das Wachs zu machen, so legt man die lebigen Wachstafeln oder Gewirke, nachdem das Honig davon gepresset worden, in einen Kessel, schüttet Wasser darauf, und läßt es bey einem gelinden Feuer all målig zergehen. Nachdem es wohl zergangen und unter einander gerühret worden, so wird es in einen reinen Sack von Leinwand geschüttet, solcher unter eine Presse gelegt, unter welche ein Gefäß mit reinem Wasser gesetzt ist, und man pressset sodann das Wachs durch den Sack aus, welches in das untergefeßte Geschirr läuft, und im Wasser bald hart wird. In Ermangelung einer Presse nimt man eine Bank, richtet solche mit einem Ende in die Höhe, mit dem andern Ende aber abschüßig zu, gegen die Erde, doch nicht gar auf die Erde, setzet darunter das Gefäß mit Wasser, gleichwie unter die Presse, legt das Säckchen, welches vors her mit siedend heißem Wasser wohl erwärmt worden, mit bem eingegossenen Wachs auf die Bank, nimt cin Man gelholz, und drückt damit das Wachs auf das beste gegen das Gefäß aus. Wenn auf mehrmaliges Pressen nichts mehr heraus laufen will, so schüttet man es wieder in den Kessel, schmelzt es von neuem, that mehr Gewirke oder Rooß hinzu, verfährt damit wie zuvor, und wiederholet das Warmen und Preffen so lange, bis nichts mehr heraus läuft, und nur die bloßen Hülsen vorhanden sind, die man au Wachswinden (f. diese) machet. Das ausgepreßte

Wacht wird hernach in Boden gegossen (f. Bachs in Boden gießen) und geläutert. Das Wachs ist natürlich gelb, wenn es von alten Bienen komt, weiß aber, wenn es von jungen Bienen komt, die zum ersten Mal Honig machen, und welches Jungfernwachs genennet wird. Das Wachs wird zu vielen Dingen, als in der Arzney und andern haushältischen Dingen sehr häufig gebraucht. Ber sonders macht man davon Wachslichter, Wachsfrôde, worzu es entweder gelb oder weißgebleicht (s. Wachs blets chen) angewandt wird. Das Wachs wird von den Wachs. kerzengießern sehr oft verfälschet, und ein Betrug damit gemacht, um das Gewicht zu vermehren. Sie werfen &. B. pulverisirten ungelöschten Kalk in sledendes Talg. Well nun der Kalk seiner natürlichen Schwere nach zu Boden finkt, der Talg auch dadurch von seinem natürlichen üblen Geruch befreyet wird, so thun sie aisdenn dreymal soviel Wachs dazu, als Talg ist, lassen es mit einander schmel zen, und machen nachher Lichter und Wachsstöcke daraus. Wobey noch der Vortheil ist, daß die solchergestalt bereite ten Wachslichter und Wachsstöcke zur Winterszeit geschmei. dig bleiben, und nicht so leicht brechen, als die von lauterm Wachs. Andre nehmen, um das Wachs zu verfälschen, klar gestoßenes Bohuenmehl, und mischen es unter das Wachs; dieses brenner in den Wachslichtern ohne Un flath, und macher das Wachs auf eine subtile Art schwes rer, daß der Betrug doch nicht zu merken ist.

Wachs aus Seidenzeug zu bringen, man schmiere das Wachs mit weicher Seife, lasse es an der Sonne liegen, bie es ein wenig warm wird, alsdenn wäscht man es mit Wass ser wohl aus, so verlieret sich das Wachs.

Wachsbank, Ft. Banc de criftallifation, eine von Pfosten ein wenig abschüßig zusammenge pundete Bühne, auf welche die gefottene Vitriollauge geschlagen wird, und bey der Erkältung die Kristallen ansehet.

Wachsbilder gießen. Man nimt die Wachsformen, (s. diese) und legt sie eine Weile ins Wasser, nimt sie alss denn heraus, und schüttelt alles Wasser rein aus, sonst wird das Bild, welcheg man gießet, ungleich und voller Löcher. Dann legt man die beyden Stücken der Forme auf einans der, und gießt durch den gemachten Elnguß das geschmol zene, aber nicht zu heiße, Wachs hinein. Soll nun das ganze Bild von Wachs und nicht hohl seyn, so läßt man den Guß also erkalten. Soll er aber im Gegentheil hohl werden, so hålt man den Einguß mit den Fingern zu, und schwenkt ein paarmal sachte die Form herum, und gießt das übrige Wachs denn wieder heraus, so ift der Guß hohl, und man muß denselben recht kalt werden lassen, ehe man solchen aus der Forme nimt, welches behutsam gescheheni muß. Bey dem Gießen der Wachsbilder muß man mers ken, daß, wenn das Wachs zu heiß eingegossen wird, wee nig in der Form bleibt, und die gegossene Arbeit wird sehr dünne; ist es im Gegentheil wieder zu kalt, so bleibt allzu viel Wachs in der Forme, und die Arbeit wird allzu dick und runzlicht. Ist das Wachs in dem Einguß, indem man die Forme herum schüttelk,^ ́érkaltet, und man kann das Wachs nicht aus der Forme gießen, um hohle Arbeit zu Bbbb 2

machen,

machen, so sticht man nur mit einem Draht oder spißigen Holzlein darein, so wird das übrige Wachs herauslaufen. Wachsbleiche, eine Anstalt, worauf das gelbe Wachs weiß gebleichet wird. Sie muß an einem Ort angebracht werden, der nicht den Winden ausgefeßt ist, und also nicht neben einem Strom, oder neben Bergen, doch muß es ein freyer Plaß seyn, wo die Sonne wirken kann: denn der Wind führet die leichten Wachsbänder weg. Ueberdem muß an einem solchen Plaß nicht leicht Staub erreget werden können, daher wählt man am liebsten einen mit Gras berdachsenen Platz. Auf diesen Plaß werden nun die so genannten Quarres oder Banten (f. diese) worauf das Wachs eigentlich gebleichet wird, aufgestellet.

Wachs bleichen, das gelbe Wachs, nachdem es zer. schmolzen und gebåndert (s. Bändern) worden, wird auf den Planen des Quarres ausgebreitet und durch die Sonne gebleichet. Es kann dieses nur in den heißesten Sommermonathen, im May, Junius, Julius und August, ge schehen. Denn in den übrigen Monathen scheint die Sonne schon nicht heiß genug, um das Wachs zu bleichen. Nachdem das Wachs gebändert worden, wird es auf die Planen der Quarres mit einer Harke ausgebreiter, und es bleibt Tag und Nacht darauf liegen. Man begießt es nicht öfterer mit reinem Wasser, als wenn man besorgen müß te, daß es bey einer starken Sonnenbike schmelzen möchte. Bloß die Sonnenhiße und die Luft bewirkt das Bleichen, ohne daß der Tau oder das Wasser etwas dazu beytragen, deswegen es denn auch nur selten begossen wird. Denn die Sonne zieht aus dem Wachs gewisse ölichte Theile, wel che die gelbe Farbe verursachen. Die Wachsbänder wer, den nur auf derjenigen Seite weiß, welche oben liegt, dess wegen müssen sie auf den Planen öfters umgekehrt wer den. Wenn und wie oft dieses Umwenden geschehen soll, hängt von dem Sonnenschein und überhaupt von der Hiße der Sonne ab. Denn bey anhaltendem heitern Wetter bleicht das Wachs ungleich schneller, als ben trüber und feuchter Witterung. Aus dieser Ursache läßt sich auch nicht mit Gewißheit bestimmen, wie lange das Wachs auf den Planen liegen muß, ehe es völlig weiß wird. Bey guter Witterung erreicht es seine weiße Farbe in 4 Wochen, bey fchlechter aber erst in 6 Wochen. Soll das Wachs eine Soll das Wachs eine vorzügliche blendende Weiße erhalten, so muß es, wenn es beynahe weiß gebleicht ist, von den Planen genominen, and einige Zeit hingeleger werden, damit es in Gährung geråth. Alsdenn wird es von neuem in dem Schmelzhau fe geschmolzen, und wenn sich die Unreinigkeiten wieder in der Wanne gefeßt haben, so wird es zum zweytenmal ges båndert. (s. Båndern) Hierdurch wird das Wachs vols lig von seinen Unreinigkeiten geläutert. Dieses Umschmel jen muß man aber mit Sorgfalt vornehmen, damit das Wachs nicht in der Hiße braun werde. Nach dem Bắn dern wird dasselbe wieder auf den Planen ausgebreitet, und es ist alsdenn in wenig Tagen weiß gebleichet. Wäh. tend dem Bleichen schader der Regen dem Wachs nicht, aber wohl der Wind, weil er die leichten Wachsbänder weg fähren würde. Daher muß Tag und Nacht Jemand auf

der Bleiche wachen, und sobald ein Wind enisicht, so muß jeder Plan zur Hälfte von den Rahmincken abacharft, nebst dem Wachse auf die andre Hälfte geworfen, und auf die erste Hälfte angehakt werden, alsdenn ist das Wachs von der halben Plane bedeckt. Wenn sich der Wind wieder gelegt hat, so spannet man die Planen wieder aus, und das Wachs wird mit den Harken wieder ausgebreitet. Das gebleichte Wachs wird nachher wieder in dem Schmelzhaus fe in große zusammenhängende Stücken umgeschmolzen. Die Wachsbänder werden nämlich nebst Wasser in einem verzinnten Kessel bey mäßigem Feuer geschmolzen, und das flußige Wachs aus dem Kessel in eine Wanne gegossen. Wenn sich die Unreinigkeiten des Wachses gesetzt haben, so wird es aus der Wanne in hölzerne Formen geschöpft, die vor dem Gebrauch in Wasser eingeweicht werden, damit das Wachs nicht anklebe, sondern sich bequem heraus neh men laffe.

Wachsblumen, diese werden mit hölzernen Formen gebildet. Man läßt sich zu diesem Behuf von einem Drechs, ler allerley Holzer mit Stielen verfertigen, an deren gros ßen Grundfläche die bildende Stellen einer Blume gebilø det oder ausgeschnitten sind. Man schmelzet das Wachs in einem Tiegel, und färber solches mit den Farben, die den Blumen, die man aus Wachs machen will, ähnlich find, z. B. Roth mit fein geriebenem Zinnober, Grün mit Grünspan, Gelb mit Gurkuma, Blau mit Berliners blau u. f. w. tunft alsdenn die hölzerne Form in rein Wasser, und hernach in das geschmolzene, aber nicht zu heiße Wachs, und das Holz bildet die Figuren der Blu men, die man leicht von dem Holz abnehmen kann; wor von man nachher durch einen Draht mit einem Püschel von Seide oder gefärbter Wolle einen Stengel machet, ins dem man den Draht durch die Mitte der Blume durch fticht, so, daß der Püschel oben, und solchergestalt der Stengel in der Wachsblume stecken bleibt, der hernach mit grüner Seide bewickelt, und mit grünen Blättern nach der Natur der Blume gestaltet, von durchgezogenen grünen Wachspapier angebunden wird. Noch ist zu merken, daß man in das Wachs etwas Terpentin thun muß, damit es geschmeidig werde: und bey dem Zieben oder Eintunken der Formen in das Wachs muß man alles mal die aus dem Wachs gezogene Forme in das Wasser eintauchen.

Wachsfackeln, Fackeln, die zum Theil von Wachs verw fertiget werden. (f. Fackeln, Stock und Windfackeln, als in welche Arten sich diese Fackeln eintheilen)

Wachsflecken aus Sammt zu bringen. Man nimt Zwiebeln, und läßt sie in Betoniensaft sieden, und bestreicht mit demselben die Flecken. Oder man nimt ein lockeres feines Brod oder Semmel, röstet es auf glühen. den Kolen, legt es auf den Wachsfleck, und reibt fie fo lange, bis das Wachs alles heraus komt. Dieses kann man zu allen Farben gebrauchen, außer zu Roth und Far. moisin nicht. Auch kann man sie auf folgende Art weg bringen: Man nimt ein Quart rein Wasser, schwarze Seife, eins soviel als das andere, und Ochsengalle, mischt

alles

alles wohl unter einander zusammen, und wäscht mit dem felben die Flecken.

ersten Theil der Form wieder einen Rand von Thon, und macht denselben etwas höher, als die eingelegte Figur ist, und gießt wieder Gips über die Figur, laßt ibn trocknen, nimt hernach den Thon weg, und beschneidet die Forme allents halben, daß sie recht gleich werde. Alsdenu macht man fie auf, oder nimt sie von einander, thut die Figur behuts sam heraus, damit die Form auf der Seite nicht zerbros chen werde, und schneidet nunmehr an beyde Theile dersel ben den Einguß ein. Wenn man diese Formen brauchen und Wachsbilder darinn abgießen will, (f. Wachsbilder gies Ben) so muß man allemal erst schlechtes Wachs darein gies Ben, und von demselben die Bilder einmal abgießen, weil die Formen im Anfange rauh sind, und der erste Abguß mit weißem Wachs verdorben seyn würde. Durch diesen er sten Abguß mit schlechtem Wachs aber wird die Rauhig.

Wachsformen, Formen, worinn man allerley Figu ren in Wachs abbildet. Sie sind entweder von Holz, oder von Gips. Die aus Gips macht man folgendergestalt: Wenn der gebrannte Gips klein gestoßen, so nimt man das Bild, so man formen will, und leget solches auf ein glei ches Brett auf einen Tisch, und macht von Thon und blauer Erde einen Rand herum, der ungefähr einen Zoll höher als das Bild, so man abformen will, sey, und von dem felben einen Finger dick abstehe. Das abzuformende Bild muß man vorher erst sauber mit einem fubtilen Pinsel mit Baumol ganz dünn überstreichen; alsdenn feuchtet man den feingestoßenen Gips entweder mit einem dünnen Leim wasser, oder mit gewöhnlichem Wasser nur allein an, und macht ihn zu einem dünnen Brey, und`yießt solchen geskeit benommen und glatt werden. schwinde über das recht wagerecht liegende Bild, damit der Gips überall gleiche Dicke bekomme; man läßt ihn wohl trocknen, nimt den Rand weg, und beschneidet sodann die Form recht gleich, macht auf den Seiten, wenn man ein Gegentheil darüber gießen will, einen Schnitt darein, damit sich das darüber gegossene Gegentheil nicht verrücken könne, und bestreicht es auch auf der andern Seite mir Baumôl recht dünne, macht wieder einen andern an der Form anliegenden Rand, der auch etwas über das Bild gehet, und gießt den Gips, wie zuvor, darüber, läßt ihn trocknen, nimt den Rand weg, beschneidet ihn wieder gleich, macht die Form von einander, nimt das Bild ge machlich heraus, und schneidet in der Form einen Eingus. Dieses sind nun Formen zu Bildern, die nur auf einer Seite ihre Bildung haben, auf der andern aber ganz gleich find. Sollen aber die Formen solche Bilder bilden, die auf beyden Seiten erhaben, oder beyde Seiten erhabene Bils dungen haben, so verfähret man also: Man nimt ein Stück weichen Thon, drückt das Bild bis zur Hälfte hin ein, macht den Thon rings herum auf den Seiten fein gleich, daß er eines Fingers dick rings herum um das Bild fey. Nun macht man von dem nämlichen Thon ei nen Rand um die gemachte Form, daß derselbe eines Fin gers hoch und noch höher, nachdem man nämlich die Forme dick haben will, über das in den Thon eingelegte Bild ge he, und gießt dann den mit einem dünnen Leinwasser, aber auch nur schlechten Wasser, angemachten Gips darein and läßt ihn trocknen. Ist er nun trocken worden, fo läßt man das eine Theil von dem Bilde in dem Gips bleis ben, fehret die gemachte Form um, nimt den Thon davon, und beschneider denselben fein gleich, doch muß man zusehen, daß das halb abgeformte Bild unter dem Schneis den nicht aus der Gipsform falle. Man macht ferner in der obgedachten Form auf die Seite Einschnitte oder Aus. höhlungen, und beschmieret selbige wieder mit einem stars fen Seifenwasser oder Baumol. Es müssen aber die Aus höhlungen nothwendig gemacht werden, damit, wenn man das andere Theil der Forme gießt, kleine Zapfen entstehen, wodurch die Form zusammengehalten wird, daß sie sich nicht verrücken kann. Nach diesem legt man um diesen

Wachsgefäße, (Salpetersiederen) diejenigen hölzernen Gefäße, worinn die eingekochte und zum Anschießen fertige Salpeterlauge geschütter, und sich darinn kristallisiret.

Wachs in Boden gießen. Wenn das Wachs ausges presset ist, so wird es abermals geschmolzen und geläutert. Man läßt es deswegen in einem Kessel wieder zergehen, sich sehen, und gießt es nachher in eine reine mit Fett ausgescheuerte Pfanne, läßt es darinn stehen, bis es hart wird, so wird es sich hernach gut ablösen und heraus neh men laffen. Indem man das Wachs läutert, und am Feuer stehen hat, muß man nicht davon weggehen, bis es fich völlig gefeht und geläutert hat, weil es leicht ges schiehet, daß es überläuft, und wenn es überlaufen will, so muß man fleißig darinn rühren.

Wachskasten, Fr. Caiffe de criftallifation, ein von Pfosten zusammengesetter Kasten, barein die gefottene Vis triollauge geschlagen wird, daß sie sich darinn abkühle, und der Virriol anschieße. Er thut eben die Dienste, als die Wachsbank, nur etwas langsamer.

Wachskeulen, f. Wachswinden.

Wachslampe, (Wachslichtzieher) Wachslichter, die zu Nachtlampen gebraucht werden. Der Docht dieser Lams pen muß máßig gedrehet, auch bey der Verfertigung nicht mit Wachs bestrichen werden, damit sich im Brennen das flüßige Wachs leicht und schnell in den Docht einziehe.

Wachslappen, ein reiner dichter Leinwandlappen, der durch reines Wachs gezogen worden, und womit man die Schränke, Stühle u. dgl. bonet und glatt reibet.

Wachslichtscheibe, f. Waagebalken. (s. Wachgs

lichtziehen)

Wachslicht ziehen. (Wachsbleiche) Dieses ist gemets niglich eine Beschäfftigung der Wachsbleicher, welche das Wachs im Sommer bleichen, im Winter aber Wachsliche ter gießen und Wachsstöcke ziehen. Da das Wachs un vermischt zu spröde, und also zerbrechlich ist, so wird es bey dem Schmelzen mit etwas Terpentin vermischet, das weiße Wachs mit weißem, und das gelbe mit gelbem Tere pentin. Doch muß dieser Zusatz nicht zu stark seyn, weil sonst die Lichter beym Brennen laufen. Das Wachs u Bbbb 3

Wache

Wachsstöcken muß geschmeidiger seyn, als das zu Lichtern, weil diese erst gegossen und nachher gerollt, jene aber beynahe wie Draht gezogen werden. Einige vermischen auch wohl Das weiße Wachs ihres Vortheils wegen mit weißem und hartem Talg, worzu das weiße und durchsichtige Ziegen: talg bas brauchbarste ist. Einige nehmen auch wohl zu dem sogenannten Vorguß (f. diesen) schlechtes und unreis nes Wachs, und begießen nachher den Vorguß mit besserm und reinem Wachs. Besonders geschieht dieses bey den gelben Altarlichtern. Zu den weißen Lichtern macht man bie Dochte, (f. diese) wie gewöhnlich, ganz von Baum wollengarn, zu den gelben aber auch mit Leinengarn ver. mengt. Das weiße Wachs zu den Lichtern wird in einem zinnernen oder verzinnten, das gelbe aber auch wohl in eis nem gewöhnlich fupfernen Kessel geschmolzen. Nach dem Schmelzen muß es in einem Kessel oder in einer Banne ets wa eine halbe Stunde stehen, damit die Unreinigkeit zu Boden fällt, das klare und reine Wachs wird darauf in einen sinnernen Kessel gegossen, der beynahe kegelförmig und in der Werkstätte eingemauert ist. Auf dem starken Mauerwerk ist um den obern Rand des Kessels herum eis ne bretterne Vertåfelung gleich einem Tisch, worauf beym Gießen das abträufelnde Wachs fällt. Unter dem Kessel liegt auf einem eisernen Rost ein mäßiges Kolenfeuer, wels ches das Wachs im Kessel in einer mäßigen Wärme erhält. Bequem ist es, wenn dieser Roft Rollen hat. Ueber die sem Kessel schwebt nun der Waageballen (f. diefen) mit feinen zwey Scheiben, woran die Dochte hangen, und bie Lichter gegossen werden. Auf jedem Nagel der Scheia ben hängt ein Docht, und man giebt mit der daran befinde lichen Kette dem Waagebalken und den Scheiben einen solchen Abstand von dem Kessel, daß das unterste Ende der Dochte etwa 1 Zoll von dem Rande des Kessels absteht. Die Spike des Waagebalkens bevestiget man in der Gas bel beffelben, und die Scheibe hångt nun zur Hälfte unbes weglich über dem Keffel, doch kann sie vermittelst eines Wir. bels des Waagebalken im Kreise umgedrehet werden. Nun fchöpft man mit einem Gießtiegel ohne Füße Wachs aus bem Kessel, und begießt jeden Docht so, daß das Wachs von dem Henkel an dem Docht hinab fließet, und drehet, indem man an einen Docht Wachs gießet, den Docht langsam um, damit man an denselben an allen Seiten Wachs gießen kann. So wird ein Docht nach dem an dern begossen, und während dem Gießen die Scheiße immer langfam umgedreht. Unterdessen daß man die übris gen Dochte begießt, erkalten die ersten, und man fängt von vorne wieder an ununterbrochen die Dochte, bis auf bie halbe Dicke, die sie erhalten sollen, zu begießen, und sie erhalten dadurch den Vorguß. (s. diesen) Hierauf werden sie getrödelt. (f. Trödeln der Wachslichter) Der Wan: gebalken wird nunmehr umgedrehet, daß die andere Schels be mit den noch nicht begossenen Dochten über den Kessel zu hängen komt, und diese werden gleichfalls so behandelt. Un. terdessen nimt ein anderer Arbeiter diese Lichter von der ersten Scheibe ab, umwickelt sie mit einem leinenen Tuch, und legt sie in ein Federbett, worinn sie nach und nach und

nicht zu schnell erkalten, denn sonst blåttern sie bey dem nachherigen Rollen (f. dieses der Wachslichter) ab. Nach dem Rollen hängt man mehrere Vorgusse mit dem Hentel auf einen Lichtspieß, wenn es weiße Wachslichter sind, und legt den Spieß mit den Lichtern auf ein Quarre der Wachsbleiche, wo die Lichter einige Zeit bleichen müssen, weil das gebleichte weiße Wachs durch das doppelte Um schmelzen etwas entfärbt. Nach dein Bleichen hängt man die halb gegossenen Lichter wieder an eine Scheite des Waar gebalkens, und begießt die Lichter so lange, bis sie ihre ers forderliche Dicke haben. forderliche Dicke haben. Alles dieses geschicht nach dem Augenmaaße. Nach dem Begießen müssen sie wieder ges trodelt, gerollt und gebleicht werden, gerade wie bey dem Vorguß. Zuletzt wird das Höckrichte jedes Lichts nes ben dem Henkel mit einem Meffer abgeschnitten, und so viel Lichter, als bey jeder Art auf ein Pfund gehen, ders gestalt auf einen hölzernen Tisch gelegt, daß die sämmtlis chen Spißen an dem Henkel in gerader Linie neben einans der liegen. Meben das vorderste Licht wird ein hölzerner Maaßstab geleget, der die Länge derjenigen Art Lichter, die auf dem Tisch gerade neben einander liegen, genau andeu, tet, nach Anleitung dieses Maaßes an dem dicken Erde der sämmtlichen Lichter mit einem scharfen Span ein Zei chen gemacht, und das Ueberflußige weggeschnitten. Das beschnittene Ende der sämmtlichen Lichter eines Pfundes legt man hierauf an eine metaline Platte, und roller die Lichter auf dem Tische, wodurch sich das beschnittene En de der Lichter glatt reibet. Alsdenn werden sie in Pink: de eingepackt. So werden die gelben und weißen Wachs lichter gesoffen.

Wachs lotben, Wachsbilder, die aus verschiedenen Theilen zusammengesetzt werden, müssen zusammengelöchet werden, d. i. man muß sie mit geschmolzenem Wachs zus sammenseßen. Man bedienet sich hierzu eines besondern Lothkolbens, Dieser ist von Eisen nach Gestalt eines Herzens gebildet, sehr glatt und gleich gefeilet und politet, und hat einen hölzernen Stiel. Sobald man löchen will, muß man die Theile genau zusammenpassen, und die Abs sabe an der Figur geschickt in einander fügen, indem man das eine Ende desselben an ein Licht hält, daß es ein wenig warm werde, und denn werden die Stücke in einander ge steckt und gut zusammengedrückt, damit sie vest stehen. Damit man aber die Fugen nicht sehen könne, fo nimt man den Lothkolben, und hält ihn über helles Kolenfeuer, daß er warm werde, und wischt ihn mit einem reinen Tuch ab, damit nichts unreines an selbigem bleibe. Dann nimt man ein Stückchen Wachs von der nämlichen Far be als das Bild, legt solches auf die Fuge, und hält den Kol ben, der weder zu warm, noch zu kalt seyn muß, an das Wachs, so fließet es ordentlich zusammen, und wo es un gleich ist, da überfahre man es wieder, und streiche alles gleich weg. gleich weg. Wenn nun alles sauber zusammengelöthet ist, so schabe man das Bild, wo es die Noth erfordert, mit einem Federmesser sein gleich, und police es dadurch.

Wachsmalcrey, eine Art Malerey mit dem eleodos rischen oder punischen Wachs. Es ist unter dem Ar

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