Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

und zuleßt wird er geschlichtet (f. Schlichten 2) Gold und Silberarbeiter) Nach dem Schlichten wird das Zinn mit einem glatten Palirstein abgerieben, den man, wie die Dreheisen, von dem Unterkreise zum Mittelpunkt führet. Zulegt wird das Zinn mit einem Tuch abge.

rieben.

Telon, ein französischer Zeug oder eine Art Droguette von halb Leinen und halb Wolle, wovon die Kette Leinen der Einschlag aber Wolle ist. (f. Droguett)

10

Teman, ein Maaß flüßiger Dinge, dessen man sich zu Mecha einer Stadt im glücklichen Arabien bedient. Mencedas machen 1 Teman, und jeder Menceda hat französische Chopines, oder 3 englische Pinten; daß also diesem zu Folge der Teman so viel seyn muß, als 30 eng lische Pinten.

Tempel, f. Kirche.

Tempelstoc, (Landwirthschaft) In der Mark Brandenburg und in andern Gegenden ein rundes Stück Eisen an dem Pfluge, welches vor das Sohlband gesteckt wird, damit es nicht abgehe

Temper, Fr. Griller, den Thon, woraus Geschirre gemacht werden sollen, gelinde glühen.

Tempera, Fr. á la-, eine Art zu malen, da man vor diesem über das Holz, auf das man maler wollte, erst Leinwand zog, auf welche man zarten Gips trug, worauf man mit Wasserfarben malte.

Temperetur, (Orgelmacher) eine Redensart der Or. gelmacher, die sie bey Stimmung der Orgeln oder ande rer Instrumente gebrauchen. Denn weil in den musikalis schen Leitern sch oft ein Fehler ereignet, nämlich eine Quinte, die um ein Komma zu klein ist, dieser Defekt aber musikalischen Ohren eine unerträgliche Dissonanz verursachet: so fuchen sie solchen Fehler zu verdecken, wel ches eigentlich die Temperatur genennt wird. Ste ist eine folche Abmessung der Intervalle auf dem Klaviere, dadurch dem einen etwas von seiner Richtigkeit abgenommen, dem andern aber etwas zugelegt wird, damit sie alle zusammen in möglichster Eintracht bleiben. Man nimt die Temperatur des Klaviers ans Noth zur Hand, weil sich auf diesem Instrumente woeder mit dem Othem noch mit ben Fingern die geringste Mäßigung treffen läßt, welches hingegen die menschliche Stimme und andere klingende Instrumente nach ihrer Art gar wohl zulassen. Nebst dem Nebst dem Klavier ist die Harfe und das Hackebrett der Temperatur Unterworfen.

Temperaturwasser. So nennen die Lackirer das Leimesser, womit die fertig polirten Sachen, ehe sie ge gvåndet werden, geleimtränket werden. Man nimt eine Hand voll Pergamentabschnitte oder Spåne, mehr der weniger, nachdem man es stark oder schwach haben will, doch muß es nicht zu stark seyn, diese thut man in einen neuen Topf, gicht ein Maaß Wasser darüber, und läßt es etwa eine Stunde kochen, alsdenn faiget man es durch ein doppeltes leinenes Tuch in ein rein Gefäß, es muß aber geschehen, weil es noch warm ist, indem es sonst ges zinnen würde, und so muß es auch bey dem Leintränken

jederzeit warm gemacht, und wärmlich angestrichen wer den. Noch besser ist das Leimtränken mit folgenden Tem petaturwasser, mit welchem auch die Farben können an. gemacht werden: man nimt schöne weiße Hausblase, so. viel als man will, thut sie zerschnitten in einen verglasur. ten Topf, darauf gießc man so viel Brandtwein, daß die Hausblase bedeckt wird, und läßt es über Nacht weichen. Asdenn seht man es auf em gelindes Kolenfeuer wohl verbunden auf und läßt es allmählig kochen. Man muß es nicht überlaufen lassen, denn es steigt bald in die Höhe, und die beste Fertigkeit würde davon gehen. Damit man desto besser sehen kann, wenn es zu kochen ansångt und in die Höhe steigt, so kann man den Topf mit einer Blase zubinden, und etliche Löcher mit der Nadel einstechen, das mit sie vom Spiritus nicht zersprengt werde. Durch diese durchsichtige Blase kann man das Kochen und Steigen genau beobachten. Werm es steigt, so muß man es ein wenig vom Feuer wegthun, bis es sich wieder setzt, und deun läßt man es ferner kochen, bis es fertig und die Hausblaje völlig zergangen ist. Alsbena drückt man es durch ein reines Tuch in ein Glas, so wird es zum Ges brauch in einem kühlen Ort ausgehoben. Bey dem Ge. brauch wird es so wie das vorige gewärmt, und ist es zu dick, so kann man schlechten Brantwein zugießen und es verdünnen. Dieses Wafers können sich auch die Maler zum Tränken bedienen. Das Leimtränken wird 3 oder 4 mal wiederholt und nach jedemmal sehr gut getrocknet, ehe ein neuer Anstrich gemalt wird

Temperbafen, große irrdene Töpfe, fo im Temper ofen umgelegt liegen, darein die geblasenen noch glühens den Glaswaaren zum Abkühlen gestellt werden. Temperhafen, s. Richlofen.

Tempern, soviel als allmählig erhißen und ausglů. hen. Wird von den Blaufarben und andern Glashafen gesagt.

Temperofen, f. Küblofen,

Temple, (Tuchmacher) die Sperrruthe des spanischen Tuchwebers gleicht den Sperrruthen (f. diese) der übri gen völlig, nur da fie länger ist als die andern, wegen der Breite des Tuchs, das sie ausspannen muß, so ist sie aus drey Theilen zusammengeseßt, anstatt daß die andern nur aus zwey Theilen bestehen. Denn da zwey Weber bey diesem Tuch weben, so muß auch ein jeder Weber den Temple auf seinem Ende verlängern und verkürzen können, welches, wie schon dort gezeigt ist, vermittelst der Schnüre und Zacken geschieht.

Tempo, Lat. dieses Wort zeigt in allerley Uebungen die abgemessene Zeit, das Ellenmaaß oder Ziel an. Wenn man z. B. im Fechten ausstoßen, in die Kavate stoßen, retiriren, paffiren, nachstoßen c. soll. Und so wie Tempe in der Fechtkunft die gehörige Zeit zu einer Aktion oder Bewegung ist: so ist Kontratempo, wenn man gegen seines Feindes Stoß mit dem Vortheil stößt, daß er selbia gen allein bekomt. Im Voltigiren heißt es wie man die Füße sehen, den Leib balanziren, und fich zum Sprung fertig machen soll ze.

Tem

Temporeggiato, Ital. (Musiker) heißt das nåmfkche, was à tempo heiß:, nämlich daß nach vorhergegangenem Re titativ oder Takt wiederum ordentlich geschlagen und des fen Theile einander gleich ausgedrückt werden sollen. Oft zeigt es audy an, es sollen die akkompagnirenden Stim men und der Taktgeber gewisse Takte verlängern, damit eine gewisse Passion oder Leidenschaft herausgebracht werben möge.

Temps, (Reithmst) 1) bedeutet es die Bewegung des Pferdes, welches nett nach der Mensur und Takt fich tumlet, daß es im Galopp alle Säße gleich, keinen höher øder niedriger, keinen langsamer oder geschwinder macht, 2) auch die Zeit der Stillhaltung, zwischen zwey Kours betten u. s. w.

Tems de Kourant, Fr. (Tanzkunst) bey dem Tanzen einer Kontante, folgende Bewegung: wenn man in der gehörigen Stellung steht, und sich der rechte Fuß hinter den linken gelagert, so biegt man mit beyden, rücke zugleich mit dem rechten Fuß an der Erde vor, bis zum linken, giebt dem Leibe auf diesem linken Fuß das Gewichte, hebt mit benden, skreist den rechten Fuß, auf dem Balln vorwärts, und macht alsdenn die halbe Koupe. (f. halbe Koupe im Supplement)

Tenaille, Fr. (Kriegesbaukunst) bedeutet ein Schee renwerk, welches aus einer niedrig gesenkten Brustwehre vor der Kourtine Besteht, welche entweder als eine ver längerte Façonlinie vor der Kourte zusammenläuft, oder Fie werden mit Flasken, Faßen und Kourtinen formixt, welse an dem Hauvtwall theils attachirt, theils detachirt werden. (f. auch Scheerwerk)

Tenakel, (Buchdrucker ) ein länglichtes Holz, welches unten einen eisernen Stachel har, womit es in den Schriftkas ften gestecket wird. Auf dasselbige stecker der Seher das Exemplar, welches er sehen will, und bevestiget solches mit dem Diviforio. (s. dieses)

Teng Chirug, eine kleine Waage, nach Art der Schnellwaagen gemacht, deren man sich in China zam Gold- und Silberwågen bedient.

Tengeln, E. Dengeln.

Tenne. So nennt man öfters die Scheune, eigentlich aber bezeichnet es nur die Diele darauf gedroschen wird. (f. Scheune)

Tennenmeister, Scheunknecht, in großen Land, wirthschaften derjenige Knecht, der den andern Dreschern in der Scheune zu befehlen hat, und Rede und Antwort von dem ausgedroschenen Getraide geben muß.

Tenor, (Musiker) die tiefste Mittelstimme, oder unter den vier Stimmen die dritte. Sie hat ihre Benennung Sie hat ihre Benennung vermuthlich daher, weil in den alten Möteten der Inhalt des Stücks, wozu die übrigen Stimmen figuriren, mehrentheils in dieser Stimme angebracht werden, oder auch a tenendo, weil diese Stimme längere Noten hat, als die andern, und daher auch långer halten muß. Daher heißt der Sänger, der diese Stimme singt der Tenorift, und muß derselbe das eingestrichene e im Kammertone völlig haben.

Tenorist, . Tenor.

Tepis, ein ostindischer Zeug aus Seide und Baurne wolle, von der lehtern enthält er mehr als ven der erstern ; daher er auch unter allen, die aus Oftindien kommen, der schlechteste ist.

Teppich, soviel als Capete, Fr. Tapis. Doch w terscheiden sie sich von diesen darinn, daß sie nur als De den ben einer Sache gehangen, oder doch nur auf solche Art verlohren bevestiget werden, daß fie leicht wieder abs genommen werden können. Man deckt ste nämlich über Fußboden, Etühle, Bänke, Betten, Bertpulte u. f. w, Es giebt dergleichen von verschiedenen Materien, und ge, wirkte, gestickte, gendhete, brodirte, geflochtene u. dgf, Die Persischen und Türkischen sind besonders in großem Ruf, weil überhaupt alle Morgenländer auf der Erde auf Teppichen sizen. Die Türkischen sind entweder glatt oder rauh. Diese lehteren find besonders unter dem Nas men der Sawonnerie ( diese) bekannt, und auch in Frankreich, Deutschland und in andern Ländern schonvers fertiget worden. Aus Tyrol werden auch sehr viele gewebte Tepp che gebracht, die in Berlin jeht auch so gut schon verfertiget werden. Alle Teppiche erhalten gemeinigs lich in Ansehung ihrer Verfertigung oder des Orts, we fie gemacht werden, verschiedene Beynamen, besonders die in Frankreich verfertiget werden, als Tapis de Cas pillerie, Tapis die Moucade u. s. w. (s. auch unter dem Artikel Decken machen, die Decken von Tuchecker.)

Teppichmacher, ein Arbeiter, der allerley Fußdecken verfertiget, und sich von dem Tarperenweber darinn unterscheidet, daß jener seine Teppiche nicht allemal wirkt sondern auch öfters aus freyer Hand flechtet.

Terebatuliten, Amoniten, versteinerte Schnecken, die rund zusammengewickelten und eingewickelten Widder. hörnern oder Schlangen gleichen.

Terindani, Terindanne, eine Art ostindischen feinen Kartuns oder Neffeltuchs, welches vornämlich von Bett galen komt und drey Viertel his fieben Achtel französischer Ellen breit ist,

Terindanne, s. vorher.

Terpentinbaum,. welcher auf der Insel Chio und Cypren wadyft, nun aber auch in Europa gezogen wire, Er ist nicht hoch, und hat kange aschfarbige Aeste nnd Blätter, wie der Eschenbaum. Aus dem Eramm dieses Baums fließt in den Morgenländern ein durchsichtiger havziger Saft, der unter dem Namen Terpentin bekannt ist, und fowohl in der Arzeney als auch in andern Dingen seinen Nußen hat. Besonders wird er zum Lackfirniß gebraucht. Er ist hart, bleichgelb und fast wie bläulichtes Glas angu sehen, scharf und etwas bitter am Geschmack aber von einem guten Geruch. Der wahre und ächte cyprische Terpentin ist sehr klar und nicht wohl zu haben. Man pflegt zwar aus dem Harz des Lerchenbaums welchen zu machen, der aber an dem starken Geruch, und daß er, wenn darein gebissen wird, an den Zähnen kleben bleibt, zu erkennen ist. Der heut zu Tage also genannte vene sianische Terpentin, der oft für den wahren verkauft

wird, ist ein Helles, zitronengelbes, weiches Harz, wie bices Del, das auf dem tyrolischen Gebirge und anders. aus von Lerchen- oder Tannenbäumen gesainmlet, aber auch) oft verfälscht wird. Diese Verfälschung ist nicht nur an der Farbe und an dem Geruch, sondern auch daran zu ærketten, wenn alles davon auf den Nagel des Fingers gelegt wird, daß es zerfließt.

Terpentinficniß låren. Man nimt venetianischen Terpentin 2 Loth, Sandarak 2 Leth, Mastix 2 Loth, und Gummi Anid 2 Loth. Alles wird mohl zerstoßen und In einem Geschirr wohl zusammengeschmolzen. Alsdenn giest man 12 Loth Terpentinol darauf, kocht und rührt es wohl mit einander, drückt es durch ein rein Tuch, und So ift er fertig.

Terpentingeist, der durch die Destillation aus dem gemeinen deutschen oder schweizerischen Terpentin erhaltene Spiritus.

Terpentinal, dünner Terpentin f. auch Terpentins

baum.

Terpentin, zu waschen, (Lackirer) Terpentin der au Firniß gebraucht wird, muß erst zugerichtet und gewa, fchen werden. Man nimt ein Pfund Terpentin, thut ihn in ein groß Gefäß, gießt 10 bis 12 Maaß Wasser drauf, and läßt es zusammen 3 Stunden kochen. Wenn bas Wasser eingefocht ist, so gießt man anders dazu, simt es von Feuer, läßt es ein wenig kalt werden, nimt den Terpentin aus dem Topfe und arbeitet ihn mit nassen Händen wohl durch. Alsdenn thut man denselben wieder In den Topf und kocht ihn mit Wasser abermal so lange, bis derselbe seinen Geruch ganz verliehrt und hart und Burchsichtig wird. Man muß das Kochen aber unter freyem Himmel vornehmen, weil er sich leicht entzünden and Schaden verursachen kann. Man kann auch diesen gewaschenen Terpentin auf einen blechernen Teller legen and abrauchen lassen, so wird er gleich einem durchsichtigen Glas und desto besser zum Firniß. Man kann auch, statt Dieses gewaschenen Terpentins, andern hellen und flaren Serpentin nehmen, selbigen in eine breite irrdene Büchse thun, auf dem Ofen mit einem Papier zugedeckt stehen lass fen, und oft umschütteln, bis er ganz abgeraucht und ganz bick als Kolophonium ist. Und damit solches desto eher ge fchehe, so kann man ihn, nachdem er etwas abgeraucht und noch warm und dünn ist, auf einen breiten blechernen oder messingenen Teller thun und über einen gelinden Ko Senfeuer allmählich abrauchen lassen.

Terraille, Fr. ein feines Töpfergeschier, von grauer øder gelblicher Farbe, welches zu Estreme in Frankreich unweit Pont Saint Esprit verfertiget wird. Es verträgt kochend heißes Wasser, so gut als ander feines Porzellain, man hat daher Thee, Caffe Chokoladeschälchen und an Deres Geschirr davon. Es wird auch zuweilen Terre du St. Esprit genannt.

Terrain, Terrein, Fr. 1) (Baukunft) der Boden, worauf gebauet oder gearbeitet wird. 2) (Reitschule) das Feld, welches ein Pferd einnimt, indem es seine Schule macht. 3) (Kriegeswesen) das Feld oder der Boden,

weeauf zwey feindliche Haufen gegen einander stehen. Das Terrein gewinnen heißt, den Feind allmählich zum Weichen nöthigen, solches verliehren, zum Weichen ges nöthiget werden; solches disputirlich machen, das eins genommene Feld durch tapfern Widerstand behaupten.

Terra Sigillata, Lat. f. Siegelerde.

Terrasse, terrassirter Boden, ein allmählig in die Höhe steigender Plaß von Erde, der gemeiniglich) stuffen weise erhöhet, und entweder mit Steinen oder mit Rasen eingefaßt ist. Lehtere Art erfordert eine gute Böschung, damit es nicht einfalle.

Terrasse, Fr. Terraffe, (Beichner, Maler) bedeutet ein großes Stück Erdreich, woraus der Vordergrund eis nes Gemäldes besteht. Wenn der Inhalt eine Handlung ist, welche sich auf dem Lande zutrage, so macht man hin und wieder einige Pflanzen mit Grünen, und erlichen Steinwerken, welche, wenn sie mit Verstand angebrach find, den Grund wahrscheinlicher machen, die Vorder gründe Terrassen müssen geräumig, und wohl geöffnet seyn. Bey den Bildhauern heißen Terrassen auch gewisse Mán. gel, die sich im Marmor in Gestalt der Risse befinden, und eine schöne Politur verhindern.

Terrassirter Boden, s. Terrasse.

Terre à Teuce, Fr. auf der Reitschule eine Art von Säßen oder niedrigen Springen, in welchen das Pferd, wenn es zur Seite im Radop geht, zweyerley Hufschläge macht, so daß, wenn sich die zwey andern Schenkel erhe ben und wieder niederseßen, die beyden hintern in gleicher Gestalt in einer rechten Kadanz folgen. Es sind Lalso nichts anders als niedrige Falkaden, wobey die hintern Schenkel ganz nahe an der Erde nachfolgen.

Terrein, f. Cerrain.

Terres plain, Fr. (Kriegesbaukunst) der obere Theil des Walls, welcher gegen die innere Seite wegen Zurückweichung der Stücke etwas abhängig gemacht ist. Gegen die äußerste oder Feldseite hat er eine Brustwehre.

Terre verde, oder Terre verte, eine gewisse Are grüner Erde, welche die Maler zum Del Freskomalen oder auch in den Delfarben brauchen. Sie muß aber mit dem Berggrün nicht vermengt werden. Es giebt zwey Arren derselben, die Veroner und die gemeine; die erste muß recht grün und sehr freinigt seyn, inwendig aber keine Adern von ordentlicher Erde haben. Die andre trifft man an verschiedenen Orten und auch in Frankreich an, welche desto schöner ist, jemehr sie der ersten gleicht.

Cerrine, (Metallarbeiter) eyrunde oder ganz runde Tiefschüsseln mit Deckeln, entweder mit einem runden Fuß oder mit vier Füßen, mehrentheils besteht der Griff des Deckels aus einem getriebenen Stengel, øder auch eiz ner andern Figur, woran man solchen anfaffen kann. Sie find bauchig und werden zu den Suppen auch zum Punsch gebraucht.

Terrinenlöffel, gebogene, runde und tiefe Löffel, bes nen man einen gereiften oder sonst ausgearbeiteten langen und gebogenen Stiel giebt, um damit die Suppen oder den Punsch aus den Terrinen auszutheilen, deswegen fle

auch

auch, wenn sie zu leßtern gebraucht werden, Punschlöffel genannt werden.

Tershanna, in Konstantinopel das Admiralitätshaus und der Bauplah. Alhier sind die Schuppen gebaut, daß die Galeeren trocken stehen können.

Tertialwechsel, (Handlung) wenn über eine Post Geldes mehr als ein Wechsel gleichen Inhalts ausgestellt worden, der dritte von diesen ausgestellten Bechseln. (f. traffirter Wechsel)

Tertian, (Orgelmacher) ein Orgelregister, dessen größeste Pfeife von a Fußton große Tertie und die klein fte eine Quinte angiebt.

Tertie, ) in der Musik ein Ton, welcher um drey Stuffen von einem andern Ton entfernt ist, wenn diese beyden Tone mit gezählt werden, so daß eine dazwischen hegende Note nicht gehört wird. So ist c de der Ton e die Tertie von c. 2) In der Mathematik ist die Tertie der 60ste Theil einer Sekunte. 3) In verschiedenen Kartenspielen, besonders in dem Piquet, drey auf einans der folgende Karten.

Tertie, (Fechtschule) die dritte Bewegung in der Fecht. kunst, nachdem man den Degen gezogen. Sie ist rechter Hand niedrig, und wird auswendig gestoßen, wenn der Kontrepart gestreckt, doch aber nicht ganz gerade liegt.

Terz, (Musiker) eine Intervalle verschiedener Gat tungen, 1) die große, Ditonus, befindet sich im über theiligen Verhältniß, wie 1 gegen 1 oder, wie 4 gegen 5. Solche Beschaffenheit der Klänge, man schlage sie mit oder nach einander an, auf einer Saite vorzustellen, theilt man dieselbe in 9 Abschnitte, läßt 4 davon zur rechten Hand des Steges, und fünf zur_linken berühren, oder umgekehrt, so läßt sich die große Terz z. B. a cis deutlich) vernehmen. 2) Die kleine Terz, Semiditonus, ist gleich, falls im übertheiligen Verhältniß, wie is gegen 1, oder wie 5 zu 6. Wer den Beweis auf zwey Saiten versu then will, der halte die bloße Saite für 6 Theile, und ziehe von der andern gleich langen und gestimmten Saite durch Unterstellung des Steges ein Sechstel ab, daß das selbst nur 5 Theile zum Anschlage übrig bleiben, so giebt die ganze freye Saite das untere, das verkürzte aber das obere Ende einer kleinen Terze zu vernehmen, und das heißen die benden Enden eines klingenden Intervalls oder Zwischenraums z. B. a-c. 3) Die verkleinerte oder mangelhafte Terz, z. B. gis-b. 4) Die übermäßige Terz z. B. f- a dur

Terzett, (Musiker) eine Arie für drey Singestimmen, Terzian, (Orgelbauer) eine gemischte Flötenstimmune, fast wie Sesquialtera, daher fie auch zuweilen so heißt. Doch ist in diesen die Terz größer als die Quinte. Also gicbt das große C. an e g, da in der Sesquialtera ge ist. Man macht sie meistens zweyfach.

Teschinen, Teschinken, eine Art künstlicher und schöner Feuerröhren, welche in dem Fürstenthum Teschen in Schlesien gemacht werden, und daher den Namen führen.

Technologisches Wörterbuch) IV. Theil.

Teschinken, f. Teschinen.

Teft, Rappelle, (Geld und Silberarbeiter, Schmelzwesen) ein cylindrisches Gefäß aus Asche verfertis get, welches oben eine Aushöhlung beynahe wie eine Schüffel hat. Diese Vertiefung hat etwa Fuß zum Durchmesser und 4 bis 5 Zoll zur größten Tiefe. Doch richtet sich überhaupt der Teft in Ansehung der Größe nachh der Menge des Silbers, welches gereiniget wird. Der Test wird aus buchener Asche verfertiget. Selbige wird gesicbet, mit heißem Wasser ausgelauget, mit kaltens Wasser Wasser geschlämmt und zusammengeballt getrocknet. Man schlämnt sie alsdenn von neuem, feuchtet sie mit Bier an und schlägt sie in die Nonne (s. diese) und in die obere Aushöhlung oder die Schüssel mit dem Mönch. (s. diesen) Endlich wird diese Bertiefung mit Beinasche besirenet und Man alsdenn nochmalen mit dem Mönch getrieben. mischt auch wohl Beinasche unter die Holzasche, und kleine Teste werden ganz von Beinasche verfertiget. Die gro ßen Teste aber werden nur bloß von büchner Asche ver fertiget.

Test, der Name, welcher in einigen Gegenden dem Wasserbley, Reißbley oder Bleyschweife gegeben wird.

Testkörner, Fr. les grains fouillonts dans le teft, (Hüttenwerk) reine Klümpchen von Säber oder Gold, welche auf dem Teft, oder der Kapelle abgetrieben werden, die sich in die Alche gegraben, auch diejenigen Körner, die sich in den Test sehen, und im Treiben verspeitet werden, Die Hanen und Testkörner werden auch Kirchenkratze genannt, weil sich die Kirchen an einigen Orten solche an maßen.

Teffkugel, Fr. Globe dont on liffe le creux de la coupelle, eine runde, im Durchschnitt ohngefähr vier Zoll starke Kugel von Messing, womit der in der Test schüffel befindliche Test ausgestrichen und glatt gemacht wird.

Teston, Fr. war eine Münze in Frankreich, welche anfänglich am Werthe zehn, nachmals über is und in Ludwig XII ließ sie zuerst Lothringen 20 Sols galt.

schlagen und Heinrich IIl hat sie wieder abge chaft. Testone, Ital. eine italienische Münze, die zwey Liren vierzehn Soldi gilt. Ein påbstlicher Teston hat drey Julier oder vierzehn Soldi oder Paoli, und zu Flo renz zwölf Kragie, die beynahe einen Reichsthaler unsers Geldes machen.

Teftpfanne, f. Testschüssel.

Tesischüssel, Fr. Poile de Fer Fondu, eine von Eisen egoffene, inwendig hohle Schaale, welche die Gestalt eines Abschnitts von einer kugelrunden Figur hat, dass ein die Teste zum Süberbrennen gestoßen werden.

Teftadines, Lat. waren bey den Alten bedeckte Gånge øder Schirmdächer über die Sturmböcke, worunter bey Belagerungen die Soldaten stunden, und mit den Mauerbrechern die Mauer ruinirten. Sie machten auch derz gleichen Bedeckung mit ihren eigenen Schildern, welche

fie sowohl zur Seiten als auch über den Köpfen sehr enge zusammen zu halten pflegten, und zwar so steif und vest, Ccc

daß

Baß sie auf solche Art 2 auch z Marm hoch übereinander Fehen konnten sogar daß sich ein Mann zu Pferde dar auf herum tummeln konnte..

Testudo, Lat. ein musikalisches Juftrument, Chelis auch genannt, so 7 Saiten hatte, und soll es Merkurius #rfunden haben.

Tete de Chevalement, Fr. (Baulunst) eine Queer tüße, welche auf zwey senkrecht stehenden Stüßen rubes, und dienet, eine Mauerseite oder die Ecke eines Gebaudes in die Höhe zu halten, wenn man an desselben untern Theilen etwas auszubessern hat.

Tete du Pont, Fr. (Kriegesbaukunft) eine Schanze, die man bey der Brücke über ein Wasser aufwirst, damit man seine Zuflucht vor dem Feinde, unter die Stücke des felben nehmen Enn».

Tetes de forme, Fr. Zucker, der dem gelben Kochzu efer gleicht..

Terrachorðum, hieß bey den Griechen ein aus vier Saiten bestehender Theil ihres ganzen musikalischen Sy. stems. Die Jeugemenon bestand nach unserer heutigen Einrichtung aus den Klavibus h, c. d. e. Das Tetra, shordum Hypaton hatte H. c, d, e. u. f. w.

Terrandrum, Lat. in der Meßkunst eine Figur, die eine Pyramide von drey Seiten und drey Ecken vorstellet, deren Seiten aber mit der Basis von gleichem Inhalte find, d. t. mit ihr gleiche Länge, Breite und Höhe haben. Es besteht diese Figur aus vier gleichfeitigen Triangeln, des ren einer die Basis, die andern drey aber dessen drey Seis ten ausmachen, daher mag man diesen Körper stellen wie man wilf, so wird er allemal eine dreyfeitige Pyramide vorstellen. Man reißt einen Zirkel, zieht durch desser Zentrum den Durchschnitt, und errichtet durchs Schneiden auf dem Durchschnitt durch das Zentrum eine senkrechte Linie, welche beyde Seiten der Peripherie des Zirkels be rühret, theilet denn die untere Hälfte der senkrechten Lis nie in zaven Theile, zieher da eine mit dem Diameter gleich Laufende gerade Linie durch, macht auf beyden Enden diefer Linie bis in die obere Spiße der senkrechten Linie zwey Diagonalen, so wird in diesem Zirkel ein Triangel richtig geschnitten seyn. Alsdenn ziehet man die beyden Winkel der Triangelbasis bis in des Zirkels Mittelpunkt, so wird fich ein kleines stumpfes Dreyeck präsentiren, welches die Basis des Tetrandri, als einer körperlichen Figur, vors tellet.

Teubel, Bruff- das Brett, so der Böttcher vor die Brust geschnallt hat, wenn er mit dem Schneidemesser Schneidet..

Teufe, Fr. la profondeur, (Bergwerk) eine Tiefe niederwärts, gegen den Mittelpunkt der Erde zu. Geht ihre Richtung gerade auf den Mittelpunkt mit der Bleyschnur parallel, so heißt sie die feigere oder Seigers tiefe; acht sie aber schief und nach einem andern Punkte, fb heißt sie die flache Teufe. Sie wird auch sonst nochy nach gewissen Umitanden benennet, als Erbteufe, in Ansehung der Stolln, welche die erforderliche Tiefe ein

bringen; Erzteufe, die Gegend, wo in einem & firge Erg zu brechen pflegt; ewige Teufe, so tief herunter, als man will und kann.

Teufe, ewige, (Bergwerk) wenn den Gewerken er, faubt ist, in eine unbestimmte Teufe zu bauen, aber so. daß sie nicht über die Vierung und die seigern Flächen Bauen, die durch den Aujang und das Ende des verliehes neu Feldes bestimmt sind.

Teufelsdreck, Fr. merde de Diable, das ftinkende Bergtheer, das aber mit der Affà foetida, welche in das Pflanzenreich gehöret, nicht zu verwechseln ist.

Teufelsfarbe. So wurde anfänglich von den Schwarzs färbern die blaue Farbe der Schönfärber von dem neu her, vorgebrachten Indigo aus Neid genannt.

Teufelstegel, im gemeinen Leben in einigen Gegens den ter Name der Belemnitten oder Luchssteine. (s. diese) Teufelsnågel, Jungenstein.

Teufelspfennige, eine Art der sogenannten Steinpfennige, welche ein wenig rauh sind, und Figuren wie Merks male von Buchstaben haben, urgefähr in der Größe eines Groschens, auf dem Bruch sehen sie wie ein silberfarbiger Kies aus; sie brechen bey Sirna.

Teufbammer, Fr. Marteau à faire des Chauderons. (. Tiefhammer)

Teul, f. Theil.
Teute, f. Düûte.

Teyanker, f. Gabelanker.

Thal, heißt auf dem Salzwerk in Halle diejenige Ge gend, woselbst die Salzbrunnen und Kothen nebst der Hals loren Wohnungen, und anderer dazu gehörigen Gebäude, befindlich sind. Daher sagt man: zu alle im Thal.

That, eine Schlucht zwischen zweyen Bergen. Tbalaniten, die Ruderer auf den alten Schiffen der Griechen, welche ganz zu unterst in denselben verdeckt faßen.

Thaler, Fr. Ecu blanc, (Münze) eine grobe Silbers münze 2 Loth schwer, hat den Namen von der in Bôh. Meynung nach die Grafen Schlicken zu Joachimsthal im men gelegenen Stadt Joachimsthal, weil der gemeinen 1517ten Jahre dergleichen zuerst, oder wenigstens in großer Menge, mit dem Bilde des heiligen Joachim prägen lassen. Nach damaliger Ausniinzung ist das Stück zu 21 guten Groschen, oder einem meißnischen Gülden gerech, net, und daher diese Münze Güldengroschen genennet worden. Von der Zeit an, da der Werth auf 24 ggr. gefeht worden, hat er sich sehr verändert. Im Jahre 1618 hat er 30 Groschen; 1620 42 Groschen, in der Kipperey 63 Groschen, und 1623 5 meißn, Gülden, oder 4 Thlr. 9 Gr. gegolten. Nach der Zeit hat man beständig einer Kurentthaler zu 24 guten Groschen gerechnet. Es wird der ganze Thaler zum Unterschiede von einem Kurenttha, ler, ein harter Thaler, ganzer Thaler oder Speciesthaler genannt. Bey Vertheilung der Ausbeute aber wird die Benennung Güldengroschen in Sachsen noch immer benbehalten, und der ganze Thaler zu 24 Groschen ges rechnet.

Thál

« ZurückWeiter »