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ist mit einer Schnur an dem 2ten Fußtritt, als dem Gas zez oder Tindutritt, angebunden, so daß also, wenn dieser Fußtritt getreten wird, die gedachte lange Latte die Schmur der langen Latte des Perlenkopfs in die Höhe zieht; die lange Schnur dieser Latte begiebt sich hierdurch gleichfalls in die Höhe, und der Kontremarschstab senkt sich hierdurch herunter, und hilft dadurch den Unterfåden, daß sie den Perlenkopf leichter herunter ziehen, und die Perlen be quem umspringen können. Vor dem Perlenkopf, nåm lich zwischen demselben und der Lade, hången an zwey Schnüren, welche oben an dem Gestelle des Stuhls beve ftiget find, Stücken Bley, die den Perlenkopf hindern, daß er sich nicht an die Lade anlege, sondern beständig in seiner gehörigen Lage neben den andern Schäften von der Lade entfernt bleibe, um sich gehörig bewegen zu können. (f. Gaze weben)

Vereinigungsgang, Verbindungsgang, Fr. Galerie de Communication. (Kriegsbaukunst) So nennt man die unterirdischen Gänge, welche den Belagerern zum Hauptplatz dienen, oder zu dem bedeckten Wege in die Außenwerke, ohne vom Feinde wahrgenommen zu wer. den, zu kommen.

Vereinigungslinie, Kommunikationslinie, Fr. Ligne de Communication, (Kriegsbaukunft) der Gras ben, welcher von einem Ende des Laufgrabens bis zum an dern gezogen wird, damit die Belagerer einander zu Hülfe fommen können.

Vererzen, (Bergwerk) zu Erz machen. Wenn ein Metall gediegen bricht, so ist es kein Erz, fondern, wenn es mit einem andern Mineral genau vereiniget ist, alsdenn ́ heißt es vererzet. Eigentlich wird nur ein Metall durch Schwefel oder Arsenik vererzet, auf welche Art man alle Metalle, außer dem Golde, welches nach der damit ge machten Beobachtung allezeit rein und gediegen ist, verer zet findet. Einige Mineralogisten aber erstrecken die Be deutung auch auf Salien und andere Mineralien, wenn fie in den Anbrüchen mit Metallen oder Mineralien vereiniget kind.

Verfahren. 1) Fr. le proces. (Bergwerk). Die Art der Arbeit, wie eine Sache zu traktiren, der ProJeß. 2) Das Feld oder einen Gang mit Schächten oder Strecken öffnen, Fr. percir la montagne par des galeries.

Verfahren Feld, Fr. miniere epuifée, (Bergwerk). wird das ausgebauete Feld genannt.

Verfahren, sich, Fr. être en egarement, (Bergs werk) mit seinem Bau in die Jrre gerathen, daß man nicht weiß, wo man hinaus soll, welches z. B. geschieht, wenn mit einem Ort in einem Schacht erschlagen werden soll, und man schon weiter aufgefahren, als der Abstand abgegeben worden, mithin vorbey gefahren.

Verfahrungsart, Tücher nachzumachen. (Tuchmanufaktur) Wenn der Tuchmacher ein Tuch verfertigen will, daß von der nämlichen Breite und Güte als ein anderes ist, so muß derselbe verschiedene Proben machen. Er muß die Kettensäden des fertigen und zum Muster erwähl

ten Tuchs zählen, und nach der Anzahl derselben, und nach der Beschaffenheit der Güte des Tuchs das Blatt dazu erwähr len. Dieses sind die allgemeinen Regeln, ein Tuch nach einem Muster nachzumachen. Um die Proportion aber recht zu treffen, muß man ein Tuch zum Muster wählen, welches eben die Stärke, und nach der Walke eben die Breite hat, als das, so man zu verfertigen Willens ist. Es muß ferner mit der Kette und dem Einschlage in einem Verhältnisse stehen, und nach dieser Untersuchung sowohl` mit der Anzahl der Kettenfåden, als auch mit der Breite des Blatts, überein kommen. So ganz lassen sich hiervon keine bestimmte Regeln vorschreiben, sondern es kome hauptsächlich auf die lange Erfahrung des Manufakturisten an, wie er genau die Kette und den Einschlag eines nachzumachenden Tuches bestimmen soll.

Derfallbuch, f. Monathsbuch.

Verfallen, (Fechtkunst) den Stoß mit der Sekunde hoch pariren, daß selbiger über unsern Kopf weggeht. Man verfällt, wenn der Gegner sowohl auswendig als inwendig stößt, nur daß man im leßten Falle dabey favirt.

Verfallen, (Schifffahrt) wenn ein Schiff seinen vorges sehten Kours nicht halten kann. Bald nöthiget es der Wind, nahe am Lande zu bleiben; ein anderes kann nicht in die vorgesehte Höhe kommen, und die reine See ges winnen, welcher Umstand zuweilen Schiffbruch verursachet. Wenn ein Schiff nicht gut steuert, so kann es un merklich, auch bey geringem Winde verfallen. Im Stur me und wenn der Wind oft uniseßet, im Nebel und bey andern Umständen geschicht es gleichfalls. Die Strome können großen Irrthum verursachen. Solange man nicht ̧ das wahre Abfallen des Schiffes bestimmen kann, so kann man hierüber nichts sagen; denn der Winkel, den es mit seinem Fahrwasser macht, kann nichts gewisses geben, weil das Schiff mit seinem Sog durch eben die bewegende Kraft seinen Ort verändert. Es ist eine allgemeine Regel, daß man sich an den Wind des Orts halte, da man hin will, man muß sich aber zuweilen hüten, nicht zu dicht daran zu seyn. Wenn man z. B. nach dem Vorgebirge der Hoffnung seegelt, so muß man nicht gar zu nahe daran liegen, man fällt zu stark ab, und kann auf die brasili schen Küften verfallen.

Verfallen, f. Eingegangen.

Verfangen, wenn man etwas hebet, und an einem Hebezeuge ein eingesteckter Bolzen so lange hält, bis ein. neuer eingesteckt wird; oder wenn man mit Ketten und Schrauben aufwindet, und die Kette so lange vest stellet, bis man die Schrauben wieder tiefer stellen kann; ferner, wenn man mit einem Hebebaum die Laft so lange hålt, oder solche so lange stüßet, bis man einen frischen uns terstüket.

Verfaulte Puppen, (Seidenbau) diejenigen Cocons, die vermöge der Fäulniß bey dem Haspeln einen Theil ihres Gummi auflösen, die Luft und das Wasser hinein dringen lassen, so daß sie zu Boden sinken, und sich nicht herum wälzen, folglich sich auch nicht abhaspeln lassen.

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Ders

Verfinffertes Zimmer, oder eine gemeine Cantera abscura, entsteht, wenn man in einem ganz rermachten Zimmer durch dessen Fensterladen ein, oder mehrere Löcher bohret,, von der Größe einer Erbse, alle von der Sonne be Schienene Objekte an der weißen Wand erscheinen umgee Lehrt, und man bekomt soviel Gemålde davon, als man Löcher hat. (f. Camera obscura)

Verfirften, (Baukunst, Dachdecker) die Spiße oder bere scharfe Kante eines Dachs, den First, bedecken, und wider den Regen verwahren. Bey Stroh- und SchaubDächern geschieht - solches mit besonders dazu verfertigten Schoben und Lebm, bey den Ziegeldächern mit hohl der Forstziegeln, (f. diese) bey Schieferdächern aber mit Bley.

Verfolgen. (Seekrieg) Ein einzelnes oder etliche Schiffe verfolgen, heißt Jagd darauf machen. Verfolgen fagt man aber eigentlich von zwo Eskadren. Hieben be dienet man sich folgender Methode: Men schicket deu Weichenden zuerst die besten Seegler nach, welche die zu rückbleibenden aufbrngen, oder die Flotte Stand zu hal ten nöthigen. Ist die fliehende viel schwächer, so muß man ohne Umstände darauf fallen, ehe sie sich befinnen Fann.. Ift fie aber stark, fo muß der Verfolaende fich ungefähr in die Ordnung stellen, und sich darinn erhal sen, die der Feind hat.

Vergadderung, (Kriegskunst) das Zeichen, so den Soldaten durch die Trommel zum Marsch gegeben wird. Vergahrpott, (Zuckersiedercy) ein großer Syrupstopf, worinn der Syrup, der aus den Formen von den Zucker hüten abfließt, gesammlet wird, woraus der Syrup wieder Durch hölzerne Rinnen, die von jedem Boden der Zucker Federen gehen, in den Syrupsbad geleitet wird.

Vergänglich, Fr. Pallager, e, (Maler) Malereyen, o kurze Zeit bestehen, als ein Lichtstrahl, welcher zwischen dem. Gewölbe hervorbricht, ein karakterisirender Zug einer lebhaften Leidenschaft, welcher auf dem Gesichte durch eine vergängliche Bewegung ausgedruckt wird. Diese flüchtis sen Schönheiten muß ein Maler nicht vorbey gehen lassen, fondern auf seiner Leinwand vest zu machen suchen. Was Die Franzosen Paffager nennen, ist eigentlich die Vagueffe, Die leicht und flüchtig angegebene Vergleichung, Fr. Balance, Malen.

Vergarten, bey den Tischlern soviel als Verkröpfen. (dieses) In Obersachsen bey der Landwirthschaft das Feld mit seinen eigenen Pferden bestellen und pflügen. Vergatthobel, (Tischler) ein Hobel, der einen Ser fim bobel gleicher, womit Gesimse in ihrer Göhrung ver tröpft werden.

Vergattiren Fr. meler de diverfes mines de fer, (Einbütte) eine Beschickung (s. diese) mit verschiedenen Arten von Eisenstein machen.

Verge, ein spanisches Längenmaaß zu Sevilien, so par der Ellen beträgt, daß-jolylich 17 pariser Ellen 24 Verges betragen.

Vergebner Boden, Fr. Saux-Plancher, (Baukunft) in unter dem Fußboden von Brettern zwischen dem Ges

bålke von Leisten und schlechten Brettern gemachter - Voden, auf welchen man Sand schüttet, um die Wärme befs ser in den Zimmern zu erhalten.

Vergerben, wird von den Holzflößen gesagt, wenn alle Tafeln zusammen in ein Floß gebracht, mit Stangen kreuzweise überleget, und etlichemale durch Wieden und Spänner an solche Stangen bevestiget werden. Mar nennet solches auch anrichten, und ist alsdenn ein Floß: zur Abfahre fertig.

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Vergewerke, Vergewerkschaften, Fr. trouver des exploiteurs, (Bergwerk) einzelne Kure, oder ganze Ze chen an baulustige Personen bringen, welche solche bauen. Vergießen, (Baukunst) wenn die Löcher in den Stei nen, worinn eiserne Klammern oder auch eine Schüssel in Stein eingelassen worden, mit Bley herum voll und dichte gegossen und ausgefüllet werden.

Vergis, eine Art Hanfleinwand, welche drey Viertel pariser Ellen breit liegt.. Sie wird in der Gegend von Abbeville gewebet, und großentheils auf den Märkten dies ser Stadt verkauft.

Verglasen. (Glaser) Darunter versteht man die Ara beit, wenn die Fensterrahmen mit neuen Fensterscheiben von Glas ausgefüllet werden. Dieses Verglasen aber ges schicht auf drey verschiedene Arten. Denn man hat Fene fter mit ordinairem Senfterbley, Senfter mit Bars nißbley, und endlich Sprossen oder Rüttfenster. Cf. alle diese verschiedene Artikel) Alle diese drey verschiedene Fensterarten werden nun auch auf verschiedene Art verglas fer, d. i. das Glas in den Rahmen bevestiget und eins gesetzet.

Verglafen mit Karnißbley. (Glaser) Dieses Ver glasen geschieht, was das Maaßnehmen und Zuschneiden der Scheiben anbetrifft, auf die nämliche Art, als bey dem Verglasen mit ordinairem Fensterbley, (s. dieses) aber das Verbleyen geschieht auf eine andere Art, weil das Bley von dem ordinairen Fensterbley durch die mittelste Röhre unterschieden ist. Nachdem die Scheiben zugeschnit ten, und die Zeichnung nach der Größe des Fenfers auf dem Tisch entworfen worden, eben so, wie bey dem ordinairen Fensterbley, so wird nach dem Umfange der ge dachten Zeichnung auf drey Seiten das Umbley herum ge leget, und die Rinne aeöffnet, aber auf der einen langen Seite bleibt solches noch weg, bis der ganze Flügel verglas set ist. Zu jeder Glasscheibe muß jedes Stück Bley, so solche umgiebt, nach der erforderlichen Länge und Breite der Glosscheibe, besonders auf dem Vergöbrungsbrett, (f. dieses) zugeschnitten werden, und jedes Ende des Bleys erhält eine rechtwinkelichte Spike, so, daß alle vier Bleys stacken, die um eine Raute zusammenstoßen, mit ihren vier Spitzen genau zusammenpaffen, und nicht den gerings ften Zrois benraum lassen. Die Enden aber an den Queers blepucken, tie in das Umbley gesteckt werden, dürfen keis nen Gibrunasschnitt erhalten, sondern dies wird aleich abs geschnitten. de Fensterscheibe wird affo besonders mit den erforderlichen Stücken des Karnißbleres eingefeßt, und jedes Stück muß hier um der Spißen willen im Verach

Fungsbrest

rungsbrett zugeschnitten werden, und der Glafer kann hier nicht, wie bey dem Verglasen der Fenster, mit ordinairem Bley die Stücken nach der Länge des Feusters zusammen, laffen, weil die vier zusammensteßenden Spißen der vier Bleye genau zusammengepaßt und nachher zusammengele thet werden müssen. Auf diese Art wird immer eine Scheis be an die andere in die Rinnen der dazu gehörigen Bleyflücken eingeschoben, und mit dem Bleyknecht zugeftris den. Da die Röhre des Karnißbleyes hohl ist, und sich bey dem Verlöthen leicht zumachen wird, die Röhre aber offen erhalten werden muß, da in dieselbe, wenn das Fens fter fertig ist, die Windeisen eingesteckt werden müssen, so wird vor dem Löthen jedes Queerbleys ein kleines rundes passendes Stäbchen hineingesteckt, und alsdenn werden mit dem Vergöhrungskolben die vier Spitzen des um eine Scheibe befindlichen Bleves verlöthet. Man hålt nämlich Schnellloth auf jede Zusammenfügung der Göhrungsspis ben, hält den erhißten Kolben auf das Schnellleth, ma chet dieses dadurch flüßig, und reibt es mit dem Kolben glatt auf einander. Zuweilen reibt man auch das Schnell loth mit dem Kolben nach einem Kreis herum, so daß ein rundes Plättchen entsteht; oder man seht auch wohl ein rundes messingenes Plättchen beym Löthen auf, und beve ftiget folches mit dem Löthen zugleich auf den zusammen stoßenden Spißen, das Unbley wird gleichfalls mit dem Karnißbley an dem Umfange des Fensterflugels, an den dren Seiten, zusammengelöthet, und nach dem Löthen. ziehet man die in die Röhren der Queerbleye eingesteckte Stäbchen heraus, und steckt dagegen die Windeisen hinein. Alsdenn wird das Umbley an dieser Seite mit dem Queers bley vereiniget und angelöthet, und endlich wird das verglasete Fenster in die Ruthen des Fensterrahmens einges fchoben, (f. dieses) das Rahmstück aufgesetzt und be vestiget.

Verglasen mit ordinairem Fensterbley: (Glafer) Dieses find die gewöhnlichsten und schlechtesten Fenster, und werden auch nur mit gewöhnlichem Tafelglas auf fol gende Art verglaset: Der Glaser mißt mit der Zeichen leiste (f. diese) sowohl die Breire, als auch die Höhe des zu verglasenden Fensterflügels aus. In beyden Fällen von dem Grunde der Ruthe oder der Fuse der beyden gegen, überstehenden Rahmstücke des Flügels. Auf eben dieser Zeichenleiste theilet er die Fensterscheiben oder Rauten nach dem Verhältniß der abgemessenen Flügelgröße mit dem Zirs tel sowohl nach der Länge, als Breite ab, wie viel Scheis ben nämlich in jede Reihe kommen sollen. Bey dem or dinairen Fensterbley pfleget man die Scheiben nicht groß zu machen. Ben diefer Abtheilung der Rauten muß der Glafer den Zirkel sehr forgfältig gebrauchen, damit die Hiernach Scheiben weder zu groß-noch zu klein werden. schneidet er die sämintlichen Scheiben eines Flügels zu: Er muß aber bey jeder Scheibe für den Boden des Bleys, so die Scheibe umgeben soll, zugeben, welches' er aus der Ers fahrung schon zu bestimmen weis: Der Rand der ganzen' Blastafel, woraus die Scheiben geschnitten werden, muß vorläufig mit dem Winkelmaaß abgezeichnet und abgeschnits

ten werden. Hiernächst mißt man die Größe jeder Schei
be mit dem Zirkel ab, und deutet den Umfang mit Kreiz
depunkten an. Nach diesen Punkten schneidet er nach den
Lineal mit dem Diamant die Scheibe ab. Er hebt die gans
ze Glastafel auf, und nach einem sanften Schlag oder
Druck mit den Fingern füllt die abgeschnittene Glasscheibe
von der Tafel ab. Doch pflegen hin und wieder im
Schnitt einige Glasspisen stehen zu bleiben, die mit dem
So werden
Krofel abgetrofelt (f. dieses) werden.
sämmtliche Glasscheiben des ganzen Fensterflügels zuge☛
schnitten. Nach diesem beschreibet der Glaser mit Kreide
auf einem Tisch eine genaue Zeichnung des ganzen Fensters
nach dem genommenen Maaß, nach dem Umfange der
sämmtlichen Scheiben, und um den Umfang dieser Zeich
nung leget er das Umbley (f. diefes) so, daß die Rinne
dieses Bleyes nach der Zeichnung gekehrt ist und demic
folches nicht zurück weiche, so schlägt er auf den äußerstew
Seiten desselben hin und wieder kleine Navel in den Tisch
ein. Nach Maaßsabe dieser Zeichnung sticht er auch gleich
falls mit dem Abstechmesser (s. dieses) drey Queerstucke
von dem ordinairen Fensterbley ab. Jedes Stück muß
an beyden Enden rechtwinklicht abgestochen werden. Bey
jedem Queerstück bieger er die Rinne an beyden Seiten
mit dem Bleyknecht auseinander, und legt diese drey
Queerstücke von Weite zu Weite (wenn, wie wir hier an
nehmen wollen, der Flugel aus vier Scheiben der Höhe
nach besteht) in die gemachte Zeichnung auf den Tisch ge
gen das Umbley der einen Seite, und das eine Ende jedes
Queerstücks wird in das Umbley eingestoßen: Nunmehr
wird die unterste Scheibe in ihren untern und rechten Seis
tenrand in das Umbley gestoßen, und mit dem. Oberrand
in die Rinne des untersten Queerstücks, alsdenn werdem
die folgenden zwey Scheiben mit ihrem einen Seitenrande
in das Umbley, und der Ober- und Unterrand in die Rinne
der Queerstücke gestoßen. Endlich wird auch die leste:
vierte Scheibe mit dem Unterrand in cie Rinne des obern
Queerstücks, und der Seiten- und Oberrand in das Ume
bley eingeschoben, und die Rinne des Umbleys und der
Queerstücken mit dem Bleyknecht zugestrichen.. Nunmehr
schneidet er das Fensterbley, welches die Länge des Flügels
einnimmt, nach der ganzen Länge des Fensters, öffner die:
Rinnen, presset es neben den eingefeßten Scheiben oben
und unten in das Umbley, schiebt es mit seiner geöffneten
Rinne auf die im Queerblen und Umbley schon bevestig
ten Rauten vest an, und streicht die Rinnen über den
Scheiben zu. Auf eben diese Art werden die folgendem
zwey Reihen, wenn das Fenster drey Scheiben breit ift
verfertiger. Die Queerbleye werden hier in das lange
Blev mit dem einen Ende gestecker, und die Rauten auf
die erzählte Art wieder ins lange und Queerbley eingeschos
ben und beveftiget, und alsdenn ein neuer langer Streiff
von Fensterblen an die Rauten und Queerbleye bevestiget
und endlich die feste Reihe Glasscheiben eingesetzt, inden
man die lehten Queerstücke in das lange Bley mit dem- ein
nen Ende einsett, alsdenn die Rauten einschießt, und sor
wohl die Rauren, als auch die Enden des Queerbleys in
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Dies

dies Umbley einschiebt, und alle Rinnen zußtreichet. Nuns' mehr muß das Queerbley mit dem langen Bley an den Punkten, wo jenes in dieses gestochen ist, auf beyden Seis ten zusammengelithet werden, so wie auch beyde mit dem umbley da, wo es in dieses gestochen ist. Dieses geschieht mit dem erhißten Vergöhrungskolben, (s. diesen) den der Glaser vorläufig in dem Ausreibeblech (f. dieses) abreibet. Er hält das Schnellloth auf jede Zusammenfús gung des Blechs, berühret das Schnellloth mit dem hei Ben Rofben, bringt es hierdurch in Fluß, und breitet es mit dem Kolben eben aus. Dieses geschieht nun auf beyden Seiten des Fensters. Endlich löthet er noch in allen drey Reihen da, wo sich das lange Bley mit dem Queerbley berühret, aus diesen Punkten auf der auswendigen Seite des Fensters ein klein Stück Haftenbley auf. Man bringt in jedem Punkt etwas Schnellloth mit dem Kol ben in Fluß, und druckt das Haftenblen auf, wodurch es sich mit dem Fensterbley vereiniget. Das also verfers tigte Fenster wird nun in die Ruthen des Fenkerflügels eingeschoben, (f. dieses) und alsdenn die Windeisen (f. dieses) beveftiget.

Verglasuren, (Töpfer) ein Geschirr mit Glasur über ziehen. (s. Glasur, Glasieren)

Vergleichen. (Goldschläger) Wenn die Gold- oder Silberblätter aus der zweyten Quetschform kommen, so werden fie in zwey Theile mit dem Reißmesser zerrissen, und auf einer Waage die Schwere der Blätter untersuchet, die leichten von den schweren abgesondert, jede Art in eine bes fondere Dünnquetschform geleget, und besonders geschlas gen. Denn so wie die Blätter gleich groß seyn müssen, fo missen auch alle, die zu einer Form gehören, eine gleis che Schwere haben, auf daß alle an Stärke gleich seyen, Tvenn fie völlig bearbeitet sind. Aus eben der Ursache müssen sie auch durchgängig gleich dick und viereckigt seyn. In dieser letzten Absicht zerreißt er die Hälfte von neuem in gleiche Theile, ehe er sie in die Dünnquetschform bringt, and legt den Hinter und Vorderzipfel dieser beyden Vier tel zusammen. Jedes Viertel hat nåmlich nur auf den beyden Seiten eine gerade Linie, wo es zweymal zerschnit ten ist. Nunmehr aber legt er zwey Viertel dergestalt zufammen, daß sie beyde ein völliges Viereck ausmachen, und daß die ungleichen und dünnen Spißen auf den står Fern rechten Winkeln zu liegen kommen. Diese beyden Blätter bleiben über einander auf einem Blatte der Form liegen, und der erste Schlag des Hammers vereiniget sie auf immer.

Vergleichen, Abrunden, (Schneider) wenn er den untern Umfang eines Kleides, sowohl Vorder- als Hinter theil, zusammenhangend gerundet gerade schneidet, um die Falten gehörig gerade zu schneiden, denn ein Theil steht zuweilen vor dem andern etwas vor.

Vergleichen, (Topfer) wenn derselbe einen Thonklos von einem Thonhaufen nimt, um ihn zu seiner bestimm ten Arbeit zuzubereiten. Dieses geschieht, indem er ihn auf der Wellbank, (f. diese) die neben der Scheibe ist, mit den Hånden durchwirkt.

Vergleichen, f. Lüten.

Vergleichen, die Blößen. (Weißgerber) Wenn die Blößen oder geäscherten Felle aus dem Aescher kommen, so werden die Spitzen der Füße und des Kopfs, und übers dem die Ohren, die Bruftzipfel und der Schwanz, abge. schnitten, welches vergleichen heißt. Denn diese Dinge: nußen weiter zu nichts, als daß fie unter das Leimleder geworfen werden. Alsdenn werden die Blößen eine Nacht in reinem Wasser eingeweicht, und hernach gestrichen. (f. Streichen) Andere weichen sie auch vor dem Vergleichen ein, und streichen fie unmittelbar darauf auf dem Scha bebaum.

Vergleichen des Manscheffers. Der fertige Mans. schester muß auf seiner rauhen Oberfläche, nachdem er fertig gewebet worden, verglichen, d. i. sein Flor oder Haar muß so gleich als möglich gemacht werden, da öfters bey dem Aufschneiden der Ringel über den Ruthen Ungleichheiten entstehen. Zu diesem Endzweck wird der fertige Manschester über einen viereckigten Rahmen oder Gestelle. auf ein rothglühend gemachtes Stück Kupfer, so eine hal be Walze bildet, gezogen, und das ungleiche Haar dadurch abgesenget. Man wickelt nämlich den fertigen Mansches. fter auf eine an dem einen Ende der Maschiene angebrach te Walze auf, und wickelt denselben über das glühende Kus pfer auf die andere Walze, welches aber geschwinde geschehen muß, damit der Flor nicht verbrenne. Auf solche Art werden alle Ungleichheiten der längern Fåden des Flors abgebrannt und gleich und eben gemacht. Nachher muß der Manschester mit einem Stück Bimsstein auf einer lan gen Tafel abgerieben werden, damit der Flor so gleich und glatt wie möglich werde. Man bedienet sich auch wohl des Schachtelhalmes dazu. Nachher kann der Manschester gefärbet werden.

Vergleichung, Fr. Declarement, (Baukunst) wenn man unter einer Stuffe von Stein den Ueberschlag_ab. hauet, und gleich machet; deswegen sagt man, die Thüren find abgeglichen.

Vergohrungsbrett. (Glaser) Auf einem Brett ist auf der einen langen Seite eine Leiste, und auf dieser eine Rinne angebracht, worein das Karnißbley genau passet. stücken zusammenlöthet, nach einem spitzen Winkel zuges Dieses Bley wird an solchen Enden, wo man es mit Bley. Vergohrungsbrett aus, und diese Spitze selbst heißt die. spist. Solche Spiße des Bleys schneidet man auf dem Bergöhrung. Es find in dieser Leiste verschiedene solcher Kreuzschnitte, welche er mit der Karnißläge (s. diese) eins Göhrung die Fenster verbleyen will, fo legt er das Ende schneidet. Wenn der Glaser also mit Karnißbley nach der thut nach dem Kreuzschnitt dieses Bretts mit der Karuiss des Karnißbleys in die Rinne des Vergöhrungsbretts, und sage zwey Schnitte, hierdurch erhält das Bleyende eine Spike oder Göhrung. Da nun alle Stücke nach diesem gedachten Kreuzschnitte abgeschnitten werden, so erhal ten fie fåmmtlich eine gleich große Göhrung, und passen an einander.

Vergohe

Dergohrungskolben, Klempnerkolben, (Glafer) ein Hammer von Eisen, dessen Piune bald keilartig, bald Spitz ist. Er hat einen eisernen Stiel, und an diesem eis nen hölzernen Griff. Er dienet dazu, das Bley damit zusammen zu löthen, so wie auch bey gewöhnlichem Bley die Haften auf dem Windeisen.

Vergolden. (Goldschmid) Das Silbergeschirr wird, nachdem es mit dem Bimsstein gerieben worden, auf eine gedoppelte Art vergoldet. Erstlich im Feuer durch das Amalgama. (f. dieses) Man traßt vorher das Silber mit einer messingenen Kraßbürste und mit Bier ab, damit es völlig glatt wird, und bestreicht die Stelle, welche man vergolden will, mit einem Pinsel mit Quickwaffer. (f. dieses) Dies erweicht, wenn man es durchgängig, we man vergolden will, aufgetragen hat, die Oberfläche des Silbers, daß sie sich leicht vest mit dem Golde vereiniget. Sollen nur einige Theile einer Arbeit vergoldet werden, z. B. der Rand eines Bechers, so überzieht man die angren jenden Theile, welche keine Vergoldung erhalten sollen, mit einem Schlamm von schwarz gebranutem Weinstein und Wasser. Nunmehr trägt der Goldschmid mit dem Betras gestift (s. diesen) die weiche Masse des Amalgama auf die Stellen auf, reibt es mit einem Pinsel auseinander, und legt das silberne Gefäß auf ein Kolenfeuer. Es muß aber zum öftern umgekehret werden, sonst bekomt es Flecke. Er nimt es ferner vom Feuer, legt es auf ein Tuch in der Hand, und reibt das Amalgama mit der Bürste ferner auseinander, damit es sich an allen Orten gleichmäßig ver, theile. Dieses feßt er so lange fort, bis das Quecksilber von dem Amalgama durch das Feuer völlig abgetrieben ift, und bis die Vergoldung durchgängig eine Goldfarbe erhalten hat. Es wird viel oder wenig Amalgama aufge. tragen, nachdem die Vergoldung stark seyn soll. Unge. fähr kann man vorher überschlagen, wie viel Gold man zu einem bestimmten Raum flüßig machen muß, genau läßt es sich aber nicht bestimmen. Das vergoldete Silber wird endlich in Bier abgekühlet, mit der Krazbürste abge. rieben, mit Zinnasche und präparirtem Blutstein gescheus ret, und mit dem Stahl polirt. Aus der überbliebenen Maffe des Amalgama gewinnt man das Gold wieder, wenn man in einem Schmelztiegel das Quecksilber im Feuer abs rauchen läßt. Will man aber das Quecksilber erhalten, so wird das Amalgama in einem Leder gesammlet, das Gold bleibt im Leder zurück, das Quecksilber aber dringt durch die Zwischenräume des Leders durch, das man in ein Ge. fäß fallen läßt, and den geringen Ueberrest des Quecksilbers, der noch im Golde geblieben ist, treibt man gleichfalls im Feuer ab. Auch verstehen einige Silberarbeiter die Kunst, das bey dem Vergolden im Feuer verfliegende Quecksilber aufzufangen. Sie sollen im Rauchfang eine irdene Schif fel mit Wasser angefüllet aufhängen, woran fich das Quecks filber, indem es durch die Hiße verfliegt und in die Höhe fteist, ansehen soll, welches bey großen Vergoldungen sehr vortheilhaft ist. Der Silberarbeiter giebt aber auch noch der Vergoldung eine hohe Farbe, so daß dieselbe auch von andern Farben schimmert. Dieses verrichtet er mit dem

Glühwachs. (f. diefes) Wenn die Vergoldung z. B. eine grünliche Farbe erhalten, und auf der Vergoldung durchscheinen soll, so seht er zu dem Glühwachs einen Theil Grünspan hinzu. Das Glühwachs wird gefchmolzen, und auf die vergoldete Arbeit mit einem Pinsel aufgetragen, wenn man sie vorher mit der Kratzbürste abge rieben hat. Das Geschirr muß hierauf so lange auf glús henden Kolen liegen, bis das Wachs abgelaufen ist. Es wird alsdenn im Urin abgekühlt, und mit der Kraßbürste und dem Polirstahl polirt. Eben dieses Glühwachses, bes dient man sich auch, wenn einige Stellen auf den masst ven goldenen Waaren eine abgeänderte Farbe erhalten sol len, welche man auf die gedachte Art behandelt.

Vergolden. (Gold- und Silverdrahtzieher) Diejenis ge Silberstange, woraus der sogenannte Golddraht gezo gen wird, muß mit Goldblåttern bedeckt oder vergoldet werden. Hiezu wird dasjenige Blattgold gebraucht, webs ches der Goldschläger unter dem Namen Fabrikengold (f. dieses) verfertiget. Die Silberstange muß vor dem Vers golden geschlichtet (s. Schlichten) und befeilet werden. Nachdem die Vergoldung stark seyn soll, werden viel oder wenig Goldblätter über einander ausgeleget. Nach dieser vielfachen Bedeckung mit Goldblättern erhält die Vergol dung den Namen, Einringliche oder Zweyringliche Vergoldung u. f. w. Die stärkste Vergoldung ist ins gemein funfringlich. Oft wird auf einem und demselben Silbercylinder eine starke und schwache Vergoldung zugleich angebracht, und zwischen beyden ein kleiner Zwischenraum unvergoldet gelassen, und nachher, wenn es eine gewisse Dicke beym Ziehen erhalten, daselbst entzwey gebrochen. Die Goldblätter werden mit einer kleinen Zange von Fischbein auf die Stange aufgeleget; denn mit den bloßen Hånden lassen sich folche nicht gut auflegen, weil der fettige Schmuß derselben den Zusammenhang mit dem Silber hin dern würde. Ueber die Goldblåtter werden einige Bogen Papier gewickelt, und mit Bindfaden dichte bebunden. Nun wird die Stange in ein starkes Kolenfeuer gebracht, welches in dieser Absicht mit Mauersteinen umschlossen ist, Die Spitze der Stange, welche nicht vergoldet, und zu dies sem Ende spiß gefeller ist, damit sie bey dem Ziehen durch das Loch des Zieheisens gesteckt werden kann, giebt das Zeichen, wenn die Stange genug im Feuer gewesen ist, denn sobald solche glühend ist, wird die Stange mit der Zange ergriffen und auf die Polirbank (f. diese) geleget. Der Golddrahtzicher schlägt den Ueberrest des Bindfas dens und des Papiers mit einen aufgewundenen Seil ab: und um die Vereinigung der erweichten Metalle zu beförs dern, reißt er die glühende Stange mit dem Polirkolben (f. diesen) auf allen Seiten. Hat sich etwa auf der Vers goldung eine Luftblase geseht, so sticht er sie mit einem Fes dermesser auf, und reibt sie mit dem Blutstein an. Denn die Stelle würde sich auf der Ziehbank abstreifen, wenn man dieses unterlassen sollte.

Vergolden. (Hutmacher) zug von Kameelhaaren u. dgl, eines Huts überzogen wird,

So wird der feine Ueber. genennt, womit der Kopf

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