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18. Octbr. 1749 waren fast alle Nüße abgefallen. Das folgende Jahr 1750 hatten fast alle schwarze Wallnußbåume ihre Nässe den 6. Octobr. fallen laffen.

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Das Laub fällt meistens bald ab, nachdem die Nüsse reif worden sind, wofern nicht die Witterung darin etwas åndert. Den 18. Oct. 1749 hatten fast alle diese Bäume ihr Laub verloren; aber 1750 verzog es sich mit dem Abfallen des Laubes bis den 28. Octobr. da die Bäume völlig entlaubt

waren

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Eigenschaften. Wie nüßlich auch dieser Baum auf! mancherlei Art ist, so glaubt man doch hier, er sey Wiesen, Weiden Lust und Küchengårten schädlicher als irgend ein anderer Baum; denn er hat die Unart, daß er alle Arten von Gewächsen ausrottet und gleichsam tödtet, die nahe bei ihm wachsen, selbst Aepfels und Kirschbäume, Saat, Lein ze Was man nahe an ihn fået kann nicht fortkommen, sondern verdirbt nach und nach. Selbst die Schweden versichern, daß sie sehr viel Aepfelbäume verloren, die zu nahe bei ihnen gestanden hätten. Sobald aber die Wallnußbäume abges hauen worden, wären die Nepfelbäume nach Wunsche gewacht. fen. Die wahre Ursache ist unbekannt. Die meisten glaub; ten, die Ausdünstungen die von diesem Baume auf die benachbarten getrieben würde, tödtete sie; etwas könnte wohl dieses mit beitragen; allein die vornehmsten Ursachen find wohl seine auf allen Seiten ausgebreiteten Wurzeln, die so ansehnlich sind, daß sie allen Pflanzen den Saft und die Nahs rung aus der Erde wegnehmen. Denn es ist hier fast kein Baum, der so schnell wüchse als dieser. Viele Brobachtungen haben diefen angegebenen Gedanken bestätiget.

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Die Wurzeln, wie dick sie auch gefunden werden, find gemeiniglich nicht durch und durch braun, wie der Baum felbst, sondern der duffere Umfang ist nur auf 2 oder 3. Querfinger dick, braun, das Innere aber weiß. Doch ist ber Anfang der Wurzel, oder das, was von ihr über der Oberfläche der Erde befindlich ist, durchaus braun; wenn aber die weißen Wurzeln herausgenommen werden, und einige Zeit über der Erde liegen, so werden sie auch braun, doch nicht so sehr als das Holz selbst.

Wenn Thau oder Regen von diesem Baume auf weißes leinenes Zeug herunter fällt, so entstehen meistens Flecken davon.

Fast kein Baum hier zu Lande, wächst so stark und bes tommt so große Jahrringe als dieser. Hier ist besonder merkwürdig, daß man in seinen Adern oder Zwischenräumen, und das oft tief in die Dicke des Baumes hinein, viele gang feine Sandkörnchen, wie eingestreut findet, dadurch werden Hobel und andere Werkzeuge verdorben, mit denen man dieses Holz bearbeitet. Oft bekömmt man aber auch Bäume ohne solche Sandkörner. Vermuthlich rührt dieser Unters schied von der Stelle her wo er gestanden hat.

Obgleich der Winter in Pensilvanien oft so strenge ift, daß der Pfirschbaum, Maulbeerbaum ic. dadurch leidens fo sagen doch alle, der Nußbaum hätte dadurch keinen Scha den erlitten.

Wenn der Baum 8-10 Jahre alt ist, so fängt er gerTM meiniglich an Nüsse zu tragen, und je ålter er wird, desto

mehe

mehr Nüffe trägt er, bis solches feines Alters oder anderer Umstände wegen, wieder abzunehmen anfängt. Auf freiem Felde, wo sich die Weste weit ausbreiten können, giebt der Bauin mehr, größere und besser schmeckende Nüsse als in dichten Wäldern.

Alter und Wachsthum. Wie stark dieser Baumwächst läßt sich daraus schließen, daß ich in Neujersei Bäume von 44 Jahren gesehen habe, die 9 Klastern hoch, und deren Stämme eine Elle von der Erde, 32 Elle dick waren.

Insekten. Vom Bieh wird das Laub, wegen seines farten und unangenehmen Geruchs, nicht beschädiget, und von Insekten selten; doch bemerkte man, daß, als eine unge: wöhnliche Menge Raupen in Pensilvanien und Neujerfei fast elle Bäume von Laub entblößt hatte, fie auch endlich mit - d.n Blättern des schwarzen Wallnußbaumnes vorlicb nahmen, ob sie gleich solche nicht so gern fraßen, als die von Eichen oder andern Bäumen.

Nuhen. Das Holz des Baumes ist inwendig an-Farbe braun, mit dunklern und lichtern Adern und Flecken unters mengt, so, daß das, was daraus gearbeitet wird, sehr gut aussiehet. Noch söner aber wird das, was man aus den idkern Wurzeln verfertigt, denn in ihnen wechseln inwendig hellere und dunklere Flecken und Adern noch mehr ab, so daß es von Natur selbst aussiehet, als wäre es sehr schön und mit vieler Kunst marmorirt. Die Tischler sehen, deswegen die Stücke, die aus Wurzeln gemacht sind, gemeiniglich an die vordern Seiten von Schränken u. d. §. - Manchmal, aber doch selten, finden sich ganze Bäume, die zu Brettern

gefägt

gesägt und gehobelt, eine schöne braune Farbe zeigen, die Aberall voll schwarzer Flecken ist, welches sehr schön aussiehet.

Wegen dieser angenehmen Farbe, ist der schwarze Wall nußbaum bei den Tischlern und Drechslern in Nordamerika in befonderm Werthe, so daß man ihm den Vorzug nicht nur vor dem europäischen Nußbaume, sondern auch vor allen dasigen wilden Bäumen giebt, nur den wilden Kirschbaum ausgenommen (Prunus virginiana), der eben so theuer und manchmal noch theurer ist. Im Frühjahre 1751 bezahlten die Tischler in Philadelphia von 14 bis 20 Schillinge pens silvanische Münze für 100 Fuß des schwarzen Wallnußbaus mes, und von 14 bis 20 Schillinge für gleichviel von wildem Kirschbaume.

Von allen daselbst wildwachserdeu Bäumen behält keiner die Farbe so lang und so gut, als dieser. Je älter das wird, was man daraus gearbeitet hat, desto bester siehet es aus, Hausrath der daraus gemacht ist, wird gemeiniglich gebohnt, oder auf die gewöhnliche Art mit Wachse, überricben, wor durch er eine schönere und glänzendere Farbe bekommt.

Wegen des angezeigten Nußen werden jährlich eine Menge Bretter nach Europa geführt, und daselbst sehr gut bezahlt. Dies ist auch zum Theil die Ursache, daß das schwarze Wallnußholz jeho viel theurer ist, als vor diesem. Verschiedene Tischler versicherten mich, es sei innerhalb 10 Jahren noch einmal so theuer worden.

Die Nüsse sind rund, wie Kugeln, groffer als die euros päischen, aber viel hårter, so daß man die Schale mit einem

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Hams

Hammer zerschlagen muß. Der Kern liegt auch etwas mehr eingewickelt, als bei der europäischen, und ist an allen Seiten mit der harten Schale umgeben; sie geben den letztern an gutem Geschmack nichts nach, und werden deswegen sehr gerne gegeffen.

Ebe die Europäer nach Amerita tamen, wußten die dors tigen Einwohner nicht viel von Milch, denn sie hielten kein Wich. Aber sie bereiteten doch eine Art Milch auf folgende Weise zu: Die Nüsse des schwarzen Wallnußbaumes und des Hickery (auch eine Art von Wallnuß) wurden gesammelt, getrocknet, gestoßen, die Kerne ausgenommen zu Mehle zers malmet, mit Wasser vermengt, und so zur Speise und Traxk gebraucht, da es denn an Süßigkeit und angenehmen Ges schmacke der Milch wenig nachgab. Die Indianer bedienen fich noch oft dieser Wallnußmilch.

Aus den Nußkernen wird ein Del gepreßt, das, wie man fagt, unvergleichlich dienen soll, wenn man es auf wunde Brüste schmieret.

Mit der Rinde des Baumes, besonders aber mit der schwarzen und feuchten Schale, die sich außen an den Nüssen befindet, giebt man ber Wolle eine braune Farbe, die nicht ausgehet.

So lange die Schale um die reifen Nüsse noch frisch ist, färbt sie die Hånde so stark schwarz, daß, wenn man sie handthieret, sich die Schwärze oft in 2-3 Wochen nicht velkommen abwaschen läßt.

Man

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