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bezahlte, seitdem man aber angefangen hat, in vielen ans dern Ländern solche so gut wie möglich nachzumachen, so ist ihr Werth schon merklich gefallen, ungeachtet sie in Ansehung der Gute noch allen andern vorzuziehen sind. Man macht sie ist häufig in Sachsen zu Annaberg und Schneeberg, in England, Frankreich und an andern Orten mehr. Zu Berlin und Potsdam werden auf Veranstal tung des Juden Ephraims sehr gute Spißen gemacht. (f. Kanten und Klöppeln)

Spitzen, (Hüttenwerk) in Ungarn soviel, als die Eisen

erfordert, welche von verschiedener Größe sind, damit das
Loch nach und nach größer und trichterartig werde: des
wegen denn die Spißen auch nach hinten stärker als vorne
find. Die Spitze roird bey dem Bohren mit einer Schnue
an einem Bogen, wie der Drillbohrer, (f. diesen) bewe
get, und man wählet nach Maaßgabe des verlangten Lochs
diefe oder jene Spike. Der kleinen Oeffnung des gebohr
ten Lochs wird nachher mit dem Diamant (f. diesen) die
Schärfe benonumen, und vermittelst einer hölzernen Spis
he, die die Gestalt der ståhlernen hat, mit Trippel poliret,
damit die Vergoldung beym Durchziehen nicht beschädiget_ausschmiden.
werde. Entsteht beym Ziehen durch die Erhizung ein un
ebener Theil oder Ring in den größern Löchern, so wird
das Loch von neuem mit der hölzernen Spiße und Trippel
poliret. Der Drahtzieher entdeckt dadurch den Ring in
den Löchern, wenn die Bergoldung an manchen Stellen
blåser wird, welches ein Zeichen ist, daß die Vergoldung
baselbst durch die Schärfe abgefragt worden. Die Spi-
Hen der Eisen, womit der Drahtzieher die Löcher bohret,
härtet er selbst, indem er sie in der Flamme des Lichts glü
hend macht, und im Wasser abkühlet, und es scheint, daß
die aufgelösten Theile des Talgs zum Härten das ihrige
heytragen.

Spitze, Fr. Sommet. So wird das oberste einiger
Dinge genennet, als z. B. die Spike der Pyramiden, der
Kegel, der dreyeckigten Frontons u. f. w.

Spitze am Brückenpfeiler, Fr. Avant Bec, (Bau kunst) die zwey außersten Enden der Brückenpfeiler, welche spitzig zugeben. Sie heißen auch die Gegenpfeiler am Bru ckenjoch). Diejenige, welche gegen den Strom sicht, heißt die Spitze oder der Pfeiler gegen den Strom, Fr. avant bec d'amont; der vom Strom abwärts sieht,, heißt der Pfeiler unterhalb des Stroms, Fr, avant bec d'aval.

Spitzeifen, (Steinmek) ein zugespißtes Eisen ohne Stiel. Es wird mit dem Klöppel getrieben, und bey Behauung der Steine in den stumpfen Winkeln nebst dem Zweyspitz (f. diesen) gebraucht. Auch die Bildhauer ha. ben ein dergleichen Eisen, dessen vier Seiten keilförmig in eine Spitze zusammen laufen, womit die Kanten eines Blocks und große Marmorstücke abgesprengt werden. Spitzen. (Glasschleifer) Dieses sind an einem Schaft anstatt der Scheibe des Rades (f. Rad) angebrachte Spi hen, die dazu dienen, anstatt der Scheiben die Punkte in einer auszuschleifenden Figur hervor zu bringen, z. B. die Augen einer Figur auszuhöhlen u. f, w. Diese Spitzen find, wie die Räder, von weichem Eisen.

Spitzen, (Nadler) die Nadeln an dem einen Ende auf dem Spiring schleifen und spiß machen.

Spitzen, nach gewissen Mustern entweder auf einem Klöppelpult geklöppelte, oder genähete, von Gold, Silber, Seide, Zwirn verfertigte schmale Gewebe, welche zum Besehen der Kleider der Frauenzimmer in Menge und von schöner Arbeit gemacht werden. Die brabanter Spihen oder Kanten von Leinen waren ehedem in großem Rufe und von so hohem Werthe, daß man sle höher als das Gold

Spitzenbåndchen, ein gewirktes, schmales, zartes und auf beyden Seiten durchlöchertes weißes Band, welches bey dem Spikennähen zu Einfassung und Umlegung der Blumen und Gänge in den genäheten Spißen gebrauchet wird.

Spitzenbley, Fr. Plomb de pointe, (Tuchscheerer) das vorderste Stück Bley, so vorne auf die Ecke des Lie gers der großen Tuchscheere gelegt wird, und womit dies selbe nebst den andern drey Hackenbleyen beschweret wird, daß der Lieger vest auf dem Scheertisch liege, und stark auf das zu scheerende Tuch drücken könne.

Spitzenfilet, (Buchbinder) ein Filet, womit Zierra then, welche gewirkten Epißen gleichen, auf die Bände der Bücher gedruckt werden.

Spitzen, geschmolzene, (Zuckersiederey) alle röthliche Spihen der Zuckerhüte, die entweder abgesprungen oder abgeschlagen find, werden in eine aufgestellte Pfanne ge bracht. Es wird dazu nur soviel Kalkwasser geschüttet, als nöthig ist, die Kerner zu zerschmelzen, und um diese desto geschwinder flüßig zu machen, wird ein kleines Feuer angezündet, und das Kalkwasser mit dem Zucker tüchtig durcheinander gerühret. Der Zucker wird nicht gänzlich abgefotten, wenn er aber sehr heiß geworden ist, so wird er in eine halbkuglichte mit Löchern versehene kupferne Pfanne gethan, die über einem beweglichen Kessel anges bracht ist, und mit einer Spatel alle diejenigen Stücke des Zuckers, die etwa nicht geschmolzen find, klein gestoßen, damit er auch in die Pfanne laufen könne. Wenn aller Zucker durchgeschlagen worden, so nimt man das Geräthe vom Kessel ab, und bringt durch den Spatel alles vollends in den Fluß. Während daß der Zucker noch sehr heiß ist, ` füllet man damit Bastardformen an. Wenn sie und der Zucker kalt geworden, so ziehet man den Stöpfel unten aus, damit der Syrup ausfließen könne. Anstatt sie wie die Bastarde mit einer erdnen Decke von Thon zu versehen, bringt man sie in ein Gewölbe, das man sehr warm hält,' damit der Syrup desto flüßiger bleibe. Die in den Fors men zurück bleibende Körner oder Zucker werden mit dem Rohen und mit Farinzucker vermengt, und zusammen in die Läuterungspfanne geschüttet, und dieser Zucker wird geschmolzene Spigen genennet.

Spitzengrund, der Grund in den Spigen oder dassi jenige Gewebe, auf welchem sich die Blumen der Spis hen befinden. Spitzen

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Spitzengrund, kleine zarte von weißem Zwirn über ein rundspitiges Hölzlein zusammengeschlungene und auss gezackte Ringlein oder Deschen, welche zum Theil anstatt der Zäckchen oben an die genaheten Spigen weitläuftig angestochen, theils auch bey anderer fauberer Natherey ges braucht werden.

Spitzenmuster, ein auf Papier entworfener Vorriß und Abschilderung derjenigen Blumen und Ranken, wor nach die Spitzen geklöppelt oder gendhet werden sollen. Spitzenrand, ein von weißem zartem Zwirn geklop. pelter schmaler Streif, der unten an die gendheten SpiBen statt einer Bevestigung angestochen wird, weil sonst folche Spigen leicht ausreißen würden.

Spitzenstich, heißt der künstliche und zarte Stich, wo mit die Blumen in den Spitzen oder in der feinsten Nå therey ausgefüllet werden. Hieher gehört der Marci panstich, einfach und doppelt, der andelkernftich, Röschenstich, Flammenstich, Schifftich, Erbsstich, Rettenstich, dichter Stich, schlechter Grund, einfacher und doppelter. Aus den mehresten Benennungen dieser Stiche kann man schon beurtheilen, wie sie beschafs fen sind, und was sie für Figuren hervor bringen.

Spitzfeile, (Feilenhauer) eine spise Feile, womit als terley Sachen spit gefeilet werden. Eo haben z. B. die Kammmacher solche Feilen, die Zähne der Kämme damit

zu spißen.

Spitzfeile, (Kammmacher) eine flache zugespißte Feis le, die aber anstatt der Feilenhiebe nach der Breite schar fe Rämmel oder Kerbe hat, womit die eingeschnittenen Zähne der groben und weiten Kämme zugespißt werden. Jeder Zahn wird auf jeder Seite des Kammes zweymal zugespißt, nämlich erst auf der linken Seite des Zahns oder auf dem Singer, unb hernach auf dem Unterhalter. Diese Benennung, auf dem Finger und Unterhalter feilen, hat ihren Ursprung daher, weil der Professionist, wenn er einen Zahn auf der linken Seite mit der Feile spihet, den benachbarten Zahn mit einem Finger der linken Hand zus rück bieget, damit er ihm beym Feilen nicht hinderlich fey; spißet er aber den Zahn auf der rechten Seite, so fann er den Finger der linken Hand nicht so bequem an, bringen. Er nimt daher in diese Hand einen Unterhals ter, (f. diesen) und biegt hiemit den benachbarten Zahn zur Rechten zurück.

Spitzflöte, (Orgelbauer) ein Orgelregister, so eine Art von Gemshorn ist, nur daß es im Mundloche weiter und sben etwas mehr zugespißt, als diese, seyn muß. Körper find also nicht von einerley Weite, wie die Pfeiflein Ihre des Siflets. Man nennt sie auch Spillflöte, von spill. Einige vermengen sie auch mit den Block: Pflek- Flachader Plockflöten, und des Tones wegen könnte man sie auch dafür halten, weil die Spikflöten, wenn sie etwas weiter gemacht werden, als die Gemshörner, fast eben so Stumpf lauten, als die Pflockflöten. Die Spigsten has Ben gemeiniglich & oder 4 Fußton, selten aber 2 Fuß, wie Die Pflockflöten.

Spitzglas, (Glashütte) eine Art Weingläser, welche sahz der Kelchgläser. unten, ehe der Fuß ansångt, spißig zu laufen; im Gegen

demünze, so aus dem Schneebergischen Bergwerk zu Zwi Spitzgrofchen, eine 1476 geschlagene sächsische Scheis schen galt, hernach sind sie auf 15 Pfennige gestiegen, da, dfau gemünzet worden, und Anfangs einen guten Gros her sie noch Sunfzehnerlein heißen; ist gelten fie 18. Pfennige, man sieht sie aber selten mehr.

de, hartes kiesigtes Erdreich damit zu gewinnen oder zu Spinbacke, Spitzbaue, eine spißige Haue oder Has zerhauen.

Spinbacke, (Steinbrecher) eine Spißhacke oder ein, eisernes Werkzeug, mit einer langen starken Spiße, so vers stahlt ist, mit welcher man in Frankreich gewille Steine ju Dächern bricht, die sich in Platten spalten, und Lave genennt werden, und womit man Dacher deckt.

Spitzhacken, (Vergolder) ein Eisen, welches eine gez frümmte Klinge mit einer Spike hat, womit der Bilds hauer, nachdem der Kreidearund aufgetragen ist, den Ause wuchs der Kreide in den Vertiefungen und Schnörkeln heraus kraft und alles reparirt, welches die Figuren ver unstalten könnte.

Spinhafer, (Landwirthschaft) leichter Hafer, welcher außer den Graunen noch zwey lange röthliche Spißen hat, und besonders in Meißen häufig unter dem andern Hafer. wächst.

(f. Faustel) an einem Ende spit ist, denn erhält es dies Spichammer. (Bergwerk) Wenn das Bergfåustel fen Namen. Man kann es oft wie eine Keilhaue ges brauchen.

Spitzhammer, (Grobschmid) ein Hammer, der an dem einen Ende eine scharfe spiße Pinne hat, womit man Hufstempel vorgeschlagen oder geftemmt worden. die Löcher des Hujeisens völlig durchschlägt, die mit dem Hufeisen wird zu diesem Endzweck auf einen Kloß geleget, die Spitze dieses Hammers in das Loch gefeßt, und mit dem Possekel auf den Kopf des Hammers geschlagen.

Das

welche mit messingenen Saiten bezogen ist.
Spitzharfe, (Musiker) eine spißig zulaufende Harfe,

Spitzbaue, ein großer Hammer mit einer langen stars. ten Epiße, oder eine Art von Haue. (f. Karst, Weinbau) Spitzbauer, f. Lebrbauer.

eine Frisur, die den Namen von ihrer Gestalt hat. Und Spirkafefrisur, Schiffsfrisur, (Frauensschneider) was giebt die Mode nicht den Sachen für Gestalten und Zeuge also geleget, daß sie die Gestalt eines Spitkäses oder Namen? denn die Falten dieser Frisur werden von dem . Eleinen Kahns erhalten. Diese also gelegte erhabene Fab ten, welche rundum bendhet werden, werden mit Schafs wolle ausgestopft, damit sich die Frisur erhebe und auch länger daure.

Spinkerzen, (Wachsbleicher) Altarlichter, die auf eis niß überzogen worden, auf eine Epiße gesteckt werden, nen Stock von Blech oder Holz, der mit Wachs oder Firs daß beyde zusammen das Ansehen einer langen Kerze haben.

Spitters

Spitzkerzenstiele, Fr. Sauches à pointes, eine ge wisse Art von Altarkerzen, wovon der obere Theil, welcher der kleinste ist, eine Spite hat, worauf eine gemeine kleine Kerze steht, der übrige Theil ist ein Zusaß, der bestån. dig bleibt, und von verschiedenen Materien zusammenges seßt ist, und dieses ist denn der falsche zugesetzte Theil, wels chen man Spikerzenstiel nennet, der von großem Nußen zur guten Haushaltung ist. Denn eine. ordentliche Altar. terze, wenn sie auf das Drittel ihrer Länge abgebrannt ist, wird zu kurz, und hat auf dem Altar kein gutes Ansehen. Diese Spitzkerzenstiele endigen sich aber mit einem Spieß, worauf eine Kerze steht, bey welcher das obere Theil des Kerzenstieles sich endiget. Diese Stiele sind von Holz oder Eisenblech gemacht. Diese lehte Art ist die beste, indem fie nicht so leicht wandelbar wird, als das Holz, welches nach Beschaffenheit der Luft bald schwindet, bald quillt, und verursachet, daß das Wachs, womit der Stiel über zogen ist, abspringt. Die hölzerne Stiele werden von leich, tem und sehr trocknem Holze gemacht, welchem man die Gestalt einer Kerze giebt. Gegen die Höhe zu mache die Dicke des Wachses einen Absaß, welcher den Fuß der Kerze ausmacht, bey welcher der Stiel ein Ende nimt. Diese Spitzkerze steckt auf einem Nagel. Das Ende der Kerze muß mit dem Stiel wohl zusammenpassen, und so zusam menschließen, daß nichts hervorrage. Die andere Art von Stielen ist eine blecherne Röhre, in Gestalt einer Kerze. Man macht sie so lang, als man sie braucht; oben an der Röhre leitet man einen kegelförmigen, eifenblechernen Ha ken ungefährs bis 6 Zolle lang an, auf welchem die Wachskerze steht, und auf dem Stiele vest gehalten wird. Es wird weiß Papier um das Blech geleimet, und wenn das Papier wohl trocken ist, so werden die Stiele um die Reifen mit Wachs so begossen, wie die Dachte an andern Wachslichtern. . diese) Wenn das Wachs darauf vest geworden, so nimt man einen nach dem andern und roller fie auf der Tafel, wie andere Lichter, alsdenn wird das Wachs abgeschnitten, welches über das Blech hervorraget, und damit es sich nicht unterhalb hinab senke, so bevesti get man es mit einem weißen Floretbande. Die Spigen dieser Stiele sind kurze Kerzen, deren untere Dicke mit ber obern Dicke des Stiels überein kommen muß, damit man die Zusammensetzung nicht gewahr werde. Man pfles get auch wohl, um diese Zusammensetzung besser zu verber gen, einige vergoldete Zierrathen in Gestalt eines Ringes ze. anzubringen. Anstatt des Wachses überzieht man die Stiele oft mit Bleyweiß, so mit Oel abgerieben, und mit Terpentinessenz weich gemacht worden, hernach aber mit sehr weißem Firniß, so von schönem und in Weingeist auf gelofeten Sandarach gemacht ist. Gemeiniglich ist es hins langlich, diesen Firniß zwevmal aufzutragen.

Spintefiel, (Kupferschmid) die Kessel werden von die fem Professionisten in zwey Sorten getheilet, in Spitzs und Waschkessel. Sie unterscheiden sich blos darinn, daß der Spitzkessel in seinem Rance keinen Draht hat, und daher nicht umgelegt ist, der Waschkessel dagegen um der Dauerhaftigkeit willen einen Draht im Rande hat, und

der Rand um diesen Draht umgebogen und darin bever stiger ist.

Spitkolben. (Glaser) So wird der Vergöhrungs kolben genannt, wenn seine Pinne spis ist; so wie er auch Plattkolben heißt, wenn solche platt ist.

Spitzmuscheln, eine Art vielschaaliger faft cylindris scher, an dem einen Eude aber zugespitzter Seemuscheln. Spitzpinsel, (Maler) ein Haarpinsel, der dem Borz fenpinsel entgegen gesetzt wird.

Spitzrad, Juspitzred, (Nadler) ein Rad, vermits telst dessen der Spitzring umgetrieben wird, und die Nas deln zugespitzt werden.

Spirring, (Feilenhauer, Nadler) eine Scheibe vor massiven Eisen geschmidet, mit Feilenhieben versehen, woos mit die Spigen der Nadeln abgeschliffen werden. In die Scheibe wird, nachdem sie geschmider worden, in der Mitte ein vierkantiges Loch mit einem Meißel erwärmt ausges hauen. Denn ein solcher Ring hat völlig die Gestalt eines kleinen Schleifsteins. Die Stirne dieses Ringes ist etwa un zwey Finger dick verstähtet. Der Feilenhauer schmidet nach der gedachten Dicke ein Stück Stahl aus, daß es so lang wird, als der Umfang der Scheibe, und stres ket es so breit aus, als der Ring dick ist. Diesen Streif von Stahl schlägt er erwärmt um die Stirne der Scheibe, und schweißt beyde Metalle zusammen. Beym Hauen der Feithicbe dieses Ringes wird ein Holz durch das Loch. desselben gesteckt, und das eine Ende auf den Hauamboß, das andere aber auf das Knie des Arbeiters geleget. Am jede Seite des Holzes schlägt der Arbeiter einen Nagel in den Amboßsłock, und schlingt um das Holz und die bey den Nägel einen langen Riemen, den er mit seinem Fuße vest halt. Wenn eine Stelle der Stirn gehauen, welches mit den gewöhnlichen Handgriffen des Seilenbauens (f dieses) geschieht, so wird der Riemen etwas nachgelassen, und der Ring kann weiter umgedrehet werden. Der Ring wird so wie die Feilen gehärtet.

Spitzringspindel, Fr. fuseau à meule, (Nadler) die Achse oder Welle, um welche sich der Epißring umdrehet, fels bige ist au beyden Enden zugespitzt. Diese Spitzen gehen uns gefahr zwo Linien tief in zwey Stücken Holz, welche man, so wie die Löcher weiter werden, nåher aneinander bringt.

Spinröhrchen, (Gewehrfabrik) das unterste messins gene Röhrchen, worinn das Ende des Ladestocks an einem Gewehr zu stecken komt, und auf dem Stoßblech ruhet. Er hat seinen Namen davon, weil an der Röhre selbst ein spit zulaufendes Stück angegossen und in den Schaft vers senket ist. Es bedeckt das Loch oder die Deffnung des Stoßblechs. Unterwärts hat das Röhrchen einen Zapfen, womit es durch ein Loch mit einem Stifte an der Ladestocks röhre des Schafts bevestiget wird.

Spinfäule, f Obeliskus.

Spitzstahl, Stechfiabl, (Drechsler) ein Dreheisen, so vorne eine dreykantige Spiße hat, und womit der Horns drechsler das Horn beym Drehen aus dem Groben dreher oder es schröter, nach der Kunstsprache, vor. Dieses Dre

Ft 3

eiferry

eifen, so wie auch der Rundstahl und der Hohlmeißel, werden alle zusammen, da sie alle gleiche Dienste thun, Schrotståhler genannt.

kurz, so wird es durch das Werfen (f. dieses) der Ma schen ausgedruckt, ist es aber lang, so daß es aus mehre ren Maschen über einander steht, so kann man es auch ketteln (f. dieses) Die Vierecke dieses Zwickels sind aber je derzeit so über und neben einander gestellet, daß die Figur spitz zuläuft. Dieser Zwickel erhält jederzeit über sich eine Blume, die von Chinettmaschen oder durch das Durchbre chen entsteht, auch hat er Ranken an den Seiten, und diese Ranken sind auch öfters durchbrochen.

Spinstahl, ( Mechanikus) ein Dreheisen oder Ireh_teln (f. dieses) stahl dieses Künstlers. Es ist eine dünne Stange in einem hölzernen Heft, die vorne am Ende zwey Facetten yat, die eine Spise bilden. Man prüpft hiemit ein abgeschrupf zes oder aus dem Groben gedrehetes Metal, ob es auch durchgängig rund ist, und mit der Spike schneidet man auch bey der Bearbeitung seine Reifen oder Einschnitte ein. Spinstein, (Nadler) ein runder feiner Schleifstein, die auf dem Spiring zugespißte Nadeln darauf zu poliren, Spitzstempel, f. Sparrnfiempel.

Spitzstichel, Jeiger, (Edelgesteinschneider) ein kleis. nes Werkzeug, womit von dem Wappenschneider Stellen in den Figuren geschnitten werden, sie haben eine schatse Spike, und sind von Eisen, wenn sie zum Schneiden ges braucht werden, von Zinn aber, wenn damit poliret werden soll. Der Künstler gråbt mit diesem Stichel das Au. ge in der Figur aus. Auch ein ähnliches gespitztes Instru ment hat der Petschierstecher, romit er gleichfalls kleine Etellen in fein Metall gråbet,

Spitzfödel, Fr. Etibois, (Nadler) ein in das Ge rüfte der Belle, auf welcher der gezogene Draht durch das Zieheisen gewickelt wird, bevestigter Pflock, an dessen Ens. de sich Kerben befinden, in welche man das Ende des Mes... fingdrahts legt, wenn man es mit der Feile vorspiken will, damit es so dünne werde, daß es durch die Löcher des Zieheisens gesteckt werden könne.

Spleissen, große garmachen, Fr. le raffinage de coivre, eine Arbeit auf Kupferschmelz- und Saigerhütten, dadurch das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner oder gar gemacht wird. Es wird dazu ein eigner überwölbter Ofen erfordert. (f. Spleißofen)

Spleissen auf die Gare, Fr. Raffinage faite une feconde fois en cuivre parfait, die Arbeit, dadurch die in das Gelf gesplissene Kupfer vollends gereiniget werden.

Spleissen in das Gelf, Fr. Raffinage fur le Jaume; in Ungarn das erste Garmachen der Kupfer, da dies selben nicht völlig rein ausfallen, sondern nur zur Saige rung vorbereitet werden, und ihnen die gröbste Unreinig keit benommen wird.

Spleißheerd, Fr. Foyer à raffiner le cuivre, der Heerd am Garofen auf Kupferschmelzhütten, darein das Kupfer, wenn es gar ist, gestochen wird.

Spleißbütte. So nenut man auf dem Harz eine Hüt te, in welcher das Königskupfer verschmolzen und rein genacht wird, welches in andern Gegenden das große Gar machen genannt wird. (s. auch Spleiffen)

Spleißknecht, Fr. Ouvrier de raffinage, der Arbeis ter auf Kupferschmelzhütten, welcher die Spleißarbeit verrichtet.

Spleißmeister, der erste Arbeiter beym Spleißofen auf Kupferhütten, welcher das große Garmachen besorget. Spleißofen, Großgarmachofen, (Schmelzhütten) der Ofen, worinn gespleißer oder das Schwarzkönigsfupfer im Großen gar gemacht wird. (f. Großgarmachen) Dies fer Ofen hat ins Kreuz 4 große und lange Anzüchten, die 1 Fuß breit, Fuß hoch, und mit breiten Steinen gedes

Spitzzwickel, (Strumpfwirfer) ein Zwickel des Strumpfes, der auf beyden Seiten durch Ranken be gränzet wird. Er hat eigentlich den Namen davon, daß er oben spit zuläuft, freylich so wie auch der Queerzwi. cel, allein die Maschen gehen hier nicht die Queere, son dern laufen mit dem llebrigen des Strumpfs in einem fort. Dieser Spihzwickel kann auf eine dreyfache Art gez macht werden, durch die Laufmasche, Chinett und Chrifett. Der Zwickel mit der Laufmasche entsteht folgender gestalt: Ein solcher Zwickel ist aus mehreren Laufma schen (s. diese) zusammengescht, und diese Laufmaschencket find, worauf 8 kleine vierzöllige Anzüchten liegen, die werden dergestalt mit einander vereiniget, daß sich der Zwi cel zuspißt und bildet. Nur an den Stellen, welche den Zwickel bilden follen, werden abwechselnd Laufmaschen mit andern Maschen unterbrochen gewirkt, rundum aber wird der Strumpf, wie gewöhnlich, mit andern Maschen gewirket. Der Strumpf wird also auf diese Art obne kleine Theile fertig gewirkt. Statt der Laufmaschen kann man aber auch Chinett anbringen, d. i. es werden durch brochene Maschen (s. Durchbrechen) also in dem Wirken gestellet und geordnet, daß sie einen spißen Zwickel bilden, auch Chinettstrümpfe) Die dritte Art dieser Zwickel, die man Chrisett nennet, entsteht dadurch, daß die ganze Figur des Zwickels aus lauter Würfeln oder Vierecken zu sammengesest, und jeder Würfel von dem benachbarten sowohl nach der Länge, als auch Breite der Figur, jederzeit um eine Masche entfernt ist. Iß ein solches Viereck nur

mit Ziegeln gedeckt sind, und in den Winkeln mit Schlas
cken voll geschüttet werden. Darüber wird eine Leimsohle
1 Fuß dick geschlagen, mit einer ähnlichen Flammgasse wie
bey den Treibheerden. (s. diese) Die Breite des Ofens bes
trägt 8 Fuß im Durchschnitte, und seine Höhe vom Leims
boden bis an das Gewölbe 4 Fuß im Lichten. Das Ges.
wölbe ist nicht von Backsteinen, sondern von Werkstücken
gemacht, welches viele Jahre dauert. Der Heerd im Ofen
wird aus 15 Barren schweren Geßtübbe (dazu nimt nian
auf 14 Barren Leim 2 Füllsaß Kollösche) und 5 Barren
röthlichen Sand geschlagen, welches, bis es sich ballen läßt,
angefeuchtet wird. Der Eand bindet das Gestübbe besser, ›
und behält auch die Wärme.. Man schlägt den Heerd.
sehr west and s Zoll dick, bedeckt ihn mit etwas Eirch,
und seht darauf, wenn der Heerd noch naß ist, das Kupfer-
auf, macht im Flammofen Feuer, wodurch der Heerd all-

mählig erwärmt wird. Wenn das Kupfer von der Hite weiß wird, läßt man das Gebläse an, welches 2 Formen und daran Schnepper hat, die theils den Wind dirigiren, theils auch verhindern, daß das Gebläse kein Feuer fängt. An dem Ofen sind 2 große Nebentiegel, worinn nachher das gespleißte Kupfer abgestochen, und darauf in Scheiben heraus gerissen wird. Diese Tiegel find mit leichtem Geftübbe ausgeschlagen, welches, aus einem Gemenge von 2 Faß Kolen und 2 Trog Leim besteht.

Spleißtiegel, Fr. le baffin, der Stichheerd, darein das gespleisete Kupfer aus dem Spleißofen gestochen wird.

Splint, (Eisenarbeiter) ein eiserner Keit, der in ein Loch eines Bolzens oder dergleichen gesteckt wird, daß der, felbe nicht heraus glitschen kann. Damit der Splint vest fiße, so hat er an einem Ende einen starken Absaß als ein Kopf, das andere Ende aber ist gespalten, welches man von einander biegen und umlegen kann, daß er also aus dem Loche des Bolzens oder Spannagels nicht heraus kann.

Splintchen, (Tuchscheerer) die spißigen Häkchen, womit sie den sogenannten Frosch, (f. diesen 3) fassen. Der Frosch und Deckel der Tuchpresse werden mit eisernen Nå. gelu zusammengehalten, und oben mit Splintchen oder Federchen bevestiget, daß sie nicht wieder ausfallen können. Splinthammer, (Grob- und Nagelschmid) ein Ham: mer, der auf beyden Seiten eine runde Bahn hat, wovon aber eine Seite kürzer, als die andere ist. Man schmidet mit demselben Någet.

Spliffe, (Böttcher) die gespaltenen Bandstöcke, so wie fie zu den Beifen und Bändern verbraucht werden. Die Bandstöcke werden nach ihrer Dicke in zwey oder drey Theile gespalten. Die in zwey Theile spaltet er blos mit dem Handbeil, in drey Theile aber werden sie mit dem Dreyklóber (f. diesen) gespalten. Zu diesem Behuf spal. ter das Beil jederzeit oben das Ende des Bandstocks dem Dreyklöber vor, und bestimmt hierdurch das rechte Maaß der Bänder und Reifen.

Splisse, Spåne, Dachspåne, dünne 2 Zoll breite Bretterchen, etwa ein paar Linien dick und so lang, als die Dachziegel, in deres Rihen sie bey dem Dachdecken ge: leget werden. Man muß sie nicht mit den Schindeln verwechseln.

Splitterholz. (Forstwesen) So nennt man in eini gen Gegenden das Hauholz, welches zu seiner Zeit geschla= gen oder abgetrieben wird, zum Unterschiede vor dem Hagebolz.

Splitts, (Schiffsbau) die kleinen Fähnchen, welche wie die Wetterhähne auf dem Hause auf den Masten den Wind bezeichnen. Die auf dem zweyten Maft hat der Steuermann immer im Gesichte.

Spolein, Spoalein, Spoleinschützen, (Seiden, wirker) ganz kleine Schußen mit ihren kleinen Röllchen, derer der Brofcbirer eine große Menge gebrauchet, indern derfelbe alle mögliche Scharten, von seinen einzubroschiren: den Farben, eine jede befonders, auf dergleichen kleinen Spulchen ausgewickelt, und jede auf ihrer kleinen Schüße

stecken haben muß. Alle diese Schüßen mit ihrer Seite liegen zu beyden Seiten seines Sites in den an den begden Hauptpfosten des Stuhls gemachten Fächern schon so geordnet, daß der Broschirer nur zufassen darf, um dem erforderlichen Faden einzubroschiren. (f. Broschiren) Spoleinschützen, f. Spolein.

Spont, (Wasserbau) bey einer Röhrenlegung an der furzen, kaum drey Fuß langen, ungefähr alle 100 Fuß ges legten Röhre das mit einem Stöpsel zugemachte Loch dieser Röhre. Bey diesen Nöhren oder Wechseln sieht man in der Folge nach, wenn sich das Wasser verstopft, oder einen Ausbruch bekommen hat, als welche Stellen aufges graben werden. Deswegen man sich auch diese Sponte bes merket, damit man sie bey der Untersuchung gleich finder fann.

Sponton, (Gewehrfabrik) eine Art von Waffen, die die Offiziere von dem Fußvolk führen. Es hat beynahe die nämliche Gestalt wie das Kurzgewehr, (f. dieses) besteht aus den nåmlichen Theilen, wie dieses, blos daß das Blatt des Spontons nicht so lang, aber etwas breiter ist. Nachdem es geschliffen und poliret worden, wird gemeinigs lich der Namenszug des Regenten, wie auch der Name des Regimentschefs eingeäßt und vergoldet. Der Schaft oder die Stange ist nur kurz und leicht, und erhält, wie das Kurzgewehr, unten einen von Messing gegossenen Schuh, der die Gestalt eines spitzen Kegels hat, hohl und auf das unterste Ende der Stange bevestiget ist. Spontoneisen, f. vorher.

Spor, f. Spur..

Sporen, (Baukunst) mit Eisen beschlagene oder mit scharfen Spihen und, Ecken beschlagene Bäume an den Brücken, damit sich die großen Eisschollen daran zerstes fen. Sie sind von den sogenannten Eisböcken nody vers schieden.

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Sporen, (Schiffsbau) in einem Schiffe die großen hölzernen Kloke, welche in ihrer Mitte viereckigte Löcher haben, werein die Masten mit ihren untern Enden einges seht werden. Zwey von denselben sind unten auf der Riels schwinne bevestiget, der dritte aber zu dem sogenannten Besaanmaft befindet sich auf dem unterften Verdeck.

Sporen gewöhnliche, fiel imterscheiden sich von den Husarensporen (f. Sporn) darin, daß sie keinen Steg haz ben, daher sie auch nur einmal zerschrotet werden, and an dem Ende jedes Schenkels einen Fuß mit Knöpfen und eine Schnalle haben. Man giebt ihnen aber auch wohl statt des Fußes an der Spike jedes Schenkels einen wiers kantigen Ring, worinn die Riemen bevestiget werden. Es wird zu diesen Sporen gleichfalls wie zu den Husarens sporen erst ein Stück gerades Eisen geschmider, and an einem Ende der Hals zum Rade ausgestreckt, weil fie aber keinen Steg erhalten, so schrotet man das breite Ent de nur einmal von einander und bildet aus den beyden Streifen die Schenkel wie dort gezeigt worden. Die Spike jedes Schenkels wird platt geschmider, zerschrotet, und zu zwey runden Lappen, oder Füßen ausgebildet. Jeder Fuß erhält mit einem Doru ein Loch, worinn an

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