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dem zweyten Umgange beweget, so läßt die Kraft der Fes der schon etwas nach, und also auch bey den übrigen Umgången. Um soviel aber die Feder bey dem zweyten Ums gange schwächer zieht, als bey dem ersten, um soviel står ker ist der zweyte Umgang der Schnecke: folglich wird durch die zunehmende Stärke der Schnecke die abnehmen de Kraft der Feder beständig ersetzet.

Schnecke, f. Schneckenbohrer.
Schnecke, s. Wasserschnecke.

Schneckenauge, Fr. Oeil de Volute, (Baukunst) die kleine zirkelfläche mitten in der Schnecke, (f. diese) welche den achten Theil der Schneckenhöhe zum Durch messer hat.

Schneckenbohrer, (Zeugschmid) ein Bohrer mit gewundenen Schärfen, und überdem noch mit einer schrau benartigen Spiße versehen. Sie werden von den Stells machern und beynahe von allen übrigen Holzarbeitern ge, brauchet, und sind auch im gemeinen Leben am gewöhnlich. sten. Sie werden wie die geraden Bohrer geschmidet und nur auf einer Seite verståhlet. In dem Biegeisen (s. dieses) erhalten sie die ausgehöhlte Gestalt eines halben Ke gels; hernach werden sie auf dem Richteisen (s. dieses) gewunden. Man legt sie erhißt auf den Kopf des Richt eisens, schlägt mit dem Hammer auf den Bohrer, und dre het ihn auf dem genannten Werkzeuge langsam um. Das Augenmaaß muß aber auch wissen, die Proportion zu erhalten. Die Windung auf der vordersten Spiße, wozu beym Schmiden ein zugespißter Zapfen stehen bleibt, wird beynahe wie die Schraubengänge einer Holzschraube aus. gefeilet. Es erhält auf dem Stiel einen Ring, worinn ein hölzerner Griff beveftiget wird. Man schmidet ihn auf dem Sperrhorn rund, und schweißt ihn auf dem Stiel des Bohrers an.

Schneckengang, (Gärtner) ein Gang in einem Garten, welcher in einer Schneckenlinie zu einem Mittelpunkt oder offenen Plaß führet.

Schneckengewölbe, Fr. Voute en limaçon, (Bau kunst) das um eine Spindel herum laufende und schräge aufsteigende Gewölbe bey einer Wendeltreppe oder Schnes dentreppe, welche gemauert ist.

Schneckenkegel, f. Schnece. (Uhrmacher)

Schneckenlinie, eine krumme Linie, die aus einem Punkte, als aus ihrem Auge, sich mit dem andern Ende von selbigem immer weiter und weiter entfernet, und ein und etlichemal auf solche Art um sich selbst herum läuft. (Fi Spiralfeder)

Schneckenmarmor, ein mit versteinerten Schnecken durchsetzter Marmor. Man hat auch eine Art alten oriens talischen Marmor mit Schneckenzügen, der gleichfalls die sen Namen führet.

Schneckenrad, (Uhrmacher) das horizontalliegende Rad einer Taschenuhr, auf welchem die Schnecke (f. dies fe) liegt, und vermittelst eines Sperrkegels mit dem unter der Schnecke befindlichen Sverrrade vereiniget ist. Es hat eine senkrechte Welle, auf welcher die Schnecke steckt. Dies Rad hat 48 Zähne, und seht das ganze Råderwerk Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

in Bewegung. Denn indem die Kette von der Schnecke durch das Federhaus gezogen wird, und sich die Schnecke herum drehet, so drehet sich auch natürlicherweise das mit der Schnecke verbundene Schneckenrad herum, und die Zähne greifen in die Stöcke des Getriebes des Minutenras des und treiben solches herum u. s. w.

Schneckenrundung, (Jäger) ein gehauener Weg gleich den andern Flügeln, (f. diese) dessen Rundung aber immer enger läuft, und nirgend zusammentrifft.

Schneckenfand, Sand, der mit pulverisirten Schnes cken und Muscheln vermischt ist.

Schneckenschneidezeug, (Uhrmacher) ein Werkzeug, womit die Umgange der Schnecke ausgedrehet werden. Es besteht aus einem kleinen Gehäuse von Messing, in dessen einer Wand sich ein Zapfen umdrehen läßt; der gerade über einer Schraube in der entgegengesetzten Wand steckt. Auss serhalb dem Gehäuse trägt oft gedachter Zapfen einen klelnen Wechsel oder eine gezahnte Scheibe, der in einen andern unter dem ersten befindlich greift, der letzte Wechsel sißt auf einer ftåhlernen Schraube, und diese durchbohret einen messingenen Arm im Gehäuse. Die Schraube geht durch beyde Wände des Gehäuses durch. Da der gedachte Arm durch eine Schraubenmutter auf der Schraube bevestiget ist, so läßt er sich durch das Umdrehen der Schrau be hin und her bewegen. Auf der äußersten Spiße des nur gedachten Arms steht ein Geißfuß, oder ein Stück vou einem Grabstichel. Der Uhrmacher bevestiget zwischen den beyden obersten Zapfen des Gehäuses die neue Schnecke in ihrer Achse. Auf der Seite, wo ihre größte Grundfläs che angebracht ist, auf der nåmlichen Seite wird auch mehr gedachter messingener Arm geschraubet. Wenn man mit einem Schlüssel den obersten Zapfen umdrehet, so beweget fich die Schnecke mit diesem in einem Kreise, und nach eben dem Verhältnisse wird auch der messingene Arm im Gehäuse von der untern Schraube, von der linken nach. der rechten Seite, verschoben, welches die Wechsel verrichs. ten, da einer in den andern greift. Hält nun der Uhr. macher bey der Bewegung den gedachten Geißfuß gegen die neue Schnecke, so wird dieser nach Beschaffenheit der untern stählernen Schraube Schraubengänge in die Schnes cke schneiden. Allein bey einer langen Schnecke müssen die Schraubengänge weit auseinander, bey einer kurzen aber umgekehrt dicht neben einander stehen. Sind die Umgåne. ge dicht neben einander, so haben beyde Wechsel einerley Anzahl Zähne.. Sollen aber die Schraubengänge z. B. noch einmal so weit von einander abstehen, so hat der oberste Wechsel 10, der unterste aber zo Zähne. Die Ums wälzung des letzten Wechsels verhält sich also wie 1: 2. Eben so verhält sich auch der Abstand der Windungen zweyer Schnecken. Sind diese Umgange weit auseinander, so bringt der Uhrmacher die Schnecke auch wohl auf den Drehstuhl, und läßt die Schraubengänge von einer kleis nen Feile weiter auslaufen. Um aber auch zu probiren, ob die geschnittenen Umgänge der Schnecke gerade zu der eingesetzten Uhrfeder passen, so muß dieses durch ein neues Werkzeug erforschet werden, und dies geschieht durch das €

Abgleis

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Abgleichen mit der Abgleichstange. (f. beydes und Spr. Handw. und K. Samml. 8. Tab. I. Fig. IV.)

Schneckenstein, Fr. Coquilles fofiles ou reftacites, ein Etein mit versteinerten Schaalen oder Abdrücken von Schnecken, dergleichen man in verschiedenem Gestein finbet, als: im Sandstein, Kalkstein, und verhärteten Letten.

Schneckenstein, ein kleiner, weißer, dünner, länglicht runder Stein, welcher in dem Kopf der Wegefchnecken gefunden wird, und am Halse getragen das Fieber vertreis ben soll.

Schneckenstein, ein einzelner Fels im Voigtlande, in welchem die Topase brechen.

Schreckensteintopas, ein Topas, welcher auf dem im Voigtlande gelegenen, mit Topasen angefüllten Fels, der Echneckenstein genannt, bricht

Schneckentreppe, Wendeltreppe, Fr. Escalier à vis. (Baukunft) Co nennt man die Treppen, welche wie eine Schraube mit ihren Stuffen herum gehen und hinauf Ateigen. Sie können rund oder oval seyn.

Schneebrüchiges Holz, (Forstwesen) dasjenige Holz, welches der große angelegte Schnee zu Boden gedruckt hat. Schneegarn, (Jager) ein Garn zur Winterszeit, wenn es stark geschneyer hat, das bey dem Rebhühnerfang so gut als der Tyras (s. diesen) im Sommer gebraucht wird. Es ist demselben fast gleich, nur daß der Tyras wegen der jun: sen Hühner, Wachteln und Lerchen enge, das Schneegarn aber vom weißen, feinen, doch starken Zwirn weitere Mas schen hat, und solcher Weite wegen auch größer gemacht werden kann. Dieses Schneegarn wird seiner Größe nach in seinen Säumen gezogenf, welche an beyden Enden zum wenigsten zehr bis funfzehn und mehr Klafter vorgehen, Damit die zwey Personen, so solches regieren, nicht zu stark auf die Hühner zugehen, und sie daråber aufstäubern. Diefe Säume werden auf eine besondere Art mit einer be fondern Schleife zusammen gebunden, daß es sich nicht verwirrt. Wenn man nun im Winter bey stark gefallenen Schnee ein Volk Rebhühner von ferne liegen sieht, so brei: ten ihrer zwey das Schneegarn aus, fassen die Saume so lang als fie tonnen, und gehen also gerade auf die Reb hühner zu. Einer oder zwey folgen hinten nach, und geben ein Zeichen, wenn die vorangehenden nach der rechten oder linken Hand zuviel abweichen. Wenn die Hühner das Garn über sich merken, so stehen sie auf, und verwickeln fich in den Maschen. Das Garn wird gemeiniglich wie der Tyras niedrig, und wie man die Hand von sich streckt, gezogen und geführet. Wenn das Huhn, so unter dem Haufen die Schildwach hält, sich schnell unter dem Schnee verbirgt, so ist es ein gewisses Zeichen, daß die Hühner gerne halten, und ein guter Fang zu vermuthen, wenn aber dasselbige anfängt zu schreven, und die andern vor der bevorstehenden Gefahr zu warnen, so stäubern sie auf, and ist ihnen nichts abzugewinnen. Die Ueberziehung des Echneegarns geschieht am besten des Morgens, ehe die Hübner aus ihrem Nachtlager aufbrechen, und das Ge dse suchen, alsdeun liegen sie noch hart und halten am lieb

sten. Auch wenn sie des Abends ihr Nachtlager machen, fund sie ebenfalls gut mit diesem Garn zu fangen.

Schneehauben, (Idger) zweyerley Nehe. Die erste Gattung wird spiegelicht mit einem Himmel und etlichen Einkehlen viereckigt gestrickt. Die andre Gattung ist rund, und wird an einem eisernen King, etwa zwey Zoll weit, gestrickt, und in einen großen hölzernen Reif gebunden. Beyde werden im Schnee aufgestellt, und die Feldhühner zuvor dahin angeförnt.

Schneeschuh, besondere unten aus einem Brette be stehende Schuhe der nördlichen Einwohner, mit denselben schnell über den Schnee zu gehen, ohne einzusinken.

Schneide am Bohrer machen, (Bergwerk) die abgebrochene Spiße am Bohrer wieder anschmieden. Schneidebank, (Gazemanufaktur) ein Werkzeug, worauf die geblümte Gaze, da wo es lose Fåden giebt, abe geschnitten und gehörig geputzt wird. Es ist ein länglicht viereckigtes Fußgestelle von guten starken Ståben. An den langen Ståben, die oben einen Rahmen bilden, sind an den Enden halbrunde Einschnitte, worinn zwey hölzerne Walzen liegen, welche durch ein Kreuz, so an dem einen Ende angebracht wird, umgedrehet werden können. An jeder Walze ist ein Sperrrad und ein Sperrkegel, damit folches gehörig geschont roerden kann. Der fertige Zeug wird auf die eine Walze aufgewickelt, und alsdena mit Schnüren, welche in das vorderste Ende der Gaze einge zegen sind, auf die andere Walze aufgewickelt, ganz_straff ausgespannt, und vermöge des Sperrrades und Kegels gehörig angezogen, daß die Walzen nicht nachgeben kön Alsdenn wird eine scharfe und spißgeschliffene Schere genommen, man schneidet mit derselben alle überflüßige frey liegende Fäden weg, sowohl in den figurirten Stellen, als auch neben denselben neben her, und die nicht vest find, und folglich auch nichts zur Bildung der Blumen beytragen. Hierdurch werden alle überflüßige Fåden auf • der linken Seite fortgeschaffet. Auf der rechten Seite sind die Bilder schon gehörig gebildet. Das Beschneiden muß gut und genau geschehen. (s. geblümten Gaze und Jakobs. Echaupl. Band IV. Tab. I. Fig. XXI.)

Schneidebank, Stückelbank, (Lichtzieher) ein Tisch mit einem 6 bis 7 Zell hohen Rande an drey Seiten un geben, worauf das Talg zerstückt ist. An demselben ist eine große Klinge an einem Gewinde bevestiget, womit das Talg zerstückt wird.

Schneidebank, (Stellmacher) eine Bank, worauf bey dem Beschneiden der Hölzer mit dem Schneidemesser jene vest gehalten werden. Es ist eine gewöhnliche schmale Bank auf vier Füßen, auf dieser fikt der Arbeiter vor dem in der Mitte angebrachten Bankholz, einem schrege lie genden Holz, das in der Mitte auf einem starken Kloke rubet. Durch das Bankholz geht das senkrechte Fußholz beweglich durch, und hat unten einen vorsøringenden Tritt, obert aber einen Kopf. Auf dem Bankholz liegt das Stück, so beschnitten werden soll, und der Kopf des Fußholzes hält das Stück vest, wenn mit dem Fuße auf den Trict desselben getreten wird, denn dadurch neiget sich der

Kopf

Kopf herunter, und drücker auf das Stück. Ein eisers ner Bolzen in ein Loch des Bankholzes, und zugleich in ein Loch des Fußholzes gesteckt, hält das lehtere vest, und es kann sich daher in einem Einschnitt in der Mitte der Bank und des Bankholzes frey auf dem Bolzen bewegen. Es hat unter seinem Kopfe verschiedene Löcher hinters einander, und der Stellmacher steckt den Bolzen durch ein oder das andere Loch, nachdem das Holz, so er beschneiden will, stark ist. Zwischen dem Kopf des Fußholzes kann er nun das zu beschneidende Holz nach allen Lagen drehen und vest halten. ([. Spr. H. u. K. Samml. XI. Tab. III. Fig. X.)

Schneidebank des Böttchers. Sie gleicht völlig der Schneidebank des Stellmachers, (s. diese) nur daß der Kopf des Fußholzes, womit das zu schneidende Holz auf dem Hals der Schneidebank vest hålt, rund ist, weil auf diesem Kopf der Böttcher den kleinen Reifen die Rundung giebt, und sie darauf bieget: deswegen dieser Kopf in der Werkstatt auch oft die kleine Biegescheibe genannt wird.

Schneidebüchse, (Edelgesteinschneider) ein kleiner höt zerner Kasten, in welchen oben ein Einsatz von Messing. blech eingeschoben wird, der genau in den Kasten passet. Der Einsatz füllt nur die Hälfte des Kastens aus. Denn die Absicht dieses Kastens ist diese, daß sich der Diamants boord, der sich bey dem Schneiden auf dieser Büchse ab: reibet, darinn sammle. Daher sind in dem Boden des Einsatzes kleine Löcher, gleich einem feinen Slebe, durch welche der Diamantboord in den untern Raum fallen kann. Auf jeder langen Seite des Kastens steht ein messingener Stift, woran der Künstler beym Beschneiden des Dia mants die Kittstöcke anlehnet, und worauf er denselben auf gekittet hat. Die hölzernen Kittstöcke gleichen einem abges Fürzten Kegel, and die Steine werden auf demselben in den warm gemachten Kirt von Ziegelmehl und weißen Pech auf, der kleinsten Grundfläche des Kittstocks eingeseht.

Schneideeisen, (Bergwerk) einer der Zwicker oder Unterstücke eines Bergbohrers. Dieses Bohrenstück ift 20 bis 24 Zoll lang, 1 bis 2 Zell dick, und bis in die Gegend der Schraube rund und hohl, unten mit einer Schneide, und zur Seite mit einem langen Riß versehen, der bis Zell weit ist, wodurch sich das Bohrmehl fammlet.

Schneideeisen, (Eisenarbeiter) ein Werkzeug, mit welchem die Schrauben mancherley Art geschnitten werden. Es ist ein von Stahl verfertigtes Stück, das verschiedene Schraubengänge hat, die scharfschneidend sind. Die als ein Nagel geschmidete und rund gefeilte Schraube, die genau in die Schraubenmutter des Schneideeisens passen muß, wird in einen Schraubstock eingespannt, das Schnei: deeisen darauf gesetzt, und solches um die runde Schraube gedrehet, daß sich die Schraubengänge auf selbiger eindres hen. Da man zu den Schrauben von verschiedener Größe besondere Schneideeisen haben muß, so sind auf der langen starken Platte des Schneideeisens mehrere Löcher mit Schraubenmuttern angebracht, damit man sich nach Verlangen eine wählen kann, und das Eisen felbft hat auf je

dem Ende einen Handgriff, damit man es bequem ums drehen kann.

Schneideeisen, (Kammmacher) eine Art von Stich fåge, (f. diese) womit die groben Zähne weiter Kämme aus freyer Hand nach dem Augenmaaße eingeschnitten wer den. (. Kamm machen)

Schneideeisen, (Stellmacher) Eisen, womit die Ge simse der Kutschensäulen ausgeschnitten werden. Sie sind. von mancherley Gestalt. Indem die Schneide entweder nach einer geraden Linie fortläuft, wie die Schneide des Falz- und Stabeisens, oder sie ist nach Maaßgabe eines Gesimses ausgeschweift, gerade wie das Karnishobeleir fen. (f. dieses) Zu dieser leßten Art gehören die Branze und Karnißeisen. Mit dem vorgedachten Stabeisen wer den nur einzelne Ståbe ausgearbeitet, mit dem Falzeisen aber eine breite Falze eines Gesimses. Die größten Schnel den dieser Eisen sind etwa 2, die kleinsten 1⁄2 Zoll breit.

Schneideholz, (Forstwesen) werden unter dem hoche stämmigen Laubholze diejenigen Bäume genannt, welche sich gerne schneideln, d. i. ihre Aeste von dem untersten bis zum obersten, ja auch wohl zugleich ihre Gipfel mit aus und abhauen lassen, so daß nichts als der Stamm stehen bleibt, welcher wieder ausschlägt und neues Holz und Neste treibt. Dieses Schneideln ist meistens an den Orten im Gebrauche, wo man Holzmangel hat; insges mein aber werden die in Brahnen an Wiesen und Holzs rändern, in Geröhrichten, an Gårten und in Hecken ste hende Bäume geschneidelt, und solches, nachdem das junge Holz geschwinde oder langsam wächst, alle drey oder sechs Jahre wiederholet. Das beste Schneidelholz sind die Linde, die Weide, die Erle, die Esche, der Ahorn, die Pap, pel, die Birke, die Jlme oder Rüster. Es werden zwar die Eichen auch geschneidelt, jedoch nicht mit solchem Nußen, wie die obigen; deun man weis aus der Erfahrung, daß durch das Schneideln der Saft auf den Seiten mit Ges walt von der Nåssa oben hinein faulen muß, und wenn der Baum alsdenn gehauen und genutzt werden soll, so wird inwendig anstatt des vesten Kerns Mulm oder Erde gefunden. Das Tangelholz kann das Schneideln nicht vers tragen. (vom Schneidein der Reben s. Schnitt).

Schneidel, Fr. Ecliffe, (Köler) die zweyte Reihe Holz in einem Koleumeiler.

Schneideloch, (Böttcher) ein Loch in einem Stiel der Werkstätte, welches gebraucht wird, breite Stücken z. B. die Bodenstücke eines großen Bottigs darinn zu beschnei. den, als welche sich nicht gut auf der Schneidebank halten lassen; zumal wenn sie sehr lang sind. Der Böttcher steckt ein solches Stück in das Schneideloch und richtet es in demo selben etwas schief, damit es sich spanne, und darinn vesk halte.

Schneidemaschiene, (Knaufmacher) eine Maschiene, welche von den gepreßten Knopfplatten, die versilbert wers den, den Grad abnimmt. Sie gleichet fast der Presse def felben, (f. Prefe des Knaufmachers) und weicht nur in Absicht ihrer Größe von jener ab, da sie kleiner ist. Beys de sind nur in folgendem unterschieden: die Unterlage der

selben

felben hat zwar auch ein rundes Loch, worein aber kelne Stanze, wie bey der Presse, gesetzt wird. Es paßt viel. mehr in dieses Loch ein runder stählerner Stempel, der ftatt der Stanze der Presse in dem Schlosse des Stößels von vier kleinen Schrauben vest gehalten wird. Unterlage und Stempel müssen also jederzeit nach der Größe des Knopfs, den man beschneiden will, gewählet werden. An dem Stempel find zwey kleine Klingen, die den Grad, der von den Knöpfen abgeschnitten wird, zerschneiden, daß er ohne Mühe des Kṇaufinachers von dem Stempel abfällt. Unter dem Loche der Unterlage ist ein Kasten, werein die beschnittenen Kröpfe fallen. Ein Arm des Hebels ist gebogen, damit ein Arbeiter bequem die Knopfplatte in das Loch der Unterlage legen, und auch den Schwengel bewe gen kann. Die Maschiene steht daher auf einem starken Tisch. Bey dem Beschneiden des Grades wird die Knopf platte dergestalt in das Loch der Unterlage geleget, daß die Erhöhung des Knopfs unterwärts fällt, und das Loch vôllig ausfüllet. Daher muß der Maschiene eine solche Unter lage gegeben werden, daß die Knopfplatte bios um den Grad größer ist, als das Loch. Der Grad trägt also nur die Platte, der Stempel muß auch genau in das Loch der Unterlage passen. Der Schwengel der Maschiene wird bewegt, der Stempel dringt in das Loch der Unterlage ein, und seine scharfe Ecke schneidet genau den Grad ab. Diefer bleibt in kleinen Ringeln auf dem Stempel hängen, und wenn sich mehrere gesammlet haben, daß sie sich unter ein. ander bis zu den kleinen Schneiden hinauf prefsen, so werden sie zerschnitten und fallen von selbst ab. (f. Spr. H. u. K. Samml. V. Tab. IV. Fig. VII.)

Schneidemaschiene, (Tabaksfabrik) eine Makchiene, worauf man die Blätter zum Rauchtabak zerschneidet. Sie gleicht einer Futterschneidebank. Auf dem Boden einer solchen Bank läuft ein bewegliches Brett, auf wel chem ein Kloh steht. Diesen Kloh durchbohret eine eiserne Echraubenspindel, welche in einer Mutter des Klozes steckt. Auf der Spitze der Schraubenspindel befindet sich ein Sperrrad nebst einem Sperrkegel, und vor dem Sperrs rade steckt auf der gedachten Schraubensvindel eine Kurbel. Neben dem Sperrrade steht eine eiserne Klane, die an einer kleinen Welle bevestiger ist. Ueberdem hängt diese Klaue mit einem Stabe zusammen, der zugleich mit einer senk rechten eisernen Stange hinter der Schneidemaschiene vereiniget ist. Diese eiserne Stange ist mit dem Untertheil des Gestelles vermittelst eines Gewindes verknüpft, und gleichfalls durch ein Gewinde hångt ein Schwengel an dieser Stange, und unter diefem Schwengel ist eine eiserne Klinge, die so lang als die Schneidemaschiene breit ist. Diese Klinge muß zum öftern geschliffen werden, und ist Fehr gut verstählt. Wenn die Tabaksblätter zerschnitten werden sollen, so schraubet der Arbeiter das obengedachte bewegliche Brett mit der Kurbel von vorn nach hinten zuruck, und weil der gedachte Kloß auf dem Brette steht, so geht er gleichfalls urück. Denn die Schraubenspindel ist dergestalt bevestiget, daß sie sich nur umdrehen läßt. Und da sie in einer Mutter des Kloses steckt, so kann man dies

sen Klot, roie gedacht, mit dem Brett vermittelt der Sphi del zurück bevegen. Der Tabak, so geschnitten werden foll, wird vor dem Klotz auf das bewegliche Brett gelegt, und die ganze Lade vest mit Tabak angefället; auf den Tas bak legt der Arbeiter ein Brett, und presset dieses mit eis ner angebrachten Presse gegen den Tabak, roeil sich dieser zusammengedrückt besser schneiden läßt. Statt dieser Presse legt man auch wohl nur auf das Brett nach der Breite der Schneidemaschiene einen starken Baum- Dieser Baum wird hinten an der Schneidemaschiene mit einem Gewinde bevestiget, damit man ihn zurück legen kann, wenn die Schneidelade mit Tabaksblättern gefüllet oder geladen wird. An der vordern Spiße des gedachten Baumes hängt ein schweres Gewicht, welches also den Baum und das Brett über den Tabak hinab drückt, und ihn zusammenpresset. Zwey Arbeiter ergreifen nun den Hebel, drücken ihn hinab, und schneiden denjenigen Theil des Tabaks, der aus der Lade heraus ragt, mit der Klinge ab. Da die Stange dies ses Hebels an der andern untern Stange bevestiger ist, so geht die obengedachte Klaue zurück, und verläßt das Sperr rad, wenn man den Hebel erhebet, druckt man aber den Hebel hinab, so nähert sich die Klaue dem Sperrrade, und er ergreift einen Zahr des lehtern. Ein Sperrkegel hin dert, daß das Sperrrad nicht zurück laufen kann, wenn es von der Klaue rechts umgedrehet wird Indem dieses Sperrrad in Bewegung gefeßt wird, so läuft zugleich die Spindel herum, und beweget das Brett nebst dem Klos und dem Tabak. Der Kloh hindert zugleich, daß der Tas bak nicht zurück fallen kann. Hieraus sieht man nun, daß, wenn der Hebel hinab gedruckt wird, das Sperrrad um einen Zahn weiter fortgestoßen wird, und daß zugleich die Spindel das Brett mit dem Tabak in etwas weiter vorrůcket. Folglich wird die Klinge jederzeit einen vorspringen den Theil des Tabaks finden, den fie vor der Lade abschneis den kann. Man kann den Hebel mit einem besondern Eis sen dergestalt stellen, daß jedesmal wenig oder mehr Tabak vor der Lade hervorrage. In dem lehtern Falle muß die Klaue stärker auf das Sperrrad stoßen, und den Tabak als so stärker vorwärts rücken, als in dem ersten Falle. Das her komt es, daß man den Tabak sein oder grob schneiden kann. Wenn eine Lade voll geschnitten ist, so bewegt man as bewegliche Brett mit der Kurbel zurück, füllet die Schneidelade von neuen mit Tabak an, und setzet das Schneiden auf gedachte Art fort.

Schneidemesser, Schnitmesser, Schnitzelmesser, (Holzarbeiter) ein fast unentbehrliches Werkzeug aller dies ser Professionisten. Es besteht dasselbe entweder aus einer geraden ohngefähr 18 Zoll langen Klinge, die an einer Seite einen Ballen hat, gut verstählt und recht sein ges schliffen ist. An beyden Enden ist eine Angel, die einwärts nach einem rechten Winkel gebogen ist, worauf ein hölzerner Heft steckt, woran das Messer beweget wird; oder die Klinge ist auch nach der Länge rund gebogen, womit ges höhlte Flächen ausgeschnitten werden können; oder auch, wenn er ein Brett neben der hohen Kante nicht wie ges wöhnlich schräge, sondern dergestalt abschärfen will, daß

der

der geschärfte Theil durchgängig gleich dick ist. In diesem Falle kann er das gerade Schneidemesser nicht anbringen. Mit diesem leßten werden alle gerade Flächen aller Art be schnitten. Es giebt in der Werkstelle des Stellmachers noch eine Art von Schneidemeffern, die keine Schneide, fondern dagegen in ihrer Mitte ein vierkantiges Loch ha ben. In dieses Loch steckt man den Zapfen des Schneide eisens, wenn man mit diesem Eisen das Gesimse an den Saulen des Kastens einer Kutsche ausschneiden will. Cf. Spr. H. u. K. Samml. XI. Tab. II. Fig. IX.)

Schneidemesser, Stückelmesser, Fr. depeçoir, (Lichtzieher) eine große schneidende Klinge mit einem Ges winde an die Schneidebank bevestiget, womit das Talg auf der Schneidebank zerstückt wird, wenn es geschmolzen werden soll.

Schneidemesser der Tabaksfabrik, ein gewöhnlis ches Schneidemesser, C. dieses) womit die starken Tar baksribben aus den Blättern geschnitten werden. Bey dem Gebrauche des Messers wird die Klinge an einem Schwengel bevestiget, und dieser wieder mit einem Gewins de an einer eisernen Stange. Die eiserne senkrechte Stange steht auf einem Brett, und auf diesem ist ein Kloß beve, ftiget, worauf das Bund Tabak beym Schneiden gelegt wird, und indem der Schwengel bewegt wird, so schneidet die Klinge die stärksten Enderibben mit einmal weg.

Schneidemeffer, s. Hackmesser.

Schneidemühle, Sågemůble, (Mühlenbau) ein Mühlenwerk, auf welchem aus Blöcken Bohlen, Dielen, Kreuzholz, Latten u. a. m. geschnitten werden. Eine Schneis demühle muß eine doppelte Bewegung hervorbringen. Erst lich muß fie die Säge senkrecht auf und ab ziehen, und zweytens einen horizontalen Wagen (f. Schlitten) worauf der Block liegt, bewegen, und den Block der Säge bestans big entgegen bringen. Die Såge wird folgendergestalt beweget: An der Welle eines Wafferrades ist ein Stirns rad von 72 Zähnen, welches ein Getriebe von 7 Stöcken Bewegt; an der außersten Spitze der Welle dieses Trillings fihr eine Kurbel, deren Bewegung durch ein Schwung rad auf der nur gedachten Welle gleichmäßig erhalten wird. Die Kurbel hált an einem Gelenke einen Lenker, (f. diesen) so an dem Sågegarter bevestiget ist. Das Sagegatter ist ein starker Rahm, der zwischen zwey Saus len, die Sagengartersäulen (f. diese) läuft, und in def fen Mitte eine starke eiserne Schroorsage (f. diele) anges bracht ist. Die Kurbei also muß vermittelst des Lenkers das Sagegatter und zugleich die Säge senkrecht hinauf und hinab zichen. Folglich hat die Säge eine beständige Bewe gung, und der Schlitten nebst dem Sågeblock müssen also fortschreitend bewegt werden. Diese lehte Bewegung aber wird von der ersten bewirket. Es ist nämlich ein Hebel ganz lose auf dem Sagegatter mit einer Klammer bevesti get, das entgegengesetzte Ende des Hebels steckt in einer Welle, die von dem Sagegatter vermittelst des Hebels in etwas umgedreher wird, wenn sich nämlich das Sagens gatter beweget. Beynahe in einem rechten Winkel mit dem vorigen Hebel steckt in der legtgedachten Welle ein Arm,

an welchem die Schiebestange beveftiget ist. Die Bes wegung der gedachten Welle macht, daß die Schiebstange beständig hinab und hinauf geht. Wenn diese hinab geht, so greist sie mit ihrer untern Klaue zwischen zwey Sperrs zähne eines Sperrrades, seßt dieses in Bewegung, und eitt Sperrkegel hindert das Zurücklaufen dieses Rades. Ein Getriebe so mit dem Sperrrade an einer gemeinschaftlichen Welle siht, greift in das Schlittenrad, (f. dieses) auf dessen Welle sich hinterwärts ein Getriebe befindet, das in die Zähne fasset, welche unter dem Schlitten angebracht find, und denselben langsam beweget. Auf dem Schlitten liegt der Sägeblock, der mit Klammern bevestiget ist. Der Schlitten beweget den Block der Sage langsam entgegen, und diese schneidet eine Bohle oder Brett ab. Wenn das Brett bis auf einige Zolle abgeschnitten ist, so wird die Bes wegung der Schneidemühle gehemmet, und der Schlitten mit einer Kurbel an der Welle des lehten Getriebes zurück geführet. Der Ort des Sågeblocks muß hierauf auf dem Schlitten dergestalt verändert werden, daß die Säge aber, mals eine Bohle oder Diele nach der bestimmten Dicke abschneidet. An demjenigen Ende des Edgeblocks, der der Säge zugekehrt ist, kann man die Dicke der künftigen Diele genau abmessen, wenn die Säge im Begriffe ist einzuschneiden. An dem entgegengesetzten Ende des Sägeblocks hat der Müller auf dem Schlitten seine Zeichen, welche Lage er dem Blocke an diesem Ende bey jeder Dicke einer Bohle øder Diele geben muß. An eben diesem Ende des Sageblocks hängen alle zerschnittene Stücken noch etwas zusainmen, welche der Müller aber gar leicht durch einen Keit von einander treiben kann. Es giebt überdem aber noch Schneidemühlen, worauf Marmor und Bruchsteine zerschnitten werden. Die Sage einer solchen Mühle wird gleichfalls durch eine Kurbel, aber horizontal bewegt, und mit einer Last von einigen Zentnern beschweret. Den Stein erhöhet man durch Keile, damit die Säge ihn völlig zers schneide. Die wesentliche Einrichtung aller diefer Mühlen ist wie ben jeder Wasser- oder Windmühle, nur daß die abs geänderte bewegende Kraft einige auserwesentliche Ver schiedenheiten veranlaffet. (s. Spr. Handw. u. K. Tab. II, Fig. XI.)

Schneiden, (Landwirthschaft) das Getreide auf dem Felde mit der Sichel abschneiden. Das Schneiden macht zwar kürzer Stroh, als das Mähen, man befomt aber nicht soviel Wirrftroh, und es werden auch nicht soviel Körs ner ausgeschlagen, als durch das Mähen.

Schneiden, Fr. Couper, Trancher, (Maler) wird mit der zunächst anstehenden Farbe nicht genug verschmol. von einer zu lebhaften und glänzenden Farbe gesagt, welche Jen ist. Die schneidenden Farben, Fr. couleurs tranchantes, find meistentheils eine Wirkung der Umwissenheit des Helldunkeln. Sie verursachen in den Umrissen einen Mans gel der Wendung und Rundung, welcher die Arbeit hart tene, oder auch schneidende Umrisse, Fr. Contours, und trocken macht, dergleichen Umrisse nennt man geschnits coupés, tranches, qui tranchent,

Schneis

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