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Stämpellüfter, (Radler) ein Werkzeug, womit zum Theil die Grube und Rinne des Stämpels (f. diesen) in der Wippe gebildet wird. Es ist ein Dorn, der an eis m Ende verstählt und gerundet ist, so daß die abgerun dete Grundfläche genau in die Grube jedes Stainpels pas fet. Da ju einer jeden Art Nadeln auch ein besonderer Stämpel gehöret, so muß auch zu jedem Stämpel ein bes sonderer Lüfter seyn. Nicht allein wird die Grube mit diesem Werkzeuge neu gebildet und ausgegraben, soudern auch, wenn sie durch den Gebrauch abgenüßt und ausgeschlagen ist, wieder erneuert.

Etampelschneider, ein Künstler, der die Stämpel zu den Münzen und Medaillen schneidet oder gråbt. Die Figi ren in solchen Stämpeln find vertieft, weil das Ge präge auf den Münzen erhaben fcht. Er arbeitet mit den Handgriffen des Petschierstechers. (s. diesen)

Stämpelstange, (Nadler) diejenige Stange an der Wippe, worinn mit seinem vierkantigen Zapfen der Ober: tämpel (f. Stämpel) in einer vierkantigen Hülse bevestiget ift. Entweder eine Schraube in der gedachten Hülse, oder kleine Keile neben dem Zapfen des Oberstämpels, bevesti sen und richten diesen. Durch ein oder das andere Mit tel fann man den Oberstämpel so lange richten, bis sich aus Versuchen ergiebt, daß seine Grube die Grube des Un terstämpels genau deckt. Die Stämpelstange ist vermits telst einer Dese, worein der Haken einer kleinen Kette greift, verbunden, und damit sie auch eine senkrechte Rich. sung bey der Bewegung der Wippe behalte, und nicht wanfe, so it fie in die Hülfe der Wipparme eingepaßt. . Wippe)

Stampen, anftampen, angeftampet, angeftam. pet, (Nadler) die Stecknadelschäfte mit den Nadelkopfen auf der Wippe vereinigen und sie bevestigen. Beyde Stüz de müssen dermaßen vereiniget seyn, daß es scheinet, als wenn sie zusammengelöther wären. Nachdem der Stam per einen Über- und Untersampel in dem Kleß der Wippe bevestiget hat, so seht sich derselbe vor die Wippe, fo daß er den Steigbiegel oder Tritt der Wippe zur Rech ten hat; zur Linken liegen in einer Grube des Klozes die Schäfte, in einer andern die Köpfe, und in eine leere Grube wirft er in der Folge die gestämpten Nadeln. Nun Leht er den Fuß in den Tritt, und erhebt mit demselben ben Oberstämpel. Zu gleicher Zeit nimt er mit der linken Hand einen Schaft, spießt mit selbigem einen Nadelknopf. auf, und schiebt ihn etwas zum Kopfende des Schafts in bie Höhe, die linke Hand reicht in aller Eil den Schaft mit dem Knopf der rechten Hand, und mit dieser bringt er beydes. auf den Unterstämpel. Hier legt er den Schaft in die Rinne, den Kopf aber in die Grube des Grampels, läßt alsdenn mit den rechten Fuße nach, und der Obers stampel fällt mit Nachdruck auf den Nadelknopf, und die fes geschieht 3, 4 bis 7mal, nachdem die Nadel groß ift. Bey dem Stampen muß die Nabel beständig umgedre Het werden.

Stamper, der Nadler, der vor der Wippe fist, und die Nadelschäfte mit dem Nadelkopf vereiniger

Stampf, ein vertieftes Werkzeug von Eisen, um etwas darinn von Bley oder Blech zu bilden, z. B. die Löffelstampf, die Bleystampf. (s. beyde)

Stampfe, Stempel, Stoßel, Fr. Pilons de Moulin, (Muhlenbau) 12 bis 14 Fuß lange, and 5 oder 6 Zoll breite Hölzer von hartem Holze, unten mit einem ei-fernen Schuh beschlagen, so in den Del- und Stampfrüh-: leu gebraucht werden.

Stampfe. (Mühlenban) Ueberhaupt in jeden Mühe len dasjenige Stück, welches eine Sache bearbeiten muß. Hierzu gehören vorzüglich die Stampfen in den Papiers und Walkmählen. Es sind entweder senkrechte Ständer, oder horizontale wie Hämmer gestaltete Hölzer, deren Grundflächen manchmak, nachdem sie zu diesem oder jenem Gebrauche bestinıms sind, auch wohl mit Eisen beschlagen find. Dergleichen Stampfen, wenn sie durch einen Mes chanismus in Bewegung gesetzt werden, werden durch die Hebel der Welle eines Wasserrades des Mühlenwerks in die Höhe gehoben, fallen durch ihre eigene Schwere wies der in den Stock, und zermalmen oder bearbeiten die in dem Stock oder Troge befindliche Sache. Z. B. in einer Papiermühle ist eine Stampfe ein starker hölzerner Hame mer, dessen Helm eine Schwinge genannt wird. Jede selche Stampfe ist zwischen 2 senkrechten Ständern oder Hinterskauden mit einem Bolzen bevestiget, und damit, die Stampfe nicht rechts oder links vorrücke, so läuft fie vorne zwischen zwen Latten, den Vorderßtauden. Vor diesen Vorderftauden liegt der Löcherbaum, in ein Loch desselben fällt die Stampfe, zu jedem Loch im Löcherbaum gehören vier Stampfen. In einer Walkmühle sind die Stampfen entweder auch solche Hammer, oder es sind feufrechte Ständer. (s. Walkmühle).

Stampfe, (Uhrgehäusenmacher) ein Werkzeug, worinn die Schaalen zu den Gehäufen der Taschenuhren geschlas gen werden. Es gleicht vollkommen einem starken Eins fargewichte zu einer Waage. Es ist nämlich ein abges füßter kegelartiger hohler Körper von Stahl. Das zuges schnittene Silberblech zum Gehäuse einer Uhr wird auf die Stampfe gelegt, und mit einer hölzernen Stämpe, (f. diea se) die in die Stampfe paßt, hineingetrieben. Soviel Arten von Schaalen zu den Uhrgehäusen es der Größe nach giebt, eben so viele Stampfen müssen auch vorhanden seyn. ( Uhrgehäuse)

Stampfe, f. Jungfer.

Stampfen, das Papier, (Papiermacher) die Art, das fertige Papier zu glåtten. Man legt nämlich einen Stoß Papier auf die eiserne Platte des Klobes unter der Schlagftampfe; (f. diefe) der Stoß Papier wird bestån big auf der Platte herum gedreher, daß der Hammer der Schlagstampfe dasselbe an allen Stellen treffen kann. Nachdem dieses Schlagen, wodurch das fertige Papier geglättet wird, ein paarmal wiederholet ist, so wird solches nunmehr bogenweise gefaltet, und in Büchern zusammen geleget.

Stampfer, (Bergwerk) ein dreyviertel bis einen Zoll dickes Eisen, und fast so lang, wie der Bohrer. Er ist bis

beynahe

beynahe an das Ende, aber nur bis auf die halbe Dicke der Raumnadel (f. diese) auf der einen Seite ausgehäh let, und unten auf der gehöhlten Grundsäche mit Stahl belegt. Wenn die Patron mit der Räumnadet (f. beys de) in das Bohrloch gesteckt ist: so stößt man erst ein we utg Letten, hernach aber nach und nach: Hein geschlagene Wände mit diesem Stampfer auf die Patrone, die man denn durch Hülfe des Fauftels, womit man auf den Stampfer schlägt, so lang vest zusammenschlägt, bis das Boch voll und besetzt ist.

Stampfer, Stoßer, (Krappfabrik) diejenige Person, welche bey dem Stoßen der Färberröthe allezeit gegenwårtig seyn, und das Stampfen muordnen und regieren mus Bey dem Stampfen selbst muß sie mit einer besonders ein gerichteten Schaufel, die genau in die Höhlung des Stampf Loches paßt, die Färberrothe von Zeit zu Zeit herum richs zen, und machen, daß solche, beständig unter die Stam pfen komme.

Stampfer, f. Krautffampfer.

Stampfgang, (Müller) in einer Mühle ein Gang, womit nicht gemahlen, sondern Del, Graupen ze geftam pfet wird.:

Stampfbaufen, (Papiermühle) alles, was mit einem mal der volle Stein der dertheilungstübel in sich faf fet, und von Lumpen darinu zerfeßet wird.

Stampfbaus, Stampfinüble, (Krappfabrik) diefes nige Wähle oder das Gebäude, wo die Färberrothwurzelw gestampfet werben. Ju diesem Gebäude ist eine sogenann se. Noßmühle erbauet, welche die Stampfen in Bewegung fest. Eine große Welle, die auf dem einen Ende einen Harken Trilling hat, wird von einem horizontalen Kamm. rade in Bewegung geseht, welches durch drey Pferde her um getrieben wird. Dieses Rad läuft, wie alle andere Roßmühlen, Ef. diese) um eine stehende starke Belle, treibt den Trilling der Welle, und zugleich diese mit her. Auf der Stirne der Welle find sechs Hebenägel Don Weite zu Weite angebracht, welche bie sechs Stame pfen, wie in einer gewöhnlichen Walkmühle, mir senbrech sen Stampfen in Bewegung sehen. Die Stampfen selbst Find vor Eichenholz, 6 Zoll ins Gevierte stark, und unten mit eisernen Platten beschlagen. Der Trog, toorium die Wurzeln gestampft werden, ist aus einem ftarken eichenen Block verfertiget, und von einer länglichten Gestalt, vorr der Größe, daß alle sechs Stämpfel Raum genug habeny fich darinn zu bewegen. Es werden unter diesen Stam pfen die Wurzeln der Färberröthe zu der so bekannten Krapp farbe zerstampft. (f. Krappfabrik)

Stampfelotz, der Name, den oft der Bár oder der khwere Klot der Ramme erhält.

Stampfmüble, f. Stampfhauß.

Stampfmühlen, (Mühlenbau) find solche Mählen, worinn Gerraide und andre Dinge auf das vortheilhafteste gesta:npft werden. Es müssen ble Stampfer in solchen Mühlen senkrecht gehoben werden, damit sie durch ihre eigene Schwere wieder hinab sinken, und dasjenige pers stampfen, was man unter fie legt. Auf die einfachste Art

wird dieser Zweck erreicher, wenn man eine Welle durdy ein Wasserrad in Bewegung setzt, und wenn diese Welle die Stampfer durch Tangenten hebet. Soll die Bewe gung beschleuniget werden, so kann man auch ein Vorge lege (f. dieses) anbringen. Das Wasserrad einer solcherr Stampfmühle fann ein eberfchlächtiges eder unters schlächtiges Rad seyn. Die Daumelle (1. diefe) bee wegt insgemein jeden Stampfer mit vier Tangenten, Daumen oder Hebarmen, die in einem und eben deme selben Kreise auf der Welle in gleicher Entfernung stehen. Die Stampfer find insgemein 12 bis 14 Fuß lang, und 5 bis 10 Zoll ins Gevierte dick. Sie werden aus eineny vesten und schwesen, Holze gehauen. Jeder Stampfer fällt in eine Grube, oder in ein Loch des Grubenstocks, und bey manchen Stainpsmühlen läuft ein einziger tams pfer in einer Grube, bey andern wieder groen Stampfer. Insgemein sind die Gruben rund, nad die Grundfläche der Stampfer wird nach Maaßgabe der runden Aushōhlung der Grube abgerundet. Heberdem pflegt auch insger mein die Grundfläche des Stampfers mit Eisen beschlagert zu seyn, (f. Stampfer) und jede Grube wird mit einem eifernen Spiegel ausgelegt. Zu den eigentlichen Stampf, mühlen gehören die Grütz oder Graupenmühlen, die Gelmühlen, die Lohmůhien, und auch die akte Art Puls vermühlen. (f. alle an ihrem Ort) Jar weitläuftiger Verstande gehören auch die Papier- und Walkmahler (f. diese) dazu.

Stampftrog, ein starker von Eichenholz ausgehauener Trog, worin Kraut, Ruben in bgt. für das Biely mit der Krantstampfe flein gestoßen werden.

Stanwellen, Förster) das Reisholz, oder die Wels ten, fo von dem Stammholz gemacht werden.

Stand, Fr. Place cu Fon mer feparement les mi nes ou angar, (Hüttenwerk) ein auf drey Seiten mit Brettern, auf die Art eines Pferdestandes, umgebogener Plah, daretur auf den Zechen und Schmelzhütten die Sore ten der Erze gestürzet werden, damit nicht die eine mit der andern vermenger werde.

Stand, (Jäger) der Ort, wo sich die Hirsche oder Auerhahne in der Brunft and Palzzeir oft spühren und antreffen lassen, sie haben ihren Stand allda, sar get man.

Stand, (Schiffsbau) das spike und gekrümmte Hins tertheil des Eibkahns, fo 14 Fuß lang ist. Stand, f. Wasserstand.

Standarte, die Fahne bey der Reiterey

Standbaum, eine starke Crange, welche in einem Pferdestall, der mit ordentlichen unterschiedenen Ständen versehen ist, zwischen die Pferde nach der Länge geleget, und mit dem einen Ende durch die Spriffel der Rauffe ges steckt wird, damit die Pferde nicht zusammenkommen und einander schlagen können.

Standblock, (Schiffebau) ein großer viereckigter Stans der, der auf dem Kielscheln steht, und so bis auf das Wer. deck reicher, an desselben obern Ende find drey bis vier Rollen auf einer Achse, auf welchen die großen Bardeele Ji 3

laufen.

Laufen. Solcher Standblöcke sind auf einem Schiffe zwey, so der große Bnecht oder Sockknecht genannt werden, fie stehen am Fuße ihrer Masten.

Stand der Glockenform, (Glockengießer) das Fun dament der Glockenjormgrube, worauf der Rern der Glocke (1 Diesen) gebilder wird. Er wird von Backsteinen gehörig gleich und eben gemauert, und die Steine da zu werden an der äußern Seite, die den Umfang bilden, rund abgehauen, und das Schablon bestimmt, was man ihnen zusammengeseht für einen Umfang geben soll. Auf dieser Stande oder Fundamente wird nun ferner der Kern gebildet.

Stand des Körpers, (Maler) s. von der Bewegung des Körpers in dem Artikel Ruhe.

Standdiele, f. Steuerruder.

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Stande, (Böttcher) ein hölzernes Gefäß, so drey Füße hat, die aus verlängerten drey Ståben bestehen, die mit den andern Staben das Faß bäden, und auch zugleich die Füße vorstellen. Nach dem eine solche Stande zum Ge brauche bestimmt ist, nach dem erhält sie auch mancherley Bennamen, als: Sahnstande, Wasserstande, Spůl fande u. s. w.

Standele, f Steuerruder.

Ständer, Stånderstock, (Bienenzucht) die in den Bienenhäusern beständig stehende Bienenstöcke, zum Unter schiede der Lagerfiòce.

Stander, so heißen die Füße der Auerhähne. Stånder, Fr. Poteau, (Baukunft) bey hölzernen Gebäuden und Wänden das senkrecht stehende Holz, so vier eckigt ist. Wenn er an die Ecke eines Gebäudes zu stehen komt, so heißt er Eckständer. (s. auch Saule)

Stander, fo heißt 1) im gemeinen Leben ein aufrecht Frehendes Stück Holz; 2) hat es aber auch noch andere Bedeutungen, als: die aufrechtstehende Rinne an einem Deiche, wodurch derselbe vermittelst des Vorseßbrettchens angespannet und abgelassen werden kann. Ständer wers den auch die in den Bienenhäusern stehende Bienenstöcke genannt. (f. Baumölständer, Wasserständer)

Ständer, ein kleiner Fischdeich, in welchem man die Fische zum täglichen Gebrauche stehen hat. Auch die auf rechtstehende Rinne an einem Deiche, vermittelst welcher Derselbe abgelassen werden kann.

Stander, Fr. Poteau à fonds, (Zimmermann) eine jede aufrechtstehende Saule von Holz, welche in einem Gebäude von Holz oder Fachwerk einem Stockwerk die Hös he geben hilft, und man theilet sie in die Eck und ge meine Ständer ein. Von den Eckständern ist zu merken, daß sie stärker, als die andern sind. (f. Eckständer) Die gemeinen Ständer richten sich nicht allein in dem Verhält niß nach diesen Eckständern in der Stärke, sondern auch nach der Last, die sie tragen müssen.

Stander, (Schifffahrt) das vest angeschlagene Ende eines laufenden Tauwerks.

Stånder der Gatter, (Schloffer) die Haupttheile oder Stüßen eines Gatters. Es sind entweder viereckigte oder in einem Gesente rund geschmidete Stangen. Sie

haben zur Zierrath gemeiniglich in den Gelenken auf verschiedene Arr gebildete Köpfe. An diese Ständer werden alle andere Theile des Gitters oder Sprengwerks (s. Dies ses) bevestiget.

Stånderstock, f. Stånder.

Ständerwerk, Zimmermann) dasjenige Zimmerwerk, woraus die hölzernen Wände, oder das Fachwerk eines Gez baudes abgebunden wird. Es werden nämlich die Stån, der auf eine Schwelle aufgerichtet, und solche mit Bán dern und Riegeln zusammengehangen, verbunden, und mit einem langen Stücke, so das Plattstück genennet wird, zu oberst bedecker, worauf wieder die Ständer eines zweyten Stockwerks aufgefeßet werden.

Standlinie, wird in dem Feldmessen die Linie genens net, auf deren beyden Enden man entweder eine Höhe oder Breite zu messen pfleget, oder auch eine Figur in Grund leget. Bey Annehmung dergleichen Linie hat ein Feldmesser darauf zu sehen, daß er sie nicht zu kurz nehme, . denn je länger diese Linie, oder die Entfernung der beyden Stände ist, desto schärfer schneiden sich die Linien, wodurch die Operation ihre Richtigkeit erhält.

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Standriß, ist soviel als Aufriß. (s. diesen)

Standrohr, (Feuersprise) das Rohr an einer großen Feuerspriße, welches das Wasser von sich treibt. Es ben steht eigentlich aus zwey Theilen, dem untersten, welcher aus dem Kessel der Sptihe schief hinauf geht, und von Kupfer ist, und dem obersten, oder sogenannten Wendes rohr, (s. dieses) welches wieder aus drey Theilen besteht, damit solches seinem Endzweck zu Folge überall herum ges drehet werden kann.

Stange, (Büchsenmacher) ein gekrümmtes starkes Eis fen in dem Schloß einer Flinte oder Büchse, an der Stus del, so mit einer Schraube inwendig an dem Schloßs blech angeschrauber ist. Sie hat an dem vordern Ende einen stark hervorragenden Zapfen, der von der Stangen. feder, wenn der Hahn in die Rube gebracht ist, gehalten wird, und hindert, daß die Stange die Mittelrast nicht wieder verlassen kann. Zieht man den Hahn noch weiter zurück, so fällt die Spitze der Stange in die Hinterrast, und hält solche vest, der Hahn ist alsdenn gespannt. Bey dem Abziehn der Flinte oder Buche aber, sobald man den Abzug anfaßt und nach sich zieht, drückt die Spite dieses Abzuges, die sich an den Zapfen der Stange gelehnt hat, hinab, die Stange verläßt die Hinterrast und das Gewehr geht loß.

Stange, ein jeder hölzerner oder metallener Körper von beträchtlicher doch unbestimmter Länge, ein langer glatter, entweder runder øder auch eckiger, ohne sonderliche Breite oder Dicke beschaffener Körper, der größer und dicker als ein Stock oder Stecken, aber doch kleiner als ein Baum ift. Sein Gebrauch giebt ihm verschiedene Beynamen, als: Hopfenstange, Seegelstange n. f. w.

Stange, (Messerschmid) an den Scheeren der lante ge gerade Theil zwischen dem Ringe und der Klinge. Stange, (Jager) das abgeworfene Horn allein eines Hirsches.

Stangen,

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Stangen, Stiele, Fr. aiguilles, (Wasserbau) runde oder gevierte Holzstücke, welche an den Schußbrettern der kleinen Schleusen in den großen Schleusenthoren an: gebracht sind. Sie haben Löcher, damit man einen eisernen Nagel durchstecken kann, und dienen alfo, die Schuß, bretter aufzuziehen, und niederzukassen.

Stangen, heißen auf den Schlägen oder Hauun, gen die in den Buschhölzern stehen gebliebenen Häge, reiser.

Stangen, (Sporer) zwey auf besondere Art, gerneiniglich aber als ein lateinisches S gebogene Etangen Eisen, welche mit dem einen Ende an dem Hauptgestelle des Reits zeuges, mit dem andern aber an dem Zugel bevestiget sind, und das Mundstück, das Kettchen und die Kinnkette zwischen sich haben. Man theiler die Stangen in drey Stucke, als: 1) den Theil, wo das Mundstück (f.dies fes) eingemacht ist. 2) den Theil, welcher oberhalb des Mundstücks hinauf geht, und worein der Haupttheil eingeschnallet wird, and 3) den Theil, so unterhalb des Mundstücks ist, wo die Zügel angemacht sind. Die ober ren Augen oder Löcher, darein man das Hauptgestelle schnallet, müssen ziemlich weit und rund ausgefeilet seyn, daß die Riemen darinn Raum haben, auch die Haken an den Binnreifen recht liegen können, und an ihren gebüh. renden Ort kommen mögen. Zudem müssen die Stangen eben, wenn sie hoch sind, von des Pferdes Kopf ein wenig auswärts gebogen seyn, damit sie das Pferd oberhalb dem Maul an dem Backen nicht wund machen, und dienet folches Auswärtsbiegen auch dazu, daß sich die Stangen unten nicht so leicht über einander schränken. Die gefchränkten Stangen sind zwar wohl gut, daß man, wenn ein Mundstück untauglich, bald ein anderes und besseres einschrauben kann, dafern aber die Schrauben nicht sehr gut gemacht und verwahret sind, so giebt es im Reiten Luordnung and Verhinderung; dahingegen die unges schraubten Stangen viel sicherer sind. Die Länge der Stangen muß nach des Pferdes Hals und Kopf verhält hismäßig seyn. Wenn man nämlich das Pferd recht in Positur ftellt, und von dem Orte an, wo das Mundstück fiegt, bis dahin, wo sich Hals und Brust scheidet, mit ei nem Zollstock mist; so wird man gemeiniglich die rechte Lange haben, hat man aber eine Ueberzäumung zu bes fürchten, so macht man das Untertheil eine Queerhand

für:er.

Stangeneisen, zu Stangen geschmidetes Eisen, (f. Stabeisen)

Stangeneisen, das, (Bergwerk) eine Spindel oder Spille am Kreuze einer zerbrochenen Stangenkunst, wo mit die Kunststangen, so in den Schacht schieben, an das Kreuz bevestiget find.

Stangeneisen, find Fangeisen" mit zwey Stangen mit Zähnen und einer Feder, gleich den Tellereisen, (f. dics fe) worinn Wolfe, Luchse, Füchse und dergleichen gefangen werden,

gebogenim Spike, welche in dem Schloß liegt, und mit der Spiße die Stange (f. diese): vest hålt, daß sie nicht die Raft verlassen kann.

Stangengraupen, f. Aehrengraupen.

Stangenhammer, (Windenmacher) ist foie der Ras derhammer, (f. diesen) ein starker Meißel, mit einer breiten Schneide, die nach einem spitzen Winkel abgehauer ist. Man hauet mit der schmalen Schreide die Zähne der Windenstange aus.

Stangenbols, (Forstwesen) zu Stangen erwachsene junge Baume, ingleichen ein mit solchen jungen Bäumen bewachsener Schlag.

Stangentefigt, (Nadler) ein Vogelbauer für kleine Vogel. Boden und Decke sind gewöhnlich von Holz ges macht, mehr oder weniger zierlich gedreht. Der Nadler theilet den runden Boden in 35 bis 45 gleiche Räume, und in eben soviel Theile auchy die Decke ab. Man richtet den Draht, wozu man den Einbanddraht oder den Draht, mit einem Draht umschlungen, gebrauchet. · Man schrotet allen Draht zu gleichen Enden ab, giebt ihm die obere Wölbung eines Kefigts auf dem Formkloße, indem marr ihn mit der Hand zurechte bieget. In den Boder and die Decke bohrt man mit dem Drillbohrer Löcher ein, Nach diesem steckt man drey Drahtstangen und läßt grois schen jeder 4 Räume ledig, und so umkleidet man den ganzen Umfang des Bauers. Diese Stangenenden werden mit der Holzzange oben und unten in die Löcher vest eingedrückt. Für die Thüre laßt man einen Raum von fechs Stangen offen. Hierauf seht man in alle ledige Zwischenräume rund herum, und zwar nach und nach über Ecke den dünner Draht in das Holz ein, damit der Ke figt nicht schief überhänge. Queer um den Kefigt werden drey starke Ringe in gleicher Entfernung um den ganzer Bauer gelegt, and mir seinem Draht an den Stangen amwunden und bevestiget. Die Stangen sind wie eine Stricknadel dick, und der Drahtring etwas stärker. 11e ber der Thüre, welche sich in die Höhe schieben läge, werden oben in der Decke Drahter eingepaßt, und unter Dehre angedreht, in welchen die Thüre auf und niedersteigt. Man macht auch gestrickte Kefiate. Diese erhal ten statt der Decke & oder to hölzerne aulen, daß also ein hohler Thurm daraus wird. Man dreht den Grund dieses Thurms hohl aus, um den Strickdraht durchzusteden. Der Meffingdraht wird geglüher, gesorten, geschaber und die Stangen wie bey der vorigen Arr nach der Länge zu geschnitten. Man steckt die beyden Enden durdy eins der Löcher der Decke, umd nagelt sie auf dem hölzernen Klotz auf, nachgehends schlingt man immer zwery Enden über das Kreuß bis zum ersten Queerringe fort, und man versteckt diesen damit. So fährt man ført bis zum untersten Ringe, der am Boden angenagelt wird. Man macht diesen Ring achteckigt und versteckt seine Ens den. Der Kaften des Bodens ift viereckigt and drey Zoll hoch, damit der Sand nicht verstreuer werden kann. Die auflöcher werden an den zweyten Ring angebogen.

Stangenfeder, (Büchsenmacher) eine lange zusammen mengekrümmte elastische Feter, vorne mit einer rundlich Die Thüre ist von Holz.

STATE

24 Stangenkugel, (Artillerie) eine eiserne Kugel aus awey Theilen bestehend, welche durch zwen an einander bewegliche Stangen zusammen verknüpft sind, und ge, braucht werden, die Palisaden, und anderes Holzwerk Baburch zu verderben. Daher sie auch von einigen Palis fadenkugeln genenut werden.

Stangenkunft, eine Wasserkunft auf den Bergwer fen, wo man vermittelst Stangen die Sähe der Wassers röhren aus der Tiefe heraushebt. (. Feldkünfte, Paterstosterwerk u. s. w. auch Wasserkünfte)

Stangenlad, T. Lack zum Saffianfärben. Stangenleinwand, eine besondere Art faßionirter Leinwand mit überschlagenen Fäden, welche aber nicht so dicht ist, als der Zwillig. Insgemein werden Tischt cher, Servietten, Handtücher, Vorhänge u. dgl. weißes Geråthe daraus gemacht.

Stangenmass, (Windenmacher) ein langes und schmales Blech, das an beyden Seiten verschiedene Ein schnitte hat, die Breite und Dicke bey dem Schmiden einer Windenstange zu bestimmen. Nach Maaßgabe der verschiedenen Größen der Windenstangen hat dieses Stan genmaaß natürlicherweise auch mehr oder weniger tiefere Einschnitte

Stangenpferd, s. Deichselpferd.

Stangenquarz, (Bergwerk) Quarz welcher in Ges ftalt der Stangen auf einer Druse befindlich ist. Stangenrege, (Bogeifteller) eine Rege, vermittelst welcher der Lockvogel, zweyer langen Stangen auf und niedergezogen wird, die hohe Rege.

Stangensalpeter, Salpeter, welcher aus großen Kry ftallen in Gestalt der Stangen besteht.

Stangenstabl, Fr. Acier en borres, (Stahlhütte) der zu vier Ellen langen viereckigten Ståben ohngefähr einen Zoll fark geschmidete Stahl

Stangentoback, f. Rolltoback,
Stangenwerk, 1. Seldgeftange.

Stangenzaum, Pferdezäume, die von beyden Seiten des Mundstücks Stangen (f. diese) haben, woran die Bügel bevestiget find.

Stangenzirkel, ein Inftrument, womit auf dena Papier oder auf einer Tafel große Zirkel, oder auch nur Stücken von ihren Peripherien beschrieben werden können, Er besteht aus einer eisernen oder messingenen viereckigten Stange, die höchstens vier Fuß lang ist, und au welcher swey Hülsen mit Spigen versehen, befindlich find. Eine Lavon läßt sich an der Stange hin und her schieben, und durch eine Stellschraube bevestigen, auch kann man die Spitzen von den Hülsen abschrauben, und mit andern sonderlich zum Vorreißen dienlichen Stiften, wie bey ein nem Reißzirkel, verwechseln. Die andre meist am Ende der Stange befindliche Spise, damit sie auf das schärfte su stellen, kann durch eine in die Stange hineingehende Schraube, wie die Spitze eines Haarzirkels, von der ans

dern, um das kleinste Gemerk, nahe und weit gestellt werden. Es kounen auch hierher gerechnet werden dieje

nigen Instrumente, welche zur Beschreibung verschiebener Arten von Frummen Linien erfunden worden, dergleichen die Ellipfis u. a. m. desgleichen gehören auch hierher Per raults, beyde Inventionen, große Zirkelstücke zu beschrei ben. Die eine bestehet aus zweyen, an einer Stange be weglichen Rädern von unterschiedenen Durchmessern, die andere aber aus zwey Schenkelu eines Triangels und els nes Parallelograma. Cf. au seinem Orr)

Achse

Stanghaken, Krummeisen, woran die Jugsfange mit dem Kolben an das Schachtgestänge einer Kunst an gehängt wird. Es wird zu diesem Behuf eine 2 Fuß lan Krummeisenschiene geschmidet, und in der Mitte wird ge, und 23oll breite Zoll dicke eiserne Platte oder sie mit einem 2 Zoll weiten viereckigten Loche versehen. Man macht einen Stab der bis nach der Mitte wo er hins ter einer andern Schiene mit einer Schraube versehen wird, so lang ift, als die Dicke der Schachtstangen, une nach, gerade soviel beträgt, als die Entfernung der 2chfe woran das Stück von der Mitte bis oben in der Långe des Sahes von dem Schachtgestänge, und die halbe Dide der Zugstange, welcher Stab dann von oben in einer Länge von Zoll, mit einem i Zoll langen, und halben Zoll breiten Loch versehen ist, wodurch man eine Schließe oder Splinte steckt. Damit sich dieser Haken nicht beus gen kann, so wird derselbe mit zwey Strebebänden, die fo geschweißt werden, und 6 Zoll auf jeder Seite des Mittellochs wohl an diesem Stab, als auch an die oberste Platte ans entfernet sind, versehen. In diese Platte macht man denn von einander Zoll weite viereckigte Löcher, wodurch man auch auf jedem Ende in einer Entfernung ven vier Zoll Schachtgestänges ift. Man macht noch eine solche Platte Schrauben stecken kann, die so lang find, als die Dicke des oder Schiene, und versehe sie, so wie die oberste, wo der Stab und die Schrauben mit den Löchern zu treffen, und fo ist der Stanghafen fertig. Diesen nun anzuschlagen, To drehet man die Kunst auf den halben Hub, und låge in die Achse des Saßes ein Loth hången, in der Entsers nung von 3 Fuß, über der Oberfläche des Aufsaßes mache man den Stanghaken, indem man die beyden Platten um ihre Dicke einläßt, und die Löcher durch die Schacht stangen bohret, durch das Anziehen der obengedachten Schrauben, die man durch die Löcher vest steckt, aber so, daß man von oben herunter die halbe Dicke der Zugstange mist. Bey dieser Verrichtung erhebt sich also der Haken bey dem Aushub, da er auf dem halben Hub angeschlagen woorden, und der ganze Hub 4 Fuß ist, s Fuß über dem Sah, und er ist gerade Fuß hoch über diesem Sah, wenn die Kunst ausgeschoben ist. Noch muß man merken, daß es bey. halben Kreutzen über dem Schacht, die keine Uhrket. ten haben, beffer ist, wenn man die Stanghaken etwas höher anschlägt, und die Zugstange einige Lachter lang macht, weil alsdenn der Winkel, den die Zugfange im Auf und Abgehen mit der Achse des Sakes macht, das Reiben und Zwingen als des Kolbens in dem Saß nicht so stark ift.

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