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Und also zwang er Denomaus Kraft.
Und nahm die Jungfrau zum Gemahl,
Und zeugete sechs Heldenführer, Söhne,
Die sich um Tugend müheten.

Er aber ruht an Alpheus Ufer jeßt,
Genießend schöne Todtenopfer

In seinem rings umgangnen Grabe,
Am vielbesuchten Altar.

Und fernhin strahlt der Ruhm Olympias
In Pelops Laufbahn, we Fußschnelligkeit,
Und in Gefahren kühne Ringekraft
Wetteifern. Und wer überwindet
Genießt sein übrig Leben
In honigsüsser Heiterkeit,
Um feiner Kåmpfe willen.

Das immer wiederkehrende Gut

Ist Sterblichen das Höchste.

Ich aber soll nach Siegsgesetz

Jeht diesen mit åolischem Gesange krönen :
Und bin gewiß, daß ich nie einen Gastfreund
Des Schönen kundiger, und herrlicher an Muth,
Vor allen, die jest leben, zieren werde

Mit Ruhmesflechten der Hymnen.
Ein Gott ist's, der dein Wächter ist,
Und sorgt, o Hieron, für deine Sorgen.

Verlåsset er dich nicht, so hoff ich bald
Noch einen füffern Lobgesang

Zum schnellen Wagenkampf zu singen;
Mit neugefundner schöner Bahn

Der Worte kommend

Zum Sonnenhügel Kronions,

Die Muse nåhrt mir noch mit Kraft

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Den stärksten Pfeil: denn über andere
Sind andre groß; der höchste Gipfel aber
Gebührt den Königen: und fürder blicke nicht!
Dir werde, deine Lebenszeit

In Hoheit hinzuwandeln; mir,

Mit solchen Siegeskämpfern umzugehn,
Vorscheinend überall an Weisheit
Unter den Hellenen.

Pindars zweiter olympischer Siegsgefang.

An Theron.

Citherbeherrschende Hymnen! welchen Gott,
Welchen Helden, welchen Edlen,

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Jovis Stadt, den olympischen Kampf
Stiftete Herkules,

Erstlingsfrucht seiner Beute.

Theron aber, ob des siegenden Viergespanns,
Singe jeht der laute Gesang;

Den edlen Gastfreund,

Die Säule Agrigents,

Ruhmgenannter Våter Blume,

Den Aufrechtsteller seiner Stadt.

Viel ausgestanden hatten seine Våter

Mit Muthe; da gewannen sie

Des Stromes heil'gen Aufenthalt, und wurden
Siciliens Auge:

Nun kam des Glückes Schicksalszeit,

Die Reichthum ihnen bracht und Lebensanmuth,

Zu angebohrnen Tugenden.

Sohn des Kronos, Rhea's Sohn,

Der den Olympus beherrscht,

Und der Kämpfe Gipfel,

Und den Strom des Alpheus;

Verleih, erfreut von meinen Hymnen,
Verleihe gnådig ihrer Våter Sig
Den spårsten Enkeln ́noch!

Was einmal, recht und unrecht, ist geschehn,
Das kann auch selbst die Mutter aller Dinge,
Die Zeit, nicht widerrufen. Doch Vergessenheit
Des Alten kommt bei neuem Glück.

Ueberwunden dann von schöner Freude
Stirbt das zornverlaßne Böse,

Wann Gottes Schicksal hohen Wohlgenuß
Bon fernher bringt.

Es gilt dies Wort

Den jeho glücklich thronenden

Töchtern des Kadmus; auch fie litten viel
Doch niedersank der schwere Gram
Vor größrer Seligkeit.

Sie lebt nun in der Zahl der Himmlischen,
Die einst vom Donnerstrahl értödter fiel,
Die langgelockte' Semele;

Und Pallas liebt sie ewig; Zeus,

Der Vater, liebt sie sehr'; es liebt sie ihr
Epheubekränzter Sohn..

So, sagen sie, lebt auch im Meere

Mir Nereus Töchtern ein unsterblich Leben
Die Ino immerdar.

Den Sterblichen ist wahrlich nicht bekannt
Ihr Todesziel; noch wann wir einst
Den Ruhebringer, unsern letzten Tag,
Der Sonne Sohn, mit unverrücktem Glück
Vollenden werden. So stürmten auch
Auf Fluthen Fluthen

Der Freuden und der Mühe,
Auf diese Männer an.

Die Schicksalsgöttin, die den Bårern einst
Ein schönes Land mit gottbeschied’ner Seligkeit
Berlich, sie gab zu andrer Zeit

Auch Unglück; feit den Laius dort
Sein Sohn errödtete, begegnend ihm,
Und Pythons alten Götterspruch vollzog.

Erinnys, sehend das mit scharfem Blick,
Ertödtet ihm im Wechselkampf

Sein kriegerisch Geschlecht.

Dem auch erschlag'nen Polynices blieb
Thersander nur, in neuen Kämpfen,
In Kriegesschlachten Ruhm erringend,
Der Adraftiden Hause

Aufhelfender Glückessproß.

Auf dessen Wurzel Theron jezt,

Menesidamus Sohn,

Der Lieder und der Leier Ruhm erlangt,

Denn zu Olympia empfieng er Siegespreis,

Bei Python auch, und auf dem Isthmus, brachten Gemeinsamfreundliche Huldinnen ihm,

Und seinem gleichbeglückten Bruder,

Des Viergespanns, nach zwölfmal umgewandten Lauf
Siegeblumen zu. Wer aber Sieg erlangt

Im kühnversuchten Kampf, dem lösen sich
Die schwarzen Sorgen;

Und Reichthum, ausgeziert mit Lugenden,
Führt Tugenden und Kämpfen Reife zu;
Indem die tiefe spåhende Sorge
Nach edlem Ruhm er unterstüßt;
Ein heller Stern im Dunkeln, er.
Dem Edelen ein wahrer Glanz.

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