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Kriege, für welche Ich Euch wiederholt Meine Anerkennung aussprach, hat das Werk der inneren Einigung Deutschlands beschleunigt, ein Erfolg, den Ihr mit Einsetzung Eures Blutes und Eures Lebens erkämpft habt.

Seid stets eingedenk, daß der Sinn für Ehre, treue Kameradschaft, Tapferkeit und Gehorsam eine Armee groß und siegreich macht; erhaltet Euch diesen Sinn, dann wird das Vaterland stets, wie heute, mit Stolz auf Euch blicken und Ihr werdet immer sein starker Arm sein. H. Q. Versailles, den 18. Januar 1871.

gez. Wilhelm.

Anlage Nr. 8.

Soldaten der deutschen Armee!

Ich verlasse an dem heutigen Tage den Boden Frankreichs, auf welchem dem deutschen Namen so viel neue kriegerische Ehren erwachsen, auf dem aber auch so viel theures Blut geflossen ist. Ein ehrenvoller Friede ist jetzt gesichert und der Rückmarsch der Truppen in die Heimath hat zum Theil begonnen. Ich sage Euch Lebewohl und Ich danke Euch nochmals mit warmem und gehobenem Herzen für Alles, was Ihr in diesem Kriege durch Tapferkeit und Ausdauer geleistet habt. Ihr kehrt mit dem stolzen Bewußtsein in die Heimath zurück, daß Ihr einen der größten Kriege siegreich geschlagen habt, den die Weltgeschichte je gesehen, daß das theure Vaterland vor jedem Betreten durch den Feind geschützt worden ist, und daß dem Deutschen Reiche jetzt Länder wiedererobert worden sind, die es vor langer Zeit verloren hat. Möge die Armee des nunmehr geeinten Deutschlands dessen stets eingedenk sein, daß sie sich nur bei stetem Streben nach Vervollkommnung auf ihrer hohen Stufe erhalten kann, dann können wir der Zukunft getrost entgegensehen!

Nanch, den 15. März 1871.

gez. Wilhelm.

IV. Abschnitt.

Geschichte des Oberschlesischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 21 vom 1. November 1872 bis zur Gegenwart.

A. Formation und Organisation.

Durch die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 18. Juli und 4. September 1872 wurde die Trennung der Feld- von der FestungsArtillerie befohlen und gleichzeitig ersterer eine veränderte, bis auf Weiteres provisorische Organisation zu Theil.

Zunächst unter dem Namen Schlesisches Feld- ArtillerieRegiment Nr. 6, Divisions-Artillerie, entsproß derselben das heutige Oberschlesische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 21, mit dem Mutter-Regiment, dem Schlesischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 6, Korps-Artillerie, die 6. Feld-Artillerie-Brigade bildend. Der 26. Oktober 1872 darf wohl mit Recht als der Geburtstag des Regiments angenommen werden, da von diesem Tage die Allerhöchste Ordre, die Zusammensetzung des Offizierkorps betreffend, datirt.

Das Regiment selbst wurde am 1. November aus der bisherigen II. und III. Fuß-Abtheilung Schlesischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 6 formirt und setzte sich nach Abgabe der 4. schweren Batterie an das Regiment Korps-Artillerie und Formation einer neuen, der 2. provisorischen, Batterie folgendermaßen zusammen:

Schlesisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 6,
Divisions-Artillerie.
(Stab neu formirt.)

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Die provisorische Batterie wurde aus Abgaben an Unteroffizieren, Mannschaften und Pferden aller Stamm-Batterien des alten Regiments zusammengestellt.

Die im Jahre 1872 Allerhöchst befohlene provisorische Formation der Artillerie wurde durch die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 4. Mai 1874 definitiv bestätigt und durch folgende Bestimmungen erweitert (auszüglich):

,,1) Die Fuß-Artillerie scheidet aus dem Verbande der bisherigen Inspektionen aus; die letzteren erhalten die Bezeichnungen 1., 2., 3., 4. Feld-Artillerie-Inspektion.

2) Die Regimenter und Batterien führen fortan die in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 18. Juli 1872 bezeichneten Namen und Nummern und die Abtheilungen erhalten die Bezeichnungen I. bezw. II. Abtheilung."

Hieraus ergaben sich für das Regiment und seine Theile nachstehende Bezeichnungen:

Oberschlesisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 21, bisher Schlesisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 6, Divisions-Artillerie. I. Abtheilung bisher III. Feld-Abtheilung,

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Friedens-Verpflegungsetats.

a. Für den Regimentsstab.

pro 1872: 1 Regimentskommandeur, *)

1 etatsmäßiger Stabsoffizier, **)

1 Sekondlieutenant als Regimentsadjutant, ***)

*) Mit 4 leichten Rationen. **) Mit 3 leichten Rationen.

***) Mit 2 leichten Rationen.

Salzmann, Oberschlej. Feld-Art. Regt. Nr. 21.

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4 außeretatsmäßige Sekondlieutenants, welche die Berufsprüfung noch nicht abgelegt haben oder über den Etat stehen.

1 Zahlmeister,

1 Oberstabsarzt (bei der III. Feld-Abtheilung),

1 Stabsarzt (bei der II. Feld-Abtheilung),

2 Assistenzärzte,

1 Stabstrompeter,

1 Unteroffizier (als Regimentsschreiber), 24 Dekonomie-Handwerker.

Veränderungen

pro 1873: Es tritt dem Stabe hinzu:

1 Oberroßarzt. Derselbe fungirt bei der III. Feld-Abtheilung und fällt der Roß- oder Unterroßarzt bei dieser aus.

pro 1874: Es treten dem Stabe hinzu:

2 Zahlmeisteraspiranten. Für dieselben werden bei den Batterien 2 Gemeine weniger verpflegt.

pro 1875: Die beiden Zahlmeisteraspiranten treten in die Verpflegungsetats der Abtheilungen über.

b. Für den Stab einer Feld-Abtheilung.

pro 1872: 1 Abtheilungskommandeur, *)

1 Sekondlieutenant als Adjutant,**)

1 Unteroffizier (als Abtheilungsschreiber).

Veränderungen

pro 1875: Es treten dem Stabe hinzu:

1 Zahlmeister,

1 Zahlmeisteraspirant,

1 Fahnenschmied.

Die Rechnungslegung geht auf die Abtheilung über.

pro 1876: Der Etat der Abtheilung wird von 403 auf 399 Köpfe herabgesetzt.

*) Mit 3 leichten Rationen. **) Mit 1 leichten Ration.

pro 1879: Es tritt dem Stabe hinzu:

1 Waffenmeister. Für denselben wird 1 Unteroffizier weniger verpflegt.

pro 1883: Es tritt dem Stabe hinzu:

1 Waffenmeistergehülfe. Für denselben wird 1 Mann weniger verpflegt.

pro 1884: Der Etat der Abtheilung wird von 399 auf 396 Köpfe herabgesetzt.

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47 Pferde einschl. 3 Krümper, wovon jedoch am Etat

einstweilen 3 Reitpferde fehlen mit 28 schweren und 16 leichten Rationen für:

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