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und kleinere Löcher hat, auch in großen Ballen komt. 3) Soude de Bourde. 4) Soude de Cherburg. Diefe beyde Sorten find feucht, steinigt, und taugen nicht viel. Die spanische Soda kann man aus deutschen, bey den Salzwerken wachsenden Salzkräutern nachmachen. In der Handlung wird die Code in levantische und westindische eingetheilt: unter jener versteht man die Egyptische, Tunis sche, Tripolische und Astrakanische, unter dieser die Spa nische, Französische, Italienische u. f. w. Die Soda wird hauptsächlich zum Glasmachen und andern chymischen Ars beiten gebrauchet.

Soden, f. Salzkoten. Soen, f. Soun.

Soesjes, Susjes, schöner seidener Krepon, der aus China komt, und weiß und blau gestreift ist.

Sog, ein Schiff leger in des andern, soviel, als ein Schiff jähret eines andern Fahrt nach. (f. Sog, Schiff, fahrt.)

Sog, (Schifffahrt) bedeutet einen Kasten im Schiffe hinten am Besaan, der bis auf den Boden des Schiffes geht. Es ist fast wie ein Brunnen, hier zieht sich das Wass fer hin, so ins Schiff gekommen ist. In diesem Abzuge stehen zwey Pumpen, gegen jeden Boord eine, dadurch man das Wasser herausschaffet.

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Sog, (Wasserbau) ein in das Vorland hinein gegrabe. nes Loch, um ein Schiff darein zu legen.

Sogbaume, (Salzsiederen) viereckigt geschlagene Höls zer, so über die Salzpfanne gelegt werden, und auf welche die Sogspåne zu liegen kommen.

Sogbrüftung, (Schiffsbau) die Abnahme der Står. te eines Schiffes am Vorder- und Hintertheil nach unten su, soviel als es verjüngt sich, es wird schmåler.

Soge, (Schifffahrt) die Wirbel im Wasser, so da ents Rehen, wenn ein Schiff durchläuft, das Fahrwasser. Soggen, f. Goden.

Sogpfanne, (Salzsiederey) ein Werkzeug auf Salz tothen, darinn Salz bis zum Socken gesotten wurde, ist ist nicht mehr gebräuchlich.

Sogspåne, Stücken Bretter, so über die Sogbaus me (1. diese) gelegt werden, die Salzkörbe darauf zu Feben.

Sogftiele, (Salzwerk) Schaufeln, womit der Salz wirker das gefottene Salz aus den Pfannen in die Kör. De füllet.

Sobdengraft, Sohdenspittung, die Strecke, wor aus die Sohden gestochen werden.

Sohdenspittung, f. Sobdengruft.
Sohdung, f. Lückung.

Sobite. Fr. (Baukunft) Unter diesem Worte verste bet man überhaupt alle reich gezierte Felderdecken von Schnitzwerk oder architektonischen Zierrathen, welche man bey den Säulenordnungen findet.

Soblband des Eisensteins, (Bergwerk) der unter. He Boden oder die Sohle des gewonnenen Eisensteins, der bey dem Gewinnen desselben allemal an den Orten, wo er gefunden und ausgehauen worden, stehen bleibt. Dieser

Sohlband wird allemal sogleich mit Erde bedeckt, da alsdenn an diesem mit der Zeit wiederum neues Eisen wächset.

Sohlberg, (Bergwerk) das Gestein, welches wie ein Keil zwischen zwey Trümmern, darein sich bisweilen ein Gang zerschlägt und aus einander giebt, steht, und einen scharfen Winkel hat. Vielleicht soll es Sahlberg heißen, weil das Gestein oder der Berg das Salband (f. dieses) von beyden auf einander gehenden Trümmern berühret, oder zwischen Saalbändern stehet.

Soble, Fr. le Sol d'un filon horizontale. (Bergs werk) 1) Das Steinlager, worauf ein Flöß lieget. 2) der Boden oder Grund eines Stollns, Strecke, Wasser. laufs, Fr. la Semelle, le fond de la galerie.

Sohle, (Reitkunft) unter dem Fuß des Pferdes ders jenige weiche Theil, welcher von beyden Seiten von dem Horn (Huf) in der Mitte eingeschlossen wird.

Sohle, (Schuhmacher) das äußerste oder unterste Stück ftarkes Leder unter einem Schuh oder Stiefel und Panto. fel, womit unmittelbar auf die Erde getreten wird, zum Unterschiede der Brandsohle, (s. diese) die von schwäche. rem Leder ist, inwendig im Schuh oder Stiefel liegt, und woran unmittelbar das Oberleder angestochen (angenähet) ist. Wenn die Sohle gut seyn soll, so muß sie, ehe sie angendhet wird, gut geschlagen werden, damit die Pork dichte zusammengetrieben werden, und die Sohle haltbarer werde. Der Schuhmacher weicht die Sohle in Wasser, und alsdenn wird sie auf dem Klopfstein mit einem Ham mer stark geschlagen oder geklopfet. Die ganze Sohle wird auf diese Art, Stelle vor Stelle, geschlagen.

Sohle des Oris, (Bergwerk) das Ende oder das Gesent des Schachts, der unterste Boden.

Sohle des Stollns, das Tiefste auf dem Stolln ei nes Bergwerks, dagegen die Sirfte des Stollns das Oberste desselben ist.

Sohle im Schmelzheerd. (Hüttenwerk) Ein sole cher Heerd bekomt eine doppelte Sohle, das ist Boden. Die erste wird gleich über die Steine und Schlacken, die über die Abzucht gelegt und gestreuet worden, einen Fuß hoch von Leim geschlagen, worauf die rechte Sohle folget, die von Gestübe geschlagen wird, und die Leimsohle heißt. Sie geht von der Form des Ofens (f. diese) bis zu dem Stichheerde, und muß, so bald sie geschlagen ist, abges wårmet werden.

Söhlengewicht zu machen, ein Gewicht, womit die Salzlaugen, es seyen Vitriol Salpeter Alaunlaugen u. f. w. probiret werden, und deren Gehalt erforscher wird, Zu einem dergleichen Gewichte gehöret ein Gefäß von Glas oder Bley, je nachdem man die Lauge kalt oder warm uns tersuchen will. Zu der leßtern Art gebraucht man am bes ften ein bleyernes, und zum kalten ein glåsernes Gefäß. Diese Gefäße müssen oben enge zusammen laufen, damit sie desto genauer voll gegossen werden können. Gut ist es, wenn sie ein gewisses Maaß haben, z. B. ein halbes oder ganzes Quart. Dieses Gefäß seßt man auf eine Waage, und macht ein Gegengewicht von Bley, welches genau so

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schwer wie das Gefäß seyn muß. Dieses nennet man das Glass oder Bleygewicht. Denn füllet man das Gefäß mit recht frischem und klarem Brunnenwasser, welches recht kalt seyn muß, weil warm Wasser leichter ist. Man feht es wieder in die Waage, legt das erste Gegengewicht hinein, und noch soviel hinzu, daß es mit dem gefüllten Gefäß wieder übereinstimmt. Dies nennt man denn das Wassergewicht. Weil es bey diesem Söhlengewicht auf zweyerley ankomt, sowohl auf das Maaß, als auch auf das Gericht, und die Salze, was solche am Gewichte halten, die gegen das Wasser ungefähr etwa in der ganzen Maffe den vierten Theil betragen, so nimt man das Wassergewicht, soviel nämlich das klare Wasser am Gewichte hat, und theilet es in vier Theile, den 4ten Theil theilet man wie der in 32 Theile, und jeder Theil bedeutet ein Loth. Das Abwägen des Wassers kann nun nicht anders und besser als mit dem Richrpfennig geschehen, weil man die Aus rechnung nach den kleinen-Theilen desto genauer machen kann. 3. B. das Wassergewicht, oder das Gewicht des klaren Brunnenwassers in dem Gefäß, hält nach dem Richtpfennig 2 Mark 10 Loth 24 Quentlein oder 174592 Theile, solches in 4 dividiret, ist der vierte Theil 43648 Theile; dieses wieder mit 32 dividiret, kommen 1364 Theile, und diese bedeuten ein Loch. Darnach wird nun das Sohlen- oder Laugengewicht eingetheilet. Als:

32 Loth thun nach dem Richtpfennig 43648 Theile.

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Nachdem die Gefäße groß oder klein sind, können solche nach der Ausrechnung zum Söhlen oder Laugengewicht eingerichtet und das Gewicht darnach abgetheilet werden. Sind die Gefäße groß, so wird das Gewicht schwer, find fie aber flein, so muß es nach solchem Verhältniß auch klein werden, wiewohl die großen Gefäße und Gewichte besser sind, als die kleinen. Will man nun mit diesem Gewichte den innerlichen Gehalt der Sohle untersuchen, so wird das Gefäß, worinn zuvor das klare Wasser gewesen, mit Söhle oder Lauge angefüllet, auf die eine Waagschaale gefeßt, und in die andre Waagschaale die beyden Gegen gewichte von dem Gefäß und klaren Waffer geleget, was alsdenn die Sohle schwerer ist, ist Salz, Vitriol, Salpeter 2c. oder was es vor Lauge gewesen. Man muß aber jederzeit die Lauge kalt wiegen, weil sie warm leichter ist. Soblenrif. (Bergwerk) Wenn man verschiedene auf dem Papier neben einander liegende Linien zulegt, so daß man dabey die Länge und Breite einer jeden Sache nach dem Raum verzeichnet, den sie auf einer föbligen Fläche einnimt, wenn von ihr seigere Punkte gefällt werden, so nennt man eine solche Zeichnung einen Sohlenriß, oder auch einen Grundriß. Man trägt auf solchen Riß den

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Kompas, damit man wissen kann, in welche Stunden die aufgetragenen Linien fallen.

Soblenzwecke, (Schuhmacher) eine Art Zwecken mit doppelten Köpfen, womit die Schuhsohlen an die Leisten, wenn sie an das Oberleder genäher werden sollen, ange zwecket werden.

Sobley, ein Ey, das in dem Sod des Salzes gar ge kocht, und dadurch gleich gesalzen wird.

Boblbammer, (Schuhmacher) ein Hammer mit eis ner glatten Bahn, womit das Sohlleder auf dem Schla gestein gerade und vest geschlagen wird.

Soblbols, (Baukunst) soviel als Schwelle. Soblig, (Markscheidekunst) ist soviel als Horizontal, oder eine Linie, die mit dem Horizont parallel ist.

Söbliger Bruch, (Bergwerk) an einer Treibekumt die kleinen 7 bis 8 Zoll dick liegenden Schwingen, die horis zontal sowohl am Kehrrade, als auch an dem Korbe des Gopels bevestiget sind, und dazu dienen, daß die Last von dem ganzen Korbe nicht an einem krummen Zapfen allein hängen möge: deswegen auf der andern Seite des Kehrs rades entweder noch ein eben solch Feldgeftånge, als zum Kunstwerk schon angeleget, ist, oder man leget auch zur Ersparung mehrerer Böcke auf einerley Böcke drey oder vier Straßbäume neben einander, und bringet zwischen zwen die Schwingen von dem einen, zwischen zwey aber die Schwingen von dem andern Krummen. Die Schwin gen nun, die neben den Schwingen liegen, welche in einer geraden Linie von einer Kurbe zur andern gehen, werden, wie gedacht, durch einen söhligen oder horizontalen Bruch mit den Korbstangen und zwar vermittelft der gedachten kleinen Schwingen verbunden. Sie gehen durch eine 18 Zoll dicke und 4 bis 6 Fuß hohe stehende Welle mitten durch, doch beweglich, daß sie von den Kunststangen hin und wieder, und mit ihrer vereinigten Kurbe bewegt_wers den können. (f. Feldgestänge, Kunststange, Kehrrad.)

Soblig hauen, wenn bey einem angegebenen Stolln eine Strecke oder ein Ort in einem Bergwerke getrieben wire, und man bis auf den Grund komt, und die Sohle weghauet, oder von dem Orte wegnimt.

Soblkunft, (Salzslederey) eine Wasserkunst, wodurch die Sohle aus dem Sohl oder Salzbrunnen gefördert wird. Sie besteht aus den nämlichen Theilen, woraus andere Wasserkünfte bey Bergwerken bestehen. (s. Kunstges jeug, Kunstwerk)

Sohllacher, Suhl, Prudel, (Jåger) ein Sumpf oder moraftiger Ort, wo sich die Hirsche und das Wild pret, wie auch die Sauen bey heißem Wetter hinein legen und sich darinn abkühlen.

Sohlleder, ein dickes starkes Leder von Farken Kinds oder Pferdebauten bereitet. (s. Pfundleder) Es giebt vera schiedene Arten, und folgt der Haltbarkeit nach ungefähr folgendergestalt auf einander: 1) das Schweinsleder, so von Häuten wilder Schweine gar gemacht wird. Es ist zwar vorzüglich dauerhaft, läßt sich aber nur mit Mühe verarbeiten, daher muß es seiner Steifigkeit wegen vor

dem

den Annähen in warm Wasser geworfen und hierinn ers weichet werden. Man nimt es nur zu Sohlen selcher Stiefeln, die in der Nässe getragen werden, weil dieses Leder im Trocknen zu hart und zu steif ist. Dieses gilt auch von dem 2) Lycker oder Lütticher Sohlleder. Dieses Leder ist zwar nur dünne, aber sehr vest und halts bar. Daher hält eine gute Sohle dieser Art sehr lange. Es soll von Büsselhäuten gegerbet werden 3) das Englis sche Sohlleder, (s. dieses) wird häufig verarbeiter, und es giebt dauerhafte Sohlen. Es giebt zwey Sorten dies ses Leders, nämlich ordinaires englisches Sohlleder und Butz, das lehte ist das stärkste; 4) das Mastrichter Sohlleder ist schon geringer, als das englische, ob es gleich beynahe dicker ist. Es ist schwammig (fosch) und ziehet die Nässe an sic). Es soll aber nicht so leicht brechen, als das englische; 5) das Deutsche, wenn es gut gegerbet worden, so ist es besser, als das schlechte englische. 6) das Ungarische ist schlechter als das deutsche,

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Sohlleder, deutsches, L. Pfundleder,

Soblleder, englisches, f. Englisches Sohlleder. Sohlleder, ungarisches. (Lohgerber) Dieses Leder wird bis dahin, da es in die Lohgrube gebracht werden soll, so wie das deutsche behandelt. (f. Pfundleder) Allein es wird nicht mit eichener Lohe, sondern mit Knoppern, einer Art Galläpfel, gar gemacht, aus welchen eine Lauge gema ht wird, worinn das Leder eingeseht wird.

Sobllöffel, (Bergwerk) das achte Unterstück eines Bergbohrers, Die ganze Höhe des Löffels beträgt nur 8 bis 10 Zoll, auf daß man damit ganz auf die Sohle, oder ben Boden des Bohrlochs, wenn man in einem Bergwerk bohrer, kominen könne. Die Weite dieses Stücks ist nur 1Zoll, und etwas kleiner, als das schon gebohrte Bohr, loch. Oben gegen das Mittelstück wird auf der Grund. fläche ein halbjolliges Loch gemacht, damit das Wasser recht rein in denselben kommen könne, Dieses Loch wird mit einem Deckel verdeckt, welchen man mit einer an den Löffel bevestigten Feder vest machet, damit bey dem Hin einstoßen und Herausholen des Löffels kein wildes Wasser in diesen Löffel kommen könne. Damit man aber zu sei ner Zeit den Deckel öffnen könne, so wird an diesem Der ckel ein Faden bevestiget, der so lang ist, als das Bohrgetange, monit man denn den Deckel, wenn der Löffel auf der Sohle des Bohrlochs ist, durch Zichen so lange offen halten kann, bis der Löffel mit Wasser gefüllet ist. Man hat auch noch eine andere Art von Sohllöffel. Man mahet nämlich in die Höhlung des Sohllöffels zwey Bi. den, oben und unten, und eine Stange, deren Kolben die Löcher in diesen Biden genau zuschließen. In die Wölbung über dem obersten Böden mächt man verschiedede kleine Löcher, wodurch die Luft heraus gehen kaum, wenn das Wasser in den Löffel steigt, über die Kolbenstans ge aber eine Feder, damit diese die Stange beständig an die Löcher in den Boden druckt. Stößt mau nun dieses Werkzeug auf die Sohle des Bohrlochs, so geht die Stan ge in die Höhe, und es steigt alsdenn das Wasser durch Die ungleich weiten Löcher der Böden in den Löffel; hebt

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Sohlspindel, das älteste Instrument, den Gehalt der Salze in dem Wasser und die Stärke der Spiritus zu ers fahren. Es besteht aus einem hölzernen, besser aber End chernen zugespitzten Cylinder, welcher in Grade, wie die ist gewöhnlichen Bierproben, eingetheilet ist. Unten her ist Bley eingegossen, so daß es sich im Wasser bis an die Spike eintaucht.

Sohlstein, Fr. Pierre de Sol, der gevierte Stein, welcher mitten auf den Kratzanzucht des Treibheerdes, wie auch den andern Anzuchten der Hohen: Stich- und Krummofen liegt, worauf nachmals die Schlacken ge schüttet werden, und der Leimheerd geschlagen wird.

Soblstück, Soble, Fr. Semelle, (Artillerie) ein dis des Stück Holz eder eine Bohle, welche zwischen die Wäris de einer Laffette eingeseht wird, und worauf die Kanone ruhet. Ueberhaupt heißen Sohlstücke nicht nur die Schwellen unter Gebäuden oder Wänden, sondern auch die untern horizontalen Hölzer an Gestellen und Maschie. nen, z. B. an einem Krahne. Daher führen auch die Unterschwellen bey viereckigten Einfassungen von gehaues nen Steinen der Fenster- oder Thüröffnungen, oder die untersten horizontalen Stücke, worauf die perpendikulais ren stehen, diesen Namen. Es ist auch das unter dem Puchkasten mit harten Wänden übermauerte starke Hol oder der Bøden des Puchkastens, worauf bey dem Puchen die Puchstempel mit den Pucheisen treffen.

Sohlstück, Unterschwelle, Fr. Seuil, Patin, (Baukunst) bey den viereckigten Einfassungen von gehauenen Steinen bey Fenstern und Thüren der untere waagrecht liegende Stein, worauf die Seitenwände oder Pfosten stehen.

Sohlftück, (Hüttenwerk) das unter dem Puchkafter mit harten Wänden oder Steinen übermauerte starke Holz. Sohlwanne, soviel als Sohlfaf. ([. Dieses)

Söhmer, Schlenker, (Baukunst) lange leichte Stü cken Holz zum Unterlegen bey Stellagen gebräuchlich, wel che auf die Riemenhölzer geleget werden, auf welche hera nach Bohlen zu liegen kommen, worauf die Ramme ges stellt wird,

Sol, (Musiker) die fünfte unter den Gvidonischen Musiksylben. Es führer diesen Namen auch der G. Schlüssel.

Sol, Sou, eine kleine französische Scheidemünze, wele che 12 Deniers gilt, oder deren 20 beständig einen Livre machen, es mögen die Münzsorten gesteigert oder vermin dert werden wie sie wollen. dert werden wie sie wollen. Nach unserm Gelde machen sie 43 Pfennige, 20 aber machen 8 ggr. Solas

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Soldatenwohnung, f. Kasernen.

Sölde, ein Haus auf dem Lande ohne allem oder doch nur mit sehr wenigem Acker. Ein oberdeutscher besonders bayerscher Ausdruck.

Soldir, (Diamantschneider) ein Kitt oder gemischtes Metall, womit der Künstler den Diamant in die Doppe (f. diese) einkitter oder bevestiget, welchen er schneiden will. Er besteht aus gleichen zusammengeschmolzenen Theilen von Zinn und Bley. Er muß den Kitt warm in die Doppe eingießen, und alsdenn den Stein einseßen, daß das Metall mit demselben erkalte.

Soldo, eine italienische Münzrechnung. Weil allezeit 20 Soldi auf eine Lire gerechnet werden, die Lire oder Pfunde aber sehr unterschieden sind, so komt es daher, daß auf einen Soldo drey, vier, auch fünf Quatrini gehen. Ein Soldo zu Florens hålt drey Quarrinen; zu Genua sechs Sirams oder 12 Deniers; in Savoyen und Piemont vier Quatrini oder Liards; und zu Venedig zwölf Pikoli oder Bagatini. Nach dem Reichsfuß betragen 48 Soldi einen Kaisergulden, folglich ein Soldi 4 gute Pfennige.

liegt ein Korb (Horde), durch welchen die Sole ins Faß gegossen wird, damit alle Unreinigkeit zurück bleibe.

Solidum, (Handlung) wenn alle für einen und einer für alle fich unterschreiben, welches eigentlich unter dem Worte in Solidum ausgedruckt wird.

Solive, Fr. ein französisches Maaß, womit man Hole jer mißt, es enthält drey körperliche Füße. Um einenTM wahren Begriff von diesem Maaße zu erhalten, muß man dasselbe als ein Parallelopipedum ansehen, welches zur Grundfläche einen Rektangel von 1 3ollen in der Breis te und 6 Zoll zur Höhe, zur Länge aber eine Klafter hats woraus also der Inhalt drey körperlicher Schuhe entsteht: fe; auch die flachen Dächer auf einem Hause. Soller.) soviel als ein Boden oben in einem Hau Oberdeutschland in einigen Gegenden ein Altan am Hause, 2) In ingleichen ein jeder verschlossener Raum vor den Thüren und Zimmern. 3) In Niederdeutschland ein erhöheter bretterner Plaß auf dem Fußboden der Zimmer, z. B. in den Fenstern, wo selbige nach alter Bauart noch sehr hoch sind.

Sollotuch, ein Silbergewicht in Rußland, so etwas schwerer als ein Quentchen ist.

Solmisatio, Ital. das Singen nach den Gvidoni. schen Sylben: ut, re, mi, fa, fol, la.

Solo. 1) (Musik) diejenige Stimme, so für sich als lein gesungen oder gespielt, jedoch aber mit einem General baß akompagniret wird. 2) (Tanzkunst) wenn ein Tån. zer ganz allein tanzt, ohne daß ein anderer mit ihm tanzet. Bey den Balleten, der Schau and Singespiele find die Solotánze stark im Gebrauch.

Solota, ein türkischer Gulden, der soviel als ein Kais fergulden gilt.

Solrinnen, hölzerne Rinnen, dadurch die Sole in den Salzkothen aus dem Oberfaß in die Pfanne gelassen wird.

Soltam, eine Art Zuckerkandit, welcher in Cachiro ges macht wird, und womit die Provensaler und Italiener eis

Sole. (Salzwerk) So wird das Salzwasser genannt, woraus auf den Salzkothen das Küchensalz gefotten wird. Es sprudelt gewöhnlich in Quellen aus der Erde. Diese Quellen werden in einem Brunnen (Born) aufgefangen, um die Sole desto bequemer fangen zu können. Wenig ftens gewinnet man aus jedem Pfund Sole ein paar Quentchen Salz, welches denn nicht die Kosten ersehen würde, die man bey einer so geringhaltigen Sole bey dem Sieden anwenden würde. Man muß fie deswegen auf einigen Handel treiben. nem Gradirwerk (f. dieses) veredeln, Reichhaltige So len geben aus fedem Pfunde 3, 4 bis 6 Loth Salz. Die reichhaltigste Sole ift in England, und in Deutschland sind zu Halle an der Sale die Salzquellen bekannt, wo der Salzwirkers 9 Zentner Sole 2 Zentner Salz, folglich etwas über 3 Unze oder 7 Loth von jedem Pfund Sole gewinnet.

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Soleniten, versteinerte Muscheln, die wie zufammens gesetzte Röhren gebildet, und auf beyden Enden offen sind. Solfaß, (Salzwerk) ein großes hölzernes Faß, worinn die Sole von den Bornknechten aus dem Born getragen und eingegossen wird, aus welchem sie nachher zum Sie den in die Pfannen getragen wird. Dieses Faß steht am kühlsten Ort der Kothe, größtentheils in der Erde, theils damit die vorräthige Sole in den Fasse nicht verderbe, theils auch, daß dieselbe von den Knechten bequemer eingegossen werden könne. Das Faß ist so gestellt, daß es zum Theil sußerhalb des Gebäudes hervorraget, und über diesem Theil Technologisches Wörterbud, IV. Theil.

Solution, f. Solviren.

Solvendo feyn, (Handlung) einer, der noch soviel im Vermögen hat, daß er bezahlen kann; nicht Solvendo feyn, heißt im Gegentheil, nicht soviel haben, daß man bezahlen kann, wenn man mehr schuldig ist, als man im Vermögen hat.

Solviren, (Scheidekunst) einen vesten gediegenen Kör per in ein flüßiges Wesen auflösen, z. B. Gold oder Sils ber in Scheidewasser zerlassen, Gummilak in Weingeist u. s. w. Das zerlassene Wesen nennt man eine Solution.

Solvirkessel, (Probirkunst) ein kupferner Kessel, wors inn das Gold vom Silber durch den nassen Weg geschies den wird. Er ist oben 14, und unten 13 Zoll im Durchs messer groß, und 9 Zoll tief, und steht bey dem Gebrauch auf einem Dreyfuß.

Solvirofen, (Probirkunft) ein Ofen, worinn Gold und Silber von einander geschieden werden, wenn solche Arbeit stark getrieben wird, und deswegen verschiedene Kolo A a

ben

Ben zugleich eingefeßt werden können. Dieser Ofen wird von Mauersteinen aufgemauert, ist auswendig 4 Fuß lang, 2 Fuß breit, und 2 Fuß 3 Zoll hoch, inwendig ist der Ofen Fuß breit und 3 Fuß lang, woselbst eingefeuert wird. Der Windfang ist Fuß breit und hoch, und geht unter bem ganzen Ofen durch, worüber eiserne Draillen liegen. Oben in dem Ofen liegt eine Platte von gegossenem Ei fen auf einer gleichfalls eisernen Stange, die ihr zur Stü He dienet. Hinten am Ofen ist ein Zug oder Flammen Loch. Auf die eiserne Platte wird beym Gebrauche Sand geschüttet, worein die Kolben zu der Scheidung eingesetzt werden. (f. Schlüters Probirbuch Tab. LVIII. C. D. Selwaage, Salzwaage und Bierprobe, Sokn Abends Bose. Etliche Stunden Arbeit, so Knechte und Jungen Sonnabends verfahren müssen.

Solzieher, f. Bornknecht.

Somme, (Schiffsbau) ein großes chinesisches Schiff zur Handlung nach Japan, Siam und Batavia. Sommer, ein spanisches Maaß zu flüßigen Dingen, hålt 4 Quartil oder ein Achttheil Roba.

Sommerbau, f. Sommergetraide.

Sommerdeiche. (Wasserbau) Da es Wiesen giebt, Senen es vortheilhaft ist, daß sie von den übertretenen Win terfluthen besuchet und von deren Schlamm gleichsam be schwängert werden, die jähen Sommerflüthen aber, welche von Wolkenbrüchen über die Ströhme verhänget werden, und dem Wachsthum und der Abmåhung des Grafes hin, Berlich sind: so muß man Deiche anlegen, und zwar sol che, die hoch genug sind, eine Sommerfluth abzuweisen, aber den Winterfluthen den Ueberlauf verstatten. Die Kappe dieser Deiche, weil sie im Winter bedeckt ist, und also gar nicht zur Passage dienet, die man zur Sommers zeit aller Orten gebahnet findet, alsdenn sie auch nur über die Fluth hervorraget, braucht nicht_weiter als ungefähr 4 Fuß angelegt zu werden. Das Doffement oder die Böschung auf der Wasserseite ist schråge genug, wenn es fich zur Höhe, auch bey dem lockersten Erdreich, wie 2:1, verhalt. Desto stårker aber muß die innere Dossirung feyn, damit nicht bey dem Uebertritte des Winterwaffers hinter dem Deiche Kölke ausgehoben werden, sondern das Gewässer sein gemächlich sich über den Sommerdeich in die Wiesen ergießt. Man pflegt aber nicht nur Vorlån. ber, sondern auch Inseln auf füßen Wassern mit Som merdeichen zu umringen, da die Kälte des Sommerwas fers den Grasungen schädlich ist. Man nennet diese Dei the auch Tummeldeiche.

Sommerfedern, (Jager) die dunkelbraunen und fchwarzen Haare und Borsten, die die wilden Schweine im Sommer haben, zum Unterschiede der hellgrauen Win. terfedern. Die Jager nennen überhaupt die Haare der wilden Schweine Federn.

Sommerfeld, (Landwirthschaft) das zweyte Feld von dem in drey Felder abgetheilten Lande eines Landguths. Es wird deswegen so genannt, weil es im Frühling erst mit allerley Sommergetraide befået wird, welches während des

Sommers, innerhalb 16 øder 18 Wochen zu seiner Reife gelanget.

Sommerflur, (Landwirthschaft) aneinander hangende Felder, welche mit Sommerfrüchten bestellt sind. Sommerfrüchte, alles das Getraide, welches im Frühling gefået und noch in demselben Sommer reif wird.

Sommergetraide, Sommerbau, alle Feldfrüchte die im Frühling gefäet und im Sommer reif werden. Dazu gehören Gerste, Hafer, Erbsen, Linsen, Heideforn, Wicken, Bohnen, Hirse, Flachs, Hanf 2c. an vielen Orten hat man auch Sommerwaißen, Sommerroggen oder Korn.

Sommerhaus, (Baukunft) im doppelten Verstand, ein Haus auf dem Lande, welches nur im Sommer bes wohnt wird. Auch im Garten ein im Freyen stehendes Gebäude oder auch nur eine leichte Laube von Trillagenar beit, grün angestrichen und mit natürlichen grünen He cken umzogen. Besser aber verdient dieses den Namen von Sommerlaube.

Sommerheerd, (Vogelsteller) eine Art Sangheer: de, (f. diese) auf welchem die Vögel nach verhaltenem Gesange gefangen werden. Gesange gefangen werden. Zum Unterschiede von den Herbst, und Winterheerden.

Sommerklatzsche, (Hüttenwerk) ein kleines Poch, werk mit drey Stempeln und oben mit einem Schirmdache. Sie werden an kleinen Bächen angelegt, und den Som. mer durch nur bey solchen Bergwerken, wo die Erzförde. rungen nicht häufig sind, zum klarpochen der schlechten Erze gebrauchet.

Sommerlatte, (Forstwesen) der junge Wuchs beym Laubholz, welches nach Abholzung eines Gehaues von Stöcken und Wurzeln ausgeschlagen, und einen Sommer lang in die Höhe geschossen. In ein solch junges Gehauig muß kein Vich getrieben werden, denn es verbeißt, vers tritt und zerbricht die jungen Sommerlatten.

Sommerlaube, (Baukunst) eigentlich ein Saal mit offnen Bögen in dem untern Theil eines Gebäudes, woraus man gleich in den Garten eintreten kann. Beson ders aber werden mit diesem Namen belegt alle zu dem Ende bey dem Ausgang der Alleen oder sonst an einem schattigten Orte erbauete Luft- und Gartensåle.

Sommerlaube, (Gårtner) eine jede im Garten gut angebrachte Laube, fie sey nun entweder nur von grünen Hecken gezogen, oder auch von Tischler oder Zimmerarbeit zusammengesetzt, und die bald diese oder jene Gestalt erhält, nachdem solche gut angebracht werden soll.

Sommern, (Forstwesen) wird von den großen weits äftigen und ihre Wurzeln weit ausbreitenden Bäumen ges sagt, welche so weit als ihre Wurzeln und Aefte gehen, kein Getraide, Gras oder anderes Gewächs unter sich in die Höhe kommen lassen. Denn der Wipfel von den Bäumen benimt ihnen die Sonne, die starken Tropfen, welche beym Regen davon fallen, verderben das Gras und Getraide, vornehmlich aber das junge Unterholz, und die großen starken Wurzeln, ziehen alle Nahrung

an

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