Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

das Blech auf das hölzerne Fußgestelle aufgesetzt wird. Die Barge wird gehörig gebogen, zusammengelethet und auf dem Borteleisen an einer Seite umgeschlagen. Dieser umgelegte Theil wird durch Schnelloth mit dem Tischblatt vereiniget. Der Tischler leimt das Tischblatt auf das Fußgestelle auf und der Klempner legt nun noch um den untersten Theil der Füße ein Messingblech. Zuweilen bes vestiget er auch wohl ein zierlich ausgehauenes Blech an dem obern starken Theil jedes Fußes. Nun wird der Tisch geschliffen, indem er erst mit Bimsstein gerieben, und hernach mit einer Kole und englischer Erde, mit Baumil völlig blank gemacht wird.

Tischblätter von Gips, eine Art Tischblätter, die von Gips gemacht werden. Nachdem ein solches Tisch blatt groß oder klein, rund oder viereckig seyn soll, nach dieser Gestalt wird ein hölzerner Rahmen gemacht, der 2 Finger dick und 3 Finger breit ist, der auf der inwendigen Seite oben mit einer halbrunden oder viereckigen Falz ausgehobelt ist, damit, wenn das Tischblatt fertig, solches in einem beliebigen Rahmen eingefaßt werden kann. Dieser Rahmen muß also verfertiget werden, daß er mit feinen Zapfen zusammengesetzt und auch wieder von einans der genommen werden kann, damit man den fertig modellirten Tisch aus demselben heraus nehmen kann. Nun mehr nagelt man ein Tuch ohne Nath auf einem Tisch fo man darauf straff ausspannet, legt den Rahmen auf das Tuch und schmieret ihn inwendig mit Baumil oder fonst einem andern weißen Fett, und beveftiget den Rah, men auf der Seite mit Någeln, daß er sich nicht verrücken kann. Nunmehr macht man die Gipsmasse zurecht, die nicht zu dünne, sondern wie eine weiche Butter seyn muß. Diese Masse streicht man, wenn sie von einer Farbe nur feyn foll, mit einem Meffer auf das Tuch in den Rahmen und füllet damit den ganzen Rahmen aus, daß er mit dem Rahmen von einer Dicke sey. Soll aber das Tischblatt also gemacht werden, daß in der Mitte ein Feld als ein Schieferstein mit einer Einfassung darinn an gebracht werden soll, auf die Art wie die Tischblätter von Schieferstein eingefaßt find, so schneidet man viereckige Hotzchen etwa einen Zoll breit und dick, und legt sie nach der Gestalt wie der Formrahm ist, viereckig rund oder vieleckig nach der verlangten Größe in den Rahmen auf das Tuch, und bevestiget solche ein wenig mit Någeln, baß fie sich nicht verrücken; nun macht man die Gips maffe von einer beliebigen Farbe, als: roth mit Kugel lack, gelb mit Nauschgelb, blau mit Indigo u. f. 1o. Aus dieser Masse schneidet man lange und breite Stücke und keget solche zwischen den Formrahmen und die gedachten Hölzchen in die Queere ein, jedes Stück zwey Hånde breit von einander und etwa eines Fingers dick, drücket fie mit den Fingern etwas an einander und streichet sie gleich. Zwischen diese Queerstücklein legt man nun von demselben Gips kleine Stücke in die Länge, drückt sie gleichfalls et was von einander und macht fie abermals gleich; damit fährt man so lange fort, bis der Gips zu der gedachten Einfassung fertig ist. Nun überstreicht man den Forme

rahmen mit gedachtem Fett, nimt die Hölzchen, welche die innere Einfassung gebildet, behutsam von dem Gips, damit der Rand oder die Einfassung nicht verderbet werde. Nunmehr macht man das inwendige Feld in der Einfas sung, welches ein schwarzes Schieferfeld vorstellen soll. Zu diesem Endzwecke macht man die Gipsmasse mit Kienrus und Leimwasser zurecht, und füllet damit den innern Naum aus, etwa eines Fingers dick. Alsdenn machet man einen grauen oder schlechten Gips mit Leimwasser ge schwinde an, und trägt solchen neben den schwarzen Gips in die Form, so daß solche ganz voll wird, und streicht ihn geschwinde mit einem langen Streichholz gleich ab. Dann läßt man den Gips eine Nacht und Tag in der Wärme, oder im Sommer in der Luft und Conne trocknen. Ges schieht es, daß der Gips unter dem Schneiden und Einle gen hart werden und binden will, so tunkt man die Stüs den, die man einlegen will, unter währender Arbeit in Leimwasser ein. Ist der Tisch nun etwas hart geworden, so schabt man ihn auf der obern Seite recht gleich, und hers nach hebt man das Blatt behutsam in die Höhe, und zies het das Tuch langsam von dem Tischblatte ab, und nun schabt man diese Seite auch recht gleich, und reibt ihn algs denn mit groben Sandsteinen völlig ab, Will man nun den Tisch mit Figuren auszieren, so schneidet man nach einer darauf gemachten Zeichnung solche darauf aus, und füllet die hohlen Stellen mit nach Belieben gefärbten Gips aus, reibet sie denn gleich und poliret ihn. (f. Tischs blåtter von Gips poliren) Man muß merken, daß man den Tisch so lange im Rahmen lassen muß, bis er völlig trocken ist, sonst wirst er sich und wird krumm.

Tischblätter von Gips zu poliren. Man schabet auf dem trocken gewordenen Tischblatt von Gips erftlich mit einem Meffer die groben und rauhen Theile ab, damit er überall gleich werde, nimt alsdenn einen gleichen und nicht allzu groben Sandstein, gießt Wasser auf den Tisch, und reibet mit dem Stein das Blatt überall glatt, dann wäscht man das Abgeriebene mit Wasser rein ab, und mas chet alsdenn einen ganz dünnen Gips mit Wasser an, und überstreichet damit das Tischblatt. Es versteht sich von felbst, daß dieser Gips von eben der Farbe zugerichtet wer den muß, als das Tischblatt ist. Durch dieses Ueberstreis chen werden alle etwa vorhandene Löcher ausgefüllet, und nachdem dieser lleberzug trocken, schleift man ihn mit dem Sandstein wieder ab. Dieses Bestreichen and Abschleifen wiederholet man etlichemal, und je mehr solches geschieht, je schöner wird die Arbeit. Nach dem letzten Abschleifen mit diesem Sandsteine nimt man einen andern und feinert Wetstein, und schleift den Tisch auf vergedachte 2rt mit demselben gleichfalls ab. Zuletzt poliret man denselben mit Wasser und einem schwarzen Potirstein, wie folchen die Goldschmide gebrauchen, wenn fie das Silber ftreichen oder probiren. Nachdem der Tisch abgewaschen und ges trocknet ist, bestreicht man solchen nit einem reinen Laps pen in Baumol getaucht; and wenn man es recht schon machen will, so puht man ihn mit Baumôl und Trippek, vermittelst eines Leders, gut ab,

Tisch

Tisch des Tuchfrisirs, Fr. Table à ranger, ein Ge stelle auf der Frisirmühle, dessen Oberfläche ungefähr wie ein Reisekuffer oben aufwärts gebogen und mit abgeschor ner Wolle ausgestopft ist.

Tisch des Ziegelstreichers. Dieser muß stark und auf vier starken Füßen gestellet seyn, welche durch Queer: riegel mit einander verbunden sind. Linker Hand des Ar beiters ist ein Trog mit seinem Sande oder Staub von tobter Erde angefüllet. Dieser Staub muß außerordent lich sein seyn, und verhindern, daß der Thon weder an dem Tisch, noch an der Form klebe. Gegen die Mitte des Tisches ist ein zweyter Trog, 16 Zoll lang, 4 Zoll breit und tief, mit Wasser angefüllet, womit das Streich holz und die Form geneßet wird. Gegen dem Arbeiter über ist ein Stück Holz angehänget, den Bogen zu beve: stigen, an welchem ein eiserner Draht ist, womit die Erde abgeschnitten wird. (f. Ziegel streichen)

Tischer, Tischler, Schreiner, ein Handwerker, der von Holz alle mögliche Hausgeräthe und auch einige Baur arbeiten verfertiget. Cf. Tischerarbeit) Einige verfertis gen nur sehr gemeine, andere aber kostbare ausgelegte Ar beiten, Bilder nach dem Leben, nicht allein mit Holz von

allerley Farben, sondern auch mit Gold, Silber, Perls mutter, Schildkrötenschaalen, und andern Materien. Die se heißen alsdenn Furnirtischler, oder franzöfifch Ebeni. ften. Sie verbrauchen bey ihren Arbeiten alle mögliche einheimische und fremde Holzarten, und verstehen die Kunst, alle Farben und Beißen den Hölzern mitzutheilen, um den Mangel der natürlich gefärbten Holzarten dadurch zu • ersetzen. Ein geschickter Tischler muß nothwendig zeichnen Fönnen, auch die architektonische Regeln der verschiedenen Ordnungen verstehen. Der Tischer lehrt seinen Lehrling für ein Lehrgeld in drey Jahren, ohnedem aber in fünf Jahren aus. Die Gefellen erhalten auf ihrer Wander fchaft kein Geschenk, Ein angehender Meister muß zum Meisterstück nebst einem Brettspiel und Fensterrahm einen gierlichen, aber übrigens willkührlichen, Schrank verfertis gen. Dieser pflegt gemeiniglich 6 Fuß und 3 Zoll hoch, 5 Fuß 9 Zoll breit, und Fuß 7 Zoll tief zu seyn. Ers hält ein solcher Schrank Säulen, so wird er einen Zoll tiefer gemacht.

Tischerarbeit, alle diejenige Arbeiten, die der Tischer verfertiget, deren es eine große Menge giebt, Vorzug lich verfertiget er alle hölzerne Hausgeräthe, fie mögen Mamen haben wie sie wollen, als da sind: Spinden, Schränke, Kommoden, Tische, Banke 2. Außerdem macht er auch noch Bauarbeit, z. B. die Täfelung in ei nema Zimmer, die Fußböden, die entweder nur von Fich tenbohlen zusammengefpundet, oder von allerley feinen und schönen Holz ausgeleget werden, Thüren und Fenster nebst ihrer Verkleidung und Futter, Treppen und dergleichen mehr.

Tischerdielen, sind Zoll dicke Dielen, die am meis ften von den Tischern gebraucht werden, und daher auch biesen Namen erhalten haben. Sie unterscheiden sich von

den Spunddielen dadurch, daß diese einen halben Zoll dis cker find.

Tischerleim. So wird der gewöhnliche starke Leim genannt, der von den Tischern zu ihren Arbeiten gebrau chet, und von den Abgången der knorplichten schnigten Theile der Thiere gemacht wird. (f. Lein und folgende Artikel)

Tischerverband, Fr. Menuiferie d'Affemblage, be steht aus Rahmen und Füllungen, welche durch apfen und Löcher verbunden werden, oder durch Nuthen und Federn oder Spunden, oder geleimet und genagelt sind, und entweder vest stehen, wie das Tafelwerk, oder beweglich sind, wie die Thüren Fensterflügel und dergl.

Tischfuß, der Fuß oder mehrere, darauf ein Tischblatt liegt und bevestiget ist. Die Füße werden entweder nur gerade und glatt gemacht, oder sie sind nach allerley Figu ren ausgeschweift und gebildet. Die ißigen modischen FüBe an den Tischen von seiner Arbeit sind gemeiniglich vier. eckigt, oben etwas dicker als unten, und mit Reifen oder eines Thierfußes, z. B. eines Rehes u. f. 1. Canaleen verziert. Oft haben die Tischfüße die Gestalt

Tischgeräth, Tischzeug. (Haushaltung) Unter die. fer Benennung wird nicht allein das Gedeck eines Tisches verstanden, vndern auch alles zum Tischdecken nöthige Geräth, als Meifer, Gabeln, Löffel, Salzmegen, Stroh. teller und dergleichen, so auf einem Speisetisch gebrauchet wird.

Tischgeftell, das Gestelle oder die Füße, worauf das Tischblatt ruhet.

Tischkorb, ein Korb in der Haushaltung, worinn

das Tischzeug zum Decken aufgehoben wird. Es ist ges meiniglich ein länglicht viereckigter Korb.

Tischmesser. Gemeiniglich versteht man dadurch Mes fer und Gabel zusammen, welcher man sich bey dem Speis sen ben Tische bedienet, zum Unterschiede der Meffer an berer Art, Die Tischmesser sind gewöhnlich alle nach eie ner Gestalt gemacht, womit ein Tisch belegt wird. Tischschiefer, f. Tafelschiefer. Tischtücher, f. Tafellacken.

Titel eines Buchs, (Buchbinder) wird hinten auf dem Rücken des Bandes mit goldnen Buchstaben mit den aufgedruckt. Er legt nämlich auf die Stelle, wov der Titel Schriften oder denen mit Buchstaben versehenen Stempeln hinkommen foll, ein Goldblatt auf, erwärmet die erfor derlichen Schriften oder Lettern måßig, und druckt mit denselben auf das Goldblatt. Durch die Wärme und den starken Druck bilden sich nicht allein die Buchstaben auf dem Rücken, und drücken sich ein, sondern das Gold vers einiget sich auch ganz genau und vest mit dem Leder des Bandes, Das überflüßige Gold wird mit einem wolleneu Lappen abgewischt.

Titelbuchstaben, (Buchdrucker) Lettern oder Buch: staben, die über sich einen Strich haben, und folglich zien dergleichen Buchstaben bedeuten sollen. m bedeutet mm, n bedeutet nn. Sie sind aber ist ziemlich aus der Mode gekommen, und werden felten gebrauchet, außer wenn

[ocr errors]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small]
[ocr errors]
[ocr errors]

Tóbel, f. Dobel.

Toberich, (Bergwerk) wenn bey der Verdingung der Arbeiten in dem Bergwerk drey Schichten hinter einander gemacht werden, um zu sehen, was darinn gearbeitet wer den kann, um darnach das Gedinge einzurichten..

Tobrig, auf ein, herausfordern, (Bergwerk) eis nen auffordern, auf der Grube in einer Schicht soviel heraus zu arbeiten, als ein Hauer heraus arbeitet. Denn so lange ein Bergknappe nicht in der Bergarbeit gehörig fortkommen kann, oder seine Hauerschicht noch nicht ge than hat, wird er von den andern Berghauern nicht für einen Hauer erkannt.

Tobrig, ein, arbeiten, (Bergwerk) heißt eigentlich ein Tagwerk, oder eine solche Arbeit, die ein Berghåuer in einer Schicht verrichten kann. Wenn ein Bergmann feine bergmännische Arbeit recht beweisen will, so sagt er: ich kann mein Tobrig raus schlagen, d. i. ich kann in meiner Schicht soviel Arbeit verrichten, als man von mir den Rechten nach verlanget.

Tobrig, ein, vorarbeiten, (Bergwerk) wenn ein Lehrhauer oder angehender Bergknappe zu einem tüchtigen Hauer gemacht wird, und durch die Arbeit seine Probe davon ablegen soll, daß ihm alsdenn das völlige Häuer. tohn gegeben werde. Es arbeitet ihm deswegen ein alter frischer Berghäuer ein Tobrig, (s. dieses) oder soviel er in einer Schicht zu arbeiten vermag, vor, und dieses muß nun der Lehrling nacharbeiten.

Toccate, Ital. (Musiker) ein Vor- oder Nachspiel des Organisten auf der Orgel, so er entweder aus seinem Kopf spielet, oder auch dergestalt gesetzt ist, als ob es ex tempore gespielt würde. Da das Wort eigentlich greifen heißt, so ist es also eine Begreifung des Klaviers, so aus schlechten einzelnen Griffen und Koloraturen besteht.

Tocht, f. Docht.

Tocke, (Bergwerk) ein breites starkes Holz, welches an jedem Ende der Trift am Pferdegopel (s. diesen) nieder geht, mit einem Siß für den Gopeltreiber, woran die Pferde gespannet werden.

Tote, (Hüttenwerk) ein zwiefaches Holz am Balgengerüste, wozwischen die Schemel des Geblåses auf und nieder gehen, auch die Kämme, welche die Schemmel nieder brücken, hindurchstreichen,

Technologisches Wörterbuch IV. Theil,

[blocks in formation]

Locken, (Böttcher) ein Werkzeug, womit derselbe ein Spund zu einem Fasse machet. Es ist ein Stück Holz et nen Fuß lang. An dem einen Ende ist es dergestalt abs geschärft, daß man es halten kann, an dem andern ist es glatt, und der Durchmesser dieser Grundfläche ist mit z oder s eisernen Stacheln versehen, die über das Holz drey oder vier Linien hervorragen. Wenn der Böttcher ein Spund machen will, so nimt er eine Tocke, die zu dem verlangten Spund passet. Er nimt ein kleines viereckigtes Stück Stab, so ein wenig dicke ist, oder ein Spund von einem größern Fasse, so er kleiner machen will. Er stößt die Spitze der Tocke in das Brett, oder in den alten Spund, und bevestiget es also, wobey er die Tocke senkrecht hält, stellet sie auf den Haublock, schneidet den Spund, indem er sich nach dem Umfang der Tocke richtet, zu rechte, und macht ihn darnach glatt und rund, und wenn er fertig ist, so zieht er die Tocke wieder heraus. Man sieht wohl leicht ein, daß er verschiedene dieser Tocken haben müsse, um nach allen verlangten Größen der Spunde eine oder die andere wählen zu können.

Todirt, Fr. Tappé, (Maler) ein Gemälde, das in Rücksicht auf den Farbenauftrag einer Skizze ähnlich ist, dessen Striche fett und keck sind, und mit freyer Leichtig feit und Kühnheit so aufgetragen werden, daß ein jeder Druck eben die Wirkung hat, als viele fleißige.

Todirt, Fr. Heurté, (Maler) fagt man auch von ei ner Skizze selbst, wenn der Zeichner seinen Gegenstand feck und entschlossen hinzeichnet, und mit starken Strichen und gewölbten Umrissen seinem Gegenstande ohne vielen Fleiß Leben giebt. Es kann nicht fehlen, daß nicht einige Vers sehen bey dieser geschwinden Behandlung mit unterlaufen sollten: allein es ist bey einer Skizze kein Fehler. Denn der einzige Zweck davon ist ein mit Geist erfundener Gedanke, auch wohl Figuren, einzeln genommen, zu Papier zu bringen, die in eine Zusammensetzung kommen sollen, davon sie einen Theil ausmachen.

Cockirte Gemälde, (Maler) solche, von denen man fagt, daß jeder Strich des Malers gleich gegolten. Todi, ein englisches Gewicht, welches vier Någel hålt. (s. Nagel.)

Todt brennen, Kalk- oder Gipskein völlig ausbrens nen. (f. Kalk brennen) Gips ist weit leichter todt ju brens nen, als Kalk. (f. auch Gips brennen)

Todte Hölzer. (Forstwesen) So werden die schwar. zen Wälder oder die Tangelhölzer genannt, weil solche, wenn He einmal abgetrieben-worden, nicht wie Buschhölzer aus ihrem eigenen Stamm oder Wurzel wieder ausschlagen und hervor wachsen, sondern lediglich aus ihrem Saamen erzogen werden müssen, indem die zurück gebliebenen Sto de oder Stämme sogleich absterben, und nach und nach verfaulen.

Todtenbahre, ein tragbares Gerüste, das aus zwey einige Fuß langen Stangen besteht, die in einer Entfer nung von 2-3 Fuß parallel laufen, durch einige Queer. hölzer mit einander vereiniger find, und auf 4 Füßen stes hen. Die Leichen werden damit zu Grabe gebracht, indem

[ocr errors]
[ocr errors]

t

man den Sarg auf die Bahre fehet, und diese von einis gen Männern getragen wird. In einigen Gegenden Ober Deutschlands wird der Sarg Bahre, und diese der Tods tenschragen genannt.

Todten der Haare, (Kürschner) die Pelzhaare, wels che durch die Kunst eine schwarze oder braune Farbe erhals ten sollen, durch eine Beitze zar Annehmung der Farbe vorbereiten. Bey der braunen Farbe braucht er zur Töd tung nur Scheidewasser, womit er bloß die Haarspigen bestreicht, damit das Scheidewasser die Haare nicht ans greife. Zur schwarzen Farbe wird ein Anstrich von Holz. asche, ungelöschtem Kalk und eben soviel Farbe, so man aus den kastanienbraun gefärbten Pelzen wieder ausgeklopft hat, und englischem Vitriol vermischt, mit Lauge, ge brauchet.

Todtenkopf, Fr. tête morte, die rothe schnandige Erde, welche nach dem Einsieden der Vitriollauge und des getriebenen Vitriolgeistes zurücke bleibt.

Todtenkopf, Lat. Caput mortuum, die Kolen oder Hefen, so bey dem Brennen des Scheidewassers in den eis fernen Recorten oder Töpfen übrig bleiben, und von den Schmelzern zum Zuschlag gebraucht werden.

Todtenkopf, (Feuerwerkskunst) eine Wasserkugel, fo in währendem Brennen auffahrende Schwärmer auss wirst.

Todtenorgel, f. Karrenbüchse.
Todtenurne, f. Urne.

Todter Weg, (Wasserbau) das Unterwasser bey den Mühlen.

Todter Winkel, Fr. Angle mort, (Kriegeswissen. fchaft) wird der Winkel genennet, wo die Bekagerer von Den Belagerten nicht können beschossen werden.

Todtes Haar, (Parukenmacher) ein glanzlofes und welkes Haar, das keine Kräfte und Stärke mehr hat.` Daher es auch bey dem Kräufeln und Treffiren leicht abspringt und zerreißs, vorzüglich nimt ein solches Haar keis ne Frisur an.

Todtes Metall, Metall, das durch eine chymische Operation seine metallische Gestalt verlohren hat, und sich nicht wieder reduciren läßt.

Todtes Wasser, wenn bey einem Mühlenwerk das Wasser sehr langsam fließer, im Gegensaß des lebendigen Wassers, welches sehr geschwinde fließet.

Todte Wolle, (Wollmanufaktur) Wolle, die schwarzfich, törnigt, fast wie kleine Linsen, und raudig aussieht, und bey dem Schlagen auf der Horde heraus fällt.

Todigehauene Wafferfeige, (Bergwerk) eine Wass ferfeige, die wagrecht gehauen ist, und keine Rösche oder Beinen Fall hot.

Todt geben, Fr, couler foiblement, (Bergwerk) wird von Wassern gesagt, roenn es nicht genug Rösche hat, und fast stille fteht.

Toot bauen, Fr. Creufer, le lit des eaux, uni, qu'elles ne de coulent, die Soble des Stolln beynahe oder schnur eben führen, daß die Wasser still stehen, und nicht ablaufen können,

Todt schreiben, Fr. declarer une mine pour digne d'etre exploitée, (Bergwerk) eine Zeche, einen Gang vorzüglich, unbauwürdig erklären, und im Bergs buche aumerken, daß allda keine Anbrüche vorhanden, auch nicht zu hoffen, damit solches den Nachkommen zur Nachricht diene, und sie nicht vergebliche Kosten darauf verwenden.

Toot Waffer, (Wasserbau) dasjenige Wasser, welches still steht, und keinen Abzug hat.

Todt Wasser, Fr. Mortes eaux. So nennet man auch die schwache Fluthen, die allezelt im ersten und letzt ten Viertel, oder sieben und einen halben Tag nach den Springfluthen, geschehen.

Todt Werk, (Schiffbau) die Theile des Schiffgebäu des, so über Wasser stehen.

Toel, eine indianische Silbermünze, die soviel als eine Rupie oder 24 holländische Stüver gilt, welches nach deuts schem Gelde beynahe einen Gulden beträgt.

Tof. f. Dudstein.

Toft, im Holsteinischen und in andern niedersächsischen Gegenden ein am Hause nicht gar zu großes eingezäuntes Stück Land.

Tögelsköl, f. Trapp.

Tobnen, f. Dobnen.

Tojethan, if foviel als Höft oder Hauptthau.

Toilette, hat zweyerley Bedeutung, entweder man bes zeichnet damit den vollständigen Nachttisch (s. diefen) eis ner Dame, der mit allem belegt und bescht ist, was zum Puß und Anziehen derselben nöthig ist; oder man versicht auch nur darunter ein Tuch von Leinwand oder von Seide, welches man über einen Tisch breitet, um daselbst die Nachtkleider und anderes Nachtzeug darauf niederzulegen. (f. auch Nachttisch)

Toilette. So werden in Baraume in Frankreich, und im ganzen Artois, die rohen Batiste, ungestreifte Li nons, und Reßes, oder gestreifte Liuons, che sie gebleicht find, genenner.

Toilettsfubl, (Stuhlmacher) ein gewöhnlicher Fau teuil, woran aber die Stüßen der Armlehne nicht vorne im Tiefriegel, sondern an der Rücklchne eingezapft sind, und folglich zurück stehen, damit sie bey dem Ankleiden nicht hinderlich fallen; überdem erhält er unter seinen Füs Ben Rollen. Er wird entweder gepolstert oder beflochten.

Toise, ein französisches Maaß von 6 königlichen Füßen, welches man die französische Ruthe zu nennen pfleget; es gehen drey dergleichen Ruthen auf ein anderes Maas, so ben ihnen Perche genennet wird. Diesemnach machet ek ne Quadratruthe 36 königliche Quadratfüße aus, hingegen eine Kubikruthe 216 Kubikfisße.

Tofouy, Leinwand, welche an verschiedenen Orten in dem spanischen Amerika, und vornehmlich zu Buenos Ayres und da hernm gewebet wird. Eie ist nicht fonderlich fein, and wird nur von den Negern und Indianern zur Bekleidung gebrauchet.

Tol, das kleinfte Gewicht und kleinste Maaß, deffen man sich auf der Küste von Koromandel bedienet. 24 Tol

machen

machen 1 Seer, s Seer i Biis, 8 Biis 1 Man, und 2 Man 1 Candi; welches das schwerste Gewicht in diesem Theile von Ostindien ist.

Tollkeulen, eine Art Fischerey zu Hechten, Sandern, und Aatraupen oder Quappen, welche in der Gegend des plauischen Sees in der Mark üblich ist, indem man bey noch nicht zu starkem, aber auch nicht zu dünnem Eise mit Keulen 2 bis 3 starke Schläge auf das Eis thut, und den in der Untiese stehenden Fisch betäubet. Er drehet sich alsdenn um, sperret das Maul auf, und ist leicht zu fangen, ehe er sich wieder erholet. Das Eis muß ein paar Soll stark und durchsichtig seyn. Schleye und andere Fische aber kehren sich nicht daran.

10

[ocr errors]

Toman, Tomani, Tumani, Tameni. 1) Eine Rechenmünze, deren man sich bey dem Buchhalten in Persien auch bey Reducirung der Münzen, und bey Ause zahlung beträchtlicher Summen bedienet. Der Toman gile so Abassi, oder 100 Maraudis, oder 200 Chayes, ader Dinars, und, wenn der Abassi seinem wahren Werth nach zu 38 franzöfifchen Sols, nach der ißigen Wäh, rung der französischen Münze, oder zu 17 holländischen Stüvern gerechnet wird, nach französischem Gelde unge. fähr 95 Livres s Sols, und nach holländischem Gelde, 42 Gulden und 10 Stüver, welches beydes nach unserm Gelde, die französischen Livres zu 6 Groschen gerechnet, und die holländischen Gulden zu 13 Groschen, etwa 23 bis 23 Reichsthaler ausmachet. Toman ist 2) auch ein Gewicht, dessen man sich in Perften bey großen Auszah lungen zu Abwägung des Geldes bedienet, weil in Per fien, wenn viel Geld auf einmal auszuzahlen ist, folches nicht gezählt, sondern gewogen wird. Es wiegt gerade foviel als 50 Abassis, welche ein Toman ausmachen,

Tomani, s. vorher.

Tombac, Tombach, Tomback, Tamback, Tams bayc, ein durch Kunst bereitetes und zusammengesetztes Metall, oder eine Metallvermischung von fast rothgelbli. cher Farbe, welches sich schmiden läßt. Es wird auf ver, schiedene Art gemacht. Die Siamer, welche man für die ersten Erfinder desselben angiebt, nehmen das besteschis nefische Kupfer und Gold darzu, und schägen es auch ho her, als das Gold. Einige wollen, wiewohl ohne Grund, ber slamische Tombac sey ein von der Natur selbst also ers zeugtes, und nicht durch die Kunst gemachtes Metall. In Siam ist es schon lange bekannt gewesen, in Europa aber erst seit dem vorigen Jahrhundert durch eine Gesandschaft von dort her an Ludwig XIV. bekannt, und feit der Zeit nachzekünftelt worden. Man nimt zu dem europäischen aber kein Gold, sondern blos Kupfer, und am liebsten al tes von der Sonne recht durchbranntes Dachkupfer, oder welches sonst oft im Feuer gewesen, Messing und etwas weniges gutes englisches Zinn, oder statt dessen Zink, wel ches in verschiedenen Verhältnissen mit einander zusam men geschmolzen wird. Schon unter Dombak (s. dies fes) ist etwas, aber unvollständig, gesagt worden. Tombach, s. vorher,

Tombacschläger, ein Künstler, der unächte Cilbers oder Goldblätter, so wie der Goldschläger dergleichen &chte schlägt. Sein Metall ist eine Mischung von Kupfer und Spiauter oder Zink, (f. diesen) so in Pergaments Blättern geschlagen wird, welche die &chten Goldschläger nicht mehr gebrauchen können. Es geschieht mit den nam lichen Handgriffen, wie diese das edle Metall schlagen.

Tomin, Comine, ein kleines Gewicht der Spanier, dessen man sich sowohl in Spanien, als auch in deren Ame rika, zu Abwägung des Goldes bedienet. Es wiegt drey Karat, jeder Karat zu vier Gran gerechnet, nach spanischem Gewicht, welches um p. C. leichter ist, als das am fterdamer und pariser Gewicht. 8 Tomins machen i Kas ftillan, und 6 Kastillane und 2`Tomins 1 Unze. Tomine, f. vorher. Tomaló, f. Tomolo.

Tomolo, Tomalo, ein italienisches Inhaltsmaaß, dessen man sich zu Neapel und einigen andern Orten des Königreichs, wie auch in Sicilien bedienet. Der Tomolo von Neapel hält am Gewichte 40 Rottoli schwer Gewicht, 36 Tomoli machen 1 Carro, und 14 Carro oder 54 To moli find soviel, als amsterdamer Last. Zu Palerme hat der Tomolo 4 Mondili, und 16 dasige Tomoli mas chen Salma. 103 Salme oder 1713 Tomoli, oder 685 Mondili thun i amsterdamer Last.

Tómpel. So heißt die Sperrruthe (f. diese) der Leinendamastweber.

Ton, Fr. le ton, (Malerey) die verschiedenen Arten von Farben, so in einem Gemälde angebracht sind. Der schöne Ton eines Gemäldes hängt sowohl von dem guten

Gebrauche des Helldunkeln, als von der Freundschaft und Feindschaft der Farben ab, welche man anwendet. Es giebt in der Malerey eine Harmonie und Dissonanz in den Arten der Farben. Einige vertragen sich nicht mit einander, ihre Mischung oder Nähe beleidiger das Gesicht, so wie falsche Töne das Ohr in der Musik. Dergleichen Find Zinnober und Blau, welche einen wunderlichen, oder vielmehr unangenehmen Ton machen. (f. feindliche Fars ben) Ihre Nähe macht einen Kontrast, welchen man beffer empfindet, als ausdrücken kann. Man sagt dums pfigter Ton, dunkler, heller, schwarzer Ton, nach dem diese Farben mehr oder weniger herrschen. Man sas get ferner ein schöner, heller Ton, welches von einem gu ten Helldunkeln verstanden wird. Die wenige Abwechselung in den. Tenen des Kolorits ist gemeiniglich ein Fehler der Schüler. Die beste Manier zu malen, die sich auch zur Geschichte schickt, ist diejenige, wo die Kleinig keiten in den Lichtern und Schatten nur leicht angedeutet, und die Verschiedenheiten der Töne kaum merklich find, damit die Größe der Massen nicht unterbrochen wer de. Die Schüler, welche dieses durch die Kunst verdeckte Kunststück nicht inne werden, begnügen sich mit zwey oder drey Tonen, diese fast unmerkliche Abwechselung auszudrüs cken, welche der Künstler in den Uebergången vom Licht zum Schatten anzubringen weis. Sie verfallen in eben

[ocr errors]

den

« ZurückWeiter »