Der Öffentlichkeitsauftrag der Kirchen - Rechtsgrundlagen im kirchlichen und staatlichen Recht: eine Untersuchung zum öffentlichen Wirken der evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland

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Mohr Siebeck, 2000 - 302 Seiten
English summary: Gotz Klostermann begins by specifying the churches' role in politics according to the Basic Law (Grundgesetz). He then deals with those church activities protected by law and the extent to which they are protected, showing that the churches do in fact have a wide scope for their development in the public sphere and at the same time establishing their responsibility for what society associates with their public works. Using this as his basis, Gotz Klostermann examines how the churches' public works are seen in the legal and political discussion in Germany. He studies the reasons for the various assessments and also deals with basic structure within the church. He examines the possibilitiy that within the church the term public works may be dealt with too extensively, which makes it difficult in many cases to differentiate between the churches' contribution and that of other social organizations. German description: In welcher Form leisten die Kirchen einen offentlichen Beitrag zum Staat und zur Gesellschaft? Gotz Klostermann bestimmt den Standpunkt des politischen Wirkens der Kirchen nach der Systematik des Grundgesetzes. Demnach wird der Schutzbereich der Tatigkeiten, die von Art 4 GG geschutzt werden, mit der herkommlichen Auslegung bewusst weit gefasst. Dies erlaubt den Kirchen eine sehr freie Entfaltung in der Offentlichkeit, macht sie aber zugleich selbst fur das verantwortlich, was in der Gesellschaft mit ihrem Offentlichkeitsauftrag in Verbindung gebracht wird. Wie wird das offentliche Wirken der Kirchen in der rechtspolitischen Diskussion der Entwicklung der Bundesrepublik eingeschatzt? Gotz Klostermann pruft in diesem Zusammenhang die Einschatzung durch die Koordinationslehre, die den Kirchen die Ausubung einer besonderen offentlichen Gewalt im Staat zuordnet. Sie widerspricht der Rolle der Kirchen nach dem Grundgesetz genauso wie eine zeitweise verbreitete Auffassung, die die Kirchen in der offentlichen Auseinandersetzung nur noch als 'Verband unter Verbanden' einstufte.Gotz Klostermann untersucht die Ursachen dieser verschiedenen Bewertungen und befasst sich mit den innerkirchlichen Grundlagen. Er sucht nach innerkirchlichen Moglichkeiten, einen zu extensiven Umgang mit dem Begriff Offentlichkeitsauftrag einzuschranken, da sich der kirchliche Beitrag in vielen Fallen nicht mehr von demjenigen anderer gesellschaftlicher Organisationen unterscheidet. Insgesamt erweist es sich jedoch als schwierig, aus theologischen Kriterien politische Schlussfolgerungen zu ziehen. Abschliessend werden noch die Moglichkeiten des Kirchenrechts zur Einschrankung des Offentlichkeitsauftrags untersucht.

Autoren-Profil (2000)

Gotz Klostermann, Geboren 1966; 1987-1993 Studium der Rechtswissenschaft in Tubingen; 1993-95 wiss. Assistent am Lehrstuhl fur Offentliches Recht und Kirchenrecht in Tubingen; 1997 zweite jurist. Staatsprufung; 1997-98 Wiss. Mitarbeiter in Tubingen; seit 1998 juristischer Dezernent in der Abteilung 'Erziehung und Bildung' im Landeskirchenamt der Ev. Kirche im Rheinland in Dusseldorf.

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