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Spathkapellen, (Hüttenwerk) Kapellen, (f. diese) die aus Spath gemacht werden. Man brennt den Spath dazu in verdeckten Tiegeln, und er wird nachher mit Salmiakwasser angefeuchtet. Sie müssen aber zuin Gebrauch länger abåthmen, dagegen rauben sie weniger, und sind etwas träger, als die Aschkapellen, den Fluß zu bes fördern.

Spath, körnigter, Ralkspath, von mancherley Far be, undurchsichtig, und unterscheidet sich von den übrigen Kalkspathen dadurch, daß er ein unordentliches, bald grö. beres, bald feineres körnigres Gewebe hat, woran man die Gestalt seiner Würfel nicht erkennen kann. Spathkrystallen, (Bergwerk) krystallinisch angeschoss fener Spath, oder Spath in Gestalt der Krystallen.

Spath, leuchtender, Fr. Spath phosphorique, (Bergwerk) eine halbdurchsichtige bisweilen ganz durchsich tige krystallisch würfelförmige Flußspathart, die von verfchiedenen Farben, als weiß, gelblicht, hochgelb, violet, grün, blaulicht, auch bisweilen roth gefunden wird, und wenn sie so heiß wird, daß man sie nicht in der Hand hals ten kann, im Finstern leuchtet, welches sie auch thut, wenn man sie auf Bley leget, und solches in einer Kelle schmelzen läßt, oder fie in Scheidewasser kocht.

Spathsand, Sand, der aus wenig harten und glån senden Spaththeilchen besteht, er hat die Natur der Spa the. (f. diese)

Spathland, gipsartiger, besteht aus einem leicht zu sammenhangenden Gemenge von Spath, Quarz und Gips. Spath, würflichter, Spath, der sehr schwer, derb und undurchsichtig ist, er sieht in dem Bruche glasig aus, und er zertheilt sich in Würfel, die scharfe Ecken haben. Von Farbe ist er bald weiß, gelb, grün, braunröthlich und Schwärzlich.

Spatien, (Buchdrucker, Schriftgießer) länglichte Stück chen, die nur dünne sind, und nach einem gewissen Maaße, fo wie die Lettern, in der Form in einer Matrice gegoss fen und von den Buchdruckern gebraucht werden, beym Sehen der Schriften die Wörter von einander abzuson dern, deswegen nach Endigung eines Worts allemal zwey Spatien gesetzt werden.

Spatium, (Musiker) der zwischen den 5 Linien eines musikalischen Systems befindliche Raum.

Spazierstab mit einem Schrittzähler, ein Stab, woran man geht, und auch zugleich mit demselben durch eine daran angebrachte Maschiene die Schritte zählen kann. An einem hohlen Stabe ist unten ein hohler Beschlag an gebracht, worinn eine Scheibe mit einem Sperrrade in eis nem besonders angeschraubten Lager beweglich angebracht ist; oder man hat auch das Lager mit solcher Scheibe an den Beschlag angeschraubet. Der gewöhnliche Stachel bes Stabes dienet zu einem Drucker, der solchergestalt an. gebracht ist, daß, wenn man sich auf den Stab stemmet, er in die Höhe geht, sobald man aber den Stab wieder in Die Höhe hebt, durch eine über der Scheibe angebrachte Feder wieder zurück niedergedrückt wird. Der Drucker, der gefröpft ist, hat unterwärts an seiner Kréöpfung eine

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Feder, welche bey jedem Kuffeßen and Drucken des Stabes das Speirrad, so an der Scheibe bev stiget ist, allezcit um einen Zahn fortschiebet, und folglich eine Schnur, so unten um die Scheibe unter dem Stockknopf um eine ans dere angebrachte Scheibe stark angespannet ist, herum dres het. Gegen das Sperrrad zu ist eine Art von Feder oder Sperrtegel angebracht, welche durch Einfallen in das Sperrrad verhindert, daß das Rad nicht wieder zurück ges het. Ueber der obersten Scheibe ist eine Schraube anges bracht, durch welche die Scheibe mit der Schnur ausges spannt werden kann. Diese obere Scheibe ist die gekröpite Stange, woran die obere Scheibe bevestiget ist, wird mit dem untern Theil im Stock eingelassen, daß selbige fich völlig auf und abschieben läßt, und damit man zu der Schraube, wodurch die Schnur angespannet werden kann, kommen kann, so ist der Stockknopf zum Abschrauben eins gerichtet. Auf beyden Seiten ist der Stab in gleiche Theile getheilet, davon einer so groß ist, als bey jedem Niederse ben des Stabes die Schnur fortgerücket wird, welches ets ne Perle, die oberhalb der Schnur bevestiget ist, anzeiget; › und zu erkennen giebt, wie viel Schritte man gethan hat.: Wenn die Perle auf der Schnur einmal die Abtheilung des Stabes durchlaufen, so muß man fleißig darauf Acht haben, wenn solcher Umlauf vollendet ist, um dieses so gleich aufzuschreiben, welches aber mühsam ist. Um nun dieser Mühe überhoben zu seyn, so hat man einen neuen Mechanismus angebracht, um solches von selbst anzuzei. gen. Die untere Scheibe steht, wie gewöhnlich, zwischen der gekröpften Stange. Die Verkröpfung geht aber weis ter hinauf, und aber der Verkröpfung steht zu beyden Sei ten ein Arm, dazwischen ein Stirnrad um seine Achse bes weglich angebracht ist. Dieses Rad ist so groß, daß es mit seinen Zähnen die Peripherie der untern Scheibe bes rühret, und zugleich in die befindliche Oeffnung des Sta bes reichet. Wenn denn die Perle an der Schnur zwis schen diesem Stirnrad über die Scheibe gehen will, so rückt das Rad um einen Zahn fort, und zählt die sämmtlichen an der Stabeshöhe befindlichen Schritte mit 1, 2, 3, U. s. r. daß man in der Oeffnung des Stabes die Zahl stehen sieht, die da ansagt, wie oft die Schritte an der ganzen Stabeshöhe zu zählen. Will man auch damit noch nicht zufrieden seyn, so kann auf der andern Seite neben dem erst gedachten Stirnrad noch ein solches Rad angebracht werden, welches um einen Zahn durch einen Zapfen am ersten Rade befindlich, und aledenn fortgetrieben wird, wenn das erste Stirnrad einmal herum gekommen ist. Gefeßt, die ganze Länge der Schnur zu beyden Seiten des Stabes, so über die obere und untere Scheibe geht, enthalte 300 Schritte, so zählt das erste Stirnrad, wenn es durch die Perle um einen Zahn fortgerückt wird, allezeit bey jedem Zahn 300. Giebt man diesem Rade 10 Zähne, so záhle es die Schritte von 300 bis 3000, und bekomt das lehte Rad auch 10 Zähne, so zählt endlich dieses Rad von 3000 bis 30. Bey dem Antritte einer Reise müssen zuförderf die Råder und die Schnur im gehörigen Anfang punkt

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Rehen

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denn nach vollbrachter Reise, daß das zweyte Rad noch auf fiche, hergegen das erste Stirnrad auf 4500 zei, get, und die Perle steht in der 296sten Theilung, so er: hellet daraus, daß man 4796 gemeine oder 3836 geometrische Schritte gethan. Erwählet man hierauf eine Art Meilen, z. B. die mittlere deutsche Meile à 4500 Schritt, und dividiret damit in die gethane 3836, so fin. det sich, daß man eine 3 Meile und 461 Schritte gegans gen sey. Wil zu besorgen, daß wenn auch die Schnur Durch die gleich Anfangs gedachte Schraube recht anges Spannet worden, dennoch die untere Scheibe mit dem Sperrrad unter ihr fortrutschen könne, sonderlich wenn die Perte darüber gehen soll, weil die Schnur von ihr mit weniger als dem halben Theil berühret wird, so kann man Deswegen oberhalb der untern Scheibe zu beyden Seiten noch zwey kleine Scheiben anbringen, damit wenn die Schnur übers Kreuz gezogen, die eine Seitenscheibe vors bey und zur Oeffnung hinaus geht, dieselbe auf der untern großen Scheibe fast ganz und gar anliege, und folglich allezeit mit selbiger fortgehe. Man kann aber in diesem Fall keine Perle gebrauchen, weil die Schnur, wo sie Freuzweise geht, leicht daran hängen bleiben kann, sondern man muß ein anderes Merkmal an die Schnur entweder mit einem bunten hindurch gezogenen Faden, oder mit ei nem auf die Schnur gemalten Zeichen u. s. w. machen, Weil überhaupt die Schnur, oder auch ein lederner Ries men, veränderlich ist, und sich zuweilen dehnen kann, mehr als Raum zum Ausspannen übrig ist, so ist gut, wenn man statt dessen eine subtile Kette gebrauchte. Die Glie der konnten die Abtheilung ausmachen, und auf selbigen waren auch die Zahlen anzubringen, so daß nur an einem Orte des Stocks, wo diese Kette vorbey streifen müßte, ein Zeiger bevestiget würde, der die Zahl der Schritte bemerk te, bey der man stehen bleibt.

Specialstollen, (Bergwerk) werden in den Bergwers fen folche Stollen genannt, die den Grubengebäuen Was fer und Wetterlofung verschaffen, und nur einer Zeche, die fie treibet, die Wasser abnimt,

1. Speciesthaler, eine Münzsorte, die zwey Gulden ober 32 gute Groschen gilt. Wenn Jemand mit Species thalern bezahlt, so fagt man, er hat in Species bezahlt. Man muß den Reichsthaler, der nur 24 gute Groschen gilt, nicht mit diesem Thaler vèrwechseln.

Speckbank, bey dem Wallfischsang eine erhöhete Bank am Schiffe, worauf der Wallfischspeck zerschnitten wird. Speckdamm, s. Spirtdamm.

Speckguß, ben dem Wallfischfange eine von Brettern zusammengeschlagene Rinne, den zerschnittenen Speck von dem Verdeck in das Schiff zu schaffen.

Stücken Spect des Wallfisches in den Schiffsraum ge Spechaken, ein Haken an einer Stænge, woran die schaffet werden,

Speckbaspel, bey dem Wallfischfange ein Haspel auf Loche damit aufzuziehen. den Schiffen, den Speck vom Wallfische aus dem Flense

Speckmesser, ein langes, schmales, sehr scharfes Mess fer, welches die Schlächter gebrauchen, den Speck zu schnels den, und ein Meisterstück der Messerschmide ist.

Speckmesser, große, lange, scharfe Messer, womit dee Wallfischspeck zerschnitten wird.

Speckstein, Fr. Pierre de lard, (Bergwerk) ein Stein, so glatt auf dem Bruch, seisenhaft anzugreifen, nicht sehr schwer, sehr wenig durchsichtig, nicht sehr hart, von verschiedener Farbe, meist bräunlich; er läßt sich schneiden und drechslen, wird im Feuer hart, wie alle thonartige Steine, hat ein Korn wie Alabaster. Aus China werden viele daraus gearbeitete Bilder gebracht. Bey Schneeberg in Sachsen hat eine Art gebrochen, die ziemlich vest war.

Specftrick, bey dem Wallfischfange die großen Strie de, womit die großen Stücke Wallfischspeck in das Schiff gezogen werden.

Spackthran, der von dem Wallfischspeck gesottene Thran, zum Unterschiede von dem Robbenthrane und Lebertbrane, die nicht so gut sind.

Spediren, (Handlung) Waaren und Güter bestellen und fortschaffen, oder von fremden Kaufleuten an Einen addrefsirte Waaren weiter fortschaffen, daher

Spediteur, Güterversender, Kaufleute oder Faktos re, die nicht für ihre eigene Rechnung handeln, sondern ge gen eine vestgesette Provision Baaren andere Kaufleu te, die solche an sie senden, verkaufen und verschicken.

Speditionsbriefe, (Handlung) Handlungsbriefe, welche die zu Lande oder Wasser versendete Güter, der Fuhrleute oder Schiffer und Schiffe Namen, die solche fühs ren, was dabey Fracht bedungen, was das Gut gewogen, oder seine Quantität fey, wie viel auf die Fracht bezahlet sey, und was dabey abgeredet, ob die Güter von andern Leuten und Orten gesandt worden, und nur durch des spedirenden Kaufmanns Hände gegangen, wie sie einbal liret, wie gezeichnet u. f. iv. beschreiben. Die Speditions briefe zu Lande werden gemeiniglich Frachtbriefe, und die zu Wasser Konnoissement genannt.

Speditionsbuch, f. Lagerbuch.

Speditionsgåter, (Handlung) Güter und Waaren, so einem Kaufmann von einem andern zugeschickt werden. mit der Ordre, sie weiter zu versenden und also zu spea

diren.

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Speichen, (Stellmacher) Ståbe, die auf dem Haus fen einer labe (f. diesen) eines Rades eingezapft mit den Felgen vereiniget sind, und folglich das Rad bilden. Sie können nur aus hartem Eichenholz verfertiget werden, weil sie eine vorzügliche Haltbarkeit haben müssen, zumal da sie nach dem Aeußern des Rades zu in etwas schief ge= richter auf der Nabe stehen. Sie werden aus dem gedachten Holze vorläufig mit dem Handbeil ausgehauen, und nachher mit dem geraden Schneidemesser auf der Schneis debank völlig ausgearbeitet. An dem untern starken Theil erhalten sie einen Zapfen, welcher in der Nabe eingezapft wird. Die Speichen stehen auf der Nabe paarweise, d. i. zwey neben einander stehende Speichen nähern sich mehr, als die dritte eines neuen Paares. Zwischen zwey gepaar ten Speichen werden jederzeit zwey Felgen zusammengefu get. Zwey und zwey Speichen nähern sich aber deshalb, damit sie der Zusammenfügung zweyer Felgen desto mehr Haltbarkeit ertheilen. Diesen doppelten Abstand der Speis chen findet der Stellmacher folgendergestalt: Er theilet nämlich den Haufen einer Nabe, z. B. eines Hinterras des, in 6 gleiche Theile, und findet hierdurch, wo eine Speiche der 6 Paare eines Hinterrades zu stehen komt. Jede der vorgedachten Abtheilungen theilet er wieder in zwey gleiche Theile, und stellet jedes Paar auf diese Stellen, wodurch denn zwey Speichen immer näher zusammen stehen, als die folgende dritte des zweyten Paares u. s. w. Nach Maaßgabe der Abtheilung stellet er jede Speiche auf den Haufen der Nabe an den Ort, wo sie eingezapft werden soll, und zeichnet mit einem Stift oder Bleystift das Zapfenloch nach dem Umfange des Sepfenlochs ab. Das Zapfenloch wird auf folgende Art eingestemmt; Er bevestiger die Nabe mit dem Halter auf dem Radestock, und bohret an jeder schmalen Seite und in der Mitte des abgezeichneten Zapfenlochs mit dem Zwickbohrer ein Loch. Hierdurch erleichtert er sich die Arbeit, wenn er das Zapfenloch mit dem Viereisen vermittelst des Klopfholzes ausstemmet. Wenn nun alle Zapfenlöcher auf solche Art ausgestemmer sind, so werden die Speichen mit dem Posses kel paarweise in die Zapfenlöcher der Nabe geschlagen. Der Stellmacher bobret alsdenn in ein benachbartes Zapfenloch ein Loch durch die Zapfen der eingeschlagenen Speichen mit dem Zwickbohrer schräge ein, und schlägt durch das Loch einen hölzernen Nagel. Auf diese Art werden alle Speis chen auf der Nabe bevestiget, außer daß das leßte Paar nicht verbohret, und nur mit einem Nagel in dem Zapfen bevestiget werden kann, weil keine angränzende Löcher mehr vorhanden sind. Zuleht wird jede Speiche verzwickt, indem zwischen ihren Zapfen und Zapfenloch kleine Reile oder Spåne mit dem Handbeil hineingetrieben werden. Nachdem die Felgen verfertiget worden, (f. Felgen, Stells macher) so werden sämtliche Felgen auf den Bock des Wagenrades (f. Bock, Rademacher) auf das vordere En de der Speichen geleget, die nebst der Nabe auf dem Füs gebod (f. diesen) ruhen, erforderlich zusammengesetzt, und man deutet auf jeder Felge, nach Maaßgabe der Speichen am, wo die beyden Löcher jeder Felge, worinn die Speichen

bevestiget werden sollen, ausgebehret werden müssen, und jedes Loch wird nach und nach mit dein Durchstecher, Jäpfer, und Locher ausgebohret. Japfer, und Locher ausgebehret. Die obern Enten als ler Speichen werden mit einem Schneidemesfer zu einen Zapfen abgeschnitten, und alle Felgen werden mit den Speis chen vereiniget und aufgefuget. (f. Auffugen)

Speichen, Handspeichen, kleine Hebebaume, so in eine Welle oder Spille gesteckt werden, um solche damit umzudrehen, auch die man zum Kanten und Tragen des Holzes gebrauchet.

Speicher, (Handlung) eine in den nordischen Hands lungsstädten gewöhnliche Benennung der Waarenmagazis ne, wo die Kaufmannsgüter aufgehoben werden. Cie stehen gemeiniglich an einem von Wohnhäusern entlegenen Plaß, wie z. B. in Danzig, Königsberg, Elbingen u. a. O. m. wo sie ansehnliche Reviere ausmachen.

Speiler, Spreil, (Schlächter) ein spiß zugeschnittes ner schlanker Pflock, womit die Nieren in dem Bratenoder bey dem Hasen die Hintertheile, ingleichen einige ans dere Stücken Fleisch vest angespeilert und zusammengesteckt werden, damit selbige beym Herumdrehen am Spieß nicht herunter fallen.

Speise, (Hüttenwerk) ein König, welcher von den Kos balderzen, so Wismuth und Kupfernikel bey sich führen, in der Tute erhalten wird.`

Speise, Fr. le Speise, ein Hüttenprodukt, so in einer von der Bleyarbeit fallenden eisenhaft und arsenikalischen, regulinischen Masse besteht. Komt von Riesen, hält Sil ber, Eisen und Kupfer.

Speise, (Probirkunst) ein Gemische, so aus einem halb, metallischen Gemenge besteht.

Speise (f. diese) auf Kupfer zu probiren. (Hüttens werk) Man schmelze in einer Tute einen Zentner von diesem Gemenge mit zwey Zentnern schwarzen Fluß, eben soviel Pottasche, und einen oder zwey Zentner Bley. Hiers auf treibe man das Korn auf die Gare ab. Man muß hierbey eine Verzehrungsprobe machen, und der Probe von der Speise Kupfer zusetzen, wenn sie sehr arm ist. Speisebier, f. Covent.

Speise der Rotbgießer, ein aus Zinn und Kupfer gemischtes Metall. (s. Glockenspeise)

Speisegelb, ein Name einer blaßgelben Farbe, welche ein wenig in das Röthliche fällt.

Speise gelbe, die von den Kupferschiefern fallende Ku pferkieße, die mit der weißen Speise (s. Speise weiße) von einerley Gehalt sind.

Speisegewölbe, f. Speisekammer.

Speisekammer, Speisegewölbe, (Baukunft) eine Kammer oder ein Gewölbe, sowohl den zur Haushaltung nöthigen Speisevorrath an trocknen Gemüsen, als auch Fleischwerk darinn aufzuheben. Leicht zu verderbende Sqchen werden gewöhnlich in einem Keller oder an einem ans dern kühlen Ort aufgehoben.

Speisekasten, f. Wasserkasten.

Speisetothe, Speiseschrank, (Haushaltung) ein von Holz verfertigtes, mit vielen Fächern und mit einev

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oder zwey Thuren versehenes Behältniß, worinn allerlcy,
-besonders die übrig gebliebenen Speisen aufgehoben wer.
den. Die Thüren dazu werden gemeiniglich mit runden
durchlöcherten Blechen versehen, damit die Lust durchstreis
chen kann.

Speisesaal, f. Eßfaal, Fr. Sal commune.
Speiseschrank, s. Speiseksthe.

Speisen mit Kalk, (Farber) die Blaukupe mit Kall versehen; wenn beym Anstellen derselben noch nicht Kalk genug hinzu gethan worden, noch mehr hinzu thun.

Speise, weiße, die in den Kupferschiefern befindliche Kupfer und Bleyfunken von dem weißen Kupfer und Bleyerz. Ihr Gehalt beträgt meistentheils zwey Pfund auf den Zentner, selten steigt er bis auf 8 Pfund, und manchmal halten sie nur ein Pfund.

Speifig, Fr. Ardoife cuivreufe melée de pyrite, (Bergwerk) werden die Kupferschiefer genannt, darinn viel Kupferkieß eingesprenget ist.

Speifig, (Bergwerk) wenn ein Erz auf dem Bruche körnig ist, so daß auch würßliche Theile darunter verstans den werden. Ein grobfpeisiger Bleyglanz, welcher auf dem Bruche große Würfel zeiget, zum Unterschiede von dem kleinspeisigen.

Speisigers, Fr. Mine donnant fpeile, Erz, welches kiesig ist, und Speise machet.

Speisige Erze, Erze, welche sehr kobaltig sind, und daher im Ausschmelzen viele Speisen geben. Ein speisi ger Bleystein, welcher von solchen speisigen Erzen fällt. Speisiger Bleystein, ein Bleystein, welcher viel eis senhaftes und arsenikalisches Wesen bey sich hat.

Speisbahne, (Wasserkunst) derjenige Hahn, der bey den Brunnenkünften an die Wand des Wasserkastens, wor. Inn das Kunstwerk steht, mit Schrauben bevestiget ist, um durch solche das reine Brunnenwasser in den Kasten zur Speisung des Druckwerks einlaufen zu lassen.

Speiskobald, Kobalderz, welches beym Schmelzen Speise niederfallen läßt.

Spekulation, ein glatt gewebter halbseidener und leis nener oder baumwollner Zeug, welcher meistens zu Paris verfertiget, und theils auf Moirart, theils auch nicht zu gerichtet wird, und von mancherley Farben ist. Die Kette wird von weißem kölnischen oder baumwollenen Garne ges nommen, und der Eintrag ist aus abgekochter oder gefärb ter Seide. Gemeiniglich liegt dieser Zeng eine halbe Elle weniger ein Sechzehntheil pariser Maaß breit.

Spelz, (Landwirthschaft) eine Art Weißen, welcher fich besonders von dem andern Weißen darinn unterscheis bet, daß allezeit zwey Körner auf einer Seite der Aehre neben einander stehen.

Spels, f. Dinkel.

Spendel, f. Stecknadel..

Spendefole, (Salzwerk) eine gewisse Quantität So. le, welche wöchentlich zum Besten der Armen zu Halle verfotten wird.

Spennadel, f. Stecknadel,

Sperber, Fr. Emerillon, (Artillerie) Kawonen, die Pfund Eisen schießen, 37 Kaliber, oder 74 Fuß laug sind, und 44 Zentner wiegen. Der außerordentliche Sperber ist 45 Kaliber oder 7 Fuß lang, wiegt 44 Zentner, und schießt gleichfalls Pfund Eisen. Der gefiärkte Spers ber wiegts Zentner, der geschwächte 3 Zentner; der Bastard Sperber ist 32 Kaliber oder 5 Fuß lang und wiegt 4 Zentner.

Sperrbaum, f. Schlagbaum.

Sperreisen, an einer Sägemühle eine Klinke mit ela nem Haken, so unter der Stoßstange angebracht ist, wel che sich an den Zähnen des Zahnrades einstemmet, damit das Rad nicht mit zurück rücke, wenn die Stoßstange im Hin und Herstoßen des Schiebewerks zurück weichet. (f. Schneidemühle)

Sperrglas, ist nichts anders als Marienglas. (f. Marienglas)

Sperrhaken, der Haken der Hemmkette, vermittelst dessen das Rad gesperret wird. Auch ein Haken, womit die Fenster in Niedersachsen aufgesperret werden.

Sperrbaten, (Schlosser) ein Haken, so in eine Krams pe greift, oder ein Eisen, das in ein zackigtes Rad an einer Welle einfällt, um jene aufzuhalten, oder die Rückbewes gung daran zu hemmen.

Sperrhaken, Stellhaken, Anhalthaken, an el« ner Wassersäulenmaschiene der Haken, worinn sich der Hammer der Maschiene fångt, wenn der Hub aus ist. Damit aber auch solcher wieder aufgehoben werde, wenn der Schub aus ist, so macht man an denselben einen Winkels haken, der durch den Stecknagel niedergedrückt und der Hammer dadurch ausgelöset werde; der Haken hingegen wird durch ein Gewicht wieder in seine vorige Richtung gebracht. (s. Waffersäulenmaschiene.)

Sperrbolz, (Fleischer) dasjenige Holz, womit man die Hinterfüße eines geschlachteten Ochsens aussperret, und ihn daran aufhängt.

Sperrborn, Sperrhaken, (Eisenschmid) ein Werk zeug, womit allerley Ringe und hohle Sache gebildet wer den. Es besteht aus einem runden zugespitzten und auch viereckigten Horn, das in der Mitte eine Angel hat, wos mit es in einen Stock oder Klos eingeseßt, und unbeweg lich vest gemacht werden kann. Nach dem große oder klets ne Arbeiten darauf gemacht werden, nach dem sind diese Sperrhörner auch groß oder klein, der Grobschmide ihre find vorzüglich groß und stark.

· Sperrhorn, Sperrhaken, (Windenmacher) eine Art Ambos mit einem rundlichen und flachen Horn, welches fich im Kreise umdrehen läßt.

Sperrkegel, ein Werkzeug, das neben einem Sperrs rad (f. dieses) angebracht ist, und mit seinem Ende in el nen Zahn des Sperrrades greift, um solches im erforderli chen Fall vest zu halten. Es muß das Ende des Sperrs kegels, welches überhaupt eine kleine eiserne oder auch messingene Stange ist, so eingerichtet seyn, daß es in ets nen Zwischenraum zweyer Zähne einpaßt.

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Sperrleiste, eine Leiste oder geradés Holz, einen Kör, per damit auseinander zu sperren.

Sperrleiste, ein Holz, wodurch die beyde Leitern an einem Wagen von einander gehalten werden. Die eiser nen Ringe au den beyden Seiten heißen Scheeren. (f. diese und Wazen)

Sperrmaaß, (Bergwerk) ein Stångelchen, womit Die Zimmersteiger die Länge der Zimmer in den Gruben,

abnehmen.

Sperrmortel, (Maurer) eine Mischung von seinem Sande und wenig Kalk, zum Ausschneiden, Ansetzen c. wenn die Maurer nämlich zur Zierrath Leisten oder Vertiefungen machen, Steine nachahmen u. 1. w. (auch Ausschneiden)

Sperred, (Uhrmacher) dasjenige Rab in einer Uhr, so unter der Walze kegt, und die Gleichmäß gkeit bey dem Aufziehen bewirket. Es ist nämlich der eine Boden der Walze mit Sperrzähnen versehen, welche durch einen da, neben angebrachten Sperrkegel in gleichmäßiger Bewegung erhalten werden, indem während des Aufziehens der Sperr Fegel auf den Zähnen fortschleifet, und wenn die Walze nad) dem Aufziehen mit dem Sperrrade wieder still steht, so greift der Sperrkegel in einen Zahn des Sperrrades, und vereiniget das Bodenrad mit der Walje. Ueberhaupt nennet man alle diejenigen Räder Sperrräder, welche ir gendwo bey einem Mechanismus angebracht sind, um ein øder das andere Stück desselben zu hemmen, ivean der allemal dabey angebrachte Sperrkegel in einen Zahn des Rades eingreift. Die Zähne, die auf der Stirne eines folchen Rates angebracht sind, haben eine etwas schräge Richtung, damit der Sperrtegel desto besser fassen kann.

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sammenrollen und nicht gut weben lassen, sondern die außersten Rohrstifte des Blatts der Lade würden bey dem Einschlagen verlegt werden und springen. Ueberhaupt ist bey der Weberey diese Sperrruche eine solche nothwens dige Sache, ohne welche es sich ganz und gar nicht wes ben lagt.

Sperrventil, (Orgelbauer) ein Ventil, ( dieses) welches vor jede Deffnung des Blasebalges in dem Pedalwerk komt. Denn wenn an dem Kopfe des Kanals zwey Blasevalge angebracht sind, so preßt die aus dem einen Blasebalg herausoringende Luft die Klappen des Ventils vest an ihren Spund an, damit ein Blasebaig dem andern nicht den Wind raube.

Sperrzåbne, an einem Sperrrade die Zähne, welche das Sperrrad auf der Stirne umgeben.

Sperrzeug, (Schloßer) ein Gebünd ståhlerner Haken, womit Thur cloßer in Ermangelung des Schlussels aufge. sperrt d. i. aufgefchloffen werden.

Sperstechen, (Fischer) eine Art Fischerey, so sonders lich bey den Hechten gebraucht wird, und besonders in der Gegend des Plauenschen Sees in der Mark üblich) ist, da man im Frühjahr, da selbenicht tief stehen, auch Abends bey Kienfackeln oder dünnem Ei den Hecht mit einer s zackigen Gabel ansticht, oder schießt. Die Zacken haben Widerhaken.

Speygaten, (Schiffsbau) die Löcher an den Seiten des Schins, durch welche das Wasser von den Verdecken herauslauft.

Spezies, (Handlung) alle grobe Münzsorten übers haupt, von was für Schrot und Korn sie auch seyn mögen. Sphåre, Rugel

Sphärischer Spiegel, (Optik) derjenige Spiegel, der die Fläche einer Kugel hat, und also nicht anders als wie ein Stück von einer polirten Kugel anzusehen ist. Wie aber eine Kugel, wenn man sich dieselbe hohl gedenket, zweyerley unterschiedene Flächen hat, nämlich die äußere und die innere; also hat man auch zweyerley Arten sphäris scher Spiegel. scher Spiegel. Derjenige, der die Fläche einer hohlen Kugel hat, heißt ein sphärischer oblspiegel. Diese Hohlspiegel haben viele besondere Eigenschaften vor andern. In der Nähe vergrößern sie, und in der Weite wird eine Sache durch sie verkleinert; in der Nähe stellen sie die Sachen aufgerichtet, in der Weite hingegen verkehrt vor. Bald ist das Bild hinter dem Spiegel, bald in der freyen Luft. Sie sind nach den ebenen Spiegeln, die mau ing gemein gebraucht, die berühmtesten. Wenn ein solcher Spiegel eine erhabene Fläche hat, so heißt er ein erbab ner sphärischer Spiegel. In einem solchen Spiegel ist das Bild bald innerhalb dem Spiegel, bald in der Fläche des Spiegels, bald aber außerhalb derselben.

Sperrrutbe, Tempel, Compel, (Weber) derjenige bewegliche Stab, der länger und kürzer gemacht werden Fann, womit das fertig gewebte Zeug auf dem Weberstuhl ausgespamit wird, damit der Weber besser weben kann, Diese Sperrruthe hat eigentlich zwey Schäffte oder Ståbe, die zusammenpassen. Zu dem einen Schaft find an der innern Kante verschiedene Löcher angebracht, auf-dem du Bern Rande des zweyten Schafts aber verschiedene Kerben, Durch diese Löcher und Kerben vereiniget der Weber beyde Schäfte vermittelft einer Schnur und diese Vereinigung verschaft ihn den Vortheil, daß er die Sperrruthe verlängern und verkürzen kann, nachdem die Leinwand oder anDerer Zeug breit oder schmal ist. Jedes äußere Ende der zusammenvereinigten Sverrruthe hat auf seiner Fläche vers fchiedenie Zacken und diese werden in beyde Ecken des gewebten Zenges kurz hinter dem zuletzt eingeschlossenen Fa ben eingesetzt, wodurch der Zeug gehörig ausgespannt wird. Damit sich aber die beyden Schäffte der Sperrruthe nicht in die Höhe begeben, so ist gegen die Mitte ein kleiner Hölzerner Wirbel angebracht, der dieses verhindert. Ben de Schäfte sind auch wohl durch einige Zapfen mit einan- Sphinx, (Maler, Bildhauer) ein fabelhaftes Unges der vereiniget, doch so, daß mehrere Zapfenlöcher vorhan heuer, welchem diese Künstler bald ein mannliches balb ben find, damit man die Sperrruthe verlängern könne. ein weibliches Aufehen am Kopf und der Brust und einen Sperrte der Weber das gewebte Zeug nicht mit einer fols Löwenkörper geben. Man sette sie vor diesem auf die Al hen Ruche auseinander, so würde es sich nicht allein zustäre, au die Thüren, por Tempel und bey den Gräberu.

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