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pelformen abgedruckt wird. Sie sind das, was die Pafe fer der Kattundrucker find. (f. diese). So vielerley Farben in einer Figur vorhanden sind, eben so viele Stempel mus fen auch vorhanden seyn, indem jede Schattirung befanders. hintereinander eingedruckt wird. Man fängt mit der dun keln Farbe an, und beschließt mit der hellern. (s. Wachs, leinwandtapete)

Stempel, f. Patrice..

Stempel der Flittern, f. Stempel. (f. Flitters schläger.)

Stempeleifen, (Zinngießer) ståhlerne Ståbe, auf welchen das Wappen der Stadt, der Name des Meisters, oder ein Engel erhaben ausgegraben worden, womit das verarbeitete zinnerne Geschirr gestempelt wird.

Stempelformen, (Tapetenmanufaktur) diejenige For men, womit die Umrisse der Bilder der Wachsleinwandtas. peten, nachdem sie mit der Blaischform ([. diese) den. weißen Vordruck erhalten haben, nebst der Anlage der Füllungen mit brauner Farbe abgedruckt werden. Es ist eine den Kattunformen ähnliche Form von eben dem Künst ler, nur nicht so sein ausgeschnitten, und ist an Größe der Klatschform gleich nur ist darauf die ganze Figur bis auf die kleinsten Theile dargestellet, und vorzüglich auf der Fis gur der Form der Umriß nebst der Anlage der Füllungen oder die Schraffirung ausgeschnitten, so, daß diese Theile erhaben auf der Form stehen, nebenbey und um dieselbe aber ist das Holz vertieft weggeschnitten. Sie sind eigent, lich das, was bey der Kattundruckerey die Vorformen find. (f. diese) Zuweilen wird hier, wie bey jener, die Schraffirung durch Striche, zuweilen aber auch durch Punkte mit Mesingdraht, wie bey der Stippelform, (f. diese) ausgedruckt. Nach Maßgabe dieser Forme wird jede verschiedene Farbe durch Stempel (f. diese) einge druckt. (f. Wachsleinwandrapeten)

Stempelpapier, Papier, welches einen obrigkeitlichen Stempel hat, und worauf gerichtliche, oder auch andere gültige Kontrakte abgefasser werden müssen 2c,

Stempelschneider, ist der Künstler, welcher das Gepräge einer Münze einwärts in einen Stempel von Stahl eingrabt.

Stempen, (Grobschmid) wenn derselbe mit dem Hufs frempel die Löcher in dem Hufeisen zuerst vorschlägt, und alsdenn mit dem Spißhammer erst völlig durchschlägt.

Stempbammer, (Kupferschmid) ein Hammer, womit derselbe den Kesseln die Stempe, oder Ausbauchung des Randes, aiebt. Zu dem Ende wird der Rand des Kessels auf das Brett des Kaltschlagamboßes gelegt, man drehet ihn bey dem Schlagen auf der Kante des Amboßes, und der Hammer berühret die innere Fläche des Kessels. Die fer Hammer ist von Holz, verursachet mit dem Schlagen Beulen, und diese müssen durch den Plantrhammer wie De ausgeschlagen werden.

Stempole. Klempner) So nennt derselbe seine Durch schläge, mit we chen er bey dem Nageln und Niedten Lö. cher in das Blech schlägt.

Stendel, eine Wanne in den ungarischen Hüttenwerken.

Stenderfiel, ein Siel, (f. diefen) so aus Bekleideten Stendern und Balken, oder aus Verbänden besteht. Auch eine Pumpe mit bekleideten Jochen.

Stengel, Fr. Tigotte, (Baukunst) an den korinthi fchen und römischen Säulenkapitälern ein Stiel, woran eine Blume ist. Der Etiel wird zum öftern kanuliret, und die Blume sticht unter der Schnecke hervor.

Stengen, (Schiffsbau) die kleinen Masten, welche auf die untersten großen Maften aufgesetzt werden, und ver fchiedene Namen führen, als Kreuzftenge, Bramstens ge u. f. w. (f. au seinem Ort) *

Stengen freichen, (Schifffahrt) wenn die mittlern oder obern Mastbäume aus ihrem Stande gehoben, und am untersten Waste herunter gelassen. werden, damit das Schiff nicht so sehr schlenkere; dergleichen geschicht im Fall der Noth.

Stenzel, (Tuchscheerer) ein hölzernes Werkzeug, wo mit der Laufer oder die bewegliche Klinge der großen Tuchscheere (f. Scheere der Tuchscheerer) gegen den Lies ger bewegt wird, daß sie beyde zusammenkneipfen, und die Wolle schneiden können. Es ist ein halb walzenförmiges Holz mit einem in die Höhe stehenden Zapfen oder Hand griffe. Inwendig in dem walzenförmigen Holze ist ein Kerb oder eine Rinne, die an den Rücken des Laufers ges setzt wird. Er ist mit einem Riemen dem Zågel mit der Wanke, (f. diese) die auf dem Lieger angebracht ist, be vestiget, so daß der Riem zwischen beyden ausgespannt ist, und wenn der Stenzel an feinem Stiel mit der Hand hinab gedrückt wird, so preßt er hierdurch den Läufer gegen den Lieger, und die Scheere schneidet, (f. Scheeren, das, der Tücher.)

Stepfansstein, im gemeinen Leben in einigen Gegens den der Name eines weißen Agathes mit tothen Tüpfeln oder Adern.

Steppen, Stoppen.

..Steppseide, Seide, die schön gleich and gezwirnt ist, womit man steppet.

Sterbefole, zu Halle auf dem Salzwerk eine gewisse Quantität Sole, oder deren Werth an Gelde, welche der Geistliche für die Berichtung eines Sterbenden unter den Thaleuten erhält.

Sterblinge, (Schäferey) die umgefallenen und gestors benen Schafe. Die Sterblingsfelle find nicht so gut, als die Schlachtselle, denn ihre Bolle ist hart.

Stereometrie, ist derjenige Theil der ausübenden Geometrie, welcher lehret, wie man die Körper nicht nur ausrechnen, oder ihren Inhalt finden foll, sondern welcher auch anweiset, wie man dieselben nach Verlangen zerschneis den könne. Es ist eine für die Baumeister und Ingenieurs unentbehrliche Wissenschaft.

Stern, f. Cymbelstern.

Sterling, eine erdichtete Münze, wornach gerechnet wird. Ein Pfund Sterling thut gewöhnlich s bis 6 Reichsthaler.

Stern des Repetirwerks, (Uhrmacher) der mit 12 Zähnen verseheue Stern. Er wird von einem Stift anter

dem

dem Wechsel (f. diesen) vor jedem Stundenschlag unt einen Zahn weiter gerückt, und die Uhr repetiret. (f. Res Petirwerk)

Sterndunen, eine niederdeutsche Benennung der Eys derdunen. (s. diese)

Sterne, (Eisenschmide) die starken Funken, die von dem Eisen a springen, wenn es aus der Esse genommen wird, und die rechte Schweißhitze hat. Es sind eigentlich die auf dem Eisen geschmolzene Schlacken, die der Schmid Bunder nennt, in der Schweißhite flüßig werden, und demnach abtropfeln.

Sterne aus dem Gewehr zu schießen. Man läßt fich einen ausgehöhlten Cylinder nebst einem Seherchen in der Länge von 4 Zoll und 4 Linien dick machen, füllet den Cylinder voll von nachstehender Komposition, worunter kleingeschnittene Baumwolle, die mit Brautwein zu eie nem Teige gemacht wird. Man stößt mit dem Seher die Masse aus dem Cylinder wieder heraus, und wälzt den Stern in Pulverstaub um, und läßt ihn trocknen, als denn thut man eine halbe Ladung Pulver in das Schießgewehr ohne Vorschlag, feßt den Stern her, "aur, hebt das Gewehr in die Höhe, und feuert es ab. Man kann diese Sterne Plotonweise abfeuern, und giebt em dion Feuer, Die Komposition ist 2 Loth Salpeter, 16. Loch Schwefel, und 8 Loth Pulverstaub.

Sterne, die fich in Schwärmer verwandeln. Man nimt Schwärmerhülsen, steckt solche in den Stock, so mit einer Zoll langen Warze versehen ist, reitet und schlägt sie gehörig, kehret den Schwärmer um, und füllet den übri gen Theil, wenn zuvor der Anfang deffen zur Kommuni fation wohl ausgeräumet worden, mit Sternfat, feuret biesen Theil gehörig an, so ift er fertig. Der Schwärmer fat hierzu ist, Pulverstaub 32 Loth, Feilspåne oder gestoßen Eilen mit etwas Glas vermischer 8 Loth, Salpeter 2 Loth, und - Quintchen Schwefel. Bo man diese Sterne ver. fest, so kann man 2, 3 bis 4 an eine Schnur, die vor. her mit Bachs bestrichen, und etwa 3 Fuß lang ist, ganz locker zufammen binden. Wenn der Stern ausgebrannt ift, fängt er an zu fehwärmen, und giebt ein angenehmes Schauspiel.

Sterne, fire, sus welchen und mit Rådern eine Seuermaschiene zusammengesetzt wird. Man läßt Ach zu diesem Endzweck zwey Sterne von dicken cylindris Rich schen Eisen machen, deren Vordertheile in der Peripherie mit 5 Löchern versehen sind. Ferner läßt man sich zwey umlaufende Raberchen drehen, wovon eins aber größer, als das andre seyn muß. Nun bevestiget man an einem Balken einen eisernen Epieß, der durch einen Balken ge het, und hinten vest geschraubet wird, vorne an dem Balfen aber, damit der Spieß nicht weiche, läßt man ihn mie einer runden oder auch viereckigen Scheibe versehen. An diese Spieß bringet man nun zuerst, zur bessern Umlau fang des Rades, eine durchlöcherte Nuß, und darauf das große Rad, dessen Speichen mit Hellfeuer garnirt sind. Su Ende des Spießes aber schraubet man den großen Fir stern ein, dessen Ende mit einem Gewinde versehen, und

am Ende bey dem Gewinde ein Loch durch den Stern ges. het. Man stecke alsdenn eine verdeckte Stopine zur Kom munikation des großen Rades hinein, und verpappe es wohl mit Papier. Vorne an den großen Stern aber, der gleichfalls mit einem Gewinde verschen ist, schraube man ein cylindrisches eisernes Spießchen hinein, an dieses Spießa chen stecke man ein cylindrisches, nach hinten zu aber rundes Holz, welches zur Vereinigung des großen Sterns die net, allwo in der Mitte Stopinen, die durch dasselbe in den Stern laufen, sich befinden. Hernach, steckt man das kleinste Rådchen auf, welches in diesem Cylinder bequem lauft, und in dessen ausgedreheten Stabe ein Loch zur Kommunikation in dem hölzernen Cylinder befindlich ist. Vorne aber schraubt man den kleinen Stern in den Rest des Spießes ein, welcher Stern ebenfalls mit einem Ge winde und Loch zur Feuerung des kleinen Rädchens verses hen seyn muß, und man feure den Steru gut an. Wenn er nun ausgebrannt ist, so giebt er dem kleinen Rädchen Feuer; und wenn dieses ausgebrannt, so läuft es von dem Ende der letzten Hülse, durch die Nabe in den Cylin». der, von diesem empfängt hernach der große Stern Feuer, und von dessen Ende das große Rad.

Sterne, große, zu machen. (Feuerwerker) Man nehme Hülsen, die etwas kleiner find, als die zu versetzende Raketen, schlage solche in einen Stock, und wenn sie fertig, so schneide man in der Länge eines bis zwey Zoll die Hülse entzwey, bis sie völlig zergliedert. Die abfallende Scheiben versche man mit Pappe, so daß sie verdeckt werden, bohre durch einen jeden solchen Boden ein Loch, in den mittlern Umkreis aber 5 Löcher, seure die Löcher mit Pulverstaub und Stopinen wohl an, and verseke damit, was man will. So sie nun in der Luft sind, so geben sie aus den Löchern Strahlen mit einem hellen und zwißerns den Feuer, Der Saß zu diesen Sternen ist 32 Loth Sal peter, 8 Loth Pulverstaub, 8 Loth Schwefel, und 10 Loth Spießglas. Eine andere Art dieser Sterne macht man also: die Hülse wird nach Belieben in einen Stock ge schlagen, und denn thut man in solchen einen Zoll hoch Sternenkompofition, darauf eine Scheibe von Pappende cel, schlägt alsdenn zwey Zoll hoch von einer Brillantens kompofition, darauf seht man wieder eine Scheibe, als denn wieder Sternsag, und so fährt man wechselsweise fort, bis die Hülfe voll ist. Hierauf schneidet man in der Lán ge von 4 Zullen Scheiben ab, bedeckt beyde mit Hellsag versehene Ende mit Pappendeckel, und bohret in die Mitte beyder Ende ein Loch, in die Mitte des Umkreises aber, worinn die Brillant. und hellalänzende Komposition fich befindet, 5 Löcher, und feuert sie gehörig an. Man vers seht damit Lustkugeln und große Raketen.

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Sterne zum Schlagen. (Feuerwerker) Man nimt eine Schwärmerhülse, die nicht stark zugeritten, und füllet solche mit Sternfah in der Höhe von einem Zoll, hernach reitet man sie stark zu, so daß nur eine kleine Oeffnung übrig bleibt, thut etwas Pulverstaub hinein, und alsdenn Kornpulver, man deckt etwas Papier darauf, und reitet das Ende zu, afsdenn wird der Schlag geleimt. Oder

man

wan nimt eine Hülle von 8 Loth Bley, schlägt 2 Diame
ter Sah darauf, einen Diameter aber bohre man sie an,
und zwey Diameter mache man den Schlag, der Rest wird
zugeritten. Diese Hulse nun überzieht man überall einen
halben Zoll dick mit naß gemachtem Sternteig. Wenn
nun bey dem Abfeuern die Komposition sich verzehret hat,
so fomt das Feuer an die Hulse, und giebt jedem Sterne
also einen Schlag. Man überziehet auch mit obigem
Sternteig die kleinen Kanonenschlage, und gebrauchet sie
nach Beli-ben. Auf eine andere Art macht man sie also:
man nimt nach Gefallen einen Seßer, schneider in der be.
liebigen Breite Papier, und machet davon Hülsen. Her
nach füllet man diese Hülsen nicht ganz an mit Sternzeug,
den Rest des Papiers legt man hineinwärts, und alsdenn
macht man am Ende des Sterns ein Loch, feuert es mit
Pulver wohl an, legt die Anfeurung auf einen kleinen
Kanonenschlag, davon eine Anfeurung die andere berüh
ret, umwindet diese beyden Stücke mit etwas Papier, die
beyden Enden aber leget man hineinwärts, und umwis
celt etwas mit einer Schnur, darauf aber mit Werg.
Man målzt es in der Hand, werein man Pappe gethan,
wohl herum, damit es veft werde, läßt den Stern trock:
nen, und alsdenn sticht man in die Mitte des Sterns
mit einem Pfriemen etliche Löcher durch und durch, und
versieht ihn mit Stopinen und Anfeurung, so ist der
Schlagstern fertig.

Sternfeuer, (Luftfeuerwerk) ein. Feuerwerk, das in lauter brennenden Sternen besteht. Man hat dieser Sternfeuer verschiedener Farben, weiße und rothe, (f. beyde Sternfeuer) auch Sterne, die auf allerley Art in den Feuerwerken angebracht werden, und sich auch verwandeln, z. B. in Schwärmer. (f. unter Sternen)

Sternfeuer, goldfarbiges Sternburen. Man nimt 4 Loth arabischen Gummi, 4. Loth grob gestoßenes Glas, 2 Loth Operment, 2 Loth in Brantwein aufgelöße ten Kampfer, 14 Loth Salpeter, Ambra 1 Loth, Schwes fel Loth, laßt diese Masse zusammen in irdenen alafur ten auswendig verklebten Geschirre schmelzen, thut darunter zerschnittene Baumwolle, oder feinen Flachs; wenn die Masse sich hinein gezogen, fo nimt man sie vom Feuer, und bildet aus dieser Baumwolle oder Wera Kugeln nach beliebiger Größe, und bedecket sie nachmals mit guten Stos pinen. So man einen Goldregen davon machen will, so nimt man Federkiele oder papierne Röhren von der nåmlichen Größe, fullet sie mit Mehlpulver an, worunter -etwas Operment gethan wird, verseßet sie in die Köpfe der Raketen, so sind sie fertig.

Sternfeuer, rothes, Sternbutzen. Der Sah ist 3 Pfund Pulverstaub, 1 Pfand 16 Loth Schwefel, 2 Loth Geigenharz, 2 Quintchen Kornpulver, 7 Loth Leinöl. Man reibt den Schwefel und das Mehlpulver, vermischt solches mit dem Geigenharz und Kornpulver, gießt dazu Leinöl und Leimwasser oder Branntwein, und macht dar aus einen Teig, aus welchem man Rügelchen einer Nug groß verfertiget, die man an der Sonne oder heißem Ofen trocknet.

Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Sternfeuer, weißes, (Feuerwerker) ein Sternfeuer' von weißer Farbe. Der Sah dazu' ist 32 Loth Pulvers staub, 16 Loth Salpeter, eben soviel Schwefel, to Loth Feilspåne, 2 Loth Kampfer, 2 Loth Ambra, unda Loth Spießglas; oder, Salpeter 24 Loth, Schwefel & Loth, Pulverstaub 1 Loth u. s. w. Man reiber zuvor den Sal peter und Schwefel klein, menget nachher die andern Theile auf einer Tafel darunter, thut es in eine Mulde, gießt nach und nach das Weiße von Eyern darauf, bis es im Kneten zu einem Teig geworden, und sich ballen läßt, hers nach nimt man davon in die Hand, und machet durch das Hin- und Herrütteln Kugeln von der Größe der wels schen Nüsse, wälzt sie hernach in dem Mehlpulver herum, legt sie auf eine mit einem Rande umgebogene Tafel, und läßt sie an der Sonne oder am heißen Ofen trocknen, so sind sie zum Gebrauch, um Raketen und dergleichen damit zu füllen, fertig.

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Stern, fixer. (Feuerwerker) Man nimt einen eins pfündigen Raketenstock in gehörigem Verhältniß, versieht den Cylinder des Untersaßes mit einem gleichpolirten Dorn, welcher die Hälfte des Diameters in der Dicke beträgt. Man nimt hohle gedrehete Seßer, schiebt die Hülse in den Stock, und schlägt bis auf Kaliber feine Erde hinein, bringt alsdenn die Hülse aus dem Stock, schiebt sie in eis! nen andern von gleichem Kaliber, ohne Dorn, schlägt et was Erde hinein, den Rest aber füllet man von nachstehender Komposition mit einem massiven Seßer, auf das Ende schlägt man abermals Erde, würgt das Ende zu, und schneider den Bund spißig ab. Wenn nun dieses gesche= hen, so theilet man die Peripherie vorne, wo der Sah anfängt, in fünf gleiche Theile, und bohret Löcher durch, die den sechsten Theil des innern Diameters zum Maaße has ben, bis auf den Sak. Man stecker Stopinen hinein, und feures sie an, damit sie halten. Auf solche Art kann man mit diesen Sternen nicht allein figuriren, was man will, sondern auch die Kommunikation anbringen. Die Koms position dazu ist, 12 Loth Salpeter, 8 Loth Pulverstaub, 4 Loth Schwefel, und 2 Loth Antimonium; oder auch 12 Loth Salpeter und Pulverstaub, 8 Loth Schwefel, 2 Loth arabisches Gummi, und 2 Loth Kampfer.

Sternglas, (Optikus) ein großes Fernglas, welches mit besondern Gläsern also eingerichtet ist, daß man das durch die Sterne deutlich sehen kann.

Sternbammer, (Grobschmid) ein Spißhammer mit einer abgestuften Spike, worauf ein Stern steht. Der hmid macht hiemit auf dem Eisen Zierrathen.

Sternbut, eine Art Fingerhüte, welche oben mit Knöpf chen versehen sind.

Sternteil, (Schlosser) hat vorne eine breite und gea schärfte Spit, gleich einem kleinen Meißel, und man zerschlägt damit das Blech kalt. Denn er seht dieses Werks zeug auf eine vorgerissene Linie des Eisenblechs aus, und schlägt damit folches durch.

Sternkorallen, Madreporiten, Korallen, die aus einer Wurzel wachsen, und theils wie Bäume, theils aber wie Büsche gestaltet, und mit Stämmen, außerdem aber Do auf

auf ihrer Oberfläche, oder an den Enden ber-Stämme und Neste mit Sternen, die durch den ganzen Stein ge hen, versehen sind.

Sternrad, f. Stirnrad.

Sternrad, fixes. (Feuerwerker) Man läßt sich eine Nabe machen, in solche schrauber man 4 oder 6 Speichen, führet in die Nabe eine Kommunikation, vermittelst eines von außen hinein gebohrten Loches, steckt eine Stopine hin. ein, durch die Schrauben der Speichen macht man kleine Löcher, außen her aber läßt man sie etwas aushöhlen, steckt eine dünne Stopine in die Schrauben, und führet sie in die Aush hlung der Spichen, legt Stopinen in die Hohl fehle, verpappt sie mit Papier, und die obern Theile der Speichen, welche etwas breit seyn müssen, höhlet man ein wenig aus, und verfieht sie mit einem Loch, bindet die Sternen (s, diese) auf, und vereiniget sie mit den an gedachten Sternen angebrachten Stopinen. Nun steckt man alle Speichen behutsam in die Löcher der Nabe, läßt unten etwas Stopinen heraus hången, und giebt vorne Feuer, so wird aus der Nabe, vermöge der Feuerführung, jeder Stern fich entzünden. Man kann durch das Anbringen folcher Sterne mit Brillantfeuer verschiedene Figuren vorstellen, doch muß man die Länge des Feuers ungefähr messen, damit die Figur kennbar werde. 3. B. Man lasse fich eine Nabe drehen, und diese richte man nach voriger Art Speichen ein, oben an die Speichen lasse man das Holz etwas breiter und viereckig, binde auf jede Speiche zwo Hülsen verkehrt horizontal auf, damit die Hülsen aber bess fer liegen, so lasse man den obern Theil etwas aushöhlen, und mit Löchern zum Vestmachen versehen. Vorne aber bevestige man einen firen Stern an jede Speiche, in die Mitte der Nabe aber bevestige man einen etwas größern Stern, vereinige alles wohl mit einander, so ist es fertig. Zu einer andern Figur dieser Art nimt man ein Rad mit Sechs, fieben oder mehreren Speichen, an jedes Ende dieser Speichen, welche etwas ausgehöhlt find, binde man hori zontal Hulsen auf, mache sie vest, und richte sie so ein, daß

der Mund oder die Kehle der einen an das Ende der ans dern Hülse sehe, vereinige alles gut mit einander, so wird fich bey dem Abfeuern ein Polygon im Feuer zeigen. -Sternschanze, Fr. Etoile, fort a l'Etoile, (tie gesbaukunft) eine Feldschanze, welche aus ein und ausges henden Winkeln ohne Flanken, wie die Scheeren, besteht. Man gebrauchet dergleichen gemeiniglich nur an unbestån. digen Vestungswerken, als da sind: die Cirkums und Kontravallationslinien an Orten, mit welchen eine Kommunikation zu erhalten ist. Zu dem Ende giebt es ach halbe Sternschanzen, die man zu Bedeckung der Brücken anzulegen pfleget, welches auf Fr. Tête du Pont genennet wird.

Sternschnuppen, (Feuerwerker) eine Art Leuchtku geln, die nur klein find. Man macht sie ans drey Theis len Schwefel, einem Theil Schießpulver, zwey Theilen Salpeter, und eben soviel Kolophonium und Kolen. Man läßt die pulverifirte Mage in einem Geschirre schmelzen,

wirst soviel zerriffene Fåden oder Werg hinein, daß sich die. geschmalzene Masse ganz einzieht, verwandelt diese carauf in kleine Kügelchen, und umgiebt sie mit Stopinen. Wenn fie ein goldgelbes Feuer haben sollen, so wird zu der Masse noch Operment, in Branntivein aufgelöseter Kampfer, grob gestoßenes Glas, Gummi und weißer Ambra genoms men. Aber denn heißen sie schan goldfarbige Sternpas Ben. (f. diese)

Sternstein, ein korallenartiges Gewächse, auf welchem sich die Figur runder strahliger Sterne zeiget. Nach dem, Wallerius giebt es vier Arten, als dichte Aftroiten, Spinnensteine, tubularische Aftroiten, und fibrose Aftroiten.

Sternwarte, (Baukunft) ein Gebäude oder Warte in Gestalt eines runden Thurms, die Sterne und ihre Bes. wegung auf derselben zu beobochten. Gemeiniglich hat es. das lateinische Kunstwert Observatorium, unschicklicher aber auch Sternbühne.

Sterz, (Müller) der Baum an einer Bockwindmüh le, woran dieselbe vermittelst der Erdwinde herumgedre het wird, um den Wind in die Ruthen zu gewinnen.

Sterze, Pflugfterze, ein hinten an dem Pfluge hera vorragendes Holz, womit derfelbe regieret wird. Sterzel, Störzel, (Bergwerk) das Holz am Hunde, (f. diesen) darauf die Deichfel liegt.

Steuerboord, (Schiffsbau) der Theil des Schiffes, so rechter Hand liegt, wenn man vom Hintertheil nach dem großen Mast sieht. Man wirft auf dieser Seite. die Todten in die See, das Nas aber auf der linken Seite. Steuerbrücke, auf den Booten oder Kähnen eine ties gente Bohle, darauf der Steuermann steht, wenn er das Ruber führet.

Steuermann, (Schifffahrt) der, Offizier auf dem Schiffe, der auf den Kours des Schiffes Acht hat, selbiges regieret und besteuert. Auf großen Schiffen, oder auf weis ten Reisen sind deren zwey bis drey, welche sich einander helfen und ablösen. Ihr Amt ist sehr wichtig, und die ganze Fahrt hängt von ihnen ab.

Steuermannskunft, (Schifffahrt) eine Kunst, die weitläuftig ist, und viel Wissenschaft erfordert. Denn der rechts und links zu wenden, das Stundenbrett richtig Steuermann muß nicht, allein verstehen, das Steuerruder. Schiffquadrat zu richten, sondern er muß noch vieles mehr zu beftechen, den Wind anzumerken und sich nach dem wissen. Schon das erstgedachte dieser Kunst wäre weits läuftig genug.

Man muß aber zuerst noch hinzusehen, daß hauptsächlich zu dieser Kunst gehört, daß der Steuer mann alle zum Wenden des Schiffs gehörige Befehle hur Tauwerks und der Sergel so gut als des Ruders augentig, bestimmt und genau gebe, und den Gebrauch des blicklich bestimmen müsse. Man theilt diese Kunst gemeis niglich ins Abtheilungen ein, als 1) in die Beobachtung der Gestirne, 2) den Gebrauch des Kompasses, 3) die Eftime, 4) den Gebrauch der Seekarten und des Bestecks, nebst s) der Verbesserung der Fahrt. Die Gestirne leb zen die Breite des Orts. Vermittelst des Rompasses

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fann er das Schiff nach dem Strich führen, ben die See
farten geben. Durch die Eftime berechnet man den
Lauf des Schiffes, um dadurch den Mangel der Länge,
die fich auf der See nicht deutlich finden läßt, zu ersehen.
Die Seekarten geben den Weg, den das Schiff feegeln
foll, und man verbessert das Besteck, indem mani es mit
Man ges
den Beobachtungen am Geftirn vergleicht.
braucht sich beym Besteckmachen mit Nußen des Reduk
tions Quadranten. (f. diefen) Die Steuermanns
funft erfordert also eine genaue Bekanntschaft mit der
Mathematik, und ist überhaupt zu reden, die Kunst das
Schiff nach dem gegebenen Kours oder Weg zu führen.
Dieser Weg wird auf der Karte bestimme. Zuerst sieht
der Steuermann, noch ehe er die Anker lichtet und den
Hafen verläßt, mit welchem Windstrich er von einem ge
nommenen Ort zum andern gegebenen seegeln, und wohin
er folglich, mit den Holländern zu reden, die Tafe rich
ten müsse. Wenn der Wind, den er halten sollte, nicht
wehet, so sucht er den Seitenwind zu nutzen, um dabey
fo nabe als möglich an seinem Fahrtstriche zu bleiben, und
mit Breitwind zu schiffen. Hierzu gehört nun, daß er
das Steuerruder dieser Absicht gemäß führe, und seine
Sergel in der Art richte, wie es der Umstand erfordert.
In wiedrigen und fast gegenstehenden Winden muß er
Laviren. (f. dieses) Der Lauf des Schiffes geschieht
überhaupt selten nach einem Strich fort, denn außer den
Veränderungen des Windes nöthigen auch andre Umstán-
be davon abzugehen. Man will zuweilen gewisse Strome
oder Passerwinde vermeiden oder nutzen, und dieses
macht Renderungen. Wenn die Fahrt klein ist, entweder
in einem Meridian oder in einer Parallele bleibet, so giebt
der Unterschied der Länge und Breite alles, da eins von
benden bekannt ist. Wenn der Strich aber gegen beyde
Linien schief ist, so verändern sich die Längen und Breiten
alle Augenblicke, wie unter Lorodromie, Tafeln und
andern Artikeln gezeigt ist. Wenn man in diesem Falle
gewiß seyn könnte, daß man den Strich behalte, daß
das Schiff nicht abgefallen wäre, so wäre vermittelst einer
Steuermannsaufgabe, wovon gleich die Rede seyn wird,
ber Punkt des Himmels, obgleich nicht eben ganz richtig,
zu finden. Aber auch das Maas des Weges ist nicht ganz
richtig, man muß also die Fahrt verbessern, welches
durch die Beobachtung des Gestirnes geschieht. Durch
diefe erhält man die Breite. Man macht mit dieser einen
Triangel, davon die Fahrt die Hypothenuse ist. Die dritte
Linie macht die Länge aus. Man darf also hier nur wie
mit einem trigonometrisch zu berechnenden Dreyeck ver:
fahren, da man alle Winkel und Linien finden kann, wenn
drey Eigenschaften oder Stücke des Dreyecks bekannt sind.
Hier weiß man die Fahrt, d. i. die Hyvethenuse des Drey
ecks, den rechten Winkel und die Breite, hieraus findet
man das übrige. Die weitläuftige Berechnungen werden
dem Steuermann durch den Reduktions- Quadrant und
englische Maaßstäbe erleichtert. Man bemerkt aber von
felbst, daß die Kunft bey Auflösung dieser Aufgabe, wenn
fie ein richtiges Produkt geben soll, voraussehe, daß man

ble Theile des Triangels, o man als bekaink annimme
auch richtig wife, welches aber ziemlich zweifelhaft ist.
Man sehe darüber Loch und Fahrwasser, die das
Maaß des Weges verdächtig machen, das beste Mittel
ist, daß der Steuermann sich durch die beobachtete Längen
öfters feines Punktes auf der Karte versichere, welches
er zum besten, wenn er anlegt, auf dem vesten Lande
thut. (f. Lange) Es ist in allen Fällen und besonders um
nicht zu weit verschlagen zu werden, oder auf Unticfen
und unvermuthete hohe Stellen oder Klippen zu treffen,
nöthig, den Punkt des Schiffs auf der See zu wissen
Diesen findet man auf der Karte durchs Besteck. Man
sieht die Umstände, darinn man sich befindet, darauf verr
zeichnet. Dazu müssen aber die Karten sehr richtig seyn.
Der Steuermann muß wenigstens ihre Fehler wissen,
wenn keine bessere zu haben sind. Dazu hilft die Erfahs
rung der See. Eine Minute Fehler auf der Karte, bes
trägt eine deutsche Viertelmeile. Dieser Fehler ist schon
beträchtlich. Der Steuermann muß fleißig die Höhen
nehmen, die Abweichung der Nadel beobachten, und wie
er dieses alles anwende verstehen. An aller dieser Arbeit,
als der vornehmsten und ersten der Fahrt müssen die Offis
zier und Schiffer billig Antheil nehmen. Der auf dem
Kriegesschiff befindliche Steuermann muß überdem noch
die Signale zum Befehl verstehen. Er muß bey den öf
tern Wendungen des Fahrzeuges, und den Veränderun
gen seiner Stelle auch in der größten Gefahr, auch wenn
er mit Branden bedrohet wird, sein kaltes Geblüth nicht
verliehren, sondern die erkannte Beschaffenheit seines
Schiffes und seiner Eigenschaften aufs beste nuben u. f. to.
Steuernagel, (Stellmacher) an dem Langwagen, eit
Nagel der binter dem Hinteraestelle eines Wagens hinter
der Achse steckt, und dem Auseinandergehen des Wagens
steuert. Er heißt auch der Vorstecknagel.

Steuerpflicht, (Schifffahrt) die Erhöhung über dent obersten Verdeck im Hintertheile. (f. Hinterkastelle) Hier ist die Wache beym Besaan, auch Hinterschanze, Hins terverdeck.

Steuerruder, Leitruder, Rohr, (Schiffebau) ein dickes Holz, so unten am breitesten, oben aber etwas schmäler ist, und wohl etliche Fuß über den Hintersteven oben und unten vorbey gehet. Seine Form ist verschies den, denn bisweilen ist es ganz gerode ausgehend, bey manchen Schiffen hingegen ist es mit der Ueberbangung des Hinterhievens parallel, and also einwärts auscefchweist. Dieses Steuerruder wird zuforderst vermittelst unterschie dener daran vestgemachter Haken oder Zapfen in die an dem Hintersteven angeschlagene und mir Oeffnungen ver sehene aroße starke eiserne Bänder eingehakt." Diese Báno der heißen die Fingerlings, oben und unten auch an ver schiedenen andern Orten mehr, ist es mit elsernen Båns dern wohl versehen, damit selbiges von der See und ans dern Zufällen nicht so leicht ruiniret werden könne. Da nun, wie gedacht, das Steuerruder über die Hintersteven geht, so macht man an dessen obern Theil die Penne (f. diese) oder Rohrpinne, Ruderstange, nachdem fle durc

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