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Heut zu Tage seht man die Sphinre auf die Altare, auf bie Treppen oder um die Pforten großer Pallaste.

Spiauter, f. dink.

Spiauter Kupfer, Jinkkupfer, Fr. Cuivre de Scories du cuivre rouge, de culots rou ges, et de culats de dechet. (Kupferhütten) So nennt man die aus den beym Garmachen zuleht abgezogenen Schlacken geschmelzten spröden Kupfer, welche zur Glockenspeise und Stückgießen dienlich.

Spiccato, Ital. (Musiker) heißt, daß man die Klån. ge oder Töne auf dem Instrument wohl von einander søn bern, und einen jeden diftinckt hören laffen soll.

Spickdamm, s. Spittdamm.

Spickfirnik, (Lackirer) zwen Loth gutes Spickel, Both Mastix und Gummisandarach, Soprischer oder Bene discher Terpentin ein halb Loth. Man pulverifirt den Mastir nnd Sandaradh auf das beste, mischt es unter einander in einem Kolbenglase, thut das Epiköl hinein, und fest es mit Wasser in einen Keffet über das Feuer. Man muß unten an den Kolben einen Ring von Bley binden, damit das Glas im Waffer stehen bleiben kanu. Ist das Spickol nun erwärmt, so thut man den Terpen tin binein. Man rührt alles sauber mit einem Holachen unt, bis alles recht zergangen ist, und sich aufgelöst hat. Das Wasser im Keffel kann fieden. Wenn alles recht auf gelößt ist, so hebt man den Firniß in einem wohl zugemach ten Glase zum Gebrauch auf, und wenn er durch langes Stehen dick geworden, so darf man ihn nur, wenn er ges braucht werden soll, in warm Wasser halten. Man macht ihn auch auf folgende Art: man nime 3 Loth Spitol, Sandarach 2 Loth, Mastir Loth, beyde liste Species serreibet man erstlich trocken ganz klein, hernach wäscht man sie mit gutem Beingeist oder gereinigtem Brants wein, womit fie zugleich gerieben werden. Nachdem mari den Brantwein wieder vertrocknen lassen, that man das Pulver in das Spickől, läßt es über sanftem Feiser auflos feit und zergehen, und wenn der Firniß zu stark würde, thut man mehr Spickol darunter.

Spiegel, Fr. Miroir, eine glänzende ebene Fläche auf verschiedenen Erzen, als Kobald, Kieß, Bleyschweif, Ets fenstein u. s. w..

Spiegel, (Feuerwerker) eine runde Scheibe von Holz, worein Löcher gebohrt sind. Diese wird unmittelbar auf die Labung sowohl in denen hölzernen Lust, als auch denen Ernstkörpern gesetzet, auf daß, vermittelst der darinn des findlichen Löcher, die durch den eingesetzten Brand angezhn dete Ladung zugleich die Versetzung des Körvers mir abe feuert. Man macht auch Spiegel von Filz und diese wers den in den Mörser unter die Ladung gelegt, damit dieser nicht von dem heftigen Stoß des Pulvers zerschmettert werde.

Spiegel, ein Werkfeug, das man entweder zur Dars einstellung der davor gestellten Dinge, oder zum Brennen ges braucht, im zweyten Fall erhalten sie den Namen der Brennspiegel. . diefe) Sie sind von Glas, Metall, Holz u. f. w. Die glasernen, wovon hier die Rede ei s. gentlich ist, bestehen aus einer wohl geschliffenen Glastafel, die entweder geblasen oder gegossen ist, und auf deren els nen Seite Stammól mit Quecksilber verquickt und bevesti get ist, welches den Wiederschein der davor gestellten Sas chen hervorbringet. Kleine Spiegel werden wohl geblasen, aber große nunmehr in neuern Zeiten gegossen, wozu be fondere Fabriten angelegt find. Ehedem machte man die Spiegel in der venetianischen Spiegelfabrike auf der Insel Murano, als der Mutter aller Spiegelfabriken, jetzt macht man sie aber auch in allen Ländern an verschiedenen Orten. (f. Spiegelfabrike) Vor diesem wurden alle Spies gel wie ander Glas geblasen, man konnte aber auch nicht so große Spiegeltafeln hervorbringen als jeßt, da man ste wie Metalle gießt. Man hat Frankreich diese Entdeckung und zwar dem Hrn. Thewerd zu verdanken. Man hat ihn überall, wo Spiegelfabriken vorbanden sind, glucklich nachgeahmt, und kann nach dieser Art Spiegel von 110 Zoll lang und halb so breit ohne Fehler gießen. Freylich glückt es nicht immer, weil die gegoffenen Spiegeltafeln vielen Schicksalen unterworfen sind. Die geblasenen Spies geltafeln können zwar nicht so groß geblasen werden und kaum halb so groß, aber sie haben vor den gegossenen wieder den Vorzug, daß sie von Natur glatt und eben find, dahingegen die gegossenen nach dem Guß uneben und matt sind. Aus dieser Ursache müssen die Tafeln nach dem Guß geschliffen und polirt werden. Sie müssen also des Abgangs wegen dicker gegossen werden, als sie wirklich bleiben.

Spicknadel, (Haushaltung) eine lange stählerne zn gefpiste Nadel; obenher hohl und offen, auch etlichemal gespalten, worein der länglich geschnittene Speck gesteckt une durch das Wildpret oder anderes Fleisch ftückweise gejogen wird. (Spicken)

Spieder, die großen Mågel und Holzen, womit die Balken und Bohlen zusammengefügt werden. (s. auch Spieckernägel)

Spiedernagel, (Nagelschmid) Någel, die bey dem Berdielen der Boden gebraucht werden. Es giebt derer verschiedene Arten, als: ordinaire Bodenfpicker, Brett fpicker, halbe oder glatte Schloßspicker oder ganze Bolofnagel, (f. alle diefe) alle Spieckernagel find in Ansehung ihrer Gestalt einerley, nur baß sie in Ansehung der Größe abweichen. Sie sind te lartig, oder alle vier Seiten sind eigt, und ihr Kopf läuft zugespißt zuComment

Spiegel. (Jager). So neminen fie öfters eine aufges Fellte Schlinge.

Spiegel an einem Schiff, derjenige äußere Raum, der von dem Kiel bis zu dem Ende der interfteven ver kleidet ist, auch auf jeder Seite eine Schiffporte hat, und folglich von dem Hakbalken und den 2 Billenhölzern ein Man versteht aber auch gemeiniglich geschlossen wird. darunter den ganzen Hintertheil des Schiffes, Spiegelbecken, ein Becken mit einem Spiegel d. f. einer ebenen Fläche auf dem Boden, dergleichen Becken

die

die Barbierer zum Zeichen ihrer Kunst auszuhangen pflegen.

Spiegel Böcke, (Landwirthschaft) solche Schafe in der Schäferen, die einen braunen oder schwarzen Ring um die Augen haben. Sie sollen dauerhaft und gut seyn."

Spiegelbogen, (Schifffahrt) ein Instrument, dessen fich die Seefahrende bedienen, um die Höhe der Sonne damit zu nehmen..

Spiegelbraun, eine braune Farbe, welche den gla. fernen Spiegeln gleicht und das Mittel zwischen schwarzbrann und kupferbraun zu haben scheint.

Spiegeldruse, (Bergwerk) eine Druse (f. diese) mit Spiegeln oder glatten glänzenden, Flächen, odër vielmehr viereckigten Krystallen.

Spiegelerz, eine Art Eisenerz, welches aus glänzen den spiegelnden Flächen besteht.

Spiegelfabrike, eine Anstalt, worinnen Spiegel ge macht werden. Ehedem war nur auf der Insel Murano ein venetianisches Gebieth eine solche Fabrike, und diese verlegte fast die ganze Welt damit. Seitdem man aber das Geheimniß entdeckt hat, wie die Spiegel gemacht wers den, so ist fast kein Land in Europa, wo nicht Spiegelsas briken find. In Deutschland giebt es deren viele, die vor züglichsten find aber die zu Fahrenfeld, im Oestreichi, schen, zu Senftenberg in Sachsen, zu eustadt an der Dosse in der Mittelmark, zu Lohr im Maynzi fchen, zu Stuttgard im Würtenbergschen und andern Orten mehr. Gemeiniglich suchen die Spiegelfabriken ih re Desen und die Mischung ihrer Glasmasse zu verbergen, Unterbessen ist das Verfertigen der Spiegel in unsern Ta gen fein Geheimniß mehr, sondern es ist schon mehr als zu bekannt. In einer Spiegelfabrike müssen wenigstens dreyerley Arten von Oefen seyn; nämlich ein Glasofen, Rühlofen, und Temperirofen, (s. alle drey) worinn die Masse geschmolzen, das geblasene Glas abgekühlt und Das zu Tafeln geblafene Glas temperirt wird. Der Glass und Kühlosen gleichet sich in allem diesen beyden Oefen in der Glashütte. Nur wird ein weit stärker Feuer in dem Schmelzofen unterhalten, als in einem gewöhnlichen Glasofen, weil die Häfen worinn die Glasfritte geschmolzen wird, weit größer find.

Spiegelfenster, ein Fenster, dessen Schriben aus Epiegelglas find..

Spiegelfolienschläger, s. Staniolschläger, auch Folienschläger.

Spiegel Foliiren, f. Foliiren.

Spiegelfolio, Staniol, dünne geschlagene Zinnblåt ter, welche mit Quecksilber auf die eine Seite des Spies gels bevestiget werden, daß der Spiegel den Wiederschein giebt. ( Spiegel) Der Folienschläger gießt das Mala kerzinn zwischen zwey Steinen zu dünnen Platten, und diese verwandelt er, beynahe wie der Goldschläger, in dünne Blätter. Er dehnet nämlich eine gegossene Platte mit der breiten Finne eines Hammers auf einen Marmor aus and trgt auf diese eine zweyte, die er gleichfalls wie

bie vorige aufziehet. Auf diese Art schlägt er 12 Platten übereinander zu dünnen Blättern, und wenn er glaubt, daß sie dünn genug find, so schlägt er eine nach der andern nut je ner Hammerbahn glatt. In diesem Zustand erhält sie die Spiegelfabrike.

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Spiegelgarn, (Jäger) eine Art von Jagd Neßen, so eigentlich nicht zum Fangen, sondern nur zum Abhalten gebraucht we den. Die Maschen sind so groß, als an den Saunetzen, di. Leinen sind so stark, als die ho hen Tuerleinen. Bey der Furtel muß eine Wind leine jeyn. Ein solches Netz wird so lang und hoch geftellet als ein Tuch, und hat man derselben bey einigen 6 oder 8 Stucte, welche s bis 6. Fuß weit von den Tüs chern (so weit der Lauf der Schwans Heß geht) gestellet, und die Furkeln diefer Nege mit den Funkeln der Tücher, vermittelt der Windleinen, so nicht mehr als vier Ellen lang seyn dürfen, vesi zusammengebunden werden, folcher gestalt, daß wenn ein ganzer Rucel wilder Schweine im Heßen augelaufen kommen und durchbiechen wollen, die dahinter postate Bauren mit Prügeln und Gabeln diesel ben zurück treiben können. Es müssen aber diese Spiegele garne sehr steif angezogen werden, damit man sich im Fall der Noth an denenselben in die Höhe schwingen tann, um dem erhigten Anlauf der hauenden Schweine zu ents gehen,

Spiegelgemach, (Optik) ein kleines enges Gemach, worinn die Wande mit großen Spiegeln, die von der Er de bis an die Decke reichen, ausgetafelt sind. Dergleis chen Zimmer haben die Eigenschaft, daß sie alles was hinein gebracht wird, vielfältig vermehren und eine große Weite in einem engen Raum vorstellen. Ihre Figur ist 6 oder 8 eckigt. Das Hauptwerk, so dabey in Acht zu nehmen ist, besteht im folgenden; daß nämlich alle Spie gel einerley Höhe und Breite und keine abgeschliffene Rans der haben, sondern durchaus in einem fortgehen, daß sie recht perpendikulår aufgerichtet, und diejenigen, so eiuan der entgegen stehen, recht parallel gerichtet werden, daß die Thure, wenn sie zugemacht wird, gleichfalls mit einem Spiegel überkleidet wird; daß die Decke keine Spiegel bes komme, damit nicht die Personen umgekehrt in demsel ben erscheinen; daß ein Kronenleuchter in der Mitte kann aufgehangen werden, wodurch das Zimmer mit einer bes sondern Annehmlichkeit erleuchtet werden kann...

Spiegelgewölbe. (Baukunst) Co nennt man ein jedes Balm Mulden- oder Kesselgewölbe, wenn dasselbe nicht ganz nach seiner Art im Bogen geschlossen ist, fone dern in der Mitte oben an ein plattes Viereck oder an eine reguläre Rundung anstößt.

Spiegelglas, (Glaser, Glashütte) die Tafeln des Epiegelglases braucht man zu Fenstern der Palläste und Hauser vornehmer und reicher Leute. Es wird nicht ge blaßen, sondern gegossen, und übertrift an Schönheit beys de andere Arten des weißen Glases. Es führet den Na men von seinem vorzüglich bestimmten Gebrauch, weil es am mehrten zu den Spiegeln gebraucht wird. Die eis gentliche Bestandtheile oder die eigentliche Mischung dieser 3.

Glas

Glasmasse ist nicht recht bekannt. So viel ist aber gewiß, daß Sodafalz, feiner Sand oder Kieselsteine die vor, nehmsten Materialien sind, wozu noch andere Dinge bey, gemischt werden. (s. Spiegeltafeln gießen)

Spiegelglas oder Schmelzofen, (Spiegelfabrike) ein Ofen worinn die Fritte zum Spiegelglas geschmolzen wird. Er besteht aus einer Feuerstätte die auf der einen Seite ein Schürlech hat. Denn in diesem Ofen wird ein heftiges Feuer unterhalten; da zu jeder Spiegeltafel eine große Menge Fritte erfordert wird, die man in einem eins figen Hafen schmelzet. Das trockene Holz liegt in dieser Feuerstätte auf einem Rost, durch welchen die Asche in ein Aschenloch fällt. Da dieses Aschenloch seine Oeffnun gen hat, so erreicht man durch den Rost zugleich den Zweck, daß das Feuer wegen der Zugluft jederzeit lebhaft brennt. Es muß aber jederzeit lebhaft brennen, damit die Spies gelmasse stets in einem gleichen Grade der Hißze schmelze. Dieses erreicht man, wenu in jedem Zeitraum gleidyviel trockenes Holz in den Ofen geworfen wird. Auf jeder Seite dieser Feuerståtte ist eine Bank. (s. diese) Jede Bank hat eine einzige große Deffnung. Durch diese Deff nung werden die Hafen in den Ofen gescht und die Deffe nung wird dann zugemauert, wenn der Ofen mit den ers forderlichen Hafen angefüllt ist. Denn auf jeder Bank stehen drey Hafen. Der ganze Ofen hat ein Kuppelge wölbe zur Decke und erhält nach aller Genauigkeit in allen Theilen die erforderliche Größe. Und hieraus machen die Spiegelfabriken ein Geheimniß. (f. Spr, H. u. K. X. Samml. Tab. IV. Fig. I. II. und XV.)

Spiegelglasfüblofen, (Spiegelfabrike) ein Kühlofen der dem Kühlofen der Glashütte gleichet, nur daß die Bans ken dieses Ofens hier ungleich breiter sind, damit die brei ten gegoffenen Glastafeln Raum haben zu liegen, denn es liegen auf jeder Bank drey dergleichen Tafeln. Cf. Kühlofen)

Spiegelbars, wird oft der Kolophonium genennt, da er auf dem Bruch eine glänzende, spiegelnde Fläche *ciget.

Spiegelbars, (Feuerwerker) ein aus weißem Harz, Terpentin und Terpentinól zubereitetes Gemengsel, so un tereinander geschmolzen und zu allerley Feuerwerken gebraucht wird.

Spiegelhutte, eine Glashütte, wo Spiegel verfertis get werden,

Spiegel im Chagrin, diejenigen glänzende oder ungefornte (ungranulirte) Stellen oder Plake, wo nicht überall erhabene Puckeln oder Körner stehen. Dieser Chagrin ist nicht so gut, als der, wo die Stellen alle dicht voll fornigter Stellen find.

Spiegel, in dem, stechen, (Kupferstecher) dieses geschicht auf folgende Art; wenn die Zeichnung auf das Kupfer, in der dem Original entgegenstehenden Seite abgedruckt ist, so hält man das Gemälde oder die Zeich nung vor einen Spiegel, so daß sie zwischen dem Künstler und dem Spiegel und die Figuren gegen das Glas zu ste: hen kommen, in welchem sie sich eben so darstellen, als sie Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

auf dem Kupfer gezeichnet sind. Diese Art zu graviren wird aber nur im Kleinen ausgeübt.

Spiegelkasten, Lat. Camera Catoptrica, ein Behält: niß, worinn man durch Hülfe der Spiegel die Sache ent weder vervielfältiget, oder vergrößert, oder weit entfernt vorstellt. Man verfertiget ein langes viereckigtes Kästchen und läßt die inwendigen Seiten mit platten Spiegeln über. kleiden. In die Mitte seht man ein Objekt hinein, und deckt oben das Kästchen mit einem reinen weißen in Def getränkten Papier. Wenn man nun durch einen kleines Riß an der Seite in den einen Spiegel gegenüber hineins sieht, so erscheinet das Objekt nicht allein vervielfältiget, sondern auch zugleich durch einen großen Raum ers streuet.

Spiegelmaaß, (Jäger) das vorgeschriebene Maas, nach welchem die Spiegel oder Maschen in den Negen verfertiget werden,

Spiegelmacher, f. Spiegelfabrike.
Spiegelmanufaktur, f. Spiegelfabrike.

Spiegel, metallische, Fr. Mirois de Metal, Spies gel, die durch eine Vermischung der Metalle von Stahl und Glockenspeise gemacht werden,

Spiegelotterfelle, (Kürschner) die Felle von der kanadischen Fischottern, sie haben einen vorzüglichen Glanz, wovon sie auch den Namen erhalten haben; sie haben braune Haare, sind sehr rauh und weich, und werden vorzüglich zu Müßen und Müffen gebraucht. Es ist ein dauerhaftes Pelzwerk.

Spiegel poliren, Nachdem die Spiegel geschliffen worden, so müssen sie polirt werden. Dieses geschicht aus freyer Hand. Der Schmirgel, womit dieses geschieht, muß vorläufig erst dazu vorbereitet werden, und daraus wird in den Fabriken ein Geheimniß gemacht; so viel ist denn wohl gewiß, daß der Schmirgel fein pulverisiret und gestebet werden muß. Das Poliren_selbst geschiehet mie einem Stück Fries oder auch einem Stück Filz. Zuleht werden die Tafeln noch mir seinem pulverifirten und gen schlämten Trippel fein abgerieben. Die ganze Politur hängt überhaupt von dem Fleiß und den Kräften der Ar beiter ab. Erhält eine Spiegeltafel noch an dem Rande auf der Spiegelseite eine Facette, oder wohl gar geschliffene Figuren, so geschicht solches von dem Glasschleifer mit den gewöhnlichen Handgriffen des Glasschleifens. (f. Spiea gelschleifen)

Spiegelrabin, Fr. Trimeaux, (Bildhauer) ber Rahmi. zu einem Prachtspiegel, womit die Zimmer verziert werden: die Anlage dieses Rahms macht der Tischer. Dies fer leimt auf einen fichtnen Blindrahm, (s. diesen) der den Spiegel unmittelbar umgiebt, mit Hornleim einen zweyten Rahm von Lindenholz auf, welcher den vorigen durchgängig bedeckt. Dies gilt nicht nur von dem Rahm selbst, sondern auch im erforderlichen Fall von dem Aufsah desselben. Die Dicke dieses Rahms schreibt der Bilds hauer dem Tischer vor, Um das Lindenholz sowohl als auch Zeit und Mühe bey der Ausarbeitung der Bildhauer. arbeit zu sparen, mißt der Bildhauer die Dicke des Rahms D0

von

mit einem Rund- oder Hohleifen abschlägt.
Er hauet
nämlich mit dem Rund oder Hohleifen nach dem gan
jen Umfange der Blume ein, und wiederholet diese Arbeit
so oft, als es nöthig ist; das überflüßige Holz wird mit eis
nem Balleifen über Zwerg ab ehauen. Die Blume steht
nunmehr wie eine Scheibe, nach ihrer erforderlichen Höhe,
auf dem Grunde, und nun werden, nach Anleitung des
Umrisses der Blume, die Blätter dergestalt ausgetrieben,
daß fie bloß im Groben von einander gesondert sind. Dies
se Arbeit wird mit einem Rund oder Hohleisen, das jedes
mal dem Schlag oder der Krümmung angemessen ist, vers
richtet. Bey Vertiefungen wird auch wohl ein aufges
worfenes hohleifen gewählt. Nun muß der Künstler
die Verzierung ausführen, oder rein poußiren, das ist,

ganze Gestalt jedes Blattes, mit hierzu dienlichen Eisen.
Die Vertiefungen werden mir aufgeworfenen Eisen ausge-
schlagen, so wie auch wenn ein Blatt einen Winkel un-
ter sich hat. Nunmehr muß der Künstler das Ganze rein-
oder ausschneiden. Er schärft deswegen seine Eisen auf
das sorgfältigste, und ebnet jeden Theil der Blume geras
de mit demjenigen Eisen, womit er ihn poußiret hat. Er
bringet hiebey noch hin und wieder einige Feinheiten an,
die er bey dem Poußiren nicht ohne Gefahr ausführen köns
nen. Endlich seßt er noch jedes Blatt mit einem Meißel
ab, d. i. er beschneidet den Umfang jedes Blattes; und
fondert es hiedurch merklich von den übrigen ab. Eo foie
diese Blume gemacht wird, so werden alle übrige Theile
mit eben den Handgriffen verfertiget. Wo starke Verzies
rungen vorspringen, da weiden an den Stellen, ehe alles
rein poußirt wird, die Klöße zu den erhabenen Figurstellen
aufgeleimet. Er puget, d. i. behobelt zu diesem Endzwecke
nicht nur diejenige Fläche, wo er den Kloß aufleimen will,
fondern auch die erforderliche Fläche des Klozes so glatt
wie möglich, und leimet sie denn auf. Zurveilen leimet
man auch wohl, der Bequemlichkeit wegen, eine Blume,
oder einen andern Theil der Verzierung an, der bereits
vorher ausgearbeitet ist. Nachdem der ganze Spiegel-
rahm verfertiget, geglättet und gepußt worden, so wird
er nunmehr gewöhnlich vergoldet oder versilbert. (
beydes)

vonlindenholz nicht nach den Theilen der Verzierung ab, die am stärksten vorspringen, sondern nach solchen, welche eine mittlere Höhe haben, denn die erhabensten Theile werden aus aufgeleimten Klößen gebildet. Kommen auf dem Rahm von Lindenholz zwischen den Verzierungen der Bildhauerarbeit architektonische Stäbe vor; so werden diele vorläufig von dem Tischler ausgearbeitet, und an den Stellen die der Bildhauer verzieren soll, bleiben glatte und kantige Pfosten stehen. Wenn der Bildhauer dielen Rahmen erhalt; so trägt derselbe in den mehresten Fällen die Zeichnung seiner Verzierung mit einer Pause (f. diefe) auf den Rahm von Lindenholz auf; es sey denn, daß er nach einem Model von Thon arbeitet. Der Künstler er findet das Ornement gewöhnlich in einer verjüngten Zeich nung, und nach dieser macht er dem Mitarbeiter den Ent-der Künstler bilder die Lage der obern Rundung, kurz die wurf, der die Erfindung im Holze ausführen soll; eine Zeichnung, die gerade so groß ist als das Ornement von Holz feyn soll. Die letzte Zeichnung darf nicht genau aus, geführt werden, sondern nur eine Skiße seyn. Die Züge dieser Zeichnung durchsticht der Arbeiter sämmtlich mit einer Nadel, legt die Zeichnung auf den Rahm, und pau. fet fie durch, das ist, er bestreuet sie mit Kolenstaub. Die matten Züge werden mit Rothstein oder mit Tinte, mit einer Feder von Rohrhalm, nachgezeichnet. Die Pause hangt er vor sich an die Wand, denn er muß hieraus die Höhen und Tiefen der Theile seines Ornements ersehen, ja er mißt auch wohl bey der Arbeit die Breite eines Theils genau mit dem Zirkel in der Zeichnung ab. Denn die auf das Holz getragene Zeichnung wird häufig durch den Meißel verlegt. Nunmehro ergreift der Künstler den Meißel um sein Holz nach der Zeichnung auszubilden, wenn er vorher den Rahm mit einer Schraubenzange auf dem Werktis sche bevestiget, oder auf ein Brett geleimet hat. Wir wol len annehmen, daß in einer der untersten Ecken des Rahms ein kantiger Poften in eine Blume verwandelt werden soll, so wird zuerst die Blume ausgeschweifet. Dieses will soviel sagen: der Posten oder Kloß wird nach seinem Um fange ausgeschweiset, wenn es die Zeichnung mit sich bringt, theils daß er das Holz um die ganze abgezeichnete Blume abnimt, so weit als diese vor den Grund vorspringen soll, und alle hiedurch den Grund zugleich bestimmt. Wenn er den Posten nach seinem Umfange ausschweift, so schlågt er mit dem Meißel nach der Dicke des Postens insgemein über Hirn hinab. Er braucht bey dieser Arbeit gewöhne lich ein Rund- oder Hohleifen. Die Natur dieser oder jener Schweifung bestimmt die Auswahl des Eisens, wels ches er dazu gebrauchen muß. Der Klippel (f. diesen) treibt in diesen und allen ähnlichen Fällen, wenn aus dem Groben gearbeitet wird, das Eisen. Nur nicht beym Rein schneiden. Dieses muß aus freyer Hand geschehen. Bey großen Stücken schweift er den Umfang eines Ornements schon vorläufig mit einer Såge aus, ehe er das Eisen an. fest, und erleichtert sich hiedurch die Arbeit. Nach dem obigen will der Ausdruck schweifen zweytens auch noch sagen, daß der Künstler die Blume ausgründet, d.i. das überflüßige Holz, nach dem ganzen Umfange der Blume,

Spiegelschiff, ein Schiff mit plattem Hintertheil, wie die großen Kriegesschiffe haben, man nennet sie so zum Gegensatz der Finten, Schmacken, Galioten und anderer hinten rund gebaueter Schiffe.

Spiegel schleifen, (Glasschleifer) eine sehr einfache Arbeit, den Spiegeltafeln Facetten und Figuren einzus schleifen. Der Künstler hat eine eiserne Platte vor sich liegen, auf welcher derselbe pulverifirten Schmirgel und Baumöl schmieret. Ueber seinen Schultern hängt ein le derner Riem, den er mit seinen Hånden nebst der schief gegen seine Brust geneigten Glastafel dergestalt hält, das der Riem die Glastafel tragen hilft. Er bewegt sich in dieser Stellung von einer Seite zur andern, wodurch er zugleich die Glastafeln mit sich auf der Metallplatte hin und her schiebet. Da nun die Glastafel an einer Seite

auf

auf der mit Schmirgel beschmirten Metallplatte zum Theil aufliegt: so reibet sich, wie leicht zu erachten, nach und nach eine Facette an dem Rande des Glases ab. Wenn die Facette gehörig ausgeschliffen ist, so polirt man sie end, lich mit Trippel auf einer hölzernen glatten Tafel. Was die Figuren anbelangt, die oftmals in eine Spiegeltafel geschliffen werden, so (f. davon das Glasschleifen und Schleifen der Spiegel.)

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Spiegelschleifmühle, (Spiegelfabrik) eine Schleif mühle, worauf die gegoffenen Spiegeltafeln geschliffen werden. Es geschieht zwar diese Arbeit gemeiniglich ohne allen Mechanismus einer Mühle, allein mit einem solchen ist das Schleifen weit bequemer. (f. Schleifen der Spiegel) Man macht zu dieser Mühle bretterne Lager, mit einem etwas erhabenen Rande umgeben, worauf man die Glas, tafeln mit Gips bevestiget, daß sie unbeweglich liegen. Wenn dieses geschehen, so macher man offene Kasten, daß man Gewichte darein legen kann, unten aber an dem Bo den der Kasten werden andere etwas kleinere Spiegelta feln als die ersten bevestiget, und mit den Kasten auf die erstern gesetzt, nachdem zuvor zwischen beyde gesiebter und mit Wasser angefeuchteter Sand gestreuet worden. Die obersten in den Kasten befindlichen Spiegeltafeln werden auf den auf den Lagern bevestigten durch folgendes Müh lenwerk hin und her geschoben und gescheuert: An der Welle des Wasserrades ist ein Kammrad mit 60 Zähnen angebracht, diefes greift in einen Trilling von 24 Stó cken; an der Welle dieses Trillings ist oben am Ende eine Kurbel angebracht, woran Zugstangen sind, welche mit dem andern Ende an einer Welle bevestiget werden. Die Welle hat einen schrägliegenden beweglichen Arm, woran der Kasten mit der Spiegeltafel mit einem eisernen Nagel angehänget und bevestiget wird. An jeder Seite ist also el ne solche Zugstange nebst ihrer Welle und Arm angebracht, und folglich können zwen Spiegeltafeln zugleich geschliffen werden. Denn sobald das Wasserrad herum geht, so geht bas Kammrad und der Trilling mit um, und dieser zieht vermittelst der Kurbel die daran bevestigte Zugstange, die se die Eicine Welle nebst dem Arm die Kasten mit der Spiegeltafel hin und her und scheurer sie. (f. Schaupl. der Mühlenbaukunst Tab. XXXVIII. Fig. 1. und 2)

Spiegelspath, s. Balkspath.

Spiegeltafeln, geblasene. Diese werden so wie das andere Glas mit den gewöhnlichen Handgriffen geblasen. (s. Glas blasen) Die größte Schwierigkeit ist die, die Glasblase so groß aufzubläsen, daß aus dein geblasenen Cy linder eine so Zoll lange Glastafel gestreckt werden kann. Nachdem die Glasmasse zur gehörigen Größe geblasen ist, so verwandelt der Glasmacher solche durch öfteres Schwin gen in einer Cylinder, der eine Tute genennt wird, und der neben dem Blaserohr sowohl, als an dem entgegenge festen Ende gewölbet ist. Der Handlanger steckt einen seßten eisernen Hafen in das Wasser, und berühret die Tute an demjenigen Orte, wo sich die Wölbung des Bodens anfångt, blos in einem einzigen Punkte. Er schlägt gegen

die Mitte des Bodens, und dieser råndelt sich an, demje nigen Orte ab, wo der Handlanger die Tute in einem Punkte mit dem nassen Eisen berühret hat. Die Tute ist also in dem Boden offen, und der Handlanger fährt in die Oeffnung mit einem eifernen erwärmten Bolzen, der ziem lich so dick, als die Tute weit ist, hinein, und runder die Tute völlig walzenartig. Man bringt die Tute hierauf in den Kühlofen, worinn sie so lange liegen bleibt, bis so viele gefället werden kann. Ist ein hinlänglicher Vorrath von Tuten verfertiget sind, daß ein Streckofen (s: diesen) ani, uten vorhanden: so ninit ein Glasmacher eine Tute nach der andern mit einer Zange aus dem Kühlosen, steckt jede auf eine eiserne erhißte Stange, walzet die Tute auf der Stange, und sprenget zugleich die Wölbung an dem Orte ab, wo die Pfeife abgebrochen ist, gerade wie bey dem Bo den. Er leget hierauf jede Tute auf ein Werkstück, womit ses Eisen oben gegen den Rand der Tute, und schägt sanft der Heerd des Streckofens ausgepflastert ist, hält ein naf Lange, und breitet sich durch ihre eigene Schwere auf dem auf die Tute. Sie erhält hiedurch einen Riß nach der. Werkstücke zu einer Glastafel aus. Diese streicht der Glas macher mit einer eisernen dünnen Stange noch etwas gera, de. Auf solche Art entstehen die Spiegeltafeln und alles an gefüllet ist, so muß dieses mit dem Ofen erkalten. dere Tafelglas. Wenn der Streckofen mit Tafelglas an Tafeln find an sich glatt, und dürfen daher nicht geschliffen werden. Uebrigens werden sie so, wie die gegossenen Ta feln, facertirt und foliirt.

Die

Spiegeltafeln zu gießen. (Spiegelfabrik) Die Tas feln der Spiegel werden vou der dazu geschmolzenen Glasfritte oder Masse, nachdem die Masse in dem Hafen in Bestandtheile des Spiegelglases sind wie bey dem Krystalls dem Spiegelglasofen geschmolzen worden, gegossen. Die glase Kieselstein oder weißer Kießland, Portasche, Arsenik. und etwas Braunstein. (f. Krystallglas) Unter diese vors zügliche Bestandtheile nehmen einige Spiegelfabriken noch wohl Salpeter und etwas Kreide, andre auch wohl etwas Weinstein. Außerdem erhält das Spiegelglas auch eine Farbe. Verschiedene Spiegelmacher geben ihm durch eine starke Beymischung der Kreide eine weiße, andre aber (vers muthlich mit Kupferkalk) eine grünliche Farbe. Dies less tere soll, wie einige behaupten, nicht nur den Augen zu träglich seyn, sondern es soll sich auch die Spiegelfolie uns ter dem grünlichen Glase besser ausnehmen. Diese Be standtheile werden nun in einem schicklichen Verhältnisse, das der Natur jedes Kießsandes, oder der Kiesel angemess sen ist, unter einander gemischet, wobey denn darauf ge sehen werden muß, daß bey der völlig geschmolzenen Masse nicht Blasen zurück bleiben. Wenn die Glasmasse etwa 64 Stunden in dem Glasofen der Glut des Feuers auss. geseßt ist, so nimt ein Glasmacher mit einem eisernen Ins. strument aus jedem Hafen etwas flüßiges Glas, läßt es erkalten, hålt es gegen das Tageslicht, oder sonst gegen eis nen leuchtenden Körper, und untersucht, ob sich noch Blåss chen in dem Glase befinden. Entdeckt man dergleichen, so muß die Glasmasse noch einige Zeit länger im Öfen stehen Dd 2 bleiben,

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