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Nuccavina die Kanonen seiner Brigade in Dego ¡urücklaffen. Dieser Stüßpunkt des rechten Flügels der E. E. Armee wurde von Provera mit einem schwachen Bataillone Giulay-Freikorps beseßt: Argenteau ließ sogleich zur Verstärkung 4 Kompagnien nach Dego marschiren. 2 Kompagnien standen zu Monte alto. Von den noch im Anmarsch begriffenen 3 Bar. bestimmte Ará genteau eines nach Malvicino und Paretto. Am 6. zählte also das Centrum der ganzen alliirten tängs den Apenninen stehenden Streitmacht, pder die Division Argenteau und das Korps Proveras in der zu vertheidigenden Linie noch nicht volle 13 Bataillone, welche sich in einem weitschichtigen, vielfach durchschnittenen, höchst ungünstigen Terrain gleichsam verloren, und von jeder ausgiebigen Unterstüßung viel zu weit entfernt waren. In den nächsten Tagen stellte jedoch der FML. Colli einige Truppen von dem linken Flügel der Piemonteser, zwischen der westlichen Bormida und dem Tanaro auf den Höhen von Ronchi, Rocetto, Malpotremo, Crocetta, hinter der Redoutte auf der Terra bianca, und auf dem Monte Zemolo auf.

Am 7. April rekognoscirte Massena den Montenotte, und noch die Gegend eine Stunde weiter vorwärts. Er hielt das Dorf Montenotte inferiore nicht zur Besehung geeignet, weil dadurch seine Linie zu sehr ausgedehnt worden, und dieser Berg dennoch, we gen seinem großen Umfang, und wegen den vielen und dichten Wäldern, mit denen er bedeckt ist, schwer zu vertheidigen gewesen wäre. Massena stellte seine Vorposten einige hundert Schritte hinter Montenotte supe= riore bei Gallina auf. Die Posten Cadibona und Bas racon wurden von den Franzosen stärker besett. Alle

Umstände deuteten an, daß sie sich sämmtlicher domi nirenden Anhöhen dieser Gegend zu bemächtigen suchten, um hier den Hauptangriff auszuführen. General Ruccavina war mit seiner Brigade in ihrer neuen Stellung bei Sassello, la Maddalena und Ca di Cravin eingetroffen. Am 8. früh meldete dieser General bereits, daß, wenn Dego angegriffen würde, er bei den engen und schlechten Wegen und den vielen zu überse= Benden Bächen, acht Stunden brauchen würde, um diesem Posten zu Hilfe zu kommen. — Der FML. Argenteau hatte bei seinem Hauptquartier zu Paretto nur fieben Kompagnien; die einzige Reserve, mit welcher er seinen Posten Unterstüßung bringen konnte.

Am 8. April hatten die Franzosen Refsovio beseßt. Ein Theil des piemontesischen Vortrabs rückte über. San Giovanni di Murialto vor, unterstüßt von den auf dem Monte zemolo aufgestellten Grenadieren. Der Feind wurde hier zum Rückzug gezwungen.

Um 9. April waren die noch zu Urgenteau's Dis vision gehörigen Bataillone endlich eingetroffen. Die Brigade Ruccavina marschirte von Sassello wieder rechts ins Bormida-Thal nach Dego. Die Posten in und bei Sassello beseßte Oberstlieutant Leczeny mit 4 Bataillons. Der FML. Provera rückte mit seinen 4 Bataillons und 2 Kompagnien in das westliche Bormida-Thal, und stellte sich zu beiden Seiten dieses Flusses in Salicetto und Cas merana auf. Er hatte den Auftrag, wenn links von ihm der im östlichen Bormida-Thale aufgestellte Theil der Division Argenteau, rechts von ihm die piemontest. schen von Montezemolo gegen Ceva hin stehenden Trup. pen angegriffen würden, überall hin, wo es nöthig wäre, Hilfe zu bringen. Die Ruinen des Schlosses Öft. milit. Zeitschrift. 1822. H. M

Cofsaria, welche zwischen Mileffimo, Carcare und Cairo in der Mitte liegen, wurden ihm als der wich tigste, und auf das Äußerste zu vertheidigende Punkt seiner eigenen Aufstellung bezeichnet. Wenn die Um stände den Rückzug nicht länger vermeiden ließen, so sollte Provera diesen nach Monbarcaro nehmen.

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Nach Vollziehung dieser Anordnungen sollte der rechte Flügel der E. E. Armee oder die Division Argenteau am 10. April folgende Stellung inne haben: Erstes Karlstätter Bataillon. Es hielt die Vorposten vor Sassello auf der Höhe des Gebirges, und an den von Savona, Arbizzola, Stélla, Voltri u. s. w. herführenden Wegen.

1 Bataillon Preuß, 1 Großherzog Toscana, 1 Brechainville standen im Lager hinter Sassello, rechts an den Erro gelehnt."

2 Bataillons E. H. Anton standen zu Miogliaund Squanetto, und hielten Detaschements in Giusvalla und Piana Potte.

1 Bataillon Terzy war zu Malvicino, Ponzene und Murbello vertheilt.

1 Bataillon Terzy stand noch zu Aqui.

1 Bataillon Alvinzy zu Paretto.

1 Bataillon Stein zu Dego, wovon 2 Kompa gnien zu Rocchetta di Cairo detaschirt waren.

1 Bataillon Pellegrini zu Cairo.

2 Eskadrons Erdödy Husaren zu Cantalupo, Borgorato, Gamalero und Rocchetta di Cairo.

Der ausrückende Stand dieser 11 Bataillons und 2 Escadrons betrug ungefähr 9000 Mann und 340 Reiterpferde. Die 4 darunter schon begriffenen Bataillone bei Sassello waren, wie wir bereits früher bemerkt

haben, zu weit von den übrigen Truppen der Division entfernt, um diesen, wenn sie angegriffen wurden, schnell genug Hilfe zu leisten. Auch hatten sich die Franzosen bei Arbizzola und Stella auf einige tausend Mann vermehrt. Es konnten also von den damals zu Sassello stehenden 3000 Mann ohnehin keine Truppen mehr weggezogen werden, ohne diesen Posten selbst, und den im Rücken des rechten Flügels führenden Weg nach Ponzone und Aqui preiszugeben. - Die 4 Bataillone und 2 Kompagnien Proveras in Salicetto und Camerana zählten ungefähr 2000 Mann unter den Waffen.

Der FML. Colli harte am 9. April sein Hauptquartier in Ce v a. Im dortigen Lager standen 8 Ba= taillons, weiter links in jenem von Pedagera 6 Ba= taillons der Piemonteser; der Vortrab auf der Terra bianca; die Vorposten auf den Höhen zwischen der westlichen Bormida und dem Tanaro, und an dem ers steren Flusse bis Murialto. Pedagera war den Vortrups pen als Rückzugspunkt angegeben, wenn sie von dem Feinde mit Übermacht angegriffen würden. Sollten die Franzosen in dem Thal der östlichen Bormida gegen Cais *. ro,vorrücken,so hatten Jene den Befehl, sich in deren linke Flanke zu werfen. Die Verbindung zwischen Ceva und Mondovi wurde durch das Zwischenlager bei Bicocque gedeckt. Mondovi hatte mehrere Bataillone zur Bes saßung. Alle zwischen der Corsaglia, dem Casotto und der Monza aufgestellten Truppen hatten den Befehl, sich im Nothfalle auf Mondovi zurückzuziehen..

Gegen den linken Flügel des E. E. Heeres rückten am 6. April 800 Mann Franzosen aus Melle, über den Berg Campo del Mello, gegen Masone vor. Der Obrist Vukassevich sendete aus Campofreddo meh

rere starke Patrullen gegen die Feinde, und diese kehrten nach einem zweistündigen Geplänker, und einem Verluste von 2 Todten und mehreren Verwundeten, mit Hinterlassung einiger Gewehre und Feldgeräthe zurück.

Auch am 8. April rückten die Franzosen, von Voltri aus, nach den Höhen vor. Der Oberst Vukassevich ließ den Feind von 4 Kompagnien Karlstädter Grenzer, die durch 2 Kompagnien Alvinzy unterstüßt wurden, angreifen. Die Franzosen wurden mit Sturm von je nen Anhöhen vertrieben. Sie zogen sich in ihre Verschanzungen bei Aqua fanta. Aber auch diese wurden von den tapfen Grenzern erstürmt, und der Feind mit einem Verluste von 40 Todten, 26 Gefangenen, und vielen Verwundeten, gegen die Meeresküste getrieben.

Am 9. April verlegte Bonaparte sein Haupte quartier nach Savona. Er hatte beschlossen, sich durch eine offensive Unternehmung zum Meister der Ereigniffe zu machen. Er wollte das Centrum der so weit gedehnten Linie der Alliirten durchbrechen. Die Trennung der piemontesischen von der kaiserlichen Armee mußte die nächste Folge dieser Operation seyn, im Falle dieselbe gelang. Die Vorrückung des k. k. linken Flügels über die Bocchetta bis Genua erleichterte dem französischen Feldherrn die Ausführung seines Planes, indem die alliirte Linie dadurch noch weiter ausgedehnt, die Mitte derselben dem Angriffe der Franzosen, ohne alle Hoffnung auf eine ausgiebige Unterstüßung, bloßgestellt wurde. Bonaparte wollte das auf seinem rechten Flüs gel in die Riviera eingerückte E. t. Korps so lange bes schäftigen, und an der Küste festhalten, bis die Entscheidung im Centrum erfolgt seyn würde.

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