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Schöpfer wieder erreicht, und hindert ihn an der Bewes gung. In den Taschenuhren ist es ein kleiner Ring mit einem Schwanz, der als ein Hebarm gleichfalls bey dem Repetiren der Uhr dem Hammer die Freyheit zum Repetiren verschafft.

Schöpferstuhl, (Papiermacher) ein vor der Zeug butte vorne offener Kaften, worinn der Schöpfer (s. diefen) steht oder fißet, wenn er die Papierbogen schöpfer. Schopfgebau, f. Runstgezeug.

Schopfgelte, eine kleine hölzerne Gelte, womit das Masser aus dem Wasserständer geschöpfer wird.

Schöpf halten, (Salzwerk) den Salzstein aus der Pfanne heben.

Schöpffelle, ein rundes und hohl ausgetriebenes fu pfernes Gefäß, mit einer Schnauße an der Seite, und mit einem langen eisernen Stiel versehen, womit man in Den Küchen das Wasser aus den Ständern zu schöpfen pfleget.

Schöpftelle, (Seifensieder) ein kupfernes rundes Ge. faß an einem Stiel, mit welchem der geschmolzene Talg aus dem Kessel in den Talgtopf geschöpft wird.

Schöpftelle, Schöpflöffel, Fr. Chaffe-fleurée, (Farber) ein kleines Gefäß, womit man die allzu häufige Blume von der Blauküpe und den Unrath abnimt.

Schöpftellen, (Eisenhütte) diejenige eiserne Kelle, wo mit das flüßige Eisen in die thonerne Formen eingegossen wird. Sie wird zu diesem Gebrauche mit Thon überzo gen, der von Pferden getreten worden, damit das Guß eisen fich nicht daran anhängen kann, und man läßt sie glühend werden. Die Schöpfkelle hat gemeiniglich einen eisernen Stiel, den der Arbeiter mit zweyen ausgehöhlten und mit einem eisernen Ring zusammengehaltenen Stü cken Holz umgiebt. Wenn man gießen will, so wird der Stiel der Schöpfkelle in die linke Hand genommen, und das Gußeifen wird oberhalb der Dame aus dem Werke geschöpfet. Die Schöpfkelle, welche durch den linken Arm unterstügt wird, wird von der Rechten gehalten und um gekehrt, und das Gußeisen wird in den Einguß der Fors men gegossen.

Schöpftübel, ein Kübel, Wasser darinn zu schöpfen. Besonders ist er bey dem Feuergeräthe gebräuchlich, das Wasser damit aus den großen Kuffen in die Spriten ju gießen.

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Schöpflöffel, ein eiserner Löffel, womit das Blau farbenglas auf dem Blaufarbenwerk aus den Häfen ge Khöpft wird.

Schöpflöffel, (Fårber) ein kupferner, beynahe als eln abgeftugter Regel gebildeter großer Löffel an einem hole jernen Stiele, womit die Farbenbrühe aus einem Refel øder Gefäß in das andere, geschöpft und übergetragen wird. Schöpflöffel, (Glashütte) eine große Kelle, die neun Bolle lang, fechfe breit, und drey bis viere tief ist. Sie hat einen eisernen Stiel mit einer Tille, der s Fuß lang ift. Mit dieser Kelle wird das Glas aus dem Schmelzha fen in den Arbeitshafen übergeschöpft,

Schöpfmåble, (Mühlenbau) ein Mühlwerk mit Schöpfrådern, das Wasser aus Deichen, Kanälen, Grås ben u, f. w. zu schöpfen.

Schöpfproben, (Hüttenwerk) Proben, die von den Abtreiben auf den Treibeöfen aus den lautern Werken der flüßigen Metalle ausgekellet und in feuchte Asche gegossen werden, um solche zu probiren. Auch gilt dieses von ge faigerten Werken.

Schöpfrad, (Uhrmacher) ein Stirnrad im Schlag. und Repetirwerk von 48 Zähnen, welches nicht allein das Getriebe des Anschlagerades (f. dieses) in Bewegung seht, sondern auch durch den Schöpfer, (f. diesen) weny ein Repetirwerk in der Uhr vorhanden, dieses lehte bewe get, weil der Schöpfer, auf der Welle des Schöpfrades angebracht, und fobald die Auslösung die Einfallsschnalle von dem Repetirwerk gehoben, der Schöpfer einen Zahn des Rechens ergreift, und die Uhr repetiren läßt.

Schöpfrad, (Wasserbau) ein Rad von fließendem Wasser getrieben, so durch angehängte Kaften oder Eimer eine Menge Wasser in die Höhe bringt und ausgießet. Die Erfindung dieser Råder ist alt. Man hat zweyerley Arten, wovon die eine im Zentro, oder durch das Mits tel der Welle, das Wasser ausgießet, die andere aber durch aufgesetzte Kasten. Leupold hat zwölferley Arten beschries ben; da solche aber überhaupt das Wasser nicht gar zu hoch heben, auch eine starke Gewalt des Wassers erfordert wird, und die meisten vieles Wasser vergeblich ausschüt ten, che sie es recht ausgießen, so sind einige ganz uns nis, andere aber nugen sehr wenig. Cf. davon au seis nem Ort)

Schöpfschaufel, eine tiefe Schaufel, Wasser damit aus und einzuschöpfen. Auf den Flußschiffen hat man dergleichen an einem Stricke bevestigte Schaufeln, das Wasser damit über Boord zu werfen.

Schöpfwerk. Darunter werden alle diejenigen In ftrumente verstanden, wodurch das Wasser aus einer ges ringen Tiefe ohne viele Kosten geschöpft werden kann. Dergleichen find die Schöpf und Schwungschaufel, die sogenannten hebeschüsseln u. a. m. auch alle so ges nannte Eimerkünste (s. diese) da man durch Eimer ent weder durch Seil und Kloben, oder durch Rad und Ges triebe das Wasser, nachdem es von den Eimern geschöpft worden, in die Höhe hebet. (f. davon an seinem Ort)

Schoppe, ein Weinmaaß am Rhein, deren zwey eine Kanne machen. In Schwaben ist es der vierte Theil els wes Schenkmaaßes,

Schoppen, Schuppen, Schöpfen, Schupfe, (Landwirthschaft) ein ziemlich weites Gebäude, darinn wagen, Pflüge, Egen, Wiesenschleppen, Eges Schlitten zc. auch Brennholz, und andere Sachen trocken stehen können, und bald nur aus einem bloßen Dach und hin tern Wand bestehen, bald aber auch ganz verschlossen find. Die ersten, worinn die Wagen u. dgl. stehen, nennt man Wa genschoppen, die andern aber Holzschoppen; bey den Ziegelfcheunen hat man Ziegelschoppen, darein die gestriches nen Ziegel gefeht und darinn getrocknet werden. Schore,

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Schore, (Schiffsbau) die starke Stüßen, die bey eis nem Schiffsbau das Schiff auf dem Stappel halten. Schore, f. Pflugscharren.

Schoren, Streben, (Wasserbau) diejenigen Streben, die zur Absteifung der Beschalungen an den Uferbes vestigungen vorgesehet werden. (s). Streben)

Schorfbobel, Schruffhobel, (Holzarbeiter) ein Ho bel, mit welchem das Holz aus dem Groben behobelt, und die groben Spåne abgenommen werden; er hat gewöhn lich ein Hobeleisen von gerundeter Schneide, die etwas weit vor der Hobelbahn vorsteht, damit sie in das Holz recht eingreifen kann.

Schorfig, Schorrig, (Wasserbau) die Doffirung eis nes Deiches oder Ufers, so etwas ausgespühler, oder doch nicht ganz schlüchtig, rein und grün ist.

Schorbaten, f. Schürhaten.
Schorlet, f. Schirl.
Schörlich, f. Schirl.
Schornstein, f. Feuermauer.

Schornsteinfeger, ein Handwerker, welcher den Schornstein seget und ihn vom Ruß reiniget.

Schornsteinkasten, Dachkasten, (Maurer) die vor dem Dache vorspringende Mündung der Schornsteinrihs ren. Sie muß, weil sie der Witterung ausgeseht ist, mit dauerhaften Steinen gemauert werden. Man bringt dies fen Schornsteinkasten ist gerne hinten an, so daß er ganz und gar nicht auf der Straße sichtbar ist, und das der Zierde wegen. Gemeiniglich geht dieser Kasten oben zum Forst heraus, und erweitert sich etwas.

Schornsteinrobre, (Maurer) die Röhre, die durch den Schornstein geht, und sich von unten von dem Heerds mantel oben hinauf verjüngt, und als eine schmale Röhre zum Dach herausgeht. (s. Rauchfang und Mantel)

Schoß, Schuß, Berge und Erze, so herein geschof fen werden, als die Schöße klein schlagen, sie zersetzen 21. s. 10.

Schoß, Schöfling, (Forstwesen, Gärtner) ein jun ger Zweig an einem Baum. An den schwachen Obstbau men müssen alle kleine Schößlinge, fie mögen getragen ha ben oder nicht, abgeschnitten werden. Die äußersten Spis ben der Schosse, welche im August hervorkommen, find faft niemals etwas nuke, und zu verwerfen; man kann fie leicht erkennen, weil sie von den übrigen an der Farbe unterschieden sind. Tebenschoffe, Wasserschoffe, oder Wasserreifer, sind diejenigen, welche nicht auf den Schnitt des vorigen Jahres, sondern anderwärts hervortreiben, øder wenn sie ja auf einen solchen Schnitt und auf einem guten Zweige hervorschießen, so sind sie doch entweder dick und stark an dem Orte, wo sie dünne seyn sollten, oder tärker, als ihre Stammzweige, welches einerley ist. Ihre platte Augen stehen weit von einander, und diese Weste find dem Baume nichts nuße, daher man sie ohne sorg fältige Beobachtung der Zeit gleich mit einem scharfen Mess fer abschneiden muß. Es wäre dann, daß dergleichen Schoffe eine ledige Stelle bekleiden, und keinen Schaden thun können.

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Schoßbühne, Fr. l' appentis, (Bergwerk) ein ge zimmertes Schirmdach in der Grube über dem Füllort, damit, wenn etwas in den Schacht hinein geht, solches darcuf falle, und der darunter stehende Anschläger davon nicht getroffen werde.

Schoffer, f. Brodschieber.

Schoßfaß, (Böttcher, Brauer) ein Gesäß von etwa 100 Quart oder einer Tonne, welches in einer runs den ausgemauerten Verticfung vor dem Hahn des Bota tigs steht, und in welches der Meisch gezapft werden kann. Die gemauerte Vertiefung findet alsdenn nur statt, weng der Bottig auf dem bloßen gepflasterten Fußboden ruhet. Denn wenn er auf einer Unterlage steht, ist die Verties fung nicht nothwendig.

Schoßgerinne, Schußgerinne, Fr. la Canal. 1) (Berg und Mühlenwerk) eine von Brettern gemachte kurze Wasserleitung, darinn das Wasser aus dem Wasser. graben auf das Rad geht oder schießet. 2) Ein Wasserbett bey Puchwerken, darinn das Puchwasser aus dem Puch. trog durch das Vorseßblech geht. 3) Das kleingepuchte Erz, so aus dem Puchtrog mit dem Wasser in das Ge rinne geht. Fr. Mine bocardée, qui tombe dans la

caiffe du bocard.

Schoßkelle, der hinten an einem Reisewagen, Poft's wagen, und einer Landkutsche befindliche leere Raum, Kof fer und andere Sachen und Packete darinn zu verwahren.

Schoßrebe, (Weingärtner) eine junge Rebe am Weinstock, welche aus dem alten Holze hervor wächst, und das erste Jahr gemeiniglich nur bloße Blätter ohne Früch te bringt.

Schoßtacken, Schußtacken, eine polnische und preußische Münze, am Werthe soviel als sechs Kreuzer.

Schote, Fr. Ecoute, (Schifffahrt) eine Art Seile an den Ecken der Seegel, vermittelst welcher man sie s stellet, daß sie den Wind faffen. Die Schoten bekommen den Namen von dem Seegel, woran sie sich befinden, als die Marschote, Bramschote, Steuerschote u. f. f. die Schoten und Halsen sind bloß darinn unterschieden, daß fich jene am Hintertheile, diese aber am Vordertheile, befinden.

Schott, soviel als Karat, welches z. B. in Danzig gebräuchlich ist.

Schott, (Wasserbau) soviel als Thüren, se von zu? sammengeschlagenen Bohlen, Pfosten, so in einem Spuš re niedergelassen und aufgewunden werden können. Schotten, f. Schußbrett.

Schott

Schotterde, Schutterde, (Wasserbau) herausgegras bene Erde, die aufs Ufer oder weiter überall gewors fen wird.

Schottstånder, (Wasserbau) die Seitenständer, oder auch Mittelständer, worinn die Spuhr oder Nuthe ge: hauen, oder woran eine Klospe genaselt ist, in welchen das Schott eingespundet ist, und darinn auf und nie der läuft.

Schouver, eine kleine spanische Scheidemünze, so 2 Maravedis halt, und nach unserm Gelde etwa 24 Pfennig beträgt. Der eigentliche Name dieser Münze aber ift Octavo.

Schoute, f. Schute.

Schraben, f. Bottigsbank.

Schraffiren, F. Hacher, (Zeichner und Kupferstecher) mit der Feder, dem Stifte, dem Grabstichel, oder der Na del dichte parallele mit einander laufende Striche oder Lis rien ziehen, um dadurch die Schatten der Gegenstände, wel che sie vorstellen, anzuzeigen. Wenn diese Striche in ge, rader oder schiefer Queere über einander gehen und sich kreuzen, so heißt es Gegenschraffiren. (s. Kreuzschraffirung) Man verwischt zuweilen die schraffirten Zeichnungen auch nicht. Aber weil sie in diesem leßtern Falle leicht abfår, ben, welches den Zügen ihre Feinheit und Reinlichkeit be nimt, so hilft man diesem Uebel durch den Abdruck einer Gegenprobe ab. Dieserwegen macht man die hintere Seis te der Zeichnung und das Blatt Papier, auf welches der Abdruck kommen soll, feuchte, und, läßt beydes durch die Druckerpresse gehen. Diese Feuchtigkeit macht den Röthel auf dem Papier veste, worauf die erste Zeichnung gemacht ist, und das zweyte Blatt nimt das Ueberflüßige weg. (f. Gegenprobe)

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Schraffitte Zeichnung, (Zeichner) eine Federzeich nung, die in so fern einem Kupferstiche gleicht, daß die Lichter durch das Schraffiren ausgedruckt werden. Man legt nåmlich jede Parthie ganz mit einfachen Parallelstri chen, die den Halbschatten andeuten, an, und druckt die Schatten durch eine einfache oder doppelte Kreuzschraffis rung aus. Jeder einzelne Vorfall muß den Künstler be lehren, ob er eine Parthie mit einer einfachen oder doppels ten Kreuzschraffirung ausdrücken muß.

Schraffirung, Fr. Hachure, (Kupferstecher) die Freuzweise über einander gehende Züge der Feder oder des Grabstichels 2c. wodurch man die auf Papier oder in Kus pfer gezeichnete Figuren schattiret. Boffe unterscheidet in feiner Kunft zu Radiren und zu Stechen zwo Arten der Schraffirungen: die einfache, welche nichts anders ist, als die geraden oder krummen Züge der Nadeln oder des Grab ftichels; und die Kreuzschraffirung, Fr. hachures croifées, wenn diese Zuge sich durchschneiden, und durch ihre Durchschnitte Vierecke oder Rautenvierungen machen. Bey diesen leßtern springt der Firniß im Beißen leicht ab; allein mau kann diesen Mangel mit dem Grabstichel ersehen. Die Schraffirungen ins Gevierte find nur zur Borstellung des Steins oder Holzes gut.

Schrägemaak, Fr. fouterelle, f. Schmiege.

Schrägemauer, Fr. Echiffre ou Parpain d' Echiffre, (Baukunft) wird die von der Höhe herunter abs‹, hangende Mauer genannt, auf welcher die Stuffen einer Treppe liegen, worauf man die Treppenrangen von Stein, Holz oder Eisen leget.

Schragen, ein sächsisches Holzmaaß zum Scheits oder Klobenbol. Es sind 3 Klaster, je Ellen hoch und lang. 3 Am Gewichte hat ein Schragen Büchenholz 80 bis 83 Zentner, und weiches 70 bis 72 Zentner.

Schragen, (Bäcker, Haushaltung) ein aus Latter zusammengesetztes Gestelle, worauf der Backtrog jum Einsäuren des Mehls gestellet wird. Dieses Gerüste be steht aus zwey nach der Nundung des Troges ausgeschweiften Stücken Pfosten, welche an beyden Enden mit lau gen Stangen, wie es die Länge des Backtroges erfordert, zusammen verbunden, und mit eben dergleichen hohen Fü Ben versehen sind.

Schragen. 1) So nennt man in einigen Gegenden oft den Sägebock, weil er aus kreuzweis gestellten Hölzern besteht. 2) Bey den Weißgerbern ist es der aus horizons talen Latten und Kreuzfüßen zusammengesetzte Bock. 3) Bey den Zinngießern ein starkes eichenes Kreuzbols, woraus die Drehlade besteht.

Schrages Gewölbe, Fr. Vouté biaise, (Baukunft) Gewölber, deren Seitenmauern und Wiederlagen nicht von gleicher Långe, und nach dem rechten Winkel sind, auch deren Schlußsteine am Kopfe schräge liegen. Schragstångel, (Weißgerber) die Latte oder Stange an dem Schlichtrahmen.

Schrågang, f. Abdachung.

Schråmen, verschråmen, Fr. Creufer un foffe près du filon, (Bergwerk) einen schmalen Ort neben eis nem Gange treiben.

Schrämen. (Bergwerk) Wenn man mit dem Grubengezähe nicht fortkommen kann, sondern bohren und schießen muß, so muß man, ehe man bohret, auf der eis nen Seite des Ganges, als im Hangenden oder vesten Gestein, mit dem Bergeisen etwas wegschaffen, das bey dem Schießen der Schuß Losung zum Heben hat.

Schrambammer, Fr. Marteau à pointe, (Berg, werk) eine Art von Bergeifen, auf einer Seite mit einer Spike, auf der andern mit einer Bahn, so auf schneidis gem Gestein gebraucht wird, die Berge, so klüftig sind, das mit abzutrennen, und herein zu gewinnen.

Schramm, Fr. le foffe près de filon, (Bergwerk) ein schmaler Ort oder eine Oeffnung in dem Gesteine ne ben dem Gange, so daß nur ein Mann durch kann, wird zu dem Ende geführet, daß, wenn geschossen wird, der Schuß den Gang hinein werfen kann, oder auch bey reis chen Aubrüchen, daß der Steiger dazu kommen, und das Erz gewinnen kann.

Schrammbauer, der Bergmann, welcher einen Schramm, d. ♣ ein schmales Ort, dadurch kaum ein Mann kommen kann, neben dem Gange treibet,

Schrammspieß, (Bergwerk) ein langes zugespistes Eisen ohne Stiel, welches bis 2 Fuß lang und Zoll dick

ist. Es hat seinen Namen von dem Gebrauche, wozu es angewendet wird, erhalten, da es zu Zeiten in dem Gestei ne, woran man arbeitet, lange Rifle giebt, die man Schrammen nennet; oder es giebet auch sonst Gebreche darinn. In diesen gebrauchet man diesen Spieß statt des Fimmels, wenn mit der Keilhoue nichts auszurichten ist. Es wird solches mit dem Fäußtel oder dem Schrammham mer hereingetrieben.

Schrank, (Jäger) ein Zeichen, woran der Hirsch is der Fährte erkannt wird. f. Sranken)

'Schrank, Schvein, Röthe, (Tischler) ein großes, mittelmäßiges oder kleines, auf mancherley Art mit Få chern und Schubfaßten versehenes Behältniß, worinu mas nicht allein allerley kleine Mobilien, Schriften, Victuallen ze. sondern auch Kleider, Wäsche und andere Sachen vers schließet und ausheter, wovon sie auch allerley Beynas men erhalten: als Schreibeschrank, Kleiderschrank, Weißzeugschrank, Effenschrank zc. Man hat auch, besonders in der Mark Brandenburg und den angrenzen den Provinzen, die Gewohnheit, einen Schrank Spinde zu nennen. Sie sind entweder nur schlecht, oder auch von schönem Holze ganz, oder auch nur damit ausgelegt, gemacht. Sie werden auf viel und mancherley Art ein: gerichtet und verfertiget. (L davon an seinem Ore)

Schranne, bedeutet einen eingeschlossenen Ort, oder auch einen Ort, der mit einem Geländer versehen ist, eine aus Gitterwerk bestehende Einfassung. Daher auch Brodschraune, die Brodbank, oder Brodscharren, die Fleisch fchranne anstatt Fleischbank oder Fleischscharren, u f. 10. In Bayern heißt auch der Getreidemarkt ein Schrann.

Schrape, f. Schraper. Schrapeisen, f. Reißer.

Schraper, Schrape, ein frummes Eisen an einem Hölzernen Stiele, welches auf den Schiffen gebrauchet wird, allerley Unreinigkeit abzukraßen. Nach ihrem uns terschiedlichen Gebrauche find fie größer oder kleiner, auch swey oder dreyfach an einem Stiele.

Schrapfals, (Salzverk) in Halle alle das Salz, wel hes beym letzten Werke in der Pfanne bleibt, oder von Heugemachten Stücken auf die Sesgbäume und Spåne, oder auf den Heerd und auf die Erde fällt.

Schraube, Fr. Vis, (Kupferstecher) in der Presse die Welle von Eisen oder ein Cylinder, um welche in einer Spirallinie eine schiefe Fläche herum geht, welche man die Schraubengänge nennet, die Welle seibst aber die Spin del. Das Loch, durch welches die Spindel geht, ist eben falls mit Schraubengången versehen, und wird die Schrau benmutter, oder schlechtweg Mutter genannt. Wenn die Spindel in der Mutter augedrehet wird, so ziehet solche stark an und presset. (1. Kupferdruckerpreffe) Eine Spin del mit vier Gängen ist besser, als die nur drey Gån

ge har.

Schraube, (Metall- und Holzarbeiter) ein Cylinder von mancherley Größe, nachdem er zu einem Gebrauch be ftimmt ist, um welchen gleichsam eine schiefliegende Fläche

herumgewunden ist, die man die Schraubengänge zu nennen pfleget. Wenn diese Gange am Cylinder anges bracht sind, so heißt solche die Schraube, der Cylinder aber Spindel. Sind sie aber in der hohlen Fläche eines ausgehöhlten Cylinders ausgeschnitten, so nennt man es die Schraubenmutter, oder auch schlechtweg die Mut ter. Man hat bey einer Schraube fast beständig eine Schraubenmutter nöthig, und die Mutter wird entweder an einer stillstehenden Schraube herumbeweget, wie bey allen gemeinen Pressen und anderm Schraubezeug, oder die Schraube wird innerhalb einer vektstehenden Mutter beweget, dergleichen bey den großen Wein Obß Oel- und audern schweren Preffen geschieht. Shrem Vermögen nach übertrifft die Schraube alle andere Rüstzeuge, nicht daß etroan mit gleicher Kraft und Zeit mehr damit, als. mit jenen übrigen auszurichten wäre, fondern blos wegen ihres wenigen Raums, indem sie nur etliche Zoll in ihrem Umfange ausmacher, und doch damit mehr ausgerichtet werden kann, als durch ein anderes Rüstzeug, das viele Fuß groß ist. Die Ausrechnung gründet fich darauf, daß die Direktionslinie der Kraft mit deffen Grundlinie paral lel geht, (Planum inclinatum) und eine Schraube ift nichts anders, als etu um eine Spindel gewundener und rundlicher Keil. Es verhält sich aber die Kraft zu den Widerstande, den sie durch die Schraube überwinden foll wie die Weite zweyer Gänge zu dem Umfange der Schraus be. Man braucht die Schraube entweder etwas damit zu · pressen und nieder zu drücken, oder auch eine Laft dadurch in die Höhe zu ziehen. Wenn man z. B. in der Baukunß ein etwas gesunkenes Gebäude in die Höhe bringen, und neue Schwellen darunter legen oder selbiges untermauren will. Keine Presse kann ohne Schraube gebraucht wers den, sondern diese ist der Haupttheil derselben.

Schraube, Wafferschraube, Schnecke, Fr. Vis archimedis, (Wasserbau) eine schrägliegende Welle mit Schraubengången von dünnen Brettern herumgeführet, worinn beym Umdrehen das Wasser in die Höhe steigt.

eingeschnittenen Schraubengewinden, worinn der GoldSchraubenblech, (Goldarbeiter) ein Eisenblech mit draht zu einer Schraube gedrehet wird. Ein anderes der gleichen Schraubenblech brauchen die Silberarbeiter, um darinn filberne Schrauben auszudrehen. Es ist eine durchlöcherte stählerne Platte mit etwa einem Dußens Gewindelöchern von allerley Größe. Drey Löcher bekom men einen kegelförmigen Gewindezapfen, dessen Gewinde. in das Blech paget. Jedes Loch hat seine eingesdynittene Gewinde. Will man nun eine Schraube von Silber haben, so klemmet man einen Silberstift in einen Hande Schraubstock ein, drehet den Stift in dem Gewindeloch hin und her, so schneidet sich das Gewinde zu einer Schrau be ein. Drehet man den vom ståhlernen Gewindezapfen, der zu dieser Schraube schicklich ist, mit seinem Gewinde in einer engern Röhre von Silberblech eben sowohl hin und her, so wird darinn die Schraubenmutter zu der Schraube eingeschnitten.

Schrat

Schraubenbohrer, (Büchsenmacher) ein spiker, star._statt der Schneide 5 bis 7 schråge abgeschärfte Zähne hat. fer mit Schraubengången versehener Bohrer, womit das Loch zur Schwanzschraube vorgebohret wird.

Schraubenbrett, (Kartenmacher) ein Brett, zwey gute Zolle dick und 12 bis 13 Zoll ins Gevierte groß. Es Hat unterwärts zwey starke Zapfen, welche in Zapfenlos cher in dem Werktische, worauf die Karten beschnitten werden, hinein gehen, und gegen einander über sehr veste durch die Ecken angemacht werden. Das Brett, welches folchergestalt gerade aufrecht auf dem Tische gerichtet ist, dienet dazu, daß wenn man auf seiner äußern Fläche eine Karte mit dem Rande leget, die Schere die Karten auf das genaueste nach der Länge und Breite schneidet, die sie haben müssen. Es müssen also die Schneiden der großen Schere, womit die Karten beschnitten werden, recht ge rade gegen die eine Fläche des Schraubesretts seyn, damit die Karten an dem einen Ende nicht breiter seyn, als an dem andern. Auch muß nothwendig zwischen der Linie der zwey Schneiden der großen Schere und der Oberfläche des Schraubebretts eine eben so lange Entfernung seyn, als die Karten lang seyn sollen. Die kleine Schere aber, wenn mit solcher geschnitten wird, muß viel nåher am Schraubebrert seyn, weil sie die Karten in der Breite durchschneidet.

Schrauben des Zimmermanns, starke Schrauben, fo beym Verschwellen eines Hauses gebraucht werden, um mit denselben das Gebäude in die Höhe zu schrauben. Ei ne starke Schraube, die 6 Zoll dick, deren Schraubenmuts ter 10 Zoll breit und 8 Zoll hoch in 6 Fuß langen Riegeln eingeschnitten ist, wodurch die Schraubenspindeln gehen. Unter jedem Riegel des Hauses unmittelbar über der Schwelie werden zwey dergleichen Schrauben geftellet, und fie stehen senkrecht auf einer starken Bohle, die die Sohle heißt. Jeder Kopf der beyden Schraubenspindeln hat in ber Mitte ein Loch, und in jedes Loch wird ein starker, Bolzen, der wie der Kantring (s. diesen) mit einem gros Ben Ringe vereiniget ist, gesteckt. In diesen Ring wird ein Hebebaum gesteckt, mit welchem einige Arbeiter die Spins dein so lange umdrehen, bis sie sich nicht mehr bewegen laffen. Die bewegten Spindeln heben die Muttern, und diese vermittelst des Riegels das Gebäude.

Schraubendocke, (Drechsler) an einer Drehbank die Docke, womit Schrauben gedrehet werden.

Schraubendreher, (Orgelbauer) ein Werkzeug ganz von Eisen mit allem Fleiß geschmidet, 14 Zoll lang, 6 Lis nien ins Gevierte stark, gegen die Mitte mit niedergeschla genen Kanten. Vorne ist ein Haken; am andern Ende gehen zwey kurze, parallele, senkrecht stehende Griffe, wel che rund sind, haben 6 Linien im Durchmesser, 14 Linien in der Lange, und stehen 6 Linien von einander. Der Künstler braucht dies Werkzeug, um. seine. Schrauben zu drehen.

Schraubeneisen, (Drechsler) Werkzeuge, womit die Schrauben und Schraubenmuttern auf der Drehbank geschnitten werden. Zur Vatersahraube, oder der eigentli chen Schraube besteht dieses Eisen aus einem Meißel, so Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Der Zapfen, auf welchem das Gewinde zu einer Schran benspindel ausgeschnitten werden soll, muß vorher auf der Drehbank gehörig abgedrehet werden, eben so, als wenn man ihn mit dem Schraubenzeuge (f. dieses) schneiden wollte. An diesen abgerundeten Zapfen, den man an der Drehbank bevestiget hat, sest man nun die Zähne des Eis sens an, läßt das Ganze auf der Drehbank umlaufen, und schneider zugleich die Schraubengånge ein. Zu diesem Eisen der Vaterschraube gehöret jederzeit ein Eisen zur Muts terschraube. Dieses hat nicht auf der Schneide, sondern seitwärts, schief abgeschärfte Zähne, damit man hiemit in die Aushöhlung zur Mutterschraube hinein greifen kann. Die Zähne des Mutterschraubeneisens müssen genau zrok schen die Zähne des Vaterschraubeneisens passen, wenn man beyde gegen einander hält. Die Aushöhlung zur Mutter. schraube muß erst vorläufig nach der Stärke der Vater schraube ausgebohret werden. In diese Aushöhlung hält nun der Drechsler die Zähne des Mutterschraubeisens, und schneidet, indem die Sache auf der Drehbank umläuft, die Schraubengånge ein.

Schraubeneisen, (Metallarbeiter) Dreheisen, womit die Schrauben auf der Drehbank geschnitten werden. Ein solches Eisen hat drey bis vier Zacken, die bey dem Schneis den nur ein Gewinde einschneiden, weil ihre Einschnitte in einander fallen. Die Vielheit der Zacken verschafft den Vortheil, daß der Schraubengang desto cher und desto sauberer ausgeschnitten wird.

Schrauben, große eiserne, nebßt ihren Muttern zu machen. Die meisten großen Schraubengewinde wurden ehedem gefeilet. Allein dieses geht sehr langsam. Um also diese Arbeit sich zu erleichtern und zu fördern, so feilet man zwar erstlich in die geschmidete und glatte Schraus benspindel etliche Gånge ungefähr 3 bis 6, und machet alɛdenn aus zwey Stücken Eisen eine Mutter, entweder durch Einlöthung einer Schnecke, oder durch das Ausschweißen zweyer oder deeyer Eisen. Man macht auch ein Lager zum Zahn oder Geißfuß hinein, deren zwey vorhanden seyn müs fen, einer zum Vorschneiden, und der andere zum Nach schneiden. Die Zähne müssen stark, hart und wohl ges schliffen seyn, und solche werden mit einem Keil oder Schräube in dem Lager gestellet. Fasset man diese beyde Plat ten mit den Zähnen nebst zwey Hebeln oder eisernen Stan gen durch starke eiserne Ringe vest zusammen, so kann man vermittelst des Hebels die größte Gewalt brauchen, und die ganze Schraubenspindel in Gewinde oder Schraubens gånge einschneiden und verwandeln. Man muß sich aber wohl in Acht nehmen, daß der Zahn oder der Geißfuß we der zu flach noch zu schråge, noch viel weniger auf einmal zu viel fasse, soust giebt es Ungleichheiten.

Schraubenfutter, (Drechsler) an einer Drehbank eis ne hohle Büchse, welche an die Spindel bevestiget wird, kleine Sachen, welche gedrehet werden sollen, darein zu spannen.

Schraubengerinne, (Müller) ein Gerinne bey Pan stermühlen, so beweglich ist, in dem rechten Gerinne steht,

fich

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