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1858.

Der Beginn des Jahres brachte für das Königliche Haus das freudige Ereigniß der Vermählung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm mit der Prinzeß Viktoria von England. Die Garnison Coblenz bereitete den hohen Eltern bei ihrer Rückkehr von dem Vermählungsfest nach Coblenz einen begeisterten Empfang, für welchen Se. Königliche Hoheit nachstehenden Dank aussprach:

„Die Theilnahme, welche die Garnison Coblenz mir und meiner Gemahlin gestern Abend bei unserer Ankunft hierselbst aus Veranlassung des glücklichen Ereignisses in unserer Familie zu erkennen gegeben hat, veranlaßt mich, der Garnison hiermit unsern aufrichtigen Dank zu erkennen zu geben."

Durch A. K.-O. vom 7. Oktober wurde Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen bis zur Wiederherstellung Sr. Majestät des Königs zum Regenten ernannt.

Am 22. Februar verlor das Regiment durch plötzlichen Tod den Kommandeur des Füsilier-Bataillons, Oberstlieutenant v. Nazmer.

Die Regiments - Exerzirübungen waren Anfang August bei Coblenz auf der Karthause. Am 17. August marschirte das Regiment zu den Herbstübungen bei Saarlouis aus und kehrte am 26. September zurück. Am 29. und 30. September wurden laut Allerhöchsten Befehls das 1. und 2. Bataillon mit Zündnadelgewehren M/41 bewaffnet.

Veränderungen im Offizierkorps:

Hauptmann Loeven laut A. K.-O. vom 2. Januar als Major mit Pension zur Allerhöchsten Disposition gestellt, v. Strubberg, Hauptmann vom Generalstabe und kommandirt beim Stabe des Militärgouvernements am Rhein und in Westfalen, als Kompagniechef in das 25. Infanterie-Regiment verseßt. Derselbe wurde zum Chef der 6. Kompagnie ernannt. Durch A. K.-O. vom 30. Januar wurden der Hauptmann Kellermeister von der Lund in das 32. Infanterie-Regiment, der Premierlieutenant v. Böhn, unter Beförderung zum Hauptmann, in das Kaiser Franz GrenadierRegiment versetzt. Hauptmann Esthers wurde auf sein Ansuchen am 13. Februar als Major der Abschied bewilligt. Durch A. K.-O. vom 27. Februar wurde der Major v. Pöllnik, bisher im 35. In

fanterie-Regiment, als Kommandeur des Füsilier - Bataillons ins diesseitige Regiment versetzt, durch A. K.-O. vom 9. März der Sekondlieutenant Kroseck als Adjutant zur 26. Infanterie-Brigade fommandirt.

Nachstehende Beförderungen und Veränderungen wurden durch A. K.-O. vom 16. März befohlen: v. Strubberg, Hauptmann und Kompagniechef, zum Major befördert, v. François, Bassenge, Hauptleute, zu Kompagniechefs ernannt, Icus - Rothe, Engelhart, Premierlieutenants, zu Hauptleuten, v. Maunt, v. Basse, Schulz, Sekondlieutenants, zu Premierlieutenants befördert. Hauptmann v. Grumbkow, unter Beförderung zum Major, zum Kommandeur des 3. Bataillons 8. Landwehr - Regiments ernannt; Hauptmann v. Borries, vom 26. Infanterie-Regiment, in das Regiment versett. Herwarth v. Bittenfeld, Oberstlieutenant und Kommandeur des 1. Bataillons, als Oberst der Abschied bewilligt. Major v. Trotha, bisher Kommandeur des 8. kombinirten Reserve-Bataillons, wurde zum Kommandeur des 1. Bataillons, der Hauptmann v. François zum Chef der 8., Hauptmann Bassenge zum Chef der 9. und Hauptmann v. Borries zum Chef der 11. Kompagnie ernannt. Major v. Strubberg wurde durch A. K.-O. vom 17. April als Kommandeur zum 8. kombinirten Reserve - Bataillon kommandirt; durch dieselbe Kabinets-Ordre der Hauptmann Lettgau zum Kompagniechef, Premierlieutenant Böhmer zum Hauptmann und der Sekondlieutenant v. Grote zum Premierlieutenant befördert, sowie der Portepeefähnrich Bach vom 15. Infanterie - Regiment unter Beförderung zum Sekondlieutenant in das Regiment versetzt. Von den durch A. K.-O. vom 8. Mai in die Armee übertretenden Kadetten erhielt das Regiment den Portepeeunteroffizier Fiedler als Sekondlieutenant überwiesen. Der Brigadekommandeur Oberst v. Gersdorff war am 22. Mai zum Generalmajor befördert worden. Durch A. K.-O. vom 3. Juni verlor das Regiment seinen bisherigen Divisionskommandeur, Generallieutenant v. Gayl, welcher zum Gouverneur der Festung Magdeburg ernannt wurde, während Generalmajor v. Arnim, bisher Kommandeur der 3. Garde-InfanterieBrigade, das Kommando der 16. Division erhielt. Am 10. Juni wurde der Portepeefähnrich v. Bülgingslöwen vom 6. InfanterieRegiment, unter Beförderung zum Sekondlieutenant, in das Regiment versett. Oberstlieutenant Madelung, Kommandeur des 2. Bataillons,

wurde durch A. K.-D. vom 8. Juli zum Kommandanten von Jülich ernannt; an seine Stelle trat der vom 32. Infanterie-Regiment in das Regiment versette Major v. Salisch. Am 12. Juli wurde der Portepeefähnrich Boese zum Sekondlieutenant, der Unterarzt Dr. Grasnic am 3. August zum Assistenzarzt befördert. Im September wurde dem dem Regiment aggregirten Major v. Dewall der Rothe Adler Orden 3. Klasse mit der Schleife verliehen. SekondLieutenant de Wedig schied am 17. September aus. Durch A. K.-O. vom 2. November wurde der Hauptmann v. Borries, unter Beförderung zum Major, in den Generalstab, der Hauptmann v. Hornemann vom 7. Infanterie-Regiment ins Regiment versetzt, letterer wurde zum Chef der 11. Kompagnie ernannt. Durch Verfügung des Chefs des Militär-Medizinalwesens waren vom 1. November ab der Stabsarzt Dr. Hochauf zum 24. Infanterie-Regiment und der Stabsarzt Dr. Wache von diesem Regiment in das diesseitige Regiment versetzt worden. Am 20. November wurde dem Kommandeur des Regiments, Oberst v. Othegraven, der Rothe Adler-Orden 3. Klasse mit der Schleife verliehen, der Generalmajor v. Arnim, Kommandeur der 16. Division, am 22. November zum Generallieutenant befördert. Sekondlieutenant Böhm wurde, unter Stellung à la suite des Regiments, zum Direktionsassistenten bei der Gewehrfabrik in Danzig ernannt. Durch A. K.-O. vom 16. Dezember war der Sekondlieutenant Kroseck, unter Beförderung zum Premierlieutenant und Belassung in seinem Kommando als Adjutant der 26. InfanterieBrigade, in das 35. Infanterie-Regiment versetzt worden.

1859.

Der zwischen Frankreich - Sardinien einerseits und Oesterreich andererseits im Frühjahr ausgebrochene Krieg hatte Preußen veranlaßt, bereits am 20. April für das 3., 7. und 8. Armeekorps, sowie für die gesammte Kavallerie der Armee, den Befehl zur Kriegsbereitschaft auszusprechen, bei welchem der die Infanterie betreffende Passus lautet: „Die Linien - Infanterie-Regimenter und die JägerBataillone des 3., 7. und 8. Armeekorps, sowie die Reserve-InfanterieRegimenter Nr. 33 bis einschl. 40 setzen sich auf die Kriegsstärke. Die sämmtlichen vorbezeichneten Truppentheile bleiben vorläufig immobil." Während das Regiment sich in eifrigster Arbeit infolge vorgenannter Maßnahmen befand, verlor es seinen bisherigen Kom

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mandeur, den Oberst v. Othegraven (siehe Anlage), welcher, unter Stellung à la suite des Regiments, zum Kommandeur der 24. Infanterie-Brigade ernannt wurde. Mit aufrichtigem Bedauern nahm das Regiment von seinem hochgeschäßten Führer, welcher durch seine Gradheit und hervorragende Diensttüchtigkeit sich der ungetheilten Verehrung des ganzen Regiments erfreute und dessen Scheiden gerade im gegenwärtigen Augenblick doppelt schwer empfunden wurde, Abschied. Neben dem in den Herzen der Kameraden dem scheidenden Kommandeur dauernd verbleibenden treuen Gedenken, errichtete sich derselbe durch die bei Gelegenheit seines Scheidens vom Regiment am 27. Mai gegründete wohlthätige Stiftung zur Unterstützung ehrenwerth gedienter, namentlich vor dem Feinde verwundeter, invalider Unteroffiziere und Gemeinen des Regiments und deren hülfsbedürftigen Familien ein ihn hoch ehrendes Denkmal.

Zu seinem Nachfolger wurde der Oberstlieutenant v. Raven, bisheriger Kommandeur des 1. Bataillons 2. Landwehr-Regiments, unter Stellung à la suite des Regiments, ernannt. Derselbe war vorläufig mit der Führung des Regiments beauftragt. Außerdem waren bis zum Eintritt der Mobilmachung nachstehende Veränderungen im Offizierkorps eingetreten:

Durch A. K.-O. vom 18. Januar war der Hauptmann und Kompagniechef v. Leutsch, unter Beförderung zum Major, in das 39. Infanterie-Regiment, sowie der Hauptmann v. Tschudi vom 15. Infanterie-Regiment, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant beim Generalkommando des 7. Armeekorps, als Kompaguiechef ins Regiment versetzt worden. Außerdem war der Portepee= fähnrich Meumann zum Sekondlieutenant befördert und dem Hauptmann und Kompagniechef v. Kleist, als Major, der Abschied bewilligt worden; Hauptmann v. Tschudi wurde zum Chef der 5. Kompagnie ernannt. Hauptmann Linde wurde laut A. K.-O. vom 12. Februar zum Kompagniechef ernannt und erhielt die 2. Kompagnie. Durch dieselbe Kabinets-Ordre war der Premierlieutenant Vogel zum Hauptmann befördert, sowie der bisherige Regimentsadjutant, Sekondlieutenant v. Kornaşki II., unter Beförderung zum Premierlieutenant, als Adjutant zur 14. Infanterie-Brigade kommandirt worden, an Stelle des letzteren wurde der Sekondlieutenant Martini am 20. Februar zum Regimentsadjutanten ernannt. Der Portepeefähnrich Hartmann avancirte durch A. K.-O. vom 12. März zum Sekondlieutenant; dem Sekondlieutenant v. Kesseler wurde laut A. K.-O.

vom 27. April der Abschied bewilligt. Mittelst A. K.-O. vom 9. Mai erhielt der Zahlmeister, Sekondlieutenant a. D. Otto den Rothen Adler-Orden 4. Klasse. Durch A. K.-D. vom 10. Mai wurde der Portepeefähnrich Packenius zum Sekondlieutenant be= fördert. Das Regiment verlor infolge A. K.-O. vom 17. Mai seinen Brigadekommandeur, den Generalmajor v. Gersdorff, welcher zum Kommandanten von Königsberg ernannt wurde; an seiner Stelle wurde der Kommandeur des 15. Infanterie-Regiments, Oberst v. Ezel, unter Stellung à la suite dieses Regiments, mit der Führung der Brigade beauftragt. Die Portepeefähnrichs Stieler v. Heydekampf und Delius wurden durch A. K.-O. vom selben Tage als Sekondlieutenants dem Regiment aus dem Kadettenkorps überwiesen. Infolge A. K.-O. vom 31. Mai traten nachstehende Beförderungen und Veränderungen ein: Oberst v. Ezel, beauftragt mit der Führung der 32. Infanterie-Brigade, wurde, unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor, zum Kommandeur dieser Brigade ernannt, der zum Regimentskommandeur am selben Tage ernannte Oberstlieutenant v. Raven zum Oberst befördert, der dem Regiment aggregirte Major v. Dewall zum Oberstlieutenant, die Premierlieutenants v. Kornazki I., Seelemann, v. Koze, Hartmann, Krieß, v. Wolff zu Hauptleuten, die Sekondlieutenants Freiherr v. Hilgers, v. Beguelin, v. Kemniz, Müller, Martini, Brill v. Hanstein zu Premierlieutenants befördert, der Premierlieutenant v. Wegerer, unter Beförderung zum Hauptmann, in das 22. Infanterie-Regiment, der Sekondlieutenant Freiherr v. Rosen, unter Beförderung zum Premierlieutenant, in das 40. InfanterieRegiment, der Sekondlieutenant Feuerstein, unter Beförderung zum Premierlieutenant, in das 28. Infanterie-Regiment versetzt, der Sekondlieutenant Böhm, à la suite des Regiments, unter Belassung in seinem Verhältniß als Direktionsassistent bei der Gewehrfabrik in Danzig, zum Premierlieutenant à la suite befördert, Sekondlieutenant v. Goege I., vom 40. Infanterie-Regiment, unter Beförderung zum Premierlieutenant, ins Regiment versetzt. Durch A. K.-O. vom 11. Juni wurde der kommandirende General des 8. Armeekorps, General der Infanterie v. Hirschfeld, unter Belassung in diesem Verhältniß, zum Militärgouverneur der Rheinprovinz ernannt. Der Hauptmann und Kompagniechef v. Tschudi, welcher durch A. K.-O. vom 11. Juni zum überzähligen Major befördert war, wurde am 14. Juni zum Kommandeur des 2. Bataillons 30. Landwehr-Regiments

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