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Item alle andere kleene broke, de hir nicht inne staen gescreven, scholen de mester bringen vor de weddeheren, dat yd darvmme ga, alse recht is, vnd van enem jewelken broke scholen de mester hebben feß penninge.

Desset alle vorscrevent schal stan vppe des rades behach vnde eer vorbeterent.

1 5 1 2.

Bei einer Revision der Rolle im Jahre 1512 sind von den vorhergehenden Artikeln zwei weggelassen, das Verbot, Pfeile und Geschoß zu schmieden, und das Verbet, durch einen Gesellen solche Arbeiten machen zu lassen, die der Meister nicht auch selbst verstand (S. 434, 3. 1 bis 3 v. u. und S. 435, 3.1 bis 4 v. o.). Die übrigen Artikel sind, fast unverändert, beibehalten und noch folgende hinzugefügt:

Item de syns fulves wert in dusseme ereme ampte, de schall geven deme ampte voffteyn marck, dar van vyff mard to harnsfe vnde to wasse, dat ander gelt to ener kost deme ampte.

Vurder schall eyn knecht, de synes sulves werden will in dussem ampte, cyn yar hir bynnen gedenet hebben vnde myt willen van synem meister gescheden, ock echte vnde rechte geboren syn, vnde darup synen denstbreff vnde bortbreff wifen, vnde vor deme ersamen rade lesen laten, vnde desgeliken schal men ok bewisen van der frouwen wegen, vnde de man schall borger werden, vnde schall geven twe marc vnde IIII vppe de femerye; darto schall he hebben XVI march lubesch rede onde vnvorborget, welket he ock myt twen framen luden vor den kemerhern schall bewisen.

Item schall nemant schockwerck 203) maken offte maken laten, by dren marken fulvers.

Item wath Lemmelen yn dat ampt kamen, de scholen vrig wesen 204).

203) Das Wort ist offenbar verschrieben. Vielleicht ist schottwerk, Geschoß, zu lesen.

204) Jeder darf die Klingen kaufen, die ihm angeboten werden, und hat nicht nöthig, sie mit Amtsbrüdern zu theilen. Diese Befugniß wird durch den

Item so en schall nemant hechte vullen myt wasse 205) by eynem halff punt brokes, vnde de hechte, de geschacket syn, schalme valsch delen.

Item schall nemant dusses amptes dobbelen, he sy meister offte knecht, by dre marke fulvers an de hern.

Item schall nemant frombdes to vorfange duffem ampte sick entholden offte hemeliken arbeiden bynnen der stadt offte landtwer, by broke dre marke sulvers; welck meister of datsulve witliken vorhenget offte tostadet, schall dergeliken dre marke sulvers vorborth hebben.

Item wes hyr in de stadt kumpt to dussem ampte denende, id sy holt, lemmelen edder meste, rede offte vnrede, watterleye id sy, schall nemant sunder de meisters kopen to des amptes behoff, by broke dre marke fulvers 206).

Aufnahme des Norwegers Arnd Bagge in das Amt.
1477, Juni 21.

Vurdermer alse denne in vorgangenen jaren de olderlude vnde dat ganze ampt der smede van vorsumnisse wegen togelaten hadden Arnd Baggen vthe Norwegen, van joget vpp dat ampt by en to lerende, vnde alse he do so verne komen was, dat he synes sulves dachte to werdende, vnde sick to echte vortruwet hadde laten Telzeken nagelatenen wedewen Hans Boleken, des em dosulvest de olderlude vnde dat ganze ampt vor dem erbaren rade, nademe dat Arnt vorscreven vndudesch geborn was, na clage vnde antworde nicht in

legten Artikel, welcher das Gegentheil besagt, wieder aufgehoben. Es ist aber dabei zu bemerken, daß dieser leßte Artikel im Original der Rolle später hinzugefügt ist. Man hat dann nur vergessen, den frühern Artikel, welcher aufgehoben werden sollte, zu streichen.

205) hechte Hefte, Griffe. Es können hier nur ciferne Griffe gemeint sein. geschacket?

206) Vgl. die Note 204,

rumen wolden, ores amptes mede to brukende. Des denne omme wolvart willen der ergemelten wedewen mit oren kinderen dorch bede willen orer frunde syck myt desser sake mede bekummert hebben de erfamen heren Hinrick Castorp vnde Hinrick van Stiten, borgermester, so dat dosulvest van guder vnderwysinge wegen vnde vmme orer fruntliken bede willen de olderlude vnde dat ganze erberorte ampt der smede, in mathen vorberort, to desser tyt, vppe dat nyne vndudesche mehr van dem erbarn rade hennevort togelaten wurden, den erscrevenen Arnd Baggen also toleten. Desset ist bescheen vormiddelst tolatinge vnd vulborde des erbarn rades to Lubeke, do men screff na Christi gebord dusent verhundert dar na im sovenvndesoventigesten jare des sonavendes vor sunte Johans babtisten dage to middensamer. Des dosulvest ock van dem erbenomeden rade vmme bede willen der olderlude vnde des ganzen amptes vorscreven desse nabescrevene artikel wart oppe dat nye gemaket, bevul bordet vnde belevet to scrivende in dat weddebock, by den weddehern wesende, vnde ock mede in der smede rullen, alle tyd oppe vorbeteringe des rades:

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Item so en schal nu hennefortmer nemant van dessen amptes broderen nemande tosetten, dat ampt to lerende, noch holden van den vndudeschen, noch van allen andern nacien, de en sin denne werdich, ampte vnde gilde mede to besittende, by broke den weddehern dryer marke fulvers.

Smede und Mestbereders 207).
1479, März 7.

Anno 79 Reminiscere. Schelinge is irresen twisken den smeden vp de ene vnd de mestbereders vp de anderen syten van sme

207) Aus den Anführungen und Andeutungen dieses Documents ergiebt fich folgendes Sachverhältniß. Die Messermacher hatten früher ein besonderes Amt gebildet und als solches eine Rolle gehabt. Sie hatten Klingen geschmiedet und zugleich mit Griffen versehen. Später waren die beiden Geschäfte ge=

dende wegen der lemmelen to den mesten, wente de mestbereders ene rulle hebben, gegeven in vortyden den mestmakers, der se sick toten 208) vnd vor de ere holden, welker inholt, dat se smeden mogen funder broke, dat doch den smeden nicht temelick 209) is vnd de mestbereder noch to nenen tyden ene smede binnen Lubeck gehat hebben. Worvmme beden de smede, dat sodane artikel mochte afgestellet werden, wente de mestmakers van oldinges stedes hebben in dem smedeampte gewesen, vnde de bereders begerden to blivende by erer rullen, dat se smeden mochten sunder broke. Des so hebben de weddeheren, nomtliken her Hinrick Lipperade vnde her Hinrick Bromfe, darto gevoget vam Ersamen Rade, vth bevel dessulven na veler vorhandelinge gescheden vnde afgesecht inmaten nabeschreven.

Nadem dat de mestbereders nene smede bynnen Lubeke gehat hebben in vortyden, onde de smede dat nu bispraken, so en mogen de mestbereders nycht smeden edder smede huren, men hebben se behof, arne to rekende edder orde to scharpende, dat mogen se don vor enes smedes vure, vnde dat scholen en de smede gunnen vnde nen vorbunth dar jegen maken, bi dre mark sulvers.

Item mogen de bereders allerley lemmele kopen, se sin buten edder binnen Lubeke gemaket, vnde de vort bereden. Oc scolen de

trennt. Die Verfertiger der Klingen waren in das Amt der Schmiede, vielleicht von diesen dazu genöthigt, übergetreten, und das ehemalige Amt bestand nur noch aus den sogenannten Messerbereitern, welche Klingen und Griffe zusammenseßten, wobei ihre Arbeit hauptsächlich darin bestand, die leßteren durch Kunst zu verzieren. Da sie aber immer noch die Befugnisse des ehemaligen Amtes in Anspruch nahmen und dessen Nolle sich aneigneten, andererseits auch dic Messerschmiede in ihrer Arbeit weiter gingen, als ihnen als Schmieden zukam, so entstand der Streit, der 1479 durch die Wetteherren geschlichtet wurde. Im siebzehnten Jahrhundert hat, jedoch nicht lange Zeit, ein Amt der Messerscheidenmacher bestanden. Ihre Rolle ist von 1661.

208) der se sick toten (der Ton liegt auf der zweiten Silbe) die sie sich zuziehen d. h. sich zueignen.

209) was den Schmieden nicht ansteht, was sie nicht für geziemend halten. Das Wert temelick ist hier in ungewöhnlicher Weise gebraucht.

fmede en nene hinderinge don an den lemmelen to kopende bynnen edder buten Lubefe, bi III mark fulvers.

Item de mestmakers, de in dem smedeampte fin, scholen anders nene lemmelen bereden, men de se sulves maken, vnde dar scholen se jeweld sin mercke vpslaen vnde dat nicht voranderen bi III mark fulvers. Doch olt werck, dat en gebrocht wert, mogen se beteren funder broke.

Oft welk van den mestmakers, de in dem smedeampte sin, dat smedent overgeven van olders, krankheit edder armodes wegen, doch bereden wolde, de en schal nene lemmelen bereden van buten ingekamen, bi III mark fulvers, men de allene, de bynnen Lubeke in dem smedeampte gemaket sint, de mach he wol bereden.

Item is nu tor tyt welk van den mestbereders, de smeden wil, de mach sick geven van den bereders int smedeampt, sunder denst to doende edder denstbreve eft bortbreve to halende, vnd wes he vorder dem ampte doen schal, schal stan bi den weddeheren.

Emede vude Stalmeuger 210).

1483.

Anno domini 1483. Schelinge vnde twedracht is gewest twisken dem ambte der smede binnen Lubeke vp de ene, vnde den stalmengeren vp de anderen zyden, deshalven de smede sick hochlick aver desulven stalmenger vor dem ersamen rade to Lubeck beclageden, dat se plochsalen, schenen vnde ander yserwerk, dat se vromeden luden van buten afkoften, dat doch wandelbar vnde nicht gud en wer, vp ere vinster setten vnde erem ambte to grotem vorvange vnd scaden vorder vorkoften, so de stalmenger doch ander ambte

210) Stahlmenger heißen Diejenigen, welche Eisen- und Stahlwaaren feil hatten; sie sind die spätern Eisenkrämer, In älterer Zeit wurden sie nicht zu den Krämern gerechnet, weil sie weder mit der Elle maßen, noch nach Gewicht im Kleinen verkauften.

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