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Spike hat 1 Zoll zur Lange. Der Wirker wirkt die Cole bis einen Zoll vor der Spise ohne abzunehmen, an dem gedachten Orte muß er aber den Anfang machen abmehmen, damit sich die Sole gehörig zuspite. Nach avey Reihen Maschen werden jederzeit zvey Nadeln auf sben beschriebene Art abgenommen, und zwar an jeder Seite der Sole eine Nadel. Man wiederholet dieses vier mal. In der 14 Zolk langen Spize theilet sich die Sole wieder in zwen Theile, und es muß daher, so wie bey den Eleinen Theilen mit dreyen, hier mit zwey besondern Fåden gewirket werden. Doch legt man gleichfalls beyde Faden u gleicher Zeit über die Nadeln, und wirkt beyde Spitzen ugleich, wie die drey kleinen Theile. Ben beyden Spis Ben müssen jedesmal noch zwey Reihen Maschen auf bey den Seiten jeder Spize zwey Nadeln abgenommen wer Ben Man presset nämlich die beyden äußersten Maschen auf jeder Seite von ihren beyden Nadeln að, und setzt e auf die dritte und nächste Nadel auf. Das Abnehmen aber geschieht jederzeit, wenn der über die Nadeln gelegte Faden durch das Noß von der Linken zur Rechen couliret wird. Die Spitze wird so weit gewirkt, bis noch auf 10 Bley oder 20 Nadelir Maschen hängen, und alsdenn ist He fertig. Diefe letztern 10 Maschen werden abgeketrekt, . Abketteln) und hierdurch der Strumpf in feinem Be schluß bevestiget, nun ist der Strumpf völlig fertig. Der Fertige Strumpf wird hinten, fernev im Zwickel, und end. ich auf der Seite des Fußes und in der Spike desselben auf der linken Seite zusammengendhet. Entweder durch sine überwendliche, breite oder englische Tath. (f. alle diese) Seldene Strümpfe werden jederzeit mit der englischen Nath zusammengenåhet, und daher muß die au Berste oder Nandmasche am seidenen Strumpf frey bleiben, and muß daher anders, als bey den wollenen Strümpfen, abgenommen werden, und kann die Masche nicht auf die nächste Nadel gehangen werden, wie bey dem Abnehmen wollner Strümpfe geschieht. Der Strumpfwicker preßt nämlich die zweyte Masche vom Ende von ihrer Nadel ganz ab, Bertelt sie durch die nächste dritte Masche, und Hångt oder fest auf die vierte Nadel vom Ende ganz auf, Hierdurch wird die zweyte Nadel von Ende ganz leer, und auf diese sekt er die äußerste oder Randwasche ganz auf wodurch der Strumpf um eine Masche schmäler wird. Burch dieses Ubnehmen entsteht ein merklicher Rand, der vem. Strumpf zugleich zur Zierde dienet. Man nennet Wiese Art Abnehmen frey abnehmen, und sie ist nur bey Feidenen Strümpfen gebräuchlich. We oft abgenommen werden müsse, hångt von der Art ab, was er für einen vickel erhält. Erhält der seidene Strumpf einen Queer vickel, fo bekomt er keine gewirkte, sondern eine gestickte aber brofthirte Blume. Hein Queerzwickel vorhanden, fb werden überhaupt 12 Bleye abgenommen, folglich 36 Nad.lm, da jedes Bley drey Nadeln hat. Doch nimt man bey den kürzern Frauenzimmerstrümpfen weniger ab. Bey den wollenen Strümpfen wird das Vorderblatt nur Bis dahin, wo der Harken seinen Anfang nimt, gewirket; By: den seidenen aber wird das Borderblatt nicht nur mit

dem Hacken an den beyden Zwickeltheilen fortgewebet, son. dern man muß ihn sogar bis zur Spike des Unterfußes fortweben. Folglich wird die ganze Obersole des Unterfus Bes an das Oberblatt angewirkt. Vou dem Beschluß der beyden halben Hacken wird die Obersole noch 4 Zoll in gleicher Breite mit dem Vorderblast fortgeweber, bey Frauenzimmerstrümpfen aber nur 3 Zoll, und nach dieser Länge muß die Obersole durch das Abnehmen zugespißt wers den, so wie oben gelehrt worden. Erhält ein Strumpf keinen Queerzwickel, sondern figürliche Ranken, so erhält er über den Ranken, die statt Zwickel dienen, eine gewirkte Blume, die obigen kleinen Theile fallen weg, und der ganze Strumpf wird im Ganzen bis zur Ober- und Unterfole gewirkt. Wenn bis dahin gewebet worden, wo die Blus me ihren Anfang nehmen soll, so hat der Wirker gemei niglich ein Muster vor sich, wornach er solche einwirkt, oder er wirkt auch eine ihm schon bekannte Blume ein. Ein solches Muster ist lauf Patronenpapier, (f. Musterpa pier im Supplement) so wie ein Deßin des Webers ge zeichnet, und jedes auspunktirte Quadrat bedeutet eine Masche, die zur Bildung der Blume das ihrige beytragen soll. Der Wirker kann aber eine folche Blume auf dreyer, bey Art hervorbringen, nåmlich durchs Werfen, Durch brechen und Retteln. (s. alles dieses) Auf eine oder die andre Art wird nun die Blume gebildet, und nachdem sie fertig ist, so wird der Strumpf nach seiner ganzen Weite fortgeweber, ohne kleine Theile zu machen. Denn der Strumpf erhält keinen Queerzwickel, wie schon gesagt, son. dern einen figürlichen Spigzwickel, (f. diesen) der auf beyden Seiten mit Ranken begränzt ist. Die Ranker ents stehen eben so, wie die Blumen auf eine von den drey gedachten Arten, durch Laufmaschen, Chinetr und Chrisitt. (f. diese) So wird nun der Strumpf bis an den Anfang des Hackens nach seiner ganzen Weite ohne kleine Theile fortgewebet, zu gleicher Zeit nimt man erfors derlich ab, und bringt einen der vorgedachten figürlichen Zwickel an, von dem Anfange des Hackens aber muß die Obersole und beyde halbe Hacken auch besonders gewirket werden. Folglich wird auch hier alsdenn bis zum Beschluß des Hackens mit drey besondern Fåden gewebet, wie bey den kleinen Theilen, doch so, daß die Obersole nebst den beyden halben Hacken zugleich entsteht. Sobald die Has cken nach der oben beschriebenen Art geendet sind, so wirft man sie von den Nadeln ab, und wirkt bloß die Obersole mit einem Faden. Diese wird in eben der Länge gewebet und zugespist, wie oben bey den seidenen Strümpfen mit einem Queerzwickel. Gleichfalls wie bey diesen Strům pfen entsteht die Untersole auch hier, da sie auf die oben gedachte Art angewirkt wird. Nach den gezeigten Hands griffen sowohl des Maschenmachens, als auch des Abneh mens, werden nun auch Müßen, Handschuhe, Westen u. f. w. gewebet. Die wollene Strümpfe werden gewalke und geschoren, die seidne aber gewaschen und geblauet, oder appretivet. (f. Strümpfe appretiren) Strumpfwirkernadeln, į. Tadeln der Strumpf

wirker.

Strumpf

Strumpfvirkerstuhl, eine der künstlichsten Waschio nen, die unter allen mechanischen Maschienen in Ansehung Ihrer vielen hundert Theile, woraus sie zusammengesetzt ift, den Vorzug verdienet. Die Erfindung ist aus Eng. land, und soll, der Sage nach, der Liebe zu verdanken seyn. Bey seinem Ursprunge war er nur, wie gewöhnlich, sehr einfach und unvollkommen. Ein Franzose aber soll densel Ben zu seiner Vollkommenheit gebracht, und da er ihn gefehen, seiner Einbildungskraft so einverleiber haben, daß er ihn hernach blos nach derselben gebauer und verbessert has ben soll. Die Erfindung ist kaum 100 Jahre alt, und es hst unmöglich, denselben ohne eine hinlängliche Zeichnung genau und vollkommen zu beschreiben. Ich werde also von demselben nur im Allgemeinen reden. Mehreres köns nen meine Leser in næeinem Schauplaß im vierten Bande Seite 515, und Tab. II. Fig. XXXI bis XLVII auch in Sprengels Handw. und Künste in Tabellen, Samml. XV. Seite 92, und Tab. II. Fig. III Bis XIII nachsehen. Er besteht aus einem Gestell aus hölzernen Ständern und Riegeln zusammengesetzt, wozu vestes Holz genommen werden muß. Hinten beträgt die Höhe dieses Gestelles 4 Fuß, vorne aber nur gegen 3 Fuß, er ist gegen 4 Fuß lang, und Bie Tiefe desselben nicht viel weniger, wenn man die Bank, worauf der Birker fißt, mitrechnet. Vorzüglich müssen die Beyden obern Riegel aus vestem Eichenholz verfertiger were den, auf ihrer obern Fläche sind sie mit Elsen beschlagen, weil hierauf die Nåder des sogenannten Rupperwagens . diesen) laufen. Die Proportion, und zum Theil auch die Anzahl vieler wesentlicher Theile des Stuhls, hängt von den vierkantigen Bleystücken und den Nadeln der Na Belbaar ab. Diese liegt horizontal zwischen den beyden La gern (f. Lager) des Stuhls. (s. Nadelbaar, Nadelbleyftüs de und Nadelia) Der Stuhl wird zu feinerer oder grobes rer Arbeit gebraucht, nachdem mehr oder weniger Nadeln in ein und in eben demselben Raum vorhanden sind, zu eis nem feinen Faden müssen feine Nadeln, und zu einem gró Bern Faden grobe Nadeln angebracht werden. Bey Stuh, len zu feibenen Strümpfen z. B. find in einem Bley drey Nadeln, zu wollnen Strümpfen aber nur 2 Nadeln in gleicher Entfernung in jedem Bley eingegossen. Nur noch Bey einigen sehr alten Stühlen zu wollnen Strümpfen fin bet man Nadel in jedem Bley: Auch bey jeder Art von Seidenen und auch wollen Strümpfen muß man einen Stuhl nach der Stärke des Fadens wählen. Aus dieser Ursache kann man auch nicht auf Stühlen zu seidenen Strümpfen wollne Strümpfe weber. Dieserhalb giebt es der Feinheit und der Anzahl der Nadeln wegen verschie dene Arten von Stühlen, sowohl zur seidenen, als auch wollnen Arbeit. Was die Stühle zu den feidenen Strümpfen anbetrifft, so stehen erstlich in einem Raum von 3 pariser Zollen nach der Länge wenigstens 22 Bleye, und jedes hat 3 Nadeln. Ein solcher Stuhl ist der grob fte zu feidenen Strümpfen. Die Anzahl dieser Bleystücke fteigt in dem gedachten Raum mit dergleichen Zahlen, und man hat daher Stühle von 24, 26, 28 bis 40 Bleyen. Ein Stuhl von 40 Bleyen zur seidnen Arbeit ist aber sels

ter pr finden. Der Stuhlaufserzer (I diesen) muß nach dem Guß die Bleystücke noch einzeln und zusammengesetzt abmessen, und nach einer Lehre (Modell) justiren, damis sie einzeln und zusammengesetzt in der Nadelbaare der ers forderlichen Raum einnehmen. Beydes gilt sowohl zur seidnen, als auch wollnen Stühlen. Doch benennet mar die Stühle der letzten Art nicht nach der Anzahl der Bleyr stücke in einem Raum, sondern nach Numern, nämlich vor 2 bis 8. Numer 2 ist der feinste Stuhl dieser Art, und hat in einem Raum von 3 pariser Zoll 36 Bleystücke und 2 Nadeln in einem Bley. Numer's hat 30 Bleye; Mar mer 4, 28 Bleye; Num. 5, 26 Bleye; Num. 6, 24 Bleye Num. 7, 22 Bleye; und Num. 8, 20 Bleye, und diefer ist zur größften Arbeit. Nach der Größe dieser Nadeln oder Viterbleystücke muß nun auch der Kupperwagen (f. dlesen) abgemessen werden. In dieses Kupperwagens Labe schweben die Schwingen; (f. diese) die man auch verstümmelt französisch Unten nennt. Soviel Nadelbleye als vorhan den sind, soviel Schwingen sind auch vorhanden. Diese Schwingen schweben beweglich zwischen den Nadelblevsti cken mit ihrer Spitze zwischen der Kupperlade: An der Spike jeder Schwinge ist eine Platine. (f. Plarinen, fallen de, auch Platinen) Das Steigen und Fallen der Schwins gen mit den Platinen beym Wirken wird durch die Roks frange des Rosses bewirkt, (f: beydes) welche durdy dem Füßtritt beweget wird. Die Schwingen müssen nur so tief sinken, daß sie in den Nadeln mit dem Faden eine ers forderliche lange Masche machen. Dieserhalb fällt die Schwinge beym Sinken auf die Fallbaare, (f.diese) und so wie sie durch diese gehindert wird, daß sie nicht tiefer, als sie soll, sinken kann, so müssen sie auch durch den Un denhut eingeschränkt werden, daß die Spißen der Schwin gen nicht zu hoch steigen. Eben so hat man den Schwin gen auch Schranken geseht, daß sie an der entgegengesetter Seite, wenn sie durch die Kupperhaare oder Wagen gehos ben worden, wieder zurück in ihre Lage fallen, und wenn das Roß vorbey ist, nicht zu tief hinab sinken können. Dies serhalb ist hinter dem Kupperwagen der Federflock (f diesen) angebracht, daß in dessen Federn eine jede Schwin ge mit der hintersten Spike ruht, wenn sie in ihre alte Las ge fällt. Damit aber die Schwinge auch wieder in diese Lage zurück fallen kann, wenn sie mit der fallenden Platts ne niedergesunken ist, so ist eine Undenpreffe (f. diese) an gebracht, welche sie zurück presser, oder wieder in ihre Ruhe bringt. Diese Undenpresse muß der Wirker durch die Daumdrucker (s. diese) bewegen, wodurch die Presse sins ket und die Schwingen drucker. Diese verschiedene Theile vorausgeseht, kann man nunmehr die verschiedene Bee nennung und Einrichtung der Stühle, die sich auf die ges dachten Theile gründet, näher anzeigen. Die verschiedene Benennungen, so diesen Stühlen beygeleget werden, beru hen theils auf der Anzahl der Råder oder Rollen des Kups perwagens, theils aber und vorzüglich auf der mannigfal tigen Bevestigung des Federstocks, der im Französischen Grille heißt, weil er beynahe gitterartig aussieht. Hier nach giebt es nun drey Arten von Stühlen, als Grille

fire, Grille mourante, und Grille avant. (f. alle bies gefeht wird. Wenu also beyde Fustritte zugleich getreten fe) Die übrigen Theile eines Stuhls sind folgende: ein werden, so wird hiedurch der Queerfußtritt zugleich ganz Stuhl hat, wie gedacht, fallende und stehende Platinen. hinab gedrückt, und sieht vermittelst der Stangen zugleich Die stehenden Platinen find in der Platinenbaare uns die Arme nebst den Pendanten und zugehörigen Platinen Seweglich bevestiget, so bende einen Theil der Lade ausmas hinab. Erhöhet ater werden diese Theile durch eine elastis chen. Zwischen den senkrechten Stüßen oder den Docken sche Feder, die ziɑnlich nach einem halben Zirkel gebogen des Stuhle liegt ein starker eiserner Wellbaum horizontal. ist. Sie siht unter dem oft gedachten Wellbaume, lehnt An jeder Spike ist dieser Wellbaum in einer Docke einge sich unten gegen ein Lager des Gestelles, in welches sie zapft, so daß er sich umdrehen läßt. Mit diesem Well, mit einem Dorn hinein greift, und oben lehnt sie sich zu, baum hängen drey eiserne Arme zusammen, wovon die bey gleich auch an den Wellbaum und den oben gedachten mittden äußersten neben den beyden Balken des Gestells liegen, lern Arm, der mit den beyden Armen parallel läuft. Zus aber innerhalb des Stuhls, der dritte liegt gerade in der gleich ist oben eine Stellschraube, womit inan die Feder Mitte des Stuhls in gleicher Entfernung von den vorigen spannen kann, je nachdem die Feder stark oder schwach wire beyden, und mit diesen parallel. Diese drev Arme sind se Diese drey Arme find se ken soll. Werden nun die oftgedachten Arme nebst ihren lang als die Balken des Gestelles. Vorne in dem Stuhl Theilen von dem Marsch hinab gezogen, so wird hiedurch it an den uur gedachten drey Armen eine eiserne Stange die Feder zusammengepresset, sobald aber die Füße wies oder Traverse bevestiget, die mit dem gedachten Wellbaum der von dem Marsch zurück gezogen werden, so hebt die parallel läuft. Die gedachten drey Arme nebst der Tra zusammengebogene Feder, vermöge ihrer Schnellkraft, die verse und dem Wellbaum machen also zusammen ein einzi Arme mit ihren Theilen in die Höhe, und so wird die vorges Stück aus, welches gleich einer Klappe hinauf und hin gedachte doppelte Bewegung dieser Theile erreichet. Allein ab beweget werden kann. An jedem der beyden äußern die Feder würde die nur gedachte Theile ungleich und oft Arme hängt ferner der Pendant (f. diefen) eine eiserne wider die Absicht des Wirkers zu hoch bewegen, daher Stange hinab. Zwischen diesen Pendanten ist nun die muß man diese Theile in die erforderliche Ruhe bringent Platinenbaare diese) bevestiget, in welcher die Pla- kennen. Dieferhalb ist sowohl der Croschirhaken (f. die tine stehende (f. diese) bevestiget ist. Sie stecken mit set) als die Stütze angebracht. Der Einschluß des Cro. ihrer untern Spise in der Platinenschachtel, (f. diese) schirhakens fißt an der untern Spitze der beyden Pendanwelche vor dem Stuhle kurz unter den Nadeln schwebet. ten, und der eigentliche Croschirhaken befindet sich an dem Gerade wie die Platinenbaare ist sie aus zwey eisernen Gestelle neben der Nadelbaare. Wenn demnach die Pendans Stangen zufammengefeht, und zwischen solchen stehen die ten nebst ihren Theilen in Ruhe gebracht werden sollen, so Spißen der Platinen. Zugleich an der Nadelbaare und haket man den Einschluß des Croschirhakens in den eigentSchachtel End die beyden Hauptplatinen (f. diese) beves lichen Croschirhaken ein. Allein bey der Bewegung dieser Figet, damit die Pendanten bey der Bewegung nicht zu Theile selbst würden die Arme wider den Zweck bald zn weit hinterwärts geben. Die Pendanten nebst der Platis hoch steigen, bald wieder zu niedrig hinab gehen, daher nenbaare und der. Schachtel, da sie vermittelst eines Ge- fchrenket man diese Bewegung durch die Schren ein. windes vor dem Stuhl an den vorgedachten Armen schwe. Diese beyde Stüßen stehen auf dem Gestell des Stuhls, ben, diese Arme aber an der Welle bevestiget find, leiden und zwar neben jeden oftgedachten Arm eine. Sie selbst eine doppelte Bewegung. Erstlich kann man sie von hins haben unten und oben vorwärts zwey Lappen, und in je ten nach vorne senkrecht hinab bewegen, und gegenseitig dem steckt eine eiserne Schraube. Bewegt sich nun der ei, auch wieder erhöhen. Zweytens können beyde Pendanten ferne Arm hinauf, so stößt er die untere Spitze der Schranz mit den stehenden Platinen unten gegen das Gestelle des be, und geht er hinab, so kann er nur bis zur Schraube Stuhls und wieder vorwärts beweget werden, weil die des untern Lappen finken, deren Spizze ihn hindert, weis Pendanten an den nur gedachten eisernen Armen hangen. ter zu gehen. Je nachdem der Wirker die Schrauben Die letzte Bewegung des Pendanten verrichtet der Wirker ftellt, giebt er den eisernen Armen und zugleich den zubes blos mit der Hand. Schwerer aber sind die Pendanten hörigen Theilen mehr oder weniger Spielraum zu ihrer und zubehörigen Theile von hinten nach vorne hinab zu bes Bewegung. Indessen findet es doch der Wirker für nö wegen. Daher werden diese Theile folgendergestalt mit eis thig, die sinkende Bewegung dieser Theile noch näher zu nem Teitt hinab gezogen, und wieder durch eine starke Bes bestimmen, unerachtet sie schon durch die Schrauben der wegung erhöhet: die erste Bewegung erreicht man durch untern Lappen eingeschränkt wird, dena bey dem Wirken wey senkrechte dünne Stangen Eisen, welche die oft ge selbst wird man sehen, daß durch das Hinabgehen der stes dacie Arme mit einem Queerfußtritt, der nach der Breite henden Platinen zum Theil die Länge der Maschen bes des Stuble unten liegt, vereiniget. An jedem Arm ift stimmt wird. Diese nähere Einschränkung entsteht num also eine von den Stangen an dem einen Ende bevestiget, durch den Pittičau. (1. diefen) Auf solche Arr werden and jede geht von ihrem Arm hinab zu dem Aucerfuß nun also die stehenden Platinen nebst den zubehörigen Theis tritt, der mit den Stangen zusammen der Marsch gelen erforderlich bevestiget, bewegt und eingeschränkt. Die nennet wird, auf welchem die Spigen der beyden äußersten fertige Maschen müssen durch eine Presse zusammengedrü Fustritte ruhen, womit das Roß (f. dieses) in Bewegung det und übereinander gezogen werden. Daher liegt über

den

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Stabenuhren, (Großuhrmacher) Uhren, die davort Ben Nabeln die Presse. Cf. Presse des Strumpfwirker den Namen führen, daß sie in den Stuben aufgestellet Stuhls) So it also der Stuhl beschaffen, worauf die Strümpfe und andere Sachen, als Hantschuhe, Müßen, werden. Man hat derselben verschiedene Gattungen, als: Westen, Hosen u. dgh gewirket werden. Ich habe aber Wanduhren, die an den Wänden aufgehangen und in einem großen Gehäuse eingeschlossen werden. Stuguhren, fchon oben gesagt, daß es unmöglich ist, wegen der vielen Heinen Theile, alles genau zu beschreiben, ohne eine voll, die man auf dem Tische aufstellen kann. Ihrer innerks Rändige Zeichnung bey der Hand zu haben. Uebersteht chen Beschaffenheit aach find es entweder Federuhren, ( man aber das Ganze dieser Maschiene, so hat sie überhaupt diefe) oder Perpendikeluhren. (f. diese) In beyden vier wesentliche Theile, das Gestell nicht mitgerechnet. kann ein Spielwerk angebracht werden, und es ist entive, der eine Flöten, oder Harfenuhr. (f. beyde) Man hat Der erste Haupttheil ist die Nadelbaare mit ihren Nadeln, worinn die Maschen eigentlich entstehen; der Wagen seht Uhren, die nur 30 Stunden in einem Aufzuge gehen, nocy zweytens die fallenden Platinen in Bewegung, und diefe andre, die acht Tage, einen ganzen Monath, auch ein ganz Bilden die Maschen in den Nadeln, aber nur vorläufig.zes Jahr gehen. (f. Uhren, wo der ganze Mechanismus Bollkommen werden diese Maschen drittens durch die fte derselben überhaupt beschrieben werden wird) henden Platinen gebildet, und diese vereinigen fichy vereis nigt mit den Pendanten und den ihnen zugehörigen Theis len. Diesen Theilen komt endlich die Presse zu Hülfe, welche die Bereinigung zweyer benachbarter Reihen Ma schen befördern hilft. (f. Strumpfwirken)

Strumftrum, ein musikalisches Instrument, welches der Zither etwas gleicht, und bey den Indianern in den Tempeln gebrauchet wird, mehrentheils aus einem großen Burchschnittenen Kürbis gemacht, worinn ein dannes Brett vest angebunden, und die Saiten über den Bauch gezogen werden.

Struppen. So nennt der Sattler und Riemer die Riemen oder Enden Leder, die zu den Gurten eines Sat vels auf den Stegen des Sartelbaums angeschlagen wer den, welche nachher mit den Schnallen der Gurten anges zogen und bevestiget werden. ..

Strappen, find Stücken gesplitterter Tane, an deren Ende man einen eifernen. Ring in dem Ningkioten hat; fie dienen zu allerley Tauwerk.

Strüppen, (Schuhmacher) die Ohren oder Schleifen von Leder oder starkem Band, welche oben inwendig in Ben Schäften der Stiefeln, in jeden ein paar eingenäher, werden, und welche zum Anziehen der Stiefeln dienen, indem man solche daran anfaßt und auf den Fuß ziehet. Stubbe, f. Feuerstube.

Stubben, Stobben, soviek als Stock im Forstwesen. (J. dieses)

Stübbe, f: Geffübbe.

Stübchen, ein in Niedersachsen gebräuchliches Ger Frånkmaaß von unterschiedenem Gehalt, nach Beschaffen Beit der Serter. In Hamburgz.D. ist es soviel ais 4 Kan ren oder acht Nößel.

Stüber, Stüwer, eine niedersächsische kleine Scheibe. munze, ungefähr 4 Pfennige obersächsischer Währung. Stüberano, (Kolenbrenner) die Erde, worauf das Gestübe gepocht, und zum Theil mit derselben noch in ers was vermischt ist. Man bedecket damit den gerichteten holzreichen, oder holzfertigen Meiler, nachdem er ausgestümpels (f. Stümpeln) und geschlichtet und mic Rasen, Reisern oder Moos beleget worden.

Stuck, Stucatur, Fr. Stue, eine Art Mörtel, bev aus durchsiebten reißen Marmor und Kalk zusammenges sehr ist. Mit dieser Komposition macht man die Stuckas turarbeiten, welche in der Bildhauerey zu Zierrathen dies nen, und mehrentheils in halb erhabner Arbeit bestehen. Man eignet die Erfindung dieser von den Alten gebrauchten Materie dem Johann von Udino zu.

Stud, Fr. Coin de fer, (Bergwerk) ein feilförmis ges Eisen, ungefähr 6 Zoll tang, so zwischen die Ablö fungen der Wände getrieben wird, folche herein zu treiben.

Stück, (Eisenhammer) die Hälfte des Teuls (s. Ofe fen) so mittelst des Seheisens abgeschrotet worden.

Stück, Fr. Morcean, (Maler) fagt marr von schönew meisterhaften Stückem. Hingegen ist es das allgemeine Wort, das durch einen Zusah von guten und schlechten Stücken gebraucht wird. Man seht dieses Wort auch an bey vers schiedenen Gattungen von Stoffe oder Gemälden, als Seeftücken, Hirtenstücken, Küchenstücken, u. f. 1.

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Stucaturarbeit, Stuck, Ital. Stacco, eine figúšli. che Verzierung von erhabnes Arbeit, die außerhalb an eis nem Gebäude, als auch in seinen Zimmern aus einer Mas fe, von Gips, Kalk und Sand zusammengefeßzt, gebildet wird. Diese Arbeit ist, im Grunde betrachtet, wichts an ders, als eine Bildhauerarbeit, die von Stuck verfertiget wird, nur mit dem Unterschiede, daß hier alles poußiret, Stabe. (Baulunst) So nennt man insgemein ein und kein Eisen zum Stechen und Hauten gebrauchet wird, Wohnzimmer, so in den nördlichen Ländern getneiniglich und daher solche Arbeit ein jeder Bildhauer im Nothfall mit einem Ofen zum Heihen versehen ist. Man hat aber verfertigen kann, wenn er sich nur beyläufig eine Kennts in größern und ansehnlichern Häusern Sommer und nis erwirbet, in welchem Verhältniß die gedachten Be interstuben, wovon diefe nur Desen haben. Defters standtheile des Stucks untereinander gemischt werden müss haben auch die Sommerstuben Kamine, fen, und wie die Masse bey der Ausbildung behandelt wird. ...Stubenofen, ein jeder Ofen zu dem Einheißen in eis. Denn Kunstwerke in Stuck verfertigen, heißt nichts ans nem Gemach, zum Unterschiede von einem Schmelz- Backders, als in Stuck modelliren, daher ein Stuckaturarbei ter gut muß zeichnen können, weil das Wesentliche dieser 2 und andern Ofen Kunst

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Kunst barinn besteht. Er muß aber auch Gente, so wie fehen will. Defters macht der Stuckaturarbeiter Kopfes der Bildhauer haben, wenn er was Bellkommnes hervor. Larven, Blumen von Gips, die er gießet, um sie zu seis bringen will. Die Werkzeuge, die hierzu gebraucht wer ner Zeit an den erforderlichen Ort außerhalb eines Gebaus ben, find wenig, denn außer einer Mauertelle, womit des anzusehen. Der Künstler ersparet sich damit Zeit und er den Stuck in großen Theilen anwirft, braucht er nue Mühe, und kann seine Arbeit schneller und wohlfeiler ma noch Poußtireifen, die dem doppelten Spatel eines Wund chen, allein sie ist denn auch nicht von der Dauer, wenigs arztes gleichen. Einige dieser Eisen find gerade, andere tens muß eine solche Arbeit nie unter einer Teufe angeseht aufgeworfen, und beyde find an einer Seite glatt, an de werden, denn der Gips verwittert ohnedem schon in der anderu pund oder Hohl, oder gleichfalls glatt u. f. w. Kurz, freyen Luft, wie vielmehr da, wo er der Nässe ausgesetzt Biese Eisen haben eine eben so mannigfaltige Gestalt, als ist. An dem bestimmten Ort, wo er die Verzierung beves bie Poufirhölzer. (s. diese) Vermittelst einiger dieser ftigen will, schlägt er einige Någel mit breiten Köpfen in Eisen beschneidet er so zu sagen den Stuck, mit andern die Wand. In die Verzierung von Gips bohrt er für je woirft er ihn in kleinen Theilen an, und glättet zugleich die den Nagel ein Loch ein, wenn nämlich der Gipsguß mas Berfertigte Arbeit. Die beyden Schneiden derjenigen Ei fi ift, steckt die Verzierung auf die Nägel, und fest fie fen, womit der Stuckaturarbeiter ausbildet, oder deutlicher mit einer Mischung von Kalk und & Gips an. Hohl su reden, den Stuck beschneidet, haben kleine Zähne, gleich gegossene Berzierungen von Givs hånger der Künstler blos elner feinen Såge. Die Natur des Stucks bringt es mit auf die Någel auf, und kittet fie mit der nur gedachten Fich, daß zuweilen einige Theile eher trocken werden, als Masse an. In einem Zimmer verzieret der Künstler ge das Ganze. Die Erfahrung lehret, daß der Künstler bey wöhnlich mit seiner Arbeit nur das Deckenstück. Und hier feiner Arbeit die hårtern Klöße ausreißet, wenn er den fönnen schon eher gegoffene Blumen und Basreliefs von Stuck mit einem Eisen ohne Zähne ausbildet. Ben solchen Gips angefeht werden, weil sie der Verwitterung nicht fo Gifen, roomit er den Stuck nur glättet, fällt dieser Grund unterworfen sind. Wenn er aber die Verzierung eines weg, und sie haben daher keine Zähne. Ueberhaupt beste Deckenstücks aus freyer Hand ausbilder, so verseht er die het die Arbeit des Künstlers in folgendem: er bearbeitet Masse schon mit einem größern Theil Gips, als bey der feine Kunstwerke vom Grunde aus in der Höhe; er ent- Berzierung in freyer Luft, z. B. Steinkalk und Gips za wirft fich dieserhalb an dem Orte, wo er eine Verzierung, gleichen Theilen, und etwas weniges von Flußsand. Ge oder ein Basrelief von Stuck anbringen will, auf dem schickte Künstler mischen unter diesen Stuck statt des ge Grunde eine Zeichnung, und trägt die beschriebene Masse löschten Steinkalks Sparkalt. Soll aber der Stuck vera mit einer Mauerfelle, oder auch nur mit einem Poußiteis goldet werden, so muß der lockere Sparkalk vermieden wer fen, in folcher Dicke auf jeden Ort auf, als es die Theileben, denn der untere Grund einer Vergoldung muß alles ber entworfenen Zeichnung mit sich bringen. Die Eigen schaft des Gipses, daß er schnell bindet, nöthiget ihn nicht mur, einen Theil seines Kunstwerks nach dem andern zu verfertigen, sondern auch anfänglich nur soviel Stuck auf Jutragen, als hinreichend ist, die niedrigsten Theile einer Berzierung auszubilden. Wenn diese bearbeiter sind, so trägt er für jeden höhern Theil Stuck in erforderlicher Menge auf, und bearbeitet jeden erhöheten Theil einzeln. Sedesmal muß er die sämmtlichen Theile zum öftern über gehen, nach und nach zur Vollkommenheit bringen, und gulegt die Feinheit ausbilden. Ben dieser Verfeinerung des Ganzen trägt er zuleht noch wohl etwas weniges von der Masse auf. Alles dieses verrichtet er aus freyer Hand, ohne etwas anders, als seine Einbildungskraft und Gechicklichkeit zu Hülfe zu nehmen, mit den gedachten Pou. Sireisen. Bey wichtigen Kunstwerken hat er eine Zeichs nung vor sich. Die Verzierungen der Fenster, und die Kapitaler einer Säulenordnung, die Ausbildung der Lar sen und der Fruchtschnüre, die Schilder, ja auch histori sche Stücke in erhabner Arbeit, gehören alle zu der Stuckas turarbeit außerhalb des Gebäudes, und da diese Stücke mile der Witterung ausgesetzt sind, so muß auch die Masse Des Stucks vest seyn. Diese besteht aus Sand, Kalk, und soviel Gips, als beydes zusammen beträgt. Denn aus Berhalb des Gebäudes kann nie eine Verzierung von gegoss fenem Gips angebracht werden, wenn man auf die Dauer

zeit dichter feyn, als der obere. zeit dichter feyn, als der obere. Die Verfertigung eines Deckenstücks feszt ein Desin voraus, nach welchem der Stu cfaturarbeiter die Zeichnung an der Decke entwirft. Nach dieser werden die mehresten einzelnen Theile aus frever Hand ausgebildet, oder er feßt auch einige gegossene Stüs che an. Das Deckenstück wird feets in Biertel getheilet, und der Künstler arbeitet ein Viertel nach dem andern aus, legt jede Verzierung erst im Groben an, und führet sie nach und nach aus. Zuweilen wird die verfertigte Bera gierung mit Alabastergips überrünchet, dergestalt, daß der Gipsmarmor die Verzierung des Deckenstücks durchgän gig gleich einer dünnen Rinde überzieht. Der Gipsmar mor wird zuleht geschliffen und politet. (f. Gipsmarmor) Die Gewohnheit bringt es mit sich, daß ist häufig die Zimmer großer Herren mit Gipsmarmor überzogen wer den, daß sie das völlige Ansehen von wirklichem Marmor haben, auch dieses ist eine Verrichtung des Stuckaturarbeis ters, und er muß denselben nicht allein zubereiten, sondern auch nachher schleifen und poliren fannen. Einige find darinn so geschickt, daß durch diesen Ueberzug auch das Aus ge eines Kenners getäuschet wird, daß man solchen für wirklichen Marmor ansieht. (f. Gipsmarmor) Nicht fels ten wird ein solches Zimmer, nachdem es mit dem Gips marmor überzogen ist, auch noch mit Figuren von Stuck oder Gips verzieret. Basreliefs von Stuck bildet der Künstler an ihrem bestimmten Orte aus freper Hand aus,

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