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ten Stellung und bei der Vereinzelnung seiner Streitkräfte, nicht den Angriffen der gegen ihn vereinigten östreichischen Truppen widerstehen könne. Diese Überzers gung bestimmte dann seinen Entschluß, den Kampf eher aufzugeben als die Rettung unmöglich wurde.

F3M. Graf Wartensleben rückte, weil FML. Staader mit der ersten Kolonne noch nicht angelangt war, mit den übrigen Kolonnen vor. Mit der dritten oder rechten Kolonne wollte Gen. Kray den linken Flügel der Division Collaud bei Rahering und Uschbach angreiffen, denselben zurückschlagen und den Berg Mariahilf erobern, von welchem aus nicht nur die feindliche Stellung in der linken Flanke, so wie die Rückzugsstraße nach Sulzbach bedroht, sondern auch jene nach Hambach ganz gesperrt werden konnten. Der FZM. Graf W ́a r= tensleben rückte mit der zweiten Kolonne, unter FML. Werneck, in ganzer Fronte, mit klingendem Spiele, unter dem lebhaften Geschüßfeuer gegen die Mitte der Division Collaud vor. Die linke Seiten-Kolonne, unter Gen. Graf Hadick, von 2 Bat, 20 Esk. sollte die Bereinigung mit dem Korps des Erzherzogs herstellen. Gen. Hadick warf den Feind aus der Haselmühle und ging bei dieser und bei Lengfeld über die Vils. Die dort gestandenen französischen Vortruppen zogen sich jest gegen die Stellung ihrer Armee zurück. Die Abtheilung formirte sich bei Käffering, wo eine lebhafte Kanonade begann. Der Erzherzog und Gen. Nauendorf zogen mit ihrer Kolonne durch den Wald von Ursenulm. Dann marschirte der Gen. Graf Naus endorf, neben der Abtheilung des Grafen Hadice in eine Linie auf, welche sich links an Ramertshof und rechts an die Kapelle Sankt Sebastian vor Amberg lehnte.

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Jourdan hatte sich bereits für den allgemeinen Rückzug, auf dem Wege über Siebeneichen und auf der Straße nach Sulzbach, entschieden. Ehe noch die zweite und dritte Kolonne Wartenslebens die französische Stellung berührten und einen Angriff auf den linken Flügel und das Zentrum derselben ausführen konnten, begannen die Franzosen den Abmarsch. Um diesen zu decken, wurde viel schweres Geschüße aufgefahren. Auch blieben die französtschen Urrieregarden stehen, und verwickelten sich mit ihrem Gegner in eine lebhafte Plänkelei. Die Divisionen Bonnaud, Championnet und Grenier verließen den rechten. Flügel und die Mitte der Stellung, ohne selbst von den Kolonnen Wartenslebens hierin wesentlich gestört zu werden. Doch schnitten die Östreicher die Arrieregarde Jourdans, welche Gen. Klein befehligte, ab. Sie mußte sich links in das Gebirge werfen, und die Straße über Heersbruck zu gewinnen suchen.

Die auf dem linken Flügel diesseits der Vils stehende Division Collaud hatte eine starke übermacht gegen sich, und wurde lebhaft gedrängt. Sie mußte die Legte den Marsch antreten, um den Abzug der Divisionen Grenier und -Championnet zu decken. Endlich ging Collaud mit einer Hälfte der Division durch die Stadt über die Brücke der Vils; die andere Hälfte über eine oberhalb Amberg geschlagene Brücke. Dadurch wurde sein Marsch aufgehalten, und die Arrieregarde kam mehrmals zu kleinen Gefechten. Collaud hatte die Hochfläche hinter Amberg zur zweiten Aufstellung seiner Division gewählt, und bereits sein Geschüß auffahren lassen. Kaum hatten feine leßten Truppen Umberg geräumt, als jene Batterien von der Hochfläche önfingen, die Stadt mit Granaten zu bewerfen. Der Gen. Unterberger eilte mit der östreichischen Ößr. milit. Zeitschr. 1847. IV.

Reserve-Artillerie auf dem andern, linken Ufer der Vils herbei, und ließ durch ein wirksames Feuer die französis schen Haubißen von der Hochfläche vertreiben. Zu gleicher Zeit hatte Gen. Kray den Dreifaltigkeitsberg erobert, und drang in der linken Flanke der neuen Aufstellung Collauds vor.

Die Division Collaud begann jene Hochfläche zu räumen, als eben FML. Baron Werneck mit den vier Grenadier Bataillons der Brigade Kollowrath zum Sturme des Berges anrückte. Die Grenadiere griffen den linken Flügel unter klingendem Spiele ar, erstiegen die Anhöhe, und stürztan sich mit gefälltem Bajonnett auf die Feinde. Zugleich brach die Keiterei des Generals Graf Hadik auf der Hauptstraße vor, und verfolgte die französische Nachhut, mit welcher sich Gen. Ney eben von Erzberg herabzog. Der Erzherzog schickte dem Feinde auch die Kavallerie des Gen. Graf Nauendorf nach. Die französische Infanterie wurde auf der kleinen Fläche unweit des Wieselhofes eingeholt und angegriffen, Zuerst wurde die sie begleitende französische Reiterei von dem Regimente Karaczai Chevaulegers jersprengt. Zwei Bataillons der dreiundzwanzigsten Linien-Halbbrigade formirten ein Quarree, und wurden von 2 Eskadrons Blankenstein, 2 Barko Husaren und 2 Mack Kü: raffieren angegriffen. Das Quarree wies durch das vers heerendste Musketenfeuer zwei Angriffe der östreichischen Reiterei zurück. Dasselbe wurde jedoch bei der dritten Uttake zerspengt. Ein großer Theil der Mannschaft wurde zufammengebauen. Die östreichischen Reiter eroberten in diesem Quarree 2 Fahnen, und nahmen 21 Offiziere und 513 Mann gefangen. Die meisten dieser Gefargenen waren durch Säbelhiebe schwer verwundet; so wie der

dieselbe kommandirende Bataillons - Chef Deshayes, welcher einige Tage später an seinen Wunden starb.

Die Nacht brach eben ein, als dieser schöne Reiters angriff die Schlacht beendete. Die Östreicher marschirten in der vom Feinde verlassenen Stellung auf; mit dem rechten Flügel vorwärts Amberg, mit dem linken bei Fahrstein. Die leichten Truppen verfolgten bis Poppenricht, Almannshofen, Rosenberg, Kropfersricht und Diedersberg. Die französische Nachhut hielt den Waldhinter Rosenberg beseßt. Jourdan ging mit der Armee bis Sulzbach, und stellte die Division, Gre= nier auf die Anhöhen rechts und hinter der Stadt, gegen Lauf; Collaud vor Sulzbach, mit der Fronte gegen die Vils; Championnet auf dem rechten Flügel bei Pachelsfeld. Die französische Brigade, welche bei Roshaupt dem Oberst Görger gegenüber stand, hatte ebenfalls den Rückzug nach Wernberg angetreten, und jener Oberst folgte ihr mit einem Theile seiner Reiterei.

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Gefechte bei Nürnberg am 24. August.

Der Gen. Fürst Liechtenstein war gegen Mittag bei Feucht eingetroffen. Gleich darauf feßte er die zur Überraschung von Nürnberg bestimmten 300 Reiter dahin in Marsch. Der Fürst konnte sich keine Gewißheit verschaffen, ob nicht noch Franzosen in der nächsten Gegend flünden. Denn das Gelingen des überfalles hing vorzüglich von einer geschickten Verheimlichung der Unnäherung der östreichischen Truppen ab. Die Gegend durfte also weder rekognoszirt noch der Feind auf irgend eine andere Weise allarmirt werden. Die Reiterkolonne erhielt auch den gemeffensten Befehl, sich in der waldigten,

durchschnittenen Gegend zwar schnell, dabei aber mit der größten Vorsicht zu bewegen.

Die Vorstädte von Nürnberg waren nicht von Franzosen beseßt; da preußische Truppen zur Aufrechts haltung der Neutralität darin lagen. Unaufgehalten nahren die Östreicher dem Thore. Es wär geschlossen, wurde jedoch mit Hilfe der Einwohner leicht aufge= sprengt. Die Reiter drangen ein und jagten im Galopp durch die Straßen. Die französische Besaşung bestand aus 600 Mann Infanterie und 200 Reitern. Sie war ohnehin im Begriffe die Stadt zu verlassen. Sie wurde daher ohne Mühe zum Erlanger Thore hinausge= trieben. Die Öfreicher machten über hundert Gefangene. Auch blieb ein mit 300 Kranken und Verwundeten gefülltes Spital in ihrer Gewalt. Sie erbeuteten einunddreißig Geschüße und eine große Menge Munizion. Die Reiter verfolgten hißig auf der Straße gegen Erlangen, und stießen plöglich auf eine vor dem Walde aufmarschirte Truppe, von 400 Infanteristen und 50 Reitern, mit zwei Kanonen. Mit lebhaftem: Kartätschenfeuer empfangen, prallten die streicher zurück, und die Franzosen sezten dann ihren Marsch durch den Wald nach Erlangen unge. stört fort

Gen. Fürst Liechtenstein hatte indeß in Feucht um Mitttag die ungegründete Nachricht erhalten, daß FML. Baron Hoße in Lauf keine Franzosen mehr gefur.s den habe. Aller Wahrscheinlichkeit nach befand sich also die Division Bernadotte im vollen Rückzuge gegen Forchheim und hinter das Flüßchen Wisent. Diesen Weg wollte der Fürst früher erreichen, als der Feind denselben zurücklegen konnte, und dadurch Bernadotte abschneiden. Nachdem er seinen Truppen nur eine kurze Rast zuges

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