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sich wie das Pansterrad erheben und erniedrigen läßt, und mit Schrauben hinauf und hinab geschraubet werden kann. In diesem Schraubengerinne, unmittelbar vor dem Pan. Berrade, ist denn das Gefälle (f. dieses) angebracht. Schraubenknecht, s. Schraubenzwinger. Schraubenkolben, kleine Schraubstöcke der Kupfer

schmide.

Schraubenkunft, wenn zu dem Zwischengeschirr eis nes mechan.schen Triebwerks Schrauben gebraucht werden: es sey nun die Schraube ohne Ende, oder eine gewöhnliche rückgängige Schraube.

Schraubenkünfte mit rådgångigen Schrauben. (Wofferbau) Ein Pumpenwerk nur einer solchen Schrau be, die nicht immer auf einer Seite fortläuft, wie die Schraube ohne Ende, sondern einmal vor das anderemal rückwärts läuft. An einer Welle eines Wasserrades find zwey Kammråder in einiger Entfernung von einander ans gebracht, wovon jedes inwendig auf ihrem Umfange etwa um die Hälfte Zähne oder Kämme hat, doch so, daß beyde nicht auf einer gleichen Stelle solche haben, sondern wenn die Zähne des einen Rades oben sind, die Zähne des an, dern unten seyn müssen. Diese beyden Räder sehen ein senkrecht sicher des Getriebe, so zwischen ihnen auf einer Welle steckt, in Bewegung, und zwar so, daß wenn die Zähne des einen Rades solches hin bewegen, die Zähne des andern Rades nach einer entgegengeseßten Seite sich bewe gen, und also durch den beständigen Kreislauf der Råder das Getriebe bald vor: bald hinter sich treiben, und zugleich auch die beyden Schrauben, so an der Welle des Ges triebes veste sind, beweget werden. Beyder Schrauben Gewinde gehen eines rechts und das andere links, welche bende auf einer Seite in zwo Stangen als in eine Mut ter fassen, und dadurch bey dem Umdrehen der ́ Schrau, bengånge die eine Stange auf und die andere absteiger, und zualeich die Kolbenstangen in den Pumpenröhren he ben. (f. Leupolds Schaupl. der Wasserkunst Tab. XXXIX. Fig II.)

Schraubenlinie, eine um einen runden Stock in gewisser aleichen Weite umlaufenden Linie, nach welcher man die verschiedenen Schrauben zu machen pfleget.

Schraubenmuttern zu sehr großen Schrauben zu schneiden. Man machet zu diesem - Endzwecke aus vier Balken ein Gerüste, so nach Art der Größe der Schraube stark seyn muß. Man machet durch zwey gegen über stehende Balken Löcher, daß durch das Loch des einen Balken die Schraubenspindel, und durch das des andern eine glatte Spindel, die nicht dicker als die Schraubenspins del ohne die Gänge ist. Beyde Spindeln werden so beve ftiget, daß sie nicht zurück weichen, noch sich in den Löchern umdrehen. Alsdenn nimt man ein Stück Holz, øder seht es aus zwen Stücken zusammen, wodurch man ein Loch macht, daß die Schraubenspindel durch kann. Beyde Stücke vereiniget man durch Zapfen oder Döbeln. Alsdenn schneidet man etliche Stücken von hartem Holze, so sich genau zwischen die Schraubengånge schicken, und nagelt oder zapfet solche in die beyden oben gedachten Stü

cke, wodurch die Schraubenspindel geht, so bekomt man eine Mutter, darinn die Spindel kann auf- und abge, schraubet werden. Alsdenn nimt man die neue Mutter, und macht dadurch ein Loch, daß die oben gebachte glatte Spindel genau darinn Plaß hat. Die neue Mutter fas set man mit zwey Hölzern dergestalt ein, daß sie nicht von einander weichen können. Die beyden Stäcke der Mutz ter mit den nur gedachten Hölzern fafset man mit zwey starken eisernen Ringen, und stecket solches an beyde Spindeln. An die eine Spindel bringt man den eisernen schars fen Zahn. Wenn nun beyde oben gedachte Hölzer mit ben beyden Muttern umgedrehet werden, so wird vermits telst der alten Mutter die neue Mütterschraube sich an dem Zahn schneiden, und genau das Gewinde der Spin, del erhalten.

Schraubenregister, f. Form der Drehbank. Schraubenreif, (Böttcher) ein eiserner Reif, welcher mit Schrauben an einem Fasse bevestiget wird, wenn die gewöhnlichen Reife gesprungen find.

Schraubensar, (Mechanik) ein nüßliches Hebezeug, so aus zwey Schraubenspindeln besteht, die gleiche Gänge haben, und derer. beyde Mutter neben einander in eine starke Bohle oder Pfofte eingeschnitten sind, darunter sich noch eine andere Schwelle befindet. Man nennt solches auch ein Hebegeschirre, es dienet zu Erhebung eines gattzen Gebäudes, einer Glocke aus ihrem Stuhl, um den leßtern zu verbessern 2c. (s. auch Schraubenwinde )

Schraubenschlüssel, (Eisenmetall) ein Eisen an beyden Enden mit einem vierkantigen Ringe versehen, wels che auf die Schraubenmuttern passen, und mit welchen soiche bey den Schrauben angezogen werden.

Schraubenschnecken, Pfriemenschnecken, Waeld jens, Pfriemenhörner, gewundene einschåligte Conchy, lien mit sichtlichen Windungen, sehr langen Spitzen und schmalen dúnnen Leibern. Es giebt ihrer verschiedener Arten, gezackte und glatte, auch von verschiedenen Farben.

Schraubenschnur, (Bortenwürker) schmale balbsei dene Bänder, womit die Frauensmüßen gebunden werden. Schraubenfiabler. (Horndrechsler) So heißen die Schraubeneisen dieses Professionisten, womit er die Schraus ben und Muttern zu den Pfeifenröhren schneidet. Się sind von der nämlichen Beschaffenheit, als die Schraubens eisen, nur kleiner: denn die Mutterschraube ist am einen, die Vaterschraube aber am andern Ende des Eisens. (f. Schraubeneisen)

Schraubenstein, eine Art Versteinerung, welche wie eine Schraube aussieht, nur daß jeder Gang einen für sich bestehenden Zirkel ausmachet. Man hált sie für Uebers bleihsel der Walzensteine und Sternsäulensteine.

Schraubenstöckchen, Fr. Etau, (Kupferstecher) eine Zange, womit die Kupferplatten gehalten werden, wenn dieselbe über die Kolenpfanne geleget wird, um den Firni, zu trocknen, damit sie sich nicht die Hände verbrennen. Man seht 1, 2, bisweilen auch mehrere, wenn die Platte groß ist, dergleichen Schraubenstöcke auf dem Rande an den Dertern an, wo keine Arbeit hinkommen soll. Sie

bestehen

bestehen aus zwey Backen, die mit einer Schraube zu fammengeschraubet werden.

Schraubenwinde, (Böttcher) ein vierkantiges Ge ftell gleich einem Rahm von Latten. In diesem Rahm ift entweder eine kleine Winde mit einem Griff, oder dage. gen ein Queerriegel, der fich hin und wieder verschieben läßt. Eine Schraubenspindel verschieber diesen Riegel nach Belieben. Denn sie ist zwar in einem andern Queerrie gel bevestiget, aber doch so, daß sie sich umdrehen läßt. Sie greift in den ersten Riegel ein, und durchbohret nur denselben. Zu dieser Winde gehöret noch ein starkes Seil, Das mit seinen beyden Enden an die beyden Queerriegel angeknüpft ist. Die Fässer und Tonnen werden an ihren engern Enden oder an den Boden mit dieser Winde zusam mengepresset, wenn man sie nåmlich bindet. Das Seil wird um das Faß an dem einen Bodenende gelegt, indem man entweder die Winde umdreher, so daß sich das Seil um dieselbe wickelt; oder dagegen die Schraubenspindel der gestalt umdrehet, daß der vorderste Riegel hinauf geht, und solchergestalt das um das Faß gelegte Seil solches zusams menpreßt. So wie man auf dem einen Ende verfahren hat, so verfährt man auch auf dem andern, nachdem man, sobald das Faß an einem Ende zusammengepreßt ist, einen Reif darum leget, daß es sich nicht wieder auseinan, der begiebt.

Schraubenzange. (Gold- und Silberarbeiter) Dieses ist nichts anders, als ein kleiner Handschraubstock, der mit der Hand gehalten wird, und worinn Kleinigkeiten einges spannt und abgefeilet werden.

Schraubenzeug Rettenzeug, (Brunnenmacher) ein Werkzeug, womit das beschädigte Ventil aus der Brunnenröhre gezogen wird. Eine lange zusammengeseßte Stange hat an zwey Stellen ein Gelenk, damit man das felbe besser behandeln und auch zusammenlegen kann; vorne hat es am außersten Ende einen Haken, welcher in den Bie gel des Ventils eingreift, wenn es herausgezogen wird. An dem entgegengesetzten Ende des Hakenendes hat die Stange ein Schraubengewinde, so sich in einer eisernen Mutter mit einem Schlüssel umdrehen läßt. Wenn man das Ventil ausziehen will, legt man auf die Mündung der Röhre ein Brett oder eine Scheibe, so in der Mitte ein Loch hat. Dadurch wird die Stange des Schrauben jeuges gesteckt, und sobald der Haken in den Biegel des Ventils eingreift, so wird das Ganze durch den Schrau benschlüssel bewegt, und das Schraubenzeug zieht das Ven til aus der Röhre.

Schraubenzeug, f. Schneidezeug.

Schraubenzieher, (Metallarbeiter) ein Eisen, das am Ende eine dünne, stumpfe Schneide hat, so man in den Einschnitt einer Holzschraube seßt, und damit solche aus. preber und ausziehet.

Schrauben zu drehen. (Mechanikus) Messingene oder silberne Schrauben drehet er auf der Drehbank, der er solche Einrichtung gegeben hat, daß auch ein Ungeübter eine Schraube drehen kann. Einige bedienen sich zu dieser Einige bedienen sich zu dieser Einrichtung eines sogenannten Lineals, andere aber einer

Patrone mit einem Register. (f. Patrone ber Drehs bank) Werden die Schrauben mit einem Lineal geschwit ten, so werden in die Spindel enge und weite Schraubens gånge von aller Art hinter einander eingeschnitten. Bey der Verfertigung einer Schraube wird einer dieser Schrau bengänge, der dazu am schicklichsten ist, gewählet, und das Lineal dergestalt auf die Docke der Drehbank gesetzt, daß die Schärfe desselben, die nach der Gestalt der Spindel ausgeschnitten ist, in den ersten Umgang des gewählten Schraubenganges greift. Das Ende des Lineals liegt neben dem Furter der Drehbank, worauf das Messing steckt, welches man in eine Schraube verwandelt, und auf dieses Ende wird das Schraubeneifen gelegt, womit man die Schraube schneidet. Tritt der Künstler den Fußtritt der Drehbank nieder, und bewegt hierdurch die Spindel, fo zieht der Schraubengang auf der Spindel, in welche die Schärfe des Lineals greift, das Lineal von der rechten nach der linken Hand, und läßt er mit dem Fuße zurück, so geht das Lineal zurück. Das Eisen liegt unbeweglich auf dem Lineal, es wird also mit demselben verschoben, und schneidet nach Maaßgabe des Schraubenganges auf der Spindel in das Messing ein. Das Dreheisen oder das Schraubeneisen, womit die Schraube geschnitten wird, muß dergleichen Zacken haben, daß sie genau in den Schraus bengang der zu schneidenden Schraube auf der Spindel passe, in welche man die Schärfe des Lineals geseht hat. Soll ein Zapfen in eine Schraube verwandelt werden, so liegt das Schraubeisen neben dem Zapfen auf dem Ende des Lineals, will man aber die Mutter in einem gebohrs ten Loche dazu einschneiden, so liegt das Muttereisen auf dem Arin des Lineals. Will nun aber der Künstler mit einer Patron (f. diese der Drehbank) eine Schraube schneis den, so richtet er die Drehbank mit der Patrone ein, zichet den eingesteckten Keil aus, und giebt hierdurch der Spina del Freyheit, sich bey der Bewegung der Drehbank von der Rechten nach der Linken, und so umgekehrt, zu ver schieben. Gegen diejenige Patron, nach welcher er eine Schraube schneiden will, preßt er ihr Register mit einem Keil, und das Schraubeneisen hält er beym Drehen unbe weglich auf der Vorlage. Die Spindel verschiebt sich nach Maaßgabe ihres Registers, zugleich aber auch das Messing an der Spindel, welches man in eine Schraube oder Schraubenmutter verwandeln will. Alles übrige bleibt wie bey der vorigen Art. Eine solche Einrichtung verursachet, daß der Künstler in den Erand gefeßt wird, mit der größten Geschwindigkeit ein Stück Messing chne weitere Vorbereitung in eine Schraube zu verwandeln. Geübte Mechanici besißen aber auch die Fertigkeit, die Schraube ohne eine solche Einrichtung bloß mit dem Eisen zu drehen. Sie müssen aber bey dem ersten Einschnitt die Drehbank ganz langsam bewegen, und wenn sie mit dem Fuße niederdrücken, das Schraubeneisen auf der Vorlage von der Rechten nach der Linken, wenn sie aber nachlass sen, von der Linken nach der Rechten verschieben. Ist der erste Einschnitt genau ausgedrehet, so leitet er schon das Dreheisen von selbst. F : Schraus

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Schraubenzug, Ft. la moufle, eine Maschiene, so aus mehr als einem Kloben zusammengesetzt wird, schwe. re Lasten damit zu heben. Die Alten gaben ihr den Namen nach der Anzahl der Kloben, woraus sie zusammengeseht wurde, einfacher, doppelter, dreyfacher Schrauben jug u. f. 1.

Schraubenzwinge, (Holzarbeiter) ein Werkzeug von zwey rechtwinklichten Armen, wo durch das Ende des ei nen Arms eine Schraubenspindel geht, die bis auf das Ende des andern Arms kann geschraubet werden. Mit die fen Zwingen werden geleimte Stucken zusammengepreßt, und der Leim muß darinn erkalten und trocken werden. Auch bey dem Biegen verschiedener Stücke Arbeit werden diese Schraubenzwingen gebraucht: indem zwischen die Schraubenspindel und zwischen den andern Arm der Zwin ge die Sache geleget, und alsdenn die Schraube ausges schraubet wird. Der Stuhlmacher hat noch eine andere Art Schraubenzwingen, die er an zwey von einander ents fernte Hölzer ansehen kann. Ein kurzer Arm ist an einem langen Schenkel oben rechtwinklicht angesetzt, und in dem Eurzen steckt eine hölzerne Schraube. inten hat der Schenkel mit dem kurzen Arm parallel einen Absaß oder Fuß. Zwischen diesen und dem Arm werden die verlang. ten Hölzer eingespannet. Da nun diese weiter oder näher von einander abstehen können, so läßt sich der Fuß an dem Schenkel hinauf und hinab bervegen und stellen. Er ist nämlich mit einem Niedt an einem Haken beweglich bevestiget, und dieser Haken läßt sich in einen oder den andern Zahn, der auf der andern Seite angebrachten Ver zahnung legen. Damit sich aber der Fuß beym Gebrauche nicht verschiebe, so hat er einen Zapfen, der in eine Nuthe des Schenkels fällt, doch ohne darinn bevestiget zu seyn.

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Schraubenzwinger, (Markscheider) ein Werkzeug, womit bey dem Zeichnen der groben Gebäude das Papier auf dem Zeichentische bevestiget und vest gehalten wird. Es Festeht aus drey kleinen nach zwey geraden Winkeln zu fammengeschten messingenen Blechen, wovon die beyden gegen über stehenden nur so weit von einander stehen, als die Dicke des Zeichentisches ist. Durch das eine dieser Ble che geht eine Schraube. Man schiebt eine solche Zwinge mit der offenen Seite an eine Ecke des Tisches, und zwar so, daß sie das darauf gelegte Papier ergreifet, und schrau bet alsdenn die Schraube zu, so bleibt das Papier unverrückt liegen, daß man darauf zeichnen kann. Denn es werden dergleichen Schraubenzwingen vier bis sechse ge brauchet, nämlich an den vier Ecken, und in der Mitte des Tisches.

Schraube ohne Ende, eine Schraube, deren Gån ge oder Gewinde in ein Stirnrad eingreifen. Sie wird Deswegen also genannt, weil ihre wenige Gewinde, die sie hat, sich niemals auswinden laffen, sondern immer in das Etirnrad eingreifen, so daß, wenn die Schraube einmal herum ist, sie immer von unten wieder eingreist, daher oh. ne Aufhören die Bewegung fortgeht. Wenn also ein Schraubengewinde um eine Welle oder Cylinder dreymal

umlänft, und solches Gewinde greift in die Zähne eines Rades, so müssen die Zähne desselben nach der Schiefe bes Gewindes als ein Stück einer Mutter eingeschnitten seyn. Wenn nun die Schraube ohne Ende durch eine angebrachte Kurbel umgedrehet wird, so windet sich bey jedem Um☛ gang der Welle ein Zahn an dem Rade aus, obscon drey Gewinde in den Záhnen liegen, und also auch drey Zahne auf einmal gefafset werden. An dem Stirnrade kann sich eine Welle befinden, um die sich ein Strick mit der Last wis ckelt, weil diese jedesmal mit dem Rade zugleich einen Umlauf hat. Die Bewegung, so durch diese Schraube ges macht wird, ist gar langsam. Denn weil bey dem Umlauf der Schraube, wie bereits angeführet worden, sich nur ein Zahn von dem Stirnrade auswindet, so muß die Schraube ohne Ende so vielmal durch die Kurbel herum gedrehet werden, als das Rad Zähne hat, ehe das Rad einmal herum komt, da alsdenn soviel von dem Stricke aufgewickelt worden, als die Peripherie der Radeswelle, nach einer geraden Linie gerechnet, austrágt. Im übris gen wird die Kraft durch dergleichen Schraube dergestalt vermögend, einen Widerstand zu überwinden, daß man dessengleichen nicht haben kann. Daher läßt sich die Schraube ohne Ende hauptsächlich in zwey Fallen gebrau chen: 1) wenn ein großer Widerstand zu überwinden ist, und 2) wenn man eine Bewegung lange aufhalten will.

Schraube ohne Ende am Pumpenwerk. (Wass serbau) Eine Schraube ohne Ende, die horizontal liegt, greift in ein Getriebe oder Rad, so an seiner Welle ein Stirnrad hat, welches von zwey Seiten ein Getriebe ums treibt, wovon jedes auf der Stange eines krummen Zapfen steckt, und folglich diese auch mit herum drehet. Die krum men Zapfen aber feßen jeder einen beweglichen horizontalen Arm in Bewegung, welche wieder einen andern Arm vers mittelft ihrer Gelenke in Bewegung setzen, wodurch die Kolbenstangen der Pumpenröhren in Bewegung gebracht werden, die das Wasser in die Höhe ziehen. (f. Leupolds Schauplatz der Wasserkünfte II. Theil Tab. XXXVIII Fig. I.)

Schraube ohne Ende am Pumpenwerk mit Schwungrad und doppelter Kurbel. Auf einer Welle ist eine Schraube ohne Ende angebracht, und auf dem Ende der Welle ein Schwungrad, beydes wird durch eine Kurbel umgedrehet. Die Schraube ohne Ende greift in ein Rad, das auf einer andern Welle angebracht ist, und an der Welle dieses Nades sind zwey krumme Zapfen an gebracht, die in einem gedoppelten Gestelle, so zwischen den Pumpenröhren errichtet ist, ihre Bewegung machen, wenn die Welle des Rades umgetrieben wird. Beyde krumme Zapfen bewegen durch ihre Stangen, die auf ih nen stecken, eine Waage, wovon die Adfe in dem Mittels känder des Gestelles ist, die an ihren beyden Enden eine Kolbenstange regieret. Eben diese Waage beweget durch zwey andere senkrechte Stangen weiter unten eine andere Waage, die gleichfalls zwey Kolbenstangen an ihren beyden Enden führet. Auf solche Art können dergleichen Säße immer mehr heruntergeführet werden, wodurch das Wasser

aus

aus der Tiefe durch jede Waage und ihre Kolbenstangen immer höher und höher auf einer Röhre zur andern gehoben werden kann. Diese Einrichtung ist sehr gut, wenn alles so eingerichtet wird, daß die Reibung so viel wie mög lich vermieden werde. (f. Leupolds Schauplatz der Wasser fünfte Tab. XXXVIII. Fig. II)

Schraube ohne Ende zu berechnen, (Mechanik) z. B. die Dicke oder der Durchmesser derselben sey 6 Zoll, Hieraus suchet man die Peripherie. Dieses geschieht also: Ein Zirkel, dessen Durchmesser 7 Zolle hält, hat im Umfange 22 Zoll, was giebt nun ein Zirkel oder Cylinder für einen Umfang, dessen Durchmesser nur 6 Zoll ist? steht also: 7:22=6: Fac. 183 Zoll. Ferner messet die Weite des Schraubenganges, die auf dem Maaßstabe drey Zoll betragen wird, wie fich nun die Weite des Schrau benganges, nåmlich drey Zoll, verhält gegen die Peripherie der Schraube von 18 Zoll, also verhält sich auch die Kraft der Schraube gegen das Vermögen, daß wenn die Kraft nicht weiter vom Mittelpunkt entfernet wåre, als 3 Zoll, oder als der Radius, so würde dennoch durch sols che Pfund mit 6 Pfund im Gleichgewichte stehen, wenn nämlich um die äußerste Peripherie des Rades eine Schnur gehangen würde. Das Vermögen der Schraube kann auf unterschiedene Art vermehret werden, als durch die Kurbel, denn um so viel långer der Radius der Kurbel ist, als der Radius der Schraube ohne Ende, um so viel wird die Kraft vermehret. Wenn z. B. der äußere Schwengel des krummen Zapfens 12 Zoll lang ist, und der Radius der Schraube 3 Zoll. Da nun jenes viermal mehr ist, als so wird die Kraft der Schraube, so zwar sechsfach war, viermal stärker, nåmlich 24 u. s. w.

Schraubhorn, eine Art einfacher gewundener Schne den, von länglichter einem Bohrer ähnlicher Gestalt, mit einer flachen Grundfläche und einer kleinen runden Deff

nung.

Schraubmühle, (Wasserbau) eine Schöpfmühle, worinn statt des Schöpfrades eine Wasserschraube befinds lich ist. (f. Schraube, (Wasserbau).

Schraubstock, (Metallarbeiter) ein allen dergleichen Arbeitern unentbehrliches Werkzeug, mit welchem sie bey dem Feilen und Bearbeiten ihrer gemachten Sachen solche vest halten. Es besteht aus zwey starken eisernen Hälften, die vorne gekrümmt und breit sind. Ihre Dicke beträgt bey starken 2 Zoll, ihre Breite Fuß, und ihre Lange 1 bis 2 Fuß, jedoch verändert sich dieses Verhältniß nach ih rer Größe. Beyde Hälften werden durch ein Niedt in zwen starken eisernen Blechen, den Backen, zusammen gehalten, und zugleich geben diese Backen der einen bewegli hen Hälfte eine gleichförmige Richtung. Bey den deuts fchen Schraubstöcken ist in der beweglichen Hälfte eine star te Spindel mit Schraubengången beveftiget, die die anbere Hälfte bloß durchbohrer. Auf ihrer Spige steckt eine sechskantige Hulle oder Schraubenmutter, die man mit einem Schlüssel umdrehet, und hierdurch beyde Kneipen an einander preßt, oder von einander entfernet. Der Schlüssel hat einen sechskantigen Ring, der auf die Hülse

paßt, ftatt dessen steckt bey andern Schraubftöcken in einenr Loche an der Spiße der Hülse ein beweglicher runder Stab, dem man an beyden Enden starke Knipfe giebt, um durch den Schwung die Kraft zu vermehren. Nach den Gesez hen der Mechanik wirkt der Schraubstock um so viel stárs fer, je enger die Schraubengänge sind, und je länger der Schlüssel ist. Dem unerachtet pflegen die Eisenarbeiter den Schlüssel nur halb so lang zu machen, als eine Hälfte des Schraubstocks, weil ben elnem langen Schlüssel ein Anfänger das Eisen leicht zermalmen kann, das er einspannet. Die französischen Schraubstöcke haben alle genann. ten Theile, aber die Schraube ist anders angebracht. Deum bey den deutschen Schraubstöcken liegt der Schlüßfel auf dem Werktisch, woran der Schraubstock bevestiget ist, hingegen bey den französischen ist der Schlüssel mit mehrerem Vortheile vorne angebracht: daher ist die Spins del an der Hälfte bevestiget, und durchbohret den beweglichen Arm. Damit sich der Schraubstock desto leichter öffne, so ist zwischen den beyden Hälften eine starke Feder angebracht. Der Schraubstock steht an einer Angel auf einem hölzernen Stock neben der Werkbank, und ist mit eisernen Bankeisen an der Werkbank bevestiget.

Schrecke. (Blechhammer) Wenn das Eisen, woraus die Bleche geschmidet werden, spröde und nicht recht zähe ist, so bekommen die Bleche am Rande Risse oder Brüche, diese werden Schrecke genannt, welche ausges schnitten werden.

weißen Glase, nachdem solche zwey Tage geschmolzen hat, Schrecken, (Glashütte) wenn die Glasmasse zum mit eisernen Löffeln in kalt Wasser gegossen wird, um sie von dem überflüßigen Salze zu reinigen. Cf. auch Glas schmelzen)

Meißen, die den ersten Namen von dem Annaberger Schreckenberger, Engelsgroschen, eine Münze in Schreckenberg, den lettern aber von dem darauf ges prägten Engel erhalten. Sie ist im Jahre 1498 und fols genden geschlagen worden. Es sind alte in ihre Güte und Werth wieder hergestellte Meißnische Groschen, auch die Benennung Groffus darauf gefeßt worden. Ihr Werth war 3 ggr. Churfürst Jobann erhöhete ihn bis auf 3 Groschen, denn 7 Stück giengen auf einen harten Tha ler. Nachher wurden 6 Stück auf einen Gülden geminte zet. Zur Kippzeit, unter Johann Georg dem Isten, wurden leichte Schreckenberger geschlagen, zu 4 leichten Groschen, die bey der Reduktion nur 6 Pfennige galten. Von Anno 1500 bis 1571 hat man wohl an so Schläge oder Gepräge.

Schreckenstein, ein dunkelgrüner etwas durchsichtiger Stein, den einige zu den Jaspisarten, andere zu dem Türs kisgeschlecht rechnen. Einige davon sind einfårbig, einige haben schwarze Flecken, andere weiße Adern, und einige fommen der Türkisfarbe nahe, sie werden insgemein herzs förmig geschliffen, und den Kindern für das Erschrecken angehängt. Es wird auch öfters der sächsische Serpentin dafür verkauft. Der wahre soll sowohl in Cypern und 8 3

Amerik

Amerika, als auch in Tyrol und Meißen gefunden

werden.

Schreckheerd, (Vogelsteller) ein Vogelheerd, welcher vier Seitenwände und einen Himmel oder Decke hat, und in welchen die Vögel durch Raubvögel hineinge schreckt werden.

Schreckliche Umrisse, Fr. Contours terribles. (Ma fer) So nennt man die von einer ungeheuren Größe, welche man zu den riesenförmigen und kolossalischen Figu ren und zu denjenigen Werken braucht, die hoch über dem Gesichte zu stehen kommen.

Schredschanze, f. Redoute.
Schrecksprung, (Jäger) ein Sprung, welchen ein
angeschossenes Thier vor Schrecken, oder in dem ersten
Echrecken. thut.

Schreckstein, ein halbdurchsichtiger Stein von dun kelgrüner Farbe, gleich den Pappelbäumen. Es ist entwe, der eine Jaspis oder Türkisart.

cher oder Lappen, womit ein Jagdraum umstellet wird, um das Wild dadurch abzuschrecken, damit es nicht durch gehe.

stein muß es hierauf wieder ziemlich glatt machen. Der Pergamentmacher schabet nämlich von der feingefiebten und gemahlnen, angefeuchteten und in Ballen geschlage ner Kreide mit einem Messer åber die Haut, und reibet oder bimset dieselbe mit einem Bimsstein, damit die Haut an keinem Ort zu rauh bleibe. Ein frisch Stück Bims stein muß zu diesem Gebrauch auf einem Sandstein erst abgeschliffen werden, damit es eine bequeme glatte Fläche erhalte. Man kann auf diesem Pergament zwar auf beyden Seiten schreiben, dech ist die Fleischseite dazu die beste.

Schreibepult, (Tischler) ein Pult, worauf man schreibt. Es ist ein schreger Kasten mit einem Deckel, der gemeiniglich mit grünem Tuche oder auch Leder überzogen ist. Inwendig in dem Kasten sind verschiedene Schubla den, und über dem Boden desselben ist ein Schieber anges bracht, der den ganzen mittlern Raum des Kastens eins fchließt, um in demselben allerley Schriften aufzubewahs Schrecktuch, Schrecke, (Jäger) alle diejenigen Türen, und durch den Schieber einzuschließen. In den Sele tenfächern und Schubladen werden Tinte, Federn und an dere Schreibmaterialien aufbehalten. In einigen kleinen offenen Fächern an diesen Seiten werden Briefe und ans dere kleine Schriften aufgehoben. (f. auch Pult) Der Deckel des Schreibepults wird beym Aufmachen in die Hös he gehoben, anstatt daß bey einem Pulte einer Commode der Deckel niedergeschlagen wird, worauf man schreiben kann. Oben auf dem Schreibepult find an beyden Ecken an der Zarge, wo der Deckel mit seinen Beschlägen ange bracht ist, Löcher eingeschnitten, worinn das Tint- und Sandfaß steht.

Schregestempel, (Bergwerk) bey der Verzimmerung eines Schachts die zwischen den Wandruthen eingetries bene Strebehölzer oder schregsiehende Stempel, damit fich die Wandruthen nicht zusammendrücken.

Schregliegende Stempel, (Bergwerk) Streben, die bey Anlegung einer Fahrt im Fahrschachte zwischen die Einstriche der Wandruthen eintreibet, um das Schies ben derselben zu verhindern.

Schreibebley, f. Wasserbley.

Schreibepapier, Papier von seinen Lumpen und von Es muß guter weißer Farbe, um darauf zu schreiben. gut geleimt sepn, damit es nicht durchschlägt, zum Un terschiede des Druck- und Löschpapiers, das von schlech teren Lumpen und nicht geleimt ist.

Schreibepergament, (Pergamentmacher) Perga ment, worauf sowohl in Pastell gemalt, als auch geschrie. ben werden kann. Sobald die Pergamenthaut aus dem Aescher komt, und abgehaaret ist, so wird sie folgenderges ftalt bereitet Sie wird auf den Schabebaum gelegt, und man streicht auf démselben das überflüßige Fleisch mit bem Streicheifen (f. dieses) ab; alsdenn wird die Haut 1 bis 2 Stunden im Brunnåscher gebrannt, (s. Brun, nen) und hierauf auf der Fleischseite zum zweytenmale ge Atrichen. Die Häute werden nun geschnüret, in den Rahmen ausgespannt, und eben so mit Kreide vermittelst des Ausstreicheisens von dem Kalkwasser gereiniget, wie das narbigte Pergament, (s. narbigte Haut) besonders muß die Fleischseite gut gereiniget werden. Wenn solche Haut in dem Rahm trocken geworden, so wird sie auf bey. den Seiten mit dem Schabeeisen mit vieler Geschicklichkeit beschabet, denn dieses Pergament muß zwar glatt, aber zugleich auch etwas rauh seyn. Daher muß der Arbeiter die Kunst verstehen, das Schabeisen so zu führen, daß das Pergament beym Schaben etwas rauh bleibe. Der Bim

Schreibeschrank, (Tischler) ein Schrank oder Spinde, so zum Schreiben eingerichtet ist. Es besteht aus der untern Commode, dem Pult und dem Aufsatz oder dem eigentlichen Schrank. Die ganze Breite eines solchen Schranks besteht aus 3 Fuß 10 Sell, wenn nämlich in die Schiebekasten der Commode Kleider geleget werden sol. len. Diese Breite doppelt genommen, giebt die ganze Hö he des Schranks. Die Höhe wird wieder in zwey gleiche Theile abgetheilet, und die Commede nebst dem Pulte er hált zur Höhe die Hälfte, und der Aufsatz die andere Hälf te. Die Commode wird am ersten verfertiget. Sie ist 2 Fuß Zoll hoch, und der Fuß derselben 4 Zoll. Der Fuß erhält gebrochene Ecken, oder ein Gesimse von ver. schiedenen Kehlungen. Diese gebrochene Ecken sind im Grunde betrachtet ein Rahm, dem das hinter Stück feh. let. Er muß so stark seyn, daß man oberhalb eine Falze ausarbeiten, und die Commode einsehen kann. Ist die Commode nach der Länge, oder auch zugleich nach der Hö he ausgeschweift, so muß die Vorderseite des Fußes auch breit genug senn, daß sie gehörig ausgeschweift werden kann. Wird die Commode furnirt, so kann nach der Dicke oder auch in den Biegungen der Schweifung ein Stück angeleimt werden. Dieses finder aber nicht statt, wenn sie aus dem vollen Holze, z. B. Nußbaumholz verfertiget wird. Denn in diesem Fall würde die Zusammenfügung unschicks lich in die Augen fallen. Nach Anleitung eines Schablons

fchneidet

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