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Dieß ist Alles was ich zur Belehrung über diesen Apfel, von dem man sich gewöhnlich eine ganz andere Vorstellung zu machen pflegt, habe liefern können, und aus welchem man siehet, daß er der Feigenapfel heißt, nicht weil er aussieht wie eine Feige, oder schmeckt wie eine Feige, song dern weil er wie eine Feige im Verborgenen blühen soll.

IV.

Kirschen-Sorten.

No. XXIII. Die spanische Frühweichsel. (Taf. 20.)

Frucht.

Sie wird eine ansehnliche große Kirsche, wenn sie auf

gutem Boden steht, und eine der ersten im Jahr unter den Sauerkirschen. Der Umkreis derselben fällt beynahe in eine Zirkelrunde, ob es schon einige giebt, die etwas walzenförs mig aussehen. Die Linie vom Stiele bis zu dem entgegen geschten Ende, ist kaum bemerkbar, und endiget sich am Blús tengrübchen, das sehr klein ist und ein weißgraues Pünkt chen in der Mitte hat. Der Stiel sist mehr flach als vers und enthält den Durchmesser der Kirs sche mehr als zweymal. Sie mißt in der Höhe, Breite

tieft, ist sehr lang,

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and Dicke gleichviel und mehrentheils neun Linien. Ihre Haut ist zart, dünne und glänzend; die Grundfarbe roth, welche an der Sommerseite ins Schwarzbraune fällt. Das Fleish ist zart, hångt nicht fest am Stein und hat unter der Haut einen zarten Fibernkranz. Der Saft ist hellroth und von einem angenehmen säuerlichfüßen stärkenden Ger schmacke. Der Stein ist größtentheils auch rund, nur am Stiel und am entgegen gefeßten Ende zieht er sich etwas aus der Zirkelrunde heraus, und macht eine kleine Erhöhung und hier eine kleine stumpfe Spike. Die breite Kante zeichnet sich nur durch zwey scharfe Linien und in der Mitte derfelben durch einen kurjen krummen Strich aus, so wie auf der andern Seite nur eine scharfe Linie über die Ober, fläche hinläuft. Die Backenseiten sind platt und die Farbe derselben fällt ins weißliche. Diese Kirsche wird in der

Mitte, auch wohl wenn die Jahreszeit darnach ist, Anfangs Julius reif und ist zu der Zeit mehr für die Tafel als ju anderm wirthschaftlichen Gebrauche anzuwenden.

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Der Baum ist mittelmäßig stark. "Haupt; und Neben: åste gehen in spißigen Winkeln in die Höhe, und sehen sich gerne quirlicht an. Die Zweige find lang und steif, das Tragholz steht enge an einander und wechselt ganz ordentlich. Die Sommerschossen sind mittelmäßig lang und stark, meh: rentheils ganz gelb und nur bey den Winkeln der Blåtter schwarzbraun angelaufen. Die Krone ist nicht sehr mit Westen und Zweigen beseßt, und obschon die Zweige fehr viel Blätter haben, so ist sie doch sehr durchsichtig und bildes fast eine Kugel.

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Blatt.

Das Blatt ist klein und hat seine größte Breite mehs rentheils in der vordern Hälfte seiner Länge nach dem Aust gange zu, von der es kurz abbricht, und in eine lange Spike ausläuft. Nach dem Stiele nimmt es långer ab und läuft sanft an denselben an. Die Rippchen sind enge und ordents lich gereihet, und laufen gleichförmig nach dem Rande. Auf diesem stehen kleine scharfe und deutliche Zäckchen. Die Farbe des Blattes ist dunkelgrün.

Vergleichungen.

Was Duhamel Theil 1. Seite 137. No. XIII. Cerafus hifpanica nennt, stimmt mit der hier beschriebenen nicht ganz überein, ob sie schon einiges Aehnliche hat, und sonst finde ich auch bey ihm keine andere, die mit dieser verglichen werden könnte. Die große fpanische Pelzweichsfel, in den Pomona Franconica hat viel Aehnliches, nur einen viel fürs zern Stiel und die Beschreibung ist zu kurz und giebt zu wenig Charaktere an, als daß zwischen beyden ein Vergleich zur Vergewisserung, daß sie dieselbe sey, angestellt werden könnte. Es heißt nur Seite 40 Theil II, No. 21. Man hält mit allem Recht diese für die vornehmste und beste Weichselforte. Sie ist von ansehnlicher Größe und schön dunkelroth, hat festes Fleisch und herrlichen Geschmack. Ihr Zeitigungspunkt ist der Anfang_des Julius. Tab. XXVII. ist die Abbildung davon.

Die spanische Weichsel die Christ Seite 674 No. 52 anführt, wird so von ihm beschrieben. Eine ansehnlich große, schwarzrothe, fast ganz schwarze Weichsel, mit eis

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nem

nem ganz kurzen Stiel, und einem weißen tempelpunkte, unten platt gedruckt. Das Fleisch und der Saft sind sehr roth, angenehm fauer mit einem edlen Weichselgeschmack. Der Stein ist klein und hat rothe Punkte, reist mitten im Julius. Hier ist nur die Kürze des Stiels der Unterschied.

Zweyte Abtheilung. Vermischte Abhandlungen.

I.

Ausspruc

der Churfürstl. Mainz. Akademie nüglicher Wissenschaften zu Erfurth über die ihr eingeschickten pomolg. Preisschriften.

Dem pomologischen Publikum wurden vor zwey Jahren im Sten Band des T. D. G. Seite 407, auf Veranlassung der Churfürstl. Akademie nüßlicher Wissenschaften zu Erfurth, einige ihr zur Entscheidung vorgelegte Preisfragen, zur Bekanntmachung mitgetheilt, deren Entscheidung den 2ten April dieses jeht zu Ende gehenden Jahres, mitgetheilt wer;

den

den sollte, die sich aber aus unbekannten Ursachen bis zum 8ten August verzögert hat, am welchem Tage der Aus; fpruch der Akademie in den 49ften Stück der Erfur thischen Nachrichten von gelehrten Sachen, mitgetheilt wors den und folgenden Inhalts ist, den ich nun gleichfalls hier dem pomologischen Publikum vorlege.

Erfurth. In der Sihung der Churfürstl. Akademie nüßlicher Wissenschaften allhier am Icten July wurde über die Preisfrage: die Veredlung des Obstes betreffend, referirt. Es waren nemlich vier Preisber werbungsschriften eingegangen, welche folgende Devisen führten.

No. I. Die Kunst verschönert die Natur.

2.

Davus fum.

3. Poma degenerant, Virgil.

4.

Nil dicam, licet vsque me rogetis.
Martial.

So schätzbare einzelne Bemerkungen in diesen Schrift ten enthalten waren, so konnte die Akademie doch keiner derselben den Preis zu erkennen, weil keine derselben, die bey der Aufgabe einzein bestimmten Fragen, (so wie sie sich in diesen Nachrichten von gel. Sachen 1797 St. 79, verglichen mit 1798. St. 7. befinden) genug thuend beantwortete. Die Akademie hat daher beschlof: fen, jene Fragen nod mais aufzugeben, und den Ter min zur Einsendung der Beantwortungen bis zum leßs ten März 1800 fest zu sehen. Die würdigen Herrn Verfasser der vier angeführten Preisbewerbungsschriften, können ihre Abhandlungen.nebst den unenisiegelten Des vison

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