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dem Ende wird ein Stangenzirkel eröffnet, und zwar aus dem Mittelpunkt der Theilscheibe, nach dem Halbmesser Desjenigen Zirkelkreises, wornach er den Transporteur ab heilen will. Er verschiebt den Transporteur so lange auf ber Theilscheibe, bis sein Mittelpunkt nach dem Augen maaß den Mittelpunkt der Theilscheibe deckt, und präft Den ersten Punkt auch verlohren mit dem Fuß des Stan genzirkels. Nachdem dieses geschehen und auf die obenges dachte Art der Transporteur bevestiget ist, so zieht er mit der vorigen Eröffnung des Zirkels, aus vier Punkten des Kreises der Theilscheibe, womit er den Transporteur thei den will, Bogen auf den Transporteur. Den Durch schneidungspunkt nimt er zum Mittelpunkt des Transs porteurs an. Die Zirkelbogen auf dem Transporteur wer Den mit einer scharfen Spitze des Stangenzirkels aus dem Mittelpunkt beschrieben, und zugleich eingeschnitten. Zu der Abtheilung der Grade muß ein genaues eisernes Lineal seyn, das auf jeder Seite eine kleine Spitze hat, die ge nau übereinander stehen. Die eine Spitze des Lineals wird in das etwas vertiefte Loch in den Mittelpunkt des Transporteurs gesetzt, und die andre in das Loch einer tifernen Platte. Auf dieser Platte liegt ein Stück Bley, bas 10 bis 12 Pfund schwer ist. Das Lineal wird also dadurch an dem einen Ende völlig bevestiget, und läuft an feinem Zapfen wie ein Rad an seiner Achse. Außer diesen beyden Zapfen hat das Lineal noch eine feine Spitze an einer beroeglichen Hülse. Diese Spise paßt genau in jeden Theilungspunkt der Theilscheibe. Man hat also weiter nichts zu thun, als daß man anfänglich die gedachte Hülfe dergestalt verschiebet, daß ihre Spike in die Theifungspunkte desjenigen Kreises auf dem Ringe der Theil scheibe fällt, nach welchem man den Transporteur abtheis ten will, und die Hülfe mit einer Stellschraube bevestiget. Bey der Abtheilung selbst wird die gedachte Spike der Hülfe aus einem Theilungspunkt der Theilscheibe bestån big in den benachbarten gesetzt, und die Striche auf dem Transporteur nach dera Lineal mit einem Reißhaken (f. biesen) zugleich gezogen und eingeschnitten. Auf diese Art werden nach Vorschrift der Theilscheibe die ganzen und halben Grade auf dem Transporteur nachgezogen. Der Grad den der Stangenzirkel neben den Kreisen und der Reißhaken neben den Strichen aufwirst, wird mit einem Wasserstein abgeschliffen. Nach der Abtheilung der Grade wird durch den Mittelpunkt und die untersten Theilungs. linien eine Durchschneidungslinie auf dem Transporteur gezogen und das Lineal des Transporteurs völlig ausgefeilt. Die Zahlen werden endlich, nachdem der ganze Transporteur (f. diefen) polirt worden, mit Stempein gingeschlagen.

Thailscheibe der Thurmuhren, (Uhrmacher) eine Theilscheibe, (f. diese) wornach die Räder dieser Uhren ein getheilt werden. Ihr Diameter ist' 2 bis 3 Fuß aus star kem Eisenblech geschmidet und es stehen folgende 11 Num: mern darauf: 96, 84, 80, 78, 72, 64, 60, 59, 54, 21 und 25. Aus diesen 11 Nummern fallen nach der

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Theilung der Getriebe und Råder bey Maschier nen. Man muß hiebey zuerst die Gewalt oder den Druck, den ein Zahn im Getriebe oder Triebstock im Kumpf oder Trilling, woran die Last ist, auszustehen hat, erwägen, und darnach die Dicke bestimmen, welches, wenu man sich mit den Maschienen bekannt genug gemacht hat, am sichersten durch die Erfahrung geschieht. Wie wollen z. B. annehmen, daß das Rad, woran die Laft an gebracht ist, aus einem Trilling bestehe, und die Dicke eines Triebestocks 2 Zoll seyn müsse. Man gebe der Dicke eines Zahns im Getriebe, oder dem Diameter eines Triebs stocks in einem Kumf oder Trilling auf dem Theilungs. riß, worauf die Zähne oder die Triebstöcke eingefeht wer den, zu der Zwischenweite zweyer Triebstöcke, worein die Kanime oder Zähne greifen, das Verhältniß wie 7 zu 8, das ist, man theile die Dicke eines Zahns oder Triebstocks auf dem Theilungsriß in acht gleiche Theile, und gebe das von der Zwischenweite auf dem Riß 7 folcher Theile, fo machen die drey beschriebene Bogen 15 Theite, und die Thekung von dem Mittel des einen Zahns oder Triebe stocks bis zu dem Mittel des andern Zahus oder Triebstocks auf dem Theilungsriß aus. Diese Theilung in gerader Linie nach der Sehne gemessen nennen die Handwerksleute die Schrift. (f. diefe) In unserm gegebenen Beyspiel mird also, weil zwischen dem Bogen und der Sehne fast

kein Unterschied ist, der Triebstock 2 Zoll, die Zwischen weite aber 14, mithin die ganze Theilung oder Schrift 34 Zoll. Nach Beschaffenheit der Umstände und der Last, die man bewegen will, bestimmt man die Zahl der Trieb, stöcke im Getriebe, Kumpfen oder Trilling. Um alfo den Umfang von dem Getriebe oder Kumpsen, der ein Zirkel ist, zu finden, worinn die Zähne oder Triebstöcke aus getheilet werden: fe multipliziver man, weil die Theilung so oft in der Peripherie ist, als es Záhne oder Triebstöcke giebt, diese Theilung 15 mit der Zahl der Zähne oder Stricke, die das Getriebe 2c. haben soll, so bekomt man die ganze Peripherie in solchen Theilchen, wovon 8 zur Dis cke des Zahns oder Triebstocks und 7 zu der Zwischenweite gehören. Zu unserm Beyspiel giebt also die Zahl 15 mit 24 multiplizirt die Zahl 360. Damit man nun aber diese Peripherie auch in Zahlen wissen möge, so suche man nach der Regel de Tri zu 8 Theilchen zu der Dicke der Trieb stöcke in Zollen und der so eben gefundenen Peripherie die vierte geometrische Proportionalzahl, da man denn die Peripherie in Zollen erhält. In unserm Beyspiel würde man also aus den Zahlen 8, 2, und 36 90 Zolle zur Pei ripherie des Getriebes, Rumpfs oder Trillings finden, wor auf die Theilung geschieht. Um aber auch den Diameter zu dieser Peripherie zu wissen, so suche man zu 314, 100 und der in Zollen gefundenen Peripherie die vierte geo metrische Proportionalzahl, also in diesem Beyspiel zu 314, 100 und 90 Zoll, die Zahl 28194 Zoll, oder 2 Fuß 44 Zoll, die dann der gesuchte Diameter ist. Nuns mehr bestimmt man nach Beschaffenheit der Umstände und der zu bewegenden Last, wie oft das Getriebe, der Kumpf oder Trilling herumlaufen muß, bis daß erste Rad, woran die Kraft angebracht ist, einmal herum ist, und zertheilt diese Zahl, wenn sie groß ist, in schickliche Faftores, damit man mehr wie ein Rad, und keine zù gros Be Råder bekomme. So vielmal mun das Getriebe um laufen foll, bis das darein greifende Kamm, oder Stirnrad einmal berum komt, um so vielmal nehme man den Theis lungsrig dieses letztern Rades, worauf die Theilung ge fchieht, grißer, als den Theilungsriß des Getriebes. Man nehme namlich den Diameter vom Mittelpunkt bis auf den Theilungsriß der Zähne um so vielmal größer, als das Getriebe, der Kumps, oder Trilling mehr umlaufen soll, als das in ihn greifende Rad. Diesemnach behalte man auch bey diesem Rad die vorige Theilung, so aber gehe man mit dieser Rechnung, wenn mehrere Räder in der Maschiene, von einem bis zum andern und demjenigen fort, woran die Kraft angebracht ist. Wir wollen an nehmen, daß der Trilling dreymal herum gehen soll, bis das Kamm oder Stirnrad, welches in ihn greift, und woran die Kraft angebracht ist, einmal herum geht, so ist, da die Pripherie des Trillings in dem Theilungsriß 90 Zoll ist, 90. 3270, also 270 Zoll die Peripherie in dem Theilungsriß, und 8512 Zoll, oder 7 Fuß 1342 Zoll der Diameter des Samm oder Stirnrades zu der Peripherie, worauf die Theilung geschieht, und worein sich 72 Ramme theilen lassen. In diesem, dem Kamni oder Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

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Stirnrade, behält man eben die Eintheilung, wie bey dem Getriebe, und bestimmt die Dicke der Zähne oder Kämme auf folgende Art: man giebt dem Kamm oder Zahn, weil er den Druck nicht so oft, als der Stock am Getriebe leidet, in seiner Dicke auf dem Theilungsriß zu der Dicke des Triebstocks das Verhältniß wie 64 zu 8, als so von den oben gedachten 15 Theilchen der Schrift 61⁄2 Theil. chen, 8 Theilchen aber dem Zwischenraume zwischen zwey Zähnen, welche zusammen die 15 Theile machen, und wobey sowohl zwischen zwey Stöcken im Getriebe und els nem Kamm oder Zahn, und zwischen zwey Kämmen oder Zähnen und einem Stock im Getriebe 4 Theilchen zum Spielraum übrig bleibt, damit die Kämme oder Zähne gehörig ein und auswinden können. Endlich bestimmt man auch die Höhe und Gestalt der Kämme oder Zähne folgendergestalt: Man macht mit der Dicke des Kamms oder Zahns von 6 Theilchen ein Quadrat, und theilet die Linie, die in dem Theilungsriß des Kamins oder Zahns liegt, in die Hälfte, aus dem Theilungspunkt aber bes schreibt man oberhalb einen halben Zirkel, so entsteht die Gestalt des Kammes oder Zahns, und er ist 1 mal so lang als er dick ist, oder die Dicke verhält sich zur Långe wie 2 zu 3, wobey aber auch zu merken ist, daß die Mas schienen nicht frottern, (s. dieses) wenn man die Rundung stumps abrundet. Damit aber auch der Zahn um desto mehr Stärke haben möge, so macht man ihn 1 bis 1 mal so breit als er dick ist. Endlich schårft man die Ecken etwas ab, damit sie sich nicht so leicht splittern, und schneis det den Kamm oder Zahn nach unten zu um seiner Di cke ein, damit man einen Zapfen bekomme, womit er eins gesetzt werden kann. In der Breite der Krümmlinge aber machet man ein Loch, damit man einen Keil zur Beves ftigung eintreiben könne, wenn der Kamm eingesetzt ist. Bey allem diesem muß man noch bemerken, daß man ein eigentliches Stienrad um die Dicke des Zahns niedriger, ein Kammrad um die halbe Breite des Kranzes höher mas chet, als die gefundene Höhe dieser Råder ist, wodurch der Theilungsriß geht, und im Uebrigen den Felgen die zweys fache Zahl der Schrift, auch nach Beschaffenheit der Ume stånde und der Gewalt, die sie auszustehen haben, etwas mehr oder weniger zu ihrer Breite giebt. Rückt man nun bey dieser Eintheilung der Triebstöcke und Zähne das Kamm. oder Stirnrad so weit an das Getriebe, daß der Theis lungsriß des Kamm, oder Stirnrades den Theilungsriß des Getriebes berühret, so drehen die Kåmine oder Zähne des Rades den Trilling ununterbrochen um, wenn die Ma. schiene in Bewegung gesetzt wird. Nicht aber allein die Theilung in 15 Theile von einem Mittelpunkt eines Triebs stocks oder Zahns bis zum andern, nach Belidors Angas be, sondern auch die Theilung in 7 Theile von einem Mits telpunkt eines Zahns oder Triebstocks bis zu dem andern, ist eben so gut, wo man 33 Theile zu einem Triebstock im Getriebe oder Trilling, und 3 zu den Kämmen und Zäh. nen nimt. Römer hat gewiesen, daß die Krümme des Zahns eigentlich die Gestalt einer Epicycloide haben müsse.

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Theis

Theilungsgrube, Fr. Puilard d'aqueducs, die Röh ten in den Eraßen, die zu den Wasserkünften leiten. Sie werden von Steinen ohne Mörtel aufgeführet, und es befinden sich die Haupt- und Theilungshahnen darinn. Eine solche Grube wird oben mit einem eichenen Rahm und Deckel verwahret, daß man ohne Gefahr darüber ge hen, reiten und fahren kann. Damit man aber zur Wine terszeit, wenn Schnes liegt, solche Gruben zu finden weis, so bemerkt man an den nächst gelegenen Häusern ih re Entfernung mir Rothsteine an.

Theilungshahn, (Wasserkünste) derjenige Wasser hahn, welcher bey jeder Theilung der Wasserröhren, wo mehrere Leitungen von Hahnen ausgeben, angebracht ist. Theilungspunkt, Fr. Partage, (Wasserkunst), wird ser höchste Punkt genannt, von welchem man die Wasser von einer Seite zur andern laufen läßt, wie solches bey den Vertheilungsbassins (f. diese) üblich ist.

Theilwehr, Wasserbau) an Teichen, Kandler, Flüss fen u f. w. ein Wehr, vermittelst dessen nur der überflü Bige Theil des Wassers abgeleitet oder getheiles wird.

Theilzirkel, ein Bogenzirkel, welcher also beschaffer , daß er in der einmal genommenen Seffnung seiner Schenkel bevestiget, und bey dem Gebrauche-nicht leicht verrücker werden kann. (s. auch Stellzirkel, mit dem er überein komt.)

Thelemege, eir großes Seeschiff der Ptolomaer in Aegypten, worauf Zimmer und Kabinetter mit großer Pracht zur Wollust und Bequemlichkeit angebracht wa ren. ( Trireme)

Theorbe, (Musiker) ist wie eine große Baßlaute, nur daß sie mehr, nämlich 14 oder 16 Chor Saiten hat, und åber dem rechten Hals, darauf sonst die Bände liegen, welches an den Lauten der Griff genennet wird, noch eis nen längern Hals har, und allein dazu eingerichtet ist, daß ein Diskant oder Tenor, gleichwie zu der Viol di Ba Harda, darein gesungen werde, dieweil wegen der Größe und des weiter Greifens teine Koloraturen oder Diminutionen darauf gemacht werden können, sondern nur schlechthin begriffen werden muß. Es kann dieses Instrument Es kann dieses Instrument auch sonst neben dem Baß vorr andern Instrumenter geBraucher werden. Es sind der Theorden zweyerley, die eiz ne mit Geigenfaiten, die andre mit ståhlernen und nzessins genen Saiten.

Theorbenflügel, ein Flügel mit Darmaiten, der eis nen Theorbenklang hat, une sich von einem Lautenka vier blos darinn unterscheidet, daß er eine Unteroktave mehr hat.

Theouze, Tscheuze, chinesischer Taffent, welcher zieme lich dicht, und daben doch so geschmeidig ist, daß er feine Falten noch Brüche bekomt, man mag ihr auch zusammen legen, drücken und knillen, wie man wir mill. Die Chineser brauchen ihn statt der Leinwand zu Hosen und Hemden, und er läßt sich auch wie Leinwand waschen.

Thepbillim, die schwarzer, fdalen und mit etlichen Knoten verknüpften ledernen Riemen, welche die Juden,

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wenn sie beten wollen, nothwendig um ihr Haupt und Hände binden müssen.

Thermometrum, eigentlich ein Instrument, wodurch) man die Wärme abmessen, und das Verhältniß eines ge gebenen Grades der Wärme zu einem andern gegebenen Grade finden kann. 3. B. wie viel die Sonne heute warmer scheint, als vor 8 und mehr Tagen. Dergleichen Justrument ist bis ist noch nicht erfunden worden, ob es gleich sehr nüßlich wäre. Man giebt aber insgemein die fen Namen demjeniger Instrument, welches mit besserm echte Theemoskopium (f. dieses) heißt.

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Thermoskopium, ein Instrument, wodurch man die Abwechselungen der Wärme und Kälte der Luft erkennen kann. Es ist auf einem schmalen Brett eine doppelte düns ne Glasröhre, die entweder unten und oben, wie die als teste Art, oder, nach der neuen oder florentinischen Art, nur unten eine Glaskugel hat. An den beyden Seiten der Röhre sind Grade bemerker. Die ältesten Wetteralás fer zeigten durch die Luft, die in der obersten Kugel cat. geschlossen ist, die Veränderung des Wetters. Denn wenn. sie sich durch die Wärme ausdchute, so stieß sie das in der Röhre befindliche gefärbte Wasser nieder, wenn sie sich aber durch die Kalte zusammenzog, so stieg dieses in die höhe. Die Erfindung dieser Wettergläser schreibt man dem Kornelius Drebbel zu. Diese Wettergläser tamen ab, als die Schwere der Luft bekannt wurde, und man gelernt hatte, daß das Wasser auch in der Lufr steigen könne, wenn sie schwerer wird, und hingegen etwas fallen müse, wenn fie leichter wird. Man hat deswegen am ersten in Flo, renz angefangen, die Kugel mit Weingeist anzufüllen, und die Röhre oben zugeschmelzt. Diese Wettergläser waren eine Zeitlang stark im Gebrauch. Sie verrichten das ih rige durch die Ausdehnung und Zusammenziehung des pie ritus. Denn wenn es warm wird, so dehnet sich der Spiritus aus, und steiger in der Röhre in die Hihe, fallt aber in die Kugel, wenn es kalt wird. Die dritte Art ist diejenige, die man Mercurialthermometer nennt, da man anfiatt des Weingeistes in die Röhre Quecksilber schüttet, und statt der Kugeln Cylinder anbringt, weil man wahrs genommen, daß der Spiritus seine Kraft, sich auszudeh. nen, mit der Zeit verliere. Diese Wettergläser find also nicht nur beständiger, als die vorher beschriebenen florentis nischen, sondern auch zu einer genauern Erkenntniß der Grade der Wärme dienlicher, und diese kann man denn auch schon mit mehr Recht, so wie es auch geschieht, Ther. mometer (s. dieses) nennen. Nachdem dieses Thermos meter gehörig verfertiget, und die Röhre mit dem Quecks Filber angefüllet worden, so wird es im Winter, wenn es feark frieret, in Schnee oder geschabtes Eis, das mit Sal ammoniakum vermischt worden, geseht, und die Höhe des Merkurius in der Röhre bemerkt. Nach diesem in Wafs fer gefcht, das zur frieren anfånar, und die Höhe des Mere kurfus, die er nun hat, abermals bemerkt. Der Raum zwischen heyden Höhen wird in 32 gleiche Theile getheilet, alsdenn das Wetterglas in siedenden Weirgsift aclekt, der den Merkurius faßt bis auf 184 solcher Theile treibt, Ends

lich und lehtens seht man es in siedendes Wasser, und der Merkurius steigt bis auf 214 Grade. Diese Grade wer den, wenn es das Thermometer erlaubt, weiter hinauf und herunter getragen, und das Wetterglas ist fertig. Therp-Werd. So heißen in Frießland die hohen Hügel, wo man sich vor der Einteichung ( Anteichen) bey hohen Wassern hinfiüchtet.

Theutage. So werden in Hamburg einige Tage in der Woche genannt, an welchen die englischen Kaufleute daselbst ihre Waaren zu verkaufen pflegen.

Thier, (Jager) ist bey den Jägern das Weiblein des Hirsches, oder die Hirschkuh, welches sonst auch ein Stück Wild und Hindin genennet wird. Es ist ohne Geweih, schwach und unstreitbar, hat ein schwach Gesicht und schnel len Lauf.

Thiergarten, ein großer eingeschlossener Raum mit vielen Arten schattigter Bäume, worinn man allerley Ar. ten des besten Wildes zu hegen und zu ernähren pfleget. An den bequemsten Pläßen werden geraume Wildscheus nen und Ställe aufgerichtet, die zu beyden Seiten offen und nur oben bedeckt sind, in deren Mitte der Länge nach Rauffen oder Krippen stehen, worein man zur Winters zeit, da das eingeschlossene Wild nicht genugsames Futter finden kann, von Zeit zu Zeit Heu, und nach Gutbefinden zuweilen auch wohl Hafer wirft, welches Fütter das ges dachte hungrige Wild fleißig aufsuchet. Die Thiergårten find gemeiniglich mit Alleen durchschnitten, und auch als lerley Luftpartien nach der Kunst angebracht; öfters, wenn fie weitläuftig sind, ist auch wohl ein Jagdschloß oder Luft haus darinn gebauet.

Thierkopf, Lowenkopf, Fr. Mufle, (Baukunft) eine Zierrath, welche den Kopf eines Thieres vorstellet, und bey den Dachrinnen gebraucht wird.

Thiersaule, Fr. Colonne zophorique, (Baukunst) eine Saule, worauf ein merkwürdiges Thier befindlich ist. Co ist z. B. in Venedig auf dem St. Markusplaße eine Caule, worauf ein Löwe mit dem Evangelienbuch in den Klauen ist.

Thindutritt, f. Harter Tritt.

Tholus, Griech. (Baukunst) der Mittelpunkt in eis nem Kuppelgewölbe, oder der daselbst befindliche Schluß Frein. Es wird aber unter diesem Worte auch oft eine ganze Kuppel verstanden.

Thomas, St. eine goldene portugiesische Münze zu Goa, in Ostindien, mit dem Bilde des heiligen Apostels Thomas. Das Gold, woraus die Münze gepräget wird, ist seiner als das, so zu den franzifischen Louisd'or genom men wird, und ein St. Thomas wiegt Gran mehr, als die halbe spanische Pistole, gilt insgemein zwey Piafters, Die Portugiesen fteiget und fällt aber auch im Werth. balten sie allezeit in so hohem Preise, als sie nur können, daß sie nicht ausgeführet werden. Man pråget folche von Golde aus Safala, welches zwar sehr fein ist, aber manch mal durch die Legirung so schlecht gemacht wird, daß diese Münzen unter allen goldenen Münzen, die in Ostindien gepräget werden, von dem allerschlechtesten Gehalte sind.

Thomaszucker, St. Thomas, ein weicher bräunlic cher oder rother Zucker von der Insel St. Thomas, der über Portugal komt; doch heißt ist auch wohl ein unreiner grober Zucker also, der nicht eben daher komt.

Thon, Than, Liederde, Schluf, eine zähe, schwere, schmeidige, zusammenhängende, fett anzufühlende, aus schlüpfrigen würflichten Theilen bestehende, in Wasser sich schwerlich erreichende, zum Boußiren geschickte Erdart, welche sich an die Zunge anhängt, im Feuer erhärtet, und endlich zu einem blasenvollen Glas schmilzt, vorher aber im Feuer brauset, im Scheidewasser hingegen nicht aufs gähret. Man findet ihn von verschiedenen Farben, der blaue wird Seeleim oder Mauerleim genannt. Thonback, s. Klebaď.

Thonbeschlag, ein Beschlag oder Ueberzug von Thon, 3. B. wie man über die gläseruen Retorten zu machen pfleget. Chondraht, (Töpfer) ein dünner messingner Draht, an jedem Ende mit einem kleinen Griff versehen. Ein verfertigtes Gefäß wird hiemit unten am Boden von der Scheibe geschnitten, so wie man mit diesem Draht auch bey manchen Vorfällen, z. B. zu den Kachelblättern, den Thon in dünne Blätter zerschneidet.

Thon, fetter, langer, (Ziegelbrenner) Thon, der sehr zähe ist.

Thon, magerer, kurzer, Thon, der sich nicht gut kneten oder bilden läßt.

Thonmåble, (Ziegelbrenner) womit in Holland der durchwinterte Thon zugerichtet wird. Eine senkrechte Welle, die mit verschiedenen Armen, woran einige Messer bevestiget sind, besest ist, wird in einem über einer Eleis nen Grube stehenden Kasten von Thieren herum getrie ben, nachdem oben der Thon eingeworfen worden, der nach genugsamer Bearbeitung in die Grube fällt. Zur weilen giebt man auch zwoen entgegengesetzten Wänden des Kastens Messer, und dann sind sie an der Welle ohne Arme bevestiget. Wird die Mühle vom Wasser getrie ben, so pflegt man die mit Messern oder Flügeln besetzte Welle in ein walzenförmiges offenes Gefäß horizontai zu legen. Man kann auch nachen, daß der aus dem wal zenförmigen Gefäß herausgearbeitete Thon sogleich von der Maschiene in die untergefeßte Formen gedrückt wird. An einigen steht die mit Messern oder Flügeln besetzte Welle in einem walzenförmigen Mauerwerke auf einem etwas über den Boden desselben angebrachten eisernen Rost. Ei nen Fuß hoch über diesen befinden sich im Mauerwerk Oeff nungen, die man verschließt, wenn Thon eingefüller ist, alsdenn leitet man oben Wasser hinein, und seht die Welle durch ein Wasserrad in Bewegung. Wenn sie eis. nige Zeit gearbeitet hat, und die Steine und Hieken, die der Thon bey sich hatte, durch den Rost in die untere Grube gesunken sind, zieht man die Oeffnungen auf, und läßt das Thonwasser in Sümpfe laufen, in denen es der geschlemmten Thon abseßt.

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Thonschlägel, (Töpfer) ein viereckigter Kloß mit eis nem Stiel. Bey der Zubereitung wird der Thon damit zu runden Klumpen zusammengeschlagen, um die fetten and magern Theile gehörig zu vermischen.

Thonschneide, Thonschabe, (Töpfer) ein gekrümm tes scharfes Eisen mit zwey hölzernen Handgriffen, gleich einem frummen Schneidemesfer der Holzarbeiter. Mit die fem Eisen wird der zusammengeschlagene Thon vor seiner weitern Bearbeitung einigemal in dimne und breite Theile zerschnitten, um die im Thon befindliche kleine Steine zu entdecken. Die Steine geben bey dem Schaben so zu Fagen ein Geschrey von sich, und der Meister ruft deswe gen den Arbeitern eft zu, die Steine schreyen, Cs. die fes) nehmt die Steine heraus.

Thon zu Schmelztiegeln. Die zu den weißen Schmelztiegeln gebräuchliche Thonart wird aus mehreren zusammengesetzt: denn eine fette Thonart zerspringt leicht im Feuer, und eine magere ist leicht zerbrechlich, deswe gen fe aus beyden vernischt seyn muß. Die fette ist grau von Farbe und sein, die andere Art fällt etwas ins grünliche, und ist etwas magerer.

Sie

Thores im Lichten genommen, die Breite hingegen ist die Hälfte der Höhe, auch wohl in einigen Fällen etwas mehr. Sie werden gemeiniglich, und vornämlich die von der erften Art, nach halben Zirkeln, die gemeinen hingegen, nachdem ein Gebäude stark aussehen soll, nach halb ovaz len oder flachen und sogenannten gedruckten Bogen geschlossen. Ueber den Thorwegen bringt man nicht seiten eine Verzierung in den mittlern Feldern an, eine Aufschrift, Stammwappen u. a. m. 3. B. an die fürstlichen Thorwege schicken sich insonderheit in das Giebelfeld präch tige Tropheen mit Gefangenen, aufgestellte Waffen u. dgl. an die Gartenthore Fruchthörner und Schnüre ic. bekommen auch oft eine Verzierung durch nebenstehende eins fache oder doppelte Sauten oder Wandpfeiler, meistentheils aus den starken Ordnungen, welche mit einem Fronton gedeckt werden. Mandimal folgt auch wohl gleich über dem Gebälke annoch ein besonderer Aufsatz oder Attisches Werk, und sodann erst der Fronton. Auf den beyden Abdachungen des Frontons tonnen oben liegende oder sigens de Statuen hingestellt werden. Die Stadtthore werden 12 bis 15 Fuß breit gemacht, and die Höhe bekome dops pelte Breite. Die Thorflügel und die Thüren derselben bekommen entweder starke Rahmen und Füllungen mit Thorner Pfefferruchen. (Pfefferküchler) Pfefferku starkem Leistenwerk, oder sie werden aus doppelt übereinan chen, die von der Stadt Thorn in Polen ihren Namen dergenagelten nach einer schrägen Linie liegenden Bohlen vers. haben, und weit und breit berühmt sind. Der Teig zu fertiget, die von Weite zu Weite, mit starken und mit biesen Kuchen, der von gutem Mehl, Honig und Gewürzugespißten Köpfen versehenen großen eisernen Någeln be ze verfertiget wird, foll viele Jahre liegen, und in einer Harken Gährung erhalten werden, welches diesen Pfeffer kuchen das mürbe Wesen, welches sie haben, geben soll. Sie erhalten nach dem Backen einen Anstrich, wodurch fie eine braune und glänzende Farbe erhalten, oder mit Erb senmehl eine gelbliche Farbe, indem man das Erbsenmeht bey der Bildung der Pfefferkuchen auf den Werktisch streuet, das sich an den Teig anhängt, und ihm eine gelbe Farbe giebt, welche auch nach dem Backen bleibt.

Thor, f. Thorweg.
Thorfahrt, s. Thorweg.

Thorriegel, (Schloffer) ein Riegel, womit das Thor verschlossen wird.

Thorschblüffel, ein Schlüssel, womit das Thor aufgeschlossen und verschloffen wird.

Thorweg, Thor, (Baukunst) eine große Oeffnung in der Mauer eines Gebäudes, wodurch man mit Kut schen und beladenen Wagen fahren kann. Sie erhalten von den Hertern, wo fie angebracht sind, verschiedene Beynainen, als: Schloß Stadt: Hof. Garten Scheunen und gemeine Chore, wie auchy die Ehren pforten. Es wird ein Thor entweder in die Mitte eines Gebäudes gefeßt, oder wegen allzugroßer Breite des Gebäudes, und um anderer Ursachen willen, zwey dererselben, die gleich weit in genugsamer Entfernung von denen Eden stehen, an deffen langer Seite angebracht. Sie müssen zuvörderst nach der Größe des Gebäudes und nach der Hôle des Geschefses verhältnißmäßig werden. Die gemeinste, Regel dazu ist folgende: es wied die gauze Höhe des untern Crocks von dem Boden bis an den äußern un:

sern Balken in 6 Theile getheilt, und zur Höhe des

schlagen werden, welches den Thorflügeln nicht allein Stärke, sondern auch ein recht sehr gutes Atßhen giebt.

Thorwegnågel, (Nagelschmidt) große Nagel, womit die Thorwegflügel verzieret werden. ist entweder zugespitzt oder rund, gleich einer halben Ku Ihr großer Kopf gel. Der Kopf der letztern muß daher in einem Nageleis sen geschmidet werden, dessen Krone eben die runde Ge ftalt hat. Die Nagelschmide besitzen die Geschicklichkeit den Kopf nach der Gestalt der Krone bloß mit dem Hammer in einer Hiße zu bilden und völlig rund zu ebnen,

Thran, das bliste Fett von den Seefischen und sonders lich von dem Wallfisch, daher er auch Fischthran genaunt wird. Man hat dessen unterschiedene Gattungen, worun ter aber der weiße Grönländische Kranthran den Vorzug behält, den auch die Gerber am liebsten zum Einschmies ren der Leder gebrauchen. Der braune ist der schlechteste und wird zur Brennen in den Lampen gebraucht.

Thraneicher, in den Thranbrennereyen ein Vereydes ter, der die Thranfässer eicht oder vistret, damit sie alle gleiche Größe baben.

Thränen, (Bienenzucht) Bienen, die zwar an Ges ftait mit den kleinen und gemeinen Bienen eine große Aehn. lichkeit haben, aber darinnen von ihnen unterschieden sind, daß sie viel größer und dicker sind, keinen Stachel haben, und mit ihrem lauten Getine vor andern leicht zu erkens nen sind. Bienen, die fie befruchten, ihre Arbeit ist, die Bienens Sie find das männliche Geschlecht unter den brut in den Stöcken und Körben zu versorgen, junge Bienen auszubrüten, und stets über denselben mit ihrem

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