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Wenn auch das begonnene Werk der Reorganisation durch die Veränderungen des leßten Jahrzehnts mächtig gediehen war, so sollten doch erst die Jahre 1864 und 1865 den Schlußstein dem Ganzen einfügen. Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 16. Juni 1864 wurde die neue Friedensorganisation der Waffe wie nachstehend befohlen: ,,An der Spitze der fechtenden Truppe steht die General-Inspektion der Artillerie; dieser Behörde sind untergeben:

4 Artillerie-Inspektionen mit 9 Brigaden.

Jede Artillerie-Jnspektion steht unter einem Generallieutenant bezw. Generalmajor event. mit dem Range eines Generallieutenants. Eine Artillerie-Brigade, an deren Spiße ein Generalmajor oder Oberst mit dem Range eines Brigadekommandeurs steht, zerfällt in das zugehörige Feld-Artillerie-Regiment und das zugehörige FestungsArtillerie-Regiment.

Die Artillerie-Brigaden werden nach der laufenden Nummer, forrespondirend mit den bezüglichen Armeekorps, die Regimenter nach den provinziellen Bezeichnungen der bisherigen Brigaden benannt.

Jedes Feld-Artillerie-Regiment besteht im Frieden aus: 3 FußAbtheilungen zu je 4 Batterien und der reitenden Abtheilung zu 3 Batterien; jedes Festungs-Artillerie-Regiment besteht im Frieden aus: 2 Abtheilungen zu je 4 Kompagnien."

Am 1. Oktober 1865 erfolgte schließlich die Umwandlung der bisherigen 3 Haubiß-Batterien in 4 gezogene 4pfdge Batterien. Mit Abschluß dieser Formation im Frühjahr 1866 setzte sich die Brigade folgendermaßen zusammen:

6. Artillerie-Brigade: Breslau.

Schlesisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 6- Breslau. Reitende Abtheilung.

1. reitende Batterie

I. Fuß- Abtheilung.

1. 12pfdge Batterie

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*) Die III. Fuß-Abtheilung war seit dem 12. November 1864 zur Mitbesehung der Elbherzogthümer abkommandirt und stand in Rendsburg und Schleswig in Garnison.

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Für den Kriegsfall sollten sich sämmtliche Fuß-Batterien auf 6 bespannte Geschütze, die 3 reitenden Batterien auf 6 Batterien zu je 4 bespannten Geschüßen augmentiren. Die früheren Bestimmungen hinsichtlich der Zutheilung der Abtheilungen und reitenden Batterien an die Infanterie- bezw. Kavallerie-Divisionen, sowie die Formirung der Kolonnen-Abtheilung zu 9 Kolonnen und der Ersatz-Abtheilung zu 4 Batterien blieben bestehen, nur wurde die Reserve-Artillerie — III. Fuß-Abtheilung, 2 reitende Batterien und die KolonnenAbtheilung dem speziellen Befehl des Kommandeurs des FeldArtillerie - Regiments, die Ersatz Abtheilung dem Kommando des Festungs-Artillerie-Regiments kommandeurs unterstellt.

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Mit der Maßgabe, daß bei der eintretenden Kriegsbereitschaft 1866 von der geplanten Formation der 6 reitenden Batterien Abstand genommen und an Stelle derselben 4 reitende Batterien zu je 6 Geschützen mobil gemacht wurden, und daß durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 29. März 1866 die 1. und 2. 12pfdge Batterie noch in gezogene 4pfdge Batterien 5. und 6. 4pfdge gewandelt wurden, betheiligte sich die Brigade in vorerwähnter Formation an dem Feldzuge des Jahres 1866. Für die zur MainArmee abfommandirte III. Fuß-Abtheilung waren der Reserve-Artillerie außer 3 reitenden Batterien noch 1 Batterie der 2., sowie 2 der I. Fuß-Abtheilung überwiesen worden. Die Friedens- und Kriegsetats für 1866 haben sich in den darauf folgenden Jahren so wenig verändert, daß ihre Aufnahme nur einmal für 1870/71 erfolgt ist.

Zur Neuformation der Regimenter Nr. 9 und 10 im Herbst 1866 wurde die 1. reitende Batterie an ersteres, die 3. 6pfdge Batterie an letzteres Regiment abgegeben; die III. Fuß- Abtheilung kehrte nach Beendigung des Feldzuges in ihre Garnison Schweidnig zurück.

Das Jahr 1867 brachte auch den beiden letzten 12pfdgen, sowie den reitenden Batterien die Umformung in gezogene 4pfdge Batterien, und die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 27. Februar 1867 verfügte eine anderweitige Numerirung bezw. Dislokation der Batterien.

Gliederung und Dislokation der Brigade 1868/69.

6. Artillerie-Brigade wie bisher.

Schlesisches Feld - Artillerie - Regiment Nr. 6- wie

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Die Namen der Batterien wurden durch Allerhöchste KabinetsOrdre vom 9. Juni 1870 dahin geändert, daß die bisherigen 6pfdgen Batterien die Bezeichnung schwere, die bisherigen 4pfdgen Batterien die Bezeichnung leichte Batterien erhielten.

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Bei der Mobilmachung 1870 formirte die Brigade außer der Erjat-Abtheilung zu je

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noch 1 Reserve-Artillerie-Abtheilung zu 3 Batterien.

Das Festungs-Artillerie-Regiment augmentirte sich von 8 auf 16 Kompagnien.

Nach der Demobilmachung im Herbst 1871 wurde an Stelle der an das Feld- Artillerie-Regiment Nr. 15 abgegebenen 2. schweren Batterie eine neue Batterie mit gleicher Bezeichnung errichtet.

Mit dem Jahre 1872 beginnt infolge der veränderten Organisation der Waffe ein neuer Theil, welchem in dem Abschnitt IV, das Oberschlesische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 21, Rechnung getragen ist. Diesem Theile möge in den Abschnitten II und III die Geschichte der Stamm-Truppentheile des Regiments, welche mit dem Jahre 1813 beginnt, vorangehen.

B. Kommandeure und Stabsoffiziere von 1813 bis 1872,*) soweit sie für die Geschichte der Stamm-Truppentheile des Regiments in Betracht kommen.

Für den Zeitraum von 1813 bis 1815 fann eine Rangliste der Stabsoffiziere nicht in der Form, wie für die späteren Jahre, aufgestellt werden, da geschlossene Abtheilungen der Brigade in den Feldzügen nicht Verwendung gefunden haben, und die Stabsoffiziere der Brigade verschiedenen Korps der Armee zugetheilt waren.

Anzuführen sind:

Oberstlieutenant v. Blumenstein. 1810 Brigadier der Schlesischen Artillerie-Brigade; 1813 zunächst Kommandeur der immobilen Artillerie in Schlesien, demnächst Nachfolger des Generals v. Heister im Kommando des preußischen Blockadekorps vor Glogau. 1816 Generalmajor und Brigadechef der Artillerie in Schlesien und Posen.

Major Braun. Formirte im Frühjahr 1809 die Schlesische Artillerie-Brigade, organisirte demnächst die erste Artilleriewerkstatt in Preußen und errichtete 1811 auf eigene Kosten die Pulverfabrik zu Neiße. 1813 zunächst Inspekteur der Artillerie- und Waffenwerkstätten, dann nacheinander Brigadier der mobilen Artillerie des 1. Armeekorps Blücher und des 2. Korps Kleist; 1815 Kommandeur der Artillerie des 4. Korps Bülow; 1816 Generalmajor und Brigadechef der beiden rheinischen und der westfälischen Artillerie-Brigaden.

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Major Liebe. Bei Beginn der Campagne 1813 Stabsoffizier beim 1. Korps, dann behufs Wahrnehmung der preußischen Interessen in das Hauptquartier des russischen Generals Herzog Alexander von Württemberg vor Danzig kommandirt; 1816 Brigadier der 8. — Rheinischen Artillerie-Brigade.

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Major Lehmann I. 1813/14 Stabsoffizier beim 2. Korps; 1815 Kommandeur der Artillerie desselben Korps; 1816 Brigadier der 2. Pommerschen Artillerie-Brigade.

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*) Die Kommandeure der reitenden Abtheilung, sowie diejenigen Stabsoffiziere der 6. Artillerie-Brigade, welche Abtheilungen nicht kommandirt haben, sind, als für die Stamm-Truppentheile des Regiments ohne Beziehung, hier nicht aufgenommen worden.

Salzmann, Oberschlef. Feld-Art.-Regt. Nr. 21.

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