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de werden mit großen Steiner umgeben, oder An gegossene eiserne Platten, auch wohl gar in Kupfer eingefaffet, denn wird auch eine Vorwand in den Schmelzofen gemacht, ent: weder von Schiefern oder von Barnsteinen, oder man machet auch wohl eiserne Thüren vor die Defen. Das Form legen in den Schmelzofen ist eins mit von den vorzüglich ften Dingen eines Schmelzofens, weil das Gebläse das einzige ist, das das Schmelzen befördert. Es muß des wegen das Gebläse also gerichtet werden, daß es bey dem Schmelzen seine gehörige Wirkung thue. Die Form ist nun entweder von Kupfer oder von Eisen. Gemeiniglich find sie da von Kupfer, woo Bley- und Silbererz geschmol zen wird, weil dieses bey dem Schmelzen helle geht, und ohne Nase geschmolzen wird, und wenn die Erze sehr heiß gråtig sind, so freffen sie die eisernen Formen sehr an, wie denn selbst die fupfernen Formen angefressen werden, wels che aber wieder ausgebessert werden können, indem man fie nachhauen lassen kann. Geht solches nicht mehr an, so werden fie umgeschmidet. (f. Formen) Eine solche Form wiegt so bis s6 Pfunde, ist hinten weit, damit von zwey Blasebalgen die Deuten (. Deute) liegen können. Vorne in dem Rüssel ist eine Deffnung, wodurch der Blaß geht, die ungefähr 2 Zoll im Diameter hat; durch diese Form wird nun eigentlich der Blaß oder Wind in den Ofen ges führet, weswegen es viel darauf ankomt, denselben recht zu legen und zu richten, worüber die Meynungen sehr verschieden sind. Denn einige wollen, daß die Form sehr geneigt liegen, und in den Heerd blasen soll, so daß der Wind die Schlacken schieben könne. Wenn aber wieder bey der Bleyarbeit die Form also geneigt liegt, daß sie in den Heerd blåset, so kann sie über sich nicht die rechte Diens ste thun, wo es doch am nöthigsten ist, und deswegen nothwendig viel Bley verbrennen muß, weil der Wind, wenn er nicht in den Ofen auf Kolen komt, kalt blåset, ergreift er gleich kein Bley oder Werk, welches doch unmöglich seyn kann, so geht er doch in den Heerd, und ma chet unreine Schlacken, denn was er an Bley oder Werk faffet, muß verschlacken, und zum Theil verbrennen, soll. ten auch die Schlacken sonst nicht aus dem Ofen ́gehen wollen, so würde das Schieben vom Gebläse wenig helfen; auch können die Kolen die rechten Dienste nicht thun. Man kann dieses bey dem Treiben sehen, wobey das Ges bläse das Werk faffen muß, denn wo solches herblåset, ver schlacken allemal die Werke und werden zu Glötte. Eini ge legen wieder die Formen in dem Ofen zu hoch, welches auch nichts taugt, weil dadurch der Saß auf dem Ofen einen kürzern Weg bis vor die Formen bekomt, daß also der Aufsatz oder die Erze nicht genugsam erglühen können, sondern oft noch schwarz vor die Formen fallen, besonders wenn die Schmelzöfen niedrig sind. Wenn auch der Zwis schenraum zwischen der Form und dem Heerd hoch ist, so hat der Heerd zu wenig Hite. Werden die Formen aber zu niedrig gelegt, fo kann der Wind ebenfalls auf das Geschmelzte gehen und kalt blasen, wenn auch die Vorwand etwas hoch steht, so kann der Wind zum Theil darunter weggehen, und folglich nicht die völligen Dienste leisten,

Wenn die Form hoch über dem Heerd liegt, so ist der Zwol schenraum nicht hoch, und kann etwas, so nicht recht ges schmolzen, in den Heerd fallen, folglich unreine Schlacken verursachen. Die beste Lage der Forme in den Desen is ungezweifelt die wagrechte, und wenn der Wind mehr in die Höhe geht, weil der Wind über sich die meisten Dienste thun muß. Es kann auch der Wind nicht kalt machen, weil er in den Satz von Erz und Kolen blåset, und auf die Art das Schmelzen, am besten befördert, und müssen auch weniger Kolen verbrennen: doch muß man auch els nen Unterschied machen unter flüßigen und strengen Erzen, deswegen es gut ist, wenn bey der ersten Art die Form ge gen den Heerd vor der Vorwand nach der Wage 4 bis 6 Zoll, und bey der zweyten Art 9 bis 10 Zoll hoch liegt. Man hat, um die Form in den Ofen gehörig zu legen, sich Werkzeuge erdacht, wornach man dieselben ganz genauund auf einen gewissen Punct legen kann. Es ist eine Art von Quadranten mit Graden bezeichnet, welches auf einen gleichen Stab geschraubet wird, und man kann als denn dieses Instrument schieben, indem man den Stab in die Form legt, das Instrument darauf seht und die Form därnach richtet. Wenn die Formen gehörig gelegt worden, so müssen die Bälge auch darnach gerichtet werden, daß sols che nach eben der Art geleget werden, wie die Formen gerichtet worden sind. Liegen die Formen wagrecht, so müs sen die Blasebalge mehrentheils auch gleich liegen. Das gehende Zeug kann auch alsdenn beffer bleiben. Werden die Bälge aber zu sehr geneigt, daß sie hinten allzu hoch gebracht werden, so liegen sie nicht so veste, müssen wohl verwahret, und sehr getrempelt werden, und ist nicht so gut für das gehende Zeug. Die Deuten müssen auch in den Balgröhren so gerichtet werden, daß solche in den Formen genau, und eine nicht weiter wie die andere in dem Rüssel der Formie, jedoch so nahe vor das Blasloch kommen, als der Kaum in dem Rüssel leiden will, Auf diese Art werden nun zwar alle Ofen eingerichtet, was die Form, Gebläse und ihren Hauptbau anbetrifft, allein da es verschiedene Arten von Schmelzosen giebt, als: 1) Schmelzofen über den Tiegei; 2) Schmelzofen auf dem Stich; 3) Brummofen; 4) balbe bobe Ofen; s) bobe Ofen; 6) Windofen u. a. bgl. m. so hat auch ein jeder seine besondere Einrichtung, wovon an seinem Orte nachzusehen ist. Die drey ersten Arten von Oefen gleichen sich fast in allen Stücken, außer daß die Theile bald größer bald kleiner find. (f. jeden)

Schmelzofen auf dem Stich. (Hüttenwerk) Diese Art Oefen haben nur einen Vorder- und keinen Stichheerd. Der Heerd liegt vor dem Ofen in der Hüttensohle. Das Geschmelzte geht auf dem Zumachen in einer Straße hers unter durch das Auge in der Vorwand in den einen Vors derheerd. Dieses ist ein Schmelzofen von alten Zeiten, und von solcher Art waren vordem die Unterharzischen Bley- Frisch Defen; ist aber sind Stichheerde davor ge leget, und sie gehören unter die Krummöfen.

Schmelzofen, englischer, (Hüttenwerk) ein Wind ofen, worinn die Erze durch die Flamme und Hiße des

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Steinkolen geschmolzen werden. Er schmelzet auch die Erze bald, und fast eher, als bey dem stärksten Gebläse. Ja aus dem Fandament dieses Ofens kann man Ofen bilden, daß fast alles darinn kann geschmolzen werden. Man kann ihn von solcher Stärke des Feuers bauen, als man nach den Graden der Hihe verlangt. Er raubet und füh, ret auch nichts von den Metallen weg, wie bep dem Ges blåse geschieht. Er kann eine lange Zeit, ja ein halbes Jahr, in einem weg schmelzen. Er wird gemeiniglich so groß gebauet, daß 4 bis 6000 Pfund Erze geschmolzen werden können. Die Erze dürfen gar nicht gelöstet wer den, weil sie sich selbst in diesem Ofet: abrösten. Sie dür fen auch kein Haus oder Hütte haben, sondern können uns ter dem freyen Himmel erbauet werden, man hat bey dies fem Ofen auch keine Feuersgefahr zu befürchten.

Schmelzofen übern Tiegel, (Schmelz und Hütten werk) ein Schmelzofen, worinn die Werke im Schmelzen durch das Gestübbe in einen Tiegel gehen, und auf einer vesten Sohle, nicht auf Gestübbe, stehen. Diese veste Sohle ist von kleinem Erze, mit etwas Leimen vermengt, und in Form eines hölzernen Troges oder einer Molde ges macht. (f. Schmelzofen) Sie sind aber nicht sehr im Ge (s. · brauch: außer daß zu Rammelberg dergleichen vorhanden sind, durch welche alle Silber und Bleyerze geschmolzen

werden.

Schmelzofen, Windofen zum Probiren. (Probir kunst) Man macht nach einem Oval, oder einer Ellipsis, einen eisernen hohlen Körper, einen sogenannten Spha roiden, der 10 Zoll weit ist, und den Abstand der Brenne punkte, welcher in der Ellipsi 12 Zoll beträgt, zu seis ner Höhe hat. Man schneidet nahe an dem untersten Ran de, einander gegen über, vier Löcher, welche im Durchmes ser acht Linien weit sind, zu beyden Seiten aber versieht man diesen Körper mit Handhaben. An dem untern und obern Rande bevestiget man inwendig einen eisernen Ring, welcher einen und einen halben Zoll breit ist, die ganze innere Fläche versieht man mit kleinen Haken, die einen halben Zoll lang sind, und drey Zoll von einander stehen, das mit der Leimen, womit dieser Ofen geschmieret wird, hän gen bleibt. Nach dem Abschnitte der Ellipsis verfertiget man einen Deckel, und zwar auf folgende Art: Man ma chet unten an den Deckel einen eisernen Ring, und versieht diesen Deckel inwendig mit kleinen Haken, damit er eben falls mit Leimen ausgeschmieret werden kan. Man macht in demselben ein Mundloch, welches unten 5, oben aber 4 Zoll weit, und auch 4 Zoll hoch ist. An das Mundloch bevestiget man ein Thürchen, dieses aber versieht man in wendig mit einem Rande, der genau in das Mundloch schließt, und so breit ist, als die Dicke des Leimens, womit dasselbe ausgeschmiert wird, und macht_zwischen_diesem Rande kleine Haken vest. Außerdem niethet man oben an diesen Deckel zwey 6 Zoll lange Zacken, damit man densel ben bequem abheben kann. Endlich macht man oben in dem Deckel ein Loch, welches im Durchmesser drey Zoll weit, und mit einem darauf bevestigten 2 Zoll hohen Cys linder versehen ist, woran man einen Rauchfang stoßen

kann. Man macht ferner aus Eisenblech einen Fuß, in den die Asche fallen, und wodurch der Zug der Luft beför dert werden kann. Diesen aber macht man also: Man verfertiget eine hohle Walze, die 5 Zoll hoch, und so weit ist, daß der untere Rand des Ofens einen halben Zoll tief hinein geht, unten aber versieht man dieselbe mit einem Boden. Damit aber der Boden nicht tiefer als einen halben Zoll in den Fuß g he, so bevestiget man in dieser Weite vom obern Rande in demselben einen eisernen, einen hal ben Zoll breiten Ring. Alsdenn macht man ein Zug, und Aschenloch in diesen Fuß, welches 4 Zoll weit, und eben so hoch ist, dieses aber verwahret man mit einem Thürchen, wodurch man die Hiße vermehren und vermindern kann. Zugleich macht man zur linken Hand neben dem Aschenloch ein anderes Loch, welches einen und einen halben Zoll im Durchmesser groß ist, damit man im nöthigen Fall die Deute eines Blafebalgs hineinstecken kann. Zu diesem Fuß macht man außerdem einen Rost und zwey eiserne Stäbe. Nun macht man noch einen andern Fuß, welchen man bey dem Schmelzen gebrauchen kann, wenn man schichtweise Erze, metallische Kalke, und Schlacken mit Ko len verseht. Diesen verfertiget man also: Man macht aus Eisenblech, wie vorhin einen Fuß mit seinem innern Ringe, nur seht man seiner Höhe zwey Zoll zu. In die Seiten dieses Fußes macht man gleich unter dem Ringe ein Loch, welches 3 Zoll breit und 2 Zoll hoch, aber gewöls bet ist. In der Mitte des Fußes macht man noch eine zwey Zoll breite Oeffnung, worein man die Form von der Deute des Blasebalges legen kann. 3ur rechten Hand macht man noch ein Lech, welches 1 Zoll im Durchschnitt. groß is. Diesen Fuß schmieret man alsdenn vom Boden bis an den Ring mit Leimen aus, welcher mit Sand und kleinen Steinen vermischt ist. In den Fuß selbst macht. man aus einem feuchten gesiebten Leimen, der mit eben soviel gefiebten Kolen, die wegen des Brennbaren das Me tall im Fluß erhalten, wohl vermischt worden, einen Bo den, der die Spur heißt. Man bestreuet diese Spur mit' klein gestoßenem gemeinem Glase, und rollet sie mit einer Kugel vest. Man kann diesen Ofen vornehmlich zum. Schmelzen mit und ohne Gefäße gebrauchen. Das erstere geschiehet auf folgende Weise: Man sehet den Ofen auf den ersten Fuß, und stecket durch die am Boden befindliche Löcher die zuvor beschriebenen Ståbe, auf diese aber leget, man den Rost, und darüber einen Ziegelstein. Auf diesen Ziegelstein stellet man das Gefäße mit dem Gemenge, welches man schmelzen will, und beschüttet es mit buchenen kleinen Kolen, die einen Zoll groß sind. Nun regiert man ̧ das Feuer, nachdem die Kolen angesteckt sind, durch das Auf und Zumachen des Thürchens an dem Aichenloch, das bey aber vermehrt man dasselbe, wenn man den Deckel auf den Ofen fest, und diese Verstärkung nimt zu, wenn man den Rauchfang auffteckt, noch heftiger aber wird die. Hiße, wenn man in das Seitenloch des Fußes einen Blar febalg legt, und alle Fugen des Ofens an dem Boden des Fußes und der Thüre wohl verschmieret, da denn die His be, worinn man alle Steine untersuchen kann, viel stårker

ist, als in einem Schmidefeuer. Wenn man hingegen in diesem Ofen ohne Gefäße und im bloßen Feuer schmelzen foll, so setzet man den Ofen auf den andern Fuß, und schneidet mit einem Messer die sich zugesezten Löcher aus. In die Oeffnung zur linken Hand bevestiget man eine ei ferne Form, einen liegenden hohlen abgekürzten Regel, der unten eine platte Seite hat, und worinn die Deuten von zwey Blaßbälgen Raum haben; durch die Oeffnung selbft aber nimt man bey dem Schmelzen mit einem Rührhaken das weg, was sich vor den Blasebalg seht; man versucht durch sie, ob die Materie geschmolzen ist, und nimt durch eben diese Deffnung die Schlacken von dem Geschmolzenen weg. Hierauf thut man 6 Zoll hoch Kolen in den Ofen, und blåset mit dem Blasebalg zu. Alsdenn, wenn die Spur abgewårmet ist, trågt man wieder frische Kolen auf, auf diese aber die zu schmelzende Sache, und so wechselt man schichtweise ab. Findet man nun endlich, daß die Spur voll ist, und man will noch mehr schmelzen, so mas chet man durch das andere Loch eine Oeffnung in die unterste Grube der Spur, und läßt das Geschmolzene durch eine lange Rinne in eine andre wohl abgewärmte Spur laufen. Man kann diesen Ofen auch zum Subli. miren (f. dieses und Destilliren) gebrauchen. In diesem Falle aber richtet man denselben dergestalt ein: Man ma, het in den Bauch des Ofens ein Mundloch mit einem Thürchen, welches von dem untersten Ringe 3 Zoll abfteht, 4 Zoll breit und 4 Zoll hoch, oben aber gewölbt ist. Ueber der Höhe des Thürchens theilet man den Ofeu, und richtet das obere Stück, einen eisernen Ring, so ein, daß man es vermittelst zweyer Handhaben wegnehmen, und darauf eine eiserne Kapelle seßen kann. In diesen Theil bes Ofens aber machet man einen Ausschnitt, der mit dem Ausschnitt in der eisernen Kapelle überein komt, und im Fall man den Ofen zu andern Arbeiten gebrauchen will, mit einem Thürchen verschlossen werden kann. Man mas chet, damit man das Feuer regiren, und der Ofen den nos thigen Zug haben könne, im obern Umkreise des eisernen Ringes sowohl, als auch im Rande der Kapelle, vier gleich weit von einander stehende Luftlöcher, und diese versieht man mit Schiebern. Endlich seht man diesen Ofen, den man zugleich zum Schmelzen mit und ohne Gefäße gebrauchen kann, auf den Fuß mit einem Aschenloch. (s. Can krinus erste Gründe der Berg- und Salzwerkskunde Tab. V.)

Schmelzofen zum Probiren anderer Art. (Pro birkunst) Dieses ist ein sehr einfacher Ofen. Man füh ret von Ziegelsteinen einen hohlen viereckigten Körper auf, der 2 Fuß hoch, und inwendig an jeder Seite 12 bis 16 Soll weit ist, in einer Tiefe von 8 Zoll aber legt man eis nen Rost von eisernen Trallien, und macht vorne an den Boden des Ofens ein Aschen und Zugloch, welches 10 Zoll weit und 6 Zoll hoch ist, womit man denn nicht selten eis ne gemauerte viereckigte Röhre, die man einen Windfang nennt, verbindet, die wie ein Schornstein gestaltet ist, und außerhalb des Gebäudes ihre Mündung hat. Dieser Ofen, worinn man in Gefäßen schmelzen kann, erfordert Technologisches Wörterbud, IV. Theil.

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ein gar fanges und anhaltenbes Feuer, darum ift er un bequem und kostbar, er wird inzwischen zu verschiedenen Arbeiten gebraucht. (J. Caukrinus erste Anfangsgründe der Bergs und Salzwerkskunde Tab. V. Fig. 49.)

Schmelzröhrlein, Fr Broui. (Emailleur) Bey dem Emailliren eine Röhre, die Lichtflamme über das zu schmele zende Email zu blasen, um es aufzutragen, und die ver langten Figuren daraus machen zu können.

Schmelzsilber, (Gürtler) zerriebenes Silber, womit messingene Sachen versilbert werden. Man zerstückt zu diesem Endzweck feines 16löthiges Silber, thut es in einen Kolben mit Scheidewasser, seht ihn an einen warmen Ort, und läßt das Silber auflösen. Das Scheidewasser mit dem aufgelöseten Silber wird hierauf in einen Topf voll war mes Wasser gegossen, wozu man noch eine Handvoll Kü chensalz schüttet, und es kochen läßt. Durch dieses leichte Mittel nöthiget man die Silbertheile, sich auf den Boden des Topfs zu setzen. Das Flußige wird abgegoffen, das Silberpulver mit reinem Brunnenwasser gewaschen, und hiedurch von dem Scheidewasser gereiniget. Einige trock nen auch wohl das Pulver in eben dem Topfe auf Kolen. Dieses Silberpulver zerreibet man auf einem Malerreibe stein wie Farben, wozu man Borax mischet, und während dem Reiben das Silber blos mit Wasser naß machet. Dies ses also zerriebene Silberpulver wird mit einem Pinsel auf das unächte Metall zu drey malen wiederholentlich bestris chen, und auf Kolen so lange gelegt, bis das Silber schmilzt, und die Sache elnen Silberüberzug erhält. (P versilbern.)

Schmelztiegel, Fr. le foyer de la fournaife, der Theil des Schmelzofens, in welchem sich das aus dem Erz geschmelzte Metall sammlet, daß es daraus abgesto. chen (f. abstechen) werden kann.

Schmelztiegel, irrdene Geschirre, als ein abgeschnit tener Regel gestaltet, worinn die Metalle flüßend gemacht werden. Man hat zweyerley Gattungen, Hessische und Jpfer, (f. beyde) oder weiße und schwarze. Die ersten find beffer, als die schwarzen. Sie werden mit den Hand griffen der Töpfer verfertiget, und in einem Ofen gebrannt. (f. Schmelztiegelofen) Die schwarzen Tiegel stehen 16 bis 20 Stunden, die weißen aber 20 bis 24, 40 bis 48 Stun den in dem Ofen.

Schmelztiegel, (Kupferhammer) ein hohles Gefäß von geschmidetem Eisen, so einer eingedruckten halben Ku gel gleichet, woorein der Schmelzer das geschmolzene flüßi ge Kupfer gießt. Man hat dergleichen Tiegel von vers schiedener Größe auf einem Hammerwerke, deren Inhalt. von bis 21 Zentner Zinn faßt. Ehe das Kupfer darein gegossen wird, wird der Schmelztiegel inwendig mit ges schlämmten Thon übertünchet, und dieser Ueberzug mit gefiebter Asche bestreuet. Der Thon muß aber nicht sett seyn, daher wird er mit Sand vermischet, und man muß auch sorgfältig verhüten, daß er keinen Kalk oder Kreide. bey sich führe; denn durch beyde Mängel des Thons ers hält die Oberfläche des Kupfers Blaseit, aus denen beym Schmiden Löcher entstehen.

Schmely

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Schmelztiegelofen. Ein Brennofen, darinn die Schmelztiegel ausgebrennt werden. Er gleicht beynahe einem gewöhnlichen Töpferofen. Da die Tiegel aber stars Eer gebrannt werden müssen, so muß derselbe stärker ges bauet seyn, und auch von guten Backsteinen aufgeführet werden. Die Mauren desselben müssen ziemlich stark, auchy wohl mit Strebepfeilern unterstüt seyn. Die Länge des Osens beträgt 16 Fuß, seine Breite 4 Fuß, und seine Hö he gleichfalls 4 Fuß, von dem Heerd an bis zum Schluß stein des Gewölbes gerechnet. Der Schornstein ist s Fuß hoch. Der Ofen hat nur ein einziges Schürloch, welches 2 bis 2 Fuß breit ist. Ueberdem hat derselbe noch vier Suglöcher an jeder Seite des Gewölbes, welche die Flam me im Brande erhalten. Je trockener das Holz ist, desto beffer und eher brennen, die Tiegel aus. (f. Hessische und Jpfer Tiegel.)

Schmelzwerk, Fr. Emaillure, erhabene Figuren aus geschmolzenem Email, welches über eine Arbeit getragen ist. Es ist von der Emailmalerey zu unterscheiden, weil bey dem Schmelzwerk die Figuren en relief von der Masse selbst gemacht, bey der Emailmalerey aber gemalet und eingebrannt sind. (f. Emailmalerey)

Schmertel, die leşte Mutterlauge vom Salzsieden. Schmerlengrube, (Fischer) in einem klaren und stei nigten Bach eine halbmannstiefe, 4 Ellen lange und 3. Eli len breite Grube.. In diese seht man eine Flechte mit ziemlich weiten Löchern, die so groß ist, daß, wenn sie in die Grube gescht wird, von allen Seiten einer Handbreit Raum zwischen den Wänden der Grube und der Flechte Ledig bleibe, welcher mit Schafmist wohl ausgefüllt werden muß. Den Boden beschüttet man eine halbe Hand hoch mit Ziegelsteinen, und wirft etliche Stücken von einem al ten Mühlstein dazu, daß die Schmerlen, welche darinn aufgehoben werden sollen, sich daran streichen können. Alsdenn nimt man zwey oder drey Kannen frische Schmerlen, die Nogen im Leibe haben, und befeht die Grus be damit um Martini, daß sie auf den Frühling laichen Connen. Man speiset sie zuweilen mit Mohn oder Leinkus chen, so werden sie sich unglaublich vermehren. Man kann dergleichen Gruben zwey auch mehrere machen, die Schmers fen in der einen laichen, und in der andern füttern und fischen lassen.

Schmerstein, Meblbar, Fr. Pierre fmetite, Pierre ollaire, (Bergwerk) ein glatter, auf den Flächen glän gender, derber, wie Seife anzugreifender Stein, der sich schneiden, drechseln und poliren läßt, in Säuren sich nicht auflöser, im Feuer hart wird, und verschiedene Farben hat, als weiß, gels, braun. Er ist bisweilen marmorirt und mit Baumfiguren gezeichnet. Dieser Stein ist vielfäl tig mit andern vermengt worden. Ohngeachtet ihn Viele Bald zu dieser, bald zu jener Steinart gezählet haben, als au dem Kalceden Onir oder Sarder u. f. w, so gehört er doch zum Thongeschlecht, weil er im Feuer hart wird: Nur darinn ist er vom Thon unterschieden, daß er im Wasser nicht zergehet. Er bricht häufig im Bayreutischen, wo er. gedrechselt. wird..

Schmertopf, (Küche) ein weiter niedriger Topf, mir einem Deckel, und auch gemeiniglich mit zwev Henkeln ver sehen, von Thon oder verzinntem Kupfer, worium ein Stück Fleisch geschmoret wird.

Schmid, ein Arbeiter, welcher mit dem Hammert fir Metall arbeitet, und nach seinen verschiedenen Beschäfftis gungen besondere Beynamen führet. Als Hufschmid, Anz kerschmid, u. f. w. Auf Bergwerken hat inan verschiedene Schmide; als Bergschmide, Hüttenschmide; Hammerschmide, Blechschmide, Vorschmide, Jains schmide 2.

Schmide, Schmideesse, Fr. la forge, eine Werks ftatt, worinn Elsen geschmidet wird; wenn für Bergger bäude oder Hütten darinn gearbeitet wird, heißen sie Berg schmiden; Hüttenschmiden.

Schmideambos, (Huf und Waffenschmid) ein gro Ber 10 bis 11 Zentner schwerer Ambos mit einer verstähl ten Bahn, der nur um einige Zoll in einen starken Am2 bosstock (f. diesen) hinein raget, feine eigene Schwere macht ihn unbeweglich. Der Ambosstock ist aber mit eis nem eisernen Ringe gebunden, damit er nicht aufspalte..

Schmidebalg, der. Blasebalg, in einer Werkstatt. der Schmide.

Schmidehammer, (Eisenarbeiter) die großen Hams mer in einer Schmide, womit das Eisen ausgefchmidett wird. Man rechnet hierunter die Poffekel (f. diese) und andre große Hammer, die an dem einen Ende eine breite: Bahn, an dem andern aber eine Finne haben..

Schmidekolen. (Eisenschmide). Diese brauchen sowohl Holz als Steinkolen. Die Kolen von Fichten- und vors züglich von Büchenholz, geben die anhaltendste und lebhaf teste Hiße, zumal wenn sie aus Zacken gebraunt, und recht: hart und klingend sind. Doch sind die Steinkolen (f. die se) weit besser, denn sie geben eine weit stärkere und schnels lère. Hiße, und ersparen dem Eisenarbeiter Zeit und Müs he. Man behauptet, daß eine Tonne. Steinkolen eben soviel wirket, als 3 bis 4.Tonnen Holzkolen. Wenn aber: der Eisenarbeiter nicht recht versteht, mit diesen Kolen das Eisen zu glühen, so läuft er Gefahr, das Eisen zu verbren, nen. So darf er nämlich das Eisen bey der Schweißhiße nicht so lange in den glühenden Steinkolen liegen lassen, bis beym Herausnehmen Sterne oder Funken abspringen,, wie bey den Holzkolen, und es muß auch öfters aus den Kolen genommen werden, um die Hiße zu beobachten. Eis ne Mischung von Holz- und Steinkolen will zwar einigen Eisenarbeitern nicht gefallen, weil sie die gehörige Hiße des Eisens nicht erwarten können, andre aber behaupten, daß man bey großer Arbeit mit Vortheil unten Holz und oben Steinkolen legen kann: denn die leßtern. halten die Hiße der erstern besser zusammen.

Schmiden, (Metallarbeiter) ein dehnbares Metall vermittelst der Hammerschläge ausdehnen und bearbeiten., Im engern Verstande heißt es eigentlich, wenn die Auss dehnung und Bearbeitung des glühenden Eisens vermittelst der Hammer geschieht, wozu ein gewisser Grad der Hite: erfordert wird, um das Eisen auszudehnen.

Schmiden der Feilen. (Feilenhauer) Hier verfährt er wie beym Schmiden des Eisens. Vorzüglich aber mas er wissen, ob sein Stahl eine starke oder schwache Hike verlange. Denn die mehresten Feilen werden ganz aus Stahl geschmidet. Es ist eine ausgemachte Sache, daß Feilen, die aus mehreren Stücken zusammengeschweißt werden, weit dauerhafter sind, als wenn man sie aus eis nem Stücke schmider. Eben so vortheilhaft ist es auch), wenn das Stück Stahl, woraus eine Feile geschmidet werden soll, einigemal umgeschlagen und wieder zusammengeschweißt wird. (f. Feilen hauen)

Schmiden der Gabeln, f. Gabeln schmiden. Schmiden der Messer, s. Messer schmiden. Schmiden des Lisens. (Eisenarbeiter) Das Eisen wird auf eine zwiefache Art geschmidet, entweder zum Schweißen, (f. dieses) oder daß eine Arbeit, die eine Ge stalt erhält, daraus geschmidet wird. Auch in diesem leß tern Fall muß das Eisen eine Schweißhiße erhalten, das mit man mit großen Possekeln die Theile des Eisens dichter an einander bringen, und hierdurch die Dichtigkeit des Eis sens vermehren könne. Doch muß man hierbey beständig das Augenmerk auf die Gestalt der Arbeit richten, die man aus dem Eisen schmiden soll, um hiernach zugleich das Metall zu bilden. Ist die Hauptabsicht erreicht, so darf man es nur weiß oder rothglühend werden lassen. Dies jenigen Eisenarbeiter, die das Eisen nach dem Schmiden noch kalt bearbeiten wollen, müssen es vorzüglich bey dem Schweißen kompakter machen, denn ohnedem wird das Eisen blättericht, und bekomt Splittern, welches insbesons dere beym Feilen hinderlich ist. Die Eisenarbeiter haben gewisse Zeichen, und zwar durch den Vorschlaghammer des Werkmeisters, wodurch sie sich beym Schmiden verstehen, und dies ist um soviel nothwendiger, da die Schläge der großen Hammer die Worte unverständlich machen würden. Diese Zeichen macht, wie gedacht, der Werkmeister, der das zu verarbeitende Eisen mit der Zange auf dem Ambos hålt und regieret. Dieses ist nun der Meister selbst, oder der åltefte Geselle in der Werkstätte. Bey den mehresten Ars beiten kann der Werkmeister die Zange mit dem Stücke al lein mit der linken Hand regieren, und mit der rechten den Vorschlaghammer (f. diesen) führen, womit er die Zeis chen giebt. Die Zeichen selbst find aus der Natur der Sache genommen. 3. B. Der Werkmeister schlägt gewöhn lich mit dem Vorschlaghammer auf das Eisen, oder auf die Mitte des Amboßes, und wenn er stark schlägt, so ist dies ein Zeichen, daß die andern gleichfalls ihre Possekel stark heben sollen. Sollen sie die Possekel auf eine andere Stelle des Eisens richten, so schlägt der Werkmeister mit dem Vorschlaghammer zuerst auf diese Stelle, und sollen sie aufhören zu schmiden, so läßt er einigemal seinen Hammer auf die Kante des Amboßes fallen; kehrt er den Hammer um, und schlägt mit der Finne, so müssen die Gesellen eben dieses thun. Auf eben die Art wissen schon die Gesellen, daß sie einen Theil einer eisernen Stange umschlagen (ab faffen) sollen, wenn der Werkmeister se dergestalt auf den Ambos legt, daß ein Ende vorsteht. Kurz, der Werkmeis

fter bestimmt alle Schläge, und der Geselle folgt seinem Beyspiele. Daher wird bey einem Werkmeister vorausge seht, daß er ein gutes Augenmaas und viele Erfahrung habe, welches schon von dem Gesellen in dem Grade nicht erfordert wird. Bey großen Stücken aber, die er mit bey den Händen halten und regieren muß, kann er ohne Worte nicht alle Arbeiten anordnen.

Schmidemeister, Jainer, (Hammerwerk) der vor. nehmste Arbeiter auf dem Stabhammer.

Schmideschlacken, (Eisenarbeiter) die Schlacken, die bey dem Schmiden des Eisens entstehen, zum Unterschied dee andern Schlacken, die bey dem Schmelzen der Erze entstehen. Schmidestock, Fr. Billot, le Stoc, ein Kloß, wors auf der Ambos des Bergschmids steht.

Schmidetare, Fr. le prix regle des ferrements, ne Einrichtung auf Bergwerken der Bezahlung für die Ar beit des Schmides, und die Materialien, die er dazu nimt, wenn ihm nicht die Zeche solche giebt.

Schmidezange, (Grobschmid) Zangen von verschiedener Größe und Gestalt, die zum Schmiden des Eisens gebraucht werden. Sie haben bald gekrümmte bald gerade Kneipen.

Schmiege, (Baukunft) wenn die Mauer an den Deffe nungen zu den Fenstern und Thüren schreg abgeschnitten worden, damit dadurch mehr Licht in das Zimmer fallen, und eine Thüre sich weiter aufthun könne. Bey Anlegung derselben pflegt man bey jeden vier Zollen der Dicke der Mauer einen Zoll zurück zu ziehen. Doch nimt man bey großen und ansehnlichen Gebäuden, wo die Oeffnungen ohne dies weit genug werden, weniger ab, oder macht wohl gar keine Schmiege.

Schmiege, (Baukunft) ein Werkzeug, womit man efs nen Schmiegenwinkel abnimt, und einen andern glei chen Winkel darnach aufreißet. Es besteht solches aus zweh Linealen, die mit ihren Enden in einander gestecker sind, und um einen Stift sich, jedoch etwas schwer, rücken und bewegen lassen.

Schmiege, (Englischer Stuhlarbeiter, auch andere Holzarbeiter) wenn dieselben ein Zapfenloch anreißen oder vorzeichnen, das nicht nach einem geraden Winkel oder gleichseitig ist, sondern einen schiefen Winkel bildet. Wie z. B. wenn eine Sache, die aus vier Stücken zusammengesetzt werden soll, vorne oder hinten breiter ist, als auf dem entgegengesetzten Ende, so ist es natürlich, daß die Zapfen auf dem breiten Ende mit dem schmalen Ende nicht parallel laufen können, sondern daß sie sich hier nach einer schiefen Richtung wenden müssen.

Schmiegen, (Baukunst) wird von zwey Linien oder Wänden gesagt, die sowohl unter als über 90° einen Wine kel machen.

Schmierbüchse, Schmiereimer, Schmiermeste, eine hölzerne Büchse mit einem Deckel, welche mit Wa genschmiere gefüllet, und vermittelst eines Stricks un ten an einem Wagen auf der Reise angehangen wird, um im Fall der Noth die Achsen damit schmieren zu können. Schmiereimer, f. Schmierbüchse. Schmierfaß, f. Schmierbüchse.

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Schmiers

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