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fen Arbeiten und Schlagen des Silberblechs leitet den Ars beiter eine Zeichnung, nach welche er Theile der Kanne mit dem Krummzirkel abmiffet. Die schon vorher geges sene Schnauze (f. hehlgegossene Sachen) wird in ein in den Bauch der Kanne gefeiltes Loch gelöthet. Der Fuß derfelben wird entweder im Schmiden als ein Reif um den Boden getrieben, oder einzeln fertig gemacht und ans gelöthet. Die Röhren zu den hölzernen Handgriffen wer den gegossen und angelöthet. Der Deckel, der auf ähnli che Art auf dem Schampelmenteisen entsteht, wird vermittelt des Charnieres mit dem Ganzen vereiniget. Die nunmehr aus dem Groben verfertigte Kaune erhält durch den Planirhammer auf dem Daumen und Schams pelmenteisen ihre völlige Gestalt, worauf man sie mit groben und seinen Feilen bearbeitet, abschabet und poliret 1. Silber poliren) gegossene Arbeit macht er auf die nám liche Art in Formen, oder in der Gießflasche im Forms sand, (f. beyde) wie der Goldarbeiter. (f. diesen)

Silberarbeiter, einer von den Künstlern, die unter dem Namen von Gold- und Silberarbeitern bekannt find, der aber nur bloß in Silber arbeitet und sowohl gegossene als geschmidete Silberarbeiten macht. Sie haben zwar zusammen eine Junung die unter dem Namen der Golds schmidsinnung bekannt ist und also auch Handwerksgebrauch haben, doch werden sie schon mehr zu den Künstlern gerechnet. Wie denn die eigentlichen Goldarbeiter, die sich mit Treis ben und Faffen der Pretiofen abgeben, sich nicht gerne mit den Handwerksgebrauchen abgeben wollen. Der Silber arbeiter, ob er zwar im engern Verstande, wie gedacht, sich nur mit Verfertigung der Silberarbeit beschäfftiget, kenut doch die Handgriffe der übrigen Goldarbeiter, und es steht ihm fren, wenn er genug Geschicklichkeit befißt, Geld und Gilberwaaren von aller Art zu verfertigen die Absonderung der verschiedenen Arbeiten findet auch nur in großen Städs ten statt, in kleinen aber, wo selten mehr als ein Goldschmid vorhanden, vereiniget sich die ganze Kunst der Gold. und Silberarbeiter (f. diese) in einer einzigen Person.

Silberarten, find solche Gestelne und Bergarten, die zwar auf die Gencration des Silbers, welche die Natur an diesen Orten vor hat, weisen, und denen im weitern Nachsuchen wohl etwas Gutes folgen michte, die aber doch noch nicht bauwürdig sind. Es finden sich auf Ge. birgen, die zu der Erzeugung dieses Metalls geneigt sind, dergleichen Arten außen am Tage, zu einer sichern Anzeige, daß diejenigen Gesteine, so fich außen auf einem Gebirge zeigen, dasjenige Metall ankündigen, was darunter in den Gången der Erde mag verborgen seyn. Denn ein jedes Metall führet in den Bergarten eine gewisse Anzeige, welches man die Signatur nennen könnte, auf die es weiset und mit der es bezeichnet ist. Ob man gleich das ran nicht erkennen kann, wo die Gänge von solchen Orten zu erschürfen seyn, als darum man sich weiter bemühen muß.

Silber, åstiges, darjenige gediegene Silber, so in den Steinen, Erz u. dgl. wie die Aefte und Zweige an den Bäumen gestaltet ist.

Silber auf Gold zu Probiren, (Pröbirkunst) hier her gehören allerley Silber als: Blick. Brand- und bes schickte Silber. Wenn nun die Mark von solchen Sil bern unter 4 Loth Gold hält, werden selbige noch Silber und zwar güldische Silber genannt. Hált aber die Mark über 4 Loth Gold, so werden solche Hålder ges nannt. Es mögen nun Blick- Brand- oder beschickte Silber seyn, so werden von jedem zwey Proben gegen einander eingewogen. Entweder zwey halbe oder zwey ganze Marke, wiewohl das letzte besser ist, weil man von mehreren Silbern den Goldgehalt beffer finden kann, be sonders wenu die Silber wenig Gold halten. Wenn es nun Blick- oder Brandsilber ist, so werden 4 oder s Schweren Bley genommen, sind es aber beschickte Sil ber, noch mehr. Diese Proben werden gewöhnlich auf den Kapellen abgetrieben, und hernach aufgezogen, was darnach abgegangen, ist entweder Bley oder Kupfer, nach dem es denn Silber gewesen, beyde Körner sodann lami, nirt (f. Silber laminiren) und zusammen in einen Scheide Kolben gethan, der oben gleich geschliffen seyn muß, Scheis dewasser aufgegossen, und mit einen Dreyfuß auf ein ges lindes Kolenfeuer gefeßt.. Ist das Scheidewasser gut, wie billig seyn muß, so fängt es gleich an zu arbeiten und löset das Silber ganz auf, es sey denn, daß zu wenig Scheides wasser aufgegossen worden, welches aber nicht seyn muß, sondern es muß lieber mehr als weniger aufgegossen wer den. Man bemerkt hiebey, so lange die Bläschen in der Auflösung so zart wie Faden sind, daß das Scheidewasser noch arbeitet, wenn aber solche größer werden, und so groß als kleine Linsen, Wicken oder gar als Erbsen, so ist die Auflösung geschehen, man kann das Scheidewasser ab. gießen und zur Fällung (f. Fällen des Scheidewassers) aufheben. Auf den Goldkalk in den Kolben aber mus man zum zweytenmal Scheidewasser ausgießen, und solches wieder mit dem Dreyfuß auf ein gelindes Kolenfeuer sehen. Sobald das Scheidewasser abermal starke Blasen wirft, so wird es wieder abgegossen und klar Brunnens wasser, so vorher warm gemacht worden, darauf gegossen und wieder auf Kolenfeuer gefeßt, daß es auch Blasen aufwerfen muß, welches Abfüßen heißt. Dieses wird zweymal wiederholet, damit die Scharfe vom Scheide wasser davon gehe. Alsdenn füllt man den Scheidekolben, worinn der Goldkalk ist, behutsam ganz voll mit Süß. waffer, deckt oben darauf einen reinen Scherben und kehrt damit den Kolben behende um, das unterste Ende oben. Man hebt alsdenn den Kolben etwas in die Höhe, damit zwischen den Scherben etwas Luft in den Kolben gehe, und etwas Wasser in den Scherben komme. Man hålt alsdenn den Kolben in dem Scherben etwas hoch, doch nicht außerhalb dem Wasser, damit der Goldkalk aus dem Kolben in den Scherben falle. Wenn nun aller Goldkalk in dem Scherben sich gesezet, so muß man den Scher. ben so weit zur Seite halten, daß das Wasser in dem Scherben mit dem Rande des Scherbens gleich sey, alsdenn schiebet man den Kolben auf dem Rande weg von dem Scherben, und läßt auch das Wasser aus dem Scherben

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von dem Goldtalk sollends ablaufen. Den Scherben mit dem Goldkalk sehet man alsdenn vor das Mundloch des Probirofens, jedoch mit einem andern Scherben bedeckt, Daralt nichts hinein falle. Bean es nun etwas abgetrock net, fs wird folches in das Mundloch und nach gerade in ben Ofen gesetzt, und der Scherben abgenommen, damit Der Goldfalk recht erglühe, und wenn er recht glühend ist, fo wird er heraus genommen, wenn er kalt geworden, auf Bezogen, und der Gehalt darnach angegeben. Ist es Sil. ber, das wenig Gold hält, so ist es gut, wenn mehrere Barke probiret werden. Es ist die beste Art, den Gold, falt aus dem Kolben zu bringen. Die gewöhnliche Art ist zwar, daß man ein wenig Wasser auf den Goldkalk gießt, den Daumen denn auf den Kolben hält, und sol then damit umkehret. Allein die gezeigte Art ist besser und reinlich.

Silber ausbringes, Fr. Argent obtenu par le fon. te, das Silber aus dem Erz durch Schmelzen erlangen. Silberbarren, Fr. Barres d'argent, große Stücken unverarbeitetes Silber, in Stangen, Kuchen und Klum pen, welche jährlich aus Amerika mit der Silberflotte nach Spanien kommen.

Silberbergwerk, Fr. mine d'argent, (Bergwerk) eine Zeche, die auf Silber gebauet wird.

Silberbezahlung, der vestgesetze Preis, um welchen Las in Erzen befindliche Silber in den Schmelzhütten an genommen wird.

Silberblätter, (Goldfchläger) die wie das Gold in sehr seine Blätter verwandelte Silberstücke, die zur Ver filberung verschiedene Dinge von den Metallarbeitern ge braucht und wie Goldblätter behandelt werden, (f. Gold schlagen) außer daß sie nicht in der dritten Pergament- oder Dannquetschform (f. diese) geschlagen werden, weil sie sich nicht so stark, als das Gold, frecken lassen. Durch das Schmiden verlängert fich ein Silberzahn von 18 Loth schwer, 14 Ellen, auf dem Ziehwerk aber wird diese Lån. ge bis auf 8 Klaftern vermehret. Der Goldschläger ver fertiget drey Arten von Silberblättern, welche nach ihrer Dicke und Größe also auf einander folgen: 1) Schwert. fegerfilber; 2) ordinair Silber; 3) klein Silber, . alle diese Arten)

Silberblåttlein, f. Blattfilber.

Silberblättriges, gewachsen oder gediegen Silber, fo aus einzelnen dünnern und dickern zerstreueten Blättern besteht.

Silberblech, (Metallarbeiter) bas aus einem Sil berzain durch das Hammern und Glühen verwandelte Blech, das die Metallarbeiter zu allerley Arbeit ge. brauchen.

Silberblende, eine schöne, glänzende, doch leere und taube Bergart von brauner und gelber Farbe, die an sich feine metallische Probe von sich giebt, indem sie nichts an ders, als eine ausgewitterte Bergart in ihrem ganzen Wefen vorstellet: es wäre denn, daß die Natur in einer dar. inn besonders bestimmten Mutter (Matrix) wie oft zu ger fchehen pfleget, eine metallische Generation vorgenommen

hätte: benn die Bildungen darinn find gar vielerley, und diese formiren sich auch gleich eine besondere Matrice.

Silberblick, Fr. l'eclat d'argent, (Hüttenverf) eine Erstarrung der Oberfläche des auf dem Heerde im Fluß stehenden Silbers, da es vom Bley, welches dasselbe noch im Fluß erhalten, durch den Ranch und den Heerd bes feyet worden, und nicht mehr treiben kann, welches ein Zeichen ist, daß das Silber rein sey, wie das Silber vom Heerd zu seyn pfleget. (1. auch Blickfilber und Blicken)

Silberblumen, (Hüttenwerk) eine Art Blasen, die fid) bey dem Abtreiben des Silbers auf einem Silberblic sehen lassen, und schön untereinander spielen, weil das Silber bald blicken will, da heißt es, der Blick gehet in Blumen.

Silberbraune, Silbererz, so eine braune Farbe hat. Es gehöret wie die Silbergilbe unter die Silbermulm. (f. diese)

Silber brennen, Fr. raffiner l'argent, wenn das auf dem Heerd abgetriebene Silber, welches noch einige Unreinigkeit bey sich hat, wiederum auf dem Test geschmol. zen, und nach Erfordern entweder ganz rein oder zum Vermünzen auf 15 Loth 3 Quent 2 bis 3 Pf. gebrannt wird.

Silberbrenner, Fr. le raffineur d'argent, (Hütten. werk) der das Quecksilber auf dem Test zu mehrerer Reis nigkeit brennet.

Silberbrennbeerde, (Hüttenwerk) ein Heerd, wors auf die Blicksilber von dem Gebläse fein gebrannt wer den. Hierzu wird eine Esse von Mauerwerk angeleget, oben mit einem Bogen und Rauchfange, unten mit einem Kleinen Gewölbe, und darunter zwey Heerde zu zwen Tes sten. Jeder Heerd ist 4 Fuß lang und 34 Fuß breit. An der einen Seite ist eine Mauer, wodurch meffingene Röhren von dem Gebläse gehen, und oben darauf ruhet der Rauchfang. Zwischen dieser Mauer und der Esse ist eine Oeffnung, daß man zu den messingenen Röh ren hinzu kommen kann, weil darinn Ventile find, wos mit der Wind auf die Teste gestellet wird, indem zwey Tes fte vor dem Gebläse stehen, worauf die Silber nach eins ander gebrannt werden. Der Blasebalg ist von Holz, wird von einem Mann getreten, und liegt in einem hölzernen Gestelle, wovon der Wind in eine Lutte, und aus der Lutte in die zwey messingene Röhren geht. Eine jede Röhe re geht auf einen Test, weil nun jedesmal ein Test in der Arbeit ist, so wird unterdeffen die andere messingene Röh re zugestellet, daß dadurch kein Wind kommen kann. (f. Schlüters Probirbud Tab. LVII. Lit. A. B.)

Silberbrennknecht, Fr. aide à raffineur, ein Arbel ter, welcher die Arbeit, so im Brennhause vorfällt, ver richten, und dem Silberbrenner zur Hand gehen muß, die Asche zu Testen bereitet, die Blicksilber zerschlägt, abe kühlet, beklopfet, die Teste stößet u. s. r.

Silberbrennofen, (Hüttenwerk) eine Art Windofen. Dieser hat einen schmalen Windfang, welcher gleich an der Sohle angeht, und mit dem Fuße vom Ofen 3 Fug hoch aufgeführet wird. Alsdenn wird der Ofen darauf Fuß

angele.

angeleget. Da nun mehrere Brennöfen gemeiniglich an einander liegen, so wird von einem Windfange die Luft in zwey Desen geführet; denn aus jedem Windfange gehen zwey Luftröhren an der Seite in einen Brennofen, daß also ein Brennofen vier Luftröhren aus zwey Windfängen hat, und hinten aus dem Ofen geht ein Zugloch, welches über dem Ofen an der Mauer seinen Ausgang hat. Der Fuß sowohl, als auch die Ofen selbst, werden von Mauer, steinen aufgemauert. Unten ist ein Brennofen 1 Fuß 8 Zoll weit, Fuß 8 Zoll lang, wenn der Ofen vorné mit Mauersteinen zugeleget ist, 2 Fuß hoch, und läuft oben an, daß er daselbst 4 Zoll weit und 1 Fuz 3 Zoll lang bleibt, die Vorderseite bleibt offen, bis der Test und die Muffel eingesetzt sind, alsdenn wird solche mit losen Mauer, steinen zugeleget, und nur das Mundloch gelassen. Vor dem Bremnesen liegen eiserne Piatten, damit es reinlich gehalten werden kann, und zwischen zwey Oefen ist alles mal ein gemauerter Pfeiler. In diesen Oefen braucht In diesen Desen braucht man Tesipfannen von gegefferrem Eisen und irrdenen Muf feln. Schlüters Probirbuch Tab. LVI. Lit. G. H. I.). Silberbrennofen zum Flammenfeuer, ein Brenns ofen, worinn man mit Holz blos feuert. Er ist wie andere von Mauersteinen aufgeführet, und 3 Fuß hoch von der Sohle an, an der einen Seite liegt der Windfang, der so hoch mit aufgeführet ist. Ueber dem Windfange sind ei ferne Draillen, worauf gefeuert wird, und liegt an einer Seite, an der andern Seite steht der Test, oben über dem Ofen ist ein Bogen geführet und geschlossen, daß also keis ne Muffel hier nöthig ist. Vor dem Test ist eine Deff nung, worüber eiserne Ståbe liegen, allwo der Test aus und eingebracht ist. Ist der Test eingeseht, so wird die Oeffnung mit Mauersteinen zugesetzt, und nur ein klein Mundloch gelassen. Zum Einfeuern ist ein Schürloch vor den Draillen mit einer Thüre von Eisenblech. Vor dem Ofen liegt eine Platte von gegossenem Eisen neben dem Test, an der Seite des Ofens ist ein Zug oder Flammen. loch, damit die Flamme von der Feuerstelle über den Test und da heraus gehen könne. Das auswendige Mauer werk von dem Ofen ist 5 Fuß lang, und mit der eisernen Platte 3 Fuß 4 Zoll breit. Inwendig ist der Ofen 2 Fuß lang, und 1 Fuß breit; der Rost ist 9 Zoll breit und

Fuß lang; der Bogen ist über dem Ofen 15 Zoll hoch, der Windfang über deniselben aber noch 9 Zoll hoch und eber: so weit. (f. Schlüters Probirbidh Tab. LVII. Lit. C. D. E.)

Silberbürsten, (Bürstenmacher) kleine Bürsten, die zum Reinmachen allerley silberner Geräthe gehören. Cie bestehen aus Borsten, in ein metallenes Rohr eingesetzt. Man binder zu diesem Behuf die Haare dieser Bürften zusammen wie einen Pinsel, und picht sie hernach in das Rohr. Sie werden aus Ziegenhaaren verfertiget.

Silber, derbes, massives, gewachsen Silber, so in großen Stücken oder Klösen, von unterschiedener Gestalt, besteht. Das Erz, worinn dieses Silber wächst, wird nicht selten Bauererz genannt..

Technologisches Wörterbuch IV. Theil.

Silberdraht, Draht, der von Silber gezogen. (S Gold- und Silberdraht ziehen)

Silberdrusen, Silbernieren, (Bergwerk) ist oft mals eine Art sehr reicher Silbercrze, deren metallischer Gehalt sehr austräglich ist, die aber nicht auf ordentlichen ftreichenden Erzaången, sondern nur in milden, weichen. and lettigen Gesteinen, oder in Sandgebirgen in Stücken von 5 bis 10 und mehr Pfunden gefunden werden. Man kann keinen sichern Bergbau darauf machen, weil man nicht so leicht einsehen kann, wie sich dieselben in ihrer Zeus gung erhalten werden. Sie sehen der Farbe nach braun, gelb und auch schwärzlich aus.

Silber eilet in das Spor, Fr. oeuvre va étre fin, wenn das Silber dem Blick nahe ist, an der Größe ab» nimt, und sich in dem Spor (s. diesen) zusammenzieht.

Silberers, Fr. Mine d' argent, wird jede Gangart genannt, die entweder nur Silber allein, oder doch, wenn mehrere Metalle darinn enthalten, mehr von Silber, als von den übrigen enthält. És ist eine große Verschiedens heit in den Silbererzen; die vornehmsten Geschlechter sind: Glaserz, Rothgüldenerz, Hornglasers, Weißgüle deners, Federerz, Schwarzerz, mulmiges oder gånseköthiges Erz, und von jedem finder man wieder verschiedene Arten.

Silbererz, antimonialisches, ein Erz, das auch deutschen Gebirgen auf sehr mächtigen Gången bricht, und oft sehr reich an Silber ist, jedoch ist der meiste Theil eine antimonische Minera. Es ist grau von Farbe, sett in grauen Schiefern, wie auch in weißen Quarzgesteinen, und oftmals steht gewachsenes Silber mit dabey. reichsten findet man es in Ungarn und Siebenbürgen,

Am

Silberers, weißes, (Bergwerk) eine sehr seltene und besondere Art von Silbererzen, die sich eben nicht auf allen Erzgebirgen zeiget. Sie sieht spatig und ganz glänzend aus, und ist von besonderer Schwere; von metallischen Substanzen kann man an ihrer äußerlichen Gestalt gar nichts wahrnehmen, aber in der Untersuchungsprobe zek get fichs, daß dieses Erz ein sehr reiches Silber enthalte. Man trist es nur in einigen ungarischen Werken an, wo es in feinen Streichen in einen schönen weißen Quarz feßet.

Silberfabrik, f. Gold; und Silberfabrik. Silberfaden, ein mit Silberlahn besponnener Faden. (f. Gespinst)

Silberfarbe, eine weiße dem Silber ähnliche Farbe. Silberfarbe auf Baumwolle. Man weichet den Baumwollenzeug in warmen Wasser ein, dann nimt man

Pfind Alaun aufgelöset in Wasser, und weichet den Zeug abermal eine Nacht darinn ein, sieder ferner 4 Loth Blauholz ab, und thut 2 Pfund Kreide dazu. Diese ges machte Brühe theilet man in fünf Sode ab, worinn man den Baunuvelenzeug nach und nach durchzicht und darinn. ficden läßt. Alsdenn gekühlt und gespühlt.

Silberfarbe auf Leinen. Man nimt auf 1 Pfund Leinen 4 Loth Alann, welche wohl zerstoßen ist, und sies der darinn das Leinen eine gute Scunde. Dann nimt man Y 2 Loth

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• Loth Galläpfel, z Loth Salzburgschen Vitriol, und läßt das Leinen darium sieden, zuleht thut man noch ein wenig Brasilienholz hinzu, und zieht es hindurch.

Silberfarbe auf leinene Strümpfe. Man nimt 9 Quart Wasser, eine halbe welsche Nuß groß Blauholz, and einer Haselnuß groß Alaune, läßt dieses eine Stunde zusammen kochen, und zieht alsdenn die Strümpfe durch, so werden sie eine schöne helle Silberfarbe erhalten. Sol. len sie aber dunkel werden, so zerstößt man 8 Loth GallApfel und eine Haselnuß groß Vitriol, und zicht die Strum pfe abermals durch, so werden sie dunkel.

Silberfarbe auf Wolle. Man nimt auf 24 Pfund Waare 4 Pfund Alaun, Pf. Weinstein, 4 Loth Sal peter, 2 Loth Salmiak, Pfund Fernambock, zerstößet 3 alles dieses recht gut, thut alles, den Fernambock in einem Säckchen, in genugsames Wasser in einen Kessel, und läßt die Waare anderthalb Stunden sieden, denn kühler und spühler man sie aus. Alsdenn nimt man hinlängliches reis nes Wasser, und thut darein 4 Pfund Gallåpfel, 1 Pfund Vitriol, 12 Loth Fernambock, 4 Loth gebrannte Alaune, läßt alles dieses zusammen sieden, und thut hernach die Waare hinein, und wenn sie etwas darinn gewesen, so läßt man solche über die Winde laufen, und eine halbe Stunde abkühlen, hernach in 8 Kannen oder Quart schar, fer Lauge, worinn 12 Loth Salz, 3 Loth gebrannte Alaus ne aufgelöset ist, 9 oder 10mal auf der Winde durchziehen, hernach auskühlen und spühlen, welches eine vortreffliche Silberfarbe giebt. Auch kann man eine Silberfarbe mas chen, womit man Strümpfe färben kann, von 4 Loth Alaun, worinn man solche eine Stunde absiedet. Denn nimt man 2 Loth Galläpfel, 2 Loth Kupferwasser, und läßt die Strümpfe darinn sieden; zuleht thut man ein wenig Brafilienholz hinzu.

Silber fein brennen, (Hüttenwerk) eine Arbeit, wo, mit man das Silber von allen bey sich führenden fremden Metallen befreyet und gänzlich reiniget. Man kann dies ses auf dreyerley Art verrichten: 1) im Windofen uns ter einer Muffel; 2) vor dem Gebläse; und 3) in einem Windofen ohne Muffel mit Slammens feuer. Die erste Art gehöret gemeiniglich für die Blick. filber. Man nimt hierzu einen Test, (s. diesen ) welchen man abwärmt, und seht ihn in den Windofen, worinn Asche vorhanden ist, damit der Test vest stehe, auch die eiferne Pfanne desselben nicht verbrennen kann. Der Test muß recht in die Mitte und nach der Schrotwaage gesetzt werden, damit er gleich stehe, und vorne kann man ihn etwas geneigt stellen, weil es besser ist, wenn der Test zu voll wird, als wenn er hinten über hängt. Die Alche in dem Brennofen wird alsdenn auswendig mit der Pfanne mehrentheils gleich gemacht, über den Teft wird alsdenn die Muffel (f. diefe) gesezt, wenn man Muffeln von hes fischer Erde, wie die Tiegel sind, haben kann, so sind sol: the die besten, hat man aber dergleichen nicht, so kann man von gewöhnlichem Thon Musseln machen lassen, die jedes mal ein Brennen aushalten. Ueber die Muffel legt man wohl eine alte Muffel, oder nur den Hals davon, und zwar

so, daß fie über der neuen vorwärts vorstehe, damit der Raum von dem Test an, aus dem Ofen etwas länger wer de. Der Ofen wird alsdens mit Backsteiren zugelegt, und bleibt nur ein Lech, welches man das Mundloch nennet, offen, wodurch die Silber auf den Test gescht, auch das Silber in dem Ofen beobachtet werden kann. Ueber die Muffel werden schisarze Kolen geschüttet, bis der Ofen voll ist, darauf glühende, und dergestalt in Feuer gesett. Das Mundloch wird auch mit schwarzen Kolen zugeleget. Wenn der Brennofen 2 bis 3 Stunden angefeuert gewe fen, so können die Silber aufgesetzt werden, der Test muß aber erst durchgehends erglühet werden. Die Blicksilber müssen zerbrochen werden, wenn sie auf den Test gefeset werden sollen. Deswegen wird das Silber auf glühende Kolen geleat und heiß gemacht, alsdenn über einen eifers nen oder hölzernen Treg in Stücken zerschlagen, es bricht bald, wenn es erglühet ist. Sie müssen aber nur recht braunroth seyn, denn wenn es stärker erglühete, so könnte es schmelzen. Nun trägt man die Silber auf den Test, seht das Mundloch mit Kolen zu, legt auch vor demselben und vor dem Ofen her, so hoch als das Mundloch ist, Kolen, damit das Silber mit starker Hiße einschmelze. Ju solcher starken Hiße muß man das Silber auch erhalten, bis es bald blicket, es ist dieses hauptsächlich zu beobachtën, wenn man Silber fein brennen will, und hieran ist am meisten gelegen, wenn man den rechten Gehalt der 15 Loth 16 Grán fein haben will, als welche die Brandsilber haben müssen. Wenn man im Anfange die rechte Hiße gegeben, so kann man auch mit dem Brennen am ges schwindesten fertig werden. Man kann die rechte Hiße das durch treffen, wenn nach dem Einsehen des Silbers das Mundioch voll Kolen, und vor das Mundloch wieder Kos len gelegt werden, wobey man aber auch in Betrachtung ziehen muß, ob viel oder wenig Silber eingesetzt worden. Hat man nur etwa 20 Mark darinn, so ist an einmal Kolen in und vor das Mundloch zu legen hinlänglich, hat man aber 50 bis 60 Mark darinn, so müssen noch Kolen, wenn die ersten bald niedergebrannt sind, nachgelegt wer den, welches auf die Erfahrung des Silberbrenners ans komt, um die rechte Hitze zu treffen. Alsdenn ist es auch nicht nöthig, daß man den Blicksilbern Bley im Brennen zusetzet, wenn hißig genug getrieben wird, sonderlich denen, die aus dem Zugutemachen der Erze fallen, ingleichen de nen, die aus der Saigerung erfolgen, denn wenn ein Silber im Treibofen rein geblicker, so hat solches nichts weiter als Bley bev sich, jedoch das eine mehr als das andere. Je weniger nun die Silber Bley bey sich haben, desto mehr muß selbigen im Anfange des Brennens die rechte Hiße gegeben werden. Haben aber die Silber noch mehr Bley bey sich, so find fie desto leichter in die rechte Hitze zu bringen. Wenn nun das Silber auf die Art in der Hiße ers halten wird, so bekomt es endlich die Farben wie Regen bogen, die sich denn nach gerade auch verlieren, und wie Schnüre oder seidene Fåden spielen, welches man auf die Seine freichen heißt, und es ist ein Zeichen, wenn die Faden gar zart, oder gar weg sind, daß das Silber seine

rechte

rechte Feine habe. Um nun darinn noch gewisser zu seyn, nimt man ein falt Eisen, welches aber nicht naß seyn muß, und hält solches' über das Silber, ist das Silber klar, wie Brunnenwasser, und das Eisen darinn wie in einem Spies gel zu sehen, so hat das Silber seine rechte Feine, alsdenn werden die Kolen aus dem Mundloch genommen, und daß felbe offen gelassen, damit das Silber nach gerade sich abfühle. Es muß aber auch alsdenn das Silber nicht mehr gerührt werden. Unterdessen daß sich das Silber abküh, Tet, wird ein kupfernes Geschirr mit Wasser auf den Ofen gefcht und warm gemacht. Das erkaltete Silber erhält eine Schwarte, oder dicke Haut, ist diese über halb, oder beynahe ganz über das Silber, so wird von dem heißen Wasser durch ein kupfern Gerinne etwas auf das Silber gelaffen, jedoch Anfangs nur wenig, und nach und nach mehr, und das Silber dadurch abgelöschet. Hiebey muß man aber in Betrachtung ziehen, daß bey dieser Ablöschung das Silber, wenn es wohl gebrannt ist, aufsteiget, sobald sich dieses herver thut, muß man mit Löschen inne halten, damit das Silber seine Blumen recht auswerfen und auf steigen kann, welches einem Brandstück das beste Ansehen giebt. Will aber ein Silber nicht recht aufsteigen, wel ches gemeiniglich davon herrühret, wenn man zu Anfange zu viel Wasser gegossen, welches sich ohnedem nicht gut schicket, und die Schwarte oder Haut davon zu dick gewors den, so nimt man einen elsernen Haken, und macht da mit oben in das Silber ein Loch, damit es desto besser auf steigen könne. Ist nun das Aufsteigen des Silbers vorben, so gießt man noch Wasser auf, damit das Silber hart werde, man machet den Ofen auf, råumet die Muf fel ab, und nimt das Silber heraus. Damit aber das Brandstück bequemer in einen Tiegel gesetzt werden könne, so wird solches auf einem Ambos etwas zusammengeschla gen, und alsdenn vollends abgelöschet. Damit man aber auch nun wisse, ob das Brandstück seine rechte Feine, oder was es für eine gehabt habe, so muß es probirt werden. Proben vom Silber nehmen)

Silber, fein brennen, der beschickten Silber. (Hüttenverk) Bey dem Feinbrennen dieser Silber muß man vornehmlich darauf sehen, ob selche viel oder wenig Kupfer bey sich haben, weil auf das dabey befindliche Ku pfer 16 bis 18 Schweren Bley nebst den vielen Kolen verbrannt werden müssen. Sind diese Silber arm an Ges halt, und ist viel Kupfer dabey befindlich, dergleichen Sil. ber auch viel vorhanden, so ist es besser, wenn man es ha ben kann, daß solche in dem Treibofen in Bley getränkt und abgetrieben werden, weil solches mit Holz, oder Wa fen ohne Holz geschehen, auch in kurzer Zeit mehr durchges bracht und ausgerichtet werden kann. Auch sind davon die Blicksilber bald zu brennen. Wenn aber die Silber nicht viel Kupfer bey sich haben, und wenigstens rolöthig find, so kann man solche wohl im Brennofen fein bren nen. Nachdem solche vorher probiret worden, und nachdem die Masse groß ist, dariach muß der Test genommen werden. Mit Aufsetzung dieses Silbers auf den Test muß man sich nach dem Test richten, wie viel Asche darinn b:

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findlich, und wie viel solche Bley und Kupfer in sich neh. men kann. Als z. B. 1 Pfund Asche, ehe solche angefeuch tet, kann in sich nehmen 2 Pfund Bley, oder deutlicher, auf 8 Pfund Bley und Pfund Kupfer gehört 44 Pfund trockne Asche. Dies ist das mindeste; doch kann man auch mehr nehmen. Nach dieser Ausrechnung muß man den Test untersuchen, wie viel trockne Asche dazu genoms men sey, und darnach ausrechnen, wie viel man Silber auf den Test nehmen kann. Das Silber wird erst denn auf den Test getragen, wenn solcher tüchtig erglüher, und soviel Bley dazu gethan, damit, wenn niedergeschmolzen, der Teft voll werde. Man legt das Mundloch mit. Kolen zu, damit es die rechte Hiße bekomme, und zu treiben anfange. Wenn es im vollen Treiben ist, nimt man die Kolen aus dem Mundloche, damit es kalt gehe; es muß nicht so hißig im Anfange, wie das Breunen bey dem Blickfilber, gemacht werden, weil diese Arbeit wegen des Kupfers, so darinn steckt, an sich hißig geht, und sehr in den Test einfrißt. Das Bley muß in einzelnen Stücken immer nachgesetzt werden. Auf solche Art kann das Bren, nen immer weggehen. Wenn nun das Bley mehrentheils zugesetzt ist, so muß man etwas Kolen vorlegen, daß es heißer gehe, und wenn es bald blicken will, muß es recht hißig gehen, und darinn erhalten werden, bis es bald fein wird, alsdenn kann man wohl etwas abbrechen, weil sonst das Silber, so aus dem Beschickten gebrannt, zuletzt nicht gerne rein werden will, und wenn durch Versehen nicht die rechte Beschickung von Bley darauf gegeben worden, und ein Kupferblick erfolget, so muß Bley wieder nachges setzt und wieder heiß angetrieben werden. Ist aber der Test voll gezogen, daß kein Bley mehr aufgesetzt werden kann, so muß man das Silber, so es durch die Hiße gebracht werden kann, lassen, und wenn an der Feine noch viel fehlet, wieder auf einen neuen Test mit setzen. Hat es aber die rechte Feine erhalten, und die Zeichen wie bey dem Brennen des Blicksilbers gegeben, (s. den vorigen Artikel) so wird es wie dieses in allem behandelt, auch die Probe davon so genommen.

Silber fein brennen mit Flammenfeuer. Dieses geschicht zwar auch im Windofen, aber ohne Muffel, an start dessen wird in dem Ofen über dem Test ein Bogen von Mauersteinen gemauert und geschlossen, und die Teste dazu werden in gegossenen eisernen Pfannen geschlagen. Wenn der Test abgewärmt, so wird folcher in den Ofen ge setzt, wohin zuvor etwas unreine Asche gethan ist, damit die Testpfanne desto besser stehen, und nicht so sehr vers brennen könne. Die Stelle in dem Brennofen für den Test ist zur linken Seite, und zur rechten Seite ist die Feuerstelle auf einem eisernen Rost, über dem Windofen, worauf mit kurzem Holz gefeuert wird. Ist nun der Test eingesetzt, so wird die Oeffnung des Ofens mit halben Mauersteinen zugeseht, und nur ein Mundloch 6 Zoll weit und eben so hoch zum Einsehen der Silber, auch daß man sol» che hernach rühren und warten könne, gelassen, das Holz ist nicht länger, als 10 oder 12 Zelle, Tannenholz ist das beste. Mit 25 bis 30 Pfund Holz kann der Ofen in eis Y 2

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