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hörig ab und zugenommen werden. Damit aber bey Dem Stricken des Zwickels der abgesonderte Hacken auch mit dem Vorderblatt vereiniget werde, so muß jedesmal, wenn mit den Nadeln des Vorderblatts sowohl, als mit den Nadeln des Zwickels einmal herumgestrickt worden, eine Dasche mit jeder Stricknadel des Vorderblatts, und zwar die oberste äußerste, von den Nadeln des Zwickels abgenommen, und mit der äußersten Masche der Nadel des Vorderblatts vereiniget werden, gerade wie bey dem Abnehmen. Hiedurch wird nicht nur der Zwickel oben spik, sondern da die Nadeln des Zwickels queer gehen, sɔ gehen auch die Maschen nach der Weite des Strumpfs oder In der Qucere, da die andern nach der Länge des Strumpfs gehen. Durch das Abnehmen entstehet es auch, daß der Zwickel etwas tiefer lieget, als der übrige Theil des Strumpfs. Wenn nun der Zwickel- nebst dem Hacken ftück mit dem Vorderblatt auf solche Art vereiniget und fertig ist, und der Strumpf im Hacken seine gehörige Weis te hat, so wird der Fußling nach gewöhnlicher Art der ordinairen Maschen gestrickt und zugespitzt. der ersten Art aber Blumenzwickel gestrickt werden, so Wenn nach wird bis zur Biegung des Fußes immer um die Runde gestrickt, und das Ab. und Zunehmen, wo es nöthig ist, beobachtet. Alsdenn aber bleiben zwey Nadelu in dem Vorderblatt, mit welchen vors erste nicht gestrickt wird. Denn es muß erst der Hacken mit den übrigen beyden Stricknadeln fertig gestrickt werden. Da nun hiebey nur zwey Nadeln gebraucht werden, so wird wechselsweise, bald von der Rechten zur Linken und bald umgekehrt ge strickt. Erst erhält der Hacken eine gleiche Weite, zuleßt rundet man ihn dadurch, daß man 6mal abnimt, aber jedesmal nur, wenn rechts herumgestrickt wird. Auf jeder Seite der Nath wird aber die Masche erst nach der vier ten Masche von der Nath entfernt abgenommen, der Be schluß des Hackens ist aber künilich. Die beyden Strick nadeln, womit der Hacken bisher gestrickt ist, bleiben an ihrem Ort fihen, die vorgedachten acht Abnehmemafchen auf der Seite der Nath bringt die Strickerin auf eine andre Nadel, und strickt diese mit einer leeren Nadel gewöhnlich hintereinander ab, so oft sie aber die Maschen. einmmal abgestrickt hat, so nimt sie von einer der vorigen Stricknadeln eine Masche ab, und bringt solche auf die Nadel der acht Abnehmemaschen gerade wie bey dem-Abnehmen. So werden diese Abnehmemaschen von oben herunter des Hackens beständig fortgestrickt, und bey jez dem Herumstricken wird von den ersten ursprünglichen Nadeln eine Masche abgenommen. Wenn nun auf solche Art der Hacken geendiget ist, so werden die Maschen auf Jeder Seite des Hackens wieder mit einer Stricknadel aufs genommen, man strickt wieder vereiniget und zugleich mit den Hacken und den verlassenen Vorderblattnadeln herum und folglich wird wieder mit allen vier Nadeln gestrickt. Jedesmal aber nach dem zweyten Herumstricken nimt die Strickerin mit jeder Nadel des Vorderblatts in die äußerste Masche der Stricknadel des Hackens eine Masche ab, und vereiniger diese mit der äußersten Masche der Stricknadel

des Vorderdlatts gerade wie beym Abnehmen. Durch dieses Abnehmen entstehet ein kleiner Keil, der sich soweit erjireckt, bis alle vier Stricknadeln wieder in gerader Li nie hinter und nebeneinander liegen, und nun wird der Fußling gestrickt, der bis gegen die Spike von gleicher Weite seyn, hernach aber immer mehr und mehr abges nommen werden muß, daß er sich in einer Spize endet. Wenn aus der Scheide gestrickt wird, so ist weiter im Wes fentlichen kein Unterscheid, als daß die Nadel, worauf die Maschen abgestrickt werden, in dem obengedachten Röhrchen steckt. So wie nun die Strümpfe gestrickt und Westen gestrickt, nur daß die Strickerin auf die Ges werden, so werden auch die Mützen, Handschuhe, Hosen stalt der Sache Rücksicht nehmen muß, daß sie nach Be schaffenheit derselben ab und zunehmen muß. Die Stücke zu den Westen und Hosen erfordern keine Kunst, weil sie in einem Stück von gleicher Breite, so man einen Sack gleichen gewirkt wird. neunt, gestrickt werden. Auf die nämliche Art wie der

hat eine große Aehnlichkeit mit dem Filet machen, nur Striden der erze, eine Arbeit der Fischer. Sie daß die Netze gröber und von Bindfaden oder auch wohl dünnen Stricken gemacht werden, und anstatt der Filets nadel (f diese) ein starkes Stück Holz, so dick als die Schmase werden soll, gebraucht wird. (f. Filet)

Strickholz, Scheide, ein kleines Röhrchen von ckerin an dem Leive bevestiget und worinn sie die eine Na Metall, Holz, Elfenbein, Knochen zc. welches die Stri del stecken hat, wenn sie stricket. (f. Stricken)

hunde mit einander eingehehet und zusammen gewohnt Strickhunde, (Jäger) wenn zwey oder drey Windfind, so heißt es ein Strick Hunde. Im Gegentheil der gleichen Jagdhunde die man eine Ruppel und bey den Heßhunden eine Hatze heißt.

Strickleiter, eine aus Stricken verfertigte Leiter, die hinauf zu steigen. mit Haken versehen ist, an Wänden und Mauren daran

machet, wenn er auf beyden Enden aufgehangen wird, Stricklinie, eine krumme Linie, welche ein Strick so daß er in der Luft schwebt; weil auch eine Kette eben die Linie macht, so gilt allhier ebenfalls dasjenige, was uns ter dem Artikel Kettenlinie gesagt worden.

Strickmaaß, f. Strickholz.

filberne auch wohl goldne Drähter, ohngefähr 8 Zoll lang, Stricknadel, (Strickerin) dünne eiserne, messingne, sehr glatt polirt, mit gut glatt abgerundeten Spihen. Es ist das Werkzeug, womit gestrickt wird, und man braucht zum Stricken 4 oder 5 Stück, nachdem sich die Strickerin gewöhnt hat.

Stricknadel, das Werkzeug, womit die Neße gestrickt einer halben Ellen lang, oben mit einer Zunge und unten werden. Es ist von seinem vesten Holz gemacht, etwan mit einer ausgehöhlten Oeffnung, daß man den Zwirn barauf winden, und damit stricken kann.

Strumpf, die långst dem Strumpf hinten zu liegen komt.
Stricknath, (Strickerin) die Nath in einem gestrickten

Sie entsteht währendem Stricken, wenn die Strickerin an der Stelle, wo sie entstehen soll, ein paar linke Mas schen macht, welche der Länge des Strumpfs nach gegen die rechte-Maschen des ganzen Strumpfs sehr in die Aus gen fallen. (f. Stricken)

Stridspann, (Seiler) ein kleines Werkzeug, zwischen welchem der Faden des Stricks, wenn er gesponnen wird, lieget. Es besteht aus zwey hölzernen Walzen, die durch ein Gelenk zusammenhängen, und zusammengefeßt in ih, rer Achse eine Rinne bilden. In dieser Rinne liegt der einzelne Faden des Stricks. (f. diesen)

Siridstock, f. Strickholz.

Strickverde, (Schifffahrt) ein aus Stricken ge flochtenes Neß, welches zuweilen über das Schiff gezogen, wird, um das Entern zu verwehren.

Strickzeug, das zum Stricken gehörige Geråth, z. B. Zwirn, Stricknadeln, Strickscheids u. s. w.

Striechel, Japfen im Teiche, Fr. la broche, (Hüttenwerk) ein hölzerner Pflock, welcher vor das Loch im Gefällkasten des Waschheerds gestopft wird, wenn kein Wasser auf den Heerd laufen soll.

Striegel, (Hüttenwerk) derjenige Zapfen, der auf dem bloßen Heerte unter dem Gefälle steckt, vermittelst dessen man nach Belieben mehr oder weniger Wasser ins andre Gefälle geben kann.

Striegel, (Sporer) ein Werkzeug, womit die Pferde von dem Staub gereiniget und gleichsam gekämmet werden. Der schmalen Seite des Kastens der Striegel, oder den beyden äußersten Blechen werden mit dem Striegel haueisen (f. dieses) Zähne gegeben, und werden nachher die Bleche auf den Ecken des Amboßes etwa um einen Zoll senkrecht aufgerichtet. Zwischen diesen beyden aufge, richteten Blechen werden 6 andre Bleche von eben der Höhe auf dem Kasten angeniedtet. An jedem Ende des Blechs wird daher ein Lappen ausgeschmidet und mit eis nem Dorn durchbohrt, um in dem Loche ein Niedt zu be vestigen. Vier von diesen Blechen erhalten gleichfalls Zähne, zwey aber bleiben glatt, und diese werden jeder zeit nach zwey Blechen mit Zähnen bevestiget. Diese glatte Bleche nehmen den Staub von den Pferden ab. An jeder Seite der Striegel wird in der Mitte ein vorste: hender Zapfen angenfedtet. Er hat daher einen Lappen, welchen ein Niedt durchbohret, und der auf der innern Fläche der Striegel liegt. Auf der äußersten Scite der Striegel niedtet der Sporer zwey schmale Bleche oder Gas bein nach der Breite an, denen er beym Schmiden in der Mitte einen ausgerichteten Ring giebt. Der Ring auf der vordersten Gabel erhält Schraubengånge, da her heißt das Blech die Schraubengabel. Durch beyde Ringe wird eine Angel gesteckt, die an dem vordersten Ende eine Schraube hat. Die Angel wird damit in den vordern Ring eingeschrauber und auf diese Art bevestiget. An der entgegengesetzten Spiße dieser Angel wird das Hölzerne Heft verniedtet.

Striegel, der Grundzapfen an dem Ablaß oder Grundkantel (s. dieses) an einem Deichdamm, der in

bas Loch des Ablaffes mit seinem pyramidalischen viereckte gen Kopf genau passet, und über der obern Leitung einigeZoll weite nahe übereinanderliegende Löcher in demselben eingebohrt find, in die man denn eiserne Nägel stecken kann, damit man diesen Zapfen nach Gefallen ziehen, und viel oder wenig Wasser aus dem Deich) laffen, aber auch denselben ganz zusetzen könne. Damit nun dieses Ziehen des Teiches um desto leichter geschehen könne, so macht man über dem Striegel einen, in einer Kette hangenden Hebel, woran denn derselbe, vermittelst einer Kette anges hängt ist. Man gebraucht dergleichen Striegel nach Bes schaffenheit der Umstände wohl 2 auch mehrere.

Striegelbaueisen, (Sporer) ein Werkzeug, womić die Zähne in die Striegelbleche (f. Striegel) eingehauen werden. Es ist von Eisen, ruhet auf zwey Füßen, wels che unten zugespißt sind, damit sie beym Gebrauch auf einem Kloh bevestiget werden können. Sie werden oben durch eine Zoll breite Stange von Eisen zusammengehalten. Ueber dieser Stange ruhet auf einer Säule, etwa in der Entfernung von 1 Zoll, eine andre Stange mit der ersten parallel, und beyde Stangen durchbohren zwey Messer, doch so, daß sie sich in ihren Löchern auf und ab bewegen lassen. Ueber der ersten Stange, die die Füße vereiniget, hat jedes Messer auf beyden Seiten einen Absatz, wodurch der untere Theil, der sich in gedachter Stange hin und her bewegen läßt, etwas dünner wird. Desgleichen ist auch eben dieser Theil etwas schmåler, oder der obere Theil springt um einige Linien vor. Diese vorspringende Schneis de hat unterwärts die dreykantige Gestalt des Raums zwischen zwey Zähnen eines Striegels. Unter jedem Messer ist eine Stahlfeder angebracht, die gegen dem Messer auf dem Kloß angeschraubt wird. An einer Seite jedes Messers ist eine andre Feder, der Weiser genannt, die so weit von ihrem Messer zurückgebogen ist, als die Breite eines Zahns und des Lochs, das darauf folget, bes trägt. Die Spitze des Weisers ist gleichfalls dreyeckigt, wie der Raum zwischen zwey Zähnen. Der erste Zahr wird gefeilet. Der Sporer seht alsdern die Oeffnung vor dem gefeilten Zahn auf die Spiße des obengedachten Weisers, daß der Zahn und die Oeffnung auf der andern Seite des Zahns zwischen dem Weiser und dem Messer zu liegen komt, und schlägt mit einem Hammer auf ein Mes fer, oben auf das Ende desselben. Die dreyfantige Schneide unterwärts des Messers hauet hierdurch eine dreykantige Oeffnung aus, wodurch ein neuer Zahn entste het, und die unter dem Messer angebrachte Feder treibt mit ihrem Ende das Messer nach dem geschehenen Schlag in die Höhe. Er hakt die nächste Oeffnung auf die Spite des Weisers wieder, schlägt wieder auf das Messer, und fährt hiemit so lange fort, bis alle Zähne eingehauen sind, Der Weiser hat den Zweck, daß alle Zähne gleich welt von einander gehauen und gleich groß werden, ohne daß der Sporer es mühsam abmessen darf. Man bedient sich dieses Juftruments aber nur bey der Kommißarbeit, weil viele alsdenn gemacht werden müssen, die Zähne feinerer Striegeln werden mit der Feile eingeschnitten. Man hat $ 52

auch

auch kleinere Hawenge mit einem einziger: Meffer an ei nem Ende, der Weiser ist alsdenn mit der untern Stan se, die die Füße zusammenhält, aus einem einzigen Stück geschmidet und gegen das Messer gebogen. Diese werden Beym Gebrauche in dem Schraubstock bevestiget. Sie sind aber nicht so dauerhaft als die ersten. (F. Spr. H. und K. Samml. VI. Tab. II. Fig. IX und X.)

Striegelhäuschen, (Bergwerk) das über dem Stries gel (f. diesen) an einem Deich errichtete verschlossene Häus. chen, welches von einaeschlagenen Pfosten errichtet, und mit Bohlen verkli idet wird. Damit der E triegel nicht muthwillig verdorben werde, und damit auch kein Unrath in die Grundkäntel Commnen kann, so schlägt man auf der Sole des Deiches die Pfosten des Striegelhäuschen unten vier Fuß hoch auf allen vier Seiten mit durchlöcherten Boh len zu.

Striegelkbacht. (Bergwerk) Bey dem Fluthgras Sen der Kunstwerke ein aufgemauerter Schacht, worinn der Grundzapfen oder Striegel gestellet wird, damit er vor aller Beschädigung sicher sey. Dieser Schacht wird im Wehrdamm des Deiches entweder zirkelrund, wenn nur ein Grundzapfen vorhanden ist, oder dagegen nach einer elliptischen Figur, wenn mehrere Zapfen vorhanden sind, aufgebauer. Zu diesem Schachte sucht man den Punkt im Fundament des Dammes, ehe er aufgeführet wird, wo die zu legende Grundkåntek (f diese) die Mittellinie der Krone des Damms durchschneidet, und rechnet für die Weite des runden Schachts 4 Fuß, für die Länge, die Lange Achse einer Ellipsis 6 Fuß, indem man für ihre Bref te, oder die kurze Achse, 3 Fuß rechnet. Im erster Fall Beschreibe man aus dem erhaltenen Punkt mit dem Radio son 2 Fuß einen Zirkel, in dem andern hingegen theile man die in der Mittellinie des Dammes fortlaufende lane ge Achse im zwey gleiche Theile, und richte auf dem einen Ende eine halbe kurze Achse perpendikulår auf. Mit der halben fangen Achse mache man von dem äußersten Ende von der linken nach der rechten Hand, und von da her auf Einschnitte, und man binde einen Faden, der nicht nachgiebt, und gerade so lang ist, als die lange Achse, in den Brennpunkten unter und oben, an Någel, alsdenn reisse man mit einem Stift, den man inwendig an diese Schnur ausgespanner halt, die Ellipsis auf. Nun führt man um den Zirkel oder die Ellipsis in der Weite von z, 2 bis 3 Fuß, und denur noch in der Weite von 4 Fuß Parale tellinien, die erste vor die Dicke der Mauer des Schachts, und die andre vor die Dicke des Rafenhaupts, um den Striegelschacht. Alsdenn gräbt man von der Sole des Deichs die Erde zwischen den äußersten Parallelen 4 Fuß tjef aus, und Fampft auf den Boden Fuß hoch Letten, auf diesen legt man einen Rost von Fuß dickem eichenem Holze, der soviel Naum in dem Grunde einnimt, als der erriegelschacht ausmacht, mit der Dicke des Mauerwerks genommen. Aus diesen Rost legt man die Auslaufkäntel, oder die Rinne zum Ablaufen des Wassers, die an dem ei ́nen Ende ein 1 Fuß weites viereckiges unten pyramidisches silaufendes Loch hat, und » Fuß tiefer liegt, als die So

le des Deiches, und mun maure man auf den Roft 1 Fuß hoch mit Mörtel recht gut vermischte Mauer, die entwe der aus Bruch oder Quaversteinen besteht, um die Mauer hingegen führe man ein 4 Fuß dickes Rasenhaupt 1 Fuß hoch auf, daß in der Mitre mit einer Fuß dicken Lettwand versehen ist, wenn man diese nicht gleich hinter die Mauer sehen will, wobey man aber auch statt der Rasen Leiman gebrauchen kann. Um das Rasenhaupt legt man 4 bis 6 Zolk dicke Schlacken, kleine scharfe Steine oder Ziegel platten. Nun legt man die Einlaßkäntel, die Rinnen zum Einlassen des Wassers ein, die an dem äußern Ende mit einem Fuß breiten viereckigen Loch versehen ist, wor. auf ein eisernes Gitter liegt, aber, damit der Deich ganz ablaufen kann, 1 Fuß unter der ·Sole desselben ist. Nun führet man die ganze Schachtmauer mit dem um ihn lie genden Rasenhaupte auf, und seher oben darüber ein stris nernes Hauschen (das Striegelhäuschen), damit der Grundzapfen verschlossen werden kann. Endlich seht man in der Deich einen Stock, worauf Schuhe und Zolle ver zeichnet sind, damit man daran erkennen kann, wie weit der Deich voll ist.

Striegelzapfen, f. Striegel.

Strigauische Erde, Fr. Bol de Strigau, eine reine graue oder bräunliche Boluserde, so beh Strigau in Schlefien bricht. Sie ist von Johann Schulthes, mit dem Beynamen Trimontanus, 1604 zuerst gefunden worden. Sie liegt im lüftigen Gestein, wie Bimsstein, ist glänzend, hångt an der Zunge an, und zerspringt im Munde. Im Wasser wirft sie Stücken von sich. Wenn sie recht rein ist, zergehet sie im Munde wie Butter.

Stringiren, (Fechtkunst) die Klinge des Gegners aufsuchen, und wo möglich, mit der ganzen Stärke die Schwäche des Gegners mit einem Bogen aus der Defenfionslinie wegstreifen. Wer nun streift, der muß die Weite von dem Leibe des Gegners, und auch beyde Klingenweiten nach dem Augenmaaße zu beurtheilen wissen, damit der Gegner die halbe Schwäche oder halbe Stärke hinein schiebe, oder auf einer oder der andern Seite durchgehe, bevor man die Spiße wieder in gehörige Linie bringt.

Strippe, eine Schleife, oder zusammengelegtes Band, welches an einen Körper bevestiget wird, denselben daran zu ziehen, oder vest zu machen, z. B. die Stiefelstrips pen. (f. diese)

Strippers, (Bergwerk) eine Art Bleyglanz mit eis nem ftrahligen Gewebe, welches aus Bley, Schwefel, Silber und Spießglas besteht.

Strippich gewalkt, wenn das Tuch in der Walke Schrippen (f. diese) erhält. Es entsteht davon, wenn die Walkhammer nicht gleichmäßig aufgeschlagen haben, sondern Brüche und Falten machen.

Strobarbeiten, allertey von geflochtenem Stroh ver fertigte Sachen, als Teller, Körbchen, Kästchen u. dgl. Auch macht man dergleichen Arbeiten, z. B. die Kästchen, von aufgeleimten Stroh, das mit allerley Farben gefärbet, und nach gegebenen Figuren auf das Kästchen, so von Paps pe oder dergleichen verfertiget ist, aufgeklebet wird. Man

hat

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hat von dergleichen Arbeiten ordentliche Fabriken angeles get, wie sich denn dergleichen in Berlin eine befindet, die schöne Arbeiten dieser Art liefert.

Strobbalken, (Zimmermann) diejenigen schwachen Baustämme, die man insgemein zu Stroh - und Schindel dächern zu gebraucher pfleget.

Strohband, Strohjeil, die aus langem Roggenstroh gedrehere und in der Mitte zusammengeknüpfte Seile, wo mit die Getraidegarben eingebunden werden.

Strohbändchen, ein zartes und schmales- seidenes Band, welches stark mit Gummi appretiet ist, und von den Frauenzimmern zu allerley Puß angewendet wird. Stroh blau zu fårben. Man nimt blau Brasilienholz, und beißt damit das in Alaumwasser gekochte Stroh. Man kann auch in einer gewöhnlichen Blauküpe, die in Alaunwasser gesortene Strohbündel von dem Färber färben lassen.

Stroh braun- oder brandgelb zu fårben. Man nime Stroh, so in Alaunwasser gekocht ist, (s. Stroh roth zu färben) legt es in einen Kessel mit Braunholzspånen, läßt es etwa eine halbe Viertelstunde mit Wasser sieden. Je länger es focht, je dunkler wird es, und man kaun in einem Sod verschiedene Schattirungen dieser Farbe machen, indem man immer nach und nach etwas Stroh heraus nimt. Zur leßter dunkeln Schattirung thut man etwas gestoßenen Weinstein hinzu, und dies wird braungelb.

Srobbreche, eine Maschiene von schwedischer Erfin, dung, das Roggenstroh, welches dem Vieh zwar am bes ften gedeihet, aber zum Kauen zu hart ist, durch Walzen weich und gelinde zu machen.

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und noch mit naß gemachter Erde beleget, um sie vester zu machen.

Strohdecke, Decken von Stroh, derer sich besonders die Gartner bedienen, um im Winter die Mistbeete zu bedecken. Sie werden von gleich zusammengelegtem geraden Stroh, so in kleine Bündel abgetheilet ist, verfertiget. Nachdem langes and sehr gerades Streh in dergleichen Bündel geleget worden, so werden die Bündel mit Binds faden von Stelle zu Stelle an einander geschlungen und zusammengebunden, so daß nach Verlangen ein Ganzes daraus entsteht. An jeder Stelle werden zwey Fäden gebraucht, mit dem einen wird über das erste und unter das zweyte Bündel geschlungen, mit dem zweyten Faden aber umgekehrt, unter das erste und über das zweyte, und so werden alle Bündel vorr Stelle zur Stelle an einander gleichsam geflochten. Die Länge und Breite muß sich nach den Mistbeeten richten. Defters nagelt man auch wohl die Strohbündel auf 2 Finger breite Latten, in einiger Entfer nung von einander, auf.

Strohdeich, ein Deich, dessen Schwöppung oder Böschung mit geradem Roggen oder Waizenstroh beleget, und in die Erde mit Spicknadeln gespicker ist.

Stroh, ein, (Landwirthschaft) eine gewisse Anzahl schon vorgedroschener oder vorgeschlagener Garben, deren gemeiniglich 6 genommen, und auf die Tenne zum völliger Ausdreschen angeleget werden. Oder man nenner übers haupt ein Stroh soviel Garben, als man mit einem mal zum Dreschen anleget.

strecker. Diese Stocke werden mit zwey dünnen Ståber, an deren Ende ein kleiner Knopf ist, geschlagen, und die Har monie hervorgebracht.

Strobfidel, ein musikalisches Instrument, so aus 17 viereckigten Stöcken von Büchen Ahorn oder andern Strohdach, (Dachdecker) ein Dach, welches in wohl ausgetrocknetem Holze besteht. Die Stöcke sind uns Deutschland mit Stroh gedeckt wird. Es wird zu die terschiedener Größe in solchem Verhältnisse, daß ein jeder fem Behuf das Stroh in gehörige Bunde oder Schauben einen besondern Ton hålt. Man zieht sie auf zwey Fås gebunden, die fo lang als das Stroh, und ungefähr einer den, mit kleinen Kugeln vor einander gesondert und über Fuß dick sind. Bey dem Decken fängt der Decker, nach-___zwey zusammengebundene Rollen von dürren Stroh ges dem das Sparrenwerk mit Latten benagelt worden, und die fast Fuß von einander liegen, damit an, daß er am allerersten den Abfall, oder den untersten Rand des Daches verfertiget. Hierzu sucht er sich die besten und stärksten Strohbunde aus. Die Bunde sind mit Weidenruthen arr beyden Enden gebunden, und nachher werden sie in der Mitte durchschnitten. Diese Bunde des Abfalls werden sehr dicht zusammengelegt, daß sie an den Seiten sogar et was über einander gehen. Wenn der Abfall längst dem Gebäude gemacht worden ist, dann wird die Einfassung des Giebels gemacht, die mit Weidenruthen an die Latten gebunden, und noch obendrein mit hölzernen Nägeln, die man durch die Einfassung der Mauer und die Bunde schlägt, bevestiget wird. So wird eine Reihe Strohschau: ben nach der andern aufgeleat und aufgebunden, so daß der dickere Theil die erste Reihe Strohschauben bedeckt. Oben auf dem Forst, wo die Enden der Schauben über dem Stück Bauholz, so den Forst machet, von beyder Seiten herüber ragen, werden große Forstschauben gelegt, deren Länge den Forst durch einen rechten Winkel durchkreuzen. Sie werden auf den Forst selbst aufgebunden,

Stroh gelb zu fårben. Man nimt die Kinde von frischem Berbisbeerholz, und läßt solche in durchgefeiheter Lauge auskochen. Wenn es kocht, wirft man das Stroh hinein, und läßt es nach Gefallen mehr oder weniger kochen, bis man das verlangte Gelb hat, alsdenn spühlet man es in kaltem Wasser ab. Oder man thut Errch, so nicht in Alaunwasser gekocht worden, in einen Kessel, et was Kurkuma mit genugsamen Wasser dazu, und läßt es so lange kochen, bis es gelb genug ist. Goldgelb färbe man, wenn man Sandelholz klein geschnitten mir halb Branntwein und halb Wasser mit dem Stroh kochen läßt. Will man das so genannte Paffelgelbe fårben, so nimt man Gelbhelspåne und ein wenig Alaun, kocher daraus eine etwas dicklichte Brühe, und alsdenn legt man das Stroh hinein, und läßt es nach Gefallen darinn beis hen, bis es gelb genug ist.

Stroh grün zu fårben. Man nimt ein Glas, wel ches so lang als das Stroh ist, und steckt das Stroh ge, S$ 3 Bunden

bunden in Bindlein hinein, gießt scharfen Essig barauf, and thut gestoßenen Grünspan darzu, und läßt das Stroh 2 oder 3 Bochen darinn stehen, denn je långer es darinn stehen bleibt, desto schöner grün wird es. Das Stroh muß etwas in Alaunwasser gekocht seyn, und wenn man Helleres und dunkleres Grün haben will, so thut man auch Stroh hinein, so nicht in laun gekocht ist, so erhält man ein helles und ein dunkleres Grün. Oder man nimt auch Grünspan in einem kupfernen Becken, gießt den Essig daran, und läßt es mit dem Stroh in der Wärme stehen. Es darf nicht sieden. Will man es grasgrün haben, so thut man zu dem Grünspan noch ein wenig Safran. Oder man nimt auch Saftgrün, weicht solchen 2 Tage in Was fer, dann siedet man das Stroh in Alaunwasser, gießt das Saftgrún in einen andern Topf auf das Stroh, und sieder es bamit, und soll es recht dunkelgrün werden, so muß das Stroh drey Tage in der Farbe liegen, Mit blauen Violeu kann man lichtgrûn fårben.

Strohhutfabrik, f. Stroharbeiten. Strobbüte, Hüte der Weibsleute, die aus geflocytes æen Strohbändern auf Leinwand zusammengenåhet wer den. Die feineru, die ist ein vorzüglicher Puß der Das men find, haben die Gestalt eines gewöhnlichen mit nie dergeschlagenen Krempen versehenen Huts. Die gemeinen find also gestaltet, daß fie auf den Kopf gestülpet werden Fönnen, und rund um den Kopf einen Schirm bilden. Sie find die Tracht der Bauer und anderer gemeiner Weiber. Die Strohbänder werden von gleichen und platt gedrück ten Stroh artig in einander geflochten, und dichte veben einander auf die Leinwand augendhet.

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Strobkarten, f. Karden.

Strohtrans, Strohringe, ein von Stroh geflochte ner Kranz, worauf man in den Küchen die Keffel und Schüsseln zu setzen pfleget.

Strohledwerk, (Salzwerk) ein Ledwerk, C. die fe) wo die Salzsole über angebrachtes Stroh tröpfelt, und Dadurch gradicet, (f. gradiren) oder durch die Ausdün, ftung ter wässerigen Theile im Gehalt erhöhet wird.

Strohleim, Fr. Torchis, (Baukunji) Leimen, wor unter Häckerling getreten wird,womit man auf dem Laude die Mauren von Heinen Steinen, als bey Scheunen, Meyerhöfen, und andern Gebäuden von weniger wichti gen Art, machet.

Strohmatte, eine aus Stroh ordentlich geflochtene Matte, die man anstatt der Bastmatten gebrauchen kann. Sie wird von vielfach zusammengelegten langen und geras den Stroh ordentlich in einander geflochten, als die andre Streharbeit, und unterscheidet sich von der Strohdes de, (f. diese) Doß solche mit Bindfaden zusammenge

Hunden ist.

Stroh purpurroth zu färben. Man vermischt die rothe mit der blauen Farbe, worinn man Scrch von beyden Farben fårbet, (C. diese) jedes gleich viel mit einander, und läßt das Stroh darinn nach Gefallen beihen,

Stroh roth zu fårben Das Stroh wird mit aller: ich Farben gefärber, wenn man allerley buntes Flecht

Strohst

werk aus demselben machen will, wie z. B. die Strohtel ler u. egl. Man nimt dazu das beste Haber Gerstens Knoten, die nicht allzu hart sind. Diese werden aufge oder Waizenstroh, und nur allein die weiße Röhrlein ohne schnitten, und als ein Band aufgebogen. Wenn man nuu dieses Stroh fatben will, so wird dasselbe in einen Kessel gethan, und soviel Wasser darauf gegossen, daß es kaum Stroh unter dem Kochen oben schwimmt, so nuß es im bedeckt wird. Man thut Alaun dazu, und wenn das gekocht ist. Das Stroh, das wenigstens eine Stunde ges mer untergedrückt werden, bis daß es in dem Wasser wohl Alaunwasser genommen, und wenn man will, kann man kocht werden muß, wird alsdenn vom Feuer und aus dem einen Topf, und läßt das Stroh mit Waffer lechen; im es trocken werden lassen. Alsdenn thut man Fernambock in Kochen muß man es oft vom Feuer nehmen, und zusehen, ob es auch schon genug gefärbet ist, je länger es focht, de fto dunkler wird es, und umgekehrt. Will man Pomes in Alaun gekocht ist, dazu, und thut klein gestoßenen Weins ranzenfarbe darauf haben, so thut man Stroh, welches nicht then Farbe gekocht, abermals damit kochen, so wird es stein darein. Man läßt das Stroh, so zuvor in der roreitete Stroh, das man hinzu gelegt hat, wird Isabellfardie Pomeranzenfarbe erhalten, und das ohne Alaun zube« Haberstroh, und sieder Fernambock mit Alaun in Wasser be werden, Will man es Leibfarbe haben, so nimt man bereitete Stroh darein, unb lást es so lange darinn liegen, zu einer etwas dicklichten Brühe, legt alsdenn das dazu bis es die verlangte Röthe bekomt. Weil aber dieses Ver fahren langsam zugeht, so ist es besser, daß man es in der man diese rothe Farbe in Leibfarbe verwandeln will, fo Brühe kocht, bis es die verlangte Farbe hat, und wenn gießt man einige Tropfen Scheidewasser dazu, und thut die verlangte Leibfarbe verwandelt. das Stroh bald aus der Brühe, so hat sich das Roth in

Strohschauben, f. Schauben.

Stroh schwarz und grau zu fårben. Man legt das in Alaunwasser gesottene Stroh in einen Kessel, thut chen. Um es grau zu erhalten, so nimt man es nach und Blauholz dazu und etwas Salz, und läßt es ein wenig fos nach aus der Farbe, und macht auf solche Art verschiedene Schattirungen. Das was am längsten darinn bleibt, wird wasser, gieße es davon wieder ab, und alsdenn nehme schwarz. Oder man welche erstlich das Stroh in Alaun leder) worinn man das in Alaumwasser gebeißte Stroh lez man Handschuhmacherschwärze (s. Schwärze auf Semischget, bis es recht schwarz ist.

stimmt find, daß sie ein Strohbach tragen sollen, und als
Strobsparren, (Baukunst) leichte Sparren, die bea
geldächern bestimmt find.
so nicht so stare seyn dürfen, als diejenigen, so zu den Zie.

Holland, der äußerlich, damit er dauerhaft fey, etliche
Strohstück, Mattrich, ein Deich oder Damm iki
Finger dick mit Stroh oder Schilf gedeckt ist.

mit Rohr mit Stroh beflochten ist. Es giebt zu dieser

Strobftühle, eine Art Stühle, deren Sie anstatt

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