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8. bis 28. Juli.

29. Juli bis 1. Oktober.

spannen so viel wie möglich von den vor der Festung stehen gebliebenen Fuhrwerken, namentlich Munitionswagen, fortzuschaffen. Der Haupttheil dieser Fahrzeuge war etwa 2000 Schritt von den Wällen der Festung entfernt liegen geblieben und konnten die zum Theil eingesunkenen und verfahrenen Wagen nur mit Aufbietung großer Mühe in Sicherheit gebracht werden. Troßdem der Feind diese Arbeit fortwährend mit Granatfeuer belästigte, wurden dennoch bei hellem Tage und ohne jeden Verlust etwa 50 Fahrzeuge in den großen Park bei Sweti abgeliefert. Nachmittags traf die mit Enthusiasmus begrüßte Ordre zum Aufbruch für den nächsten Tag ein, welcher die ReserveArtillerie zunächst in Richtung auf Olmüş, vom 12. Juli ab mit der Direktion auf Wien führen sollte.

Die Batterie biwatirte am 8. Juli bei Opatovic an der Elbe, marschirte mit der Reserve - Artillerie in den nächsten Wochen über Chozen, Brandeis, Landskron auf Mährisch - Trübau und traf am 18. in Tiekowitz bei Brünn ein, woselbst sie am 19. Ruhe hatte. Die Märsche waren mit Rücksicht auf die große Hiße und den Troß, welchen die Armee mit sich führte, sehr beschwerlich. Jede InfanterieKompagnie hatte 2 Tornisterwagen und einen in der Regel schlecht bespannten Marketenderwagen, der sehr oft liegen blieb und dadurch Halten und Ausweichen in den Kolonnen hervorrief. Troß der ungünstigen Temperaturverhältnisse war der Gesundheitszustand von Leuten und Pferden bis zu diesem Zeitpunkte ein guter zu nennen. Von Tiekowitz erreichte die Batterie am 23. Juli in drei Märschen Enzersdorf, etwa 30 km nördlich Wien, und erhielt dort die Nachricht von dem inzwischen abgeschlossenen Waffenstillstande. Am 27. Juli wurde die Batterie nach Hagendorf beordert, woselbst die ReserveArtillerie Aufstellung nahm, um im Verein mit der 11. Division einem nach Schluß des Waffenstillstandes event. beabsichtigten Vorstoß der Desterreicher gegen die diesseitige rechte Flanke entgegenzutreten. Gegen Mittag traf jedoch die Unterzeichnung der Friedenspräliminarien ein und rückte die Batterie in ihr bisheriges Kantonnement zurück.

Nur zwei Tage noch verblieb dieselbe in Enzersdorf und trat dann mit sämmtlichen Truppentheilen des 6. Armeekorps den Rückmarsch zur Okkupation von Mähren und Desterreichisch-Schlesien an. Mit diesem Zeitpunkte schied die Batterie aus der Reserve- Artillerie aus, wurde der 12. Infanterie-Division — I. Fuß- Abtheilung überwiesen und marschirte über Feldsberg, Tscheitsch, Prerau und Bodenstadt nach Hof, wo sie unter dem Befehl des Generalmajors

Grafen Stolberg vom 9. bis 11. August verblieb. Am nächstfolgenden Tage marschirte sie nach Kathrein, einer Vorstadt von Troppau, kantonnirte daselbst unter Kommando des Oberst v. Malachowski, Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 62, bis zum 1. September und brach an diesem Tage nach der Heimath auf.

Ueber Markt-Bladen und Zülz erreichte die Batterie am 7. September Kaundorf, nahm am 8. Mittags 12 Uhr an dem festlichen Einzug der Truppen in Neiße Theil und marschirte Nachmittags, nachdem die Mannschaften von der Stadt bewirthet worden waren, in das ihr überwiesene neue Kantonnement Köppernig.

Mit dem 1. Oktober war die Demobilmachung beendet und siedelte die Batterie an diesem Tage in ihre alte Garnison über; die Mannschaften wurden theils in Kaserne 6, theils im Fort Preußen, die Pferde zum größten Theil im Garnisonstall untergebracht.

Durch die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 20. September 1866 erhielten in Anerkennung des in dem beendeten Kriege hervorgetretenen Verdienstes:

Hauptmann Ulrich den Rothen Adler - Orden 4. Klasse mit Schwertern;

Premierlieutenant Heimbrod eine Allerhöchste Belobigung.

Außerdem wurden drei Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse bewilligt, welche folgenden Mannschaften verliehen wurden:

Feldwebel Andreschek,

-

Portepeefähnrich seit 24. Juli 1866 Sekondlieutenant
Schmidt,
Sergeant Schmidt.

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Ende Februar 1867 wurde die Batterie mit gezogenem Material ausgerüstet und erhielt die Bezeichnung 6. 6pfündige Batterie, welcher Name durch Allerhöchste Kabinets Ordre vom 9. Juli 1870 in 6. schwere Batterie umgeändert wurde. Als solche erfolgte im Verbande der Neißer Abtheilung ihre Betheiligung am Feldzuge 1870/71 siehe die I., II. und III. Fuß-Abtheilung im Feldzuge 1870/71, nach dessen Beendigung sie vorübergehend die Bezeichnung 5. schwere erhielt, 1872 jedoch wieder als 6. schwere Batterie im Verbande der III. Fuß-Abtheilung dem neuen Regiment einverleibt wurde.

Veränderungen hinsichtlich der Garnison sowie der Unterbringung von Mannschaften und Pferden haben in den Jahren 1866 bis 1872 nicht stattgefunden.

Hinsichtlich des Zeitraumes von 1872 bis zur Gegenwart wird auf Abschnitt IV „das Regiment" verwiesen.

Chefs der 2. Batterie.

1. 9. 1863 bis 28. 2. 1867 Hauptmann Ulrich.

1.2. 1867 unter Beförde rung zum Major in das Feld-Artillerie-Regiment Nr. 9 versekt. 13. 3. 1867 bis 19. 7. 1870 Hauptmann v. Berge und Herrndorf 1870 in das Schlesische Festungs-Artillerie-Regiment Nr. 6 verseßt. 17. 5. 1872 in die

23. 7. 1870 bis 17. 5. 1872 Hauptmann Krause.

9. Artillerie-Brigade versett.

19. 7.

1. 6. 1872 bis 14. 8. 1875 Hauptmann Kirsch. 14. 8. 1875 unter Ernennung zum Vorstand des Artillerie-Depots Breslau in das Schlesische Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 6 versetzt.

14. 8. 1875 bis 15. 9. 1877 Hauptmann Frhr. v. Gillern.

15. 9. 1877

unter Verleihung des Charakters als Major als erster Depotoffizier zum Train-Depot der Großherzogl. Hessischen Division verseßt.

22. 9. 1877 bis 12. 12. 1882 Hauptmann Lenz.

bewilligt.

18. 12. 1882 bis dato Hauptmann Scheffer.

12. 12. 1882 der Abschied

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bis

1. 9. 1863 16.6. 1864 28. 2. 1867 9. 6. 1870 22.6. 1871 1. 2. 1872 1.11. 1872
bis
bis
bis
bis
bis
16.6.1864 28.2. 1867 9. 6. 1870 22.6. 1871 1. 2. 1872 1.11. 1872 7. 5. 1874

bis

Seit

7. 5. 1874

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Nr. 6. Nr. 6.

Nr. 6.

Nr. 6.

Nr. 6.

Nr. 6,

Nr. 6

Nr. 21.

Divisions

Artillerie.

C. 3. Batterie.

Am 11. April 1881 als 3. Batterie Oberschlesischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 21
zu Neike formirt.

Gemäß der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 6. Mai 1880 und 24. März 1881, welche die Neuformation von 24 Batterien anordneten, wurde die bisherige 3. Batterie des Regiments an das Schlesische Feld - Artillerie - Regiment Nr. 6 abgegeben und an deren Stelle am 11. April 1881 eine neue Batterie in Neiße errichtet. Dieselbe erhielt die Mannschaften durch Abgabe aller Batterien sowie durch Einziehung von Dispositionsurlaubern des Regiments; die Pferde zum Theil von den 3 Batterien der 1. Abtheilung, zum Theil von den Kavallerie-Regimentern des 6. Armeekorps und durch Ueberweisung von Ankaufspferden. Die Mannschaften der neuformirten 3. Batterie wurden in Kaserne 7, die Pferde zunächst in dem Geschüß, schuppen, nach Rückkehr von den Herbstübungen 1881 in dem bisherigen Stall der Kriegsschule zu Neiße untergebracht.

Chef der 3. Batterie.

11. April 1881 bis dato Hauptmann v. Hanstein.

*) Während des Feldzuges 1870/71.

D. 4. Batterie.

Im Februar 1813 als 6pfdge Nr. 28 Schlefischer Artillerie-Brigade Nr. 3 in Neiße errichtet. Der 6. provisorischen Batterie der Schlesischen Artillerie-Brigade entsproß im Februar 1813 ein Geschwisterpaar; gleichzeitig wurden aus ihrem Stamm

die 6pfdge Batterie Nr. 28 und

die 6pfdge Batterie Nr. 29

in Neiße formirt.

In den Jahren 1813 und 1814 treu zu einander haltend, riß der Feldzug 1815 fie für Jahrzehnte auseinander und erst im Jahre 1851 fanden sie sich wiederum in Neiße zusammen. Von 1863 bis 1867 aufs Neue getrennt, wurden sie in letzterem Jahr zum dritten Mal in Neiße vereint, um demnächst im Jahre 1881 wohl für immer auseinanderzugehen. Während die 6pfdge Nr. 29 den Stamm für die 8. Batterie Schlesischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 6 gebildet hat, ist die 6pfdge Nr. 28 die Stammbatterie der heutigen 4. Batterie Oberschlesischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 21 geworden.

Unmittelbar nach erfolgter Formation, welche unter Leitung des in Neiße kommandirenden Generals v. Decker durch den Premierlieutenant Grunewald stattfand, wurde die mit Geschüßen englischen Materials ausgerüstete Batterie dem Blockadekorps vor Glogau zugetheilt. In diesem Zeitraum übernahm der Premierlieutenant spätere Kapitän Hensel I.*) das Kommando der Batterie. Als Offiziere

*) In den durch Verfügung der Königlichen General-Inspektion der Artillerie vom 30. November 1841 Nr. 2998 bekanntgegebenen Tableaus hinsichtlich Formation und Theilnahme der Kompagnien an den Feldzügen 1813 und 1815 wird als Kommandeur der 6pfdgen Batterie Nr. 28 der Schlesischen Artillerie-Brigade der Premierlieutenant spätere Kapitän Hensel L. aufgeführt. Auch in den geschichtlichen Rückblicken auf die Formation der preußischen Artillerie seit dem Jahre 1809 von Decker wird der Kapitän Hensel als der Kommandeur der 6pfdgen Batterie Nr. 28 bezeichnet. Dagegen wird sowohl in der Geschichte der brandenburgissch-preußischen Artillerie von v. Malinowsky I. und v. Bonin als in den historisch-biographischen Nachrichten zur Geschichte der brandenburgischpreußischen Artillerie von Schöning, der Kapitän Hensel als Kommandeur der 6pfdgen Batterie Nr. 29 genannt; in ersterem Werke der Premierlieutenant Grunewald, in letterem der Premierlieutenant v. Becker als Chef der 6pfdgen Batterie Nr. 28 bezeichnet. Troßdem führt aber Schöning in der Nachweisung am Schluß des 3. Bandes die Batterien und Kolonnen während des Feldzugs

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