Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

mer Zeit von 2 Stunden in völlige Hiße gebracht werden, daß man die. Silber auf den Test setzen kann, und wenn der Ofen in die Hiße gebracht ist, so kaun er in einer Stunde mit 12, Pfund Tannenholz unterhalten werden. Vor dem Schürloch ist eine Thüre von Eisenblech, diese wird beständig zugehalten, das Mundloch wird gleichfalls mit Holz zugelegt. Nach dem Einfeßen des Silbers wird ftark gefeuert, und so der Ofen beständig in der Hiße un terhalten, Mundloch und Thüre auch immer zugehalten, fo bald man Holz nachgeschüret, weil die stärkste Hitze bey dem Einschmelzen der Silber am meisten nöthig ist, damit das Silber im Anfange gleich in volle Hiße gebracht wer de, und weil in diesem Ofen das Silber nur auf einer Seite Feuer hat, so muß das Feuer auf dem Rost oder den Draillen beständig unterhalten werden. Die Arbeit wird wie bey dem übrigen Silber fein brennen regieret, auch ist das Kennzeichen, ob das Silber fein genug sey, eben das felbe. Wenn es sein genug ist, so wird es mit warmen Wasser abgelöschet, aus dem Test gehoben, und die Pros ben ausgeschlagen. Hat man auch mehr Silber zu brennen, so kann man den Ofen vorne aufmachen, den ges brauchten Test aus dem Ofen mit einer eisernen Zange her aus nehmen, und einen abgewärmten neuen Test einsehen, und so wie vorher verfahren. Der Vortheil bey dieser Art Silber sein zu brennen besteht darinn, daß dieser Ofen, wenn man viel Silber zu brennen hätte, mit Flammen. feuer in beständigem Gange erhalten, und dadurch Kolen ersparet werden. (f. Silberbrennofeu.)

Silber fein brennen vor dem Geblåse. Dieses geschieht fast auf die Art, wie das Kupfer gar machen vor dem Gebläse im Kleinen. (f. Kupfer gar machen) Wenn der Test gesetzt ist, so wird das Silber warm gemacht und gebrochen, wovon ein groß Stück unten gelegt, und das abrige darauf gescht wird. Alsdenn werden Kolen umher geschüttet und mit dem Gebläse zugeblasen, daß die Silber einschmelzen. Wenn sie eingeschmolzen und in volle Hiße gebracht sind, so werden sie mit einem eisernen Has ken wohl umgerühret, und die Kolen ganz abgezogen. Dann wird zu beyden Seiten des Testes, als auch darüber her in die Querre Birkenholz gelegt, so daß es vest zusam men schließe, und der ganze Test bedeckt sey. Darüber werden wieder Kolen geschüttet und zugeblasen. Das Sil ber steht alsdenn bloß, wie in einem Treibofen, und mit Flammenfeuer also getrieben, bis es helle und klar wird. Wenn es sich nun recht helle und klar zeiget, daß es die rechte Feine hat, so wird Holz und Kolen abgeräumet, und wenn das Silber matt worden, wird ein eisern Messer mit einem eisernen Stiel darein gefeßt, das Silber all mählich abgelöschet, und dann mit dem eisernen Messer ausgehoben und zusammengeschlagen, auch unten und oben Proben ausgehauen. Es können aber die Silber vor dem Gebläse nicht so hoch, auch nicht so beständig auf die rech te Feine gebracht werden, wie in dem Windofen geschieht, weil die Hiße von dem Gebläse nicht gut in der Gleichheit erhalten werden kann, sondern sich ändern muß, wenn die ersten Kolen abgezogen oder Holz nachgeleget wer

den muß. (Die übrigen Handgriffe siehe in den vorigen Artikeln.)

Silberflotte, nennen die Spanier diejenige Flotte von Kauffahrern, welche jährlich aus Spanien nach Verakrup oder Mexiko in Neuspanien abgesendet wird, und von da wieder zurück komt. Man muß sie von den Gallionen uuterscheiden. Diese Silberflotte besteht aus der Kapitana, der Amurante, der Patache für die Rechnung des Kös nigs, und ungefähr 16 Kauffahrtheyschiffen von 400 bis 1000 Tonnen, welche auf der Hin und Herreise so bela den sind, daß He sich nicht vertheidigen können. Die Flots te geht im August ab, und braucht 19 bis 20 Menathe zu ihrer Reise.

Silbergänge, in den Erzgebirgen diejenigen Quarzge steine, die als Adern in der Erde durchzustreichen pflegen, eine glänzende Erzart bey sich führen, und im Probiren und Untersuchen sein Silber halten. Es finden sich diese Erzgänge nicht eben in allen Gebirgen, sondern nur, wo die Natur zu der Generation dieses Metalls am meisten geartet ist; je tiefer nun diese Erzgänge in die Erde setzen, desto mächtiger und reicher werden sie auch an Metalle.

Silbergare, (Hüttenwerk) der Zustand des getriebe, nen Silbers, da dasselbe seine rechte Gare erhält, d. i. von allen beygemischten fremden Metallen befreyet ist.

Silber, gefälltes, ganz fein zu brennen. (Pros birkunst) Wenn das gefällte Silber ganz fein, und das in der Fällung angenommené Kupfer davon gebracht wers Ausgießen nach dem Schmetzen in große Eingüsse gegossert den soll, so muß es gebrannt und derentwegen bey dem werden, damit man es auf den Test sehen könne, weil es besser ist, daß es vor dem Brennen in dem Tiegel geschmol zen werde. Man kann es auch wohl sogleich auf den Test sehen, wenn die Ballen wohl getrocknet sind, wozu der Test eingesehet, der Brennofen angefeuert und darauf der Test, wenn er abgewärnet ist, von den Silberballen voll gesetzet wird, soviel derer darauf gehen können. Sebald Diese niederschmelzen, so werden mehr nachgesehet, damit der Test voll Silber werde. Wenn solches alles niederges schmolzen und zu treiben anfängt, so muß das dazu gehö rige Bley nachgetragen und abgetrieben werden, danuit es die gehörige Feine bekomme, so lange aber der Test noch nicht von Silber geschmolzen, so muß man noch kein Bley zusetzen, weil in den Silberkalkballen noch Wasser seyn und dieses Schaden thun könnte.

Silbergehalt, (Bergwerk) Erze, die beygemischtes Silber enthalten.

Silbergeld, Weißgeld, die Münze, welche aus dem Metalle des Silbers gepräget wird: als z. B. die Thaler und Drittelstücken.

Silbergeråth, f. Silbergeschirr.

Silbergerinne, Fr. le petit Canal, ein kleines Gea rinne, dadurch Wasser auf das Blicksilber gegossen wird, wenn der Blick geschehen, damit es abgekühlet werde.

Silbergefchice, (Bergwerk) wenn sich auf einem entdeckten Erzgange Bergarten finden lassen, welche die

Art

Art und das Wesen der Silbererze mit sich führen, und mit ihrer Signatur auf Silbererze weisen, da denn die Berglente aus Erfahrung haben, daß Silbererze in der Nachfolge sehen werden.

Silbergeschirr, Silbergeråthe, Silbergeschmeide, alles aus Silber verfertigte Geschmeide oder Ge schirr.

Silber, geschlagenes, Silber, das sich öfters als dünngeschlagene Blätter, die man mit der Scheere zer schnelden kann, auf schieferlchten Silbererzen finden läßt, z. B. in Freyberg in Sachsen.

Silbergeschmeide, f. Silbergeschirr.

Silber gießen, das geschmolzene Silber in allerley Formen zu dem bestimmten Gebrauche eingießen, um darinn die verlangte Sache zu bilden. (f. Gießen)

Silbergilbe, ein Silberers, welches eine gelbliche Farbe hat.

Silberglas, (Bergwerk) ein Name des Glaserzés, welches sehr silberhaltig ist, und dem Glase gleichet.

Silberglothe, Fr. Ecume d'argent Jaunatre, Litharge d'argent, (Hüttenwerk) eine Glothe, die eigent lich die wahre Bleyglöthe ist, wenn ihre Farbe aber lichtgelb, und in das Silberfarbne fällt, so wird sie zum Un terschiede von der rothen Glöthe, welche Goldglöthe heißt, Silberglöthe genannt.

Silber granuliren, f. Granuliren.

Silbergroschen, eine meißnische Münze, die im 1 sten Jahrhunderte gangbar war, deren ein gut Schock aus ci ner Mark Silber geschlagen wurde. Ihr Werth war 3 ggr. wurde aber von Kuhtfürst Johannes auf 3 Gr. erhöhet. Dergleichen waren die Schreckenberger. (f. diese) Silberhaltige Zwitter, Zinners, das nebst einem reis chen Zinustein oft auch Silber mit sich führet, wie in Erz gebirgen öfters zu geschehen pflegt. Kann ein solches Silbererz durch das Waschen nicht gänzlich aus dem Zinn schlich gebracht werden, daß also das Zinn mit sammt dem Silberschliche geschmolzen wird, so erlangt man dadurch ein unschmeidiges und unbrauchbares Zinn. Wer die Práci pitation desselben versteht, kann beyde Metalle ohne Schaden von einander scheiden.

Silberbårige Bärenpelze, (Kürschner) diejenigen schwarzen Bärenfelle, welche mit gelben Haaren untermengt find. Sie kommen mehrentheils aus Polen.

Silberheerd, der kleine Heerd bey dem Idrischen Quecksilberwerk, worauf die an Jungfern Quecksilberreis chen mildzeugigen Erje geschlammet werden. Er hat ge gen andre Heerde eine niedrige Stellung, indem er mit dem Kopfbrett niedriger, als der Sumpf liegt, sich das Wasser an jenem sammlet, und mit der Küste vom Kopfbrett ge. gen den Sumpf gearbeitet wird.

Silber in das Werk bringen, Fr. faire l'argent aller dans le plomb, vermittelt der Schmelzung der Erze mit Bley das Silber zusammen aus den Erzen in das Bley ziehen, welche Bley und Silbermaße Werk genennet wird,

Silber in den Rohstein bringen, Fr. faire aller l'argent dans la Matte, (Hüttenwerk) die mit Kiesen bes schickten Silbererze, über den Hohenofen schmelzen, daß die Berge zu Schlacken werden, und ein Rohkein erlans get werde, darinn das in dem Erz gewesene Silber vors huden ist. Silberjungfer, f. Quecksilber.

Silberkalk, Fr. Chaux d'argent, ein mehlhafter wel Ber Körper, welcher entsteht, wenn das Silber, so mit Scheidewasser aufgelöset ist, mit Salz daraus niedergeschlagen wird. Man kann zwar das Silber auch niederschlas gen, daß es braunroth oder schwarzen Kalk giebt.

Silberkalk abzufüßen. (Probirkunst) Nachdem man viel oder wenig Silber aus der Fällung bekommen, 'muß man nach solchem Verhältniß einen kupfernen Kessel oder Schaale nehmen, den aufgelöseten Silberkalk darein thun, rein Wasser darauf gießen, und damit kochen, daß die Schärfe vom Scheidewasser davon komme. Alsdenn wird der Kessel vom Feuer genommen, daß das Silber sich se ßen kann, und wenn dies geschehen, wird mit frischem Wasser allemal dieses Kochen drey oder viermal wiederho let, damit die Schärfe vom Silberkalk alle weg gehe. Das Silber muß sich jederzeit gut setzen.

Silberkalk zu trocknen und zu schmelzen. (Schel. dekunst) Wenn der abgefüßte und filtrirte Silberkalk (f Silberkalk absüßen und diesen durchzufiltriren) von allem Wasser gänzlich befreyet ist, so wird er in Ballen gedruckt, und in der Sonne oder im warmen Ofen etwas getrocknct. Man kann es auch, wenn das Wasser gut ausgedrü, ofen setzen und zusammenschmelzen, doch muß man nicht cket ist, gleich in einen Jpfer - Tiegel thun, in den Windzu grobe Kolen um den Tiegel schütten, die Kolen etwas in einander stopfen, und den Windfang Anfangs zumas chen, damit das Feuer nicht zu geschwinde nieder gehe, und das Silber gleich zu schmelzen anfange, sondern Zeit zum Trocknen habe, und langsam erglühen toune, ehe es zum Schmelzen komt. Wenn es geschmolzen, so wird es in einen erwärmten und mit Talg bestrichenen eisernen Gießpackel oder Pfanne gegossen, und also entweder in einen König oder Barren verwandelt und gegessen, und sobald solches geschehen, ausgefiebtes reines Kolengeftübe darüber gestreurt. Wenn ein solcher Silberkalk oder das Silber aus der Fällung (f. dieses) geschmolzen ist, so komt gewöhnlich die Mark davon auf 15 Loth 6 bis 12 Gran fein heraus.

Silverkieß, ist seiner Natur und Wesen nach ein stars kes Arsenikalerz, das den Schwefelkiefen gleich komt, mit dem Unterschiede, daß diese goldgelb, jener aber silberweiß aussieht, und in der Probe oft ein reiches Silber anzeis get; es erweisen auch diese Kiese nach dem Begriffe ihrer innern Bestandtheile, daß sie mit der Zeit eine völlige Auszeitigung des Silbers erhalten könnten. Sie brechen in ordentlichen Gången in weißem Quatze, halten auch ihr ordentliches Streichen und veredlen sich in der Teufe. Silberkönig, (Hüttenwerk) ein König, d. i. Kegel (Conus), welcher erhalten wird, wenn man das Silber 9 3

Dure

durch das Feuer vou allen beygemischten fremden Metallen scheidet, und welcher ein reincs von allen fremden Thellen befreyetes Silber ist.

Silberkönige, fo aus dem Tiederschlag fallen, brennen. (Hüttenwerk) Diese Silberkönige, die nach der Scheidung (f. Scheiden des Silbers und Goldes im trocknen Weg) entstehen, müssen auf einem Teft von Asche fein gebrannt werden, und solche sehet man, wenn der Brennofen angefeuert und der Test sattsam abgewärmet ist, auf den Test, damit sie einschmelzen und der Schwe fel, so noch dabey befindlich, davon vertauche. Wenn nun der Schwefel weg ist, so sehet man etwas Bley hinzu. Sind es vorher Blick- oder Brandsilber gewesen, so darf es nur wenig Bley seyn, etwa auf die Mark von dem Könige 2 Loth. Sind es aber beschickte Silber gewesen, so ist es besser, daß die Könige vorher probiret, und nach dem Gehalt alsdenn das Bley zugescher werde, damit die Silber recht sein werden können. Diese Brandsilber wer den alstenn granulirt, und im Scheidewaffer wieder ges schieden. Damit man auch das Silber wieder in seinen Werth bringe, so muß das Plachmal (f. dieses) reduzirt, und der Schwefel mit Hülfe des Eisens davon vertrieben werden. Ist nun der Tiegel gut geblieben, so kann es mit vieler Ersparung geschehen, sonderlich wenn man solchen von dem Cement an bis hicher im Stande behält, so kann die Abeit in einer Hize fortgehen, und wenn der lebte Konig abgeschmolzen ist, so kann das Plachmal gleich im Feuer bleiben. Es wird sogleich Eisen mit in den Tiegel gesetzt, und wenn man im Anfange 50 Mark Sil ber gehabt, so setzet man auf das Plachmal, so davon geblieben, zu Anfange 3 Pfund allerhand alt Eisen, wenn es damit eine Zeitlang geflossen, so setzet man immer Eis sen nach, so lange das Plachmal noch Eisen verzehren will, Der Schwefel ist vertrieben, wenn das Plachmal kein Eisen mehr verlangt. Es werden auf 50 Mark ungefähr 41 Pfund Eisen gerechnet. Alsdenn werden 2. Pfund Gli te zugefeht, wornach die Schlacke vom Silber sich besser löset, und wenn es denn gut geflossen, so wird es in Barren gegossen, wenn es braunrech, umgestürzt und gebro. chen, damit solches auf den Test gesehet und fein gebrannt werden könne. Da die Schlacken noch viel Silber halten, so werden sie etwas klein geschlagen, und hält soviel Glötte, als Schlacken genommen und im Tiegel geschmolzen, und wenn es eine Stunde im starken Feuer helle geflossen, so wird es in einen eisernen Trog gegossen, und wenn es er kaltet, die Schlacke abgeschlagen und das Werk zum andern Slber genommen,

Silberkorn, Fr. Grain d'argent, Petit calot d'argent, die nach dem im Werk verrauchten und in die Ka pelle gezogenen Bley auf selbiger zurück bleibende kleine Klümpchen Silber, welches allezeit erhaben wie eine Kus gel oder rundes Korn gestaltet ist.

Silber, körniges, gewachsen Silber, so aus blos kleinen Körnern besteht.

Silberkrone, eine Münze, die mit einer Krone bes seichnet ist, dergleichen in Frankreich geschlagen wurden,

und etwas mehr als einen Thaler galten, zum Unterschies de von einer Goldkrone.

Silberkrystallen, ein in Scheidewasser aufgelösetes, und vermittelst der Kystallisation zu Krystallen gebrachtes Silber, deffen sich die Wundärzte äußerlich als eines äßenden Mittels oder Corrosivs bedienen.

Silberkuchen, die auf dem Heerde abgetriebene und wie Kuchen gestaltete Silberblicke. Silberlahn, I. Lahn.

Silber, laminirtes, (Scheidekunft) das zum Scheie den in dunne Platten auf einem polirten Amboß mit ei nem polirten Hammer geschlagene und in Röllchen geroll. te Silber. (f. Silberröllchen und Laminiren)

Silberlafur, ein mit weißen dem Silber ähnlichen Flecken versehener Lasurstein, der daher auch von einigen für silberhaltig gehalten wird; zum Unterschiede des Goldlafurs.

Silberletten, eine Art leimigter, setter und thonigter Erde, von weißer, gelber und bräunlicher Farbe, man finder sie gemeiniglich auf dem Hangenden in Silbererz gången, wo oft ein Schwarm von zwey bis drey Finger breit mit solchen Letten angefüllet ist. Bey Untersuchung in der Probe verhält es sich am Silber, nachdem die Erze dariun in die metallische Exaltation getreten, und zur Zeis tigung gebracht worden, ziemlich reich, daher derselbe nicht wegzuwerfen, noch auf die Halde zu stürzen ist; es ist aber derselbe nicht die beschrieene Bergguhr, wie einige dafür halten wollen, sondern wirklich eine solche generirte mine. ralische Lette.

Silberling, Fr. Piece d'argent, eine jüdische Münze von Silber, ungefähr ein halb Loth am Gewicht.

Silbermeißel, Silberspieß, Fr. Baton de fer, ein eisernes Werkzeug, damit der Silberblick aus dem Spor des Treibeheerds gehoben wird.

Silbermulm, (Bergwerk) ein mildes oder fettiges auch verwittertes Silbererz. Es ist locker, mürbe, meh ligt, körnigt, schiefrich, sandig, und fast flüßig, es hält öf ters von verschiedenen Silbererzen, als Federerz, Weißgülden- und Schwarzgüldenerz in sich, auch öfters ges diegen Silber. Es ist von verschiedener Farbe, und bestes her aus einer Bergguhr, oder einem verwitterten Erze, und hält nicht selten einige Mark Silber in Zentner. (S. SHberailbe und Silberbräune)

Silberner Mann, (Bergwerk) wenn etliche Gange sich an einander lehnen, edle Geschicke und Fälle aus Hans genden und Liegenden dazu stehen, woven sich die Gänge aufthun, einen Bauch werfen, und der natürlichen Wir. fung einen solchen Raum geben, daß daraus ein Stocks erz wird.

Silbernieren, f. Silberdrusen.

Silber poliren, f. Poliren des Silbers.

Silberprobe, Fr. Effai d'argent, ein Versuch mit einem Erze nach verjüngtem Gewicht, der gemacht wird, um zu erfahren, wie viel vom Silber im Zentner Erzes vorhanden ist.

Silberranch, Fr. fumée d'argent, der flüchtig ge machte Theil des aus dem Heerd oder Test abgetriebenen Silbers, welcher durch die Heftigkeit des Feuers und Hül, se flüchtigmachender Materien ausgetrieben wird, und sich am Treibehur, oder an dem Gemauer über dem Brenns heerd anleget, und annoch Silber hält.

Silberregen, (Feuerwerkskunst) ein weißer oder fil. berfarbener Feuerregen (f. diefen) zum Unterschiete vom Goldregen, der eine goldgelbe Farbe hat.

Silberruff, (Bergwerk) ein Minerale, welches in den Blaufarbenwerken nebst der Speise gewonnen wird, und sehr reich an Silber ist.

Silberröllchen, Fr. Lamer d' argent en rouleaux, breit oder zu dünnem Blech geschlagene und frumm gebo gene Silberkörner, als worcin das Silber verwandelt wird, wenn es in Scheidewasser aufgelöset werden soll.

Silbersand, eine Art Sand, der sich insonderheit in den Gebirgen findet, und mit metallischem Gold - Silber. gehalt oft reichlich versehen ist; es finden sich in den großen Gebirgen zuweilen ziemliche Berge mit einem solchen Sans de angefüllet, der in der Probe einige Mark Silber hält, und zuweilen auch stark güldisch ist. Wenn man sich in solchen Gebirgen nach flüßigen Zuschlägen beym Silber, schmelzen erkundiget, so kann ein solcher Sand oft den bes ften Anlaß dazu geben, um in seinen Zuschlägen die Erze nicht allein leichtflüßig zu machen, sondern dieselben auch zu veredeln, und zu einem ziemlichen Silbergehalte zu brin gen. Es sind auf den Gebirgen viele Dinge möglich zu machen, die man aber noch nicht genugsam einsteht und erkennet.

Silberschaum, eine Art undchter geschlagener Sil. berblätter, welche die weiße Farbe des Silbers haben, aber nicht ächt noch seines Silber sind, und daher auch nur Schlechtweg Metall genannt werden.,

Silberscheere, (Gold- und Silberarbeiter) eine Scheer re, die finite spisiae Schneiden und gekrümmte Griffe hat, womit dünnes Silberblech zerschnitten wird.

Silber scheuern, (Haushaltung) das Reinigen des beschmutzten Silbergeschirres. Anfänglich wäscht man das selbe mit warmen Wasser und Seife, vermittelst eines reinen wollnen Lappens ab, hernach schabet, man Kreide in etwas Baumil, und nimt einen andern reinen Lappen, tüpft solchen hinein, und reibet damit das Silber sanft, so geht aller Schmutz weg. Es muß aber die Kreide nicht nur sehr trocken, sondern auch recht zart geschabet sevn. Wenn das Silber nicht angelaufen, so kann man es auch mit trockner Kreide ohne Baumol mit einer fanften Bür fte abreiben. Je feiner das Silber, je sanfter muß das Reiben geschehen. Anstatt der Kreide macht man auch ein Pulver von Loth Schwefel und 2 Loth Trippel zart ges rieben, womit man auch Geld blank machen kann..

Silberschlagloth, feines, (Metallarbeiter) ein Schlagloth, womit die beym Gebrauche im gemeinen Leben oft im Feuer gebrauchte Geschirre gelöthet werden, 3. B. die Röhren an den Theekannen. Es wird aus 1 Loth

fein Silber und Loth Messing zusammengeschmolzen. Ef. Schlagloth_zum Silber)

Silberschlagloth, bartes, Schlagloth, womit Dini ge, welche sehr vest vereiniget seyn müssen, gelöthet wers den: z. B. die gegossenen Hälften einer hohlen Arbeit. ` Es wird aus Loth Messing und 2 Loth Probefilber zus sammengesetzt. (f. Schlagloth zum Silber) Silberschmid, f. Silberarbeiter. Silberschwärze, f. Schwarzgüldenerz. Silberservice, Fr. Service, das zusammengehörige Tafelgeschirre von Silber als ein Ganzes betrachtet.

Silberfolution, diese wird von Silber durch Scheides wasser bereitet, wenn nämlich dasselbe darinn aufgelöset wird. Es läßt sich zuweilen in den Bergwerken eine weiße filberfarbne Solution sehen, die von filberartigen Geschi den oder silberartigen Letten herkomt, und auf Silbererze oder Silberanbrüche zeiget, zumal wenn die Gebirge zu Silbergeschicke geneigt sind.

Silberspies, f. Silbermeißel.
Silberspinner, s. Spinner.

Silberstück, ein Zeug, so reich mit Silber durchwebt ist und auch dergleichen Blumen hat.

Silberfluffe, (Bergwerk) eine Stuffe (f. diese) b. f. Silbererz, worauf oder worinnen eine beträchtliche Menge Silber befindlich ist.

[ocr errors]

Silbertalg, f. Talg weißes.

Silberthaler, eine Genuesische Münze, sonst Genui nen genannt, macht 7 Lire 12 Soldi, nach deutscher Münze aber 2 Rthlr. 2 Gr.

Silber treiben, (Hüttenwerk) wann gediegene Silber in das Treiben getränket werden, oder arme Erze beym Treiben bereichert werden. Dieses geschieht auf folgende Art: das Treiben muß recht gut in der Glöte gehen, daß man vom Aufwerfen nichts zu besorgen habe. Hat man nun feyn, besteht das Silber in großen Stücken, so hält man viel Silber zuzusetzen, so muß das Treiben auch noch groß solche auf einem Eisen in den Ofen, daß es gelinde wird und läßt es alsdeun in das Werk gehen, ist es aber in kleinen Stücken, so wird es in dünne Bleye gemacht, und so zugesetzt. Das Wasser muß aber abgeschlagen werden, damit das Gebläse solche Silber nicht vor dem Schmelzen in die Glöte treibe.

Silber und Gold aus dem Amalgama zu brin gen, (Scheidekunst) nachdem das Eilber und Gold amal gamiret und man das Quecksilber wieder davon absondern will. (f. amalgamiren, im Suplement) Dieses geschieht indem man das, was nach dem Durchdringen in dem ledernen Beutel geblieben ist, (als wodurch man das Quecks filber von dem Metall zu scheiden sucht), in eine gute Res torte thut und in einen Windofen legt, doch so daß der Hals von der Retorte auswendig des Ofens, etwas in einen Eimer mit Wasser kann gesteckt werden. Alsdenn wird zu Anfange gelinde Feuer darunter gemacht und nach und nach etwas stårker, so geht der übrige Merkurius in das Wasser. Wenn solcher herunter ist, so muß die Res torte mit dem darinn befindlichen Gold und Silber stark

erglü.

erglühen und wenn solches kalt worden, entzwey geschlas gen, das Gold oder Silber herausgenommen, und zusam men geschmolzen werden; der Merkurius, der durch das Leder gezwungen worden, har gleichfalls noch Gold oder Silber bey sich, von dem was in der Arbeit gewesen, und ist besser, daß solcher zum Amalgamireų ausbchalten werde. Will man es aber alles heraus haben, so muß es auf die nämliche Act im Ofen geschehen.

Silber vergolden, f. Vergolden,

Silber von Jinn zu scheiden, wenn bey Feuersbrån, sten Silbergeschirre von ohngefähr mit_zinnernen Geschir, ren zusammengeschmolzen sind, so muß man sie.bey dem Schmelzen auf folgende Art scheiden: man sucht das ge schmolzene Metall zusammen, Benn alles zusammengesuchte rein gewaschen ist, muß man soviel möglich und kenntlich ist, Silber und Zinn jedes besonders legen. Das Zinn muß man zuerst schmelzen, und zwar in einer groBen eisernen Kelle, anfänglich nicht zu heiß, daß es nicht glühend werbe, damit man das Silber, wenn etwas darunter wäre, herausnehmen könne; wird aber das Zinn in der Kelle glühend, so nimt es das Silber in sich, als wenn es in das Bley gienge. Weil nun das Silber, wenn das Zinn nicht glühend wird, darinn nicht schmilzt, so kann man es leicht herausnehmen und von dem Zinn fcheiden. Das Zinn gießt man hernach in einen Gießbu cel allein aus, Was au Silber ausgesuchet ist, thut man anfänglich auch in eine große Kelle und setzt solche ins Feuer, ist noch Zinn darinn, so schmilzt solches gleich, daß man darunter ausgießen kann, und damit das Zinn rein davon komine, so kann man es glühend werden lassen. Das Silber thut man hernach in einen Tiegel, schmilzt es im Windofen mit scharfer Hiße und gießt es hernach in einen Bönig oder Barre aus. Sollte es sich treffen, daß das Silber nicht geschmeidig ist, so ist es ein Zeichen, daß noch Zinn darinn vorhanden. Es muß deshalb wieder in den Tiegel, alkalisches Salz hinzugethau und im Wint. ofen mit starker Hitze geschmolzen werden, so verbrennt das Zinn darinn und das Silber wird geschmeidig. Ist es geschehen, daß Zina mit dem Silber bey dem Schmel. zen in Feuersbrünsten durcheinander meliet worden, indem das Zinn ganz glühend geworden, so ift die Scheidung bey. der Metalle sehr schwer, das Zinu geht dabey verlohren und kann nicht erhalten werden. Damit man aber wisse, ehe dieses Scheiden vorgenommen wird, wie viel Silber in dem Zinn siecke, und ob es auch die Mühe verlohnt die Arbeit des Scheidens zu unternehmen, so muß solches erft probirt werden. (f. Zinn auf Sither probiren) Wenn es denn der Mühe werth ist, so macht man einen Test von Glas und Ziegelmehl, (f. Test von Glas) seht selbigen in einen Brennosen und wenn er erglühet, trägt man das gemischte Metall darauf, läßt solches im Feuer stehen, das mit das Zinn zu Asche kalzinire. Die erste Asihe davon ist weiß, und so lange solche weiß bleibt, ist nicht viel Silber darinnen, wenu die Asche aber grau wird, so ist fle reich von Silber und muß besonders aufgehoben wers ben. Von dieser Afche wird ein Theil mit 3 Theile Sal

:

Alkali wohl unter einander gemischt, alsdenn in einen hes schen Tiegel vest gestoßen, und im Windofen mit stars kem Fuer geschmelzen. Wird aber das Eilber nicht rein. und ist sprôde, so muß es noch einmal mit Sal Alkali gės schmolzen, oder auf einem Aschen Test mit Bleyzusa fein gebrannt werden. So lange nun das Zinn, worinn Silber befindlich ist, im Feuer steht, brennet alles zu Asche und bleibt nichts übrig. Will man aber nicht so lans` ge Zeit darauf verwenden, daß alles in Asche kalzinire, fo kann man, so bald die Asche grau wird, das übrige Zinn mit dem Silber herausnehmen und mit 3 Theilen Sal Alkali in einen hessischen Tiegel setzen. Das Salz wird erst mit einem runden Holz auf dem Boden des Tiegels vest gestoßen, alsdenn das Zinn mit dem Silber oben dars auf, mit einem irrdenen Deckal bedeckt und in den Winds ofen gesetzt. Anfangs läßt man es mit einem gelinden Feuer, nachher aber mit starker Hiße, ohngefähr 2 Stun◄ den, flußen; alsteun den Tiegel kalt werden, und ents zwey schlagen, so findet man das Silber in dem König, Ist es noch nicht rein genung, sondern sprôde, so wieders hölt man das Schmelzen und brennt es auf dem Test fein wie oben gesagt worden.

Silberwasser, Fr. Eau Fort, Scheidewasser welches gefällt, recht gut, und beym Gold- und Silber,cheiden wohl zu gebrauchen ist.

Silberwasser überziehen, (Probirkunst) eine Arbeit der Scheidung, da man von dem Silber, so bey der Scheidung in das Scheidewasser gegangen, die Mässe abs zicht, und wieder zu Metall macht, der eine halbe Theil von der Nässe geht gewöhnlich verlohren, der andre halbe Theil aber bleibt und wird als Scheidewaffer wieder gebraucht, und ist besser und stärker als das gewöhnlich ge machte Scheidewasser, Es darf auch von den Unreinig keiten nicht gereiniget werden, weil keine Darinn sind, und dieses ist bey der nassen Scheidung die vortheilhafteste Art. Es muß aber bey dieser Arbeit große Vorsicht gebraucht werden, weil es gefährlich ist, wenn bey diesem Ueberziehen oder Distiliren ein Kelben entzwey geht, da das Silber wieder mit vieler Mühe zusammengesucht werden muß. Diese Distilation geschicht in gläsernen Kolben, so nur mit Leim befchlagen oder überzogen werden, welcher durch ein Haarfieb geschlagen, mit Eand, Heusamen und Reh haaren vermengt, angefeuchtet, und um den Kolben gelegt wird, und wenn er trocken, so ist der Kolben zum Ges brauch fertig. Man seht den Kolben mit dem Silbers wasser in cine Sandkapelle in den Reduzirofen, und einen gläsern Helm darauf, der mit Leim weht verschmiert wird, legt alsdenn eine Vorlage vor und verschmieret sie gleichfalls, vorher aber seht man über den Kelben eine irrdéne Stürze, damit die Luft nicht daran stoßen könne. Menn dieses alles so vorgerichtet, so wird ein gemächlich Feuer anfänglich darunter gemacht, damit es zu distilireu den Anfang mache, und damit fo lange fortgefahren, bis etwa die Hälfte davon übergetrieben, dann vermindert man etwas das Feuer, uimt den Helm geschwinde ab, fegt einen warm gemachten gläsernen Trichter auf den

[ocr errors]
« ZurückWeiter »