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zu dieser Arbeit gemacht, und unter seiner Anweisung hat es Brändel ziemlich hoch gebracht. Anfänglich hat man nur grobe Arbeit gemacht und Trinkgeschirre mit der Pille gearbeitet. 1614 aber hat Michael Baßler das Drehen bes Serpentinsteins erfunden, worinnen nachher Bartel. Börnel es allen andern zavorgethan. Nachher hat man diese Kunst immer weiter getrieben.

Serpentinel, Schniegel, Schlånglein, (Artilles rie) ein kleines Stück Geschuß, so nur 19 Loth schießt und 14 Kaliber lang ist.

Sperpentinftein, f. Serpentin.

Serpentofen, (Feuerwerker) eine Art Schwärmer, die fich in der Luft entzünden, und schlangenweise herunter fallen. Ihre Hülsen werden im Schwärmerstock gemacht und nicht geschlagen, sondern nur vest gestopft.

Serfuters, ein halbseidner ingiesischer Zeug, der aus Ceide und Baumwolle gemacht wird, seidene Streifen har, und beynahe auf eben die Art gewebet wird, wie Nesseltuch. Die Stücken halten gemeiniglich 7, 9, 13 oder 16 frauzesische Ellen in der Länge, und 2 oder Ellen in der Breite. Allem Anschein nach ist dieser Zeug eben derselbe, den die Holländer aus dem Königreich Ben gala unter dem Namen Sirsaka bekommen.

Servire, Fr. so wird alles Geschirr zusammengenom men genennt, welches sowohl zum Essen als Trinken bey einer Tafel nöthig ist. Man findet dieses von allerley

u. f. w.

Materien von Gold, Silber, Porzelain, Zinn u. a. m. Daher sagt man Goldenservice, Silberservice u.f.w. von seinem Gebrauch heißt es Tafelservice, Koffeeservice Servietten, Tellertücher, Fr. Serviettes, Lein wandtücher, so man bey Tische auf jedem Teller legt, um bey dem Essen die Kleider damit zu bedecken und sie zum Abwischen zu gebrauchen. Sie werden nach Art des lefs nen Damastes oder des Zwilligs gewebt und sind mit dem Tafel, ober Tischtuch von einerley Muster. 12 Serviet ten und ein großes und kleines Tischtuch machen ein so ges nanntes Gedeck oder Tafelservice aus. Die Koffeserviet ten, so beym Koffe trinken auf den Koffetisch gedeckt were den, werden von allerley Mustern und sogar von Seide gemacht, welche besonders schön in China auch in der Ober: lausis verfertiget werden, sie sind von verschiedenen, ge meiniglich zweyerley Farben, roth und weiß, blau und weiß u. s. w.

Serviettenpresse, eine mittelmäßige Presse mit einer glatten Unterlage und eben einem solchen starken Oberstück, das sich in den beyden Säulen der Presse vermittelst der Schraubenspindel auf und nieder bewegen läßt, worinn man die gebrauchten Tafeltücher und Servietten zum fernern Gebrauch einpresset und aufhebet.

Sefte, ein Inhaltsmaaß zum Getreide in dem König reich Siam: 40 Setes machen eine Seste, und 40 Sesten eine Rosi, so daß, wenn man den Seste für 100 Ratis oder 125 Pfund nach dem Markgewicht rechnet, der Sest ohngefähr 3 Pfund macht.

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Setzbrett, (Buchdrucker) ein viereckigtes Brett, wela ches an der Seite Leisten hat, die in der Mitte hohl find, damit man dasselbe füglich ergreifen und von einem Ort zum andern tragen kann. Der Seher schießt hierauf die‹ gefeßte Kolumne aus dem Schiff. (f. Schießen)

Senbühne, Fr. Table à la quelle on leeve les mi nes par le crible, (Puchwerk) eine Art eines Tisches, der auf drey Seiten einen Rand von Brettern hat, auf der vierten aber offen ist, auf welchen die zu sehende Erze. aufgestochen, und durch den Wäscher, jedesmal soviel no thig ist, davon in den Raider oder Drahtsieb genoms men wird.

Setzeifen, Fr. Cifeau. (Hammerwerk) ein abgeschärf tes und wohl gehärtetes Eisen, eine Querhand breit, und mit dem gelochten Stiele drey viertel Ellen lang, mit einem Ellen langen und zween Queerfinger dicken runden Stiele, vermittelst dessen und des ruuden Hammers die Reule, nachdem sie zusammengeschmidet worden, der Länge nach in Stücken zersehet werden. Es wird auch auf gleiche Weise zur Zersetz- und Zerschiedelung der Zaine und Schirbel gebraucht.

gange, womit beym Vorrichten die Serzeisen (f. diese). Setzeisenzange, (Hammerwerk) diejenige Schmides. Sedangelt oder angefaßt, ins Feuer gethan und wieder ges schärfet werden, wenn sie stumpf geworden.

gerüst oder die Lehre unter einem fertiggemauerten Ges Serzen, Fr. Talle, (Baukunft) wenn das Bogens wölbe hinweggenommen wird, und das Gewölbe senkt sich etwas, welches allemal gemeiniglich geschieht.

Serzen, Legen. Fr. Affeoir, (Baukunst) nach der Sehzwaage den Grundstein legen, welcher liegen bleiben foff. Es wird aber auch gesagt, das Steinpflaster

fehet fich.

auf dem kein Eisen hasten will, oder welches weder mit Serzen, (Bergwerk) 1) wenn man das harte Gestein, Schlägel und Eisen noch mit Schießen zu gewinnen ist, des Gesteins, das man herbe und brüchig machen will, mit Holze brüchig machen will, welches derb vor dem Ort gelegt wird 2) wenn die Kurkränzler, einen, wey, Brey oder mehrere Thaler, gemeiniglich soviel als die Kure Ausbeute giebt, auf den Tisch legen und vernehmen, ob Jemand auf dieser oder jener Zeche Kure kaufen oder vers faufen will.

Setzen, Fr. S'etendre 1) (Bergwerk) sich erstrecken, das Erz feht in die Teufe. 2) (Hüttenwerk) das Erz und Kolen in den Schmelzofen schütten.

Setzen, (Hüttenwerk) wenn der Seher von dem auf der Waschbühne im Puchwerk geschlagenen kleinen Ers oder Schlich mit einem runden Blech in ein rundes Sieb einfasset und das Sieb in einem mit Wasser bis etwa auf 15 Zoll von oben angefüllten Faß einigemal unterfleuchet, und den Sehschlieg von dem seinen absondert. Indem dies ser grobe Schlieg durch das Sieb durchgehet, welches her nach im Schlemgraben rein gemacht wird.

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Setzen;

Serzen, (Jäger) wenn Rehe und Hasen Junge zur Welt bringen.

Setzen, (Maler, Bildhauer) wenn eine Figur gut gefekt wird, d. i. fie auf eine natürliche Art stellen, wie es wahrscheinlich ist, daß sie würklich gestanden haden

würde.

Setzen, das, der Noten, (Buchdrucker) eine der künstlichsten Arbeiten des Segers, wenn er mit Geschicks lichkeit musikalische Toten sehen will. Nicht alle Se her haben in dieser Arbeit eine Kenntniß, und nur dieje nigen können es gehörig verrichten, die einige Kenntniß von der Musik haben. Vor diesem war jede Letter der Noten so lang, als alle fünf Notenlinien übereinander breit sind. Der Wittenbergsche Schriftgießer Zinke, der åltere, ist 1745 zuerst auf den Gedanken gerathen, jede Note aus mehreren Lettern zusammenzusetzen, und hier durch die Anzahl der Lettern dieser Art zu verringern. Die ses wurde durch Herrn Breitkopf in Leipzig zur Vollkom menheit gebracht. Der Vorzug dieser Erfindung besteht barinn, daß man die Lettern, woraus die Noten zusams mengesetzt werden, nicht blos bey einer, sondern zum Theil bey allen übrigen Noten, gebrauchen kann. Beym Se ben der Noten entfernt der Seher alle Lettern, woraus bie Noten zusammengesetzt werden, durch Sparien (f. diese) von einander, da sie im Gegentheil gewöhnlich an einander schließen.

Bey diesen zerstückten Noten fällt es sogleich in die Augen, baß die Klammer, welche den Diskant und Baß vereinis get, aus vielen Stücken zusammengesetzt ist. Ihre An zahl richtet sich nach dem Abstand der Diskant- und Baß linien. Der Raum zwischen und neben den Linien wird mit Quadraten ausgefüllet. Nach der Klammer werden Linienlettern gesetzt, die ein Geviert dick und hoch sind. Der Diskantschlüssel wird aus vier Lettern zusammengefe het. Die Lettern, worauf drey senkrechte Striche stehen, find ein Gevierte dick, und zusammengenommen drey Ge vierte hoch. Eben so dick ist auch die Letter der 3, aber

nur zwey Gevlerte hoch. Unerachtet die Linienlettern, die auf beyden Seiten neben diesem Zeichen stehen, unr ein Gevierte hoch sind, so hindert dieses doch nicht, daß die Lettern des Diskantschlüssels zwischen ihnen passen sollten, Das b im Diskant ist zwey, des C aber drey Gevierte da diese gleichfalls genau nach Gevierten abgemessen find. hoch, und beyde halb so dick. Die legte Letter wird der Bequemlichkeit wegen aus zwey ungleichen Stäcken zusam mengefüget. Der Kopf des C im Diskant steht auf der hen, sind ein Gevierte dick und hoch. Die Linienlettern untersten Linie. Alle Lettern, worauf Köpfe dieser Art ftes auf beyden Seiten schließen sich genau an den Kopf an,, denn der Kopf ist nach der Richtung der Linien so breit, schaffenheit des Raums aus zwey, drey und mehreren Lets als die ganze Letter breit ist. Die Linien werden nach Bes tern zusammengesetzt. Ueber dem Kopfe steht der Anfang seines Echwanzes. Der Ueberrest des Schwanzes wird insgemein aus drey Lettern über einander zusammengesett, zuweilen der Raum, ihn nur zwey Gevierte hoch zu setzen. die ein Gevierte dick und hoch sind. Doch erfordert auch Auf einer Seite der Schwanzletter steht ein Stück von der Linie, in welche die Schwanzletter gesetzt wird, und an dieses Stück schließt die nächste Linienletter an. Durch sten Note f. Der Kopf der lehtern Note f ist zwar gleich. Linientcttern entfernt der Seher die Note e von der näch, falls ein Gevierte dick, weil er aber zwischen zwey Linien liegt, und seine Letter also in zwey angrenzende Linienlets tern hinein springt, so muß er, wie diese, zwey Gevierte hoch seyn. Aus eben der Ursache steht auch über und uns ter diesem Kopf ein Stück der Linie." Alles dieses gilt anch von den Lettern der übrigen Köpfe, die zwischen zwey Lis nien stehen. Der Schwanz dieser Note wird, wie der vo rige, aus drey Lettern zusammengesehet. Was von dem Kopf und dem Schwanz der Note f gesagt ist, gilt auch von der nächsten Note a. Sie unterscheidet sich aber das. durch von der vorigen, daß sie durchgestrichen ist. In dies sem Falle springen die Lettern des Strichs in den leeren Raum über den fünf Linien hinein, und werden zwischen den Quadraten geseht, die den leeren Raum ausfüllen. Eine Letter, worauf ein Strich steht, ist jederzeit ein Ges vierte hoch, und gewöhnlich zwey Gevierte diek. An eis nem oder dem andern Ende steht gemeiniglich ein Stück des Schwanzes. Ist der Strich lang, so wird er aus meh reren Lettern zusammengefeßet, und eine steht jederzeit um ein Gevierte höher, als die andre. Der Gießer muß diese, fo wie alle übrigen Lettern der Noten, mit der größten Genauigkeit abgemessen haben, damit die Striche auf den Lettern genau an einander passen. Hieraus erhellet, mit welcher Sorgfalt man die Lettern gießen muß.

Setzen, das, der Schriften, (Buchdrucker) die Kunst, die Lettern oder Buchstaben in der Buchdruckerey nach Vorschrift des Manuscripts zu ordnen, und in Zeilen und Kolumnen zu sehen, daß solche abgedrucket werden können. Der Sezer mag mit lateinischen oder deutschen Lettern sehen, so sest er selche mit einerley Handgriffen in Zeilen erst in einem Winkelhaken. (f. diesen) Der Win

kelhaken

felhafen kann nach allen Formaten durch ein Blech und die Wand desselben eingerichtet werden, damit die Kolum nen eines Buchs die gehörige Breite des Formats erhals ten. Wird ja die Größe des Formats besonders vorges schrieben, so legt der Seher auf einen Bogen Papier, in dem Format, das man dem Buche geben will, kleine Quadrate (s, diese) in einer Linie hinter einander nach der Breite des Papiers, und erforschet, ob bey der vorgeschriebenen Breite die Kolumnen und der Raum zwischen zwey und zwey Kolumnen auch ein gehöriges Verhältniß haben. Was die Länge einer Kolumne betrifft, so weiß der Seher schon, wie viel Zeilen bey jeder Schrift auf einer Seite jedes Formats zu stehen kommen. Um aber zu ers fahren, ob die Zeilen auch genau an einander schließen, fo mißt er jede Kolumne auch wohl mit dem Kolumnenmaaß, damit alle Kolumnen auf das genaueste gleich lang werden, denn auf dem hölzernen Kolumnenmaaße ist jede Lange durch zwey Kerben angedeutet. Wenn der Seber den Winkelhafen nach der Länge der Zeilen seines Formats eingerichtet hat, so schreitet er zu seiner Arbeit. Zuerst wird die oberste Reihe einer Kolumne gefeßt, welche jeder zeit die Kolumnenzahl, und außerdem noch einen Ros tumnentitel, oder statt dessen eine kleine Linie oder Rös, chen enthält. Den Winkelhaken hålt der Seher in seiner linken Hand, und mit dem Daum dieser Hand halt er die bereits gefeßten Lettern zusammen. Mit der rechten Hand nimt er die Lettern aus den Fächern des Schriftkastens, Er hat sich durch die Uebung eine solche Fertigkeit erwor ben, daß er das Fach jeder Letter beynahe ohne hin zu se, hen trifft. Zuerst nimt er also die Letter der vordersten Zahl des Kolumnentitels aus ihrem Fach, und lehnet sie gegen die Wände des Winkelhakens, die zusammen einen Winkel machen. Das Ende der Letter, worauf der Buch stabe ausgepråget ist, komt jederzeit oben zu stehen. Ne ben diese Zahl stellet er die Lettern der zweyten und der übris gen erforderlichen Zahlen von der Linken zur Rechten. Zwey und zwey Lettern berühren sich jederzeit auf dem Kes gel, und in dem Winkelhaken kommen sie in aller Absicht verkehrt zu stehen, so daß der Obertheil jedes Buchstaben nach der Hinterwand des Winkelhakens zu liegen komt. Nach der Kolumnenzahl seßt er, wie es die Umstände mit fich bringen, ein oder mehrere Quadrate, und entfernt hie burch die Kolumnenzahl von dem Kolumnentitel; nach den Quadraten stellet er eine Letter neben die andre, woraus der Kolumnentitel zusammengesetzt wird, und schließt endlich diese Zeile gerade so lang, als die Entfernung der Wän de des Winkelhakens beträgt. Wenn sich aber die Zeile durch die Quadrate nicht ausschließen läßt, so stecker er noch zwischen die Quadrate Gevierte, Halbgevierte c. bis diese Zeile dergestalt in den Winkelhaken paßt, daß er fie nur bequem wieder ausbeben kann. Er geht nun zur zweyten Zeile über, die, wenn das Buch einen Kolumnen titel hat, aus einer Reihe Quadraten besteht. Weil aber doch hin und wieder eine Letter der vorigen Zeile vor den Abrigen vorstehen, und die nächste Zeile gleichfalls ungerade machen Founte, so legt er jederzeit auf eine gesezte Reihe

ein dunnes Blech, welches so lang als die Zeile, aber etwas schmäler ist, und die Setzlinie heißt. Man zieht sie aber roles der aus, wenn die Zeile gesetzt ist. Nach der Zeile, die aus Quas draten bestehet, wird nun die erste Reihe der Kolumne gesetzt. Ehe man aber zu dieser Zeile übergehen kann, so muß der Setzer erst in der Geschwindigkeit bemerken, wel che Lage eine Letter in dem Winkelhaken erhalten muß, wenn sie nicht verkehrt soll zu stehen kommen. Deswegen hat denn eine jede Letter auf derjenigen Seite ihrer Dicke, die unter dem eigentlichen Buchstaben ist, einen runden Ausschnitt oder die Signatur. Er darf also bey dem Seßen nicht den Buchstaben auf der Letter betrachten, sons dern dieser nur eine solche Lage geben, daß die Signatur in die Augen fällt. Sucht er überdem noch jederzeit ein ganzes Komma, oder einen ganzen Saß des Manuscripts zu behalten, so kann er mit der größten Geschwindigkeit hinter einander fortsehen. So wie die Lettern der einen Zeile auf dem Kegel dicht neben einander zu stehen kom men, so müssen sie auch bey allen übrigen Zeilen stehen. Bey dem Sezen überhaupt ist folgendes zu bemerken: Erstlich werden alle Wörter durch zwey Spatien von eins ander entfernt. Neben diese wird insgemein noch das dritte gesteckt, wenn man die Zeile ausschließt, oder deuts licher zu sagen, wenn man ihr genau die Breite giebt, die der Winkelhaken bestimmet. Der Scher sagt daher: Mir zwey Sparien wird gesetzt, und mit dem dritten ausgeschlossen. Selbst wenn man mit dem dritten Spas tio ausschließet, wird hin und wieder noch wohl das vierte hinzugefüget, wenn man eine Zeile noch nicht mit drey Spatien ausschließen kann. Dieß trifft sich insbesondere alsdenn, wenn der Seher bey dem Beschluß einer Zeile eine sehr lange Silbe vorfindet, die in den noch übrigen Raum nicht passet. 2) Wenn ein Wort abgebrochen wird, daß einige Silben in die nächste Zeile übergehen, so sekt man bekanntermaßen eine Letter, worauf ein Trennungs zeichen (-) steht. 3) Folgt nach einem Worte ein Kom ma, so wird die Letter des Komma von dem Worte durch ein Spatium abgesondert, und nach der gedachten Letter seht man ein halbes Gevierte. Eben dies gilt auch von allen übrigen Unterscheidungszeichen, den Punkt aus. genommen. Zwischen diesem und dem lehten Work der vorigen Periode komr kein Spatium zu stehen, soudern hinter dem Worte nur ein ganzes Gevierte. 4) Läuft eis ne Zeile nicht völlig zu Ende, so füllet man den leeren Raum mit Quadraten aus. Man bemerkt in den gedruck. ten Büchern, daß bey einem Absaß oder einer neuen Pe riode die erste Zeile etwas vorne eingezogen ist. Nach der Größe des Formats seht man vor einer solchen Zeile ein Gevierte, anderthalb Gevierte, oder ein kleines Quas drat. Daß eine sehr große Uebung und Erfahrung zu dies ser Kunst gehöret, ist außer allem Zweifel, weil das Se Ben von geschickten Schern mit unglaublicher Geschwins digkeit geschieht. Wenn der Seher 4 oder 5 Zeilen in den Winkelhaken gefeht hat, so hebt er sie aus. Er setzt sie nåmlich in das Schiff, gerade so, als sie im Winkelhaken standen, daß die Zeilen auf der Leiste verkehrt zu liegen T 3

kommen.

Sehers, biese Anmerkungen und den Text abgetnessen Hes ben einander zu stellen, und er kanu dieses Maaß nur durch Versuche finden. Wenn ein Bogen gefeht ist, so macht der Seher hinter der lehten Silbe auf dem Manuscript eine Klammer mit Rothstein, und bemerket die Signa tur (f. diese) des nåchien Bogens auf dem Rande. Dies dienet ihm und dem Korrektor, dem er die abgezogene Korrektur überschickt, zur Nachaicht. In allen übrigen Fällen muß ihn seine gesunde Beurtheilungskraft und die Gewohnheit leiten. So würde es z. B. unschicklich seyn, einen Abschnitt mit einer unvollständigen Zeile zu Anfang einer neuen Kolumne zu schließen, oder eine Kolumne für er als die andre zu machen, oder eine Rubrik nicht gerade in der Mitte zu sehen u. dgl. m. Nur im höchsten Notha fall nimt man zu Ende eines Buchs kleinere Schrift Sobald alle Kolumnen eines Bogens gesetzt sind, so geht der Seher zu der Ehrichtung der Form über, C. Form) die jederzeit aus zwey Rahmen besteht, wovon die eine die Form des Schöndrucks, die andre die Form des Wies derdrucks (s. beydes) heißen.

Setzen der Tücher. (Tuchmanufaktur) Wenn die Tücher aus der warmen Presse kominen, so werden sie auspapieret, und die Faiten oder Plänen der Lagen ver rückt, daß die Falten in der Mitte auf einander zu liegen kommen, zwischen zwey Bretter geleget, und mit dieser in die Stichpresse geseht.

kommen. Ist ein Winkelhaken voll Zeilen ausgehoben, so wird er auf die oben beschriebene Weise wieder angefüllet, und die Zeilen werden bey dem Ausheben auf die erstern gesetzt. Mit dieser Arbeit fährt der Seher so lange fort, is ihm sein Kolumuenmaag zeiget, daß die Kolumne ihre gehörige Länge hat. Gewöhnlich wird eine Kolumne mit einer Zeile geschlossen, welche jederzeit den Kaftos, zuweis fen auch die Signatur der Kolumne enthält. Soll ein Wort von dem andern unterschieden werden, so hat solches der Verfasser des Manuscripts unterstrichen, welches dem Beher andeutet, daß solches Wort mit Schwabacher schrift (L. diese) gesetzt werden soll. Defters aber werden kie auch nur mit einer größern Fraktur gesetzt. Zuweilen ind die Kolumnen gespalten, so wie dieses Wörterbuch, daß Sie also aus zwen Hälften bestehen. Die beyden halben Kolumnen werden alsdenn wie gewöhnlich geseht, und durch Quadraten oder einen hölzernen Steg von einander abgesondert. Der Raum zwischen zwey Marginalien kann zwar durch einen hölzernen Steg ausgefüllet werden, da aber dieser selten rechtwinklicht ist, so bedienet man sich in wohl eingerichteteu Druckereyen in diesem und allen ähnlichen Fällen lieber der Quadraten. Bey den Vorre, den wird man bisweilen bemerken, daß die Zeilen weit von einander abstehen, und man entfernt dieserhalb die Zeilen beym Sehen durch hölzerne Spåne oder Quadra te. In allen übrigen Fällen geben die Lettern unter ein ander den Zeilen schon den gehörigen Abstand von einander. Der Titel eines Buches ist des Sehers mühsamste Arbeit, weil er aus Schristen von verschiedener Größe zu fammengeset wird. Das Schickliche und die jedesmalige Gewohnheit muß ihn hieben allein leiten. Defters sehen an einem Werk mehrere Seher zugleich, und in diesem Falle muß das Manuscript bereits ausgerechnet seyn, das mit beyde Seher die Blätter, so auf einen gedruckten Bo gen gehen, zur Hälfte oder in mehrere Theile unter sich vertheilen können. Bloß der Sehet, der die erste Hälfte des Bogens erhält, setzt Kolumnen ab, die andern Seher setzen ihre Zeilen hinter einander weg, und theilen sie erst au Kolumnen ab, wenn die Kolumnen der ersten Hälfte des Bogens gesetzt sind, oder nach der Kunstsprache der Buchdrucker, der erste seht kolumnenweise, und die andern frückweise ab. Zuweilen trifft es sich, daß ein feh. lerhaftes Blatt soll ausgeschnitten werden, der Seher zei ger dies dem Buchbinder dadurch an, daß er um die ver befferte Kolumnen Linien sekt, welche für das fehlerhafte Blatt sollen eingeheftet werden. Diese nebst andern Zier rathen werden, wie die Lettern, aus kleinen Stücken zu sammengefüget, die genau an einander schließen. Auf eben die Art seht man auch die sogenannten Einfassungen, Sezer, derjenige in einer Buchdruckerey, der die Leta die man vorzüglich um den Druck der Gelegenheitsgedichtern der Schriften nach Vorschrift des Manuscripts sehet, te bemerkt, aus mehreren Stücken zusammen. Die An merkungen werden nach der isigen Gewohnheit mit kleiner Schrift unter die Kolumne gesezt. Gehören mehrere An merkungen zu einer Kolumne, se fangen sie alle auf der gedachten Seite an, und gehen abgesondert auf die andere Seite über. Dies gehört zu der mühsamsten Arbeit des

Setzen des meilers, (Köler) wenn der angefeuers te Meiler durch das allmählige Brennen zu sivken anfängt. Setzen, sich, (Wasserbau) wenn ein neu gemachter Deich gesunken ist, und seinen völligen Stand ergriffen hat, daß er einem andern alten Deiche an Veftigkeit gleich wer de. Man braucht dieses Wort auch für das Sinken selbst, wenn dies auf einmal geschieht.

Sezen, (Wasserbau) eine steile Doffirung befoden.

Setzer, Setzkolben, Fr. Refouloir, (Artillerie) dass jenige Instrument, womit die Ladung eines Stückes jus fammengestoßen wird. Es ist eine lange starke Stange mit einem kurzen beweglichen Stück, fast wie ein Dresch flegel gestaltet. Sie ist von vestem Holz verfertiget. Das kurze bewegliche Ende dienet zum Halten, und auch mit demselben dem langen einen Nachdruck und Schwung zu geben. Denn bey dem Laden, wenn die Patron in den Lauf geschoben ist, nimt der Artillerist den Seher am kurzen Ende in die hand, schmeißt damit das lange Ende auf die Ladung in das Stück, und stößt zugleich den Schuß in die Seele desselben, indem er mit dem kurzen Schwen gel dem langen einen Nachdruck giebt, und zweymal auf den Schuß stößt.

daß solche abgedruckt werden können. Er muß nicht alleint gut lateinisch und deutsch, auch französisch zur Noth lesen und schreiben können, sondern auch die Rechtschreibung verstehen, weil er öfters unleserliche Handschriften zum Sc ßen erbålt, und es würde ihm in der Folge eine üble Korz rektur verursachen, wenn er den Schreibfehlern nicht selbst

abzuhels

abzuhelfen wüßte. Geschickte Seher lernen überdem noch Griechisch und Hebräisch lesen. Außer den gedachten Kennt nissen muß er sich auch befleißigen, mit aller Fertigkeit die mit Lettera gefeßten Wörter verkehrt lefen. Nicht alle Buchdrucker verstehen die Kunst zu sehen, fast alle Seher aber wohl die Kunst zu drucken. Denn nur ein solcher Künstler, der sich auf beydes versteht, kann eine Buchdru ckerey mit Nutzen übernehmen.

Setzer, (Hüttenwerk) diejenige erwachsene Person, die das Sehen bey dem Puchen verrichtet. (s. Sehen) Setzer, f. Drift.

Sener, f. Raketenladeffod.

Serfaß, Fr. le repofoir, (Vitriolhütte) ein hölzers nes Gefäß, darein die gefottene Lauge aus der Kühlpfan ne geschlagen, und alsdenn Rohr zum Anschießen hinein ges hänget wird. An manchen Orten hat man Wachsbänke, an welchen mehr Vitriol und geschwinder anschießet. Serfaustel, Fr. Grand marteau manuel, (Berg werk) ein großer viereckigter Schlägel von Eisen, womit bie großen Wände zersetzet oder zerschlagen werden.

Setgraupen, Setzwerk, (Bergwerk) Erze, fe mit der Bergart nicht zusammenhängen, sondern in der Größe wie Sandkörner, Linsen, Erbsen und Hasselnässe vermens get find.

Seghaken, Fr. tenailles, (Hüttenwerk) zwey an eis ner Kette hangende, dergestalt mit einem eisernen Bolzen zusammen bevestigte Haken, daß sie zusammengreifen, wenn fie in die Höhe gezogen werden, damit die glühenden Stúcken aus dem Ofen gehoben werden.

Senhamen, (Fischer) ein kleines Fischergarn, wie ein Sack in einem halben Reife oder gebogenen Stånglein, welches man vor Löcher oder Oeffnungen sehet, die Fische zu fangen, welche aus solchen herauskommen.

Sethammer, (Grobschmid) ein Hammer mit einer doppelten platten Bahn, womit er einen Ansah oder Vers tiefung in das Eisen macht. Er fest nämlich die Bahn dieses Hammers auf die. Stelle, die er vertiefen will, und schlägt auf die entgegengesetzte Bahn mit dem Possekel.

Setbolz, (Bergmaschienenbau) dasjenige schräge lies gende Holz an der Docke des Pferdegöpels, welches be stimmt ist, die ganze Maschiene, wenn sie still stehen soll, vest zu halten. Dieses Holz ist an dem einen Ende mit einem eisernen Stachel versehen, damit man solches mit diesem Ende in die Erde, mit dem andern aber in einen Einschnitt eines Daumerlings der Docke sehen, und dadurch die ganze Maschiene in ihrem Laufe hemmen fann.

Serhübel, f. Hübel.

Setzkaften, (Vitriolhütte) Fr. Caiffe à reponfer, ein Gefäße, darein die verdoppelte Lauge aus der Schwefelpfanne geschlagen wird. da sich denn die Unreinigkeit dars inn als ein gelber Schlamm sehet.

Sertole, (Koler) die langen Kolen, welche, wenn ein Kolwagen voll und beladen ist, inwendig an der Seite hers uma sehet werden, damit die Eleinen Kolen nicht heruns ter fallen.

Setzkompas, Fr. Bouffole des Mineurs, (Berg's werk) ein Kompas, auf dessen runder Oberfläche die vier Hauptgegenden der Welt, nebst den zwischen diesetben fal lenden Stundenlinien aus einem Mittelpunkt in ihrer wahren und natürlichen Ordnung verzeichnet sind.

Setzküpe, (Indigoterie) der Boden der Ruhekupe, der an der einen Seite ein kleines Becken macht, und den dicken Schlamm des Indigo in einem besondern Gefäße aufhängt, welches unter dem Horizont des Bodens ange bracht ist. Der Boden der Seßküpe ist ausgehöhlt, und von rundem øder ovalèm Umfange. Auf dem Boden der Sehzküpe ist ein anderes kleines rundes Loch, ans welchenz man den übrigen Theil des dahin geschlämmten Saftes mit einem Stücke Kürbis heraus schöpft. Zum Ablasser ist in den andern Küpen, als der Schlageküpe and der Rahetüpe, ein Spund angebracht, wodurch Röhren ges hen, damit der gefaulte Indigo aus einer Küpe in die ans dere gelassen werden kann. Die Seßküpe aber brauchet keinen Ablaß, weil man aus derselben den ganzen Saft, wenn er trocken ist, herans nimt. (f. Indigo bereiten) Die Seßküpe, Fr. Diablotin, baffinet, befindet sich eis gentlich in der Ruheküpe, als worinn der Indigoschlainm, wie oben gedacht, aus den Säcken abläuft. Serzlatten, f. Lachterståbe.

Serzlauge, Fr. Leffive repofée, (Vitriolhitte) die Vitriollauge, woraus bereits der angeschoffene Vitriol ges nommen worden, die aber auch noch Birriot enthält.

Setzling. 1) (Gärtner) ein junger Baum, der vers seht werden kann. 2) (Fischer) diejenigen jungen Fische, die nicht mehr unter die Brut gerechnet werden, sondern die man in die Deiche setzen kann, daß sie größer wachsen können.

Setzlinie, (Buchdrucker) ein dünnes Blech, welches fo lang als eine gefeßte Zeile, aber etwas schmaler ist, und welches der Seher vor eine gesetzte Zeile feßet, damit die gefehte Seile gerade bleibe, indem er die folgende sehet, und solche sich nicht verschiebe, auch die eben ist zu sehende nicht mit verschoben wird. Sobald die Zeile fertig geseht ist, wird das Blech herausgezogen und wieder vor die eben ges sette gestellet.

Setzmeißel, (Schlosser) ist das nämliche Werkzeug, als der Serhammer (f. diesen) der Grobschmide, und auch zu eben diesem Gebrauche bestimmt.

Setzort, f. Brennorr.

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