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Ihre grüne Hülle ragt weit über die Nuß hervor; sie ist ›stark ausgezacki oder gefranzt; eine Seite dieser Franzen ist allemal viel länger als die andere, und diese Hülle öfnet sich weit; sie erscheint also am Baume sehr groß. Die Schaale ist weich, der Kern fülit sie wohl aus, und hat mehrentheils ganz die Gestalt der Nuß, ist süß und wohlschmeckend; bey vollständiger Reife einer vollkommenen Nuß plazt die Schale an der Spihe von einander. Sie reist am Ende

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des Augusts, und trägt gern in ganzen Büscheln. Der Baum trägt bald, und giebt gern junge Wurzeltriebe.

Zu Anfang dieses Säculi ist sie mit aus Italien in hiesige Gegend gebracht, und bis jest erhalten worden. Sie ger hört unstreitig zu den vortreflichsten.

C. G. Büttner,

Zwey's

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zur Beförderung der Obstkultur zum Besten der Länder durch Vorgang seiner Fürsten.

Keine Sache macht schnellere und größere Fortschritte, als diejenige, worinn große und vornehme Männer, die von dem Publikum geschäßt werden, vorgehen, und Beyspiele und Muster zugleich werden. Diese Bewandniß hat es auch mit der Obstkultur. So wie die reichere Classe der Menschen und besonders der Adel, der sich schon in den vorigen Zeiten große Verdienste darum erworben hat, immer mehr und mehr Aich damit beschäftiget, destomehr findet sie nun auch jest bey den niedrigen Volksklassen Beyfall, die für sie gewonnen. werden. Dies hat nun so viel mehr Einfluß auf sie, weil man siehet, daß die Vornehmen und Höhern es nicht bloß bey ihren Anordnungen, Befehlen und Aufsicht über die Obstkultur bewenden lassen, sondern in sehr vielen Fällen felbst Hand anlegen; wie sie sich ein wirkliches Vergnügen machen,

machen, bey der Ausrichtung der Geschäfte der Obstkultur felbst gegenwärtig zu seyn, die Anlagen zu neuen Pflanzun, gen selbst machen, mit ihren Gartnern und übrigen Gehülfen, Pahe wo Bäume hinkommen sollen, abmessen, bey dem Sehen derselben zugegen sind, sie belehren, und selbst zur Stellung der Stämme hand anlegen. Wenn es ferner be, kannt wird, wie ernstlich sie darauf sehen bey der Tafel Obst: Ferne zu sammeln, zu seiner Zeit auch woht seen; wie sie; wenn sie groß werden, verseßt und erwachsen sind, sogar sich selbst beschäftigen, sie kopuliven, okuliren und pfropfen, wię fie sich freuen können, wenn nun auch ein Bäumchen Früchte trägt, das ihre Hand gepfleget und erzogen hat; dann wirð man gewahr, daß auch diese Menschen ein fühlbares, "ein für die Nachkommen sorgfames Herz haben. Ja, höre ich Mans chen fagen; so große und reiche Menschen könnten etwas Besseres thun, und dies den Gärtnern und armen Tageldh nern überlassen. Etwas Besferes? wer kommt in ihre Ars beitszimmer, und läugnet, daß sie nicht auch schon hier etwas Besseres gethan haben? Mem muß erst noch gesagt "werden, daß die Zeit in der sie sich jeßt auf diese Weise nüß, lich beschäftigen, die Zeit ihrer Erholung sey, die Seit, in welcher sie durch ein gutes Beyspiel aufs Bolk wirken und zeigen wollen, wie man auch die Stunden der Erholungen nüßlich anwenden und sie zu einer Beit des wahren und reellen Vergnügens machen könne, Dem Volke das sie ges wöhnlich für müßig hält, weil es dieselben vor ihren Augen mit nichts beschäftiget sieht. Hierdurch erhält wirklich der Große bey dem Wolke eine andere und gute Meinung für fich; wird ihm Muster und Beyspiel und gewinnt in seiner Verehrung einen desto größern Rang. Wer an dieser Dars stellung zweifeln wollte, der kennt die Menschen des jeßigen

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Zeitalters nicht. Der Vornehmere stiftet also, auf diese Weise beschäftiget, viel, sehr viel Gutes bey sich und bey Andern; in seinem Hause und ausser demselben bey seinen Zeitgenossen und bey der Nachkommenschaft und wenn es auch nur durch Vorgang und Muster wäre.

Es ist nicht zu läugnen, je höher der Mann ist, desto tiefer ist der Eindruck seiner Handlung auf die so unter seinen Befehlen stehen. Ohnlängst sprach ich hierüber mit einem meiner Freunde, und wünschte unter den Fürsten Teutschlands, befonders unter folchen die an der Spiße derselben stehen, einen oder den andern kennen zu lernen, der sich nicht bloß durch heilsame Befehle und Verordnungen die er hierin giebt, fondern auf eine oben gesagte Weise beschäftiget, anszeichs; nete, und bewieß, daß die Obstkultur eine feiner Lieblingss Beschäftigungen sey. Denn daß ein jeder Mensch und auch wohl diese aus Neigung für die eine oder andere Beschäfti gung sich vorzüglich eingenommen finden, haben wir aus der Geschichte Ludewigs XVI. gehört, der sich so gern mit Schlesserarbeit beschäftigte. Wir konnten, natürlich weil wir zu wenig mit ihren häuslichen Verhältnissen bekannt waren, uns keines erinnern der eine vorzügliche Neigung für Obsts kultur habe, aber wenig Tage nachher schrieb mir mein Freund folgendes: „Es konnte bey unserer leßten Unterredung nicht ausgemacht werden, ob unter den lebenden großen Fürsten Teutschlands sich einer befände, der nicht bloß durch . Befehle und Verordnungen, sondern durch Handlungen zu erkennen gebe, daß er von einer vorzüglichen Neigung zur größern Ausbreitung der Obstkultur beseelt werde; aber ich kann ihnen doch einen solchen Fürsten aus der Vergangenheit nennen. Als ich ehemots die Sächsische Geschichte bey dem

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damaligen Bibliothekar und Professor zuleht Hofrath Müller in Sena, vortragen hörte, so schrieb ich folgende Anekdote aus seinem Munde nach: Churfürst August war ein vors treflicher Landwirth, und führte, wenn er in seinem Lande reisete oder spazieren fuhr ein Säckchen voll Kernes von den besten Obstsorten bey sich, die er denn selbst hin und wieder steckte, und also der Nachkommenschaft zum Besten das Land mit den fruchtbarsten Bäumen anfüllte. Er gab einen Bes fehl, daß jedes Ehepaar zwey Paar Bäumchen in den ersten "Jahren des Ehestandes fehen und dafür sorgen mußte, daß fie in die hohe kamen. Auch mußten die Leute Obstkerne einliefern, wofür sie Korn bekamen. Diese wurden alle „gesteckt, daher es denn kam, daß das ganzë Land einen Garten ähnlich wurde."

Daß die Fürsten aus diesem Hause von jeher und seht noch vorzüglich auch auf die Obstkultur Bedacht genommen, Davon sind schon mehrere Zeugnisse in den T. O. G. zu lesen, ich wünschte aber sehr obige Anekdote aus der Geschichte Churfürst Augusts, noch weiter bestätigt zu sehen, und das Buch, oder die Schrift angeführt zu hören, aus welcher sle genommen worden, welches mir mein Freund nicht hat anges ben können. Ich bitte also alle Freunde der Obfkultur und auch andere die dieses wissen können, die Gewogenheit zu haben, mir nähere Bestätigung hierüber mitzutheilen.

Daß es aber auch jest wirklich Fürsten giebt, die sich. feidenschaftlich mit der Obstkultur beschäftigen, davon habe ich das Seugniß eines wichtigen Mannes und Augenzeugen, Hrn. Geheimen: Nath v. Zwackh aus Weslar, in einem Briefe vor mir liegen. Die Gartenanlagen des regierenden Herrn

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