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Straukheerd, Buschheerd, (Vogelsteller) eine Art Vogeiheerd, so aufs freye Feld nicht allzu weit von einem Walde angeleget, und wo allerley kleine Vögel mit 30 bis 40 Schuh langen Wänden gefangen werden.

Strauchwerk, Schlangenwerk, alle von Faschienen angelegte Werte eines Wasserbaues.

Stranßenblumen, (Seioeumanufaktur) die kleine ers habne Blumen, die in den reichen Stoffen angebracht werdeu. . Futterung)

trefort, ein hinter einer Mauer, die ein Gewölbe oder Strebepfeiler, (Baukunst) Fr. Pilier butant, conErdi hinter sich zu tragen hat, angesetzter und meistens nöthig, dergleichen Pfeiler gegen eine Mauer zu setzen, mit der Mauer verbundener Pfeiler. Zuweilen hat man um sie von dem Einsturzen zurück zu halten, und da wers den sie von unten nach oben.schräge geführet.

Strebeliangen, (Jager) Stangen, die oben und un Straußfedern, (Blumenmanufaktur) die Federn von sonders bey dem Eaujagen auf den Auslauf, zwischen die ten mit ejernen Scheeren verzehen find. Sie werden bes dem Straußvogel, die zu den Hutf.dern, zu Muffen und zum Kopfzierrath des Frauenzimmers gebraucht werden. ・ vest halten. Tücher und Garne in die Queere eingestellt, daß solche Die Federn aus den Flügeln und dem Schwanz werden zu den Hurfedern ( Federn der Mannshüte) die kurzern aber von dem Rücken zu den Federmoffen (s diese) ge: brant. Sie sind von Natur lang und kraus, und sehr feinhårig, sie kommen aus der Türken, und find entweder weißgrau oder schwarz, welche beyde Farben durch Zube: reitung erhöhet werden müssen. Die weißen werden ge waschen und geschwefelt, (f. Federn schwefeln) die schwar. zen werden in einer Auflösung von Kupferwasser und Gall, äpfeln gebeißt.

Streb, eine Art flüßiger Kupferschiefer im Mansfeldischen.

Strebe, Fr. Lien pendant, (Baukunst) ein nicht gar zu starkes vierkantiges Holz, welches dienet, das Gebäude der Brücke zu halten, wo die Decken oder Pfosten auf dem Jochholze stehen. In diese wird die Strebe oben mit einem Zapfen und Loche eingeseht, unten aber ist sie in das Jochstück eingelassen.

Strebe, (Bergwerk) bey Gewinnung der Erze auf Flötzwerken ein schmaler Raum von 15 bis 20 Zoll breit und von bis 6 Lachter lang, der in einer Entfernung von 4 Lachter vom Schacht an der einen Seite der Stres de gehauen wird, und zu der Krummhälserarbeit (s. diese) gehöret.

Strebe, (Schifffahrt) eine starke, 25 bis 30 Ellen lane ge Stange, welche an dem einen Ende mit einem dreypis higen Eisen versehen ist, und gebranchet wird, die Beysees gel zu stüßen, und anzustrengen, wenn bey schwachem Winde solche angestrenget werden, und auch bey einer En terung die feindlichen Schiffé zurück zu halten und abs zustoßen.

Strebe, schräge Stütze, Fr. are boutant, (3immermann) jedes Stück Holz, welches dienet, die sent, rechte Stüße eines Gerüstes in ihrem Stande zu halten.

Strebeband, Fr. Contre Fiche, Decharge, ein fchrägliegendes gegen ein anderes Holz sich strebendes Band. (. Scharren)

Strebehölzer, s. Strebeband.

Strebekatze, eine Art meckelburgscher und pommer scher Münze, welche auf der einen Seite tea Wendischen Greif, in einer straubenden Stellung zeiget.

Strebpfable, sind solche Pfähle, welche schräge ein geschlagen und gegen eine Riem oder Wasserleiste mit dem Einschnitt, so sie am Kopfe haben, sich streben.

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Unterlagen, worauf ein Kahn oder Schiff gebauet wird. Strecblöcke, (Schiffszimmermann) die vierkantige Es sind deren verschiedene nach der Länge des Schiffs untergelegt und ist einer 10 Zoll ins Gevierte dick, sie müssen nur 10 Fuß von einander liegen, und der erste lehte auf eben den Ort unter dem Hintertheil zu liegen. forit am Ende des Bodens unter dem Vordertheil, der Die Streckblöcke müssen dem Boden des Schiffes die e bung geben helfen, deswegen wird unter dem Border. auf den zweyten Streckblock ein Klog von 6 Zoll hoch theil auf den ersten Streckblock ein Klos von 18 Zoll hoch, und auf den dritten ein 1 Zoll hoher Kloß gelegt und sø auch von dem Hintertheil nach der Mitte zu.

Straße eine Weite von 72 Fuß oder 6 rheinländischen Strecke, (Dammsetzer) in einer zu bepflasternden Ruthen, nach der Länge der Straße, und 6 Fuß oder eine halbe Ruthe nach der Breite der Straße, nach weldenn der Dammscher visieret von Strecke zu Strecke den chen derselbe den Abfall der Straße abwiegt, (s. abwiegen) Abfall. (f. diesen)

discher Gang von einem Ort zum andern, um Gänge, Strecke, eine, Fr. galerie, (Bergwerk) ein unterir welche im Hangenden oder Liegenden draußen stecken, zu überfahren, oder Wasser auf ein Kunstgezeug oder eis gen, daher sie verschiedene Namen erhalten, als: Was nen Stolln zu führen, oder kürzere Förderniß zu erlan= serstrecken, Förderstrecken, u. s. w.

einem Biegel, worauf ein eiserner Stiel gehet, der in els Streckeisen, (Lohgerber) ein halb rundes Eisen, mit nem hölzernen Heft steckt. Oven hat das Heft eine Art von gebogener Krücke, wobey der Lohgerber es regieret, wenn er die Felle im Streckrahmen strecket.

Strecken, (Bergwerk) sind die sohligen Grubengebaue, die aus den Schächten in verschiedener Absicht getrieben im Gang sind, gehörig bauen und im Gang erhalten zu werden. Sie dienen entweder dazu, um die Gruben, die können, oder es sollen auch dadurch neue Anbrüche erschro tet werden. Nach beyderley Endzwecken erhalten sie, so und man unterscheidet dieselbe entweder durch die Lachters wie die Echächte und Stolln, ihre besondere Beynamen, zahl ihrer Teufe oder man nummerirt fie von oben heruns terstrecke, oder die Obere Mittlere Untere oder ter. So nennt man sie z. B. Dreyßig, oder VierziglachTiefeftrecke oder auch die Strecke No. 1, 2 und 3.

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Stre

Strecken, Fr. de terminer les bornes de la miniere, das Feld bey der Bestätigung angeben, wie die Fundgrube auf einen neu gemutheten Gang gelegt werden soll, ob der Fundschacht das Mittel seyn, oder solche das von gånzlich den Berg hinauf oder herunter gegen das Thal gemessen werden soll.

Streden, Fr. etendre, (Eisenarbeiter) das Eisen in die Länge schmiden.

Streden, das Leder, (Lohgerber) das lohgare oder braune Schafleder wird, nachdem es aus der Farbe ge kommen und getrocknet ist, auf dem Streckrahm (f. dies sen) auf der Aasseite mit dem Streckeisen (s. dieses) geFrecket, hierdurch verlieren sich die Falten.

Strecken der Felle. (Kürschner) Die Felle werden, wenn sie zum zweytenmal gewalket sind, mit der Hand ausgestreckt oder ausgezogen, auf die Grauwerkscheere f. diese) gestreift, und mit diesem Werkzeuge ausgedehnet, wodurch alle Runzeln und Falten weggeschafft werden, die in der Walke und übrigen Bearbeitung entstan den sind.

Strecken der Glastafeln. Die geblafenen Tuten zu Glastafeln müssen gerade und eben gemacht werden. Zu diesem Behus wird der Streckofen geheißt. Der Glass macher nimt eine Tute nach der andern aus dem Kühl, ofen, steckt jede auf eine eiserne erhißte Stange, walzet die, Tute auf der Stange, und sprenget zugleich die Wölbung berselben an dem Orte ab, wo die Blasepfeife abgebrochen ist, gerade wie bey dem Boden. (f. Tafelglas auch Spies gelglas blasen) Es wird hierauf jede Tute auf ein Werk fuck gelegt, womit der Heerd des Streckofens ausgepfla stert ist, man hålt ein nasses Eisen oben gegen den Rand ber Tute, und schlägt sanft auf dieselbe. Sie erhält hie durch einen Riß nach der Länge, und breitet sich durch ih. re eigene Schwere auf dem Werkstücke zu einer Glastafel aus. Diese streicht der Glasmacher mit einer eisernen dünnen Stange noch etwas gerade. Wenn der Streckofen mit Tafelglas angefüllet ist, so muß dieses mit dem Ofen erkalten.

Streckengestänge, Fr. Perches, qui pouffent par la galerie, (Bergwerk) Stangen, welche vom Wasserra be durch Strecken zu den Säßen schieben, wo das Rad nicht gerade über den Kunstschacht gehänget werden kann, und z. B. unterschlächtig am Fluffe gebauet ist.

Streckfuge, (Maurer) die wagerechten Fugen in zu sammengesetzten Steinwerken, im Gegensaß der senkrech ten Stoßfugen. (f. diese)

Streckhammer, (Eisenhammer) diejenige Anstalt, da das Eisen, welches von den Weichzerrenhammer (f. diefen) in Büchsenbränder, Jaine, ungezainten Jågel und Ringeleisen (s. diese) gebracht wird, und im Eisenhammer unter dem Streckhammer weiter ausgearbeitet wird. Dieser Hammer ist nur mit einem einzigen Feuer versehen, welches bloß zur Ausheißung der Eisensorten dienet. Der Heerd ist nicht so tief, und etwas enger, als die eigentlichen Zerrenheerde find. Ueber diesem Heerd Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

werden die Zågel zu 8 und 10 Stücken dergestalt née einander eingelegt, daß allemal zuerst die Mitte und den die beyden Kolmen des Stücks durchgeheißt, und endlich unter dem eigentlichen Streckhammer, der ein gros ßer ein paar Zentner schwerer Hammer ist, nach verschier denen Gattungen ausgeschlagen werden. (f. gestrecktes Eis fen) Die Büchsenbrände (f. diefe) werden hierdurch einmal roth geheißt und in der gehörigen Form ausges streckt. Da zum bloßen Strecken keine starke Hiße von nöthen, sondern nur alles rothheiß werden darf, so ift auch der Abgang nicht so stark, daher den Eisenschmiden in großen Gattungen nur 2 Pfund, in kleinern aber z Pfund vom Zentner zugestanden werden. Man braucht in den Eisenhåmmern zu dem Heißen oder Glühen auch Torf und zwar zum Weißheißen, wenn ein ganzer Wolf gemacht wird, gebrannten Torf, zum Rothheißen, rohen.

Streckbeerd, f. Frischfeuer.

Streckhölzer, Strecklinge, (Bergwerk) an dem Feldgestänge die 8 Zoll dicke und 6 Zoll breite Balken, die neben einander 2, 3 auch 4 auf dem Bock der Schwin. liegen komt, in welchem die Zapfen der Schwingen (. gen liegen, worauf der Zapfenkloß der Schwingen zu diese) zu liegen kommen. (s. Feldgestänge)

Tangen Seite der Mauer der Länge nach liegen.
Stretlage, (Maurer) die Lage Steine, so mit der

Strecklinge, f. Streckbölzer.

Stredofen, (Glashütte) eine Art von Kühlofen, worinn das Tafelglas gestreckt wird. Er unterscheidet sich von einem gewöhnlichen Rüblofen (f. diesen) nur darinn, daß sein Heerd mit großen feuerveften Werkstücken ausge legt ist, und auf diesen Werkstücken wird das Glas gestreckt. (f. Strecken der Glastafeln)

Streckrahm, (Lohgerber) in zwey Ständern, die oben Einschnitte haben, liegt ein runder Baum, auf wels chen die Felle gelegt werden, wenn sie gestreckt werden. (f. Strecken)

Strecksaal. In der Münze das Zimmer, oder der Saal, worein das Druck oder Streckwerk angebracht, und die Zainen gestreckt werden.

Streckschicht, (Maurer) eine Reihe Steine in einer Mauer von lauter Streckern oder Bindern in Anfes hung ihrer Länge, sämmtlich nach der Dicke der Mauer. Stecker, f. Binder.

Streckteich, Erstreckteich, eine Art Karpfenteiche, worein der zweyjährige Saame gefeßt wird, damit er sich darinn strecke, d. i. zur gehörigen Größe wachse, zum Un terschied von einem Streich oder Setzteiche.

Streckwalze, (Münze) die Walzen in einem Stred werk, zwischen welchen die Silberzaine gestreckt oder ges waltet werden.

Streckwerk, (Bleyfabrik) eine Maschiene, worauf die gegossenen Bleytafeln zu allerley Gebrauch nach vers schiedener Dicke gestreckt werden. Das Gestelle dieses RC Streda

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weise, daß solche so angelegt werden muß, daß sie an ei nem Wassergefälle liegt, woselbst ein gewöhnliches Wasserrad, es sey nun unterschlächtig oder oberschlächtig, ange. legt werden kann, welches vermittelst seiner Welle und eines Gerçiebes das Stirnrad der untersten Walze des Etreckwerks in Bewegung seht. (f. Sprengel H. u. K. Samml. IV. Tab. II. Fig. X. XI.)

Streckwerk, (Münze) eine Maschiene worinn die Zaine so sehr verdimuet werden, als es jede Art Münze erfordert. Eine stehende Welle wird in dem untern Stocks werk des Gebäudes der Münze durch Pferde umgetrieben. Ihr horizontales Kammrad greift in Getriebe, deren je des mit seiner Welle im obery Stockwerk oder Streckfaal (f. diesen) zwo stáhlerne Walzen in Bewegung sett. Ihr Abstand wie weit er zu jeder Art Münzen bestimmt feyn soll, wird mit einem Schlüssel verandert, und solche bald näher bald weiter von einander gebracht. Zwischen diese werden die Zaine durch einen vor den Walzen anges Schrobenen Durchlaß (1. diesen) nachdem sie zuweilen im Gluhofen wieder ausgeglühet worden, so oft als es nöthig, hindurchgezogen, und dünner, oder dicker gestreckt. Dies fes Streckwerk kann auch mit dem Wasser durch eine Welle des Wasserrades nnd Getriebe in Bewegung ges bracht werden. Es hat viel ähnliches mit dem Streck werk der Bleyplatten. (f. dieses) In Berlin ist ein der gleichen Streckwerk zu den Bleyplatten der Tobaksformen, welches durch Wasser in Bewegung gesetzt wird, welches viel bequemer ist, als wenn es durch Pferde herumgetrie ben wird. (. and Ziehwerk)

Orreckwerks ist durchgängig von Eisen. Die Wände de tehen aus zwey starken eisernen Stäben, die unter einda, der durch Riegel von allen Seiten zusammengehalten wer den. Auf dem untersten Riegel der breiten Seite liegen die Zapfen der untersten Walze, die durch ein Stirnrad in Bewegung gefeßt wird. Sie ist beynahe zwey und sinen halben Fuß lang, und 6 Zoll dick. Die oberste Walze ist etwas stärker, und wird bloß von der untern berum geschleift, doch so, daß bey der Bewegung die Richtung der untern links, der obern aber rechts ist. Bey. de sind aus Glocken gut gegossen. Da aber die gestreckten Bleyplatten nach und nach dünner werden sollen, so muß auch die oberste Walze gestellt, und der untern nåher gebracht oder davon entfernt werden können. Dieserwegen And die mittelsten Riegel, worinn die oberste Walze mit ihren Zapfen steckt, nur zwischen den Stáben der Walze eingefalzt und lassen sich verschicken. In jedem obern Riegel stecken zwey senkrechte Schrauben in einiger Ent fernung neben einander, und jede trägt vermittelst eines Ringes eine eiferne Stange, wodurch sie die Walzen heben. Daher ist an dem obern Ende jeder Schraube ein horizon tales meffingenes Stirnrad, und die Zähne zweyer Stirn råder auf jeder Wand greift eine Schraube ohne Ende, bie man durch einen Schlüssel mit vier Armen umdrehet. Nachdem dieser Schliffet rechts oder links umgedrehet wird, kann man durch die Schrauben den mittelsten Rie gel und zugleich die oberste Walze erhöhen oder erniedrigen, Beyde Schrauben ohne Ende verknüpft eine Stanze in ih Tem Mittelpunkt, damit sich die Walze auf beyden Enden gleichmäßig erhebe oder erniedrige. Dieses Streckwerk fann mit Pferden und auch mit Wasser in Bewegung gekht werden. Im ersten Fall kann es zur Bequemlichkeit der Fabrike in einem zweyten Stockwerk angebracht wer Den. Eine senkrechte starke Welle ragt bis an die Decke. Einige Fuß von der Erde sind in die Welle 4 starke Holzer, fo lang als das Zimmer es erlaubt, nach rechten Winkeln eingezapft. Vier Riegel vereinigen die Bäume unter einander und vier Streben geben ihnen Vestigkeit. An die äuHersten Spitzen dieser Hölzer wird das Pferd angespannt. Unter der Decke des Zimmers trägt die senkrechte Welle ein Rad, welches zugleich ein Stirn- oder Kammrad ist, weil es einen doppelten Endzweck ausrichten soll, als Kammrad foll es das Streckwerk, wovon hier die Rede ift, in Bewegung feßen, als Stirnrad bewegt es die Bleyweißmühle in solcher Fabrike. Da das Streckwerk Streichbaum, (Leinenweber) an dem Leinenweber. nicht unmittelbar über dem Rade ist, so müssen zweh ho-stuhl ein kleiner Baum, der inwendig, nach dem Sih des rizontale Wellen diese Maschiene bewegen. Die erste Webers zu, lieget, und in den Seitenriegeln des Stuhls Welle hat an jedem Ende ein Getriebe. Das größte von eingezapft ist. 12 Stücken wird von dem Kammrad bewegt, und durch Brußtbaum (f. diesen) über dem Streichbaum nach dem Die gewebte Leinwand geht von dem ein zweytes Getriebe der nåmlichen Welle des ersten Ge Leinwandsbaum, auf welchen die Leinwand aufgewickelt triebes von 6 Stücken wird ein Stirnrad von 52 Zähnen wird, er dienet dazu, daß die Leinwand bey dem Weben an einer zweyten Welle in Bewegung gesetzt. Diese lehte sich desto besser ausspanne. Welle hänar durch eine eiserne Hülle mit der untersten Welle des Streckwerks zusammen und bringt diefe Maschiene in Beweanna. Coll diefe Malchiene durch das Wasser in Bewegung gesetzt werden, so folgt natürlicher,

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Strebne, das gesponnene und auf der Weife abge haspelte Garn, nach gewisser Anzahl der Gebinde und Faten. Gemeiniglich besteht eine Strehne Garn aus 40 Gebinden, wovon ein Gebinde 20 Fåden hat, jedes Gebinde ist besonders unterbünden. Es hat also eine solche Strehue 800 Faden, bey Leinengarn, zumalen in Schle fin, machen 6 Strehnen ein Stück aus, und die Lange der Strehne ist 4 Ellen. Ein Stück hat also 4800 Fås den, die zusammen 19200 Ellen lang find, doch ist in jedem Lande das Maaß und die Anzahl der Faden einer Strehne verschieden, und nicht für alle Orten genau zu bestimmen.

Streich, (Uhrmacher) wenn der Perpendikel in einer Uhr einmal hingehet, im Gegensatz der Schwingung, wenn solcher bin, und her gehet.

Streichbaum, f. Gerberbaum.

Streichblech, Schlösser) dasjenige Blech arr den Thürpfosten wodurch die Riegel des Echlosses in die auss gemeißelte Löcher des Thürpfostens eingehen oder einge

khoben

schoben werden. Die Löcher zu den drey Riegeln werden falt in dem Blech eingehauen.

Streichbock, (Baumwollstreicher) eine Bank worauf an dem einen Ende ein erhöheter Kasten steht. Auf dem vordern Rade dieses Kastens wird eine von den beyden Baumwollstreichen, (f. Streiche) womit die Baumwolle gestrichen wird, etwas wertiges schief geneigt bevestis get. Man kann ihr durch zwey zusammengeschlungene Stricke, in welchen ein Stab steckt, die erforderliche Richtung geben.

Streichbrett, (Landwirthschaft) das breite Brett zur Seite des Pflugs, daran sich beym Pflügen die Erdschollen und Klößer anlegen, und mit umgeworfen

werden.

Streichbürfte, (Kattundrucker) eine große Bürste mit langen Schweinsborsien, welche dazu dienet, die Drucks farbe auf dem Chassis oder Farberahmen damit von ein, ander zu streichen, daß sie nicht klumpfig bleibe, sondern überall gleich mit der Druckform abgenommen werden tonne.

Streichbürfte, (Sammtmacher) eine große Bürste mit langen doch steifen Borsten, womit derselbe die Sammt kette mit Gummiwasser bestreichet. Er bedienet sich auch derselben, wenn er den fertigen Sammt auf den Stuhl baum aufrollet, den Sammt auf die Stifte desselben zu schlagen und zu bevestigen.

Streiche, (Bäcker) eine Art von Bürfte, die aber von Roggenstroh ist. Ein fußlanger hölzerner Stiel hat vorn eine Spalte eines Fingers breit, in welcher lange Aehs ren von gedachtem Stroh eingebunden sind. Er bestreicht damit alle Waaren mit Wasser, sowohl wenn sie in den Ofen geschoben werden, als auch, wenn sie fertig aus dem felben gezogen werden, damit sie Farbe und Ansehen er halten.

Streiche, (Baumwollstreicher) ein Werkzeug, womit die Baumwolle gestrichen wird. Auf einem viereckigten Brett, welches einen hölzernen Stiel hat, der etwas ge, bogen ist, ist ein Leder bevestiget, woo viele hundert kleine Has ken von Eisendraht stehen. Ein Haken steht von dem be nachbarten nur sehr wenig ab. Man braucht zum Streis chen zwey solche Streichen, die eine wird auf dem Streichbock bevestiget, deren Hafen etwas gröber seyn müssen, als die andere, die mit den Händen geführet wird. Daher die erste Streiche 80, die lehte aber 90 Reihen Haken hat. (f. auch Schrobel)

Streiche, (Weißgerber) ein Werkzeug, das beynahe der Stolle gleicht. Ihre halbrunde eiserne Scheibe hat an ihrem Umkreise eine nicht zu scharfe Schneide, und ist mit einem eifernen Stiel, an einem hölzernen und mit Leder gepolsterten Heft oder Handgriff bevestiget. Dieses Heft muß schief gerichtet seyn, damit es der Gerber beym Streichen bequem unter den Arm nehmen und mit Nach druck streichen kann. Mit dieser Streiche streicht nun der Gerber das in dem Streichrahmen (s. diesen) gespannte Fell, nachdem es gestoller und getrocknet worden, auf der Fleischseite aus, indem er Stelle vor Stelle auf dem.

Felle von dem Baum des Streichschragens herab streichet Erstlich wird das Fell nach der Lange, und denn nach der Breite gestrichen, und hierdurch werden die weißgaren Leder (f. diese) fertig.

Streicheisen, (Buchbinder) ein verstähltes, abgerun detes, fast wie ein Herz gestaltetes dünnes Eisen, sehr glatt polirt, an einem hölzernen Heft, womit auf dem Rücken der Deckel eines Buches der ledernen Bånde Linien gezogen werden, welche vergoldet werden.

Streicheisen, f. Schabeeisen. (Gerber) -
Streicheisen, f. Biegeleisen.

Streichen, Fr. s'etendre, (Bergwerk) in einer Li nie vor sich hin fortseßen. So fagt man: der Gang streis chet aus dem Morgen in Abend. Ferner, die Stunde oder Richtungslinie, in welcher ein Gang in der Länge durch das Gebirge fortgeht, wornach die Klüfte und Gänge be nennet und in vier Klassen eingetheilet werden. Die Gånge, welche aus Mittag nach Mitternacht ihr Strels chen haben, und nach dem Kompas zwischen den Stuns den 12 und 3 kommen, beißen fřebende; die aus Mor gen in Abend zwischen den Stunden 3 und 6 streichen, heißen Morgengånge; welche aus dem Abend in More gen zwischen Stunde 6 und 9 streichen, werden Spats gånge, und die aus Mittag in Mitternacht zwischen, und 12 streichen, flache Gånge genannt, Fr. le cours ou extenfion des Veines. Drittens heißt freichen, Fr. froter a la pierre de touche, soviel als anreiben, als eine von Gold und Silber, Gold und Kupfer, oder Sils ber und Kupfer legirte Masse auf dem Probierstein reiben, und einen starken Strich machen, um daraus in der Ge geneinanderhaltung, des mit einer Nadel, deren Gehalt man weis, darneben gemachten Strichs zu urtheilen, wie viel Gold, Silber oder Kupfer darinn sey.

Streichen, (Fischer) wenn die milcher und rogner Fia sche zu gewisser Jahreszeit an seichten Orten in Flüssen und Seen ihren Saamen und Brut von sich lassen, so hernach durch die Sonnenwärme lebendig wird.

Streichen, Fr. Eteindre, (Maler) die Farben vers treiben. (f. dieses, auch Verschmelzen und Auslöschen)

Streichen, Glasen. (Pfeifenfabrik) Nach dem Fors men der Tabakspfeifen glaset oder poliret der Pfeifengla fer die fertige Pfeife mit aller Behutsamkeit, vermittelst einer gläsernen Röhre, oder besser noch mit einem Stück Achat auf einem hölzernen Heft, indem er damit dieselbe streichet. Dieses Glasen oder Streichen vertritt die Stelle der Glasur, womit man sonst andere thönerne Geschirre überzieht. Je feiner man daher die Pfeifen poliret, desto seiner wird ihre Glasur.

Streichen, heißt in der Schifffprache etwas herunter lassen. Man gebraucht es von Seegel und Flagge, wenn man den vorüber fahrenden Schiffen durch Herablassung der Flaggen und Wimpel einen Gruß abstattet. Strei chen heißt auch, wenn sich ein Schiff ergiebt, und die Seegel zum Zeichen der Uebergabe fallen läßt.

Streichen, (Weißgerber) das gewåsserte Fell auf dent Streich oder Abstoßbaum (f. Gerbebaum) mit dem Rs &

Streichs

Streicheisen vor allem Wasser ausstreichen. Der Ger her legt einen Decher Felle auf den Gerbebaum über eins ander, und streicht jedes Felt besonders mit dem Eisen. Kalbfelle und alle übrigen haarigten Felle streicht er bloß auf der Fleischseite, die wolligten Hamnel- und Schaffelle aber auch auf der Haarseite, um hierdurch zugleichy die Molle zu reinigen. Das lehte Fell des Dechers wird nicht auf dem bloßen Bock gestrichen, sondern auf den neuen Decher geleget, denn der Baum wirde die Narben zu stark Berleßen, wenn bloß darauf gestrichen würde.

Streichen, f. Schrobeln.

Streichen an einander, wenn Pfähle, Pfosten, Bret ter so glatt und gerade an den Seiten, womit sie zusam men passen sollen, abgehobelt werden, daß sie allenthalber Bichte an einander schließen.

Streichen, das, der Felle, f. Streiche. (Weiß gerber)

Streichen der Baumwolle, f. Baumwolle ftreis

wen.

Streichender Winkel, Fr. Angle Flanquant, (Kries gesbaukunft) der Winkel einer Bevestigung, den die Flans Be oder Streiche mit der Defenfionslinie machet. In der alten Kriegsbaukunist war dieser Winkel spitzig, andere machten ihn stumpf, die meisten Neuern aber machen ihn rechtwinklicht, wekhes am besten ist. Denn wie die eine Flante mit der Defensionslinie einen rechten Winkel nracht, so wird die Faze gerade zu bestrichen, und hat also gewisses ze und mehrere Defension.

Streichen der Wolle, mit den feinen Kniestreichen Ef diese) die schon geschprobelte Wolle fertig streichen. Bey dieser Arbeit wird die eine Kniestreiche nicht auf dem Roß Ef diefen) bevestiget, sondern auf das linke Knie gelegt, und die schon aus dem Groben gestrichene Wolle fertig zur Flieden gestrichen. Dieses Streichen muß sehr gleichmäßig geschehen, damit die Wolle gute Seide (f. diese) zum Spinner erhalte.

Streichende Streichlinie, Fr. Ligne de defenfe solante, die Linie eines Bollwerks, welche mit der gegen. åber liegenden Faze in eine Linie zufammenläuft. Die einlaufende Streichlinie aber machet mit der gegen aber stehenden Faze einen Winkel.

Streichbader, (Schuhmacher) der Hader, womit der wait Pech beschmierte Draht gestrichen wird, um ihn dadurch glatt ju machen. Es ist entweder ein Stück von einem alten Fischernes, oder in Ermangelung dessen alte Lizen von den Schäften der Weberstühle.

Streichbamen, f. Kranzbamen.

Streichholz, Fr. le rabot, (Hüttenwerk) ein Holz, fo eine Elle long und eine Hand breit ist, eben aber ein Lochy der einen Daumling hat, womir die Planer auf dem Heerd ausgestrichen, und die Falten heraus gemacht werden. Streichholz, (Hurmacher) ein rundes Holz, welches Jey dem Walken der Hüte, besonders bey dem Anformer dieses) derselben gebraucht wird. Es wird mit demsels ben währenden Walken das Hutfach zusammengestoßen mib getrieben, damit es besser zusammen laufe.

chen, als die Breite der Ziegelforme beträgt, ist zwey Zo Streichholz, (Ziegelstreicher) ein etwas längeres Hölzs breit, und inwendig etwas abgerundet. Es dienet daju, bey dem Ziegelstreichen den überflüßigen Leimen von den Formen, wenn die Ziegek geformt sind, abzuftreichen.

grobem Sande überzogenes Brett mit einer Handhabe, Streichholz, ein dünnes und schmales, mit Theer und womit die Sensen gestrichen und scharf gemacht werden.

Streichholz, das lange runde Holz als eine Walze, womit bey Messung des Getraides das Gemäß abgeftris dyen wird.

'Streichlämel, f. Streichlimmel.

men, der mit einem Stück Barchent an Stellen unterges
Streichleim, Streichlebm, (Zinngießer) der Leia.
kel an einer zinnernen Kaune. (f. diefen)
legt wird,wo etwas angegossen werden soll, z. B. der Hen

in den Glashütten die Gläser geschlichtet oder gleich gema-
Streichlimmel, (Glashütte) ein brektes Eisen, womit
chet werden.

kunst) ist derjenige Theil des Bollwerks an einer Vestung, Streichlinie, Fr. Ligne de Defense, (Kriegesbaus bestrichen wird. Es sind aber die Streichlinien von verwovon die gegenüber liegende Gesichtslinie vertheidiget und schiedener Art, und haben auch verschiedene Namen, als: die gerade, schiefe, zurückgezogene, oder verdeckte, te, die erhöhete und die ausgerundete. Die gerade die einfache, die doppelte, die niedrige oder gesenka senkrecht aufsteht. Die schiefe oblique diejenige, die auf Streiche, Flanc droit, ift die, welche auf der Rourtine der Konrtine schief steht, oder mit ihr einen stumpfen Win fet macht. Die zurückgezogene Flanc retire ou couvert, ist die in das Bollwerk hinein geht, und durch eine Schul terwehr oder Bollwerksohr gedeckt wird. Die- einfacheStreiche Flanc fimple, wenn nur eine Streiche vorhan den. Ist die Rede von doppelten Streichen, Flancs com einander liegen. Die niedre Streide Flanc bas, wenn pofés ou doubles, so find es zwey Streichen, die hinter lich die erhöhete Streiche Flanc haut, wenn dieselbe über die vorliegende Streiche niedriger, als die hintere ist. End alle, die vor ihr liegen, hervorragen. Die ausgerundete ist die, welche von einer krummen Linie gebildet wird.

Streichmaaß, (Tischler) ein Maaß, womit die Dicken Es besteht aus einem starken kurzen Stück Holz, welches und Breiten der zuzurichtenden Hölzer abgemessen werden. zwey Löcher hat, in welchen zwey vierkantige Ståbe der gestalt stecken, daß sie nur mit Mühe darinn verschoben eisernen Dorn, oder Stachel. Man zeichnet damit die werden können. Jeder Stab hat an einer Spiße einen Zapfen, oder auch die Zapfenlöcher, und auch eine andre Linie neben der Kante des Holzes vor. Das starke Hols und ein oder der andre Stab wird dergestalt verschoben, selbst dienet zum Anschlag an die hohe Kante des Holzes, daß sein Stochel den erforderlichen Abstand von der Kante des Holzes hat. Strich, indem man mit dem Hauptholze an die Kante Mit dem Stachel macht man einen des Bretts hinfähret. Wenigstens muß dieses Maaß die

gedach

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