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Getone, wodurch fie der Brut die nöthige Wärme verur fachen, zu verbleiben. Dieses ist die Ursache, daß sie nicht eher aus den Stöcken hervorkommen, bis um eit tagszeit, in welcher sie gleichsam von der Hite der Sonne abgelöset werden. Ihren Rußen spüret man ferner vom April bis auf den August. Welcher Stock in solcher Zeit Leine Thränen hat, der läßt nicht nur keinen Schwarm, sondern muß auch unfehlbar mit einem Hauptsehler behaf set seyn. Ueberdas arbeiten sie auch mit den Bienen an den Wachstafeln und Gewürke. Sobald ich die großen Thränen im Frühjahr sehen lassen, sobald kann man sich Heffnung zum Schwärmen machen u. f. w.

Thranen, (Jager) der nach Balsam riechende Saft, der sich vor des Hirsches Augen zusammenseßt.

Thränenbrut, (Bienenzucht) diejenige Brut in den Bienenstöcken, woraus Thränen entstehen.

Thränenglåser, länglichte, unten runde und write, oben spitzig zulaufende Gläser mit einem Deckel, fast wie ein Kolben der Chymisten, welche man öfters in der Erde bey den Todtenkrügen gefunden hat, und worinn die Alten ihre Thränen, die sie der Verstorbenen halber vers gossen, sollen gesammlet, und zum Gedächtniß beygesetzt haben.

Thränenschreiben, diejenige Bachsscheiben in den Bienenstöcken, welche für die Thränenbrut bestimmt sind. Tbranjuchten, f. Schmierleder.

Thraniten, waren Ruderer bey den Griechen, die in der zweyten erhöheten Reihe von Bänken und in der Mitte des Fahrzeuges faßen.

Thran sieden. Dieses geschicht in den Thrankiedereyen in kupfernen Pfannen, die die Weite von 10 bis 12 Fuß haben, und in der Mitte etwas tiefer sind, als am Rans de, in deren jeder 5 Fässer Wallfisch speck hinein gehen, der Barinn ausgelassen wird, wenn zuvor eine halbe Tonne Waffer hineingegossen worden, damit der Speck nicht an. brenne, deswegen er auch von zwey Personen beständig. umgerührt werden muß. Wenn der Speck zwey oder drey Stunden gekocht hat, und der Thran völlig zergangen ist, schöpft man solchen mit großen kupfernen Löffeln aus der Pfanne in viereckigte Tråge, die oberwärts mir einem Gitter vermacht sind, wodurch der Thran in die Tröge läuft und die ausgekochten Rinken auf dem Gitter liegen bleiben, welche in Fässer geschlagen und zum Leim Beden verkauft werden. Der also warm aus der Pfanne gefchöpfte Thran läuft hernach noch in einen andern hölzernen Trog, welcher mit zwey Drittel kalten Waffers an gefüllt ist, worauf er füiblet, bis wiederum eine andere Pfanne mit Speck genug gekocht hat. Alsdenn wird der Thran in einen zwenten Trog mit dem Wasser herüberge schüttet, und daraus in einen dritten gethan. Mittlerweile sinkt das Dicke, welches man Prute nennt, auf dem Grund. Man zapft alsdenn den Thran aus dem letzten Gefäße in die Fässer, welche alle mit neuen Reis fen belegt find Sobald sie voll sind, so schlägt man fie mit dem hölzernen Spund zu. Der Thran muß noth. wendig in den gedachten Trögen auf dem Wasser abkühs

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len, weil sonst der heiße Thran in keinem Fasse zur erhals ten seyn würde. Die Fässer oder Quarteelen sind gemeiniglich 18 Stechkannen groß, und werden durch eis nen geschwornen Thraneicher gemessen, der alsdent mit einem Eisen bey dem Spundloche bemerkt, wie viel Stechkannen und Mingel darinnen befindlich sind, wors auf der Thran nach diesem Maaße verkauft wird. Die Prutt, wie auch das Gestockte wird in alte cffne Fässer gethan, wovon der obenschwimmende Thran abgenommen und das übrige den Pruttkochern verkauft wird, welche den braunen Thran davon auskochen. Das Quarteek rechnet man auf 12 Etechkannen und eine Stechkanne halt 16 Mingeln. Der weiße grönländische Thran ist der beste, welcher von den Lederbereitern zum Einschmies ren der Leder gebraucht wird. Der französische ist schlechs ter, aber doch besser als der holländische, welches daher komt, weil die Franzosen den Speck sogleich, wie sie ihr ausgeschnitten haben, ausschmelzen, die Holländer aber mit nach Hause nehmen, so daß ev stinkend wird, und eis ne röthliche Farbe erhält. Der braune Thran ist der schlechteste und wird nur zum Breunen in den Lamper gebraucht. Bey dem Einkauf muß man darauf sehen, daß kein Wasser unter dem Thran stehe, wid daß er auf dem Boden keine Hefen habe. Diese Hefen oder das Dicke wissen die Seisensieder zu nußen. Die beste Probe von seiner Güte ist, daß ein Tropfen davon auf dem Nagek bestehen bleibe und nicht ablaufe.

Thranfiederey, eine Anstalt, worinn der Speck von den Wallfischen gefotten und der Thran davon gemacht' pird. Man findet sie nur in den Ländern, die sich mit dem Wallfischfang beschafftigen, vornämlich in Holland, England, Hamburg u. s. m.

Thrasierjaspis, ein ganz schwarzer Jaspis, welcher den harten Steinkolen gleicht. Andre verstehen hierunter den schwarzen Gachat oder harte dichte Steinkolen, die sich schleifen und poitren lassen

Chron, Fr. Trone, ein prächtiger Stuhl, worauf die Könige oder andre fürstliche Personen bey öffentlichen Geprängen fihen. Er wird auf eine von etlichen Stuffer erhabne Bühne gestellt und über demselben ein Himmel aufgehängt.

Thronhimmel, Prachthimmel, Baldachin, eine zierlich ausgespannte Decke über einem Thron; auch ein jeder solcher Himmel, worunter bey feyerlichen Handlun gen vornehme Personen stehen oder sitzen.

Thruhe, Thrune, Fr. la Caifle, ein länglicht viers eckigter Kasten von Pfosten oder starken Brettern zusam mengeschlagen, oben offen, worinn der Zinnstein fortges bracht wird.

Thruhe, ein Kolenmaas der Steinkolen, deren zwey einen Karren ausmachen.

Thubal, Cubal, (Orgelbauer) soviel als die Oktave, Thubalflöte, (Orgelbauer) soviel als 8' Oktave. Thunbaf, (Orgelbauer) es ist die große Hohlflöte 8 Ton, von Tonen, weil sie weit und tonend ist. Sie heißt auch wohl Subbas oder Koppel, Thurs

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Thůrangel, Fr. pivat d'une porte, (Schloffer) der tarke eiserne Haken, oder die Hespe, worauf die Thüre mit ihren Bändern Hångt.

Thårband, Fr. panture de porte, Schlosser) die eisernen Bänder oder Beschläge einer Thüre, vomit sie auf der Thürangel (f. diese) mit ihrem runden Ringe banget. Diese Bander sind verschieden werfertiget, denn an gemeinen Thüren werden sie nach gewissen Figuren von Eisen ausgeschnitten, und erhaiten am Ende einen Ring, mit welchem sie auf der Angel hangen. Sie erhalten mancherley Benennung, je nachdem sie gestaltet find. An dere werden von Messing gemacht, und in das Holz ver, Deckt eingeschoben. (§. Beschlag einer Thüre)

Thürbeschläge, Fr.Garniture de porte, (f. Beschlag einer Thüre)

Thire, (Baukunk) eine jede Deffnung, wodurch man nicht allein zu einem verschlossenen Raum komt, sondern auch vor einem Behältniß jeder Gattung. Man theilet die Thuren in drey Klassen, wovon eine jede ihre besonde re Regeln hat, wornach sie reguliret werden müssen. In der ersten Kle, welche Hauptthüren genennet werden,, find die Thore und Thorwege, (s. dics) ingleichen die Hauptthüren, wodurch man in ein Gebäude eingeht, nicht weniger werden hierzu gerechnet die Thüren der ansehnlichen und großen Såle. Diese lehtern werden von der Höhe der inwendigen Decke bis an den Boden im Lichten Hochgemacher, die Hälfte dieser Höhe giebt gemeiniglich die Breite. Obgleich die meisten Hauptthüren theils nach vol fen, theils nach gedruckten Bigen obenher gewölbet wer ben, so lassen sich doch auch viele obenher gerade machen, nur muß alsdenn nahe darüber in die Mauer ein Bogen Beschlossen werden, damit nicht der Sturz über der Deff nung die ganze Last der darüber stehenden Mauer trage. In dergleichen Fällen muß die Hausthüre eben so mit der Fensterhöhe in einem fortgehen. In die andere Klasse von Thüren gehören die mittelmäßigen Thüren und Ein gånge der Hauptzimmer, der mittlern und kleinen Sále, der Gallerien 2c. Solche Thüren sind nicht gerne unter 4 und nicht leicht über s Fuß breit, welche Breite doppelt, und zuweilen etwas darüber genommen, die Höhe ausmas Chet. Die dritte Klasse besteht endlich in den Beythüren und geheimden Thüren. Die ersten haben 33 bis 4 Fuß Breite, und find noch einmal so hoch, oder auch etwas darüber. Sie dienen zum Zusammenhange der Zimmer, und müssen von Rechtswegen in einer ganzen Reihe von Zimmern gerade auf einander treffen, diesen aber muß zu. leht ein Fenster gegen über angebracht seyn (zu tagen). Die geheimen Thüren gehen aus den Kabinettern und Schlaf zimmern in die Garderobe und zu den geheimen Treppen, und sind zur Bequemlichkeir angeleget. Daher werden sie auch nur 3 Fuß und wohl noch weniger breit gemacht, und gemeiniglich hinter vorgehangenen Tapeten verstecket. Diese Thüren werden auch nur ganz einfach gemacht, da gegen die Haupt- und Mittelthüren mit Gliedern der Bauordnungen verzieret werden, und die großen Thüren

haben gemeiniglich zwey Fällungen åber einander, wovon die oberste länger als die unterste ist.

Thürenfenster, (Baukunst) dergleichen werden in den Stubenthüren, besonders der Bürgerhäuser, angebracht, sowohl in der Eingangsthüre vom Fluhr, als auch in den Manchmal schneidet man nur eine viereckigte Deffnung in Thüren, welche aus einem Gemach ins andere führen. eine Thüre, und seht darinn ein Fenster ein; manchmal ist der ganze Obertheil der Thüre mit Glasfenstern versehen, zumal wenn die Thüre nach einem andern Gemach oder Alkoven führet; manchmal ist aber auch eine solche Thüre ganz von Glasscheiben, und heißt alsdenn Glasthüre. (f. diese)

Thürel, Thurlein, Fr. Valvule de cuir, (Bergwerk) eine Klappe oder Ventil, über die Röhren oder Löcher des Kolbens der Druckwerke gedeckt, welche sich, wenn die Wasser in die Höhe steigen, öffnet, und wenn sie nieder fallen wollen, wieder zuschließt.

Thürelröhre, Fr. Tuieau a clapet, am Kunstgezeu ge die über der Schlung oder Saugröhre stehende Röh re, daran ein Ventil ist, welches verhindert, daß das über solches gehobene Wasser nicht wieder zurück tritt, oder fällt.

Thürfeld, s. Füllung.

Thürflügel, Fr. Valva, (Tischler) alles das zusam men, womit man Thüren verschließt, von Tischler- und Schlosserarbeit. Es kommen darinn verschiedene Benens nungen vor, als: Rahmstücke, Rahmfüllungen, Hes spen, Krampfen u. f. w. (f. an seinem Ort)

Thürflügel, Fr. Battant de porte, manteaux de Porte, (Tischler) die beweglichen Theile einer Thüre, das was man auf und zu machen kann. Manchmal hat eine Thüre zwey Flügel, und heißt alsdenn eine doppelte Thus re, oder sie hat nur einen Flügel.

Thürfutter, Fr. Chambranle, (Tischler) an den Pfos ften der Thüre die mit Ståben der Baukunst verzierte Einfassung, woran die Thüre anschlägt, und überhaupt die ganze Verkleidung der Oeffnung der Thüre.

Thürgericht, f. Thürgestelle.

Thürgesimse, Fr. Corniche de Placard, (Tischler) die Verzierung, welche über der Einfassung einer Thüre zu oberst noch insbesondere zu einer kleinen Deckung auf gesetzt wird.

Thürgeftell, Thürgericht, Thůrpfoften, Fr. Jambage de Porte, huiffiere, (Tischler) die Pfosten der Deff nung der Thüre mit ihren Verzierungen.

Thürgewende, (Baukunst) das Viereck von gehaues nen Steinen, welches eine Thüröffnung einschließt und ausmachet, zum Unterschiede von einem Thürgerüste. (s. dieses)

Thürklinke, Fr. Loquel de porte, cadole, ponçoir. (. Klinke)

Thůrklopfel, Fr. racloir Marteau de porte. (f. 2n. klopfer)

Thurlein, Fr. petite porte, (Bergwerk) die von stars ken Pfosten gemachte, in das Hangende und Liegende eins gelaffene,

gelassene, mit starkem Eisen beschlagene Thüren auf den Stolln, wo man einen Durchschlag zu machen, und dar aus viele Wasser vermuchet. Sie werden zu dem Ende angelegt, daß wenn das Wasser durchbricht, es die Thứ ren zuschiebe, und so im Lauf aufgehalten werde, damit der Arbeiter Zeit bekomme, sein Leben zu retten.

Thurlein, Fr. porte au couduit, pour arretter le vent, (Bergwerk) Durchgänge auf Stolln, wo die Wet ter zu stark ziehen. Sie bestehen aus zwey Thürstöcken, einem Steg, worauf sie stehen, einer darauf liegenden Kap pe und einer Thüre.

Thürlein hången, Fr. appendre une petite porte pour arretter les eaux, (Bergroerk) eins oder mehrere Thurlein (f. diefe) wegen vermutheten Durchschlags und Waffers in den Stolln einsehen, wo die Gefahr groß. ist. Es werden deren etliche gehanger, die jedoch insge mein das Wasser alle nach einander zerbricht und wegreif sec, sie mögen auch noch von so starken Pfosten gemacht und mit starken eisernen Bändern verwahret seyn. Thurleinkapper, (Bergwerk) Hölzer, welche auf beyden Thürstöcken queer über dem Stolln oder einer Stre, ce liegen. (f. auch Kappen)

Thurm, Thurn, Fr. Tour, (Baukunst) ein Lastge, bäude, so zum Schuße, zur Zierde, oder zu einem andern Gebrauche aufgeführet wird. Sie sind rund oder vier eckigt, ganz massiv oder durchgebrochen, erfordern einen breiten und starken Grundbau und wenig Fenster. Die Mauren müssen vollkommen senkrecht aufgeführet, und alle Regeln der Stärke dabey fleißig beobachtet werden. Die Alten haben dergleichen Gebäude in solcher Höhe und Dünne, wie fie in den mittlern Zeiten aufgekommen, nicht leicht aufgeführet. Nach ihrem Gebrauche sind sie unterschieden, und haben von ihrer Anwendung auch vers schiedene Beynamen. Die Thürme in den Stadtmauerir zur Beschüßung nach der altew Art findet man nur noch in den alt bevestigten Städten, und werden heut zu Tage nicht mehr gebauet. Wachtbürme, Leuchtthürme, Kirchen und Glockenthürme, die entweder an den Kirchen bloß zur Zierde, oder auch die Glocken daring bequem aufzuhängen, da sind. Berühmte Thürme in Deutschland sind der Thurm des Münsters zu Straßburg, der Stephanskirche zur Wien, der in Landshut im Bayern, in Spanien der zu Toledo und an andern Orten mehr. Thurm wird auch oft ein Gefängniß genannt, daher Schulethurm.

Tharm (Glaser) So nennt man den obern Theil eis niger Hausfaternen. ( Hauslaterne)

Churm, (Kroppfabrik) dasjenige Gebäude, worin Bie Wurzel der Färberrsche zuerst getrocknet werden. Er hat vier bis fünf Böden von starken Latten über ein ander gebauet, welche 4 bis 5 Fuß auseinander stehen. Durch alle geht eine große vierkantige Oeffnung, durch welche die Wurzeln in Körben, vermittelst der Winte, die øben im Dach über den Oeffnungen angebracht ist, in die

Höhe gezogen, und auf alle Böder geschüttet werden kön nen. Un auch in alle Böden zu kommen, ist durch sämmtliche Oeffnungen eine Steigleiter (f. diese) anges bracht, auf welcher man auf alle Böden gelangen kann. Dieses Gebäude wird durch einen Oseir geheißet, der unten im Boden angebracht ist, und aus einem Gewölbe besteht, das das ganze Gebäude einnimt. Das Obere des Gewölbes ist mit vielen Röhren versehen, welche auf allen Seiten des Thurms unter dem Gewölbe hinlaufen, und mit Ziegehteinen bedeckt werden. Durch diese Röhren wird die Hiße im ganzen Thurm ausgebreitet, so daß man folche, vermöge der Röhren, wo mair sie nur hin haben will, auch hinleiten kann, indem man sie zudecke oder öffnet."

Thurm, am hohen Ofen das auf die Futtermauer vow Backsteinen aufgeführte viereckigte Gemduer.

Thürme, runde, zu decken, (Schieferdecker) einew runden Thurm zu decken, erfordert in Ansehung der dazw nöthigen Latten Geschicklichkeit. Man muß sich hierzu sol= cher Latter bedienen, welche biegsamt sind, damit sie der Rundung nachgeben, die man ihnen nach der Gestalt_des Thurms mittheilen muß. Wenn man eine breite Latte um einen Kegel winter, so hat ihr unterer Rand einem größern Umfang zu berühren, als der obere, und ihre Ens den müssen sich alsdenn in die Höhe heßen. Hier aber muß man dieses vermeiden, und es so einrichten, daß alle Latten mit dem Hauptgesimse parallel sind. Ben dieser Art von Dächern muß man sich öfters der Gierenziegel, d. i» solcher, die oben schmaler als unten sind, bedienen, besons ders wenn man nåher gegen die Verjüngung des Thurms: nach oben zu komt, wo wan dergleicher öfters mit untermengen muß. Denn alsdenn werden die gewöhnlichen Zies gel oben zu breit seyn. Und wenn man bis drey oder vier Fuß unter die Spiße gekommen ist, so muß man sich nicht allein bloß der Gierenziegel bedienen, sondern der Dachde cker ist auch öfters senthiget, noch diese anr Kopfe schmafer zu machen. Die ganze Arbeit wird aber auf die nåmliche Art zur Stande gebracht, als das gewöhnliche Dachs decken, (F. dieses) und man vollendet sie oben an der Spis te des Thurms, die man mit Bley, Töpferzeuge“, oder Schiefer villig zudeckt.

Thurmmaaß der Orgelgehäuse, dieses verändert sich nach der Größe des Werks. Man har deren dreyerley bey tem Bau eines Prinzipalthurme. Die Breite, d. i. der ins nere Abstand einer stehenden Säule von der andern; die Höhe oder Distanz des Oberstucks des Untergebålkes bis zum Unterstücke des Obergebälkes, und endlich den bauchigen Vorsprung, oder die Distanz vom Zentro des halb runden Vorsprungs vor dem Absag des Gebäudes. Aus serdem muß man noch unterscheiden, ob z. B. ein Thurme von 16 Fuß allein, oder deren zwey seyn sollen. Ist nye einer in die Mitte des Orgelgehäuses zu sehen, so muß man ihn viel Breiter machen, weil man daselbst die fünf größern Pfeifen von 16 Fuß offen, nåmlich CDE, ans

Bringer

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Thurmschiffe, Fahrzeuge der Alten, die hinten und Borne oder in der Mitte Thürme hatten, um davon in bie Fahrzeuge der Feinde schleudern zu können. Man verband verschiedene Flüsse mit einander, die gleiche Breite hatten, brachte Erde und Rasen darauf, damit man her, über gehen konnte. Borne und auf den Seiten wurden Brustwehren von Hürden und Zimmerwerk gemacht, auf Diesen Bau sehte man Thieme von zwey Stockwerken, welche das ganze Werk einer Brücke gegen die feindlichen Schiffe vertheidigen konnten. Man verband auch drey Schiffe durch Balken und Zimmerwerk mit einander, und feste darauf ein Gebäude zusammen, welches nur zwey Boorde, und auf jedem Ruder hatte, da die übrigen weggenommen werden müssen. Hierauf wurden Kastele yon dergleichen Stockwerken gezimmert, welche folglich höher, als die feindlichen einfachen waren, daher man auch von denselben aus dem untern Stockwerke, unter Wertheidigung der oberu, in die feindlichen Fahrzeuge über gehen konnte.

Thurmubren, (Uhrmacher) die großen Maschienen von Uhren sind bis ist noch die unvollkommensten in ihrer Art.

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Aus der Benennung sieht man, daß sie auf den Thürmen angebracht werden. Ihre Unvollkommenheit rühret theils daher, daß sie ganz aus Eisen zusammengesetzt werden; theils aber auch von der Witterung, der sie immer ausges setzt sind. Eisen reibet sich mit Eisen viel stärker, als Stahl mit Messing, und daher komt es, daß nicht allein die Zapfen der Wellen, sondern auch die Zähne des Steis gerades, öfters eingeschmiert werden müssen. Und hieraus entsteht der zweyte Fehler, das Del wird nämlich durch die Hitze im Sommer theerartig, und im Winter frietet es nicht selten ein. Beydes unterbricht die Bewegung des Räderwerks merklich, zu geschweigen, daß sich die starken und großen Theile der Uhr selbst bey der Wärme ausdeh, nen, und bey der Kälte zusammenziehen. Zu den gedach ten Fehlevu komt noch diefer, daß die Uhrmacher den Thurmuhren eine zu kurze Anfzugszeit geben, und daß al so die Uhr bey jedem Aufziehen in ihrem abgemessenen Lauf gehemmet wird. Die Größe abgerechnet, haben die Thurmuhren gerade die Einrichtung der Stubenuhren, und weis chen nur im folgenden davon ab, welches mehrentheils von dem Orte abhängt, wo sie zu stehen komnien. Gehwerk

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Gehwerk erhält stets einen englischen Hafen, und der Per pendikel pflegt wenigstens 4 Fuß lang zu seyn; 2) dem Schlagwerke giebt man gewöhnlich zur Bestimmung der Schläge ein Schloßrad (f. dieses im Supplement) mit einem Getriebe, allein die Uhren von dieser Einrichtung verrichten nicht sicher die erforderlichen Schläge, daher was te es besser, wenn die Schlagscheibe (f. diese) auf der Welle eines Rades angebracht würde, das in 12 Stuuden einmal umlauft, wie bey den Federuhren; 3) die Ein. richtung des Weiserwerks leidet eine merkliche Abändes rung von den Stubenuhren, da die Thurmuhren drey auch wohl vier Weiser bewegen. Selten erhalten diese Uhren einen Minutenweiser. Bey dem Weiserwerk ent steht ein doppelter Fall. Die Zifferblätter sind entweder neben der Uhr, oder in einer Erhöhung angebracht. Im ersten Fall steckt auf der Welle des Bodenrades, welches sich gewöhnlich in zwey Stunden umdrehet, ein Getriebe, welches ein Stirnrad bewegt, das auf einem besondern Zapfen an dem Uhrgehäuse steckt. An den beyden benach barten Seiten des Uhrgehäuses ist auf eben die Art ein Stirnrad angebracht, und beyde Råder werden von den Zähnen des ersten Stirnrades berseget. In jedem Mit telpunkte dieser drey Råber steckt eine Weiserstange. Ge feht, die drey Nåder erhalten 60 Zähne, so bekomt das Getriebe 10 Stöcke, denn 6mal 10 ist 60. Das Getrie, be läuft in zwey Stunden einmal um, die Råder aber mal langsamer, folglich in 12 Stunden. Sollen aber vier Weiser bewegt werden, oder sind die Zifferblätter über der Uhr bevestiget, so muß ein weitläuftiger Mechanismus angebracht werden. Folgende Einrichtung scheint die ein "fachste zu seyn: auf der Welle des Bodenrades steckt vor der Uhr ein Getriebe, welches ein Kammrád bewegt. Mit dem Wellbaum dieses Rades kann man die Bewegung nach Beschaffenheit des Raums in die Höhe leiten. Er trägt an dem bestimmten Ort ein Stirnrad, deffen Zähne brey oder vier Stirnråder in einem rechten Winkel in Be. wegung sehen. Jedes Rad bewegt in seinem Mittelpunkt eine Weiserstange. Gefeßt, das gedachte Getriebe habe 10 Stöcke, und das Bodenrad laufe in 2 Stunden ein. mtal um, so erhalten alle übrige Råder 60 Zähne. Die Spannung ist bey diesem Mechanismus freylich stark, lein die Räder bewegen sich auch nur langsam; 4) der Hammer einer Thurmuhr wird auf folgende Art von dem Schlagwerk gehoben: die Glocken hängen in einiger Ent fernung von der Uhr. Das Hebenägelrad (f. dieses) hebt, wenn das Schlagwerk von dem Gehwerk ausgelöset wird, durch seine Hebnågel einen Arm an dem einen En de auf, der sich auf einem Zapfen frey beweget. Mit dem Arm hångt vermittelst eines Gelenks ein Draht, und die fer auf die nämliche Art mit dem Hammerstiel zusammen, biefer läuft auf seinem Zapfen, und der Hammer wird also gehoben, wenn der Draht den Hammerstiel hinab zieht. Der Hammer fållt nach seiner eigenen Schwere auf die Blocke, und eine Feder hebt ihn wieder in die Höhe, weil er sonst den Klang der Glocke verhindern würde. Bey der Höhe des Aufzuges und der Dicke der Walze oder Trom Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

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mel neben dem Bodenrade, auch der Berechnung der Käe der, gilt im Großen alles, was bey den Stubenuhren gilt. (f. Stubenuhrenråder Berechnung) Hat das Bos denrad 18 Zoll im Durchmesser, die Trommel y Zoll, und die Höhe des Aufzuges ist 60 Fuß, so geht die Uhr 25 Stunden, wenn das Bodenrad in jeder Stunde sich eins mal umwälzet u. f. w. Weit vortheilhafter wäre es aber, wenn man das Bodenrad nicht unter 12 Stunden um. laufen ließe, weil alsdenn die Uhr nicht so oft durch das. Aufziehen in ihrem Laufe unterbrochen würde. Man su chet zwar die Bewegung des Bodenrades durch ein Stück Eisen, so die Wippe heißt, und das zwischen zwey Záh. ne des Rades beym Aufzichen gesteckt wird, zu unterhalten, allein die Schwierigkeit ist dadurch noch nicht ganz gehoben. Bey dem Gehwerk thun solches wohl die Uhr. macher, aber nicht bey dem Schlagwerk. Daher geht das Gehwerk auf manchen Thurmuhren 8 Tage, das Schlag, werk aber nur 24 Stunden. Die Trommel hängt mit dem Bodenrade wie bey Stubenuhren durch ein Sperrrád zusammen, und das Bodenrad bekomt daher einen gebrs. chenen Wellbaum. Die eigentliche Trommel von Holz ist nämlich mit dem Bedenrade unmittelbar verknüpft, und auf diese wird ein großes Rohr von Eisenblech gesteckt, woran das Sperrrad bevestiget ist. Um dieses Rohr wi ckelt sich 'die starke Leine oder das Seil, woran das Gea wicht hängt. Räder und Getriebe haben in allen Fällen das Verhältniß wie bey den Stubenuhren. Der Durch messer des Bodenrades ist zwischen 15 und 24 Zoll groß, und von seiner vestgeseßten Größe hängen wie gewöhnlich die Durchmesser der übrigen Räder ab. Die Räder und Wellbäume müssen aus gutem Eisen geschmidet werden, und jedes Rad besteht aus zwey Theilen, aus den Kreuß schenkeln und einem abgefonderten Ring, auf deffen Stirne die Zähne ausgeschnitten und die Schenkel in den Ring eingezapft werden. In dem Mittelpunkt des Rades wird bey dem Schmiden das Loch für den Wellbaum ausges hauen. So werden alle Räder verfertiget. Die Zähne werden entweder mit der Theilscheibe oder mit einem Zir kel abgetheilet. Statt der massiven Getriebe bedienen sich die Uhrmacher bey den Thurmuhren lieber noch der soge nannten Laternen, weil sie leichter sind, und eine gerine gere Reibung verursachen. Diese bestehen aus zwey Scheis ben, welche die Triebstöcke, vermittelst der Zapfen an den lehtern, zusammenhalten. Die Verfertigung der Scheiben hat keine Schwierigkeit, und das ganze Getriebe wird wie ein Rad auf dem Wellbaum bevestiget. Vorher aber müf sen die Triebstöcke mit Ochsenklauen gehärtet werden. Die Ursache, warum die Triebstöcke hårter als die Zähne der Råder seyn müssen, die ihre gewöhnliche Härte behalten, ist diese, weil die Getriebe bey ihrer schnellen Bewegung fich weit eher abnugen, als die Zähne der Råder. Eben so müssen auch die Zapfen der Wellbäume der Råder ges hårtet werden. Der Perpendikel der Thurmuhren wird gemeiniglich an einen Riemen aufgehangen. Besser was re es aber, wenn man denselben, wie den Waagebalken eis ner Waage, in seiner Scheere laufen ließe. In diesens Cee

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