Daniel Kehlmanns "Die Vermessung der Welt"--ein historischer Roman?: eine Einordnung

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GRIN Verlag, 2006 - 50 Seiten
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Didaktik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, Veranstaltung: Proseminar, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Daniel Kehlmann hat mit seinem Roman "Die Vermessung der Welt" einen Bestseller veroffentlicht, der - ungewohnlicherweise - auch bei der deutschen Literaturkritik Anklang fand und teilweise uberschwanglich gelobt worden ist. Neben der biografischen Darstellung von Carl Friedruch Gau und Alexander von Humboldt liegt der Wert von Kehlmanns Roman in der Illustration der Zeitumstande: der Strapazen, die eine Expedition wie die von Humboldt mit sich brachte, vor allem aber auch die - wenn auch lakonische - Schilderung der politischen Umbruche im Europa der Sattelzeit und Restauration. Mithilfe dieser Themen gelingt es ihm, so stimmen die Kritiker uberein, trotz der zeitlichen Distanz zum Dargestellten, "typisch Deutsches" zu persiflieren, aber auch heutige Technik-Glaubigkeit zu kritisieren, indem er zwei Koryphaen beim Scheitern an der "Vermessung der Welt" zeigt. Aufgrund der Handlungszeit des Romans firmiert "Die Vermessung der Welt" bei samtlichen Besprechungen unter dem Begriff "historischer Roman." Der Autor selbst jedoch sagt uber seine Arbeit: "das ganze Buch gibt sich im Ton als sachliches historisches Werk, ist jedoch im Grunde nichts weniger als das." Aufgrund von Alfred Doblins Diktum "Der historische Roman ist erstens ein Roman und zweitens keine Historie." mochte ich ihn dennoch in der Gattung der historischen Romane verorten, so wie Schoerken sie behandelt und eingeordnet hat. Diese Arbeit soll zeigen, in welcher Tradition Kehlmanns Roman steht, angefangen von Plutarchs Doppelbiographien bis hin zu Bernhard Setzweins Nietzsche-Biographie "Nicht kalt genug." Aufgrund dessen sollen Darstellungstechnik, Wirkungsabsicht und -weise der "Vermessung der Zeit" eingeordnet werden. Im Zentrum soll abschlieend die Frage stehen, inwiefern der Roman Gesc

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