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ruhenden Schiene, über welche aus zwei Satteltaschen und zwei kleinen Rädern gebildete Wagen leicht dahinrollen. Wie beim Saumtiere hat man nur dafür zu sorgen, daß das Gewicht der Satteltaschen ein ungefähr gleiches sei, damit die Taschen nicht gegen die Pfosten anstoßen. Daß die vor die Sattelwagen gespannten Tiere auf diese Weise eine viel größere Last zu ziehen vermögen, als sie auf ihrem Rücken tragen würden, leuchtet ein; andererseits soll eine solche einschienige Bahn erheblich wohlfeiler zu stehen kommen als eine Kunststraße, deren Reibungswiderstand dazu ein viel größerer sein würde.

richshafen und Romanshorn. Diese vermögen indessen nur je zwölf Wagen mit einemmal zu befördern; auch bietet der fortwährend wechselnde Wasserstand große Schwierigkeitenes müssen die Wagen durch hydraulischen Druck gehoben, bezie hungsweise gesenkt werden, welche die Brauchbarkeit der Überfahrtsboote beeinträchtigen. Trotzdem wächst die Zahl derselben fortwährend. Bei weitem das großartigste Fährboot ist der Dampfer „Solano“, welcher ganze Eisenbahnzüge nebst Lokomotive über die Sakramentobucht befördert und den nach und von San Francisco bestimmten Reisenden und Gütern das sehr umständliche und kostspielige Umsteigen, beziehungsweise Umladen erspart. Eigenartiger und vielseitiger ist die Der „Solano" ist 129 m lang und 35 m Telpherage oder Ferntragebahn des kürzbreit. Sein Gehalt beträgt 3600 Tonnenlich verstorbenen Professors Fleming Jenund er wird von zwei Schaufelrad-Ma- | kin. Auf den ersten Blick meint man, schinen von zusammen 4000 Pferdekräften getrieben. Das Deck trägt vier Geleise, welche zwei Lokomotiven und achtundvierzig Güterwagen oder vierundzwanzig Personenwagen aufzunehmen vermögen. Der „Solano“ besit vier durch Dampfkraft | bewegte Steuerruder. Wegen der Ebbe und Flut und des infolgedessen wechseln den Wasserstandes sind auch hier hydraulische Vorrichtungen zum Verladen und Abladen der Züge erforderlich gewesen.

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Es erübrigen nur noch die in der aller lezten Zeit gemachten Versuche, auf dem Boden ruhende oder schwebende Schienen verschiedenen neuen Zwecken anzupassen und damit den Wirkungskreis der Eisenbahnen zu erweitern. Hier begegnen wir zunächst der einschienigen Bahn von Lartigue und der sogenannten Telpherage von Fleming Jenkin.

Lartigues Feldbahn ist die Verkörperung des Gedankens, den Rücken des Saumtieres durch die Schiene zu ersehen, und zwar handelte es sich zunächst für den Erfinder darum, die Ausbeutung der algierischen Alfafelder zu erleichtern. Sie besteht aus einer auf kurzen Trägern

eine Telegraphenlinie vor sich zu haben, und die Jenkinsche Bahn hat auch thatsächlich mit dem Telegraphen eine wichtige Eigenschaft gemein. Wenn sie auch nicht steile Abhänge hinaufklimmen kann, so bekümmert sie sich wenigstens um kleinere Bodenerhebungen und Bodensenkungen nicht: es werden einfach kürzere oder längere Stangen in die Erde gerammt. Dagegen sind die einzelnen Wagen nicht so tragfähig wie bei Lartigue und den sonstigen Drahtseilbahnen. Die Last muß mehr zerteilt werden, was indessen in vielen Fällen wenig auf sich hat, zumal sich die Züge in sehr kurzen Abständen folgen dürfen und ein einzelner Elektromotor eine Reihe von Wägelchen zu schlep= pen vermag. Die elektrische Kraft, welche die Wägelchen treibt, wird in der Nähe der Bahn erzeugt und durch den Draht selbst auf den Elektromotor übertragen. Ein von Ayrton und Perry erfundener kunstreicher Apparat bewirkt es, daß die Züge stets unter Kontrolle stehen und sich nicht etwa einholen können. Wagt sich einer zu sehr vor, so merkt man es auf der Station sofort und schneidet ihm den Lebensfaden, das heißt den elektrischen Strom, so lange ab, bis er seinen Weg fortseßen darf.

Die Telpheragebahn bedarf keiner Bodenerwerbung, sie geht über alle Hin dernisse hinweg und stört keinen Menschen. Der Erfinder hat hauptsächlich Kolonialländer im Auge gehabt, wo die Anlegung von Straßen oder eigentlichen Eisenbah nen auf unüberwindliche Hindernisse stoßen würde, und die Sache verdient deshalb auch bei uns Beachtung. Die erste Anwendung der Telpherage erfolgte indessen in England, und zwar auf einer Cement fabrik, die den benötigten Thon auf dem Luftwege herbeischafft und ihre Erzeugnisse in derselben Weise zum nächsten Fluß befördert.

Unsere Schlußzeilen seien einem ganz ungewöhnlichen Unternehmen gewidmet, dessen Ausführbarkeit nach dem Urteil der sachverständigsten Leute keinem Zwei fel unterliegt, und es wird Eads, dem Amerika die erste Brücke über den Mississippi und die Regulierung des unteren Laufes dieses gewaltigen Flusses verdankt, sicherlich dereinst seine Schiffsbahn durchführen.

Der Gedanke ist freilich kein ganz neuer. Wir besigen bereits in Westpreußen eine Anlage zur Beförderung von Flußkähnen über einen Bergrücken, also eine Schiffs bahn im kleinen. Hier gilt es aber, die größten Seefahrzeuge bis zu einem Gewicht von 5000 Tonnen etwa 250 km weit übers Land zu schaffen und die dem nassen Element sanft Enthobenen diesem ebenso sanft wieder zu übergeben. Als Schauplah seiner Großthat hat Eads die Landenge von Tehuantepec im Lande Meriko auserkoren, die zwar breiter ist als die Panama-Landenge, an der v. Lesseps seine Künste versucht, dafür aber viel nördlicher liegt. Eads' Schiffsbahn kürzt somit dem Panamakanal gegenüber den Weg nach dem nördlichen Stillen Meere bedeutend ab, wozu kommt, daß die Amerikaner aus Mißgunst gegen das französische PanamaUnternehmen die Tehuantepec-Linie vorziehen würden, deren Ausführung nur

noch von der Gewährung einer Zinsgarantie abhängt.

Wie gedenkt Eads die mächtigsten Schiffe aus dem Wasser auf seinen Riesenwagen. zu heben und von demselben wieder abzubringen? Nun, lediglich durch bekannte und bewährte Mittel. Täglich geschieht es in Seehäfen, daß einem Schiff ein anderes Fahrzeug, ein sogenanntes schwimmendes Dock, untergeschoben wird, dessen Doppelwände vorher mit Wasser gefüllt wurden, damit es entsprechend tief sich senke. Nachdem das zu hebende Schiff abgesteift worden, pumpt man das Wasser aus dem Dock, und dieses erscheint nebst seiner Last wieder an der Oberfläche. Bei Eads trägt aber der Boden des Docks mehrere Schienenpaare sowie einen dreihundertsechzigräderigen Wagen, und dieser wiederum eine große Zahl auf Federn ruhender Stüßen, welche den gehobenen Schiffskörper derart umklammern, daß er mindestens ebenso sanft gebettet ist wie auf den Meereswogen.

Dem Wagen werden, sobald das Dock mit den Landschienen verbunden ist, drei Doppellokomotiven, das heißt Lokomotiven mit zwei Kesseln und vier Cylindern, vorgespannt, und der Zug setzt sich mit einer auf sechzehn Kilometer in der Stunde berechneten Geschwindigkeit in Bewegung, so daß die Reise fünfzehn bis sechzehn Stunden in Anspruch nimmt.

Im Interesse der Technik wie des Weltverkehrs wäre es sicherlich zu wünschen, daß Eads sehr bald in den Stand gesezt würde, sein großartiges Projekt auszuführen. Von der Lösung dieser Aufgabe hängt es vielleicht ab, ob wir auf dem von Lesseps betretenen sehr kostspieligen Wege weiter wandeln oder von jeder Durchstechung von Landengen absehen und, als Seitenstück zu der Überführung von Eisenbahnzügen über Meeresarme mittels Riesenfähren, künftig die Schiene auch der Schiffahrt dienstbar machen.

Monatshefte, LXII. 367.

April 1887.

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duard v. Hartmann sagt ein mal in der Philosophie des Unbewußten, mit großem Unrecht werde die Abnahme des Mordes, die Verminderung des Raubes und ähnlicher Gewaltthaten auf eine Besserung der Menschen zurückgeführt, während doch lediglich der Grund dieser Erschei= nung darin gefunden werden müsse, daß die bessere Organisation des Staates und die sorgfältigere Ausübung des Sicher heitsschußes die Begehung solch schwerer | Missethaten nicht mehr so leicht ermögliche, wie dies in Zeiten unentwickelter staatlicher Zustände der Fall war. Kant war bekanntlich anderer Ansicht; der Kö-| nigsberger Weise meinte, daß wir zwar nicht in einem Zeitalter der Sittlichkeit, wohl aber in einer Ära der Sittigung leben, und schrieb die Verminderung der schwersten Verbrechen gerade der Besserung der Menschheit zu, welche der Philosoph des Unbewußten anzuerkennen sich aufs stärkste weigert. Den realen Verhältnissen scheint aber die Hartmannsche Erklärung weit mehr gerecht zu werden. als die Kantsche, wenn schon die absolute Starrheit der von Hartmann beliebten Formulierung der Richtigkeit ihres Gedankeninhalts etwas Eintrag thut. In der That, die verbrecherischen Triebe der Menschheit sind dieselben wie früher, sie haben sich an sich nicht geändert, sondern nur die Form ist eine andere geworden, in welcher sie die Gesellschaft und ihre

|

|

| Rechtsgüter antasten.
Rechtsgüter antasten. Jene strafbaren
Neigungen, welche in den alten Zeiten
die schrecklichen Verbrechen hervorriefen,
von denen uns die Religions- und Ge-
schichtsurkunden erzählen, fie existieren
heute noch so wie ehedem, und nur darin
ist eine Änderung eingetreten, daß sie,
dank der Konsolidierung der Staatsge-
walt, dank der kräftigen Handhabung des
Schußes, nicht in der offenen Weise ihre
Befriedigung anstreben können wie früher,
sondern die versteckten und heimlichen
| Schleichwege des Lebens wählen müssen.
Das große Geseß der Umbildung der
Formen gilt nicht nur für die Welt der
Organismen, es findet auch in der Welt
der Verbrechen Anwendung. Das Leben
der Völker gleicht dem Leben des einzel-
nen Menschen; wie dieser eine Kindheit,
ein Jünglings-, Mannes- und Greisen-
alter besigt, so lassen sich auch bei dem
zum großen socialen Körper organisierten
Kollektivwesen die gleichen Perioden unter-
scheiden. Die verbrecherische Triebkraft
äußert sich aber bei dem Individuum in
den verschiedenen Lebensperioden in ver-
schiedener Weise, ein Punkt, auf welchen
zuerst die Aufmerksamkeit gelenkt zu haben,
das große Verdienst jenes erhabenen Gei-
stes ist, der für die Gesellschaftswissen-
schaft eine neue Ära inaugurierte, Adolphe
Quetelets. Einen ähnlichen Vorgang zeigt
uns ein Blick in die verbrecherische Thä-
tigkeit eines Volkes auf den verschiedenen
Stufen seiner Entwickelung. Die über-

schäumende Naturkraft des jugendlichen

Damen richtete, die wegen dieses Ver

Volkes begünstigt alle gewaltsamen Ver- | brechens angeklagt wurden. Es hing dies,

brechen, während das heimliche und ebenso das raffiniertere Delikt auf diesem Stadium der Kulturentwickelung unbekannt ist, und damit hängt auch die tiefe Verachtung zusammen, welche dem heimlichen Verbrecher entgegengebracht wird, wäh- | rend sie dem Missethäter, der offen dem Geseze Hohn spricht, durchaus nicht in diesem Grade zu teil wird. Die mosaische Gesetzgebung zeigt uns diesen Zustand ebenso wie die anderen orientalischen Gejezbücher, in Hellas und Rom begegnet uns die Erscheinung nicht minder deutlich wie in den Gesetzbüchern der germanischen Völkerschaften, welche zu Beginn der christlichen Ära entstanden sind. Gewaltsame Verlegung des menschlichen Lebens, der Freiheit und Ehre in unendlicher Verschiedenheit sind die Verbrechen dieser Zeit. Im Laufe der Entwickelung nimmt die Volkskraft ab, der Kraftüberschuß macht sich auf anderen Gebieten geltend, Staat und Gesez erstarken und hindern die offene Verlegung der Gesellschaft, und dem entsprechen auch die Verbrechensformen. An Stelle der offenen Gewalt ist die Heimlichkeit und Arglist getreten, das Raffinement hat die Äußerung des Naturtriebes ersezt, und je mehr ein Volk sich der Periode des Greisenalters nähert, um so mehr tritt gerade dieser Punkt als charakteristisches Merkmal hervor. Naturgemäß ist die Summe des Wissens, welche ein Volk in geistiger und technischer Hinsicht besigt, auch für die Verbrechensformen maßgebend. Die Bekanntschaft mit neueren Natur- und Kunststoffen bringt stets auch neue Verbrechenstypen hervor, eine Erscheinung, die sich durch alle Blätter der Geschichte hindurch verfolgen läßt. Als die orientalischen Gifte und das Geheimnis ihrer Anwendung in Rom befannt wurden, nahm der Giftmord, namentlich der von Frauen begangene, ganz ungemein zu, und Livius hat uns einen sehr interessanten Bericht über einen weiblichen Monstreproz überliefert, welcher sich gegen eine Menge vornehmer römischer

ebenso im Mittelalter, wo gleichfalls die Giftmischerei seitens der Frauen mit großer Vorliebe betrieben wurde, mit dem Unfug der Liebestränke zusammen, ein Gebrauch, der aus dem Orient stammt, aber auch in Westeuropa selbst heute noch zuweilen vorkommt und uns dann einen Blick in einen geradezu unergründlichen Abgrund geistiger Verwahrlosung eröffnet. Seit den Kreuzzügen und dem Aufkommen eines regeren Verkehrs mit dem Orient, namentlich der Levante, wurde man auch in Deutschland mit den Mysterien der Liebestränke und Giftmischerei genauer bekannt, und daß dieselben ein nicht unempfängliches Publikum fanden, beweisen sowohl die Strafvorschriften der mittelalterlichen Geseze, wie die Äußerungen der Schriftsteller. Besonders in Italien blühte jenes Verbrechen üppig, und es ist ja bekannt, mit welcher Virtuosität Alexander VI. Borgia die Giftmischerei verstand, wie er in dieser Kunst viel= leicht nur von seinem Sohne Cäsar übertroffen wurde; es ist ebenso bekannt, daß diese abscheuliche Pest der Renaissanceperiode durch Katharina von Medici und ihre italienischen Banditen nach Frankreich importiert wurde und dort zu Verbrechen Veranlassung gab, was seitens der französischen Romanciers dann in fabelhafter Weise entstellt wurde. Die Einführung und Verbreitung der Weltverkehrsträger, sowohl der Vermittler des körperlichen wie des geistigen Transports, schafft dem vandalistischen Zerstörungstrieb neue Verbrechensformen. Während ehedem Dämme, Brücken, Schleußen und Gebäude die Gegenstände bildeten, an welchen der unbezähmte Vandalismus seine Wut und seinen Haß ausließ, sind es heute die Eisenbahnen, Telegraphen und wo sie bereits eingeführt sind auch die Telephonanstalten in erster Linie, gegen welche sich die Zerstörungswut richtet. Mit der Einführung des Telegraphenbetriebes in Kabul begann eine wahre Manie der Eingeborenen, die Anlagen

auf jede Weise zu zerstören und zu vernichten; vorher hatten sie ihre besondere Liebhaberei daran gehabt, an den Gärten und Feldern der europäischen Beamten allen möglichen Schaden anzurichten, nunmehr richtete sich der vandalistische Trieb gegen die Telegraphenstangen und Telegraphendrähte, und man konnte nur dadurch die gedeihliche Entwickelung des Betriebes sichern, daß man jeden Übelthäter, dessen man habhaft wurde, an der beschädigten Stange kurzer Hand auf knüpfte. Nachdem dies einige hundertmal geschehen war, hatten die Telegraphen Ruhe. Jede Erfindung und jede Entdeckung wird von der verbrecherischen Triebkraft zur Äußerungsform schon gewählt, bevor noch ihre Nußbarmachung für die gedeihliche Entwickelung der Mensch heit erfolgt ist. Man könnte mit Ovid sagen: es treibt der Geist, den alten Stoff in neue Formen zu kleiden. Es vergeht keine Periode in der Geschichte eines Volfes, in welcher nicht neue Verbrechensformen auftauchen, in welcher nicht mit Hilfe der erreichten Kenntnisse und Fähig keiten der verbrecherische Gedanke die Gesetze zu umgehen versucht.

die Naturalwirtschaft kultivierenden Agrikulturvolke möglich; erst wenn der Gewerbefleiß sich so weit entwickelt hat, daß das Volk in die Ära des Manufakturstaates übergegangen ist, erst wenn im Gefolge eines regen Imports und Exports, einer entwickelten Geld- und Kreditwirtschaft, eines ausgebildeten Verkehrswesens, einer bis in die kleinsten Details durchgeführten Arbeitsteilung die Periode des Handelsvolkes begonnen hat, erst wenn die Verzweigungen und Verästelungen des Wirtschaftslebens so zahlreich gegliedert sind, daß die ganze Entwickelung einem Neße mit unzähligen Maschen gleicht, bei dem die Zerstörung einer einzigen sofort auf das Ganze störend wirkt, erst dann sind die raffinierten Arten der Vermögensverletzung möglich, die Feinheiten des Schwindels und Betrugs, der Ausbentung und Übervorteilung der weniger Raffinierten und Gewißigten. Im Agrikulturstaate bethätigt der Dieb seinen Diebessinn durch die Wegnahme von Feldoder Gartenfrüchten oder von Produkten der Viehzucht, im hochentwickelten Handelsstaate wird unter fingierten Vorstellungen die schwindelhafte Kreditverschaffung Von nicht geringerer Bedeutung als betrieben, welche mit einiger Geschicklichdie bisher erwähnten Momente sind die keit auch heute noch nicht zu den größten allgemeinen Erwerbs- und Wirtschafts- Schwierigkeiten gehört. Bankerott und verhältnisse eines Volkes für die Verbre- Gründungsschwindel sind im Agrikulturchensformen. Steht ein Volk noch auf staate nicht möglich, sondern nur bei dem der Stufe des nomadisierenden Jagd-, Handelsvolke, und der Börsenschwindler, Hirten- und Fischervolkes, so sind die welcher sich durch Verbreitung allarmieFormen seiner verbrecherischen Thätigkeit render falscher Gerüchte in einer Stunde ganz wesentlich von denen verschieden, Hunderttausende verschafft und dadurch welche es wählt, wenn es in die Periode die ehrenwertesten Leute an den Betteldes seßhaften Agrikulturvolkes eingetreten stab bringt, ist auch keine Figur, welche ist. Wiederum weichen die Verbrechens- auf den primitiven Entwickelungsstadien formen dieser Periode bedeutsam von den- der menschlichen Gesellschaft vorkommt. jenigen ab, in welche das Agrikultur-Manu- In dem cäsarischen Rom, welches ja so faktur-Handelsvolk seine verbrecherischen | vielerlei Ähnlichkeitspunkte mit dem Leben Thaten einkleidet. Auf der Entwickelungs- | unserer Zeit aufwies, wurde das Natio= stufe des Nomadenvolkes können bei Vermögensverlegungen nur die primitivsten Formen vorkommen, also insbesondere die Urform aller, der Diebstahl und die Unterschlagung. Die feineren Formen derselben sind noch nicht einmal bei dem zumeist

nalvermögen durch den Bau- und Getreideschwindel auf das tiefste geschädigt, nach dem Dreißigjährigen Kriege feiern die Tulpenspekulanten mit dem Tulpenbörsenschwindel ihre Orgien, John Law stürzte Frankreich durch den Papierschwindel an

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