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Gattung ihr Maaß hat, gespalten und zu Dauben einge richtet werden. Das Staffholz wird nach Ringen ver kauft. Ein Ring hält 4 Schock oder 240 Stück. Es werden aber solche Stücke in den Pipenståben allezeit dop, pelt, in den Orhöstståben dreyfach, und in den Tonnen ftaben vierfach gezahlt, so daß, wenn man 4mal 30 Würffe allezeit 2 Pipenstäbe gezählt, so ist felches ein Ring Pipenstabe. In den Orhöststäben zählt man auch viermal 30 Würfe, nimt aber allezeit drey Ståbe und denn ist es ein Ring Orhoftftåbe; in den Tonnenståben aber nimt man vier Stück auf einen Wurf, deren viermal 30 ebenfalls einen Ring Tonnenstäbe machen. Auf jede dreyßig Würfe giebt man auch noch einen Wurf zu. 31 Würfe viermal gezählt machen in allen drey Gattungen einen Ring. s Ringe machen in Hamburg ein großes Taufend oder 1200 Stück.

Stag, (Schiffsbau) starke Taue, welche am obern Ende mit einer Schleife an den Masten fassen, uhd am untern Ende durch eine andre Schleife vest angezogen werden. Sie dienen, die Masten vorne vest zit halten, so wie es die Wände rechts und links thun. Die Stagen erhalten ihren Namen von den Masten, daran sie sich befinden.

Stag, Besaans, ein Stag, der vom Besaan bis zum Fuß des großen Mastes läuft.

Stag Fake, ein Stag, der vom Mast dieses Na mens bis auf zwey Drittel des Boegspriets, wo er sich in Hannepotts endiget, läuft.

Stag Grosses, ein Stag, fo von dem großen Mars bis zum obern des Vorsteeven läuft, woran es sich mit seiner Schleife vestlegt.

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Stag Loser, ein Tau, welches die Stagen verstärkt, oder auch wohl ihre Stelle vertritt, wenn jene leiden folten.

Stag Seegel, dreyeckigte Seegel, welche ohne Raa an den Stags ausgespannt sind.

Stahl, Fr. accir, (Eisen oder Stahlhütte) ein gereis nigtes, durch alkalische, ölichte Salze derb, dichte und sprobe gemachtes Eisen, welches theils durch Ausschmel zung darzu dienlicher Stahlsteine, oder durch künstliche Cementirung aus gutem Eisen in verschlossenen Käften bereitet wird. Man hat dreyerley Hauptsorten, als: Rernßtahl, welcher unmittelbar aus Erz zu Stahl ge: schmolzen wird, wie der Schweizerische und Stevermår Fische, welcher in Bürden zu 120 Pfund verkauft wird; Brockenstahl, welcher in Fäffer geschlagen wird, und ans kurzen Stücken bestehet, und cementirten Stahl. Cf. davon an feinem Ort, und Stahl machen)

Stahl, Deichstahl, (Wasserbau) der belegene Grund unter einem Deiche, oder auch ein alter Grund oder Anhöhe, worauf vordem ein Deich gelegen hat.

Stahlarbeiter, ein Künfiler, der aus Stahl, meh: rentheils aber nur aus gehärtetem Eisen, allerley blank geschliffene Galanteriearbeiten, als: als: Degengefaße, Schnallen, Knöpfe, n. dal. verfertiget. Die größte Die größte Kunst dieses Künstlers besteht darinn, dem gehärteten

Eisen und Stahl eine vorzügliche Politur zu geben, wors zu er sich besonders einer Polirscheibe (s. diese) bedient. Sonst aber hat er, in Ansehung seiner andern Handgriffe, fast alles mit dem Schloffer in Ansehung des Schmis dens, Feitens c. gemein. Sie lehren ihre Lehrlinge in 5 Jahren unentgeltlich aus, und es stehet in der Wills kühr der Gesellen, ob sie wandern wollen oder nicht. Doch ist es gut, um sich recht vollkommen zu machen, daß fie nach Frankreich und England reisen, weil dort diese Kunst vorzüglich getrieben wird. (von ihren Arbeiten f. unter dem Artikel Schnallen, stahlerne Parafclgehäuse u. s. w.)

Stahlderb, Fr. Solide, (Bergwerk) Erz, so in gro Ben Wänden bricht, und wenig oder gar nicht mit frems den mineralischen Körpern vermischt ist.

Stahl der Küpe, Wächter, Fr. echantillon, (Schönfärber) ein Werkzeug, womit die Farbe der Blaus kupe probirt wird, ob sie schon färbt. Es ist eine kleine hölzerne Echeibe, in deren Mittelpunkt eine kleine hölzer ne Epille steckt. In ein Loch dieser Spille steckt man ets was Wolle, und steckt den Stahl in die Küpe, so daß die Scheibe auf der Farbe schwimmt, die Wolle aber einge, taucht ist. Nach einer halben Stunde nimt man den Stahl heraus und bringt die Wolle an die Luft. Ist die Wolle grün und wird sie in der Luft hiernächst gut blau, so ist die Küpe brauchbar, erfolgt dieses aber nicht, so muß die Kupe noch mit Kalk geschärft werden.

Stahl, einen, abziehen, den Zustand der Blauků. pe mit demselben erforschen. (s. Stahl der Küpe)

Stählen, Verstäblen, ein eisernes Werkzeug mit Stahl verbinden, oder anschweißen, um daraus ein schneidendes Werkzeug zu machen.

Ståhlerner Draht, Draht der nach Art des Eisen drahts (s. diesen) aus Stahl gezogen, aber nur selten zu etwas anders als Saiten der Inftrumenten gebraucht wird, zu gröberer Arbeit wird er etwa zu Fischangeln unds wenn er dick ist, zu Pfriemen verbraucht.

Stahlerz. Fr. Mine de cuivre Solide. Co nenns man zu Fahlun in Schweden, die aus den Kupfererzn ausgehaltenen reinesten Kicse, so im ersten Schmelzen das Kupfer fallen lassen, vielleicht weil sie Stahlderb find.

Stahl, fällt, das Pröbchen färbt sich in einer halben Stunde nicht mehr so dunkel.

Stahlfeder, Fr. Reffort, ein jedes dünnes Blech oder dünn geschlagenes Stück Stahl, so elastisch ist, welches wenn es mit Gewalt gebogen, und loß gelassen wird, vermöge seiner Schnellkraft drücket, und wieder zurück springt, und die Kraft hat, dem Körper dem es entgegengefeht, und seiner Kraft angemessen ist, zu wieder stehen.

Stablfeder, eine elastische Feder, (f. diese) womit bey allerley Dingen, entweder die Bewegung gehemmf, oder aber durch deren Stoß vermehrt wird.

Stahlfeder, (Stuhlmacher) diejenigen elastischen, nach einer Schneckenlinie gebogenen Drahtfedern, die unter einem Sofa oder großen Stuhl, dek gepolstert wird, untergen

tergesetzt werden. Eine solche Stahlfeder ist 6 Zoll hoch, und im Umkreise 4 Zoll breit. Sie wird von gehärtetem starkem Eisendraht verfertiget, und jede ist etwa 10 6's 1zmal nach einer Spiraltinie gewunden, doch so, daß die Windungen von beyden Euden an, nach der Mitte der Stahlfeder zu etwas schmäler zusammenlaufen, weil die Stahlfeder bey dieser Einrichtung wirksamer spielet.

Stahlgrün, auf Seide, (Färber) eine grüne Schatfirung, die nicht in das Meergrüne fällt, man zieht die erstlich durch ein starkes Bad von Strichkraut. Alsdenn thut man in dasselbe Bad entweder Gelbholz oder Rous con, auch noch wohl indianisches Holz dazu. Nach dies fem zieht man die Seide hierdurch, und zuleßt durch die Blaukupe.

Stahlhartung der Werkzeuge, (Eisenarbeiter) ein jedes ståhlernes Werkzeug läuft in der Glut der Ko len schwarzbraun an. Mit der Steigerung der Hiße wird Mit der Steigerung der Hiße wird der Stahl nach und nach rothbraun, hierauf hellroth und sulest völlig weißglühend, und wenn man ihn dieser Hiße aussetzet, so sprudelt er Funken von sich, und verbrennet zu Schlacken. (f. Schweißhiße) Wirst man nun das ståh lerne Werkzeug unter der ersten Glühsarbe in kaltes Was, fer, so überzieht sich der Stahl mit einer starken Härte, welche ihn brüchig und das Werkzeug unbrauchbar machen würde. Das sehr heftige Abkühlen verursachet, daß sich alle feine Theile, die im Glühen einen Theil ihrer schwe felichen Geschmeidigkeit bereits verlohren, schnell verkürzen and zusammen schrumpfen, und er nimt eine Hårte an, welche schon das bloße Schmiden allen Metallen mittheis let. Diese übermäßige Hårte muß für schneidende Werk zeuge wieder bis auf den verlangten Grad der Härte vermindert werden, wenn die Werkzeuge nicht in Stücken springen sollen. Bringet man sie also in eine gelindere Gluth, so überläuft der Stahl anfänglich mit einer weiß gelben Farbe, hierauf glühet er strohgelb, und weiter hin gelbroth, aurorfarbig, violblau, bleicher violblau, und zu leht aschfarbig. Jede dieser Farben härtet den glühenden Stahl im Wasser, oder noch besser in Baumol oder Rin Dertaig auf eine verschiedene Art. Die weißliche Röthe macht ihn weich und taubschneidend; glühet derselbe schwarz roth, so ist seine Erweichung zu groß worden, und der Stahl in so fern von keinem Gebrauche. Alles, was zum Schnei. den von Werkzeugen gebrauchet wird, muß zinnoberroth geglühet werden. Man erwärmt deswegen seine Werk zeuge in den Kolen, bestreicht die Klinge so weit, als sie gehärtet werden foll, mit Seife, läßt dieselbe zinnoberroth werden, löschet sie, sobald sich diese Farbe im Glühen zeiget, schnell in Baumol ab, so erscheint die Klinge, so weit fie mit Seife bestrichen worden, weiß, und ist bis zum Zers brechen hart geworden. Man muß folglich ihre Härte wieder bis zum Schneidepunkt herab lassen. Man läßt also die abgelöschte Klinge wieder habergelb glühen, löschet fie alsdenn in Fett ab, und scheuret solche mit Sand rein. Baumdl theilet dem Stahl eine bessere Hårte mit, als Wasser, and es erseßet gleichsam die Stelle des verjag:

ten bindenden Schwefels, welches seine Brüchigkeit mindern muß.

Stabibütte, eine Anstalt auf den Hammerwerken, wo man Stahl aus Eisen zubereitet, woselbst die nåmlichen Einrichtungen seyn müssen, als auf einem Eisenwerk.

Stablenoten. So nennen die Arbeiter auf den Stahl hütten ihren geheimnisvollen Zusaß, wenn sie aus Eisen Stahl machen.

Stahlkuchen, Fr. Pieces de l' Acier, viereckigte Stüe cken Stahl von verschiedener Dicke, so wie er von den spas nischen, piemontesischen und französischen Stahlhütten fommt.

Stahl machen, (Stahlhütten) Stahl ist nichts anders, als ein wohl gereinigtes Eisen, in welchem man den großen Abgang des verbrennlichen Wesens, welches das Eisen in so vielfaltigem Durchglühen erlitten, durch eine kunstliche Bereitung eben dieses verbrennlichen Wesens, und durch eine schnelle Abkühlung ersetzt. Das Einbrin gen dieses geschmeidig machenden Brennlichen verursachet, daß ein geglühter Stahl weich wird, und seine Geschmeis digkeit unter dem Hammer behält; das plötzliche Abkühlen hingegen im Wasser kehret diese Eigenschaft völlig wieder um; der Stahl ist alsdenn von einem Schlage wie Glas zu zerbrechen, aber durch neues Glühen nimt das ver brennliche Wesen sogleich in allen seinen Körnern vóls lig und gleichförmig seine Stelle wieder ein. Es entwis ckelt sich dieser Begriff vom Wesen des Stahls nirgends besser, als durch die Erfahrung, durch die beyzubringenden Gründe und durch das Stahlmachen selbst. Wider den Begriff, den sich einige vom Stahl gemacht, als ob dersel. be seinen überflüßigen Schwefel entführen müsse, wofern er Stahl werden sollte, hat bereits der Herr von Justi die alkalischen Salze auf die Bahn gebracht, welche diesen Begriff am besten umwerfen könnten, indem es einer der ersten Grundfäße der Chymie ist, daß ein Alkali das brennliche Wesen in sich nimt; ferner, so leider eine durch den Weg des Cemertirens in Stahl verwandelte Eisen, stange keinen Abgang von dem Schwefel, der ins Gewichs te fallen müßte, sondern man zieht vielmehr den Stahl schwerer heraus, und er zeiget offenbar ein Eindringen and nicht ein Forttreiben an, wofern man nur nicht die Stan. ge durch zu große Feuer von außen schüppig werden läßt, und also verbrannt hat. Ferner, so verschwindet allmäh lig das Stahlwesen, wenn man den Stahl ohne einen Zus saß von verbrennlichem Wesen öfters in Gefäßen um schmilzt, oder lange Zeit glühen läßt. Wäre hier nichts, als eine Beraubung des Brennlichen nöthig, um Stahl zu machen: so müßte dieses Umschmelzen dem Stahl nichts schaden, föndern ihn vielmehr immer vollkommner machen, weil das öftere Feuer endlich allen feinen überflüßigen Schwefel verjagen würde. Diesem widerspricht nun die Erfahrung, und im Gegentheil-bestätiget sie, daß das Wes sen des Stahls in einer öftern Eindringung und genauen Vereinigung des Brennlichen mit dem Metallischen besteht. Nach diesen Gründen handelt man uun, wenn man Stahl machet. Man nimt lauter Materien dazu, welche diesen

brennlis

brennlichen Zunder in Menge bey sich führen. Daher ge hören besonders die thierischen Theile, als die Hörner, Klauen, Knochen und Haare dazu, wenn solche in ver machten Gefäßen schwarz gebrannt werden. Da dieses ölichte und brennliche Wesen ungemein zart ist, so wirket es vor andern in das Eisen. Eben so haben die Schmi dekolen oder Holzkolen eine Menge Brennliches bey sich, weil man sie im Kolenbrennen wider die Berührung und den Strohm der Luft bedeckt gehabt. Auch der Ruß ist wegen seines eingreifenden Salmiaks und des Brennlichen bey dem Stahlmachen von gutem Nußen. Nebst der Einführung des neuen Brennlichen in das Eisen muß auch noch das Ablöschen und Härten im kalten Wasser dazu kommen, wenn aus Eisen Stahl gemacht werden soll. Es hat nämlich das Eisen wie der Stahl die Eigenschaft, daß fie beyde in dem Glühen nach der Dicke und Länge zuneh men, einen größern Plaß erfüllen, und sich nach dem all mähligen Erkalten wieder in ihren ersten Raum zurück ziehen. Sowohl die Körner des Stahls, als die Fasern des Eisens, (denn in diesen Fasern und Körnern besteht wohl hauptsächlich der Unterschied des Eisens und des Stahls) bekommen Zeit, von dem eingedrungenen Fener, welches sie ausgedehnt hat, in eben derjenigen Lage verlas fen zu werden, die sie vor dem Glühen gegen ihre übrigen Theile hatten. Sobald sie aber schnell im kalten Wasser abgelöschet werden, wird das Feuer und die Luftleere so gefchwinde aufgehalten, daß das Feuer die Suft von der Ober fläche nach der Mitte hinein zurück erhißt, im Stahle so ju fagen alle fchon oft durchhammerte und klein gebrochene Fasern in Körnerchen schmilzt, und sie Korn bey Korn dichter beyfammen ordnet, daß sie also einen großen Wi derstand thun können, weil sie gleichsam als geschmelzte Rügelchen bey einander liegen, und davon entsteht die so ausnehmende Hårte des Stahls, sein Zerspringen wie Glas, feine Erweichung und Nachlassung im Feuer u. f. w. Der Stahl erhärtet nicht, wenn er in heißes Wasser eingetaucht worden. Denn die Hiße des Wassers treibt das Glühfeuer nur halb so geschwinde heraus, als es sonst kaltes Wasser thut. Zum Stahlmachen_muß man sich vorzüglich guten Eisens bedienen, und Steyermark hat vorzüglich gute Eisen, weil sie gute Eisenerze haben. Die erste Art, wie man Stahl macht, ist, wenn man recht ges schmeidige Eisenståbe cementiret, (f. Cementiren des Stahls) aber selten wird der Stahl auf den Stahlhut. ten durch das Cementiren hervorgebracht. Nur die Pies monteser bleiben noch dabey. Vielmehr fordert man von einer Stahlhütte, daß Stahl in Menge verfertiget werde, und dieses geschieht durch das Schmelzen weit eher, als durch das Cementiren, welches langsam von statten geht. Daher man auf Stahlhütten Stahl aus Eisen schmilzt. Wo bey den Grahthütten ein Hoherofen ist, da richtet man den Stahl aus dem Roheisen zu, auf die Art, wie das Frischen des Roheisens oder das Garmachen (f. die ses) deffelben. Der Heerd dazu aber besteht ganz und gar aus Kolengestübe, der Zusaß zur Verschlackung aber aus leichtflüßigem Sande, bas also abgelassene_Metall wird Technologisches Wörterbuch IV, Theil.

der Stahlstein genannt. Einige Erze sind schon an fich so eisenreich und so rein, daß sie auch im ersten Schmel zen schon Massen hervorbringen, welche nach dem Glühen und Hammern ein Mittelmetall zwischen gutem geschmeidi gen Eisen und dem Stahle, d. i. einem Halbstahl, vorstel. len, und solche Erze führen den Namen der Stahlsteine mit besserm Rechte, als gefrischtes Eisen. Andre und die mehresten müssen oft umgeschmolzen und geschlagen were den, verlieren die Hälfte ihres Gewichtes, bisweilen schon im ersten Schmelzfeuer, und geben doch nicht immer gu ten Stahl. Man bringt demnach ein gutes geschmeidiges Eisen aus dem Stahlsteine oder vom Frischheerde auf den Heerd einer Schmideeffe von Gestübe und Holzkolen bes deckt, doch nicht mehr, als daß das künftige Metall über haupt 2 oder 3 Zentner zusammen betrage. Mischer man unter die Kolengestübe den vierten Theil von schwarz ges brannten und gepulverten Hörnern, Klauen, Leder, Bors sten, Haaren, so geht die Absicht noch weit besser von statten, sonderlich wenn man Anfangs nur einen halben Zentner auf den Heerd einseher, und wenn dieser einige Minuten geschmolzen, etwa 20 Pfund Eisen zuwirft, wel ches aus klein zerschlagenen Stücken bestehen kann, damit das Feuer und das Brennliche die kleinen Massen desto ges schwinder durchdringen könne. Zum Schußmittel kann leichtflüßiger Sand zugeworfen werden. Man muß fer ner die Balgenform des Gebläses etwas tiefer richten, das mit der Zug des Windes nicht mehr an der Oberfläche des Metalls wegstreiche, und das flüchtige Brennliche verblas se, anstatt daß dieses gesammlet werden sollte. Man sie het die Schlacken von Zeit zu Zeit davon ab, rühret das Geschmolzene um, und wirst dann und wann Fett oder Talg zu, um das Verbrennen zu hindern, und wenn ends lich die Stahlmasse noch eine gute Stunde im Fluß ge ftanden, so räumt man die Kolen weg, und wenn der Stahl noch helle glühet, und kaum zu gestehen anfängt: so bricht man ihn in ziemlichen Stücken heraus, und diese werden von dem großen Stahlhammer wohl durch einan der geschweißt, dazwischen geglüht, und endlich im kalten Wasser abgelöschet. Gemeiniglich ist dieses Schmelzen und Schweißen noch nicht hinlänglich), einen Stahl von der gehörigen Härte hervorzubringen, sondern man muß ihn nach dem obigen Verfahren wohl noch ein paarmal umschmelzen, und die gedachte Arbeit wiederholen. Als denn wird der Stahl entweder in kuchenlangen oder in kurzen Stangen verarbeitet und versandt. Man schlägt auf den Stahl das Zeichen des Landes und der Hütte, wo er gemacht worden.

Stahl oder Eisen auf Silber zu probiren. (Pro birkunst) Weil Bley ein gefeiltes Eisen langsam zur Schlacke macht oder verzehret, so muß man bey dieser Probe 2 Zentner gefeiltes Eisen mit Zentner pulveristes tem Schwefel vermengen, erst etwas kalt rösten, und wenn der Schwefel verbrannt ist, Hiße geben. Davon verzicht sich der Schwefel und das Eisen, man reibt es hernach klein, und läßt es in 16 Schweren Bley verschlacken, um es weiter zu fapelliren, Die daraus erhaltene Silber Ji

oder

øder Gold werden fein gebrannt, kapellirt und geschieden. . unter den mancherley Proben, wie das edle Metall be handelt wird.)

Stahl schmirgeln. Wenn man stählerne Arbeit gut fhmirgeln will, so nimt man, nachdem solche mit der Schlichtseile und mit Baumol wohl abgezogen ist, zart gefchlammtes, oder durch zarte Leinwand gebenteltes Echinirgelpulver, machet mit Bauról eine dicke Salbe daraus, bestreicht damit ein hartes Holz von Apfelbaum der Weißbüchen, damit scheuret und reibet man den Stahl nach dem Striche der Länge. Dadurch zertheilet Rch der Schmirget in immer zårtere Stäubchen, welche fich mit den abgeriebenen schwarzen Stahltheilchen verbin den, und man darf nur dann und wann etwas Del zuse, Hen, und das Reibeholz weiter fortrücken lassen. Alsdenn bestreicht man ein mit Filz überzogenes Holz mit dem fein geriebenen Schmirgelöl, und dieser Filz Schleifer den Stahl schon viel zårter, als die Adern des Holzes thaten. Zuletzt wird der Stahl mit reinen Lappen abgerieben, und mit Kreidenstaub and weicher Leinwand blank gepußet. Auf folche Art schmirgelt man den Stahl silberweiß oder hells Blank. Soll er schwarzblank spiegeln, so wird er mir seis nem und in Wasser niedergestürzten Blutsteinpulver, vers mittelst eines harten Holzes, gerieben, nachdem man die rothe Farbe bey dem Feuer ins Holz einziehen lassen, und der Stahl silberweiß gemacht worden. (f. auch Poliren des Eisens)

Stahlspiegel, Spiegel von wohl geschliffenem Stahl, die man so gut wie andere metallische Spiegel zum Brenmen verfertiget. Sie sind gemeiniglich von konkaver Ge ftalt, oder hohl geschliffen.

Stahlspiel, (Orgelbauer) eine Orgelstimme, da ar ftatt der Glocken an Stahlstangen angeschlagen wird. Es liegt unmittelbar über den Manualtastaturen. Man hat dergleichen Spiel im Dohm zu Merseburg.

Stahlstangen, 6 Fuß lange Stangen, wovon 9 Stans gen in ein Gebinde gebunden werden, und einen Zentner bis 115 Pfunde wiegen, in welchen Bunden der steyer märksche Stahl herausgeschickt wird. (s. auch Fäfchenstahl) Stahl feigt, das daran befindliche Pröbchen wird Bunkler. (f. Stahl der Küpe)

Stahlstein, (Eisenhammer) das gute klarspreisige Ei, fent, so nach dem Guß wieder in der Effe geschmelzer wors den, und noch nicht Stahl ist, sondern erst durch fernere Bearbeitung in Hütten, wo er aus Rauheisen gemacher wird, bereitet werden muß.

Stabl zu löthen. Dieser wird beynahe wie das Ei fer gelöther, außer daß die zu löthenden Theile mit dem Lotbleim bestrichen werden. Man zerreiber Pferdeäpfel in Wasser, durchknetet sie mit_magerm Lehm, binder die zwey Stücken, die man förhen will, oder ihre Fugen, zufammen, und leger dünn geschlagen Messing oder Kupfer auf die Fugen. Alsdenn überschläat man alles mit dem gedachten (Lehm, bestreuet diesen über und über mit sein zerriebenem oder nur grob zerstoßenem Glas, legt denn die lothende Sache vor den Blasbaly in die Esse, läßt es

weiß ausglühen, wendet es auf allen Seiten um, und wenn es hernach erkaltet ist, so ist die Sache gelöthet.

Stahl zum Feuerzeuge, ein Stück ausgeschmideter Stahl, nach einer willkührlichen Gestalt, womit man entweder auf zundbaren Schwamm oder gebrannten Zunder auf einem Feuerstein Feuer schlägt. Ist in der Haushal tung eines der nothwendigsten Stücke.

Stahl zum Streichen, (Schuhmacher) ein walzen= artiges Stück Stahl, worauf derselbe seine Kneipfe und Messer streicher oder schärfet.

Stahnstück, (englischer Stahlmacher) das mittelske lange Stück, welches die Lehne eines Stuhls bilder, und zwischen den Hinterstapfen im Unterkrumpf und dem Kopfs stück eingezapfer vird. Es ist ein breites Stück, welches von beyden Seiten geschweist, auch manchmal, dech ißt nur seltener als ehedem, vorne ganz herunter mit Bildschni. herarbeit verzieret wird. Es erhält oben und unten einen breiten Zapfen, womit es in dem Kopfstück und dem Unterkrumpf eingezapft wird. (f. Tafelstuhl)

Ståbren, (Zuckersieder) das umrühren des Zuckers in den völlig angefüllten Formen. Dieses geschicht zu dreyen malen hinter einander, aber jedesmal nach einiger Zwischenzeit, mit einem Stock von Weißbüchenholze. Bey diesem Umrühren muß der Zucker in den Formen noch etwas warm feyn. Diese Arbeit ist ein wesentliches Stück des Zuckersieders, und es gehöret eine besondere Geschicklichkeit dazu, jede Art Zucker in erforderlichem Grade umzurüh ren. Trifft der Sieder diesen Grad nicht, so wird der Zus cker nicht locker und fein, sondern ungleich, und erhält Lis cken. Das ganze Geschässte muß daher mit vieler Kennts niß ausgeführet werden, welches sich auf die Erfahrung des Sieders gründet.

Staket, Lattenzaun. So nennt man die Verzäunung eines kleinen Gartens, oder andern kleinen Plages von aufrecht stehenden Latten. Sie werden auf zwey Queerstäbe oder Leisten, eine oben die andere unten ange nagelt. Die Leisten sind entweder in gemauerte Pfeiler eingelassen, oder an hölzerne Stiele mit eisernen Nägeln bevestiget. Die Leisten sowohl, als auch die aufrecht stehenden Latten, find behobelt, und die Köpfe der leßtern zierlich verschnitten, auch wohl fåmmtliche Latten nach eiz ner Bogenstellung neben einander gestellet.

Stall, (Baukunst, Landwirthschaft) ein Gebäude, wors inn das Vieh mancherley Art gestellet wird, um darinn das Futter und die nöthige Ruhe zu genießen. Die nothwendigsten Ställe bey einer Landwirthschaft sind: der Pferdestall, wobey man besonders darauf sehen muß, daß derselbe hell fen, als wodurch das Scheuwerden verhindert wird; ferner die Ruhställe, Schafftälle u. f. ro. (f. alle diese)

Stallbaum, in den Ställen ein starker runder Baum, welcher an den Ständern zwischen den Pferden an einen Haken angehangen wird, daß die Pferde nicht zusaminen, kommen können,

Stallung. (Jårer) Wenn sowohl mit dem kleinen Zeuge nach Hasen, Fuchsen, auch nach Rehen und Wölfen,

desgleis

desgleichen mit dem Schweinszeuge nach Sauen gestellet wird, so heißt der eingesteckte Ort oder Dickigt die Stallung.

Stamate, Stamette, ein wollner Zeug, der an vers schiedenen Orten der vereinigten Niederlande gewebet wird. Man machet ihn von allerhand Farben, und fårbet dazu insgemein die Wolle sowohl zur Kette, als zum Einschlage vorher. Die Stücke halten insgemein 32 bis 33 Ellen. Mau macht diesen Zeug ist aber auch in vielen andern Ländern.

Stamentin, f. Schwiegel. (Orgelbauer)
Stamerte, f. Stamate.

Stamin, f. Etamin.

Staminmacher. In so fern er nichts als Etamin machet, so ist er ein Professionist vor sich, und hat keine Ins nung, deswegen er sich auch von den gewöhnlichen Jeugs machern (s. diese) absondert. Sie erlernen das Etaminweben nach Willkühr in mehr oder wenigern Jahren, wie Sie sich vergleichen können.

Stamm, (Bergwerk) der 3 2ste Theil der ganzen nach 128 Kuren gerechneten Zeche, oder 4 Kuxen.

Stamm, (Forstwesen) an einem Baum das Stück zwischen den Wurzeln und den Aesten; die Stämme, so aus den Kernen gezogen werden, sind die besten, und den wilden Stämmen, welche von sich selbst wachsen, vorzus ziehen, denn sie geben dauerhafte, gesunde und frische Bäume.

Stamm, f. Schafft.

Stammband, (Böttcher) das oberste Band oder der Reif eines Fasses auf der einen Hälfte desselben, wenn solches zusammengesett wird. Es wird nachher, wenn das Faß vollkommen zusammengebunden ist, so wie auch die Halss und Setzbånder, wieder abgenommen, und das gegen gewöhnliche Bänder aufgeschlagen, denn sie dienen nur bey dem Zusammenseßen des Fasses gleichfalls zum Modell oder Muster, um die Ståbe zusammen zu bringen. Stammeifen, (Messerschmid) ist beynahe gestaltet wie ein Tageleisen des Tagelschmides, (f. dieses) allein anstatt des vierkantigen Lochs des leßtern erhält das Stamm eisen ein Loch nach der Gestalt der Klinge eines Messers, worein die geschmidete Klinge gesteckt wird, wenn die Scheibe oder der Absaß an der Klinge gebildet werden soll. (f. Stempel)

Stämmen, das Holz, (Forstwesen) das Holz in dem Balde, welches zum Bauen gebrauchet werden soll, durch Holzfäller abhauen lassen. Es erhält deswegen diese Bes nennung von dem Zimmermann, weil der Stamm des Baums so nahe an der Erde, als nur möglich ist, abgestam. met oder abgehauen wird.

Stammende, der untere Theil eines Baums nach der Wurzel zu, im Gegentheil des Topendes.

Stammhaare, Stammlocken, Stammwolle, gro: be, garstige und sträubige Wolle, welche schlimm zu vers arbeiten ist.

Stammholz, f. Oberholz.

Stammklafter, (Forstwesen) eine Klafter Holz, wel che aus den Stämmen, d. i. Stacken der gefallenen Bän me geschlagen worden.

Stammleiste, an den Rüft- und Leiterwagen eine starke Stange, welche unten auf der Achse steht, oben aber durch einen Ring an den Leiterbaum gesteckt wird, damit ich derselbe daran stemmen und stüßen könne.

Stammleiter, Hauptleiter, (Musiker) die Tonleiter von e zu e, nach welcher alle übrigen gebildet werden. Stammlohde, (Forstwesen) Lohden, d. i. junge Schüss se, welche aus den Wurzeln und Stämmen des abgehauesnen Holzes hervorkommen.

Stammschützenstange, (Kupferhammer) bey dem. Hammerwerke die neben jedem Hammer hangende Stan ge, die an einem Hebel bevestiget ist, der mit dem Schüß brett auf dem Wassergerinne zusammenhängt. Der Hams merschmid kann, vermittelst dieser Stangen, das Schüßs brett erheben oder niederdrücken, und hiedurch das Aufe schlagewasser und zugleich die Geschwindigkeit der Bewer gung der Hammer vermehren oder vermindern.

Stampe, (Uhrgehäusemacher) ein hölzernes Werkzeug, das in die Stampfe des Uhrgehäuses passet, und womit das Blech zur Schaale eines Uhrgehäuses eingetrieben wird. Ee ist ein cylindrisches Holz, das auf einer Grunds fläche flachrund ist, so wie eine Schaale des Uhrgehäuses werden soll. (f. Stampfe)

Stämpel, ein jedes mit einem Zeichen versehenes Werks zeug, es sey von Eisen oder anderm Metall und Holz, wo mit eine Sache beståmpelt oder bezeichnet wird, und vers mittelst eines Schlages oder Stoßes den zu zeichnenden Körpern mitgetheilet wird.

Stampel, (Nadler) die Form, worinn man den auf gesetzten Kopf einer Stecknadel nicht allein auf dem Schaft bevestiget, sondern auch demselben die gehörige Gestalt bey bringt. Er besteht aus dem Ober- und Untertheile, welche auf dem Kloß der Wippe angebracht sind. Der Unterstämpel, der als ein kleiner Ambos von ungefähr einem Zoll hoch, und ins Gevierte halb so dick, steckt in dent Klotz der Wippe. Seine obere Bahn ist verstählt, und hat gerade in der Mitte eine Grube, worein die Hälfte eis nes Nadelkopfs genau paffet. Nach derjenigen Seite zu, wo der Nadler sißt, ist von der Grube bis zum Rande der Bahn eine Rinne, die sich von der Grube bis zum ande nach und nach etwas erweitert. Der Nadelkopf fällt zur Hälfte in die Grube, und der Theil des Schafts biter dem Kopf komt nach seiner halben Dicke in die Rinn zu liegen. Auf diesen Unterstämpel paßt die andere Hälfte oder der Oberståmpel genau, so daß die Bahn des Olers stempels die Bahn des Unterstämpels aufs beste deckt und berühret. Der Oberståmpel hat in der Mitte seiner Bahn eben solche Grabe, und auch eine solche Rinne, wie der Ins terstämpel. Wenn sich beyde Stämpel berühren, so mús sen ihre Gruben auch genau auf einander fallen, so daß der Nadelkopf bende Gruben ausfüllet. Zu jeder Art von Nadeln, nach Beschaffenheit ihrer Größe, muß auch ein anderer Stämpel in die Wippe (s. diese) gesezt werden. Ji 2

Ståms

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