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hat auch wirklich viele Kennzeichen desselben an sich. Die Frucht ist wie eine kleine Birn gestaltet, am stärksten Durchmesser, am Kopfe etwas plait gedrückt, und gegen den Stiel spindels förmig zugespigt. Die Haut ist hochroth, an-der Schattens feite etwas gelblicht. Das Fleisch ist blaß safrangelb, und etwas steinigt von ganz angenehmen Geschmack. Die Frucht zeitiget gegen das Ende des Septembers.

Man sollte zwar glauben, daß man diese Frucht auch beim Duhamel abgebildet fånde, da er von den Azerolen redet, aber man findet unter den Kupfern nur die weiße italianische Azerole (fiche Tab. 1.) unter den Mispeln und Azerolen, die er unter einander seht; aber beschrieben hat er unsere hier angeführte Hanbutten oder Azerolbirn, unter den Azerolen Theil II, Seite 49. Ich könnte noch, fagt er, 3) ten Azerolier-Poirier, den Birn: Azerolbaum hinzu: fehen, dessen Blatt elliptisch, ungefähr fünf Zoll lang, drey Zoll breit, an den Enden viel schmäler als in der Mitte, und gegen den Stiel zu fein aber nicht tief gezahut ist. Das andere Ende hat große Zähne die noch einmal gezahnt sind. Der Stiel ist dünne, funfzehn bis zwanzig Linien lang. Jus wendig suid sie etwas glänzend, von außen weißlich mit feiner Wolle befeht. Die Frucht gleicht einer kleinen Birn, die am Durchmesser völlig rund und am Kopfe breit gedrückt ist, Das Auge steht fast der Frucht gleich und ist nicht mehr offen, als das an den Birnen. Gegen den Stiel zu welcher dünne, und sieben bis funfzehn Linien lang ist, endiget sie fich regelmäßig. Der Durchmesser ist zehn bis cilf Linien und die Höhe zwölf bis dreizehn Linien. Die Haut ist auf der Seite gegen die Sonne roth verwaschen und auf der andern gelbröthlich. Das Fleisch ist gelb und etwas steinigt.

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Inwendig findet man wie in den Birnen, fünf Fächer und zehn kleine Kerne. Die Birnazerole reist gegen die Hälfte des Septembers. Einige Botanisten halten diesen Baum für einen wirklichen Birnbaum, von dem er auch alle Kenns zeichen hat.

Statt aller übrigen will ich nur noch den Manger über diese Birn anführen. Wir finden sie in seiner Anleitung zu einer vollständigen systematischen Pomologie No. LXVMI. S. 66. unter dem Namen Roth birle, mit den gleichbedeut tenden Namen Hanbuttenbirn, Mispelbirn, Lazei rol birn, angeführt. Nachdem er das was schon aus Zinck und Duhamel angeführt worden ist, auch angeführt hat; so beinerkt er noch aus dem Ioh. Bauh in, der ihr eigentlich den Namen Nothbir beylegt, daß der Baum zu einer ansehnlichen Höhe wachse, gerade in die Höhe stehende Aeste habe und eine Rinde wie andere große Birnbäume, daß die Blätter aber von andern Birnbaumblättern unterschieden waren und gleichsam das Mittel zwischen den Aepfel und Birnbaums blättern hielten, doch mehr den erstern und am meisten dem wilden Sperberbaume sich näherten, nur daß sie kleiner und länglichter wären. Unten haben sie, fährt er fort, graue dichte Wolle, sind auch oben etwas wolligt, doch nicht so sehr. Die Farbe ist schwarzgrün, glänzend, und die Ränder gezahnt. Bom Stiel sagt J. B.: es giebt längere von drey Zoll, und kürzere von einem halben bis einen Zo6. Die Lángeren koms men unmittelbar aus den Augen des Astes, die Kürzern aber wachsen wieder aus den Längern hervor. Sie ist roth, zur weilen mit kleinen weißen Punkten bezeichnet. Das Fleisch ist gelb und angenehm, und im Kernhause befinden sich eben so viel Kernen als in andern Birnen. Sie reift in der Mitte des Septembers.

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Unten

Unten in der Nota führt Manger noch Folgendes vou dieser Birn an. J. B. vermuthet wegen der großen Aehn lichkeit dieses Baums mit dem wilden Sperberbaume (Sorbus Alpina) daß diese Art durchs Pfropfen auf leßtern enstanden seyn möchte. Er hat ihn zuerst zu Pollwill in Elsaß gefunden und daher auch Pirus Pollwilleriana gewannt. Jeht ist er bekannt genug.

Bey Untersuchung dieser Bäume in meinem Garten fand ich folgendes anzumerken. Die Ninde an den Stämmen ist nicht völlig so wie an andern Birnbärmen, sondern nähers sich der des Mispelbaums. Hingegen sind die Blätter darin von den Mispelblättern unterschieden, daß die Oberfläche nicht so dunkel ist und daß sie ziemlich lange Stiele haben, welche den Mispelblättern fast ganz fehlen, auch daß sie an beyden Enden spißig zu laufen. In der Zahnung des Randes haben beide mehr Uebereinstimmung. Auf der Oberfläche habe ich wie, J. B. angicot, nichts Wolliges und Haariges finden können, auch habe ich niemals bis auf vierzig einzelne Blus ten wahrgenommen, die zusammen eine Dolde ausgemacht hätten. Die größten Blätter hatten höchstens 41⁄2 Zoll Långe und 24 Zoll Breite, welches auf jeder Seite um einen halben Zoll weniger beträgt als bey dem Dühamel. Vielleicht treis ben sie in recht guten Boden größere Blätter. Ihr Fleisch muß einer gewissen Art kleiner Wespen sehr angenehm seyn, denn vor einigen Jahren lies ich einige Früchte etwas lange am Baume, theils damit die Kerne recht reif werden sollten, theis auch das schöne Roth länger zu sehen. Bey dem Abs nehmen fand ich die feine Pergamentartige Haut bey noch völlig frischem Ansehen, gänzlich ausgehöhlt, so daß die Kerne darin klapperten, und doch nur eine einzige kleine Deffnung am Stiele war.

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III.

Pfirschen-Sorten.

No. Vlll. Der Cardinal. (Taf. 5.)

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Es ist dieses eine sehr schöne Pfirsche von mittelmåßiger Größe. Ihre Grundfarbe ist grüngelb, wo sie aber der Sonne ausgesetzt gewesen ist, ist sie karmesinroth und hat auch noch dunklere hie und da ins Violette und ins Schwarze fallende Stellen, und wo diese Farben abnehmen, und in die Grundfarbe sich verlieren, ist das Karmesin nur gefprengt.. Die Furche vom Stiel über die Pfirsche weg ist flach und breit, und hat am Ende eine sehr zarte einer Nadel åhns. liche, Spike, an welcher sich die Haut etwas hinan zieht. Sie ist fast rund. Ihre Höhe mißt zwey Zoll und eine Linie, ihre Breite 1 Zoll 11 Linien, und ihre Dicke eben so viel. Die Schale ist dünne und läßt sich leicht abziehen. Ihre Oberfläche ist mit feiner und kurzer Wolle besegt, die sehr dichte steht. Das Fleisch ist weiß, gart, schmelzend, und voll weinfüßen Saftes. Man sieht wenig starke Fibern sich durch das Fleisch ziehen, aber viele zarte. Um den Stein ist sie blaß geröthet, welche Farbe sich etwas Teutsch. Obfig. 12 Bd, II, St.

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ins Fleisch hinzicht. Der Stein ist länglich aber unten am Ausgange ungewöhnlich dick. Die große Kante hat auf jeder Seite eine starke Furche, in welcher zwey starte Hauptfibern aus dem Stiel her, hinlaufen und eingewachs fen sind. Die kleine Kante hat eine kleine Furche oben auf ihrem Rücken, die aber ein Paar Linien, ehe sie zur Spike des Steins kommt, aufhöret. Der Stein selbst ift etwas braunroth und löset sich gut aus dem Fleische. Er mißt in der Länge 1 Zoll 2 Linien, in der Breite 11 Linien, und in der Dicke 10 Linien. Die Mandel ist gern doppelt und mit einer dicken gelben und braungestreifs ten Haut bekleidet. Diese Frucht reift im Anfang des Septembers. Sie ist aus dem Garten des Hr. Cammer: Herrn von Forster in Herbsleben.

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Baum.

Der Stamm ist stark, Haupt, und Nebendste seßen sich gern nach einander und in Gabeln an, das Tragholz wechselt ordentlich, wird lang und steher in verhältnißmāģis ger Länge von einander entfernet. Die Sommerschossen find lang und start. Die an der Sommerseite sich besins dende Färbung ist bloßreth und hat gelbe Punkte; auf der von der Sonne abgekehrten Seite sind sie gelbgrün. Die Krone ist stark belaubt und deckt das Spalter gut.

Blatt.

Das Blatt ist eins von den größten und längsten unter den Pirschenbäumen. Um Stiel ist es gewöhnlich breiter und behält diese Breite eine Zeitlang nach der Mitte ju, worauf es gemach abnimmt, und immer

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