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mehr als um einen Zoll größer als der Kaliber der Kolben röhre ist, und da heißt es nach dem gewöhnlichen Aus. bruck, man habe bem Kolben einen Zoll Sturz gegeben. Ob man zwar mit dergleichen Kolben bey dem Hineinschaf fen in die Gruben und bey dem Anschrauben en die Zug Stangen etwas behutsamer umgehen muß, als mit den Lederkolben; so haben fie dou) anderseitigen Vortheil. Denn die Spåne fchieben sich beym Aussiecken recht in ein ander hinein, verursachen dadurch, daß der Kolben sehr gut in die Röhre hineingeht, und man nicht nöthig hat, wie sehr oft bey den Lederkolben geschieht, darauf herums tremmeln, oder wohl gar durch den Gezeug in die Röhre hinein schieben zu lassen, welches lettere aber nicht erlaubt it, indem dadurch sehr leicht etwas zu Bruche gehen fann. Die Spánkolben haben auch noch diefen Vortheil, daß, wenn etwa einer bey dem Auf- und Niedergehen in der Kolbenröhre an einer Seite ist schadhaft geworden, sel biger in der Grube selbst, durch Einsetzung einiger neuer Spåne gleich wiederum kann ausgebessert und bis zur völlis gen Abschleifung immer wieder anfgesteckt werden, daß man nicht nöthig hat, felbigen aus der Grube und wieder hinein zu schaffen. It nun endlich ein solcher Spankol ben in die Kolbenrohre gesteckt, so schließen sich die Eins setzstücke red.t zusammen, drücken vermöge ihrer Schnell fraft von selbsten schon an die Kolbenröhre ringsherum au, and werden über dieses noch beym Anhub von der dar über stehenden Wasserfäule angedruckt. Was nun ihre Reibung anbelangt, welche sie in den Kolbenröhren ma chen, so ist klar am Tage, daß selbige ben weitem nicht so fiark ist, als bey den Lederkolben, besonders wo die Grund wasser nur ein wenig variolisch sind, and wenn das let tige und schleinige Wesen auf selbigen weg ist, so legt fich das Leber überaus gest an die Kolbenröhre an, macht nicht allein außerordentlich viel Friktion, sondern nuht sich auch geschroinde ab, und greift auch noch die eifernen Kok benröhren mit an. Man kann dieses z. B. im Kleinen versuchen, man nehme ein Stückchen juchten Leder, wo, mit die Kolben geliebert werden, weiche es ein und lege es sodann auf eine naffe Fläche, so wie ohngefähr eine glatt geschliffene Kolbenröhre ist, so muß man alle Stärke anwenden, felbiges auf dieser glatten Fläche fortzuschieben, Indem es sich sehr vest ansaugt. Nimt man hingegen ein Einsetstück von buchenen Spånen, macht es auch naß, und fährt ebenfalls auf gedachter glatten Fläche mit der glatten Seite des Spans, fo wie sie in der Kolbenröhre beym Auf- und Niedergehen gerieben wird, hin und her, fo braucht man allda nicht die halbe Gewalt anzuwenden, felbiges fortzufchieben, als wie bey dem Leder, and liegt boch ebenfalls auch also en, daß keine Lüft zwischen dem Span und der glatten Fläche durch kann. Da nun diefe Art Kolben alle Hauptendzwecke noch besser als die mit Leder beliederte Kolben erfüllen, die Köften und die dar auf zu verwendende Zeit aber weit ungleicher find, indem in Ansehung der Kosten ein Spankolben mit 6 Pfennige höchstens mit einem Groschen zu verfertigen ist, ein Lederfolben hingegen kaum unter einem Reichsthaler eingesezt

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werden kann, und zweytens in Ansehung der Zeit ein Spankolben in einer halben Erunde, ein Lederkolben aber kaum unter, 3 Stunden zu verfertigen is, indem dieser fünfmal umnahet werden muß, so folgt hieraus, daß ein Spankotben einem Lederkolben weit vorzuziehen sey. Spankole, f. Grubenkole.

Spanmühle, die Maschiene, mit welcher die Spåne zu den Spankelben geschnitten werden. Diese Spáne, die in aller Absicht den gewöhnlichen Spänen gleichen, die durch Hobel der Tischer oder Zimmerleute abgezogen sind, nur daß sie eine bestimmtere Dicke, Lange und Breite haben, müssen deswegen auch durch einen Hobel gestoßets werden. Dieser Hobel besteht aus einem Stück hartes Holze, so eine Elle 6 Zoll lang, 3 Zoll stark, und rz bis 18 Zoll breit ist. In der Mitte dieses Hobels ist queer herüber ein Einschnitt, Zoll tief und 24 30ll breit und von der hintern Seite des Hobels bis über die Mitte des Einschnitts nach einer schrägen Linie ausgearbeitet, daß man also wie bey einem gewöhnlichen Hobel durchsehen kann; die beyden Seitenwände, so diefe Oeffnung einschlies Ben, betragen jede 1 bis 2 Zoll. An der untern Seite des Hebels find längst an beyden Kanten zwey eiserne

råbe Zoll breit und einen guten halben Zoll stark, de ren jeder durch eine eiserne von der entgegengesetzten Sets te, als wo fie durchgehen, bevestiget und in der Mitte am Zwischen diesen Ståben Einschnitt etwas gekrümmt sind. and dem Hobel wird alsdenn das Hobeleisen, so 24 Zoll breit und Zoll stark ist, eingeschoben, und durch dazroi schen getriebene Keite nicht allein beveftiger, soudern auch, nachdem der Span dick oder dünne gezogen werden soll, gestellt. Weber dem oben gedachten ausgearbeiteten innern Raum des Hobels liegt ein Thürchen, welches mit zwey Bändern bevestigt ist. An der vordern Seite des Hobels ist erstlich auf der obern Seite ein s 3oll langer und 1 Zoll starker Nagel bevestiget, so wie auch an den beyden vordern Seiten, als auch an der hintern linken Eeite, und auf dem andern Ende der obern Scite, dem allerersten Nagel gegenüber, ist eine Handhabe angebracht. An der vordern Seite des Hobels ist eine kleine Verticfung etwa einen halben Zoll angebracht, damit bey dem Ziehen der rückwärts Spåne der Ring an dem vordern Ende der Stange, welche den Hobel, wie die Folge zeigen wird, schiebt, nicht auf dem Hobel aufzulegen komt. Da dies fer Hebel also vorgerichtet ist, daß er durch verschiedene Hebel und Stangen durch den Mechanismus eines Was fermühlwerks in Bewegung gesetzt wird, so kann die gant je

aschiene mit Recht eine Spanmühle heißen. Die Größe des Wasserrades bey dieser Mühle bestimt sich durch die Größe des Gefälles der zufließenden Waffer, wo man folche anlegen will. Der krumme Zapfen, woran die ers fte Stange, welche den Hobel schiebt, angeschlossen ist, muß so groß seyn, daß sie bey jedem Umgange des Rades am 1 Elle weit, hin und her geschoben wird, oder nach der Kunisprache der krumme Zapfen oder Kurbel des Ras des muß 1 Elle Hub haben. Diese erste Stange ist also horizontal an den krummen Zapfen beweglich anges 86F

macht,

macht, und mit dem andern Ende an einer senkrechten Schwinge gleichfalls beweglich bevestiget. Diese Schwin ge ist 5 bis 6 Ellen lang, damit selbige mit ihrem Radio einen Bogen über eine Sehne von 14 Elle Länge beschreis be, der nicht zu sehr von seiner Sehne erhaben ist, und also die Stange die Schwinge mehr unter einem rechten als spitzigen Winkel hin und her schieben muß, daß nichts an der Kraft verlohren geht. An dem obern Theil der Schwinge ist die andre Stange beweglich bevestiget, und an dem vordern Ende derselben ein Ring entweder von Eisen oder von geflochtenen Weiden oder Leder angebracht, womit bey dem Ziehen diese Stange an den Hobel ange henkt wird. An demjenigen Ort, wo diese Stange mit dem vordern Ende hin und her geht, muß erstlich ein langer Balken bevestiget werden, an selbigen kann ein andes res und zwar kurzes Stück durch hölzerne Schrauben an, und abgeschraubt werden. Ist die Maschiene auf solche Art bis zum Ziehen fertig, so wird eine halbe Docke bus bü chen Holz, so anderthalb Ellen lang ist, zwischen diese beybe zuletzt gedachte Balken eingeschraubt, und durch die 4 eiserne Zacken, wovon 2 auf jedem Balken der innern Seiten angebracht sind, und in das eingeschraubete Holz recht eingreifen, veft gehalten, demit solches nirgend aus. weichen kann. Alsdenn wird die zweyte Stange mit dem sedachten Ringe an den obern vordern hölzernen Nagel des Hobels angehangen, und hernach das Wasser ange. fchüßt. An den beyden hölzernen Någeln an der vordern Seite des Hobels greift ein Mann an, und an dem hin, tern und der obengedachten Handhabe des Hobels greift ein zweyter Mann an, der auf der Seite steht und den Hobel beständig niederdrückt, und diese beyde regieren den Hobel, daß er nicht überkippen und an der Seite nicht abglitschen kann, und indem das Wasserrad das Rad mit der Kurbel in Bewegung seht, so wird der Hobel durch die beyde Stangen und die Schwinge hin und her gescho. ben, die Spåne durch das Hobeleisen von dem unterges schraubten Block abgezogen, und eine Person, so auch ein Kind feyn kann, uimt alsdenn den Span weg, welcher unter dem Thürchen des Hobels herausfährt, und bey jedem Umgange des Rades wird ein solcher Span fertig. Wenn eine halbe Docke ganz zu Spånen gezogen ist, daß man eine neue einschrauben will, so hebt der erste Mann die Zug stange sogleich von dem hölzernen Nagel des Hobels weg, legt sie linker Hand auf eine daselbst angebrachte Rolle, da mit selbige während der Zeit, daß man eine andere Holzdo de einschraubet, durch das Hin- und Hergehen nicht abge rieben wird, sondern auf der Rolle bequem hin und her fah ren kann, bis man von der zweyten halben Docke wieder anfängt, Spåne abzuziehen. Weil nun die Spåne von so einer halben Docke, welche allemal auf der schmalen Seite eingeschraubet werden muß, nicht von einerley Breite durch gångig ausfallen, indem das Holz halb rund ist, so wer Den hernachmals diejenigen Spåne, so in der Breite ein ander ziemlich gleich kommen, zusammengelegt und insges mein 30 Stuck in ein Gebünde genommen, alsdenn in ginen hölzernen Schraubstock eingeschraubt, und auf ihrer

hohen oder schmalen Seite mit einem Schneidemesser nach der darauf verzeichneten Linie und ihrer bestimmten Brette glatt beschnitten, und hernach an beyden Enden mit Wei den zusammengebunden und aufgeheben. Wenn das bús chen oder auch eschen Holz, welches zu diesen Spånen auch sehr gut ist, wenn man es in der erforderlichen Stärke haben kann, geschlagen, so werden auf dem Stamme sogleich die Docken nach ihrer Lange, so insgemein Ellen ist, abgeschnitten, und in die Hälfte gespalten, und hat man Wasser, daß man sie bald ziehen kann, indem das Holz nech grün ist, so ist es weit besser, als wenn es lange liegen muß und ausdorrt, denn hernachmals ziehen sich die Spane nicht so gut, und muß das Holz erst wiederum in Wasser angefeuchtet werden. Da das Eisen in dem Hobel vermittelst der darzw sch n an beyden Seiten des Hobels einzutreibenden Stellkeile faun gestellt wer den, wie man will, nachdem die Spåne dick oder dünne gezogen werden sollen, so müssen die Spáue, welche zu dergleichen Spankolben gebraucht werden sollen, den 16ten Theil eines Zelles dick fevn. (f. Löschers kurjer Unterricht von Spankolben Tab. III. und IV.)

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Spannbaum, an manchen Orten wird der Brustbaum an den Seidenwirkerstühlen also genannt, weil der Aufzug des Zeugs oder die Kette damit gespannt wird.

Spannbert, (Tischler) eine hölzerne Bettstelle ohne Himmel und Decke, die entweder auf eine oder zwey Pers fonen eingerichtet ist.

Spannbogen, (Schloßer) ein Werkzeug, womit die Edge oder der Feilbogen ausgespannt wird, wenn das Blatt gehärtet werden soll. Es ist ganz von Eisen und bildet eine Stange, die an dem einen Ende etwas ges krümmt ist, an dem vordern Ende ist ein Arm angebracht, der durch seinen Zapfen in einemLoche derStange bevestiget ist, sowohl der Arm als auch die Stange haben am Ende einen Haken, wodurch das Cagenblatt vest gehalten und mit dem gedachten Arm ausgespannt wird. Denn wenn man die Såge bey dem Härten nicht auf solche Art ausspannen wollte, so würde sich der Stahl zusammenrollen.

Spanne, ein Flächenmaaß, welches man von eines Körpers Peripherie, Breite oder Höhe vermittelst der Ausspannung des Daumens und des mittelsten langen Fingers, um seine Größe einigermaßen zu wissen, nimt. Nachdem also die Hand groß oder klein, nachdem sind auch die Spannen unterschieden. Daher ist es auch nur ein ungefähr genommenes Maaß und trift nicht ein, daß es allemal eine viertel Elle haben sollte.

Spanneisen, (Seidenwirker) ein eiserner Stab, der in ein Loch des vorspringenden Kopfs des Brustbaums an einem Seidenwirkerstuhl gesteckt und damit umgedreht wird.

Spannen, (Büchsenmacher, Jäger) den Hahn einer Büchse, einer Flinte aufziehen um loßschießen zu können. (s. auch aufziehen)

Spannen, Einspannen, eine Sache zwischen etwas bevestigen, um solche bearbeiten zu können; so spannt z. B. der Schloßer ein Stück Eisen in den Schraubestock, welches

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Spånner, heißen bey den Holzflößen auf der Elbe schwache Scheite oder Tremmel, welche gebrauchet werden, die Wieden an den Flößen damit anzuziehen und zu bevestigen.

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• Spannfedern, (Bergwerk) die Federn an einem Wets terkasten, (f. diefen) so auf dem Ladenscheider (f. die fen), der anstatt des Ventils dienet, angemacht und dazu bestimmt find, die Seiten an dem Wetterkasten anzudrü den, damit der Wind, wenn es nicht nöthig ist, nirgend heraus kann.

Spannhaken, (Grobschmid) kleine Klammern, womit die Griffe der Schmidezangen, wenn sie die Arbeit gefaßt haben, zusammen gehalten werden, damit die Zangen das Eisen nicht fahren lassen.

Spannbåftel, Spannpflöcke, (Jåger) Håftel oder Pflocke, womit die Garne oder Neze gespannt werden. Spannbammer, f. Planschenhammer.

Spannholz, (Mühlenbau) find diejenigen Queerhöljer in dem Rahmen oder Gatter einer Schneidemühle, worinn die Ságen eingespannt werden. Sie werden von Eichenholz gemacht und in die Seitenhölzer eingezapft. (f. Rahm) Von dem untersten Spannholz auf 1 Fuß hoch wird ein Eisen in länglichter Gestalt, von der Breite als die Sagen find, und 22 bis 24 Zoll lang, an die inwendi ge Seite des Rahms so angeschlagen, daß es nach der Nothwendigkeit auf und nieder zu schieben ist. In diesen werden die Sagen gleichsam als in einer Form eingeschloss fen, an dem obern Ende ist aber solches nicht nöthig, weil fie hier frey gehen müssen.

Spannholz, f. Sperrruthe.

Spannjoch, (Bergwerk) 1) ein rundes Holz, wel thes am feigenhangenden anliegt, und an beyden Endenmit Kehlhölzern unterstüßt wird, davon das untere auf einem Bühnloche ruhet, das obere aber hohl ausgeschnitten ift, damit das Joch darinn vest liegt und nicht glitschen kann, und das Gestein gespannt wird. 2) Ein Steg im Schlammgraben, welcher eingesetzt wird, damit das Leich te, so im Waffer befindlich, sich daran stößt, und nicht fortgeht, sondern sich leichter sehet. Fr. le transvers.

Spannkette, eine Kette, damit etwas zu spannen oder ju umspannen, J. B. die Kitte, womit eine Last auf die Bagen gespannet wird. Auch die Kette, womit die Lei tern eines beladenen Wagens zusammengezogen werden. (s. auch Hemmkette) In den Forsten die Kette, womit die Baume umspannet werden, ihre Dicke zu erforschen.

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Schraubenzwinger, (f. diesen) womit man das Gehäuse
Spanntloben, (Windenmacher) ein kleiner eiserner

einer Winde zusammenhalt, wenn die innern Theile eins
gepaßt werden.

Spannloch, (Müller) das in dem Beutelkasten einer Mühle 9 Zoll lange und 6 Zoll hohe Loch, wodurch das Mehl aus dem Beutelkasten genommen wird.

Spannnagel, (Grobschmid) ein starker eiserner Bolzen mit einem Kopf, der am andern Ende ein Loch hat, res durch ein Splinth oder Keil gesteckt wird, um den Spanns nagel veft zu halten, wenn er durch das Obergestelle und den Unterwagen eines Wagens durchgesteckt beyde zusam men vereiniget hat.

Spannrahmen, (Müller) ein Stück des Griess werks, (f. dieses) um das Wasser damit zu stammen. Spannreif, (Böttcher) der Reif, womit die Faßdaus ben in ihrer runden Gestalt ausgespannt erhalten werden, bis der Boden eingefugt worden.

Spannribbe, (Schlächter) an einem geschlachteten Rinde das Ribbenstück, welches gleich bey dem Kamm an den Vordertheilen zu finden ist.

Spannriegel, (Müller) der 10 Zoll starke Riegel zrols schen den Griessäulen eines Mühlengefälles.

Spannriegel, Brustriegel, Fr. Entrait, (Zimmers mani) das starke Stück Holz eines Dachgesperres, wel ches die zwey liegende Stuhlsäulen oberwärts faffet, und spannet, damit sie nicht gegen einander fallen können.

Spannriemen, (Schuhmacher) ein Riemen, der nach der Länge des Fußes des Schuhmachers durch eine Schnals le kann verlängert und verkürzt werden, und womit der felbe den Leisten mit dem Schuh oder Stiefel, den er mas chet, auf dem Knie veft hält, indem er den Riemen über den Leisten und das Knie leget, und mit dem Fuße un ten hinein tritt, und dadurch solches ausspannet und zu gleich vest halt.

Spannring, (Hammerwerk) ein eisernes Werkzeug, welches in die Schenkel der großen Schmidezangen ge schoben wird, sie vest zusammenzuhalten, wenn man etwas schweres damit saffet.

Spannfädchen, (Bortenwirker) an den Weberstüh len die kleinen mit Stückchen Ziegelsteinen angefüllte Säckchen, womit die Anschweifrollen ausgespannt werden. Spannfage, eine Handsäge des Böttchers zu allerley Gebrauch.

Spannseime, (Jäger) eines von den Seimen oder Leinen der Vogelstellergarne.

Spannspan, (Parukenmacher) ein kleines Stückchen Holz, welches an den beyden spißen Enden einen Kerb hat, und womit man die Fåden der Treffe, wenn die Haare treffert werden, und öfters sehr dicht neben einander ausge spannt sind, von einander sperret, zumal wenn er starke Finger hat, damit er gemächlich bey dem Durchflechten der Haare zwischen den Treffirfäden durchkommen tann. Spannstock, f. Sperrruthe.

Spannung, (Maurer) wenn zwey in einem Gè baude gegen einander überstehende Mauren mit einem

Bogen

Bogen verbunden werden. Es heißt aber auch die Weite eines Gewölbes.

Spannwinde, eine Handwinde, womit der ståhlerne. Bogen einer Armbrust ausgespannet wird.

Spannwüste, (Fleischer) ein Stück Fleisch aus dem Hinterviertel eines Rindes, zum Unterschiede von der 3wergwüste. (f. Wüste)

.. Spannzange, (Goldschläger) eine eiserne Zange, die viel Aehnlichkeit mit einem Brenneisen der Parukenma cher hat, indem fe vorne breite runde Kneipfen hat. Uns ter den Schenkeln ist ein kleiner gekrümmter Hafen, der ihr bey dem Gebrauche zur Stüße dienet. Die Enden der Schenkel werden bey dem Gebrauche in ein Eisenblech mit Löchern gesteckt, um die Zange enger oder weiter zu erhal ten. Denn mit dieser Zange werden die Blätter einer Form an einem Ende zusammengehalten, wenn man fol. de aus einer Form in die andere, oder auf das Küssen bringen will. Daher die Enden der Schenkel in das mit Lichern versehene Eisen gestochen werden, um nach der Dis fe der Form die Zange enge oder weit zu erhalten.

Sparagon, ein sehr schlechter wollner Zeug, welcher in England verfertiget und von da nach Spanien geschickt wird, wiewohl nur sehr wenig, weil man ihn im Lande am meisten verbrauchet.

Sparblock, (Schiffszimmermann) ein starkes Stück Holz, so mit den Bladen eines Flußkahns, gerade in der Mitte des Schiffbedens, aufgenagelt wird, und worinn Der Mastbaum an seinem untery Ende eingezapft wird. Es muß daher dieser Block 18 Zoll breit, und in seiner Mitte 0 Zoll hoch seyn. Seine Länge hängt von der Breite der Boden in seiner Mitte ab, denn der Sparblock liegt nach der Breite des Bodens mit den Bladen paral Lel. Er wird aus einer 10 Zoll starken Bohle ausgeläget, hat in der Mitte seiner obern breiten Seite eine 4 Fuß lange Erhöhung, die der Sattel heißt, und es muß daher von der 10 Zoll starken Bohle an jeder Seite des Sattels etwas mit der Art und der Krummhaxe von dem Spar, block abgenommen werden. Auf dem Sattel des Spar blocks wird ein vierkantiges Loch mit den Meißel und der Krummhaue ausgehöhlet, und in disses Loch wird eigentlich der Maibaum eingezapfet. Es ist ins Gevierte 8 Zoll weit, und 4 Zoll tief. Endlich wird der verfertigte Spar block gedachtermaßen auf dem Boden des Kahns mit star ken Någeln angenagelt.

Sparbrett, (Maurer) ein viereckigtes Brett mit ei ner auf der untern Seite befindlichen Handhabe, den Kalk und Mortel darauf zu thun, wenn gemauert wird..

Sparbüchse, eine von Blech oder Thon verfertigte Büchse, oben mit einer Spalte, worein man Geld stecken und darinn aufheben (sparen) kann.

Sparen, Fr. menager, (Maler) sorgfältig und in Dem rechten Maaße den Pinsel und die Farben brauchen. Daher ein wohlgeführter Pinsel, Fr. un pinceau menagé, d. i. der nach den Regeln der Kunst gebraucht worden; wohl angebrachte und gut ausgetheilte Sarben, Fr. Couleurs menagées, wenn der Maler die

helleften und stärksten Farben zu den Gegenständen ges braucht hat, die am meisten avstechen sollen, oder auf dem Vorgrunde stehen. Von einem schönen Gemälde sagt man: die Schatten und Lichter founen nicht schöner auss gespert seyn, Fr. lumieres et ombres bien menagées; man sagt auch wohl ausgespartes Licht, Fr. Jour bien menagé.

Spargelzange, (Haushaltung) eine zierliche Zange in Gestalt einer Scheere, damit Spargel vorzulegen.

Spartalk, Erdkalk, Mergeltalt, Kalk, der aus Mergelerde gebrannt wird, welches eine mit etwas Sand vermischte Kalterde ist. Dieser gebrannte Kalk wird unle gelöscht verbraucht, er ist weißer als der Steinkalk, aber nicht so bindend. Man vermischt ihn beym Gebrauche gleichfalls mit etwas aud. Einige Maurer behaupten, daß man auf einen Anqurf von Spartalk nicht so gut weißen kann. Einige nennen auch eine Mischung von, Steinkalk und Lehm Sparkalk.

Sparn, Spießbäume, (Bergwerk) au einem Gö pel (f. diesen) die Fuß dicken und 24 Fuß langen Höl jer, die den Göpel bilden,

Sparren, Fr. Charterie, (Baukunft) die schräge lies, gende Hölzer, die das Dach an einem Hause formiren. Es giebt deren verschiedene Arten, als: die Gradspars ren, welche zwen und zwey von dem Balken oder von den Enden der Cucersparren bis oben in den Forst mit ih ren Spiken zusammen laufen. Un Walm, Zeltdächern und sogenannten Pavillons werden diese ordentliche Spar ren, insbesondere diejenige Lehrsparren genennet, die von den Ecken des Hauses oben in der Spiße zusammens stoßen. Wenn sich ein Wiederkehr an einem Gebäude be findet, so wird da, wo die Dächer in einem Winkel zu sammengehen, der Sparren, der von unterst bis zu oberst in den Forst geht, und die Einkehle bilden hilft, der Rehlsparren genennet. Ferner giebt es Schifftspar ren, Queer, und Windsparren. (f. alle diese)

Sparren an der langen Seite, Fr. Chevrons de long Pan, (3immermann) die Sparren, welche auf der langen Seite des Dachs find.

Sparrenfelder, Fr. orne; die leeren Räume zís schen den Latten und den Sparren, worauf die Dachziegel u liegen kommen.

Sparrenköpfe, Fr. Modilons, (Baukunst) kleine Kragsteine, welche als Zierrathen unter den Kranzleisten, oder der abhangenden Platte der jonischen, römischen und korinthischen Ordnung gesetzt werden.

Sparrlatte, (Zimmermann) Latten, die horizontal über die Sparren genagelt werden, und worauf das eigents liche Dach von Ziegeln zu liegen komt.

Sparrnbäume, f. Spießbäume.

Sparrnstempel, Spinstempel, (Bergwerk) schrås ge stehende Hölzer bey der Verzimmerung des Straßen baues, so man unter die Stempel (f. diese) setzt, wenn fie sehr lang aber flach find, und eine Förderung dar, unter geht.

Sparre

Sparrwerk, die sämmtlichen Sparren eines Dachs. Sparseide, (Schneider) feiner Zwirn, womit von denselben genåhet wird da, wo es nicht in die Augen fåilt, und anstatt der Seide gebrauchet wird.

Spåtdamm, s. Spittdamm.
Spate, f. Grabfcheit.

Spatel, Temperitmesser, Fr. Couteau de palette, à couleurs, (Maler) ein Messer mit einer dünnen und biegsamen Klinge, die vorne rund, ungefähr 8 Zoll lang ist, und von den Malern gebraucht wird, die Far ben auf der Palette zu brechen und aufzusetzen, von den Fars benreibern sie auf den Stein aufzunehmen. Die Spatel mit Stählernen Klingen machen gewisse Farben unscheinbar, be fonders die Wachsfarben. Die knöchernen sind allemal vorzuziehen, weil sie diesen Fehler nicht haben. Der Emailmaler Spatel ist feiner, und von beyden Seiten fchneidend, mit einer runden und schneidenden Spitze.

Spatel, (Wachsbleicher) eine eiserne oder kupferne Platte, 5 Zoll lang und 4 Zoll breit, mit einem Griff von der nämlichen Materie, der ungefähr 8 Zoll lang ist, an dessen Ende ein Hafen wie der Griff an einer Pfanne ist, um ihn aufhängen zu können. - Diese Spatel dienet dazu, das Wachs, wenn es im Kessel schniilzet, und sich welches an den Rand anlegen könnte, damit abzustoßen, überall das geronnene Wachs löß zu kraßen, und wieder in den Kef kel hinein zu bringen.

Spatel, Farbenmesser, (Maler) eine Art Spatel, Veffen Klinge ungefähr 2 Fuß lang ist, mit einem kurzen Griffe, der zum Gründen der Leinwand gebraucht wird. Seine Schneide ist stumpf. Es wird damit sowohl der erste, als auch zweyte Grund der Farben gemacht.

Spatel, f. Pflasterspatel.

Spatfahrte, (Jäger) eine bereits vor etlichen Stun den gemachte Fährte, so daß die Witterung beynahe schon vergangen ist. Eine kalte Fährte zum Unterschied einer

warmen.

Spatgang, Fr. filon de foir, filon tardif, (Bergwerk) ein Gang, dessen Streichen oder Richtungslinie durch die Nadel des Kompasses zwischen Stunde 6 und 9 ange zeiget wird. Er streichet aus dem Morgen in Abend, øder umgekehrt. Wenn er sein Fallen gegen Mittag, und sein Ausgehendes gegen Mitternacht hat, wird er zu Frey, berg rechtfallend, und umgekehrt widersinnig ge

nannt!

Spatgang, bey den Jågern der Gang des Hirsches zu Holz, wenn solcher spåt, d. i. kurz vor Tages Anbruch, geschieht, zum Unterschiede von dem frühen Gange, welcher lange vor Anbruch des Tages geschieht.

Spargerfte, Spåtgerste, (Landbau) Gerste, welche fpåt im Sommer reif wird, zum Unterschiede von der Frühgerste.

Spath, Spat, eine Gangart oder Gestein, meist blät terig, bisweilen brocklicht, zum Theil aus würflichen oder rautenförmigen Theilen bestehend, von verschiedenen Farben, weiß, gelblich, roth, braun, grünlich, von verschiedeHer Härte, allezeit schwer. Er führet öfters Metall, und ...Technologisches Wörterbud) IV. Theil

ift eine von den vornehmsten Erzmüttern, indem er für eine Anzeige des Erzes gehalten wird, und alle Metalle und Mineralien im Spath brechen. Insgemein hat er etwas eisenhaftes, und einige wollen gar Gold darinn fus chen. Er ist von verschiedener Natur, mancher ist kalk artig, mancher matt, mancher spiegelicht, eine Art brauset mit Scheidewasser, die andere nicht, in welchem Falle er zu den Phengiten zu rechnen, mancher ist durchsichtig, mancher undurchsichtig, mancher läßt sich mit den Fine gern zerreiben, mancher ist vest, mancher kristallisiret, mancher in ganzen Stücken. Im Feuer zerspringt er und knistert. Wenn er stark geglühet, und mit Wasser-oder Salmiakwasser abgelöschet wird, so verhält er sich wie Kalkstein. Kalkstein. Nur der Feldspath schlägt mit dem Stabl Feuer, die andern aber nicht, der halb oder ganz durch sichtige, kristallische, würflichte, insbesondere der grünliche, phosphoresciret, wenn er heiß gemacht wird.

Spatbasche, Fr. Cendre du Spath, (Hüttenwerk) wird bey dem Silberbrennen der falzinirte Spath genen net, wenn solcher statt der ausgelaugten Holzasche zu Tes. sten genommen wird.

Spath, blättriger, (Bergwerk). ein Spath, der sich von den Spathdrusen (f. diese) darinn unterscheidet, daß! er sich in kleine Blätter spalten läßt, mehr weich ist, und nicht selten in ein Glas schmilzt, wenn er kaum roth warm ist.

Spath der Goldarbeiter, Fr. Spath d'orfevre, Hips oder gebranntes Frauenglas.

Spathdruse, Fr. Groupe des Corps Spatheux, (Bergwerk) eine Menge beysammen stehender Spathkri stallen, davon die Gewächse sehr unterschieden, als würflicht, knospig, blättrig, schuppig u. f. w. ausfallen, und fast von allen Farben gefunden werden.

Spath, durchsichtiger, ist weich, wenig blåttricht, ganz durchsichtig, und theilt sich in würflichte, etwas rau tenförmige Stückchen, von mancherley Farbe..

Spatheu, Heu, welches spåt im Sommer gemachyt wird, Grummet. (f. Grummetwiese)

Spathgånge, Gånge in den Bergwerken, die nach Abend, und zwar zwischen der 6ten und 9ten Stunde streis chen. So ist es auch mit den Spathklüften, die von der nämlichen Beschaffenheit sind.

Spathgånge, rechtfallende, (Markscheidekunft) diese Gänge streichen gegen Morgen und Mitternacht zu Tage aus, und fallen der Abend und Mittagsgegend zu.

Sparbgange, widersinnige, sind die stehenden und die Morgengänge, welche gegen Abend und Mitternacht zu Tage ausgehen, und ihre Donlege gegen Morgen und Mittag werfen.

Spath, isländischer, gleichseitige Kalkspathkristal len, auch Doppelstein genannt; - er unterscheidet sich von den Spathkristallen oder Spathdrusen dadurch, daß er mehr helle und durchsichtig, rautenförmig, nach dem Glüs hen blättrig, und von der besondern Beschaffenheit ist, daß man alle Gegenstände doppelt sieht, und daß er im Feuer stark nach Schwefel riecht. Ec

Spath.

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