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in der Form ordentlicher Stifte zusammengerollt find. (f.. auch Pastellstifte) Die Kolenstifte sind von verschiedenen Holzarten. . Kole, Mater)

Stift, Fr. Rivure, (Schloffer) der Dorn, welcher in die Gewinde der Thur änder gesteckt wird, um solche zu fammen zu vereinigen, und um mehrerer Haltbarkeit wil len an den Enden verniedtet wird. Auch nennet man überhaupt alle die kurzen Enden Draht, womit etwas vereiniget oder zusammen geheftet wird, Stifte.

Stifte, (Gewehrfabrik) kleine dünne Drahtenden, womit die verschiedenen kleinen Theile eines Schießgewehrs an einander und mit dem Schaft vereiniget werden.

Stil, Fr. Still, (Maler) bedeutet hier eben das, was es in der Literatur bedeutet, nämlich die Zusammensetzung und Unsführung. In der Zusammensetzung ist der Stil edel, wenn der Inhalt edel abgehandelt, die Karaktere groß und erhaben sind. Der Stiel ist mittelmäßig, wenn alles in demselben gemein, und ohne Wahl des Schönsten in der Natur erscheinet. Der Stil ist lands mäßig, wenn der vorgestellte Inhalt Hirtenstücke, ober bürgerliche Handlungen betrifft. Wenn man von der Ausführung redet, so sagt man, daß ein Gemälde mit einem gewiffen Stil ausgeführet, und daß nichts Aengstliches darinn fen. Dieser Stil wird öfters zu hart. Man muß ein Gewisses treffen, um das Trockne, Harte zu vermeiden, und nicht auf einen weichen Pinsel zu verfallen, wodurch das Werk frostig und matt wird.

Still, (Orgelbauer) ein Beywort der Oraelpfleifen, und bedeutet einen stillen, sanften Ton, z. B. Stillflöte, eine Flöte, die duse und sanft geht.

Stilles Pulver, Pulver, welches also zugerichtet ist, daß es, wenn es loß geht, keinen Knall giebt.

Stillet, ein kurzer Dolch, der in Italien und Spa, nien unter den Banditen stark im Gebrauch ist. Stillflöte, L. Still,

Stillgedack, (Orgelbauer) ein Gedack der Orgelpfei fen, welches einen stillen und sanften Ton hat.

Stillbalten, Fr. Parade arrêt, (Reitkunst) wenn ein Pferd im Galov ftill stehen soll, und welches auch ein schulgerechtes Pferd auf der Stelle muß thun können, und auf dem Plak pariren, alsdenn muß der Reiter die Zügel auf einmal stark anziehen, und den Leib dabey zurück halten, so muß ein solches Pferd den Augenblick still stehen.

Stillliegende Sachen, (Maler) allerley unbewegli che Dinge, als Blumen, Früchte, Speisen, todte Thiere, Kupferstiche, verschiedene Instrumente, Bücher, Briefs. schaften und dergleichen, welche auf einen Tisch, oder sonst too, nach Gefallen, doch in angenehmer Ordnung und nach dem Leben gemalet werden.

Stilte, ein langer von einem Blocke herunter gehender Stiel.

Stilcenbock oder Block, ein schwerer Handbock, ber mit Stilten (f. diese) versehen ist, und womit man ins gemein Schaaren abzuschlagen pflegt, sum Unterschiede von leichtern Handböcken

Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Stimme, (Lautenmacher) ein kleiner hölzerner Crab, der so lang ist, daß er an seinem Orte zwischen der Decke und dern Boden einer Violine aufgerichtet stehen kann, und dadurch seinem Zweck gemäß die Decke zur Vermehs rung des Klanges spannet, deswegen er auch diesen Namen erhalten hat. Er wird vermittelst des Stimmsetzers (f diefen) durch ein ffloch herein gestellt, und komt unter die Quinte, aber hinter dem Steg nach dem Saitenhalter zu, zu stehen.

Stimmen, f. Orgelstimmen.

Stimmen, das, der Schnarrwerke in Orgeln, dieses geschieht mit der Krücke der Preise. (L. diese, Orgels bauer) Will man z. B. den Trompetentou böher haben. so schlägt man mit einem Stöckchen die Krucke herab, so verschließt die Zunge der Pfeife den Mund noch enger, daß die Rige zum Durchlaffen der Luft schmäler, und also der Wind genöthiget wird, Gewalt zu gebrauchen, um nur eis nen kleinen Theil der Zunge, aber auch desto schneller zu bewegen, und das verursachet einen steigenden Ton. Soll im Gegentheil die Trompete gröber klingen, se schlägt man die Krücke herauf, die ganze Zunge ist nun ungebunden, die Mundspalte weit, und der Wind kann mit der ganzen Zunge spielen, welche also auch langsamere Bebuugen, d, i, einen gröbern Laut, verursachet.

Stimmer, (Musiker) an den Sackpfeifen die obere Röhre, welche in der Mitte umgedrehet werden kann, so lang, bis sie den Ton bekommen kann, der zu dem Klavis akkordiret, aus welchem das Stück geht, so man pfeifen will. Der Bock hat nur einen Stimmer, die Schäfer, fackpfeife, oder der gemeine Dudelsack, hat zwey Röh ren zum stimmen b. F. Das Himmelchen, oder der kleine Dudelsack auch zwey, das eingestrichene f. und das eingestrich ne c. Aber der Dudey, oder die rechte Sackpfeife, hat brey Stimmer oder Röhren, so åber sich gehen, das eingestria chene dis, das eingestrichene b. und das zweygestrichene dis Stimmhammer, (Musiker) ein kleiner eiserner Hams

mer,

deffen eine Bahn eine Höhlung hat, damit die eifers nen Zapfen, um welche die Saiten der Flügel, Klaviere 2. gewickelt sind, umzudrehen und zu stimmen, oder ihnen den gehörigen Ton mitzutheilen. Es ist auch zugleich auf dem andern Ende gemeiniglich ein kleines Zanglein anges bracht, mit welchem im erforderlichen Fall die Zapfen auss gezogen werden können, an dem der gehöhlten Bahn ents gegengesetzten Ende ist ein Haken gebildet, womit die Oehre der Saiten gedrehet werden, womit sie an den Zwecken oder Zapfen bevestiget werden.

Stimmborn, (Orgelbauer) ein Werkzeug, die kleinen Pfeifen zu stimmen, und womit dieselben erweitert oder verengert werden, je nachdem sie intoniren sollen. Es ist von Messing, hat auf einem Ende einen zugespißten Kes gel, und auf dem andern einen hohlen Cylinder. Will er die gegossene Pfeife erweitern, so steckt er den Kegel in die Pfeife, und treibt sie damit auseinander und erweitert sie hierdurch, oder er steckt die Pfeife in den hohlen Cys linder, drenget sie hierdurch zusammen, und machet sie

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Stimmpfeife, (Orgelbauer) eine ganz hölzerne vieres figte Pfeife, die wie eine gemeine Flöte, aber ohne Fins gerlöcher, beschaffen ist, in der man einen passenden Stock mit Graden bezeichnet aus- und einziehen kann, un alle Klaves anzugeben und darnach zu stimmen. Man schnei der also oben vom Körper der Zinnpfeife ein Streifchen Zinn nach dem andern ab, bis der höhere und einstimmige Flötenton erfolget. Eir Spänchen von der Dicke eines Pferdchaares verändert den Ton schon merklich. Man giebt mit dieser Pfeife allen neuen Pfeifen einer Orgel nach den bezeichneten Graden des Stocks ihren Ton.

Stimmsetzer, (Laurenmacher) ein gabelartiges Instru annt, womit durch das eine Effloch die Stimme in die Biolin eingesetzt wird.

Stimmung der Orgel überhaupt, allen Stimmen eder Pfeifen ihren gehörigen Ton bestimmen. Einige Or gelbauer fangen ihre Partition an mit C, andre mit F; Bendes ist gleich viek. Zum Grundron einer Orgel gehrt ein beständig Maaß, und davon hat man den Kapellenton, und den Operuton, der aber noch nicht allgemein authorisirt worden, weil er um einen Viertelton nach dem Bezirke der Singstimme höher oder tiefer geletzt wird. Der Kapellenton ist hingegen vest gesetzt. Er shift sich für die Stimmen am besten, und zu allen Instrumenten, und folglich muß man die Pfeife nach dem Kapellenton, in Deutschland nach dem Chorton schneiden. Der Orgets Bauer hat die auf einem Papier gezogenen gewöhnlichen Notenlinien, worauf auf der untersten der deutsche CSchlüffet vorgestellet ist. Die schwarzen Noten, die auf folchen Linien stehen, deuten die Pfeisen an. Alle Noten, die auf der Linie stehen, worauf sich der Schlüssel fol ut Befindet, stellen die Mitte des Klaviers vor. Man fängt Demnach an, das vierte C des Preffant auf seinem rechen Ton zu sehen, und zwar nach dem vierten C. an dem Etempel der Stimmpfeife, (f. diese) wobey man dieses vierte C etwas tiefer als die Stimmpfeife hålt, indem man vielleicht etwas von der Pfeife oben wegschneider, und zu gleich für die Harmonie und einen lauten und akkuraten Ton forget. Endlich stimmt man die untere Oktave, die just die Mitte des Klaviers einnimt. Um zu wissen, ob zwey Pfeifen gleichstimmig oder es nicht sind, sie mögen in Unifono, oder nach der Terz, Oktave, Quinte u. f. w.. gestimmt worden seyn, so muß man genau hören, ob man eine Schwebung oder Schwenkung in ihrem Tone bemer Een kann; so lange diese Schwenkung dauert, ist die Stim me noch nicht richti», und sie muß erst ganz aufhören, (ob Dieses gleich bey großen Pfeifen nicht hinlänglich ist). Diefe Schwebung kann aber auch nicht eher gehört werden, Bis die Pfeife nahe an ihrem Akkord ist.. Sind die beydem ersten C. richtig gestimmt, so sucht man durch das untere C feine Oberquinte G Schwebt oder tren:ulirt diese Quinte nicht mehr, so vertieft man das Gein wenig, so daß fie in einer Sekunde 4 oder 5 Pulsirungen macht, (die Eefunde etwa nach einen Pulsschlege gerechnet). diefer Absicht schneider man von der Länge der Pfeife ete mas,, und intoniret sie zugleich gut, welches bey allen Pfei

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Man

fer während dem Ton geben zu beobachten ist. schneide immer lieber ein Haar breit etlichemal hinter eins ander, als mit einmal zuviel weg. Hat man die Quinte, so sucht man hernach die folgende Quinte fol re, welche ets Sekunde bis 6 Pulfirungen machen, und sie ist eine von was schwächer, als die erste gestimmt wird, fie muß in der den dreyen, welche etwas schwächer, als die acht andern gehalten werden. Nun sucht man die Quinte re la. Da muß, so für das Ohr am stimmbarsten ist; so stimme man man sich aber nicht von der Mitte des Prestant entfernen die Unteroktave von diesen e r, so bekomt man die Quin, Nun folgt die Quinte la mi auf eben den Ton als ut fol. te re la, die man auf einerley Punkte, wie ut fol bringt. Um zu wissen, ob man die vier bereits gestimmten Quingestimmte mi mit den nächsten Anfangs gestimmten ut ten richtig temperirt, so konfrontire man dieses lehte schon oder c, so muß dies mi eine akkurate große Terz ohne Pulstrung mit dem c oder ur machen; pulsiret es, so ist es zu hoch oder zu niedrig. Dieses zu erfahren, nähert man den Finger dem Oberende der Pfeife, welches c ist, öhne es zu berühren, sogleich wird sein Ton etwas tiefer, so ist es ein sicheres Zeichen, daß das mi ein wenig tief ist, und wenn das Schweben nachläßt, d. i. langsamer wird, Pulsiren schneller wird, so ist das mi zu hoch. Im er wenn bey Annäherung des Fingers oben an der Pfeife das stern oder niedern Fall hat man die vier Quinten zu schwach gemacht, und man muß sie also nochmals vornehmen und höher stimmen, damit sie etwas langsamer klopfen. Au ßerdem vergleicht man noch das mi, wovon die Rede ist, mit dem ersten und allernächsten ur oder c, um zu sehen, die vier Quinten ein wenig mehr, und vergleicher mi und ob diese Terze ruhig sey. Im zweyten Fall schwächt man up mit einander. Wenn die Terz richtig und ohne Puls rung angiebt, die drey Quinten gleichmäßig temperirt sind, und die Quinte fol re unr ein weniges mehr geschwächt worden, als die drcy andern, so hat man das Schwerste Stimmen geschieht mit dem einfachen oder doppelten in der Partition oder Temperatur gethan u. f. 10. Das Stimmborne, (f. dieses) so wie es dort beschrieben wors recht gestimmt werden. den. Eine Pfeife, die nicht gut anspricht, kann auch nie Vorher kann man z. B. eine zu lange Pfeife durch das Verkürzen zum Ton und Angeben ihren Ton zu bringen, so würde sie übel angeben, weil sie bringen; verkürzt man sie aber im Stimmen, um sie auf zu sehr ausgefehlt ist. Fololich beobachte man, daß man nur nach dem Maaße die Oberlefze beschneiden darf, als verkürzt sie in Betracht, daß die Höhe ihres Mundes einenman sie im Stimmer zum rechten Ton bringt, öder man nothwendigen Zusammenhang mit der Pfeifenhöhe hat; folglich hält man den Mund etwas niedrig, und bringt ihn nicht eher auf den rechten Punkt, als bis die Pfeife fast ganz und gar schon in ihrem rechten Ton steht. Für Oraelftiminer, die keine große Erfahrung haben, ist es vors theilhaft, den Prefiant etwas niedrg zu balten, indem chen ist; alsdenn seht man ihn in seinen rechten Ton und man intonier und stimmt, bis er recht anbläßt und verglis

letzten

leßten Akkord. Alle Pfeifen sind im Behandeln höher, und im Erkalten gróber, folglich kann nur der Prestant und jede andere Stimme ihren lehten Akkord erhalten, wenn man die Pfeifen nicht mehr mit der Hand anrühren darf. Nach jedem Behandeln lasse man also die Pfeife in ihrem Loche erst wieder kalt werden, ehe man stimmt, eben so erschrickt die Pfeife gleichsam durch das Drücken mit dem Stimmborn, und erwärmt sie vermittelst der Hand und des Reibens. Wenn der Prestant recht gestimmt ist, so intonirt man die Prinzipalpfeifen von der ersten Pfeife 8 Fuß an. Will sie auf dem Pfeifenbrett nicht an. geden, so steht der Kern etwas zu hoch, und der Wind geher also zu sehr auswärts, und beruhret die Oberlefze nicht, Daher seht man den Kern etwas niedriger, indem man ein Eisen auf ein Ende des Kernrandes aufsetzt, und einen Schlag mit dem Hammer, ganz nahe am Munde, auf das aufgesetzte Instrument thut, und so auch das a dre Ende niederschlagt, so lange bis die Pfeife anblåst. Oktavirt fie, so hat sie zu viel Wind; alsdenn vertieft man den Schlüssel der Plinthe ein wenig, wird dadurch der Ton zu schwach, so ist die Oberlefze zu tief. Man mißt sie alsdenn mit dem Zirkel, ob sie um den fünften Theil der Mundlånge die Elevation der Unterlefze hat. Har fie die fe, so schneide man nur in der åußersten Noth etwas da von ab. Die Oberlefze braucht nicht so hoch zu seyn, wenn Die Pfeife einen großen Zuschnitt hat, um ihren rechten Ton zu bekommen. Eben dieses nimt man auch mit der 16 und 32 füßigen Stimme vor, und stimmt die eine Art nach der andern vorhergehenden und dem Prestant. (s. die fen im Supplement) Die übrigen Orgel@timmen intonirt und stimmt man mit dem Munde, die vorigen auf der Labe, die offnen und gedackten Holzpfeifen auf ihrem Winde. Zuleht giebt man den Mundpfeifen ebenfalls auf der Lade bie Vollkommenheit. Wenn alle Mundpfeifen gut angeben und einstimmen, so nimt man die lehte Stimmung vor, indem man mit dem Positiv ansångt. Man stimmt anfänglich den Prestant und dessen erste Pfeifen genau in ben Kammerton, stimmt die 8fäßige Stimme nach dem Prestanten, fångt mit dem Diskant, Klavis vor Klavis, an, endiger mit den Bâssen, die man allezeit nach der Höhe Im Stimmen halten muß. Endlich stimmt man wie vorher 16 Fuß nach 8 Fuß und Prestant zugleich, und dann den kleinen Bourdon bloß nach dem Prestant, die zwote und dritte Oktaven des Tasards gleichfalls nach dem Pre stant, die erste und vierte Oktaven dieser Stimme nach Oktaven. Bey feinen Pfeifen ist es schwer, daher halte man den Finger bey dem Stimmen oben gegen die Pfeife, oder ihre Oktave, nach der man stimmt, um ihren rechten Ton zu hören: wächst das Klopfen durch den Finger, so ist die Pfeife zu tief; nimt das Klopfen ab, so ist die kleine Pfeife zu tief; nimt es zu, so ist sie zu hoch. Bey gro Gen Pfeifen bringt man die Hand an das Mundloch; nimt bas Klopfen ab, so ist die Pfeife zu hoch; wächst es, so ist fie zu tief. Um die Terz zu stimmen, sø stimmt man erst die Doublette nach dem Prestant, ist diese gestimmt, so ftimmt man nach der großen Terz der Doublette, die zwote

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Oktave der Terz, da der Prestant offen ist. Man hute sich, die kleine Terz oder Quarte statt der großen Terz zu nehmen, wie sich Anfänger wohl oft darinn versehen; zu dem Ende stoße man das Terz und Prestantenregister zu, und schlage die große Terz auf der Doublette an, um den Ton ins Ohr zu fassen, und man schneidet die Terz vor dem Klaviere auf ihrem rechten Ton. Man stimmt die zweyte Okrave, und alles übrige nach Oktaven, indessen daß Doubletten und Prestant zu sind. Endlich wird der Larigot (f. diesen im Supplement) nach dem Nafarb Taste vor Taste geftimmet. Die 7 oder 8 lehten Pfeifen find die schwersten Pfeifen in der Orgel zu stimmen, wellsie sehr fein sind. Man muß sich daher Zeit dazu neh men. Nach diesem werden alle besonders gestimmte Piel fen zusammen gestimmt, wobey der Prestant immer offen ist. Man hält das erste c angeschlagen, öffnet 8 Fuß den kleinen Bourdon, 16 Fuß den Nasard, die Doublette, Quarte, Terz, und endlich den Larigot. Nun öffnet man den Prestant allein, drückt die folgende Taste, und öffnet eine Stimme nach der andern; zuleht öffnet man alle Res gister, und untersuchet alle Oktaven zugleich. Nun wird das Kornet bloß nach dem Prestant gestimmt, nachdem das Kornet erst intonirt worden, wobey man ein Stück, chen Papier in die Kornetpfeifen steckt, den Bourdon, den Prestant, Nasard und Quarte des Kornets erst zu intoniren; und so vergleicht man alle Stimmen mit ein,

ander.

Stinkende Kugeln, (Artillerie) diejenige Kugeln, w durch man die Luft mit einem garstigen Gestank anstecker, welche von verschiedenen stinkenden und brennbaren Mates rien gemacht, aber eben so wenig unter den christlichen Armeen, als die vor diesem üblichen vergifteten Pfeile gebraus chet werden.

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Stinkfein, Fr. Pierre puante, ein schiefriger Kalf stein, von dunkler Farbe, der, wenn er geschabet oder ges rieben wird, einen widrigen Geruch giebt. Man leitet ihn von einem Erdpech her. Er macht bisweilen eine besendes re ganze Erdschicht oder Lage aus, und giebt die zweyte, dritte oder vierte Schicht über der Kupferschieferlage.

Stinthamen, (Fischer) ein sehr enger Hamen, die Stinte darinn zu fangen.

Stippelformen. (Formschneider, Kattundrucker) Da öfters in den Mustern der Kattundruckerey dergleichen Stellen vorkommen, deren Schraffirungen mit Punkten ausgedruckt sind, auch wohl manchmal der Grund punktis ret ist, so müssen hier besondere Einrichtungen getroffen werden. Denn es ist nicht möglich, daß dergleichen Punk te ausgeschnitten werden können, sondern sie werden mit Drahtstiften hervorgebracht. Ist der Grund, wie gedacht, mit Punkten versehen, so wird solcher gleich mit der Vora forme abgedruckt, und zu solchem Endzweck an den Stele len mit Messingdrahtstiften versehen, und alsdenn erhält diese Form den Namen. Der Formschneider schneidet zu solchem Ende an den Stellen, wo diese Punkte erscheinen. sollen, es sey nun in ciner Stippelform, oder auch in eis nem Passer, das Holz ganz aus, und ebnet den Grund Юр з

fovift

soviel wie möglich. Alsdenn schneidet sich derselbe von die tem oder dünnerem Messingdraht, je nachdem die Punks te stark seyn sollen, mit einer Feile lauter solche Enden, Daß sie noch einmal fo lang find, als sie außerhalb dem Holze ftecken sollen, weil sie eben so tief im Holz stecken, als hervorragen müssen. Bey dem Einfeilen des Drahts läßt er jedes Ende noch ein wenig an dem Ganzen sitzen, weil es ihm weit bequemer bey dem Einschlagen und mit dem Pinnenseßer vom Ganzen abzubrechen ist, als wenn er erst allemal die einzelnen Enden aufheben muß. In Franks reich hat man zu diesem Drahtschneiden eine besondere Ma Schiene, f. Formschneidermaschiene) wodurch diese Arbeit um ein Großes gefördert und erleichtert wird. Ilm nun Diesen geschnittenen Draht gehörig in die Stellen einzuschla gen, daß solcher überall gleich hoch stehe, welches aus freyer Hand aber nicht gut angehen wurde, so hat er deswegen den Pinnensetzer, der eine solche tiefe Höhlung auf einer feiner Grundflächen hat, als lang der Draht über dem Holz heraus ragen foll. Er sticht deswegen das Ende Draht in diese Höhlung, bricht den Draht von dem Ganzen ab, und stellet das herausragende Ende auf die Stelle der Form, wo es hingehöret, schlagt mit einem kleinen Hammer darauf, und treiber den Draht, so weit es die Höhlung des Pinnensegers zuläßt, hinein. Che er aber Die Stifte hineinschlägt, muß die Form erst in Wasser eins geweicht werden, damit sie quillt, er läßt sie trockn n, und alsden werden die Stifte erst eingeschlagen. Das Eins weichen ist nothwendig, denn wenn das Holz nicht erst geneht wurde, so würden die Stifte, wenn das Holz so sehr zusammentrocknete, zu kurz werden. Wenn alle verlangte Stellen mit dem Draht angefullet sind, und man bemers ket, daß einige höher als die andern sind, dann wird mit einer englischen Fette alles gleich und eben gefeilet, wobey beobachtet wird, daß es mit den geschnittenen Stellen Aberall wasserrecht sey.

Stirn, Fr. Tête, (Baukunft) an einem Gewölbebos gen die vordere und hintere Seite, woran man die Dickte, Rundung, Biegung und Führung des Bogens sehen kann. Wenn vor einem solchen Bogen eine Mauer aufgeführet wird, so heißt sie eine Stirnmauer.

Stirnblatt, Stirnriemen, (Sattler, Riemer) der Breite Riemen an den Pferdegeschirren, welcher um die Stirn des Pferdes geht.

Stirnblech, (Kupferschmid) das Blech an der schmå lern Seite einer Braupfaune, zum Unterschiede von den Seitenblechen.

Stirne, (Artillerie) der vordere Theil einer Lafferens wand, gegen den Kopf des Stücks zu.

Stirnkrause, f. Toupee.

Stirnmauern, (Maurer) hervorragende Mauren, B. diejenigen Mauren, worauf die Connengewölbe an beyden Enden ruhen. Es ist das, was man an den Gewölben Wiederløgen (f. diese) nennt.

Stienrad, Hirnrad, (Muhlenbau) ein großes Nad, Dessen Zähne auf der Karte oder dem Rande des Rades stecken. Es ist unten auf der Hauptwelle angebracht, und

feht den Trifler in Bewegung, welcher auf der Welle des Kammrades steckt. Es ist bey Mühlen, die wenig Was fer haben, eine Beyhülfe zur leichtern Bewegung. Stirnråder der Uhren, Räder, deren Zähne auf der Stirne, oder dem Rade des Umfanges eingeschnitten sind, im Gegensaß eines Kronenrades, (s. dieses) dessen Zähne um den Rand des Umfanges horizontal find. Zu dem ersten gehöret das Schneckenrad, Bodenrad u. f. w. (f Taschenuhr)

Stirnriegel, (Artillerie) die hölzerne Riegel, wo durch die Laffetenwände an der Stirne zusammen gehalten werden. Man nenut ihn auch sonst wohl den Haupt ricgel.

Stirnwand, (Maurer) Fr Facade, die vordere Wand øder Mauer eines Gebäudes.

Stöber, (Jäger) ein Hund, den man bey dem Eleis nen Weidwerk gebrauchet, Hasen, Rebhühner, Schnepfeu und andere Vögel in den Feldern zu suchen und aufzutreiben.

Stochelzangen, Fr. Baton de fer, (Hüttenwerk) lange Stangen, vorne mit einem breiten Eisen, womit das aus dem Heerd gehobene Erz abgestoßen wird. Stocher, f. Jahnstocher.

Stock, (Drechsler) der Fuß hohe und halb so dick

ins vierte hölzerne Klok, der an einer gewöhnlichen Drechselbank auf dem einen Riegel gerade über dem Pfeis ler derselben unbeweglich bev stiget ist. Etwa 2 Zoll uns ter der obern Fläche steckt in diesem die gerade Pinse, ein zwey Zoll langer gerader eiserner Dorn. Die vordes re Eviße ist verstahlt, und stumpf zugespiht. An dieser Pinne und der krummen Pinne des Reitstocks (s. diefeu) wird die zu drehende Sache bevestiget. (f. Dredy felbank)

Stock, (Forster) diejenigen Stümmel, die von dem abgehauenen Holze in der Erde bleiben. Wenn solche auss gereutet werden, daß ein Land dadurch urbar gemachet wird, so heißt diese Arbeit ausstocken, und die Rien fröcke werden mit Fleiß ausgegraben, weil sie guten Kien geben.

Stock. (Gartner) So nennt man einen einzelnen Strauch, als ein Rosenstock, Johannisstock, Weins stock u. f. w.

Stock, Fr. Appin-main, (Schmide) eine Ruthe oder ein Stock, drey bis vier Fuß lang, dessen fie fich bey ihs ver Arbeit bedienen.

Stock, (Bienenzucht) der Block oder Korb, worinn die Bienen bauen (Bienenkorb)

Stock, (Münzwesen) ein Behältniß, darein von jedes moligem Münzen etliche Stücke gethan, und zur nöthigen Untersuchung aufbewahret werden.

Stock, (Münze) der untere Stemvel oder das Eisen des Prägers, das in dem Block des Prågeeisens bevesti get it.

Stock. (Orgelbauer) das dicke Brett, worinn die Pfei fen vest liegen.

Stock,

Stock. 1) das Gefängniß selbst; 2) der Block, wor ein des Gefangenen Füße geschlossen werden. Auch der Armenkasten in einer Kirche wird Stock genannt.

Stockfackel. (Wachslichtzieher) Man nime einers Stock von Kiefern- oder Fichtenholz, umwickelt ihn mie Werg von Hanf, pichet, ziehet and begießt ihn eben so mie Wachs, wie die Windfackel. (f. diese)

Stocfidet, f. Stockgeige.

Stockfischholz, ein rothes amerikanisches Färberholz, so vornehmlich in der Provinz Hacha an seichten Dertern und an den Ufern der Flüsse wächset. Es wird nicht fo hoch geschäht, als das Kampechenholz, und ist auch kaum halb so theuer.

Stockgeige, Stockfidel, eine kleine schmale Geige, in Gestalt eines Stocks oder Stabes.

Stock, (Zinngießer) dasjenige Model oder Werkzeug,
an welches ein zinnern Geschirr bevestiget wird, idenn es
abgedrehet werden soll. Die Gestalt des Stocks, der von
Holz ist, richtet sich nach der Arbeit, die an dem Drehra,
de zum Abdrehen halten soll, und daher muß dieser Professio
nist für jede Art seiner Wearen einen besondern Stock be.
fihen. 3. B. Ein Stock zu einem Teller oder Schürfel ist
ein hölzerner Cylinder, dessen Durchmesser, wenn es ein
Tellerstock ist, Fuß, seine Höhe aber Fuß beträgt. Auf
der einen Grundfläche dieses runden Holzes drechselt der
Zinngießer mit einem Dreheisen eine Vertiefung nach der
Fiqur des Tellers ans, daß er dies Geschirr völlig mit seisu
nem Boden einsehen kann. Will er aber die Fläche des
Bodens, worauf der Teller steht, abdrehen, so wird der
Teller umgedrehet, und der obere Rand des Tellers schlie
Bet sich alsdenn nur an den Stock an, woran derselbe an
dem Rande mit drey Stücken Zinn nach einem Dreyeck
bevestiget wird.

Stock, Fr. Billot, ein Klok, darein ein Amboß bey
Sen Eisenarbeitern gesetzt wird. (s. Amboßstock,
Stock, f. Gesätz.

Stock, f. Stockwerk. (Baukunst)
Stockambok, (Kupferschmid) ein starker eiserner
Knopf, der oben nach einer Kugel abgerunder ist. Er ist
4 bis 6 Zoll dick, und steckt an einer eisernen Stange in
einem Kloh auf dem Fußboden. Die Bahn dieses Am
Goßes muß mit dem besten Stahl verstählt sevn. Der Ku
pferschmid schmider auf diesem Amboß die runden Boden
feiner Arbeit.

Stöcke, Triebftöcke, Dráhlinge, Treiblinge, Spindeln, (Mühlenbau) diejenigen runden Stöcke, wors aus die Getriebe vermittelst der beyden Scheiben zusam mengesetzt werden.

Stockel, heißt auf Bergwerken das runde Holz am Bentil der Künste mit 6 Löchern.

Stitel, (Nadler) der eiserne Lauf, worin sich der Unterstämpel des Stämpels, worinn die Stecknadelknöpfe geftampt werden, an der Wippe (f. diese) befindet.

Stöckel, (Wasserbaukunst) ein viereckigtes Stück Holz, welches in die Oeffnung des unterm Stücks am Kolben ei ner Pumpe passet, und, wenn man am Kolben etwas zw verrichten hat, ausgenommen werden kann.

Gröckelkiel, f. Steckelkiel.

Stadeln, Ft. oter de zinc, soviel als aus dem fer nehmen; wird auf dem Harz, insonderheit von Ausneh mung des Zinks aus dem Jinkstuhl, gebraucher.

Stocentolen, Studentolen, (Kolenbrenner) Kos len, sv aus Klötzen und in besondern Meilern geschweler

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Stockgut, (Landwirthschaft) Grundftücke oder Necker, welche durch Ausrotkung oder Ausstockung eines Waldes Acker gemacht worden,

Stockbamen, (Fischer) ein Hamen mit einem Sto øder Stiel.

Stockhaue, elne starke Haue, (s. diese) die Stöcke, oder Wurzelenden der Bäume damit auszurotten.

Stockholz, (Windenmacher) ein vierkantiges Holz, das dreyeckigte auch viereckigte Einschnitte hat, und wørein die Getriebe der Binde geleget, und mit demselben in deny Schraubstock bevestiget werden, um die Stöcke des Ges Friebes zwischen den Einschnitten auszuarbeiten, und gehör rig einzurichten. Die dreyeckigten Getriebe kegen bey dies fer Bearbeitung, die kalt geschieht, in dem dreyeckigten Einschnitte, die vierkantigen aber in einem viereckigten Einschnitse des Stockholzes. Der Raum zwischen zwey Ecken des Getriebes wird mit einem Meißel falt ausge hauen, und die Ecken werden auch mit eben diesem Instrument zu runden Ståben gebildet.

Stocktien, (Forstwesen) Kien, welcher aus Kiensto den, d. i. den Wurzelenden gefällter Kienbäume, geschlas

gen worden.

föcke oder spanische Röhre aufgesetzer, und von allerley Ocockknopfe, find Knöpfe, die oben auf die Spazier, Materien gemacht werden. Die von Merall, es sey Gold Silber u. a. m. werden in Formen gegossen, und, wenn sie mit Figuren erhaben sind, verschnitten und poliret. An dere Stockknöpfe von Stein, Elfenbein, Knochen u. dal. werden entweder gedrehet, oder von einem_Steinschneider mit Spillen ausgeschnitten. Der fertige Stockknopf wird nachher nebst einem Beschlage unten an seinem Rande auf den Stock gekittet.

Stockmesser, das frumine Messer oder Hippe der Winzer.

Stockpanffer, wird bey Pansfermühlen den Zichpans fern entgegen gefeht, und ersterer bleibt allezeit liegen. Wenn aber ein Stockpanfter angeleget werden soll, so mug das überflüßige Wasser durch einen Nebengraben so weit unter den Mühlrädern wieder in den Mühlgraben einges führer werden, daß es keine Stauung verursache. (f. Pans fterzoug)

Stockpreffe, (Buchbinder) eine eiferne Presse, die aus zwey eisernen Platten, die auf beyden Enden ein eifers ner Stab durchbohret, besteht. In der obersten Platte Pp z Recr

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