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oder Schönen sich nähern, steigt der Reisende gern zu den lachenden Ebenen herab, die hie und da an der Küste vorkommen. In einer von diesen liegt Victoria und nach einem Besuch dieser Ansiedlung und ihrer Umgebung haben sich Touristen ihre günstige Vorstellung von dem allgemeinen Charakter der Insel gebildet."

Von 19,807 Acres Land, die im Jahre 1853 in Besitz genommen waren, befanden sich nur 480 bis 500 Acres unter Kultur, und zwar etwa 30 Acres zu Soke, 10 Acres zu Matchousin und alles übrige in der von der Kompagnie reservirten Umgebung von Victoria. Weizen, Gerste, Hafer, Erbsen, Bohnen, Rüben und Kartoffeln geben gute Ernten. Das Klima scheint regelmässiger zu sein, als auf dem Festland, indem sich eine trockne und eine nasse Jahreszeit streng unterscheiden lassen. Gewöhnlich regnet und schneit es von Oktober bis März, während in den übrigen Monaten selten ein Tropfen Regen fällt und dafür eine brennende Hitze herrscht, die alle kleinen Wasserläufe austrocknet. Zu Anfang des Herbstes treten auch hier dichte Nebel ein. Im Allgemeinen ist das Klima angenehm und gesund und während Grant's sechsjährigem Aufenthalt auf der Insel kam nicht ein einziger natürlicher Todesfall unter den daselbst angesiedelten Weis

sen vor.

Die Flora der Insel ist arm, neue Species sind noch nicht entdeckt worden. Unter den Bäumen sind die Nadelhölzer bei weitem vorherrschend, wie Abies Douglasii, Canadensis, mitis, alba, nobilis, die bisweilen die Höhe von 250 und den Umfang von 42 Engl. Fuss erreicht, und Cupressus thyoides. Ausserdem findet man den Weissen Ahorn, zwei Eichenarten, eine grosse Arbutus-Art und mehrere andere. Der einheimische Hanf soll dem Russischen an Güte gleich kommen. Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren wachsen wild und tragen reichlich. Auch Holzäpfel, eine kleine schwarze Kirsche und mehrere essbáre Wurzeln werden gefunden. Grösseres Wild und namentlich Pelzthiere sind sehr selten, dagegen giebt es eine grosse Menge Geflügel, namentlich Wasservögel.

Die Indianer-Bevölkerung) wird auf ungefähr 17,000 Seelen geschätzt. Hale fasst sie unter dem Namen Wakasch-Indianer zusammen, nach Grant zerfallen sie aber in folgende Stämme:

1) Nähere Auskunft über dieselbe geben ausser den allgemeineren Werken von Gallatin, Prichard, Schoolcraft, Maclean und den oben bezeichneten neueren Schriften besonders noch James Douglas in seinem Report of a canoe expedition along the east coast of Vancouver Island 1852 (Journal of the R. G. S. 1854) und Buschmann,,Über den athapaskischen Sprachstamm" (Abhandl. der Berliner Akademie 1856, s. auch dessen Aufsatz,,über die Völker u. Sprachen im Innern des Britischen Nord-Amerika" in den Monatsberichten d. Berliner Akademie, Sept. u. Okt. 1858, wo sich auch über die ältere hierher gehörige Literatur viele Nachweise finden).

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In dem Bericht des Spezial-Komité's ist eine geringere Zahl angegeben. Es frequentirten nämlich hiernach im Jahre 1856 Fort Victoria 5000, Fort Rupert 4000 und Nanaimo 3000 Indianer, im Ganzen also 12,000. Diese Indianer sind ausschliesslich auf die Küsten beschränkt, wo sie von Fischfang und Kartoffelbau leben, das ganze Innere der Insel ist unbewohnt.

Die Zahl der Weissen auf Vancouver-Insel betrug zu Ende 1853 etwa 450 Seelen, 300 zu Victoria und in den benachbarten Ansiedlungen, 125 zu Nanaimo und die übrigen zu Fort Rupert. Bis 1858 ist sich diese Zahl wahrscheinlich ziemlich gleich geblieben, aber schon im Juli d. J. war die Bevölkerung von Victoria auf 8000 gestiegen 2) und wird sich vielleicht in nächster Zeit noch bedeutend vermehren.

Die Inseln der Fuca-Strasse; Grenze zwischen dem Britischen Gebiet und dem der Vereinigten Staaten. Eben so unbenutzt und unbewohnt wie der grösste Theil von Vancouver-Insel und Britisch-Columbia sind die waldbe- wachsenen, steil und felsig aus dem Meere sich erhebenden Inselgruppen zwischen der Juan de Fuca-Strasse und dem Golfe von Georgia; es ist nicht einmal festgestellt, ob sie zu dem Britischen Gebiet oder dem der Vereinigten Staaten gehören. In dem sogenannten Oregon-Vertrag vom Jahre 1846 war nur bestimmt worden, dass die Grenze westlich vom Felsengebirge längs des 49. Parallels bis zur Küste und durch die Meerenge von Fuca bis zum Ocean verlaufen solle, so dass die Insel Vancouver an Gross-Britannien komme. Die Ver. Staaten fassen nun diesen Vertrag so auf, dass die Grenze vom 49. Parallel an mitten durch den südlichen Theil des Golfs von Georgia, östlich um die Saturna-Insel herum und durch den Kanal de Haro verläuft, während alle östlich vom Kanal de Haro liegenden Inseln zu Washington gehören. In

1) Bewohner von Upatseea oder Barclay Sound.

2) The Canadian News and British Columbia Intelligencer, 15. September 1858.

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1) Für speziellere Nachweise über die geographischen und anderweitigen Verhältnisse dieser Gebiete, auf die wir übrigens von nun an öfters zurückzukommen Gelegenheit haben werden, verweisen wir unter der beträchtlichen einschlägigen Literatur besonders auf folgende neuere Schriften: Alles, was die Hydrographie, die Entdeckungsgeschichte und die Berichte älterer Seefahrer anlangt, ist am vollständigsten und übersichtlichsten in Findlay's Directory for the Pacific Ocean, London 1851, zusammengestellt; über das Klima giebt Lorin Blodget's Climatology of the United States and of the temperate latitudes of the North American Continent, Philadelphia 1857, den besten Aufschluss; die vollständigste Beschreibung von Vancouver-Insel verdanken wir W. C. Grant im Journal der Londoner Geogr. Gesellschaft, 1857; über das Festland der Kolonie sind besonders Mackenzie's und Sir George Simpson's Reisen nachzulesen; Hazlitt's Kompilation, vielleicht das Beste für ein grösseres Publikum, so wie die hauptsächlichsten Schriften über die Indianer des Gebietes wurden schon oben erwähnt; über die benachbarten Küsten von Washington hat neuerdings Lieut. Alden eine werthvolle Abhandlung im Report of the Superintendent of the U. S. Coast Survey for 1855 veröffentlicht; von der grössten Bedeutung für die richtige Auffassung der gesammten Verhältnisse der neuen Kolonie und von Vancouver-Insel ist der öfters genannte Report from the Select Committee etc. und darin namentlich die Aussagen von Cooper, Fitzwilliam, Blanshard und Miles, während in denen des Gouverneur Simpson die Thatsachen absichtlich verdreht zu sein scheinen; werthvoll ist auch ein ausführlicher Brief eines Augenzeugen der neuesten Vorgänge in der ,,Times" vom 27. August 1858, der wenigstens theilweis in unzählige andere Blätter übergegangen ist und den Hauptstoff zu ihren Darstellungen gegeben hat; von anderen Zeitungen, welche die neuesten Nachrichten regelmässig enthalten, nennen wir ferner die zu Victoria erscheinenden,,Victoria Gazette" und,,Vancouver Island Gazette", den ,,Northern Light", der in Whatcom an der Bellingham-Bai herausgegeben wird, die bekannten San Francisco-Zeitungen und die zu London erscheinenden ,,Canadian News and British Columbia Intelligencer".

Die wichtigsten Karten, welche auch unserer Tafel 20 zu Grunde liegen, sind: Die neuesten Englischen Admiralitäts-Karten der betreffenden Küsten und Inseln, so wie des unteren Laufs des Fraser River, nach den Aufnahmen von Vancouver 1793, E. Simpson 1827, Belcher 1839, Kellett 1847, Dillon 1850, Mansell 1851, Inskip, Gordon, Knox, Prevost 1852-1853 u. A.; die Karten und Skizzen der U. S. Coast Survey von den Küsten des Washington-Territoriums und den nahe gelegenen Inseln; Arrowsmith's Map of Vancouver Island im Journal of the R. G. S. of London, 1857; James Wyld's Map of the Gold Regions of the Frazer River and the Washington Territory, 1858; James Wyld's Map of the Colony of New Caledonia and the British and American Territory, West of the Rocky Mountains, including Vancouver's Island and the Gold-Fields, London 1858; Map of part of the British Possessions to the West of the Rocky Mountains, lithogr. at the Topogr. Dépôt, War Department, under the direction of Capt. Elphinstone, H. James col. Superintendent, 1858; Reconnaissance of Fraser's

uns noch einige Worte über die Entwickelungsfähigkeit und wahrscheinliche künftige Wichtigkeit dieser entfernten Theile des Britischen Reiches zu sagen.

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Wir haben gesehen, dass das Land 'in klimatischer Beziehung der Ansiedlung von Europäern durchaus günstig und wenigstens zum Theil des Anbaues Europäischer Feldfrüchte fähig ist; es kann ferner keinem Zweifel unterliegen, dass es eigne beträchtliche Hülfsquellen besitzt, unter denen die ausserordentlich ergiebigen Fischereien, die weit ausgedehnten Wälder, die Kohlenlager und andere Mineralien obenan stehen. Das Vorkommen von Gold ist gewiss, doch legen wir hierauf nicht das Hauptgewicht, wenn es auch ohne Zweifel für jetzt dem Lande durch das Herbeiziehen von Einwanderern zum Vortheil gereicht. In der oben citirten Korrespondenz der ,,Times" heisst es mit Bezug hierauf: ,Wenn es sich herausstellt, dass ein ausgedehntes und reiches Goldfeld auf dem Festland des Britischen Gebietes existirt, und zu dieser Annahme ist aller, Grund vorhanden, so wird Vancouver-Insel ein vortheilhafter Platz für alle Arten des Handels, der Industrie und der Arbeit werden. Die Bevölkerung wird rasch wachsen von Canada, Australien, Süd-Amerika, den Atlantischen Staaten und sicher auch von Europa her. Geschieht diess, so wird der Kaufmann und Arbeiter Beschäftigung, der Landbauer einen vortheilhaften Markt für seine Produkte finden. Sollte das Gold plötzlich verschwinden, so wird doch die Insel aus dem der Einwanderung jetzt gegebenen Impuls Vortheil ziehen, denn sicher werden Viele, welche zum Goldgraben hierher kamen, bleiben, um den Boden zu kultiviren und anderweitige Geschäfte zu treiben. Geht so das gegenwärtige Fieber zu Ende, dann bietet die Insel dem Landmann, der sich mit einem anständigen Auskommen, mit vollen Speichern und einer wohlversehenen Speisekammer begnügt, der Zurückgezogen

River from Fort Hope to the Forks, in Copies or Extracts of Correspondence relative to the discovery of Gold in the Fraser's River District; Thomas Devine's Map of the West Part of Canada, Hudson's Bay and Indian Territory, drawn by order of the Honble Joseph Cauchon, Toronto 1857; Arrowsmith's British North America, London 1837; Arrowsmith's Aboriginal Map of North America, denoting the Bounderies of the Locations of various Indian tribes, 1857; Map of that part of Washington Territory lying West of the Cascade Mountains, to accompany the Report of Surveyor General, 1857, in Message from the President of the U. S. 34th Congress 3rd Session, Part V.; Lieut. Warren's Map of the Territory of the United States from the Mississippi to the Pacific Ocean, to accompany the Reports of the Explorations for a Railroad Route, 1857. Die in diesen Reports, Vol. I, pp. 458, 475 etc., enthaltenen Höhenangaben wurden bei Zeichnung des Terrains im Washington Terr. berücksichtigt. Für die Nomenklatur in Britisch-Columbia wurde Arrowsmith's Karte von Britisch-NordAmerika als maassgebend angenommen; für die Nomenklatur und die orographischen Verhältnisse von Vancouver-Insel wurde das Kärtchen im Journal der Londoner Gesellschaft benutzt, das von den Englischen Admiralitäts-Karten sehr abweicht, für die ganze übrige Kuste aber die Schreibart dieser letzteren mit möglichst wenig Übersetzung

beibehalten.

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heit liebt, nicht nach Reichthümern trachtet, aber sich hauptsächlich nach einem milden, angenehmen und gesunden Klima und nach einem anmuthigen Lande umsieht, Alles, was er wünscht." Dasselbe, was hier von VancouverInsel gesagt ist, lässt sich auch auf das Festland anwenden, sogar mit noch mehr Recht, da dieses dem Ackerbau ein weit grösseres Feld bietet, als die Insel. Von viel grösserer Bedeutung scheint uns aber die geographische Lage der Kolonie zu sein. Sie ist die einzige Britische Besitzung an der Ostküste des Grossen Oceans, auf dem sich gerade in unseren Tagen an allen Ecken und Enden ein neues reges Leben entwickelt. Sie schliesst sich dicht an die unglaublich schnell aufblühenden westlichen Staaten der Union an und ist der natürliche Weg des Englischen Handels vom Grossen Ocean dahin; sie liegt den dicht bevölkerten Hinter - Asiatischen Reichen China und Japan gegenüber, die eben jetzt ihre Thore dem Europäischen Handel erschliessen, und in gleicher Breite mit dem Russischen Gebiet am Amur, das sich mit Macht in den Vordergrund des Verkehrs am Grossen Ocean drängt. Ist Britisch-Columbia auch nicht so ausgedehnt wie diese Russische Besitzung und hat es auch nicht den Vortheil, sich

unmittelbar an das Mutterland anzulehnen, so steht es jener doch in klimatischer Beziehung weit voran, da seine Häfen das ganze Jahr hindurch eisfrei sind, und überdiess bildet es einen Theil des Reiches, welches die Herrschaft auf den Meeren in der Hand hat. Es muss von dem höchsten Interesse sein, den Wettlauf zu beobachten, den diese beiden jungen Kolonien während der nächsten Decennien auf der weiten Arena des Grossen Oceans vollbringen werden.

Vancouver-Insel ins Besondere hat die Natur auf den überseeischen Handel angewiesen, denn beschränkt in seinem Areal und nicht fähig, selbstständig eine dichte Bevölkerung zu ernähren, besitzt sie eine Reihe vortrefflicher Häfen, darunter den Esquimalt-Hafen an der Südspitze, dem an der Westküste von Nord-Amerika nur die Häfen von Acapulco und San Francisco gleich kommen, nebst einem reichen Vorrath von Kohlen und Schiffszimmerholz. Es gehört keine besondere Sehergabe dazu, um vorauszusagen, dass solche Vortheile unter den Händen der seefahrenden Nation par excellence nicht lange unbenutzt bleiben werden.

Geographische Notizen.

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Pfd. Sterl.

743,508

1,560,922 1,428,095 30,982 63,804 919 219

5,265,304 16,348,676 506,720

12,500 25,961,649

Die Eisenbahn von Smyrna nach Aidin. Nach den Angaben Englischer Zeitungen wird dieselbe, wenn sie fertig ist, 70 Englische (also etwa 15 Deutsche) Meilen lang sein und in drei Theile zerfallen. Der erste läuft von Smyrna bis an die Berge, welche die klassischen Thäler des Kranich- und Schwäne-reichen" Kaystros und des vielgewundenen Mäander scheiden; dann kommt der Tunnel durch diese Gebirgsmasse; die übrige Strecke steigt das Mäander-Thal bis Aidin hinauf. Zwischen den beiden Endpunkten der Bahn wird ein starker Verkehr, besonders in Früchten und Tabak, betrieben und in den geschäftsreichen Monaten langen täglich nicht weniger als 5000 Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1858, Heft XII.

Kameele aus dem Innern in Smyrna an. Diese Art Transit ist gegenwärtig sehr kostspielig, so zwar, dass der Transport einer Tonne (20 Ctr.) Tabak von Aidin her auf ungefähr 4 Schilling (2 fl. 24 kr.) zu stehen kommt, während er auf der Eisenbahn nur 4 Pence (?) kosten wird. Die Bahn wird 10- bis 12,000 Pfd. Sterl. per Meile zu bauen kosten; die orientalischen Bahnarbeiter schaffen willig, gehören allen Volksstämmen und Sprachen VorderAsiens an und es sind deren etwa 2400 fortwährend beschäftigt.

Dr. Albrecht Roscher's Reise nach Inner-Afrika. Von diesem Reisenden, über dessen Unternehmen wir früher ausführlich berichteten (Geogr. Mitth. 1858, Heft VIII, S. 344), haben wir die Nachricht seiner glücklichen Ankunft in Zanzibar erhalten und hoffen bald Näheres über seine Arbeiten und den Fortgang seines Unternehmens zu geben.

Mac Carthy's Reise nach Timbuktu. Wie wir aus verlässlicher Quelle erfahren, hat nunmehr Herr Mac Carthy, von dessen Unternehmen wir schon früher sprachen (Geogr. Mitth. 1858, Heft III, S. 114), vom Prinzen Napoleon eine Mission bekommen. Er soll von Algier nach Timbuktu und von dort nach St. Louis reisen und dann geradewegs nach Algier zurückkommen. Dazu giebt ihm das Ministerium von Algerien und den Kolonien eine Summe von 13,000 Fres.; augenscheinlich ist das nur vorläufig. Er hofft um Weihnachten in Algier zu sein, und man hegt grosse Erwartungen von seinem Unternehmen.

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Neueste Geographische Literatur.

EUROPA. Bücher.

1. Programm für die dritte Versammlung des internationalen Kongresses für Statistik. Wien, 1857.

2. Dr. Adolf Ficker: Die dritte Versammlung des internationalen Kongresses für Statistik zu Wien im September 1857. Wien, 1857.

3. Dr. M. Toeppen, Direktor des Gymnasiums zu Hohenstein: Historisch-komparative Geographie von Preussen. Mit einem Atlas in fünf Blättern. Gotha, Justus Perthes, 1858.

4. Prof. Karl Koristka: Studien über die Methoden und die Benützung hypsometrischer Arbeiten, nachgewiesen an den Niveauverhältnissen der Umgebungen von Prag. Ein neuer Beitrag zur Geodüsie und zur Orographie. Mit zwei Niveaukarten und mehreren Holzschnitten. Gotha, Justus Perthes, 1858.

5. Dr. G. H. Otto Volger: Untersuchungen über das Phänomen der Erdbeben in der Schreiz, seine Geschichte, seine Ausserungsweise, seinen Zusammenhang mit anderen Phänomenen und mit den petrographischen und geotektonischen Verhältnissen des Bodens, und seine Bedeutung für die Physiologie des Erdorganismus. Drei Theile mit 7 lithographirten Tafeln u. einer Karte. Gotha, Justus Perthes, 1858. 6. Dr. James Stark: Address to the Meteorol. Society of Scotland etc. Edinburgh, 1858.

7. Beskrivelse til kartet over den Norske Kyst, udgivet af Directionen for Norges Geographiske Opmaaling. Christiania, 1835-57. 18 Hefte.

8. Prof. Karl Witte: Alpinisches u. Trans- Alpinisches. Neun Vorträge. Mit einer Abbildung von San Marino. Berlin, W. Hertz, 1858. 9. Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1857. Nr. 385-407. Bern, 1857.

10. Dr. Renard: Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou. 1857. Nr. III und IV. Moscou, 1857.

11. Kaukasischer Kalender auf das Jahr 1858. Tiflis, 1857. (In Russischer Sprache.)

Aufsätze.

12. Freiherr v. Czoernig: Über die Ethnographie Österreichs. (Aus dem Dezemberheft des Jahrgangs 1857 der Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt.)

13. The Navigation of the Danube. (Nautical Magazine, April.) 14. Variation of the Compass, 1858, in the North and Baltic Seas. (Ebenda.)

15. Hauptbericht des Preussischen General-Konsulats zu London über die Handels- und Schifffahrtsverhältnisse von Gross-Britannien und speziell von London im Jahre 1857. (Preuss. Handels- Archiv, 1858, Nr. 15 und 16.)

16. V. A. Malte-Brun: Esquisse historique sur les grandes cartes topographiques de la France, et compte rendu particulier de la carte au 1:320.000 réduite au quart de la Grande Carte de l'Etat-Major. (Bulletin de la Soc. de Géogr. Mürz.)

17. Leymerie: Note sur le terrain de transition de la vallée de la Pique, Pyrénées de la Haute-Garonne. (Comptes rendus, 29. März.) 18. Lamont: Carte magnétique de l'Europe: détermination des constantes magnétiques dans le midi de la France et de l'Espagne. (Ebenda.)

Karten.

19. Atlas zur Historisch-komparativen Geographie von Preussen, von Dr. M. Toeppen. 5 Bl. im Mst. von 1:1.450.000. (Zu Nr. 3.) 20. Karl Koristka: Niveau-Karte der Stadt Prag nach neuen Nivellements. Mst. 1:14.400. Derselbe: Niveau-Karte der Umgebungen von Prag, nach neuen hypsometrischen Messungen. Mst. 1:144.000. (Zu Nr. 4.)

21. Dr. G. H. Otto Volger: Karte der hauptsächlichsten vier ErdErschütterungen, welche im Juli 1855, vom Visp-Thale ausgehend, das mittlere Europa betroffen haben. Mst. 1:3.700.000. (Zu Nr. 5.) 22. F. Handtke: Spezialkarte der Eisenbahnen Mittel-Europa's mit Angabe aller Eisenbahn-Stationen, Haupt-Kunststrassen, schiffbaren Flüsse und Kanüle, Dampfschiff-Routen und Stationen, Speditionsorte, Zoll- und Steuer-Amter, Bäder, der Grenzen des Zollvereins und der benachbarten Zollgebiete. Dresden, Rudolf Kuntze, 1858. 4 Bl. Mst. 1:1.300.000.

23. R. Haeberlin: Spezialkarte der Eisenbahnen Deutschlands und der angrenzenden Länder. Braunschweig, C. W. Ramdohr, 1858.

24. A. Stubba's Wandkarte der Königl. Preuss. Provinz Sachsen. Zweite verbesserte Auflage, gefertigt von Julius Franke. Leipzig, Ed. Kummer, 1858. Mst. 1:322.000.

25. Nowack: Karte vom Regierungs- Bezirk Bromberg. Berlin, C. Heymann, 1857. Mst. 1:300.000.

26. F. Böhm: Spezialkarte vom Regierungs-Bezirk Gumbinnen nach den neuesten und besten Materialien. Berlin, C. Heymann, 1858. Mst. 1:300.000.

27. A. von Wittich: Plan der Umgegend von Mainz. Mainz, V. v. Zabern, 1858. Mst. 1:25.000.

28. Neue Bearbeitungen zu Stieler's Hand-Atlas aus dem Jahre 1857. Drei kolorirte Karten in Kupferstich. Gotha, Justus Perthes. 29. Der Preussische Staat. Elf kolorirte Karten in Kupferstich. (Ergänzungen zu Stieler's Hand-Atlas). Zweite Auflage. Gotha, Justus Perthes, 1858.

30. Kaart i 1:120.000 sand Störrelse over Slesvigs Fastland og Als, efter krigsministerens Befaling recognosceret i Aarene 1851 til 1854 af Officerer af Armeen paa Grundlage af Videnskabernes Selskabs Opmaalinger. Bearbejdet og udgivet ved Generalstaben. 1857. Bl. II, IV, V und VI.

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31. J. M. Ziegler: Karte des Kantons Zürich. Mst. 1:125.000. Winterthur, J. Wurster, 1858.

32. Karte des Kantons Zürich für den Schul- und Handgebrauch. Mst. 1:250.000. Winterthur. J. Wurster.

33. Rudolf Gross: Karte des Züricher See's mit seinen Umgebungen. Nach den topographischen Karten der Kantone Zürich und St. Gallen. Mst. 1:80.000. Zürich, Schabelitz.

34. C. G. Rücker: General-Karte von Lirland. Nach den vollständigsten astronomisch-trigonometrischen Ortsbestimmungen und den speziellen Landesvermessungen. Zweite Auflage. Dorpat, E. J. Karow, 1857. Mst. 1:616.000.

35. Major Vibe: Norwegische Küstenkarten. 21 Bl. 1835-1858. 36. Kapitän S. C. Gjessing: Kart over Bratsbergs-Amt. Südlicher Theil. 1857. Mst. 1:200.000.

37. Englische Admiralitäts-Karten:

a) Mediterranean Sea. 1852. Corrected to 1857. Variation Curves in 1857. Mst. 1:3.976.000. Mit Spezialkarten von Gibraltar, dem Hafen von Malta und der Rhede von Corfu.

b) England, East Coast. Approaches to Harwich, surv. by Capt. Bullock and Lieut. Burstal 1847. Corrections to 1856. Mst. 1:48.000. c) England, South Coast. Tor Bay, surv. by Capt. Sheringham 1852. Publ. Sept. 1857. Mst. 1:18.000.

d) A Survey of the Islands of Guernsey, Sercq, and Herm, with the surrounding dangers, by Capt. Martin White 1822. Corrected to 1857. Mst. 1:37.400.

e) Scotland, West Coast. Northern Part of the Sound of Raasay and Inner Sound, surv. under the direction of Capt. H. C. Otter 1850. Publ. March 1857. Mst. 1:24.300.

f) Scotland, West Coast. Inner Channel, Sound of Seil to the Sound of Mull, surv. by Capt. Robinson and Comr. Bedford 1855 Corrections to 1857. Mst. 1:24.000.

g) Scotland, West Coast. Sound of Mull, sure, by Capt. Otter and Comr. Bedford 1851-56. Corrected to 1857. Mst. 1:50.000. h). Ireland, South Coast. Kenmare River, surv. by Comr. Church 1854. Publ. July 1857. Mst. 1:56.000. Mit vier Plänen einzelner Häfen im Mst. von 1:28.000.

i) The Banks of Soundings to the Westward of the British Islands, surv. by Capt. Vidal 1830 and 1831. Corrected to 1857. Mst. 1:2.647.000.

[1. Die Vortrefflichkeit des Programms, welches für den Statistischen Kongress zu Wien von der Vorbereitungs-Kommission ausgearbeitet wurde, ist so allgemein anerkannt und von kompetenten Beurtheilern so eingehend besprochen worden '), dass es überflüssig sein würde, noch Weiteres hinzuzufügen. Jede der sechs Sektionen (Mortalitätsund Kranken - Statistik; Justiz- und Administrativ - Statistik; FinanzStatistik; Industrie-Statistik; Statistik des öffentlichen Unterrichts; Verhältniss der Statistik zu den Naturwissenschaften, Anwendung der Kartographie und der Graphik überhaupt auf die Zwecke der Statistik und Ethnographische Statistik) hat ausser den speziellen Formularien mehr oder minder ausführliche Berichte über Zweck und Behandlung des betreffenden Zweiges der Statistik geliefert, die eine höchst interessante Übersicht des ganzen weiten Gebietes der Statistik gewähren.

!) S. u. A. Deutsche Vierteljahrsschrift, Bd. 80.

Ganz besonders möchten wir auf die Berichte des Freiherrn v. Czoernig über die Statistik der Vertheilung des Grundeigenthums, über Industrie- und Ethnographische Statistik und auf Feldmarschall-Lieutenants von Hauslab Bericht über Anwendung der Kartographie und Graphik auf die Zwecke der Statistik aufmerksam machen.

2. Eine sehr gute Einsicht in die gesammte Thätigkeit des Statistischen Kongresses zu Wien giebt die Arbeit von Dr. A. Ficker, der als Sekretär der Versammlung fungirte. Nach einer kurzen Einleitung über Entstehung und Aufgabe der Kongresse, worin besonders der of fizielle Charakter derselben hervorgehoben wird, finden wir einen Abriss der Thätigkeit der Vorbereitungs-Kommission, eine Besprechung der Vorlagen der Behörden an die Versammlung, ein Verzeichniss der Delegirten der fremden Regierungen und der sonstigen Mitglieder, die Eröffnungsrede des K. K. Handels-Ministers, Auszüge aus den Berichten der fremden Delegirten über die Einrichtungen und Leistungen der of fiziellen Statistik in den von ihnen repräsentirten Staaten, eine kurze Darstellung der Verhandlungen der einzelnen Sektionen, eine Reihe von Anträgen, welche im Kongresse gestellt wurden, und die Verhandlungen darüber, endlich einige Worte über die Festlichkeiten und Ehrenbezeigungen, welche während des Kongresses vorkamen.

3, 19. Direktor Toeppen's Werk, das grössten Theils auf zahlreichen, noch nie veröffentlichten, archivalischen Urkunden beruht, ist eine ausserordentlich fleissig ausgearbeitete, höchst detaillirte historische Geographie der Provinz Preussen und giebt möglichst vollständige Nachweise über die jedesmaligen Landesgrenzen, die kirchlichen, administrativen und sonstigen Eintheilungen, die Lage, Geschichte und Bedeutung der Ortschaften, die Umwandlungen der Bodengestalt u. s. w. in allen einzelnen Perioden der Geschichte des Landes von der heidnischen Zeit an bis zur Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts. Was im Texte (398 SS.) mit allen speziellen Nachweisen begründet ist, wird auf den fünf Karten des zugehörigen Atlas auf leichte, übersichtliche Weise zur Anschauung gebracht. Diese Karten stellen Preussen vor den Zeiten der Ordensherrschaft (vor 1230); zur Zeit derselben (1230-1525); in der Periode vom Untergang derselben bis zur ersten Theilung Polens (1525—1772); von dieser bis zum Tilsiter Frieden (1772-1807), und in seinen jetzigen politisch-geographischen Verhältnissen dar. Durch den angewandten grossen Maassstab, das einfache, zweckmässige Kolorit und dadurch, dass die Territorialveränderungen auf fünf verschiedene Blätter vertheilt wurden, ist eine Klarheit und Übersichtlichkeit erzielt worden, die man bei so reichem Detail auf historischen Karten nur zu häufig vermisst.

4, 20. Prof. Kořistka, der seit 1850 eine grosse Reihe hypsometrischer Arbeiten in den nordöstlichen Alpen, dem Böhmisch-Mährischen Hochplateau, den Sudeten und westlichen Ausläufern der Karpathen ausgeführt hat und im Jahre 1856 auf die Einladung der naturwissenschaftlichen Sektion des Böhmischen Landes-Museums solche Höhenmessungen auch in Prag und dessen Umgebung, auf einem Flächenraum von 31 Quadrat-Meilen, anstellte, giebt in dem obigen Werke die vollständigen Resultate dieser letzteren Arbeit und benutzt diese Gelegenheit, um seine bisherigen Erfahrungen über Höhenmessungen überhaupt der Öffentlichkeit zu übergeben. Der erste Abschnitt ist eine gründliche kritische und höchst wissenschaftliche Beschreibung der geodätischen Operationen, Instrumente und Berechnungsmethoden, die besonders den Zweck hat,,,jenen Geodäten und Naturforschern, welche derartige Messungen in einem grösseren Gebiete in möglichst grosser Zahl ohne viele. Kosten und doch mit hinlänglicher Genauigkeit ausführen wollen, manche unnöthige Zeit raubende und kostspielige Arbeit zu ersparen". Der Verfasser weist dabei die Benutzung seiner Methoden und Instrumente speziell an seinen hypsometrischen Arbeiten in und um Prag nach. Im zweiten Abschnitt bespricht er die Darstellungsmethoden der Höhenverhältnisse und den Entwurf von Niveaukarten und versucht, die Beziehungen nachzuweisen, in welchen derartige Messungen mit wichtigen Fragen der Orographie, der Geologie, der Pflanzengeographie und der gesammten Landeskultur stehen. Als Beispiel für eine gute Darstellung der Niveau-Verhältnisse giebt er zwei Karten bei, einen Plan von Prag und eine Karte der Umgegend dieser Stadt bis Schlan, Beraun, Zwanowic und Alt-Lysa. Auf der ersteren sind die Horizontalen von 6 zu 6 Fuss, auf der letzteren von 60 zu 60 Fuss ausgezogen und die grösseren Abstände durch verschiedene Nüancen derselben Farbe hervorgehoben, wodurch eine höchst anschauliche und doch ungemein detaillirte Darstellung erzielt wurde. Die zu Grunde liegenden Höhenbestimmungen betragen 1214 an der Zahl, wovon 540 trigonometrische, 574 Nivellements- und 100 barometrische Bestimmungen. Unter diesen Messungen sind bloss 172 solche, welche von anderen und früheren Geometern gemacht und von dem Verfasser auf die Seehöhe reducirt wurden, alle anderen Bestimmungen sind neu.,,Rechnet man die Tage, an

denen Messungen vorgenommen wurden, so betragen dieselben nicht viel mehr als 30 oder einen Monat, woraus zu ersehen ist, dass man mit Hülfe dieser Methoden in verhältnissmässig sehr kurzer Zeit eine ziemlich grosse Anzahl von Messungen in einem bedeutenden zusammenhängenden Gebiete ausführen und so die Höhen- oder Niveauverhältnisse desselben durchforschen kann. Die Kosten einer solchen Operation sind unbedeutend im Verhältniss zu anderen geodätischen Operationen, da man weder kostspielige Signalisirungen, noch eine grosse Zahl von Gehülfen nöthig hat. Dabei ist die Genauigkeit derselben für ihren Zweck noch vollkommen hinreichend."

5, 21. Da Dr. Volger seine Ansichten über die Ursachen der Erdbeben und ihren Zusammenhang mit meteorologischen Vorgängen und geognostischen Verhältnissen früher in den ,,Geogr. Mittheilungen" (Jahrgang 1856, SS. 85-102, Tafel 6 und 7) entwickelt hat, so können wir uns damit begnügen, jetzt einfach den Inhalt des Werkes anzugeben, in welchem er diese Ansichten in grösserem Umfange begründet und weiter ausführt. Der erste Band ist eine ungemein reichhaltige Sammlung aller aufgezeichneten Beobachtungen über Erschütterungen des Bodens, welche in irgend einem Theile der Schweiz von 562 bis 1854 wahrgenommen worden, mit genauer Angabe aller Quellen, aus welchen dieselben geschöpft sind. In der Einleitung weist der Verfasser aus diesem Material nach, dass es gewisse habituelle sismische Stossgebiete in der Schweiz giebt, d. h. gewisse Gegenden, welche gleichsam habituell in ihrem Schoosse Erdbeben erzeugen, und dass diese Phänomene eine deutlich ausgesprochene Periodicität zeigen, indem sie unter dem regelnden Einfluss der nämlichen kosmischen Verhältnisse stehen, welche Licht und Dunkelheit, Wärme und Kälte, Regen und Schnee, Reichthum und Armuth der Quellen gesetzmässig auf der Erdoberfläche abwechseln lassen. Diese Periodicität in ihrem jährlichen, vierteljährigen, täglichen und stündlichen Verlauf für die ganze Schweiz sowohl wie für einzelne Lokalitäten wird in einer Reihe von Kurven auf sieben lithographirten Tafeln veranschaulicht. Der zweite Band enthält eine ausführliche Darstellung der petrographischen und geotektonischen Verhältnisse des Kantons Wallis, eines der hauptsächlichsten sismischen Stossgebiete der Schweiz, nebst zwei kleinen Kartenskizzen des Kantons. In der ersten Hälfte des dritten Bandes werden sehr speziell die Erdbeben des Jahres 1855 in Wallis dargestellt und durch eine Karte erläutert, welche ihre Ausdehnung, Richtung und Stärke zur Anschauung bringt. In der zweiten Hälfte dieses Bandes endlich werden die Folgerungen aus dem gewonnenen Material in Bezug auf die Entstehungsursachen und den Zusammenhang der Erdbeben mit anderen Phänomenen gemäss der Theorie des Verfassers gezogen, so wie die Erscheinungen selbst einer eingehenden Behandlung unterworfen.

6. In der Versammlung der Meteorologischen Gesellschaft von Schottland am 13. Januar 1858 berichtete Dr. Stark über die allgemeineren Resultate, die sich aus den meteorologischen Beobachtungen, die in den Jahren 1856 und 1857 an 48 Stationen Schottlands regelmässig angestellt wurden, ziehen lassen. Er zeigte, dass die Stürme wahrscheinlich durch den Vorübergang eines grossen atmosphärischen Wellenthales, ausgedrückt durch den niedrigen Barometerstand, bestimmt sind, dass sich dieses Wellenthal in Schottland meist in einer Linie von NO. nach SW. erstreckt und mit grosser Schnelligkeit von NW. nach SO. vorrückt, dass sich hieraus auch die Drehung des Windes auf eine einfachere Weise erklären lasse, als es Dove gethan hat, und dass die Stürme in Schottland zu bestimmten Perioden wiederkehren. So wies er nach, dass seit 1842 fast in jedem Jahre ein heftiger Sturm um den 7. Februar und zwischen dem 19. und 23. November Statt gefunden hat, wobei er auch hervorhob, dass das atmosphärische Wellenthal bei Stürmen einen scharfen Winkel nach unten bildet, während der Wellenberg mehr abgerundet ist, also umgekehrt wie bei den Wasserwellen. Aus der beigegebenen graphischen Darstellung des Barometerstandes während der Stürme vom 7. Februar 1856 und 23. Nov. 1857 ist diess deutlich zu ersehen. In Bezug auf die Temperatur-Beobachtungen ergab sich aus sämmtlichen Ablesungen im Jahre 1856 als mittlere Jahreswärme für ganz Schottland 46,1° F., der kälteste Monat war Januar (35° F.), der wärmste August (57,8° F.). Auffallende Unterschiede zeigten sich in der Abnahme der Temperatur nach Norden zu in den verschiedenen Theilen Schottlands. Die Temperatur-Beobachtungen an der Westküste in tiefem Wasser ergaben das unerwartete Resultat, dass die Wärme des Meereswassers fast ganz gleichen Schritt hält mit der der Atmosphäre, selbst in ihrem täglichen Wechsel, und dass sie durch keinen Influx von warmen Wasser mittelst des GolfStroms beeinflusst wird. Dr. Stark ist der Meinung, dass sich der GolfStrom nur bis 43° N. Br. verfolgen lasse und dass er von da an südöstlich um die Azoren herum sich ausbreite, wogegen eine von ihm

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