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bel die Maschiene in Bewegung sehen und Acht geben, wenn ein oder der andre Faden reißt. (I. Spinnmühle, wobey sich alles erklären läßt) Das wichtigste ist, die Maschiene zu jeder Art von Gespinnst zu stellen. Nach dem die Seide reich soll besponnen werden, nachdem wird auch viel Lahn hierzu erfordert, und mit einem Loth Lahn fann man Loth Seide aber auch 5 bis je ein ganzes Both bedecken. Je reicher der Faden seyn soll, desto lang femer muß sich die Maschiene bewegen und desto schärfer werden daher die Schnüre gespannt und umgekehrt. Die zu bespinnende Seide wird auf die oberste Spulen der Maschiene gesteckt und wenn die Maschiene in Bewegung gesetzt wird, so wickelt sich der Lahn auf den Läufern, die in der Mitte der Maschiene angebracht sind, auf den auf bie unterste Rollen sich wickelnden Seidenfaden. Die Mas schiene muß ganz langsam bewegt werden, well sonst die Faden reißen möchten.

Spinnen des Knopforabts, (Nadler) berjenige Draht, der die Köpfe der Nadeln bildet, muß auf dem Knopfrade gesponnen werden. Die Nadler bevestigen das Ende des Knopfdrahts an der Knopffpindel, ([. die fe) ergreift den Draht kurz vor der Knopfspindel mit dem Knochhols (f. dieses) mit einer Hand, und mit der andern dreht er die Kurbel des Knopfrades um, und seht dieses in Bewegung. Mit dem Schnurrade läuft die Spille mit ihrer hölzernen Welle und also auch die bevestig te Knopfspindel und der Knopsdraht wird darauf gleich einer Spirallinie aufgewunden, wovon er nachher die Na belknöpfe schneidet.

Spinnenstein, ein länglichtrunder fast enförmiger Stein, welcher mit einem Stern, wie die Kreußspinnen, gezeichnet ist, und beynahe die Gestalt des hintern Theils einer Spinne hat.

Spinnenwebengarn, (Jäger) eine Art von hohen Neben, womit man Rebhühnern und andern Vögeln nachstellt. Es giebt einfache, doppelte und dreyfache. Die einfachen haben Rinken, welche in einer Seimen laufen, und etwa 80 oder 100 Schuh lang, und 16, 18 bis 20 Schuh hoch sind. Die doppelten und dreyfa. then find wie die Steckgarne; sie werden mit Stangen hoch aufgerichtet und gestellt nach Gelegenheit, so vielman beren hat, furz vor der Dämmerung, wenn sich Tag und Nacht scheidet; und alsdenn sucht und treibt man die Hüner auf. Man kann diese Garne zu allerhand Sorten von Vögeln gebrauchen, und werden sie auf einerley Art gestellt. Doch müssen sie zu den wilden Enten, Schnepfen und Rephünern etwas stärker als zu den kleinen seyn. Die Wachteln kann man nicht besser fangen, als wenn nur noch einzelne Frucht steht. Da stellt man, soviel man dieser Garnlein hat, auf, macht eine Schnur mit Lappfe bern und untermengten Schellen, und diese Schnur wird von zwey Personen allmählich nach dem aufgerichteten Garn gezogen. Wenn nun die Wachteln dem Schellen, geräusche zu entfliehen suchen, so fallen sie in die Garne. Eben so macht man es auch im langen Grase.

Spinner, f. Gold- und Silberdrahtplåtter.

Spinnet, Fr. Epinette, (Musikus) ein mit Saiten bezogenes Inftrument, als ein länglichtes am Ende schmal zugel;endes Kästchen gestaltet. An der geraden Seite hat es ein Klavier, wodurch inwendig, wenn es gerühret wird, die Tangenten erhoben werden, und durch das Anrühren ihrer Federn, die stählernen oder messingenen Sais ten, womit es bezogen ist, erklingen lassen. Man hat sie von verschiedener Größe. Die kleinsten, welche ei gentlich Spehmet heißen, haben oft nicht volle vier Oktas ven. Die größeren, die man Klavizimbel nennt, sind unten und oben etwas höher, und die größten sind die Flügel, (f. diesen) diese dienen zum Fundament bey gro Ben Konzerten.

Spinnhäuser, Zuchthäuser für liederliche Frauens.

Teute.

Spinnbaken, (Landwirthschaft) ein hölzernes Werk. zeug mit einem Haken, vermittelst dessen die Landleute ihre Seile spinnen.

Spinnbåtte der Seidenwürmer, (Seidenbau) diejenigen Abtheilungen, worinnen diese Wärmer sich be spinnen. Es sind Gerüste von Brettern, die insgemein mehrere Stockwerke übereinander haben. Zwischen zwey und zwey Boden dieser Stockwerke stellt man abgelaubte Reiser von Birken in verschiedenen Reihen nach der Breis te der Boden auf, und zwey und zwey Reihen stehen so weit von einander ab, daß man einen Bogen Papier zwis schen ihnen auf einen Boden der Spinnhütte legen kann. Bor jedem Boden eines Stockwerks muß aber eine Leiste feyn, weil die Würmer ohnedem öfters auf der Hütte fallen. Zwischen zwey und zwey Reihen der aufgestellten Reiser bringt man die Würmer auf einen Bogen Papier, legt aber noch etwas Blätter auf dieselben, weil zuweilen einer oder der andere noch nicht sogleich geneigt zum Spin nen ist. Diejenigen Würmer aber, fo fich zum Spin. nen begeben, kriechen in die Reiser, worinn sie sich mit einen Cocon einspinnen. (f. Spinnen der Seidenwürs mer.)

Spinnlappen, (Seiler) ein Stück Tuch, bas zuweis len mit Wasser angefeuchtet wird, welches um den zuleķt gesponnenen Theil eines Fadens währendem Spinnen ge halten wird. Hierdurch wird der Faden nicht allein ges schmeidig, daß er nicht beym Spinnen zerreißet, sondern man glåttet ihn auch zugleich.

Spinnmaschienen, Maschienen, die in England er funden worden, auf welchen man zugleich mit einmal mehr als einem Faden von Leinen, Baumwolle oder Wolle spinnen kann. Sie find von verschiedener Art, aber so künstlich zusammengeseßt und bestehen aus so vielen Theilen, daß man den Mechanismus und die ganze Mas schiene selbst ohne einige sehr deutliche Zeichnungen ohn möglich beschreiben kann. Ich muß es also bloß an der Anzeige bewenden lassen.

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Spinnmåble, diejenige künstliche Maschiene, wos durch der Spinner im Stande ist, zugleich verschiedene Faden Seide mit Gold oder Silberlahn zu bespinnen und in ein reiches Gespinnst zu verwandeln. Das Ge

Stelle

Ober an der Scheibe ist ein Draht beveftiget, welcher eine kleine Rolle hält, die nur etroas vor der Lahurolle her vorrager. Diese kleine Rolle, richtet oder leiter den Lahn auf den seidenen Faden, wenn ihn der Läufer bey der Bes wegung um die Seide wickelt. Endlich ist zwischen vier und vier Läufern ein kleiner hölzerner Schieber in der Latee dieses Abschnitts eingefaßt, um durch eine kleine Rolle unten an demselben die Schnur, wodurch die Läufer be wegt werden, zu spannen. Den Schieber hält eine Schraube hinter der Latte des Abschnitts. Jederzeit ist eine solche Rolle zwischen zwey Läufern bevestiget. Bey andern Maschienen wird der Schieber von einer Feder, wie bey den Gehäusen einer Taschenuhr, gehalten. Auf der Kante des untersten Abschmitts oder des Gestelles selbst ruht abermals aus obengedachten Ursachen eine Glasröhre, die gleichfalls wie die obere, die Länge des Gestells hat. Unter dieser Glasröhre ist an der vordern Seite ein Brett angenagelt, worinn soviel Einschnitte als Rollen vorhan den, und hier also 16 find. Der Spinner nennt fie Gånge. Die obern Seidenrollen und Läufer bestimmen den Ort dieser Einschnitte, denn alle drey stehen in einer Linie unter einander. In jedem Loch dieses Bretts laufe eine Rolle, welche der Spinner die Spule der Gånge nennt, alle 16 zusammengenommen aber heißen die Leis Eine solche Rolle hat auf jeder Seite einen Reif damit man eine Schuur um sie führen kann; und rubs mit ihrer kleinen eisernen Are in einer Pfanne, die oben offen ist, daß man die Rolle oben abnehmen kann. lle ber jeder Rolle sind einige Löcher gebohrt und man nôthứ get hiedurch die besponnenen Faden mit einem Stift, sich an allen Orten der Rollen gleich aufzuwickeln. Stat dieser Löcher mit dem Stist ist an andern Maßhienen bes quemer eine kleine Rohre angebracht, auf welcher Reisem angedrechselt sind. Alle diese drey Arten von Rollen wer den von folgenden Radern in Bewegung gescht. Eine eiserne Welle durd bohrt das Gestelle unter der untern Glasrohre da, wo das Brett angemacht ist. Auf dem vordern Ende dieser Welle ist eine Kurbel und auf deur hintern außerhalb dem Gestell läuft ein großes Schneckens rad, von 34 Fuß im Durchmesser, und auf dieser Welle kegt gleichfalls in der Mitte des Gestells zwischen dem grøBen Schnurrade und der Kurbel, die große Schnecke. Sie hat die Gestalt eines abgekürzten Kegels und ihre Lan ge, Größe, Dicke, beträgt 1 Fuß. Auf der ganzen Sei tenfläche der Schnecke sind Reifen gedrechselt, welche aber nicht Schraubenartig, sondern parallel laufen. Durch diese Reifen spannt man ein Seil, welches um die Schnecke ges schlungen wird. Dies Seil bewegt ein kleines Schnecken rad, welches an der rechten Seite des Gestelles auf einer Welle, die unter der Leiter liegt, steckt. Sein Durchmes fer beträgt 2 Fuß. Auf der Welle dieses Rades, die so lang als das Gestell ist, sind 16 kleine Schnecken in einer Reibe angebracht. Wenn dieses Rad durch das große Rad in Bewegung gefegt wird, so bewegen sich auch zugleich die 16 kleine Schnecken. Sie sind etwa einen halben Fuß laug und dick, und haben übrigens mit der großen Schne

Belle, woraus diese Maschiene zusammengesetzt ist, bes
fteht aus starken Latten. Seine Lange richtet sich nach
der Vielheit der Gänge oder Rollen, welche sich darinn bes
wegen sollen. 3. B. wenn eine Spinnmühle 16 Gänge
hat, d. i. wenn 16 Nollen in einer Reihe in Bewegung
gefeht werden sollen, so ist die Länge des Gestells gegen
5 Fuß die Breite und die vorderste Höhe 3 Fuß.
Auf der Maschiene ist ein dreyfacher Absaß, um drey
Reihen Rollen übereinander Raum zu ihrer Bewegung
zu geben. Der erste Absatz entsteht aus der Vorderseite
des Gestelles, der andre entsteht dadurch, daß in einer
Entfernung von einem Fuß über der Vorderseite eine star
te Latte bevestiget ist. Statt des dritten Abschnitts steht
hinten auf dem Gestell ein Brett, welches etwas über
einen Fuß hoch ist. In diesen drey Abschnitten bewegen
sich auch drey Reihen Rollen. Die 16 Rollen der ober
ften Reihe an der hölzernen Wand heißen die Seidenrol
len. Ihre Lange und Dicke ist drey Zoll und sie sind um
einer Zoll von einander entfernt. Jede Rolle in dieser
und in allen drey Reihen steckt beweglich auf einen hori.
zontalen Stift. An den Seidenrollen ist nach der Wand
zu oder am hintern Ende ein Reif gedrechselt, wie der
Reif an den Spulen der Spulråder, worauf die Schnur
ruhet, wodurch die Rolle in Bewegung geseht wird.
Man bevestiget nahe an der Rolle eine kleine Schnur durch_ter.
einen Nagel oder Haken, schlägt sie um den Reif der Rol
le und wickelt sie endlich um eine Schraube, die parallel
mit jeder Rolle in der Wand steckt. Durch diese Schrau,
be kann man alsdenn die Rolle nach Willkühr spannen.
Man kann diese Rollen abnehmen und aufstellen. Gerade
unter den Nollen halten vier gedrechselte kleine Säulen
eine horizontalliegende Glasröhre. Diese Röhre ist so lang
als das Gestelle, denn die Seide von den 16 Seidenrollen
wird unter ihr weg zu der zweyten Art der Rollen geleis
tet. Das Glas ist deswegen am besten, weil sich auf set
ner Glatte die scharf gespannten Seidenfåben nicht reiben.
Die zweyte Reihe von Rollen, die Läufer genannt, ste
cken an der vordern Seite der Latte, wodurch der zweyte
Abschnitt entsteht. Ein jeder Läufer ist genau unter seiner
Seidenrolle angebracht. Der Laufer besteht aus einer
hölzernen Scheibe, etwa einen Zoll im Durchmesser. Un
dieser Scheibe ist vorne eine kleine hohle Röhre und hinten
ein Reif, worauf bey der Bewegung eine Schnur gelegt
wird. Der durchbohrte Läufer steckt auf einem eisernen
Stift, welcher gleichfalls hohl ist, doch so, daß er auf
dieser eisernen Röhre herum laufen kann. Der Stift
ist etwas länger, als der Läufer, und dieser långere Theil
wird in ein Loch der Latte gesteckt. Er ist bloß mit einer
Schraube oben in der Latte, die den zweyten Abschnitt
bildet, vest geschrauber, damit man ihn mit dem Laufer
Bedürfendenfels abnehmen kann. Auf der vordern hit
zernen Röhre des Läufers fißt eine kleine Rolle mit Lahn
angefüllt. Sie hat gleichfalls hinten einen Reif und um
denselben schlingt man eine Schnur, und hält diese Lahn
rolle eine Schraube, so wie die obengedachte Seidenrellen,
damit sie bey der Bewegung nicht von dem Laufer abfällt,

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ie aus der obgedachten Ursache einerley Einrichtung. Jes de Schnecke sieht gerade unter einer Rolle auf der Leiter, benn fie bewegen vermittelst einer Schnur diese Spulen. Mit dem großen Nade ist ein kleineres Rad, gerade un ter demselben, durch eine Schnur verknüpft. Auf der Welle dieses kleineu Rades, die durch das Gestelle geht, fiegt in der Mitte des Gestelles unter der großen Schnecke das Lahnrad. Es hat seinen Namen von seiner Bestim mung erhalten, weil es durch eine Schnur die Läufer in Bewegung fehet, worauf die Lahnrollen stecken. In die ser Absicht sind auf seiner Stirn vier Reisen, um diese Schnur viermal um dasselbe zu wickeln. Das Lahnrad ist 2 Fuß groß im Durchinesfer. Sämmtliche Rollen und Räder find durch nachstehende Seile und Schnüre vereini get: an der Rückseite ist an der rechten Säule des Gestels les ein eisernes Sperrrad, seine Welle durchbohret die Sau 1e, und es steckt an derselben in dem Innern des Gestel les eine fleine Rolle. Eine zweyte Rolle fißt hinter dem Lahnrade genau unter der großen Schnecke. An der er ften Rolle bevestiget man eine Schnur, und leitet sie un Ter die zweyte Rolle, die Schnur hält einen Kloben, um welchen ein siemlich starkes Seil geht, dessen beyde Enden man hernach zweymal um die große Schnecke schlingt. Diese beyde Enden werden hierauf nach der rechten Seite des Gestells zu zwey Rollen geleitet, welche dicht neben eins ander, oberwärts zwischen den Latten des Gestelles, liegen. Von diesen beyden Rollen geht das Seil hinab nach zwey andern Rollen unter an der breiten Seite des Gestelles. Bon hier werden beyde Enden zu dem kleinen Schnecken rade, welches ebengedachtermaßen gleichfalls an dieser Sei te liegt, geleitet, und über demselben zusammengenahet. Um jede der 16 Schnecken und um den Reiff derjenigen Rolle auf der Leiter, die gerade über ihr liegt, ist eine Schnur geschlungen. Jede Schnur der Schnecke und ih rer Spule geht um zwey Rollen eines hölzernen Arms, der hinter den Spuien im Gestelle liegt, an welchem hin. ten eine zweyte Schnur mit einem Stein geknüpft ist, wodurch die erste angezogen wird. Die Läufer mit den Lahn, rollen werden durch die Schnur des Lahnrades in Bewes gung geseht. Wie oben gedacht ist, so find auf der Stirne des Lahnrades 4 Reiffen. Die Schnur wird um den ersten Reiff des Lahnrades geschlungen, über zwey Läufer weg zu der untern Rolle, die im Gestelle der Maschiene mit dem Lahnrade parallel liegt, geleitet, von dieser aber mals über swey Läufer geführet, und kehret alsdenn zu dem zweyten Reiff des Lahnrades zurück. Auf eben die Art leitet man sie über die übrigen zwölf Läufer. Die ganze Maschiene wire also durch oben beschriebenen Mechanismus auf folgende Art in Bewegung geseht: die Kurbel, die porne aus der Maschiene heraus raget, wird umgedrehet, und seht das große Schneckenrad mit ihrer Schnecke in Bewegung. Die große Schnecke sieht vermittelst des stars fen Seils das kleine Schneckenrad und zugleich die kleinen Schnecken. Durch die 16 Schnüre, die um die 16 Schnes cken und zugleich um die 16 Rollen auf der Leiter geschlun gen find, bewegen sich diese Rollen mit den Schnecken.

Das große Schneckenrad seht zugleich auch durch eine Schnur das unter ihr liegende kleine Rad in Bewegung, und zugleich das mit demselben gemeinschaftliche Lahnrad. Durch die Schnur dieses leßtern werden die 16 Läufer bewegt. Die Seidenrollen zieht blos die Seide, wenn sie sich besponnen auf die Rollen der Leiter wickelt. Diese Maschiene ist erst zu Anfange dieses Jahrhunderts erfunden worden. Vorher bediente man sich zum Bespinnen der Fäden mit Lahn einer Handspille, welches freylich sehr langsam gieng. Die Maschiene also, wenn fie in Bewes gung gesezt wird, und die Rollen mit den erforderlichen Fäden aufgestellet werden, bespinnt allein die Fåden mit dem Lahn. Das Wichtigste bey dieser Maschiene ist das Stellen, daß man derfelben bey einer jeden Gattung von Gespinst die erforderliche Spannung zu geben weiß. Bey den Seidenrollen im obersten Abschnitte geschieht solches durch die Schnur an der tieinen Schraube, die bey jeder Spule angebracht ist. Bey den Läufern durch die untern Rollen, womit diese mit den Schnüren verbunden sind, und bey den Rollen der Leiter durch die Reiffen der 16 kleinen Schnecken, und endlich wird das große Seil theils durch die Reiffen der großen Schnecke, vorzüglich aber durch das Sperrrad, scharf oder schlaff angezogen. Nach den verschiedenen Arten von Gespinst wird auch die Ma fchiene gestellet, und je weicher die Fäden werden follen, des to schärfer muß auch die Maschiene gespannt werden, und so auch umgekehrt. (s. Spr. Handw. u. K. Samml. UL Tab. IV. Fig. IV. V. VI. und VII.)

Spinnmühle. (Tabaksspinner) Diese Spinnmühle ist, im Grunde betrachtet, nichts anders, als ein hölzerner Haspel, der auf einer eisernen Spille steckt, welche in zwey senkrechten Ständern eines Gestelles läuft. Die Spille hat auf dem vordern Ende, das weit aus dem Ha spel herausraget, einen eisernen doppelten als ein S gestals teten Haken. ( Tabak spinnen und Spr. Handw. und K. Samml. XII. Tab. VI. Fig. XI.)

Spinnrad zu den Saiten, ein Werkzeug, womit die Metallsaiten besponnen werden. Es hat die Gestalt des Ballettenrades, (f. dieses) und wird auf demselben auf die nämliche Art verfahren, als dort. Die zu bespinnende Metallsaite wird zwischen den beyden Rådern an den Has ken ausgespannt, und die Saite, mit der besponnen wers den foll, wird, nachdem sie auf der ausgespannten bevesti get worden, durch das Umdrehen der Kurbel des einen Ras des aufgewickelt.

Spinnrad sur Baumwolle. Dieses ist nichts an ders, als ein kleines Schweizerrad, (s. dieses) das so, wie das große, mit der Haud umgedrehet wird. Die Baumwolle kann so wenig, als die Tuchmacher- oder kurze Schafwolle, auf einem Trittspinnrade gesponnen werden, denn sie ist zu kurz und unhaltbar, als daß sie die nachdrückliche Bewegung eines solchen Rades aus halten könnte. Da aber dieses Rad nur klein ist, so kann bie Spinnerin das Spinnen im Sißen verrichten. Das Spinnen geschicht mit den nämlichen Handgriffen, als bey der spanischen Wolle.

Spinnrechte Würmer, (Seidenbau) Würmer, die schon alle Hautungen durchgegangen, und nunmehr schon in dem Stande sind, sich einzuspinnen. Man kann sie daran erkennen, daß sie klar sind, die Seidenfaden in dem Munde führen, unruhig herum kriechen, und mit aufgerichtetem Halse einen Ort suchen, wo sie ihre Fåden anle gen und spinnen können; wird man dieses nicht gewahr, und versäumet, dergleichen Würmer in die Spinnhütze zu tragen, und sie finden selbst keinen Ort, so ziehen sie die Seide herum, bis sie kurz wird und sterben, oder verwan deln sich in Pirpen. Man muß deswegen, sobald man solcher Würmer ein halb Dußend oder mehr in einer Flat sche findet, soviel wie möglich eilen, sie in die Spinnhütten zu bringen. Man kann sie am besten bey dem Futtern erkennen, denn diejenigen Würmer, die noch nicht spinn recht sind, fallen begierig auf das Futter und fressen, die spinnrechten Würmer aber nicht, sondern kriechen unruhig herum.

Spinnrocken, ein lang gedreheter hölzerner Stock von oben mit einem Wockenholz, von unten aber mit einem Fußtritt versehen, woran der Flachs, Hanf, Werg oder Wolle geleget und davon gesponnen wird.

Spinnseide, eine figürliche Benennung des Atlaßer zes, oder krystallisch angeschossenes grünes Kupfererz. Spint, Splint, (Forstwesen) der weiche und weiße Theil, so zwischen der Rinde und dem harten Holze eines Baumes ist.

Spint, ein in niedersächsischen Gegenden übliches Maaß, vornehmlich des Getraioes. Im Lüneburgschen hat ein Himten vier, ein Scheffel aber acht Spint, und in Bre men ein Scheffel 16 Spint. An dem lehtern Ort hat ein Quart 160 Spint, 640 aber eine Last. In einigen an dern Gegenden ist es auch ein Feldmaaß, welches aus 10 Quadratruthen besteht.

Spint, f. Schließt.

Spiralfeder, (Uhrmacher) die unter der Unruhe (f. diese) einer Taschenuhr angebrachte seine Feder, die nach einer Spirallinie gewunden ist, und die Gleichförmigkeit der Schwingungen der Unruhe erhält. Es ist eine Stahlfeder, so fein fast wie ein Haar, das eine Ende derselben wird unter der Unruhe an der Spindel, das andere aber auf dem Unterboden des Uhrengehäuses bevestiget. Sie windet sich drey, oder viermal um die Spindel. Die Kraft der Spiralfeder bleibt sich jederzeit gleich. Sie hält daher die Unruhe zurück, wenn sich diese einmal stärker, als das andre bewegen will. Zugleich hat diese Feder den Nußen, daß man sie verkürzen, und hierdurch die Unruhe nöthis gen kann, schneller zu schlagen, wenn die Uhr zu langsam geht. Der Uhrmacher stellet die Feder auf das genaueste, wenn er den fliegenden Bloben abnimt, und die kleine Rolle umdrehet, die an dem innern Ende der Feder fißt, und auf der Spindel unter der Unruhe steckt. Der Befiher der Uhr kann allemal, nachdem es die Nothwen Digkeit erfordert, vermittelst des Rückers (f. diesen) die Uhr entweder langsamer oder geschwinder gehen lassen. Denn die Spiralfeder bewegt sich auf dem Unterboden des Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Uhrgehäuses in einer Vertiefung, die durch den Flügel, ein abgesondertes Stück, das auf dem Unterboden ange schraubet ist, entsteht. An dem Rande dieser Vertiefung liegt der Rücker, der auf seiner Stirne Zähne hat, die in die Zähne eines kleinen Wechsels greifen. Man kann also den Rücker hin und her verschieben, nachdem man den Wechsel rechts oder links umdrehet. Der Rücker hat an einem Ende eine Gabel oder Klammer, durch deren Spal, te die Spike der Spiralfeder gesteckt, und mit einem Kloben auf den Unterboden bevestiget wird. Ueber dem Wech. fel liegt eine filberne Rückscheibe auf dem Unterboden, die dergestalt durch einen Zapfen mit dem Wechsel zusammen hängt, daß, wenn man mit dem Uhrschlüssel auf dem ge dachten Zapfen die Scheibe verschiebt, auch zugleich der Wechsel und der Rücker herumgedreher, und die Spiralfes der verkürzt oder verlängert wird.

Spiralkorb, (Bergwerk) die an einem Brestverk an dem Bremsrade vor der Radestube horizontal liegende gro Be Eaterne oder Korb, worauf sich das Bremsfeil wickelt. Dieser Korb besteht aus drey Kränzen, wovon der vorder. ste und hinterste 9 Fuß, der mittelste aber 15 Fuß hoch ist. Auf diese Kränze werden 6 Zoll dicke und breite Schlaghölzer rundum aufgenagelt, und diese bilden mit den Kränzen einen konischen Korb, worauf sich das Seil von dem dúnnen nach dem dicken Ende zu aufwickelt. Der Spiralkorb ist deswegen konisch, damit im Anfange, wenn die Tonne noch tief im Schacht und mit ihrem langen Seil sehr schwer if, die Entfernung der Last nicht zu groß seyn möge.

Spirallinie, eine krumme Linie, die aus einem Punkt in verschiedenen Zügen um sich selbst herum läuft, derge ftalt, daß sie sich immer mehr und mehr von ihrem Mittelpunkt entfernet. Man braucht sie in der Baukunst, besonders bey Treppen. (f. auch Schneckenlinie)

Spiritualisiren, (Scheidekunst) da die harten Körper in subtile Geister verwandelt werden, wie man solches an den Salzen ausübet, welche durch die Deftillirung ganz in Geister verwandelt, auch nicht wieder lebhaft werden, wenn man nicht einen Körper zuseket, welcher selbige an zieht, und bey sich behält. Die Art, die flüchtigen Gels ster zu bereiten, komt mit der Wasserdestillirung überein, fintemal unter diesen beyden der Unterschied ist, daß die Wasser viel Phlegma, die Spiritus aber wenig haben; daher man auch durch das Rektifiziren den Spiritus von dem Wasser bringen kann. Es werden aber die Spiritus aus den Gewächsen entweder durch die Gährung, oder durch Zuthun des Weingeistes bereitet. Diejenigen, wel che man durch die Gährung bereitet, find eigentlich Spie ritus zu nennen, die aber mit Weingeist destilliret werden, sind eigentlich nicht Spiritus, sondern sie werden es erst, wenn der ausgegoffene Spiritus abgezogen wird. merken ist auch, daß, wenn die Sachen vorher vergåhren, sie alsdenn mehreren Spiritum, als welcher um soviel cher ausrauchet, von sich geben. Es muß aber die Vergah, rung in hölzernen und nicht in andern Geschirren gesche hen. Man bereitet auch etliche Spiritus der Gewächse ff

3u

mit

mit Weinen, als z. B. ben Mayenblumenspiritus: allein weil der meiste Theil desselben vom Wein komt, so kann man selbigen einen mit Mayenblumen bereiteten Weingeist

nennen.

Spiritus, Geist, Fr. Esprit, (Scheidekunst) eine Feuchtigkeit, welche durch Kunst und Wirkung des Feuers aus Kräutern, Thieren oder Mineralien gezogen wird, und in einem geringen Maaße viel Kräfte enthält. Gewisse Wasser, die von Dingen abgezogen werden, deren Salze sie an sich gezogen, werden auch Spiritus genannt, und nach der Beschaffenheit dieser Salze in sharfe, beißen de, schweflichte, urinose oder vermischte abgetheilet. Der Weingeist ist wohl der vornehmste, der aus Pflan, jen gezogen wird. (f. Weingeist)

Spiritus Vini, Lat. deutsch Weingeist, wird aus Wein, und allenfalls auch aus Weinhefen, durch das zum oftern wiederholte Defiilliren verfertiget. Gemeiniglich aber destilliret man ihn aus Bramutwein, da aber der Spiritus fehr östers deftilliret werden muß. Weil nun von eis nem ansehnlichen Maaß Branntwein nur sehr wenig Spiritus Vini gewonnen wird, so sucht man das sogenannte Phlegma durch ein Salz abzuführen, um das Destilliren zu ersparen. In dieser Absicht wird vor dem Destilliren gebrannter Weinstein oder Pottasche hinein geworfen. Man braucht den Spiritus Vini zu den Lackfirnissen. (1. diese)

Spital, Hospital, ein öffentliches Gebäude, worinn alte und arine Leute zum Theil ganz frey, zum Theil für etwas geringes, mit dem Nothwendigen unterhalten werden.

Spitt, (Deichbau) ein ausgestochener Erdschollen, der mit einmal so tief, als gute Kleyerde halten will, ausgestochen ist, so ungefähr 4 bis 6 Zoll in Kanten und 11⁄2 Fuß lang seyn muß.

I

Spittdam, Speckdamm, Spickdamm, wird derje, nige Damm genannt, so bey Pütten unumgegraben bleis bet, damit man von der hintern Erde nicht abgeschnitten bleibe, sondern mit Schub oder Rojerkarren und Schanzkarren oder Wůppen darüber fahren kann.

Spittdoben, Spittung, eben das, was Sohden gruft heißt.

Spitten heißt soviel, als die gegrabene Erde in die Karren einladen.

Spitt halten, ficy spitten laffen, faat man, wenn Erde fich solchergestalt, ohne abzubröckeln oter abzumullen, stechen läßt. Ueberhaupt heißt Spitten Kleyerde ausste chen oder ausgraben.

Spinambos, (Messinawerk) ein Ambes in der Ref felschlägerhütte, auf welchem die Beulen aus den geschlage. nen Keffelschaalen vermittekt des Schierhammers ausge: fchlagen und geebnet worden. Es ist eine runde und starte ciferne range, die oben verstählt und nay einer Kus gel abgerundet ist. Die Bulen der Schaalen werden auf diefe Kugel geleget und ausgeklopft. Uebrigens steckt er fo, wie alle andere Amboße, in einem Kloß.

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Spitzarbeiter, eine Art Seiler, welche nur kurze Atbeiten von bestimmter and verlangter Länge verfertigen; zum Unterschiede von den Stückarbeitern oder Seiz lern, welche lange Seile und Taue, besonders für die Schiffe, verfertigen.

Spitzbeutel, (Müller) ein Beutel von Draht oder grobem Beutel:uche, welchen man vorhängt, wenn mats den Weißen spiket.

Spitbohrer, (Bergwerk) eines von den Unterstücken oder Zwickern des Bergbohrers. (1. diesen) Es ist das andere Unterstück der Ordnung nach an diesem Bohrer eben so beschaffen, wie das Unterstück, so man das Schneis deeisen (s. dieses) nennet, und unterscheidet sich von die fem nur darinn, daß es am untern Theil eine herunter ges wundene spiße Schneide hat. Man gebraucht diefen, weil er schärfer behret, in steinigen Gebirgen und in Sand. Man muß von dieser Art Zwicker beständig verschiedene im Vorrath haben.

Spitzbohrer, ein Schraubenbohrer, nach einer Schnes ckenlinie gewunten, der spit zuläuft, und woniit man al lerley Löcher verbohret, besonders wo hölzerne Nägel oder. Döbel eingeschlagen werden sollen.

Spinbohrer, (Tischler) ein Pfriem, womit blog Striche beym Vorzeichnen, z. B. der Zapfen, gezogen werden.

Spigbohrerkluppe, (Eisenarbeiter) eine Kluppe, worinn die Spitbohrer und Spitzschraubengewinde ges schnitten werden. Eine solche Kluppe besteht aus zwey Schenkeln, nach Größe der Schrauben, die geschnitten werden sollen. Sie sind an dem einen Ende mit einem Geroinde zusammengehangen. Das offene Ende aber kanú mit einem Bogen, der an dem einen Schenkel bevestiget ist, und in den andern sich einschieben läßt, zusammen vereiniget werden. Die Löcher darinn sind nicht vollkom mene, sondern nur Stücken des Zirkels; folche Löcher sind aber entweder durch einen Epihbohrer, oder durch einen ordinairen Bohrer geschnitten. Will man eine spihe Schraube schneiden, so wird die Kluppe in einen Schraus besteck gespannet, von oben an dem dicken Ende angefans gen, und immer ein Stück nach dem andern bis zum Ende geschnitten.

Spirbolten, Rungen, starke und lange eiserne Nå, gel, welche von der Seite eingehakt find.

Spirbolzen, ein Bolzen, welcher an einem Ende zus gespiht, oder auch wohl eingehaket ist, um solchen unten zu vervestigen.

Spitbrand, eine Art Brandes am Getraide, und be fenders an dem Weißen, weil er nur die Spigen der Kör ner angreift.

Spitzbuben, (Eisenhammer) die Haken von Messings Draht, wemit der baumwollne Stöpsel aus den Löchern der Henkel einer eifernen Topfforme gezogen wird.

Spire, (Geld und Eilberdrahtzieher) ein stählernes dünnes Eisen, mit einer stump en dreykantigen Spite. Mit diesem Eifen werden die Löcher in den Zieheisen einges bohret. Zu jedem Loche. werden einige dergleichen Spitzen

erfors

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